Wertewandel bei der “Jungen Freiheit”

Wenn die Rede auf das eingetrübte Verhältnis zwischen Junge Freiheit und Antaios bzw. IfS kam, war nicht selten...

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph und Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Staatspolitik.

die Auf­fas­sung zu hören, daß das eine rein per­sön­li­che Sache zwi­schen Kubit­schek und Stein sei (mit den übli­chen Kol­la­te­ral­schä­den), die nichts mit irgend­wel­chen inhalt­li­chen Fra­gen zu tun hät­te. Für die Jun­ge Frei­heit und ins­be­son­de­re Die­ter Stein war die­se Ein­schät­zung recht bequem: Unter dem Deck­man­tel per­sön­li­cher Ani­mo­si­tä­ten konn­te man unbe­merkt eini­ge Alt­las­ten ent­sor­gen. Daß das nicht offen geschah, hat hand­fes­te Grün­de: Man möch­te den Weg in die Mit­te gehen, ohne die alte Stamm­le­ser­schaft zu verprellen.

Die­ser Weg wur­de ganz sach­te beschrit­ten und nur ganz sel­ten fiel man aus der Rol­le jener Wochen­zei­tung, die sich “für Debat­ten” zustän­dig fühlt – etwa mit dem Anti­fa-Arti­kel gegen den zwi­schen­tag oder der merk­wür­di­gen Bericht­erstat­tung über die Hoo­li­gans gegen Sala­fis­ten. Ein wei­te­res Bei­spiel ist der Arti­kel von Roland Wehl über den Frei­bund, der in der jüngs­ten Aus­ga­be erschie­nen ist. Hier wird doch recht deut­lich, daß man mit eini­gen Grund­über­zeu­gun­gen der letz­ten 25 Jah­re gebro­chen hat.

Wehl schreibt bei­spiels­wei­se vom „Völ­ker­mord, der von Deut­schen im Namen des deut­schen Vol­kes ver­übt wur­de“. Mit die­ser undif­fe­ren­zier­ten Aus­sa­ge kommt die Kol­lek­tiv­schuld wie­der ins Boot, allen Bemü­hun­gen eines Kon­rad Löw, Karl­heinz Weiß­mann oder Ste­fan Scheil zum Trotz. Wei­ter zitiert Wehl Brecht mit der „berühm­ten Fra­ge“: „Was sind das für Zei­ten, wo ein Gespräch über Bäu­me fast ein Ver­bre­chen ist, weil es ein Schwei­gen über so vie­le Unta­ten ein­schließt?“ Wenn das gilt, dann ist es auch rich­tig, daß Mit­ten in Ber­lin ein ent­spre­chen­des Schand­mal steht und man den Namen der deut­schen Nati­on im Zwei­fels­fall nicht in den Mund neh­men darf, ohne das Büßer­ge­wand zu tragen.

Wehl macht wei­ter mit absur­den Sug­ges­tiv­fra­gen zu Hans Bau­manns Lied „Nur der Frei­heit gehört unser Leben“: „An wes­sen Frei­heit mag Hans Bau­mann wohl gedacht haben, als er den Text schrieb? Sicher­lich nicht an die Frei­heit der­je­ni­gen, die unter dem NS-Regime ver­folgt wur­den. Erwar­ten die­je­ni­gen, die das Lied heu­te sin­gen, von denen, deren Vor­fah­ren gequält und ermor­det wur­den, daß sie das Lied mit­sin­gen?“ Wehl spielt dar­auf an, daß das Lied aus den frü­hen drei­ßi­ger Jah­ren stammt (ers­te Ver­öf­fent­li­chung 1935). Noch­mal zur Erin­ne­rung: Bau­mann war damals 21 Jah­re alt (und wir wis­sen von Wehl, daß er in jun­gen Jah­ren auch so man­ches Mal gefehlt hat, wenn man sei­ne heu­ti­gen Auf­fas­sun­gen zum Maß­stab nimmt).

Was die Kon­se­quenz aus die­ser Art Fra­gen? Ist Gott­fried Benn kein gro­ßer Dich­ter, weil er am Anfang begeis­tert mit­ge­macht hat? Darf man Hans-Olaf Hen­kel nicht mehr die Hand geben, weil er mal für die Ein­füh­rung des Euro war? Sol­len wir Tie­re quä­len, weil das Tier­schutz­ge­setz im Drit­ten Reich erlas­sen wur­de? Sol­len wir jetzt vor jedem Ame­ri­ka­ner aus­spu­cken, weil sei­ne Vor­fah­ren unse­re Städ­te zer­bombt haben? Die Fra­gen klin­gen absurd und sie sind es auch. Aber zu sol­chen Absur­di­tä­ten führt eine Kon­se­quenz­ma­che­rei wie die von Wehl. Neben­bei wer­den der lan­ge Zeit bekämpf­te Schuld­kult und Schuld­stolz der Deut­schen wie­der in Boot geholt und das manich­äi­sche Welt­bild von gut und böse, das die Jun­ge Frei­heit oft dem poli­ti­schen Geg­ner attes­tiert hat, fei­ert hier fröh­li­che Urständ.

Es ist daher nicht klar, wie sich die Jun­ge Frei­heit in Zukunft posi­tio­nie­ren will, wenn die Nach­ge­bo­re­nen den Alten in „demo­kra­ti­schem Dumm­stolz“ (H. Lüb­be) ihre jugend­li­chen Ver­feh­lun­gen vor­hal­ten. Und es ist auch unklar, mit wel­cher Begrün­dung man gegen die Umbe­nen­nung von Agnes-Mie­gel-Stra­ßen kämp­fen will. Viel­leicht wird man das auch gar nicht mehr tun, wenn man sich an dem Anti­fa-Jar­gon des Schluß­sat­zes von Wehl ori­en­tiert: „Die Lei­tung der Burg Lud­wig­stein soll­te das Kon­zept der ‚offe­nen Burg‘ noch ein­mal gründ­lich über­den­ken – und von den Bün­den mehr for­dern als bis­her.“ Damit kann man auch die Umbe­nen­nung von Ger­hart-Haupt­mann-Stra­ßen fordern.

Klar dürf­te sein, daß es sich bei dem Bei­trag um kei­ne Ein­zel­mei­nung han­delt. In der Jun­gen Frei­heit erscheint kein Bei­trag ohne die Zustim­mung des Chef­re­dak­teurs. Wehl ist nur der nütz­li­che Trot­tel, der sei­nen Namen her­gibt, damit Stein die Not­brem­se zie­hen und einen „Gegen­bei­trag“ ins Blatt heben kann, um die Gemü­ter zu beru­hi­gen (falls sich die Sache wider Erwar­ten zu einem Eigen­tor auswächst).

Daß der Arti­kel grund­sätz­lich auf Steins Linie liegt, wird durch einen Bei­trag deut­lich, auf den Stein so stolz ist, daß er ihn zum Anlaß genom­men hat, einen Sam­mel­band aus sei­nen Kolum­nen danach zu benen­nen: „Für eine neue Nati­on“. Auch da wird die eige­ne Absicht durch ein sal­bungs­vol­les Vor­wort ver­schlei­ert: „Ich will nicht glau­ben, daß sich die deut­sche Geschich­te erschöpft hat.“, um sich dann von der Deut­schen Bur­schen­schaft zu distan­zie­ren – einer Orga­ni­sa­ti­on also, die sowie­so in der Ecke steht. Stein hielt ihr öffent­lich vor, sie sei selbst an ihrer Aus­gren­zung schuld, weil sie den Wider­stand gegen Hit­ler nicht reli­gi­ös ver­eh­re und an einem „eng­her­zi­gen volks­tums­be­zo­ge­nen Vater­land­be­griff festhält“.

Frü­her hat die Jun­ge Frei­heit die herr­schen­de Mei­nung ange­grif­fen, heu­te knöpft sie sich die Aus­ge­grenz­ten vor: die DB, die Neue Rech­te und jetzt den “Frei­bund”. Dabei geht es Stein nicht um eine offe­ne Debat­te, son­dern um die apo­dik­ti­sche Fest­stel­lung, daß all das auf den Müll­hau­fen der Geschich­te gehö­re. Die­se Auf­fas­sung darf man haben. Man soll­te sich dann aber nicht mit dem Män­tel­chen der ver­folg­ten Unschuld behän­gen und bei För­de­rern um Spen­den bet­teln, weil doch dort, wo alle einer Mei­nung sei­en, fast immer gelo­gen würde.

Irgend­wel­che per­sön­li­chen Ani­mo­si­tä­ten spie­len also – das haben wir immer betont – dort kei­ne Rol­le, wo sich die JF absetzt. Wir sind gespannt, wo das endet.

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph und Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Staatspolitik.

Nichts schreibt sich
von allein!

Das Blog der Zeitschrift Sezession ist die wichtigste rechtsintellektuelle Stimme im Netz. Es lebt vom Fleiß, von der Lesewut und von der Sprachkraft seiner Autoren. Wenn Sie diesen Federn Zeit und Ruhe verschaffen möchten, können Sie das mit einem Betrag Ihrer Wahl tun.

Sezession
DE58 8005 3762 1894 1405 98
NOLADE21HAL

Kommentare (68)

Martin

7. November 2014 20:38

Es gibt diesen uralten Satz, der immer wieder George Orwell zugeschrieben wird, obwohl es für dessen Urheberschaft wohl keinen Beleg gibt, und der besagt:

"Journalismus ist, etwas zu veröffentlichen, was andere nicht wollen, dass es veröffentlicht wird, alles andere ist Propaganda"

Was davon die "Wochenzeitung für Debatte" macht, soll jeder selber für sich entscheiden.

Rumpelstilzchen

7. November 2014 20:43

Hier muß ich mal dem Papst recht geben !
https://www.kath.net/news/48189

Bevor jetzt mit dem großen Schlachten begonnen wird, sollte Jeder in sich gehen und überlegen, was er warum und weshalb vorzutragen hat.
Und ob das hier der richtige Ort ist !

Martin Lichtmesz

7. November 2014 20:59

Wenn das nun wirklich die Endstation sein soll, dann begreife ich wirklich nicht mehr, was in den Gehirnen der Verantwortlichen vorgeht. Plötzlich soll alles umsonst sein, was Karlheinz Weißmann, Stefan Scheil, Thorsten Hinz , Günther Zehm und andere Woche für Woche über Jahre hinweg geschrieben haben, klug, bedacht und faktengesättigt? Für ein differenziertes Bild der Geschichte, gegen ihren Mißbrauch als politische Demagogie und Erpressung? Plötzlich sind all die Plädoyers für Martin Hohmann, Reinhard Günzel und Konrad Löw und Hans Hirzel und Gerd Schultze-Rhonhof und Ernst Nolte (den Löwenthal-Preisträger), die soviele Seiten gefüllt haben, umsonst gewesen und nichts mehr wert? Plötzlich sollen auch hier die Vereinfacher, Schuldstolzerpresser und NS-Keulenschwinger alles niedertrampeln dürfen? Die sich wichtig tun und den Effekt auf andere genießen, wenn sie einmal laut "Holocaust" in den Raum plärren, um den Einschüchterungseffekt zu testen. Wie ehrlich war denn das alles, was man jahrelang in der JF gelesen hat? Zählen die Debatten nun nicht mehr? Wer verteidigt nun die, die ohnehin keine Verteidiger mehr haben, wie etwa den Freibund? Wo sind die Leser und JF-Mitarbeiter, die ihre Kinder zum Freibund geschickt haben? Soll sich nun auch noch ausgerechnet die JF zu dem Rest der Partie gesellen, die nur mehr tritt, was schon am Boden liegt, und wegdrängt, was in der Ecke steht?

Der Gutmensch

7. November 2014 21:18

... na, erst führt es in die gähnende Langeweile und dann in die Klaustrophobie; wie immer, wenn sich jemand partout reindrängeln muss, wo´s doch schon übervoll ist! Eine Zeitlang war es noch amüsant, einzelne Artikel und Themen der "Jungen" - nämlich "Welt" und "Freiheit" zu vergleichen ... dieser harmlose Spaß ist nun wohl auch vorüber ... stattdessen all überall bloß noch Spiegel ... da ist die Lektüre der Bedienungsanleitung für meine Waschmaschine sinnvoller; denn da kann man noch gewinnen, wenn man die Übersetzungsfehler nachvollzieht.

G., G.

Waldgänger (e.B.) aus Schwaben

7. November 2014 21:23

Verstehe ich das richtig?
Da wird einem "Freibund" vorgeworfen, in einem Liederbuch mit 500 Jugend-Liedern ein Lied zu finden, welches wohl im Auftrag der HJ geschrieben wurde, von einem damals 20 jährigem Autor. Der Text an sich aber sei "harmlos". Für wen oder was hätte ein Dichter 1935 wohl Jugendlieder schreiben können? Den Liedtext habe ich gelesen. Wäre der Autor Mitglied der Weißen Rose geworden, gälte der Text heute als ein Symbol des Widerstands, so harmlos ist er.

Der Vorwurf ist dermaßen absurd, dass er fast wie Satire klingt.
So als würde man Vegatariern vorwerfen, dass Hitler auch Vegetarier war.

Bevor nun ein master plans zur endgültigen Ausradierung des Deutschen Volkes oder andere Verschwörungstheorien beschworen werden, wäre zunächst mal die Frage nach der Entwicklung der Auflagenzahlen der JF zu klären. Die Aktion klingt nach purer Verzweiflung: Die Leserzahlen brechen ein und man will sich neue Leserschichten erschließen.

Roman

7. November 2014 21:29

Man muß sich genau ansehen, wie sich das mit der JF weiterentwickelt. Bleiben das einzelne schlechte Artikel, darüber kann man hinwegsehen. Nimmt das allerdings überhand, dann muß auch an Abo-Kündigung denken.

FdF!

7. November 2014 23:16

Zum Lesen der JF komme ich schon lange nicht mehr, wofür die JF zunächst nichts kann. Über die Jahre finden sich aber auch immer weniger Artikel, welche interessieren.

Dazu kommt eine Haltung - wie vielfach beschrieben -, die keine mehr ist.

Ich erwarte nicht, dass man jeden Quatsch gutheißt, der von irgendwelchen "Rechten" kommt, aber muss man wirklich seine Stammklientel derart verprellend?

Gerade im Hinblick auf die Deutsche Burschenschaft hat man deren Totengräbern ein beachtliches Forum geboten. Das hätte nun wirklich nicht sein müssen.

Jammern hilft nicht. Angeblich wird in der JF-Szenerie an einem Theorieorgan als Alternative zur Sezession gebastelt. Dann müssen wir eben am Ausbau des eigenen Lagers basteln.

Zadok Allen

7. November 2014 23:26

@ Martin Lichtmesz

Ich teile Ihre Verwirrung vollständig. Die höchst besorgniserregenden Entwicklungen bei der JF vollziehen sich perverserweise zu einem Zeitpunkt, an dem sich die diversen Krisen in nie gesehener Weise bündeln und zuspitzen.

Während täglich abertausende sog. "Flüchtlinge" ins Land strömen und Dr. Strangelove in höherem Auftrag am Superstaat werkelt, reihen sich jene, die sich wohl als "Pragmatiker" verstehen, bei den Normalitätssimulanten ein.

In lichteren Momenten hoffe ich immer noch, daß Stein et al. einen großen taktischen Coup planen und all dies nur die Vorbereitungen dazu sind - doch das sind wohl nur rettende Strohhalme meiner ermattenden Phantasie.

Sehr gespannt bin ich freilich, wie Michael Paulwitz und Thorsten Hinz auf diese Entwicklung reagieren werden. Das Geschehen hat eine Dynamik erreicht, die es profilierten Autoren wie ihnen eigentlich unmöglich machen müßte, Stillschweigen zu bewahren.

Albert

7. November 2014 23:32

Ich gehörte vor gar nicht langer Zeit noch zum Freundeskreis der JF und war Autor und Förderabbonent. Für mich war die JF "meine Zeitung." Wir fühlten uns mit der JF unter'm Arm sehr rebellisch. Unter uns waren einige Freibündler. "Junge Freiheit" - das hieß Familie, Volk und Vaterland, das klang nach 1848 und nach jungem Aufruhr.

Ich will nicht glauben, daß es damit vorbei sei.

Ich kann irgendwie nicht glauben, daß die JF nun zu einer Art "Junge-Union-Postille" wird - rundgelutscht, glattgebügelt, stromlinienförmig.

Ich will auch nicht wahrhaben, daß die JF, auf der bald 20 Jahre lang herumgetrampelt wurde, weil sie "zu rechts" gewesen sei, nun ihrerseits auf anderen herumtrampelt, weil sie "zu rechts" seien (noch dazu auf so einer harmlosen Gruppe von 50 Jugendlichen wie dem Freibund. Das Traurige: der Freibund selbst hat sich auch einmal abgespalten von seinem Vorgängerbund. Der Freibund wollte neue Wege gehen und sich deutlich vom NS distanzieren. Und jetzt kriegt der Freibund eins übergebraten von Roland Wehl wegen NS-Nähe??? Leute, bleibt mal auf dem Teppich!!!)

Dieter Stein hat wirklich viel riskiert für diese Zeitung - angefangen beim Pflasterstein, den ihm Linke einst durch's Fenster warfen und der jetzt auf seinem Schreibtisch liegt, bis zur Brandstiftung der JF-Druckerei und des Verfassungsschutz-Prozesses. Und das will er alles aufgeben für ein freundliches Nicken von abgehalfterten FAZ-Redakteuren auf dem Bundespresseball?

Ich verstehe es einfach nicht.

Vielleicht gibt es da noch andere Gründe?

Nordlaender

8. November 2014 00:16

@ Waldgänger aus Schwaben

"Bevor nun ein master plans zur endgültigen Ausradierung des Deutschen Volkes oder andere Verschwörungstheorien beschworen werden, wäre zunächst mal die Frage nach der Entwicklung der Auflagenzahlen der JF zu klären."

Sie sind also einer dieser Offenkundigkeitstheoretiker (Verschwörungsleugner), die dem Glauben anhängen, daß es keine nichtöffentlichen (geheimen) Absprachen/Agenden gibt?

Zu Beginn dieses Jahres haben Verschwörungstheoretiker, die ein vermeintliches "illegales Preiskartell" behauptet haben, einen ganz enormen Schaden (106 Millionen Euro) angerichtet, weil man beim Bundeskartellamt diesen Aluminiumhüten auf den Leim gegangen ist:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/bierbrauer-affaere-die-wichtigsten-fakten-ueber-das-preiskartell-a-943254.html

Nordlaender

8. November 2014 00:26

@ Waldgänger

"Bevor nun ein master plans zur endgültigen Ausradierung des Deutschen Volkes"

Peinlich, diese Globaltümelei, wenn sie nicht beherrscht wird: "master plan"
(Einzahl). So kann man sich nicht kompetent weltoffen und nachhaltig aufstellen.

Ausradierung Europas:

"What is the goal. It's going to be controversial. The goal is to meet the challenge of racial interbreeding. The challenge of racial interbreeding that face us in the 21st. century. It's not a choice, it's an obligation. It's imperative. We cannot do otherwise. We risk finding us confronted with major problems. We must change; therefore we will change.

We are going to change all at the same time. In business, in administration, in education,, in the political parties. And we will obligate ourselves as to results.

If the voluntarism does not work for the Republic, then the State will move more coercive measures."

(Nicolas Sarkozy, Palaiseau; 17.12. 2008)

https://www.youtube.com/watch?v=I8yaiN6ew_g

“Ich glaube tatsächlich, dass Europa ein übernahmereifer Kontinent ist… Ich finde es grundsätzlich gut, dass das so genannte “weisse, heterosexuelle, blonde, arische” Europa seinem Ende entgegengeht.”
("Broder", Berner Zeitung, 8.2.2007)

Rumpelstilzchen

8. November 2014 00:49

Irgendwie nichts Neues unter der Sonne.
Unter den Talaren, der Mief von 30 Jahren.
Vielleicht kann die JF mit dem Klatschmagazin Bunte fusionieren ?
Dort konnte 1986 ( ! ) folgender Beitrag erscheinen :
https://archive.org/stream/BestimmtHitlerDieRichtlinienUnsererPolitik/BestimmtHitlerDieRichtlinienUnsererPolitik_djvu.txt

Und dem Magazin "Mut" warf man vor, dass es nur noch Spitzweg-Bilder bringe.
Gute Nacht , Deutschland

Kiki

8. November 2014 01:18

Es ist doch gar nicht so schwer zu verstehen, was da vor sich geht: Herr Stein ist auch nur ein Mensch und will schlicht und ergreifend das, was Legionen seiner Landsleute seit 1945 (oder meinetwegen schon seit 1918) mit allen Fasern ihrer heißen Herzchen wollten: zu den Siegern gehören, anerkannt und ein Teil der Großen, Mächtigen usw. sein, eingeladen werden, offiziell mitreden zu dürfen und - wie man es spätestens seit dem jüngsten Buch von Herrn Ulfkotte weiß - auch ein paar Privilegien, Extrahonorare und Geschenke der Herren der Welt abschöpfen.

Machen die anderen doch auch, heißt es.

Wenn ein Mensch über einem jahrzehntelangen Kampf allmählich alt wird, stellt sich bei sehr vielen solcher Kämpfer eine gewisse Müdigkeit ein, es verläßt einen der letzte Rest an Idealismus angesichts der unverändert schlechten oder gar noch verschlimmerten Lage. Außerdem sind da Familienbande, Standespflichten (man will den Kinder ja etwas bieten) , die ebenfalls ernüchternd wirken (die Altergenossen haben alle schon ihre Immobilien abbezahlt und selbst hockt man noch in einer Mietbutze - soetwas tut irgendwann auch weh).

In einer derartigen seelischen Lage muß sich da nur noch eine Situation/Einladung/Begegnung "zufällig" auftun und schon ergreift der frischgebackene Pragmatiker im reifen Alter die erstbeste Gelegenheit beim Schopfe und läßt sich auf Dinge ein, die er Jahre zuvor nie für möglich gehalten hätte ... so ist halt der gefallenen Mensch, aus krummem Holz geschnitzt (damit hat selbst Kant ausnahmsweise rechtgehabt).

Die JF hat sich für unseren Haushalt und den einer befreundeten kinderreichen Familie, an die wir unsere ausgelesenen Exemplare weiterreichten, längst erledigt. Wer unbedingt ein staatstragender Bundesrepublikaner samt transatlantischer Seele sein möchte, mag es sein. Aber ohne mich bzw. uns und vor allem ohne unser Geld.

Wie arg dieses blinde, ja dumme Dazugehörenwollen ist, sieht man an der Verblendung dieses Herausgebers: die Medien, deren Vorbild er so ergeben nacheifert, leiten längst nicht mehr und befinden sich im freien Fall; das gleiche gilt für das transnationale Politgebilde in den der ebenso rasant niedergehende Staat mit der Verkehrssprache Deutsch inkorporiert ist. Mit anderen Wort, der arme Herr Stein sattelt gerade ein Pfred, das in Agonie liegt. Aber - wie gesagt - wenn er unbedingt will, dann will er eben.

Kiki

8. November 2014 01:46

Einen kleinen Nachtrag zu meinem Kommentar nehme ich mir heraus, weil vielleicht der irrige Eindruck entstanden sein mag, ich würde mich mit der Charakterisierung des Nachkriegsdeutschen am heuer so wohlfeilen und brechreizerregend vulgären Selbsthaß beteiligen.

Was da vom stählernen Willen Dazuzugehören und unbedingt Mitzuspielen gesagt ist, gilt für alle Völker bzw. Völkerreste des Westen, die von der Moderne gehörig verheert worden sind.

Die Ursachen und Ausprägungen dieses Massenphänomens sind vielfältig und gehören auch nicht hierher.

Es reicht zu sagen, daß dem westlichen Gegenwartsmenschen nicht so fremd ist wie die "alte Vornehmheit" (Zitat Helene Bergengruen) nebst ihrem Ausharren auf verlorenem Posten oder ihrem Festhalten an der unterlegenen Sache. Es ist eine Frage der Haltung - die einen haben sie, die anderen wie offensichtlich Herr Stein nicht (dafür wollen sie halt mit aller Gewalt dazugehören).

Distelherz

8. November 2014 05:39

Ich weiß gar nicht mehr genau, wieviele Jahre ich die JF im Abo bezogen haben, aber wenn ich die Zeit des allwöchentlichen Kaufs am Bahnhofskiosk dazu rechne, lese ich sie seit wenigstens 12 Jahren. Eher länger.

Ich sollte schreiben: Las.

Mein Abo habe ich letzte Woche gekündigt, noch VOR dem hier diskutierten Artikel. Unmittelbarer Anlaß war die Berichterstattung und Kommentierung der HoGeSa-Demo, die im Tenor nicht unterscheidbar von den Mainstream-Medien war. Getroffen war die Entscheidung zur Kündigung aber schon viel länger.

Die JF konnte mir schon seit geraumer Zeit nicht mehr das bieten, was ich früher in ihr fand. Keine gedanklichen Anstöße, keine neuen Ideen, keine kleinen Einsichten, keine Ausleuchtungen aus einer anderen Perspektive als der gewohnten, keine Widerlegungen des Mainstream-Presse-Geschwurbels zu bestimmten Themen und Ereignissen, keine unangenehmen Wahrheiten, keine unbequemen Meinungen, keine politischen Unkorrektheiten, keine Debatte!

Ach ja, und die besten Autoren sind auch fast alle weg. Wirklich interessieren kann ich mich im Grunde nur noch für Thorsten Hinz. Paulwitz' Meinung teile ich zwar meist, aber bei seinen Artikeln kann man (wie bei den meisten in der JF) schon beim Lesen der Überschrift den Inhalt schon vorab fast wörtlich erahnen. Ich lese keine Zeitung, nur um meine eigene Meinung bestätigt zu sehen. Da fehlt mir das Inspirierende, und auch das ist ein großes Problem, das ich seit mindestens drei Jahren mit diesem Blatt habe. Man hat alles schon x-mal in verschiedener Ausführung gesehen. Ein larmoyanter Artikel über Merkel, Gender oder Euro ist wie der andere. Glanzlichter wie der brilliante C. G. Ströhm, dessen kleine Kolumne ich ehedem regelrecht verschlungen habe, sind verstorben, Provokateure wie Mölzer hinausgeekelt.

Mir kann die JF nichts mehr bieten. Da fällt die Hinwendung zum gleichgeschalteten Presseapparat eigentlich kaum noch ins Gewicht.

Hartwig

8. November 2014 10:31

Medien und Politik: Hier passend eine Kolumne von Hans Heckel von der Preussischen Allgemeinen
https://www.preussische-allgemeine.de/nachrichten/artikel/man-wird-nervoes.html

Als Alternative würde ich das Blatt allerdings auch nicht empfehlen! Aber dieser regelmäßige Wochenrückblick ist eigentlich immer lesenswert. Gewissermaßen der bessere Broder.

Bernhard

8. November 2014 10:48

Ich stimme den Kommentaren hier zu: Brechen wir mit der JF.

Die 200 Euro, die wir jetzt einsparen, sollten wir dem IfS, Antaios und der Sezession zukommen lassen.

Das einfachste ist, seine Buchbestellungen hier zu tätigen. Man kann aber auch Abonnenten werben, spenden und überall auf beide aufmerksam machen, ob im Internet oder Bekanntenkreis.

Der neue Kurs der JF wird auch finanziell für die Sezession und Antaios ein weiteres Problem, dem wir alle hier abhelfen können.

Machen wir Sezession und Antaios stark. Meine umfangreiche Solidaritätsbestellung geht nächste Woche raus.

Da viele Ältere schon übervolle Buchregale haben und auch nicht Massen an neugekauften Büchern verschenken können, empfehle ich einen Spendenknopf ("Donation") mit Paypal rechts oben in der SiN einzurichten. Die meisten von uns haben genug, um hier wirkungsvoll helfen zu können.
Fundraising dieser Art kostet kaum was und bringt immer was.

Marcus Junge

8. November 2014 11:57

Man kann das doch alles ganz leicht und recht eindeutig verknüpfen. Da wird eine "Alternative" gegründet und so um diesen Zeitpunkt rum, dreht sich der Wind bei der JF, die seit diesem Zeitpunkt stramm auf Kurs der "Alternative" ist. Kritik, insbesondere an den Führungsfiguren oder völlig systemartigen, autokratischen Maßnahmen, Parteiausschlüssen, Distanzierungen, aber nicht in der JF, das steht dann in der Weltwoche, bei Kopp, EF, Sezession, Contra-Magazin, ... .

Die AfD (Führung) hat derweil die Mitte angepeilt, auch wenn die Basis national und konservativ will - für wen schreibt die JF seit 2 Jahren noch gleich, ach ja, die "alternative" Führung.

Noch Fragen Kienzle? Die Macht korrumpierte hier, lang bevor sie errungen ist.

Nihil

8. November 2014 12:19

Aus der Jungen Freiheit ist eine Alte Freiheit geworden, das ist mir schon vor etlichen Jahren aufgefallen und ich habe sie deshalb auch damals gekündigt. Vielleicht wird langsam Platz für eine echte Junge Freiheit?

Karl

8. November 2014 13:48

Die Umerziehung in ihrem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf!

Noah

8. November 2014 14:01

Mit anderen Meinungen und Auffassungen (Wehl) und der Freiheit einer Zeitung (Junge Freiheit), keine Hofberichterstattung zu servieren, scheint hier die versammelte Rechte doch arge Probleme zu haben. Natürlich muß man mit den Ausführungen Wehls nicht einverstanden sein, es gäbe vielleicht treffliche Einwände gegen Inhalt und Form zu formulieren. Von konstruktiver Kritik ist man hier aber meilenweit entfernt und schlägt stattdessen blindwütig um sich, unterstellt dem Autor und der Zeitung alle möglichen unlauteren Motive. Sogar von Antifa-Jargon ist die Rede. Das alles wirkt nicht gerade souverän sondern neurotisch. Gibt es einen Grund für die Angst, sich hier nicht auf das aufgeworfene Thema einzulassen?
(Ich beziehe mich hier sowohl auf den Artikel von Lehnert als auch den zuvor von Kubitschek)

antwort kubitschek:
ich habe auf dieses argument ja geradezu gewartet. also: wenn einer den anstand wahrt, kann man über fast alles debattieren. einen fast schon plattgedrückten kalkuliert noch mehr plattzudrücken, obwohl er fleisch vom eigenen fleisch ist - das ist mehr als unanständig. anderes beispiel? ich kann henkels kritik an der parteibasis nachvollziehen, aber sich bei der ZEIT auszuweinen - das ist unmöglich. manches ist keine frage des arguments, sondern eine des stils.

Nordlaender

8. November 2014 14:14

@ Hartwig

"Gewissermaßen der bessere Broder."

Noch güter als die Achse des Guten? Na, wenn das keine Reklame ist.

"Nicht auszudenken, was passiert wäre, hätten die Deutschen das Endspiel verloren. Ein lange anhaltendes Trauma wäre ihnen sicher gewesen. Denn als Deutscher darf man weder ein Endspiel verlieren noch eine Endlösung nicht beenden. Die Folgen sind verheerend."
("Broder")

https://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/wie_friedlich_waeren_der_nahe_osten_und_die_welt_ohne_juden

Weltversteher

8. November 2014 14:25

Danke, daß mal einer an die "PAZ" denkt. Die hat ziemlich erfolgreich den Bogen von einer Vertriebenenzeitung zu einer "Deutschen Zeitung" geschafft. Sie ist weder salbungsvoll wie die JF noch reißerisch wie Compact.
Das einzige, was man ihr vorhalten könnte, sind ein paar spießige Betonköpfe wie Röhl, aber das wächst sich zunehmend aus.
Immerhin berichtet und kommentiert sie offener als die JF. Hintergründe und Strategien erwarte ich bei einer Wochenzeitung nicht unbedingt.

Reichsvogt

8. November 2014 15:14

Habe aus Anlaß der Debatte mal wieder das Buch "20 Jahre Junge Freiheit", von Götz Kubitschek verfaßt und in in seinem Verlag Antaios 2006 erschiene, herumgekramt. Auf Seite 166 wirft Dieter Stein den etablierten Printmedien vor, daß sie in den letzten 2 Jahrzehnten stets " Anpassungsbewegungen an die "Mitte" durchgeführt haben". Und: "pointiert konservative Autoren wurden aus den Zeitungen gedrängt". Dann nennt er Ströhm, Zehm, Weissmann. Zwei davon sind noch da, aber im Grunde hat er es nicht anders gemacht als die hier kritisierten Medien. Es ist sicher interessant die Interviews in dem Buch vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte erneut durchzusehen.

FdF!

8. November 2014 15:26

@ Distelherz

Habe ebenso nun mein Abonnement gekündigt. Hatte schon die JF, als sie noch im DinA 5 Format erschien.

Anfänglich wird mir sicher was im Briefkasten fehlen, aber ärgern muss ich mich auch nicht mehr.

Ausgesprochen schade, dass es so kommen musste.

Probiere es jetzt mal mit der PAZ, bis ein neues Lichtlein am Horizont erscheint.

Der Gutmensch

8. November 2014 17:22

Nur die Ruhe und die Abo-Kündigung noch mal überdenken, liebe Leute: Noch gibt´s Schlimmeres als die JF. Hier ging es nur um das Wahrnehmen der inhaltlichen Neuausrichtung - die es zu bewerten gilt - und nicht darum, jemandem eine Konsequenz nahezulegen.

Tom Prox

8. November 2014 17:51

Vieleicht hat Stein im wesentlichen nur noch eine deutliche Auflagensteigerung im Sinn . Wie hat er doch vor einiger Zeit mal sinngemäß gesagt ? Irgendwann wird die JF mal die Auflage des Rheinischen Merkur erreichen . Und das ist mit einer rein rechten Gesinnung wohl nicht möglich, da muß er auch zwischendurch mal Artikel bringen , die ein moderates Leuchten haben und gemainstreamed sind.

Für meinen Teil sehe ich die JF derzeit immer noch als die brauchbarste Wochen- Zeitung der konservativ - rechten Szene an, auch wenn zwischendurch mal ein Autor zur Mitte hin hustet.

Insgesamt bespricht die JF immer noch jede Woche Themen, die von allen anderen Wochenzeitungen gemieden oder linksverfälscht dargestellt werden.

Die JF muß nur aufpassen, dass sie nicht zum Leib-und Magenblatt des Herrn Lucke verkommt . Lucke ist m.E. nämlich kein National-Konservativer, er ist nur ein Eurogegner und viele andere seiner Positionen hat die CSU unter Strauß auch mal vertreten.

Vielleicht hat Stein erkannt, dass er bestimmte rechte Positionen räumen muß, wenn er die AfD zu seiner Lieblingspartei kürt. Tut er das dauerhaft, wird er aber viele seiner "alten" Stammleser verlieren und auch viele
langzeitige Förderer. Darüber ist sich Stein wohl noch nicht im klaren.

Die zukünftigen schlechteren Kontoauszüge werden ihn vielleicht eines Besseren belehren.

Urwinkel

8. November 2014 18:04

Auch das ist mir aufgefallen: Öko-Themen tiefergehend kritisch zu beleuchten ist gar nicht mehr die Stärke der JF. Vielleicht ist das auch ein alter Hut für sie: Alles wurde schon gesagt, jetzt nehmen wir uns der AfD an. Es geht nur noch am Rande um die Nachteile der Energiewende und Weltmeervermüllung. Tiefergehende Pamphlete dazu findet man nur noch in den "Scheidewege"-Heften. Zugeben, eine Jahresschrift mit einer Wochenzeitung zu vergleichen ist schon etwas unverschämt. Die JFler können nicht anders. Die sind ökonmischen Zwängen ausgesetzt. Vom Freibund habe ich übrigens zu ersten Mal gehört. Ist das sowas wie die Pfadfinder?

PB

8. November 2014 18:24

Ursächlich für die atmosphärischen Störungen zwischen Berlin und Steigra sind doch die Auseinandersetzungen um die Fasanenstraße. Warum anfangs personelle Animositäten und nun sogar angebliche inhaltliche Differenzen herbeigeschrieben werden, bleibt deshalb unverständlich.

Wie (naiv oder dreist?) hatte man nur von Stein verlangen können, dass er sein zweites Lebenswerk, die Bibliothek des Konservatismus in Gefahren verschiedenster Art bringen würde, dadurch dass befreundete Dritte ihn ungefragt vor vollendete Tatsachen zu stellen versuchten, in der unverhohlenen Absicht, die dort aufgebauten Räumlichkeiten künftig nach Belieben mitnutzen zu können ?

Wehls Meinungsbeitrag in der JF erschien auf dem "Forum", der Seite, die eigens für Debatten vorgesehen ist. Wo ist da das Problem ? Niemand wird daran gehindert, eine fundierte Gegensicht einzureichen.

Zu den Pfadfindern im allgemeinen und den Freibündlern im besonderen habe ich persönlich keine Beziehungen, weiß aber als Alter Herr im WSC um die Probleme, ob und wie man Formen, die im 19. Jahrhundert als avantgardistisch und schick empfunden wurden, auch noch 150 Jahre später schlüssig und angemessen finden soll. Zwar ist die auch im WSC häufig anzutreffende Meinung, sich von allem, was rechts oder gestrig erscheint, distanzieren zu müssen, peinlich und devot.

Es muss aber doch wohl erlaubt sein, darauf hinzuweisen, dass Hautfarbe oder Abstammung ("Volkszugehörigkeit") im Jahr 2014 keine Kriterien mehr sein können, um einem neugierigen und anpassungswilligen Studenten den Zugang zu einer Studentenverbindung deutschen Zuschnitts zu verwehren.

Und was für Studentenverbindungen gilt, trifft auch für alle übrigen Lebensbereiche zu. Wer heute nicht in der Lage ist, sich eine neue deutsche Nation als zwar mono-kulturell, aber doch multi-rassisch vorzustellen, dem wird nichts anderes übrig bleiben, als sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen, vergangenen Zeiten nachzutrauern und Parteien zu wählen, die regelmäßig 0,2 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinigen.

Meier, Hans

8. November 2014 18:34

Man braucht nicht zu glauben, dass ein immer erfolgreicheres Unternehmen wie die JF nicht unter Druck bestimmter Dienste oder Institutionen geriete.
Irgendwann heißt die Frage: "Herr Stein, Ihre Zeitung ist ja ganz hübsch, es ist Ihr Lebenswerk, Sie wollen doch sicher, dass sie weiterläuft, oder?"

Der Schwenk hin zu einer "neuen Nation" ist mir auch sehr unangenehm aufgefallen. Reine Anpassung an das offizielle Projekt der Umschaffung unseres Volkes in ein anderes, eine Multi-Kulti-Chaos-Bevölkerung.
Steins Ansicht scheint inzwischen zu sein: Hauptsache, die deutsche Flagge wird geschwenkt. Meiner Ansicht nach ist es jedoch nicht egal, wer das dann tut.
Wer für alles offen ist, ist nicht ganz dicht!

Ich wechsle inzwischen zu PAZ und anderen.

OJ

8. November 2014 18:48

Man wird scheinbar arg wetterfühlig, wenn man nur noch in der "Szene" rumhängt. Aus der Perspektive eines Außenstehenden ist die JF - ungeachtet des hier Angesprochenen - meilenweit vom Mainstream entfernt.

Waldgänger (nicht aus Schwaben)

8. November 2014 18:53

Es stimmt, dass Herr Stein die Junge Freiheit auf einen etwas angepassteren Weg führt.

Allerdings muss das kein Nachteil sein, denn man kann auch getrennt marschieren.

Es ist gar nicht nötig und vielleicht noch nicht einmal wünschenswert, dass JF und Sezession geradezu deckungsgleich sind. Entscheidend ist, dass sie von der Tendenz her ein ähnliches Anliegen verfolgen. Dabei haben Sezession und Junge Freiheit aber verschiedene Aufgaben.

Die Sezession ist der anspruchsvollere und intellektuellere geistige Ort. Vielleicht vergleichbar einem vorgeschobenen militärischen Posten. Eine exponierte Stellung. Wichtig, aber allein und ohne rückwärtige Verbindungen stets in Gefahr abgeschnitten zu werden.

Die Junge Freiheit ist etwas weniger anspruchsvoll, bietet aber dennoch vielen eine geistige Heimat.
Sie agiert eher im "Hinterland" und stellt die Verbindung zwischen den exponiereten Vorposten zur mäßig konservativen Mitte der Gesellschaft dar. Sie kann viele Menschen mitnehmen und die Auflage der JF steigt ja gegen den allgemeinen Pressetrend beständig.

Ein vorgeschobener Posten braucht dieses von der JF abgedeckte Hinterland, wenn er sich nicht sehr isolieren soll.

Ist es doch gerade das besondere Problem, dass seit der Pensionierung oder Kaltstellung diverser konservativer Journalisten, Wissenschaftler und Politiker eben dieses jetzt von der JF gepflegte nationalkonservative Hinterland von der Gegenseite überrannt worden war. Die JF ist dabei, hier wieder Boden gut zu machen und das nutzt leztlich auch der Sezession.

Rumpelstilzchen

8. November 2014 19:28

Das ist nicht die Endstation, Herr Lichtmesz, sondern ein mißglückter Versuch, die ewige Wiederkehr des Gleichen ( mea culpa, mea culpa) zu beenden. Es ist auch nicht alles umsonst, was bisher geschrieben und gedacht wurde. Aber jetzt, wo ein Licht am Horizont auftaucht, die harte Arbeit langer Jahre in reale Politik umgesetzt werden könnte, kommt die Angst hoch, es könnte wieder nicht klappen.
Da läßt man einen linken Pups in den eigenen Reihen und schaut, was passiert. Aber...., es wird gar nichts passieren !
Das verfliegt.
1986 konnte der Beitrag "Bestimmt Hitler die Richtlinien unserer Politik" von G. K. Kaltenbrunner ( s.o.) in dem Boulevardmagazin Bunte vor Millionenpublikum erscheinen, und.... es ist auch nichts passiert.

Inzwischen haben sich die Rahmenbedingungen etwas geändert.
1. es gibt Online Medien und Printmedien haben generell einen schweren Stand. Das hat weniger mit dem Inhalt zu tun. Ich habe nach langen Jahren die FAS gekündigt.
Seien wir ehrlich, der geneigte Leser sucht sich seine intellektuellen Häppchen im Netz zusammen und kocht mit virtuellen Gästen in einer virtuellen Küche.
Ganz nach dem Motto: ich kauf doch keine Kuh, wenn ich nur ein Glas Milch trinken will.
2. die Mauer ist gefallen, und die Gästeschar ist um ein paar Landsleute erweitert worden. Das gibt auch neue Impulse.
3. die Linke ist auch nicht mehr, was sie mal war. Sie ist nur noch ein reaktionärer Restbestand und 2014 herrscht der Jargon der Weltoffenheit und die Toleranzreligion und auch noch der Euro.
4. auch gehört der Islam inzwischen zu Europa.

Das sind große Herausforderungen und da braucht es schon etwas mehr geistige Beweglichkeit. Da braucht es überschreitendes Denken.
Das tut Sezession und ist dadurch spannender, tiefgängiger, anregender.
Und sie erscheint nur alle zwei Monate in ansprechender Haptiknund Optik. Da macht auch Papier Spass.
Flankiert wird die Sezession von den jungen Leuten der Blauen Narzisse, die etwas frischer sind als die Leser der JF. die blaue Narzisse bringt völlig unaufgeregt sehr gute Beiträge. Chapeau.
Und wir Älteren sollten die Jugend nicht durch unsere Rangeleien irritieren.
Sondern auch Vorbild sein !
Wo eine journalistische Tür zugeht, geht eine andere auf:

https://www.blauenarzisse.de/index.php/anstoss/item/5010-gegenoeffentlichkeit-kann-gelingen

Christoph Nahr

8. November 2014 20:09

Hat hier schon mal jemand daran gedacht, daß Stein & Co. vom volksdeutschen Ideal ernsthaft durch Begutachtung der (west-) deutschen Realität Abstand genommen haben könnten?

Die enge Verflechtung deutscher Wissenschaft und Wirtschaft mit dem Rest der Welt ist eine Tatsache, ebenso die Dominanz der englischen Weltsprache und die zahlreiche Anwesenheit von durchaus gutwilligen und leistungsfähigen Einwanderern. Die Rückführung der BRD auf ein wiedererstandenes Bismarck-Reich bzw. ein germanisches Afghanistan, wie es den hiesigen Dorf-Ossies anscheinend vorschwebt, ist schlichtweg keine Option. Kuriose vorgestrige Nischen wie volksdeutsche Schüler- und Studentenverbindungen sind nur machiavellistisches Futter für den argwöhnischen Feind, und werden von der JF konsequent so verwendet.

So sieht's aus, wenn man innerhalb des bestehenden Systems noch Politik machen will. Wenn man hingegen den allgemeinen Bürgerkrieg ins Auge faßt, dann ist man bei den wehrhaften Hooligans... aber die gefallen der Sezession ja nun auch nicht! Mir scheint, daß sowohl JF/AfD als auch HoGeSa realistische Alternativen zu bieten haben. Die Sezession steht derweil mit ihrer aufgewärmten KR (die wohlgemerkt schon im ersten Versuch gescheitert war) hilflos grummelnd außen vor. Bitte geht in euch und verwendet eure beträchtlichen Geisteskräfte in einer den Verhältnissen angemesseneren Weise.

Nordlaender

8. November 2014 20:46

@ Christoph Nahr

"Die Rückführung der BRD auf ein wiedererstandenes Bismarck-Reich bzw. ein germanisches Afghanistan, wie es den hiesigen Dorf-Ossies anscheinend vorschwebt, ist schlichtweg keine Option."

Der ewigheutige Neocon, den es insgeheim ekelt vor seinem Landsmann, dem ungebildeten Ossi-Proll, benötigt überhaupt keine Heimat. Und wenn hier mit zunehmender Ver-BUNT-ung allmählich die geistigen Lichter ausgehen, zahlreich Studierende können bereits keine in Bezug auf Rechtschreibung und Grammatik noch zumutbaren Texte mehr schreiben, die Spannungen zwischen den verschiedenen Völkern weiter zunehmen, dann hat man in China womöglich den Fuß schon so weit in der Tür, daß man Nordamerika und Europa ruhigen Herzens brasilianischen Zuständen, Dritte-Welt-Elend überlassen kann.

Berliner

8. November 2014 20:52

Das (mangels einer Alternative) Leib- und Magenblatt der Rechten verabschiedet sich von der Rechten, strebt zu liberalen Ufern, und daran stören sich hier nur rund 30 Kommentatoren? Merkwürdig. Resignation?

Waldgänger (e.B.) aus Schwaben

8. November 2014 21:12

In Jüngers "In Stahlgewittern", meine ich gelesen zu haben, dass der Krieg das Höchste und das Niedrigste im Menschen zum Vorschein bringt.

Es wird wohl auch umgekehrt so sein, dämmert ein neuer Morgen herauf, treten edle und niederträchtige Charakterzüge deutlicher hervor.

@Nahr
es geht um wohl den Stil, wie mit alten nun als lästig empfundenen Weggenossen umgegangen wird.

Sie bauen einen Pappkameraden auf, einen Rechten, der alle "Kanaken" rausschmeissen möchte. Und auf diesen Pappkameraden ballern sie mit der vollen Wucht ihrer Argumente. Nur hat dieser Pappkamerad wenig mit der Wirklichkeit zu tun. Es mag vielleicht solche Rechte am rechten Rand er NPD geben, aber in der politischen Realität der Rechten sind sie unerheblich.

Marcus Junge

8. November 2014 21:30

PB

"Wer heute nicht in der Lage ist, sich eine neue deutsche Nation als zwar mono-kulturell, aber doch multi-rassisch vorzustellen, dem wird nichts anderes übrig bleiben, als sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen, vergangenen Zeiten nachzutrauern und Parteien zu wählen, die regelmäßig 0,2 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinigen."

Wie schön, daß sie kapituliert haben. Das System verfrachtet uns ungewollt Millionen Bereicherer ins Land und Sie haben sich damit abgefunden und fabulieren sich auch noch direkt die gelungene Integration dazu, in dem irgendwie Deutschland noch besteht, auch wenn hier Schwarze und Moslems den Laden übernommen haben, also Leute aus Ländern mit Durschnitts-IQ von 85 und tiefer. Wie das in der Praxis möglich sein soll, beantworten Sie natürlich nicht, wäre ja auch unmöglich.
Was unterscheidet Sie eigentlich vom durchschnittlichen Wähler der CDU, welche genau die gleichen Vorstellungen haben dürften?

Heinrich Brück

8. November 2014 21:50

Es geht um Macht, und um nichts anderes.
Wenn Dieter Stein für eine neue Nation arbeitet, wird das Ergebnis dann
eine deutsche Nation sein? Oder werden die Neuen die Macht haben?
Die Neuen brauchen keine Junge Freiheit, sie brauchen auch keinen
Stauffenberg (diesen adeligen Dilettanten), denn sie haben ihre eigene
Kultur. Und wenn die Neuen sich durchsetzen, dann wird sich auch ihre
Kultur durchsetzen. Und wer hat dann die Macht?

Lunatic

8. November 2014 22:09

Wer hat es hier nötig, bei der Kaufentscheidung für eine Zeitung Kompromisse einzugehen? Gibt es nicht genügend gute?

Ich lese z.B. Sezession, Zuerst, The Occidental Quarterly, Radix und Ablaze. Ein breites Spektrum. Die JF passt da nicht mehr rein.

Die rote Linie ist überschritten, wenn jemand das biologische Abstammungsprinzip verwirft, wie Stein, der eine "neue Nation" akzeptiert, in der Nichteuropide als Neudeutsche dazugehören.

Rumpelstilzchen

8. November 2014 22:24

Es muss aber doch wohl erlaubt sein, darauf hinzuweisen, dass Hautfarbe oder Abstammung („Volkszugehörigkeit“) im Jahr 2014 keine Kriterien mehr sein können, um einem neugierigen und anpassungswilligen Studenten den Zugang zu einer Studentenverbindung deutschen Zuschnitts zu verwehren.

@ PB

Das sehe Ich genauso. Deshalb:

Fleiheit ist das Feuel.........

Henry Steyer

8. November 2014 22:37

@Nordlaender

Die offiziellen Medien luegen durch Unterlassung, andere durch Verzerrung. Auf der Video seiner vollstaendingen Rede wie sie auf den Regierungs Seiten elyzee.fr zu sehen war, hat Sarkozy genau dieses gesagt.

(Nicolas Sarkozy, Palaiseau; 17.12. 2008)
Quelle est l'objectif? Ça va faire parler, mais l'objectif c'est relever le défit du métissage. Le défit du métissage que nous adresse le XXI siècle. Le défit du métissage la france la toujours connu et en relevant le défit du métissage, la france est fidèle à son histoire, d' ailleurs, c'est la consanguinité qui à toujours provoqué la fin des civilistation et des société, disons les choses comme elle sont, jamais le métissage.

Welches ist das Ziel? Diese Worte werden eine Kontroverse auslösen, aber das Ziel ist die Herausforderung der Rassenmischung anzunehmen. Die Herausforderung der Vermischung der Rassen, das uns das XXI Jahrhundert stellt. Die Herausforderung der Vermischung der Rassen, Frankreich hat sie immer gekannt und in dem wir die Herausforderung der Vermischung der Rassen annehmen bleibt Frankreich seiner Geschichte treu. Im übrigen ist es immer Inzucht, die das Ende der Zivilisation und der Gesellschaften verursacht hat, sagen wir es so wie es ist, niemals die Rassenmischung.

Im Franzoesichem kann das Wort consanguinité, Inzucht, nur "Blut" Inzucht meinen.

Uebrigens, in der Normandie zum Beispiel haben sie staedte mit mehr als 90 procent Menschen mit blauen Augen. Im Sueden, haben die autochtohnen Franzosen an vielen Orten mehr als 90 procent braune Augen. Und so wird es wohl schon vor tausend Jahren gewesen sein.

Gustav Grambauer

8. November 2014 23:13

Sehr geehrter Herr Nahr,

"Bitte geht in euch und verwendet eure beträchtlichen Geisteskräfte in einer den Verhältnissen angemesseneren Weise."

Denken Sie doch mal kurz nach, wie das Portal, wo Sie hier schreiben, heißt, und warum.

"So viele wunderbare Dichter, die noch zu lesen sind – so viel Stoff und Vorbildlichkeit für einen jungen Menschen, um ein Einzelgänger zu werden. Man muß nur wählen können; das einzige, was man braucht, ist der Mut zu Sezession, zur Abkehr vom Mainstream." (- Botho Strauß, "Anschwellender ...", 1993)

"Rußland, eine Schule. Der neue Lehrer kommt in die Klasse. Alle Kinder müssen sich in einer Reihe aufstellen und sagen, ob sie liberal sind.

Ljudmilla, bist du liberal?

Jawohl, Herr Lehrer.

Pjotr, bist du liberal?

Jawohl, Herr Lehrer.

Anastasia, bist du liberal?

Jawohl, Herr Lehrer.

Dann kommt die Reihe an Ilja: Ilja, bist du liberal?

Nein, Herr Lehrer.

Soso, warum bist du nicht liberal?

Ich bin Stalinist, Herr Lehrer.

Wieso bist du Stalinist?

Herr Lehrer, mein Urgroßvater ist Stalinist, mein Großvater ist Stalinist, mein Vater ist Stalinist und mein großer Bruder ist Stalinist.

Aber Ilja, sieh mal, wenn dein Urgroßvater nun ein Verbrecher, dein Großvater ein Deserteur, dein Vater ein Fixer und dein großer Bruder schwul wären?

Herr Lehrer, dann wäre ich auch liberal."

- G. G., "hiesiger Dorf-Ossi" mit "alter Vornehmheit"

Waldgänger (e.B.) aus Schwaben

8. November 2014 23:30

Nachtrag:

Es wird wohl auch umgekehrt so sein, dämmert ein neuer Morgen herauf, treten edle und niederträchtige Charakterzüge deutlicher hervor.

Dieser Satz ist etwas verunglückt, weil ich ihn on-the-fly umformuliert habe. Er soll lauten:


Es wird wohl auch umgekehrt so sein, treten edle und niederträchtige Charakterzüge deutlicher hervor, dann dämmert ein neuer Morgen herauf.

Susann

9. November 2014 00:31

Merkwürdig. Bei Gauck ging es mir ähnlich.... vor seiner Kandidatur war ich tatsächlich davon überzeugt, dass dieser Mann niemals Kreide fressen würde. Ich wurde sehr schnell eines besseren belehrt und mittlerweile bin ich mir sicher, dass der Typ auf seine alten Tage einfach seine Ideale verraten hat und käuflich wurde. Vielleicht ist das irgendwie hormonell bedingt... sinkende Testosteronproduktion verhält sich proportional zu Idealismus oder so. Mit Stein geschieht gerade das selbe... die Übergänge sind etwas fließender als bei Gauck aber unverkennbar. Ernüchternd ist das... diese scheiss Vergeblichkeit!

Mir fällt dazu das Gedicht "Um ein Uhr morgens" von Baudelaire ein. Es endet mit den Worten:
"Unzufrieden mit allen und unzufrieden mit mir, möchte ich mich in der Stille und Einsamkeit der Nacht gerne von meiner Schuld befreien und wieder ein wenig stolz auf mich werden. Ihr Seelen, die ich geliebt, ihr Seelen, die ich besungen habe, stärkt mich, steht mir bei, haltet fern von mir die Lüge und die verderblichen Dünste der Welt; und Du, Herr mein Gott, schenke mir die Gnade, ein paar schöne Verse zu machen, die mir selbst den Beweis liefern, dass ich nicht der letzte der Menschen bin, dass ich nicht geringer bin als jene, die ich verachte!"

Nordlaender

9. November 2014 00:34

@ PB

"Es muss aber doch wohl erlaubt sein, darauf hinzuweisen, dass Hautfarbe oder Abstammung („Volkszugehörigkeit“) im Jahr 2014 keine Kriterien mehr sein können, um einem neugierigen und anpassungswilligen Studenten den Zugang zu einer Studentenverbindung deutschen Zuschnitts zu verwehren."

Als Meinungsäußerung sollte das unbedingt erlaubt sein. Es wird unter einer Gesinnungsdiktatur problemlos möglich sein, das Gemeinschaftsleben einer rein türkischen Organisation (Kulturverein) zu pflegen, einer kurdischen, jüdischen usw., es geht ja nur darum, jede Verbindung unter Bewohnern der BUNTEN Republik zu verunmöglichen, die keine "Zukunftsdeutschen" (Martin Gillo, Christlich-Demokratische Union) sind.

Carl Sand

9. November 2014 01:05

Einige kurze Bemerkungen:

1. Es gibt Schlimmeres als die JF.

2. Lese ich aber nicht.

3. Das Verhalten, dass Redakteure der JF in sich steigernder Form an den Tag legten, ist von äußerster Schäbigkeit.

4. Dies geschah nicht ohne Wissen und wahrscheinlich mit Billigung von Dieter Stein.

5. Ein anpasserisches Verhalten legten auch schon andere der Sezession ehemals Nahestehende an den Tag.

6. Von Schäbigkeit weiß ich in diesen Fällen nicht.

7. Der Antrieb zu diesem Verhalten ist m.E. der Gleiche.

8. Die Sezession ist ebenfalls nicht das "Schlimmste"-

9. Leider im Gegenteil.

10. Dennoch ist ihr Publikum sicherlich weiter in der Analyse als das der JF oder gottbewahre PI.

11. Das Publikum der JF ist mit dem jetzigen Stand vollkommen erschlossen. Es ist erschöpft (Doppelt gemeint).

Ernsthaft. Mehr ist nicht drin. Zirka paarhundert Sezessionäre und paartausend "junge" "Freie".

Somit ist die Auflage der JF nicht mehr steigerbar.

12. Für den "konservativen" BRD-Bürgerling ist die JF im Bereich des "Schlimmsten". Total Hitler, sozusagen.

13. Wenn die JF ihre Auflage steigern will, muss sie aber von BRD-Bürgerlein gekauft werden. Unsere paar Abokündigungen sind da völlig vernachlässigbar.

14. Paradox: Einerseits tritt die BRD immer offener in den totalitären Modus ein. Andererseits tritt mit der Af"D" eine weitere letzte Hoffnung, möglicherweise ein Kathechon, sicherlich ein Werbeträger auf.

15. Der sicherste Effekt der Af"D" ist jedoch, nunmehr eindeutig zu definieren, wo die Kante ist. Und wenn das Bürgerlein mit zitternder Hand trotz Naziruf sein Kreuzlein bei der Af"D" macht, so leiert dies den Nazivorwurf nicht aus. Schließlich ist der BRD-Bürgerling kein Nazi. Und der BRDler braucht seinen Nazi. Nazis sind die Schlimmsten. Rechts von ihm. Also da, wo wir einmal standen. Und der Dieter.

16. Wenn wir die Motivation des Sezessions-Sezessionisten zur JFAfDbürgerlichenChanceraberlaberfasel, des "konservativen" BRD Bürgerlings, also potentiellen JF-Lesers und Dieter Stein miteinander vergleichen, finden wir eine Gemeinsamkeit.

17. Einordnung. Unterordnung. Endlich von der Obrigkeit liebgehabt werden.

18. Das ist eine Schnapsidee. Dieter wird niemals zum Presseclub eingeladen werden. Die JF wird niemals ein Tagesblatt werden. Kein Massenblatt. Nicht einmal die Af"D"-Parteizeitung.
Kann er harken.

19. Dies einzugestehen, hieße, die große konservative Lebenslüge einzugestehen - "Selbstbestimmt" einen "verdienten" Platz in einem Ranggefüge einnehmen zu wollen; das wäre ja Ohnmacht.

20. Aus Ohnmacht erwächst Wut. Aus Wut erfolgt Trennung. Aus Trennung überhaupt die potentielle Ehrhaftigkeit für ein "Danach".

Martin Lichtmesz

9. November 2014 01:43

Kleine Bemerkung zwischendurch: ich lösche hier alle Gehirnabgeschalteten, die mal wieder glauben, es werde hier um "die reine Lehre" gestritten und die sich dann entsprechend in die Brust werfen. Dieser Kurzschlußreflex ist aus irgendeinem Grund nicht tot zu kriegen... dabei ist das alles ja wirklich nicht so schwer zu verstehen.

Carl Sand

9. November 2014 03:03

Christoph Nahr
"So sieht’s aus, wenn man innerhalb des bestehenden Systems noch Politik machen will".

Mit DIESEM SYSTEM macht man keine Geschäfte, Herr Nahr!
Man wartet auf seinen Untergang. Oder hofft. Oder, und da bin ich wirklich zuversichtlich, auf den Ihren. Denn Sie, werden, so sehr Sie sich das wünschen, hier auch nicht mehr glücklich werden. Dan hätten Sie an dieser Stelle niemals kommentieren dürfen.

PB
„Wer heute nicht in der Lage ist, sich eine neue deutsche Nation als zwar mono-kulturell, aber doch multi-rassisch vorzustellen..."

Lieber PB
Du hast sehr recht. Einwanderung ist etwas schönes. Schließlich hat man Tatsachen geschaffen. Das finde ich auch toll. Und wenn Deutschland sich doch schließlich abschafft,

DANN WAR DAS MORD!

Vor einer millionenfachen Massenumvolkung war der sogenannte "volkstumsbezogene Vaterlandsbegriff" eine peinlich buxoide Vereinsmeierei. Jetzt nicht mehr.

Hermann Ortel

9. November 2014 06:48

Als JF-Abonnent aus DIN A 4 -Zeiten bekam ich auf mein unter Rekurs auf die Aufgabe der viel beschworenen und immer von Stein geleugneten
Scharnier-Funktion formuliertes Kündigungsschreiben eine Empfangsbestätigung, welche an Beliebigkeit nicht zu überbieten war und nicht den Eindruck hinterließ, das dem Periodikum etwas am Verbleib der Stammleserschaft gelegen ist. Trotzdem sollte man dem Projekt weiterhin Erfolg wünschen. Und eigentlich waren die Rochaden der früheren Zeit (Distanzierungen von den Leserkreisen/ Mohler-Landman-Konflikt etc.) viel gravierender. Jedenfalls kann die Vergangenheit trotz aller Distanzeritis Dieter Stein jederzeit nach Bedarf wieder einholen. Wir werden sehen !
Einstweilen sollte man die Causa wie weiland das Criticon zu den Akten legen.

Lunatic

9. November 2014 09:48

@ Martin Lichtmesz

Habe ich nicht gerade bei Sezession hier ständig eingehämmert bekommen, dass die Unterscheidung von Freund und Feind in der Politik grundlegend ist?

Jetzt wird der Feind präzise benannt.

Was ist die "reine Lehre"? Für mich ist die biologische Grundlage unseres Volkes nicht einmal im Ansatz verhandelbar.

Da haben Sie die Unterscheidung von Freund und Feind - und von mir aus auch die "reine Lehre". Warum auch nicht?

Gustav Grambauer

9. November 2014 10:03

@M. L.

"... alle Gehirnabgeschalteten, die mal wieder glauben, es ..."

---

"Ich beobachte seit einiger Zeit, daß Sie nicht die Vier-Schritt-Abfolge der Gewaltfreien Kommunikation applizieren und stattdessen lebensentfremdet (disaffected by life) kommunizieren."

"Ihr obiger Verstoß läßt mich ein stückweit betroffen, verunsichert und hilflos zurück, so daß ich jetzt bis zu unserem nächsten Stuhlkreis am Mittwoch interventionskritisch unter einer PTBS leide."

"Ich habe jetzt das Bedürfnis, das hier einmal zu thematisieren und die Teilehmer*_Innen einmal für die Transparente Kommunikation® zu sensibilisieren, die frei von Klischees und Stereotypen ist:"

https://www.youtube.com/watch?v=UTM-xmGXADo

"Sagen Sie mir bitte, ob Sie bereit sind, in Zukunft im Sinne der Universellen Menschlichen Bedürfnisse (UHN) und des Team-Building (TB) Ihr wahres kommunikatives Potential zu entfalten (Handlungsbitte). Bitte übernehmen Sie in der Kommunikation Verantwortung für Ihre Gefühle der Angst, Verzweiflung und Verlassenheit, die sicher nur unter Ihrem machoiden Auftreten verschüttet sind (Beziehungsbitte)."

"Dazu können wir auch gemeinsam im Geschützten Raum einen Weg suchen. Dazu biete ich Ihnen an, Beziehung zu investieren und zu leben."

"Nichterfüllung ist auch in Ordnung."

"Ich hoffe, daß ich Sie mit meiner Kommunikation erreicht habe".

"Machen wir das Leben auf diesem Planeten wunderbar."

---

Spaß beiseite. Sie Guter, Sie müssen als freier Autor nie "Weiterbildungen" mitmachen.

Wie geben wie dem Absolutismus seine barocke Form zurück?!

- G. G.

Rumpelstilzchen

9. November 2014 10:21

Heute gibt es im Café "Junge Freiheit" allerdings mal wieder Sahnetörtchen:

https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2014/das-deutsche-wunder/

Birne Helene

9. November 2014 10:26

Das Schicksal von MUT sollte Stein eine Lehre sein. Wer redet heute noch über das Magazin MUT? Und genau diese inhaltliche MUT-Linie scheint Stein zu verfolgen. Die 10.000 MUT-Leser scheinen die JF-Leser zu sein. Sie lesen gerne dasselbe.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mut_%28Zeitschrift%29

Der Gutmensch

9. November 2014 10:56

Also liebe/r PB + Rumpelstilzchen, bei allem gebotenen Respekt:

Aber wie man die von Ihnen angeführte "Abstammung" als Kriterium der deutschen Staatsbürgerschaft bzw. Kriterium der Mitgliedschaft in einem Verein moralisch entrüstet ablehnen kann, ist mir schlicht unbegreiflich. So wenig, wie es ausreichen kann, stets langsamere Anpassungsleistungen als der Rest zu vollbringen, um als Konservativer durchzugehen, so wenig dürfte einen diesbezüglich doch das Gesundbeten rot-grüner Errungenschaften qualifizieren - dachte ich jedenfalls bis eben noch:

Denn wer hat denn wann und warum eigentlich das Abstammungskriterium im Recht der deutschen Staatsbürgerschaft bekämpft? Genau: Schröder&Fischer, und zwar im Jahre 2000 und zwar aus Gründen, deren Brandmarkung als "konservativ" von ihnen beleidigt zurückgewiesen werden würde. Vorher war nach deutschem Recht eben derjenige ein Deutscher, der eine deutsche Oma hatte, deutsch sprach und sich einen deutschen Schäferhund hielt; jahrzehntealte, trittfeste Eselsbrücke der Repititoren fürs juristische Staatsexamen. Und wer sich darüber echauffieren möchte, muss dafür in Kauf nehmen, dass er damit auch eine ganze Reihe ehemaliger Bundesverfassungsrichter in die Schmuddel-Ecke der Undemokraten stellt: Die haben nämlich in diesem Punkt keine verfassungsmäßigen Einwende gegen das alte Staatsbürgerschaftsrecht hinterlassen! Und unser Grundgesetz hat sich, was das angeht, auch nicht geändert - oder ich hab da mal wieder was verpasst, dann bin ich wohl doch konservativ ...

Um das mal ganz klar zu benennen: Wenn man mal großzügig übers GG hinaus sieht, kann man auch mit einer anders geregelten Staatsbürgerschaft auf Dauer ganz gut leben; die USA haben das ja vorgemacht. Aber: Der gesellschaftliche Konsens ist dort eben entsprechend verflacht; und wer mal eine Weile in einem klassischen Einwanderungsland gelebt hat, der kommt nicht umhin, das zu bemerken. Und er begreift vielleicht irgendwann, warum es für die Konservativen zu Hause - in Deutschland - gerne auch ein bißchen mehr gesellschaftlicher Konsens sein darf ...

Kopfschüttelnd,

der Gutmensch.

Rumpelstilzchen

9. November 2014 10:57

Hermann Ortel
Sonntag, 9. November 2014, 6:48 (URL) | Kurz-URL
Als JF-Abonnent aus DIN A 4 -Zeiten bekam ich auf mein unter Rekurs auf die Aufgabe der viel beschworenen und immer von Stein geleugneten
Scharnier-Funktion formuliertes Kündigungsschreiben eine Empfangsbestätigung, welche an Beliebigkeit nicht zu überbieten war und nicht den Eindruck hinterließ, das dem Periodikum etwas am Verbleib der Stammleserschaft gelegen ist. Trotzdem sollte man dem Projekt weiterhin Erfolg wünschen.

Als treue Katholikin trat ich nach langen Jahren wegen eines sehr schlimmen Missstandes aus der Kirche aus. Zuvor wandte ich mich noch um Hilfe an den Bischof. Dieser teilte mir mit, der "Missstand" (Kirchenschließung und Umwidmung der Kirche etc.) sei mit "christlicher Annahme" zu tragen und im übrigen sei ich bei Austritt von den Sakramenten ausgeschlossen, sprich exkommuniziert.
Hier ging es um nicht weniger als mein Seelenheil, nicht nur um die rechte Gesinnung.
Trotzdem wünsche ich dem Projekt weiterhin Erfolg.
Nach der ersten Erschütterung ergaben sich allerdings neue freiheitliche Perspektiven und neue Freundschaften.

https://www.kath.net/news/48178

Martin

9. November 2014 12:56

Wo waren den bei der "Jungen Freiheit" jemals größere journalistische Arbeiten in Form von sorgfältig eigenrecherchierten Artikeln und Neuigkeiten zu aktuellen Themen und Fragen zu finden? Wann konnte jemals die junge Freiheit eine Art von "Scoop" liefern, wenn man einmal von ihren ehemaligen Interviews mit Leuten, die man nicht bei der JF verortet hätte, absieht?

In der Masse wurde nur kommentiert, konnotiert und rezensiert und jetzt halt eben mit ein paar Kurskorrekturen. Das Blatt war eigentlich immer strukturell langweilig und es wird langweilig bleiben. Ich brauche nicht den Zuspruch, endlich irgendwo auch einmal eine Zeile von dem, was ich evtl. denke, nun auch gedruckt als Bestätigung zu finden (ich weiß, dass ich nichts weiß ;) ). Viele scheinen diese Art von Rückversicherung aber zu brauchen und da liegt dann auch die Gefahr für Blätter wie die Junge Freiheit, denn wenn sich Leser nicht mehr bestätigt fühlen, wenden sie sich ab.

Das von mir nicht geliebte Compact Magazin und auch das Heft "Zuerst" (Gibt es das eigentlich noch ? Habe es mir am Anfang nur ein paar mal gekauft, als es noch im Zeitungshandel war, was wohl jetzt wg. linker Agitation nicht mehr möglich ist) versuchen bzw. versuchten wenigstens, eigenrecherchierte Artikel zu bringen. So etwas liest man dann auch eher, auch wenn man mit den Kommentaren und Rezensionen in der Zeitung selber evtl. nicht mehr einverstanden ist, da es eben interessanter ist und man "Nachrichten" liest, die man woanders evtl. nicht so ohne weiteres bekommt. Klar, dass ist vielmehr Aufwand, als nur einen Stamm von Schreibern zu haben, die einem ihre Kommentarartikel liefern und man muss sie nur noch redaktionell bearbeiten und kompilieren. Wer´s mag ...

Fürs Intellektuelle und Feuilletonistische brauche ich persönlich aber eine Wochenzeitung nicht. Da sind dann weniger häufig erscheinende Blätter wie Sezession das bessere Format. Und für "Debatten" brauche ich erst recht keine Wochenzeitung, da ist das Online-Format mit Foren- und Kommentarfunktion deutlich besser, da hier der Leser dann auch seinen eigenen Senf dazu geben darf, so dass man eher von Debatte sprechen kann, als bei einem Druckerzeugnis.

Mein persönliches Fazit: War noch nie der große JF Leser und werde es bestimmt auch nicht mehr werden.

Beppo

9. November 2014 12:56

Die JUNGE FREIHEIT war nie ein ausschließlich "rechtsintellektuelles" Projekt, sondern verfolgte von Beginn an auch ein politisches Ziel: Sie wollte publizistisch dazu beitragen, daß sich eine Partei rechts von der Union etablieren kann. Mit der AfD besteht nun die Chance, daß dies gelingen kann: Mit Alexander Gauland oder Björn Höcke engagieren sich in der AfD Politiker, denen auch das Umfeld von Sezession und Antaios eigentlich wohlwollend begegnen sollte. Hinzu kommt: Die JUNGE FREIHEIT ist inzwischen auch aus wirtschaftlicher Sicht mehr als ein von Idealisten getragenes "Projekt".

Demgegenüber sind Sezession und IfS metapolitische Projekte, die "außerhalb des Systems" stehen viel stärker als die JUNGE FREIHEIT von der Identifikation ihrer Unterstützer getragen werden. Es liegt daher in der Natur der Sache, daß in der Sezession "freier" debattiert werden kann.

Sezession, Antaios und IfS werden Deutschland (allein) nicht verändern, da sie nicht massentauglich sind. Wenn es überhaupt noch gelingen kann, denn "Schalter in der Gesellschaft" (Lichtmesz) ohne vorherigen großen Knall umzulegen, dann geht das in meinen Augen nur mit einem doppelten Hebel: einem intellektuellen, an dem IfS, Sezession und Antaios mitwirken sollten, und einem (partei)politischen, dem dann auch die JF zuzuordnen wäre.

Ist es nicht möglich, einfach offen zu sagen, daß JF und Antaios/Sezession/IfS unterschiedliche Ansätze verfolgen, ohne dabei gegen den anderen zu keilen? Hier sind auch die Abonnenten gefordert: Es ist lächerlich, wegen dieser Auseinandersetzung Abonnements zu kündigen. Ich selbst stehe der JF näher als Antaios, werde aber weiterhin die Publikationen bei Antaios bestellen, die mich interessieren.

pars pro toto

9. November 2014 13:38

Ich hab jetzt mal dem Freibund eine kleine Spende überwiesen. Die könnens sicher brauchen und es ist darüber hinaus eine kleine Geste der Solidarität. Wäre doch was, wenn das ein paar Nachahmer findet und die sich am Ende der Woche, nachdem so ein Trottel gegen sie gehetzt hat, ein etwas volleres Konto vorfinden.

Langer

9. November 2014 15:12

@Kubitschek

manches ist keine frage des arguments, sondern eine des stils.

Herr Kubitschek, wenn das Fleisch vom eigenen Fleisch (stilistische) Schwaechen zeigt, dann muessen Sie eben Ihre Haltung noch verstaerken, um das zu kompensieren.

Stil-Blüte

9. November 2014 16:15

Mir schwirrt der Kopf!

Allen jenen, die hier den Versuch gestartet haben, eine ordnende Hand über einen unüberschaubaren Meinungsberg mit nüchternen Mechanismen - 'Ablage/erledigt' - 'später bearbeiten' - 'ungeklärt/Fragezeichen' - 'dringend!' meine Anerkennung. Nicht jeder kann - muß auch nicht, zur Chefetage, zum inneren Zirkel der Eingeweihten, die alle Personalen und Interna kennen, gehören. Konservative Gemeinschaft zu stiften - das ist doch der Kern. Oder?

Gut finde ich, wer hier auf das Ordnungsprinzip des Konservativen - das Gewesene als Gewordenes u n d Fort-Bestehendes - verweist und Akutes mit Weitblick sieht.

Soll man auf einen Zug, der aus den Schienen geraten ist, als retter in der Not aufspringen, um ihn zu bremsen? Oder rufen: 'Steigt aus, rette sich, wer kann'?

Findling

9. November 2014 18:38

@ Waldgänger (Grüße aus Wilflingen)
"In Jüngers „In Stahlgewittern“, meine ich gelesen zu haben, dass der Krieg das Höchste und das Niedrigste im Menschen zum Vorschein bringt."

Victor Frankl, Gründer der Logotherapie, schrieb: Im KZ zeigte sich das Schwein als Schwein und der Heilige als Heiliger.

Berliner

9. November 2014 19:04

Spende an den Freibund - gute Idee; ich habe das auch gemacht. Sie verdienen es. Konto-Angaben auf der Freibund-Netzseite.

Hartwig

9. November 2014 19:19

Carl Sand: "Dieter wird niemals zum Presseclub eingeladen werden. ...
Kann er harken."

So, wie ein Björn Höcke plötzlich bei Illner sitzen darf, so könnte ich mir vorstellen, dass in ein paar Monaten (ggf. Jahren) Herr Stein beim Presseclub den Erklärbär geben darf, wenn das Thema innenpolitischer Natur ist und die AfD eine maßgebliche Rolle dabei spielt; also ein erneut überraschend gutes Wahlergebnis o.ä.; ggf. sogar bei einer Eurokrisenzuspitzung. Bei weiterem Kreidefrass halte ich das durchaus für möglich, wenn auch immer in einer Debatten-Konstellation 1 gegen mindestens 4 .

@ Für alle, die den Wehl-Artikel in seiner Schäbichkeit relativieren wollen: Es geht nicht um die Diskussion um dieses Lied oder um die eine oder andere Sichtweise. Der Kernsatz ist folgender: " Die Leitung der Burg Ludwigstein sollte das Konzept der „offenen Burg“ noch einmal gründlich überdenken ..."
Wie oft haben wir denn so etwas schon gelesen? "Die Theaterwerkstadt sollte aufpassen ...", "Die Veranstalter müssen sich fragen lassen ...", "Ein subventioniertes Haus hat eine besondere Verantwortung ...", " ... darf kein Forum geboten werden ...". Und immer schwingt ein ganz großes SONST mit.

Eckesachs

9. November 2014 19:29

@PB

,,Es muss aber doch wohl erlaubt sein, darauf hinzuweisen, dass Hautfarbe oder Abstammung („Volkszugehörigkeit“) im Jahr 2014 keine Kriterien mehr sein können, um einem neugierigen und anpassungswilligen Studenten den Zugang zu einer Studentenverbindung deutschen Zuschnitts zu verwehren."

Es ist erlaubt darauf hinzuweisen. Mehr aber auch nicht.

Wir wollen Orte, Gemeinschaften, an denen wir ganz unter uns sind. Das ist ein Naturrecht. Es gibt keinen natürlichen Rechtsanspruch auf Teilhabe an diesen Reservaten.

Ihr Hinweis auf das Unzeitgemäße bestärkt mich nur. Ich habe auch ein Stofftaschentuch in der Hosentasche.

Es ist aber Ihr Recht ganz modern zu sein.

Habe die JF nach dem Abgrenzungsartikel gegen rechts vor ein paar Wochen gekündigt. Als langjähriger Leser (12 Jahre?) wird man dann auch mal angerufen....

Bernhard

9. November 2014 19:56

MUT ist wirklich ein sehr gutes Beispiel, wie man in der Belanglosigkeit landen kann.

Bis auf ganz wenige Artikel ist dort alles langweilig und öde geworden. Den Prozeß habe ich von der ersten Ausgabe verfolgt, bis ich beim Kurswechsel mein Abo recht früh gekündigt habe.

Ich kann mich noch erinnern, wie in der Anfangsphase Junge Nationaldemokraten Probeexemplare verteilt haben. Da gab es auch schöne Plakate gegen die DDR und geschichtsrevisionistische Bücher.

Frage: Ist die PAZ mit dem Ostpreußenblatt noch vergleichbar oder gab es da nicht auch so einen Prozeß, wie bei MUT oder jetzt der JF? Die PAZ ist jedenfalls auch sehr, sehr zahm.

Ich empfehle neben der Sezession die Monatsschrift "Zuerst".

Nemo Obligatur

9. November 2014 21:35

Ich habe nicht ganz die Erfahrung vieler der geschätzten Leser hier. Aber ein paar Jahre JF kommen da schon zusammen. Es stimmt: Die JF ist langweiliger geworden, zahmer, staatstragender. Aber dafür gibt es ja jetzt die Sezession. Ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass meine deutschlandpolititschen Ansichten mehrheitsfähig sind. Jedenfalls zur Zeit nicht. Es reicht mir, von Zeit zu Zeit ein paar Stimmen Gleichgesinnter zu lesen. Vielleicht kommt es nur darauf an, lange genug durchzuhalten. Einen eisernen Bestand "Deutschland" zu bewahren. Für kommende Zeiten. Dann wäre die JF ebenso künfitg entbehrlich wie die hier zitierten Vorgängerprojekte und mögliche Nachfolger, alle hätten aber ihre Aufgabe als "Rettungsboot" erfüllt.

Abgesehen davon: Ich kenn die Motive von Dieter Stein nicht, aber ich würde trotzdem ebenso vor ihm jederzeit meinen Hut ziehen wie vor Herrn Kubitschek. Eine konservative, rechte Zeitschrift in diesen Zeiten ins Leben zu rufen, wachsen und gedeihen zu lassen. Dazu gehört in jedem Falle mehr, als ich mir zu einem beliebigen Zeitpunkt zutrauen würde. Dass die Herren getrennte Wege gehe, bedauere ich, muss es aber wohl als unvermeidlich akzeptieren.

Erik Lehnert

9. November 2014 22:15

Alles ist gesagt, meist zweimal. Ende der Debatte, Zapfenstreich.

Für diesen Beitrag ist die Diskussion geschlossen.