Nachdenken über Tugçe A.

Ganz Deutschland, so scheint es, hat in der von einem jungen serbischen Bosnier erschlagenen Türkin Tugçe A. seine "Heldin" gefunden.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

Die­se hat­te sich in Offen­bach min­des­tens einem jun­gen Mann (dem Täter) ent­ge­gen­ge­stellt, der auf einer Restau­rant­toi­let­te zwei jun­ge Mäd­chen beläs­tig­te – den Berich­ten zufol­ge waren die­se blond und zwi­schen 13 und 16 Jah­ren alt. Für ihren Mut hat sie mit dem Leben bezahlt und wird dafür nun in den Medi­en gefeiert.

Tug­çe A. starb am 28.11., ihrem 23. Geburts­tag, an den Fol­gen der Gewalt­ein­wir­kung. Vor dem Kran­ken­haus hat­ten sich etwa 1,500 Men­schen zu einer Mahn­wa­che ver­sam­melt. Eben­so­vie­le fan­den sich zu ihrem Begräb­nis ein. Inzwi­schen hat sich sogar Bun­des­prä­si­dent Gauck ein­ge­schal­tet und sei­ner tie­fen Betrof­fen­heit Aus­druck verliehen:

Bun­des­prä­si­dent Joa­chim Gauck hat den Eltern der ver­stor­be­nen Stu­den­tin Tug­çe A. sein Bei­leid aus­ge­spro­chen. “Nie­mand kann den Schmerz ermes­sen, den Sie, Ihre Fami­lie und die Freun­din­nen und Freun­de Ihrer Toch­ter jetzt erlei­den”, schrieb Gauck am Sams­tag in einem Kondolenzbrief.

“Wo ande­re Men­schen weg­schau­ten, hat Tug­çe in bei­spiel­haf­ter Wei­se Mut und Zivil­cou­ra­ge bewie­sen und stand den Opfern einer Gewalt­tat bei.” Dabei sei sie “selbst zum Opfer eines bru­ta­len Ver­bre­chens geworden”.

Gauck schrieb wei­ter, er sei “ent­setzt und erschüt­tert” über die Tat. “Ich bin wie unge­zähl­te Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ent­setzt und erschüt­tert über die­se schreck­li­che Tat”, schrieb er. “Tug­çe hat unser aller Dank­bar­keit und Respekt ver­dient. Sie wird immer ein Vor­bild blei­ben. Unser gan­zes Land trau­ert mit Ihnen.”

Gauck hat außer­dem in Aus­sicht gestellt, Tug­ce pos­tum mit dem Bun­des­ver­dienst­kreuz zu ehren. Dies geht auf eine Initia­ti­ve der Inter­net­platt­form change.org zurück, die zu die­sem Zweck eine Online-Peti­ti­on ins Leben geru­fen hat und bis­her rund 167 500 Unter­schrif­ten gesam­melt hat; auch der hes­si­sche Minis­ter­prä­si­dent Vol­ker Bouf­fier (CDU) unter­stützt sie (sie­he hier):

“Wir sind tief betrof­fen von der Gewalt­tat und dem sinn­lo­sen Ende die­ser jun­gen Frau”, heißt es in einer Erklä­rung der Landesregierung.

Ange­hängt an den Zug haben sich auch die übli­chen Kriech­tie­re wie BILD-Kolum­nist Franz Josef Wag­ner, der die wehr­lo­se Ver­stor­be­ne mit zuck­ri­gem Schleim über­gos­sen hat.

War­um die­se gro­ße Anteil­nah­me? Die dpa hat die gelehr­te Ein­las­sung eines Psy­cho­lo­gen ver­brei­ten las­sen, in der es heißt:

Mahn­wa­chen, Ker­zen, Blu­men – die Trau­er um Tug­ce A. scheint gren­zen­los. Das Schick­sal der Stu­den­tin ruft star­ke Gefüh­le her­vor. Die gro­ße öffent­li­che Trau­er zeigt für den Offen­ba­cher Psy­cho­lo­gen Wer­ner Gross den star­ken Wunsch nach einer Heldin.

“Jemand ver­hält sich so, wie es vie­le eben nicht tun.” Die­se Erkennt­nis löse star­ke Emo­tio­nen aus, mul­ti­pli­ziert durch die Ver­brei­tung in den sozia­len Netz­wer­ken, sag­te der Offen­ba­cher Psy­cho­lo­ge der Deut­schen Presseagentur. (…)

Die öffent­lich gewein­ten Trä­nen – für den Psy­cho­lo­gen sind sie ein Ven­til. “Wir sind alle vol­ler Emo­tio­nen”, sagt Gross. In den Trau­er­be­kun­dun­gen vie­ler Men­schen, die Tug­ce nie begeg­net sind, sieht der Psy­cho­lo­ge auch eine Kul­tur­ver­än­de­rung. Sei in der deut­schen Tra­di­ti­on eigent­lich eher stil­les Geden­ken üblich, ste­he in ande­ren Kul­tu­ren öffent­li­ches und sicht­ba­res Trau­ern im Vordergrund.

Das klingt natür­lich alles wenig befrie­di­gend. Die genann­te angeb­li­che “Kul­tur­ver­än­de­rung” etwa hat wohl weni­ger mit einem Bewußt­seins­wan­del der Deut­schen zu tun, als damit, daß unter den Trau­ern­den natur­ge­mäß sehr vie­le Tür­ken sind, wie man auf den kur­sie­ren­den Fotos expo­niert sehen kann. In jedem Fall erscheint das als ein eher irrele­van­ter Hin­weis, der nichts klärt oder erklärt. (Die inni­ger aus­ge­drück­te Trau­er kann aber auch noch einen ande­ren Grund haben – doch davon später.)

Immer­hin ver­weist der dpa-Arti­kel auf einen ähn­li­chen, län­ger zurück­lie­gen­den ähn­li­chen Fall, der eben­falls mit staat­li­chen Wür­di­gun­gen bedacht wurde:

Auch nach dem gewalt­sa­men Tod des Geschäfts­manns Domi­nik Brun­ner, der sich 2009 in Mün­chen schüt­zend vor vier Schü­ler gestellt hat­te und von zwei Angrei­fern zu Tode geprü­gelt wor­den war, hat­te es bun­des­wei­te Trau­er und hef­ti­ge Debat­ten um Jugend­ge­walt gege­ben. Post­hum erhielt Brun­ner das Bun­des­ver­dienst­kreuz, eine Münch­ner Stra­ße wur­de nach ihm benannt.

Die Täter im Fal­le Brun­ner waren zwei sem­mel­blon­de Deut­sche, was einen will­kom­me­nen Anlaß bot, die Debat­ten um Migran­ten­ge­walt auf das Schlag­wort “Jugend­ge­walt” zu redu­zie­ren und ihren eth­nisch-kul­tu­rel­len Hin­ter­grund abzu­schwä­chen. Wären die Täter etwa Tür­ken oder Kur­den gewe­sen, hät­te es dann auch noch staat­li­che Wei­hen für den Hel­den gegeben?

Nur die sehr Nai­ven und wenig Ori­en­tier­ten wer­den eine sol­che Fra­ge zynisch fin­den. Ande­re Fäl­le, in denen Men­schen ähn­lich gehan­delt haben wie Brun­ner, sind kaum bekannt gewor­den. In Fürth hat im August 2013 ein 26jähriger Mann ver­sucht, eine Frau vor sexu­el­ler Beläs­ti­gung durch eine Ban­de jun­ger Tür­ken zu schüt­zen, wor­auf­hin er bewußt­los geschla­gen und schwer ver­letzt wur­de. In Bre­men atta­ckier­ten im Dezem­ber 2012 vier “Süd­län­der” eine Frau und tra­ten sie und einen hin­zu­ei­len­den Hel­fer bei­na­he tot. In Ber­lin prü­gel­ten im August 2011 vier Jugend­li­che mit “Migra­ti­ons­hin­ter­grund” einen Fami­li­en­va­ter ins Kran­ken­haus, der sei­ne Toch­ter vor Pöbe­lei­en schüt­zen woll­te. Ein ähn­li­cher Vor­fall ereig­ne­te sich in Vil­lin­gen-Schwen­nin­gen im Dezem­ber 2013. In Ham­burg bezahl­te im Juni 2010 Pas­cal E. mit dem Leben dafür, daß er sei­ne Freun­din vor einem pöbeln­den Tür­ken in Schutz nahm.

Nun könn­te man ein­wen­den, daß in die­sen Fäl­len mit Aus­nah­me Pas­cals die Opfer die Angrif­fe über­lebt hät­ten, und dar­um der Schwe­re­grad gerin­ger sei. Über den Aus­gang hat jedoch ledig­lich der blo­ße Zufall ent­schie­den. Als der Ser­be Sanel M. mit explo­die­ren­der Wut auf Tug­çe los­ging, hat­te er wohl auch nicht vor, sie zu töten. Die meis­ten die­ser Täter agie­ren blind­wü­tig, ohne die Fol­gen ihres Han­delns zu bedenken.

Wahr­schein­lich ahn­te auch Tug­çe selbst nicht, wie­viel sie durch ihr Ein­schrei­ten ris­kier­te. Es ist unwahr­schein­lich, daß sie auf der Toi­let­te von McDonald’s mit­ten in eine ver­such­te Ver­ge­wal­ti­gung geplatzt ist; wahr­schein­li­cher wer­den Pöbe­lei­en und anzüg­li­che Bemer­kun­gen gewe­sen sein. Von Ellen Kositza, die in Offen­bach auf­ge­wach­sen ist, ver­neh­me ich, daß dort sexu­el­le Beläs­ti­gun­gen und Über­grif­fe dank des mitt­ler­wei­le exor­bi­tant hohen Süd­län­der-Anteils auf der Tages­ord­nung ste­hen. Wer sich dort als Frau behaup­ten will, muß sich ein dickes Fell zule­gen. Wie die meis­ten Tür­kin­nen wird auch Tug­çe dies­be­züg­lich tough und nicht auf den Mund gefal­len sein.

Der Täter atta­ckier­te sie nicht unmit­tel­bar nach dem Zusam­men­stoß, son­dern lau­er­te ihr auf dem Park­platz vor dem McDonald’s‑Restaurant auf, in dem sich die Aus­ein­an­der­set­zung abge­spielt hat­te. Ein Freund ver­such­te ver­geb­lich, ihn zurück­zu­hal­ten. Im Gegen­satz zu ande­ren hat Tug­çe fata­les Pech gehabt; wie vie­le ande­re auch war sie “zur fal­schen Zeit am fal­schen Ort”. Die bei­den bedräng­ten Mäd­chen hat­ten Berich­ten zufol­ge übri­gens lan­ge Zeit kei­ne Ahnung, wie sich der Abend fort­ge­setzt hat­te. Erst Tage spä­ter erfuh­ren sie es aus der Zeitung.

Tug­çe A. ist übri­gens nicht die ers­te Migra­ti­ons­hin­ter­grün­di­ge, die ihr Leben auf die­se Wei­se ver­lo­ren hat. Die BILD-Zei­tung hat eine klei­ne Lis­te von getö­te­ten “Hel­den” ver­öf­fent­licht, die bunt durch­mischt ist: neben Domi­nik Brun­ner fin­den sich der Nige­ria­ner Eme­ka Okoron­kwo, dann Fabi­an Salar-Sare­mi und Dari­us Ekba­ta­ni. Auch hier vor allem: sexu­el­le Über­grif­fe, Gewalt von “Jugend­li­chen”. In vier von fünf genann­ten Fäl­len waren die Täter aus­län­di­scher Her­kunft (offen­bar auch im Fall Salar-Sare­mi, wo sich einer der Täter der Ver­ur­tei­lung durch Flucht in die Tür­kei entzog.)

War­um also bekommt gera­de Tug­çe A. eine sol­che Auf­merk­sam­keit? Ein Grund ist gewiß, daß eine jun­ge, hüb­sche, noch dazu migran­ti­sche Frau als Opfer und Hel­din emo­tio­nal gese­hen für die Medi­en­ver­wer­tung mehr her­gibt, als ein fünf­zig­jäh­ri­ger deut­scher Mann. Dazu kommt, daß Gewalt, die von Män­nern gegen Frau­en aus­ge­übt wird, erheb­lich scho­ckie­ren­der und bru­ta­ler wirkt als Gewalt von Män­nern gegen Männer.

Aller­dings schei­nen hier auch gewis­se Instru­men­ta­li­sie­rungs­ten­den­zen vor­zu­lie­gen. Sie sind nicht all­zu offen­sicht­lich, schwin­gen eher “sub­tex­tu­ell” mit. Der oben genann­te dpa-Psy­cho­lo­ge sieht wie gesagt in der Wel­le der Anteil­nah­me, die momen­tan durch das Land geht, einen “Wunsch nach einer Hel­din” am Werk. Meint er das wirk­lich so: “Hel­din”? Oder hat er nur kor­rekt gegen­dert, und gene­rell “Hel­den” gemeint? Wel­cher Art? Wozu? Dazu hat er nichts zu sagen.

“Unglück­lich das Land, das Hel­den nötig hat”, heißt es bei Ber­tolt Brecht. Unglück­lich ist Deutsch­land heu­te auf jeden Fall, und Hel­den sind ihm schon lan­ge ver­bo­ten. In den Fall Tug­çe A. scheint sich mir eine Art von Ver­söh­nungs­phan­ta­sie hin­ein­zu­pro­ji­zie­ren, die einen Anlaß bie­tet, das struk­tu­rel­le Pro­blem der Migran­ten­ge­walt unscharf wer­den zu las­sen und zu sen­ti­men­ta­li­sie­ren. Denn es han­delt sich hier um einen Kom­plex, der mehr ist als eine Sum­me von sich zufäl­li­ger­wei­se häu­fen­den Einzelfällen.

Über die gesell­schaft­li­chen Bruch­li­ni­en, die der Mul­ti­kul­tu­ra­lis­mus in Deutsch­land ver­ur­sacht hat, weiß jeder Bescheid, der sich nicht ganz blind und dumm stellt. Vie­le möch­ten die Din­ge lie­ber ein­fa­cher haben, möch­ten, daß die Bruch­li­ni­en zwi­schen Fried­li­chen und Gewalt­tä­ti­gen, Anstän­di­gen und Kri­mi­nel­len, Inte­grier­ten und Auf­säs­si­gen ver­lau­fen, dabei tief drin­nen ahnend, daß die Lage viel kom­pli­zier­ter ist. Man möch­te wie immer ein aus­län­disch­stäm­mi­ges Opfer umar­men, um sich als guter Deut­scher zu füh­len, viel­leicht auch, um damit end­lich mal mit gutem Gewis­sen sei­nem Unbe­ha­gen über die kri­mi­nel­len und gewalt­tä­ti­gen Fol­gen einer fehl­ge­lei­te­ten Ein­wan­de­rungs­po­li­tik Aus­druck ver­lei­hen zu dür­fen. Viel­leicht ist das ein Grund, war­um heu­te alle “Tug­çe sein” wol­len, war­um sie zur “Hel­din der Nati­on” ernannt wird. Sie ist nun ein “Vor­bild für uns alle”, damit wir wie­der “wir” sagen können.

Wie ein Kom­men­tar von Hen­ning Hoff­gaard in der Jun­gen Frei­heit zu dem Fall zeigt, sind es gera­de bestimm­te Kon­ser­va­ti­ve, die die­sem illu­so­ri­schen Köder auf den Leim gehen. Hoff­gaard bezeich­net Tug­çe A. als “vor­bild­lich inte­grier­te tür­kisch­stäm­mi­ge Stu­den­tin”. War­um eigent­lich? Die Tat­sa­che ihres Ein­grei­fens allein sagt noch rein gar nichts über den Grad oder die “Vor­bild­lich­keit” ihrer Inte­gra­ti­on aus, denn Inte­gra­ti­on besteht ja nicht allein in anstän­di­gem Ver­hal­ten, was eine Selbst­ver­ständ­lich­keit sein soll­te. Man­gel an “Inte­gra­ti­on” ist nicht pri­mär eine Fra­ge von Aso­zia­li­tät, son­dern eher von einer kul­tu­rel­len und natio­na­len Iden­ti­fi­ka­ti­on, der man den Vor­zug gibt.

Wie ein paar Spür­na­sen her­aus­ge­fun­den haben, scheint Tug­çe firm in ihrer tür­ki­schen und mus­li­mi­schen Iden­ti­tät ver­an­kert gewe­sen zu sein (ihr Leich­nam wur­de übri­gens in der Moschee des noto­ri­schen Kul­tur­kampf­ver­eins DITIB auf­ge­bahrt), inklu­si­ve tür­kisch­spra­chi­gen Ein­trä­gen und stolz prä­sen­tier­ten Bil­dern von Tür­kei­fah­nen. Für eine Fami­lie, die seit den sech­zi­ger Jah­ren in Deutsch­land ansäs­sig ist und “deren Män­ner damals bei Opel in Rüs­sels­heim zum Wirt­schafts­wun­der bei­tru­gen” scheint mir das kein all­zu gro­ßer “Integrations”-Erfolg zu sein, sofern man damit eine aus­rei­chen­de Iden­ti­fi­ka­ti­on mit den Ein­wan­de­rungs­land versteht.

Durch­aus im Main­stream der mus­li­mi­schen Milieus in Deutsch­land liegt auch Tug­çes lei­den­schaft­li­che Isra­el-Feind­lich­keit, der sie auf ihrer Face­book-Sei­te mit mili­tan­ten pro-paläs­ti­nen­si­schen Slo­gans laut­star­ken Aus­druck ver­lieh. Im Gegen­satz zu man­chen Genos­sen von pi-news hal­te ich das allein nicht für einen schreck­lich häß­li­chen und grund­los-bösen “Juden­haß”. Aber es sagt doch eini­ges über Tug­çes pri­mä­re Iden­ti­fi­ka­tio­nen aus. Für eine Sti­li­sie­rung zur Mär­ty­re­rin der geglück­ten Inte­gra­ti­on eig­net sie sich ange­sichts die­ses Mate­ri­als nicht wirk­lich, aber ich ver­mu­te, daß genau die­se Vor­stel­lung ihren der­zei­ti­gen Appeal wesent­lich befördert.

Völ­lig zu Recht aber weist Hoff­gaard auf eine ande­re Pro­ble­ma­tik hin: näm­lich auf die Fra­ge, war­um der 25jährige Dani­el S., der im März 2013 von einer Tür­ken­gang ins Koma geprü­gelt wur­de und schließ­lich ver­starb, bedeu­tend weni­ger emo­ti­ons­ge­la­de­ne Publi­ci­ty erhielt als heu­te Tug­çe A. Weil er kein “Held” war? Daß er mutig war, ist eine all­ge­mein aner­kann­te Tat­sa­che: über­ein­stim­mend wird berich­tet, daß er sich den auf ihn war­ten­den Tot­schlä­gern stell­te, um schlich­tend in einen Streit zwi­schen und ihnen und eini­gen Deut­schen ein­zu­grei­fen. “Streit­schlich­ter” also nicht gleich “Streitschlichter(in)”?

Indes hielt es damals, sofern ich es denn nicht ver­paßt habe, kein Bun­des­prä­si­dent Gauck in irgend­ei­ner Wei­se für nötig, sich zu der Sache zu äußern, von Ent­set­zen und Trau­er und der Not­wen­dig­keit des “Hin­schau­ens” zu spre­chen oder den Eltern des tra­gisch Ver­stor­be­nen zu kon­do­lie­ren; kein Pieps kam über Franz Josef Wag­ners schmie­ri­ge, dabei sonst sehr mei­nungs­freu­di­ge Lippen.

Wäh­rend anti­fan­ti­sches Gelich­ter in Kirch­wey­he am Tag des Begräb­nis­ses höh­ni­sche Pam­phle­te mit Titeln wie “Wenn Deut­sche heu­len” ver­teil­ten, sahen es die Medi­en als ihre dring­lichs­te Auf­ga­be an, daß die Mord­tat nicht von “Rechts­extre­mis­ten” “miß­braucht” wer­de (Bei­spiel: hier und hier) , und man­che began­nen gar nach etwa­igen rech­ten Umtrie­ben Dani­els zu schnüf­feln. Ver­mut­lich waren die Spür­hun­de sehr ent­täuscht, als sie nichts fan­den; man kann sich aus­ma­len, was pas­siert wäre, hät­ten sie auf sei­ner Face­book­sei­te ähn­lich isra­el­feind­li­che State­ments gefun­den wie auf Tug­çes. Die Stadt Kirch­wey­he reagier­te prompt auf den Druck und stell­te die Mahn­wa­che für Dani­el S. unter das pas­sen­de Mot­to „Wey­he ist bunt, nicht braun“.

Es ist offen­bar lei­der so: es gibt in Deutsch­land fak­tisch tat­säch­lich Opfer ers­ter, zwei­ter und drit­ter Klas­se. Kirch­wey­he hat die Nati­on an eini­ge unbe­que­me Tat­sa­chen erin­nert, Angst vor einem “Pul­ver­faß” geweckt, wes­halb die Bericht­erstat­tung einer mühe­vol­len Scha­dens­be­gren­zung glich. Für Deut­sche als Deut­sche herrscht eben Kla­ge­ver­bot. Offen­bach dage­gen hat der Nati­on Gele­gen­heit gege­ben, sich einer tröst­li­chen Illu­si­on hin­zu­ge­ben, und dar­um wird im Gegen­satz zu Dani­el S. dem­entspre­chend hem­mungs­los in Gefüh­len geschwelgt. In bei­den Fäl­len wer­den sowohl die Täter als auch das struk­tu­rel­le Pro­blem, des­sen Sym­ptom sie sind, aus dem Blick­feld gedrängt.

Aber sei­en wir nüch­tern, ohne den Respekt vor den Toten schmä­lern zu wol­len: die “Zivil­cou­ra­ge” – um ein reich­lich besu­del­tes Wort zu benut­zen – von ein­zel­nen Men­schen allein, die mit ihrer Unver­sehrt­heit oder gar ihrem Leben bezah­len, wird kein ein­zi­ges grö­ße­res Pro­blem lösen, egal wie vie­le noch für einen ver­rück­ten Mut oder Selbst­über­schät­zung oder eine unüber­leg­te Ges­te ster­ben müs­sen. Womög­lich dient Tug­çe A. bestimm­ten Poli­ti­kern nun auch als Ali­bi, wei­ter­hin über die tie­fe­ren Ursa­chen und Vor­aus­set­zun­gen der Gewalt zu schweigen.

Sie haben allen Grund dazu, denn sie sind im Gro­ßen und Gan­zen gese­hen mit all ihren Lügen und Gau­cke­lei­en die eigent­li­chen Ver­ant­wort­li­chen für Kirch­wey­he und Offen­bach – die­se bei­den pars pro toto genannt. Eine fort­ge­setz­te fal­sche Ein­wan­de­rungs- und Inte­gra­ti­ons­po­li­tik wird wei­ter­hin sinn­lo­se Todes­op­fer for­dern, Dani­els oder Tug­çes, denen Gauck dann kilo­wei­se das Bun­des­ver­dienst­blech ins Grab nach­schmei­ßen kann soviel er will, als Eiser­nes Kreuz für den Tod an der Front der alter­na­tiv­lo­sen mul­ti­kul­tu­rel­len Kol­la­te­ral­schä­den. Und dies natür­lich nur inso­fern, als das Opf­er­pro­fil in das Kal­kül sei­ner Kas­te paßt.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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Kommentare (55)

Waldmensch

4. Dezember 2014 08:42

Was hätte es wohl für "Reaktionen" gegeben, wenn der Täter deutscher Abstammung gewesen wäre? Da ist uns propagandistisch wohl einiges "erspart" geblieben.

Rumpelstilzchen

4. Dezember 2014 09:15

Danke für diese Zusammenfassung. Versöhnungsphantasie trifft den Nagel auf den Kopf.
Ein Kommentator in der FAZ hofft, daß Tugçe nicht "umsonst" gestorben sei. Und daß unser "Blick auf Einwanderer nicht zu einer Einengung auf Problemgruppen" wird.
Tugçe hat uns sozusagen von dieser einengenden Sicht erlöst. Fehlt noch eine Heiligsprechung.
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/beisetzung-tugce-albayraks-nicht-umsonst-13295019.html
So traurig das alles ist. Es sind uns alle Maßstäbe abhanden gekommen.

Andreas R.

4. Dezember 2014 09:50

@Waldmensch
>Da ist uns propagandistisch wohl einiges "erspart" geblieben.

Nicht nur das. Bei dem multikulturellen Sprengstoff der sich mittlerweile in diesem Land befindet, könnte es, wenn das Täter-Opfer Verhältnis mal umgekehrt und der Täter ausnahmsweise mal ein deutscher ist, schnell zu einem moslemischen Ferguson führen

al-Muschrik

4. Dezember 2014 10:00

Die Charakterlosigkeit und politische Korrektheit der FAZ hat Don Capisco schon 1960 glossiert:

GROSSES PREISRAETSEL
Mit Wirtschafts-Bauch und Küsel-Hirn
Und harter Kollektiv-Scham-Stirn
Erscheint die All-Gemeine
Doch ist auch etwas Frank dabei
Und etwas Furt – nun einerlei:
Jetzt sagt mir, was ich meine.

Auf die richtige Lösung dieses Rätsels sind hohe Preise ausgesetzt, darunter zum Beispiel ein Lehrstuhl für Zeitgeschichte und eine Aussenstelle im Beirat der Innenstelle für zwischenplanetarische Bewältigung der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Die Graphie "All-Gemeine" anstelle des korrekten "Allgemeine", soll auf ein Werk eines seiner Schüler hinweisen. Kennen wir alle, oder?

Karl

4. Dezember 2014 10:37

"....sieht der Psychologe auch eine Kulturveränderung."

Wohl, wohl, wobei mir eine Kulturveränderung in Richtung "teeren und federn" der Täter an Ort und Stelle besser gefallen würde, aber das Leben ist ja leider kein Wunschprogramm, sonst würde ich mir noch den "Dankesorden des Volkes" für den Gauckler wünschen.

Nordlaender

4. Dezember 2014 10:45

So führen denn Humanismus, Kulturmarxismus und Verfassungspatriotismus in eine Ständegesellschaft. Jahrzehntelange Biologieleugnung hat bewirkt, daß die Bedeutung des Geschlechtes, der geschlechtlichen Orientierung und der Abstammung (Volkszugehörigkeit) immer weiter ansteigt. Die Lösung - die synthetische Erzeugung des sogenannten "Menschen" - ist das Problem.

Der gesellschaftliche Status des einzelnen bemißt sich dadurch, ob dieser die Zugehörigkeit zu einer oder mehreren über das Menschenrecht amtlich anerkannten Opfergruppen nachweisen kann.
Die teuflische Saat der kritischen Kritiker der Frankfurter Schule ist aufgegangen.

"Der Begriff „seelische Gesundheit“ ergibt sich aus den Bedingungen der menschlichen Existenz selbst und gilt für alle Menschen, unabhängig von allen Zeiten und Kulturen. Seelische Gesundheit ist gekennzeichnet durch die Fähigkeit zu lieben und etwas zu schaffen, durch die Loslösung von den inzestuösen Bindungen an Klan und Boden, durch ein Identitätserleben, das sich auf die Erfahrung seiner selbst als dem Subjekt und dem Urheber der eigenen Kräfte gründet, durch das Begreifen der Realität innerhalb und außerhalb von uns selbst, das heißt durch die Entwicklung von Objektivität und Vernunft." ― (1955a: Wege aus einer kranken Gesellschaft, in: Erich-Fromm-Gesamtausgabe (GA) Band IV, A. 52.)

Martin

4. Dezember 2014 11:10

Der Fall ist tragisch und schlimm. Ich glaube, er berührt auch viele, weil er zeigt, was für "Nebenwirkungen" unsere post-post-moderne, kulturrelativistische, den Einzelnen zum Atom machenden, gendernde etc., - zusammengefasst - gottlose Gesellschaft hat. Bei Fällen wie diesen spüren die Menschen instinktiv, dass etwas schief liegt, in diesem Land und zwar unabhängig davon, ob es sich bei den am Fall Beteiligten um Menschen mit Migrationshintergrund handelt oder nicht.

Drehen wir die Uhr doch einfach einmal um ca. 50 Jahre auf die Zeit vor ´68 zurück.

Damals galt bei uns in Deutschland noch der eherne Grundsatz "Eine Frau schlägt man nicht". Die Frau war das schwache Geschlecht und der Mann das starke. Bei einer strafrechtlichen Bewertung wäre ein Staatsanwalt in damaliger Zeit bei einem Schlag zur Schläfe an den Kopf einer "schwachen" Frau durch einen körperlich überlegenen Mann (ja, davon durfte er damals noch ausgehen!) wohl sehr wahrscheinlich zur Annahme gekommen, dass der Täter den Tod billigend in Kauf genommen hat und schon wäre er beim sog. Eventualvorsatz und hätte mindestens auf Totschlag plädiert, wenn man die Vorgeschichte mit einbezieht, kämen sogar Mordmerkmale wie niedrige Beweggründe, Heimtücke etc. in Betracht. Den Täter hätte also einiges erwartet. Unter heutigen Prämissen, wo Mann und Frau gleich sind, kann natürlich auch nicht mehr die Schwäche oder die besondere Schutzwürdigkeit in eine Bewertung eingestellt werden und man kommt zu einem Ergebnis, wie leider auch Herr Lichtmesz es andeutet:

Als der Serbe Sanel M. mit explodierender Wut auf Tugçe losging, hatte er wohl auch nicht vor, sie zu töten. Die meisten dieser Täter agieren blindwütig, ohne die Folgen ihres Handelns zu bedenken.

So billig, wäre er damals meiner Meinung nach nicht davon gekommen, da eben noch die Grundsätze, dass man eine Frau nicht schlägt und das Frauen das schwache Geschlecht sind und das "Mann" zu wissen hat, was ein Schlag eines "starken" Mannes auf den Kopf einer "schwachen" Frau für Folgen haben kann, gegolten haben. Überhaupt wäre es damals sehr unwahrscheinlich gewesen, dass eine Frau einem Mann eine "Goschen" anhängen hätte müssen, weil er andere belästigt. Und ein Mann, dem dies passiert wäre, der wäre vor Scham in den Boden gesunken, aber nicht Tätlich geworden. Und wenn es überhaupt zu "Körperlichkeiten" gekommen wäre, wäre es im Bereich von harmlosen Backpfeifen geblieben. Aber so ändern sich eben die Zeiten.

Und schauen wir uns nun einmal das Opfer an:

Vor 50 Jahren wäre sie vermutlich in der Türkei schon längst verheiratet gewesen, hätte Kopftuch getragen und hätte schon 2 - 3 Kinder geboren (ausnahmsweise evtl. nicht, wenn sie in Istanbul oder Ankara gelebt hätte, denn damals war die Türkei in einigen Gegenden wohl liberaler, als sie es heute ist). So lebte sie entwurzelt in einem Land, dass nicht das Land ihrer Vorväter ist. Überhaupt ist es aus moslemischer Sicht einfacher, so eine Tat zu bewältigen. Steht nicht alles im "großen Buch" geschrieben, wann und wie man ableben wird (oder bin ich hier Karl May aufgesessen)? Wären die jungen Frauen"gehorsam" gewesen, wären sie nicht ohne Kopftuch und ohne männliche Begleitung ausgegangen und dann wären Beschützer da gewesen und es hätte keine aufdringlichen Belästiger gegeben etc. etc.. Insofern ist das Nichtwandeln auf Allahs Geboten nun konsequent abgestraft worden. Den Täter hätte man unter islamischen Regeln seiner gerechten Strafe zugeführt, wenn man sich unter den Sippen nicht auf eine andere Form des Ausgleichs geeinigt hätte. Auf jeden Fall hätte er sich nicht auf seine schwere Kindheit, Zorn oder ähnliches berufen können.

Man könnte das jetzt noch alles weiterspinnen, aber am Ende bleibt nur eines:

In einer durchpornografisierten Gesellschaft, in der jungen Männern Frauen als dauerläufige Hündinnen in entsprechenden Filmchen präsentiert werden und in der es keine klaren Regeln zwischen Mann und Frau und ganz grundsätzlich "wann Gewalt" und "wann keine Gewalt" mehr existieren, in der Leute aus allen kulturellen und heimatlichen Bindungen entrissen zusammengewürfelt und aufeinander geschmissen werden, damit genug Sklaven auf dem Arbeitsmarkt sind, sind solche "Peaks" wie diese meiner Meinung nach unvermeidbar.

Eben eine Welt ohne Gott.

Ein Fremder aus Elea

4. Dezember 2014 11:19

Aber seien wir nüchtern, ohne den Respekt vor den Toten schmälern zu wollen: die „Zivilcourage“ – um ein reichlich besudeltes Wort zu benutzen – von einzelnen Menschen, die mit ihrer Unversehrtheit oder gar ihrem Leben bezahlen, wird kein einziges Problem lösen, egal wieviele noch für einen verrückten Mut oder Selbstüberschätzung oder eine unüberlegte Geste sterben müssen.

Nun ja, sie bezahlen ja nicht jedes Mal mit ihrem Leben, und die Male, wo sie es nicht tun, lösen sie durchaus konkrete Probleme.

M.L.: Stimmt halbwegs,ich hab's ein wenig umformuliert.

Karl Eduard

4. Dezember 2014 11:31

Eine Getötete hat wohl kaum Einfluß darauf, wo und mit welchen Beigaben sie aufgebahrt wird.

M.L.: Natürlich nicht, aber ihr soziales Umfeld wird dadurch sichtbar.

Carsten

4. Dezember 2014 11:41

Die politische Parallelgesellschaft beweint die Zustände, die sie selbst verursacht hat.

Wenn der BuPrä ehrlich wäre, hätte er gesagt:
Tja Leute, so ist das nunmal, wo umgevolkt wird, fallen Späne. Blöd nur, dass es eine edle Wilde erwischt hat, und keinen von uns weißen Nazis, davon gibt's hier nämlich noch viel zu viele. Aber wir schaffen schon genug Nachschub ran. Was bin ich froh, dass mir sowas in meiner Villa nicht passieren kann. Also, dann macht's mal gut und seht zu, wie ihr klarkommt.

Ulla Lang

4. Dezember 2014 12:37

" Der Täter attackierte sie nicht unmittelbar nach dem Zusammenstoß, sondern lauerte ihr auf dem Parkplatz vor dem McDonald’s-Restaurant auf..."

Ich habe mir das Video aus dem Parkhaus angesehen. Es ist für mich nicht erkennbar, daß der Täter dort "lauerte". Es waren mehrere Personen in umittelbarem Umkreis, die seelenruhig zusahen, was sich dort abspielte.

Hadmut Danisch hat sich eingehend mit dem Video befaßt. https://www.danisch.de/blog/2014/12/01/das-tugce-video/

M.L.: Er hat offenbar draußen auf sie gewartet. Jedenfalls ist zwischen dem Streit auf der Toilette und der Attacke geraume Zeit vergangen.

JeanJean

4. Dezember 2014 12:39

Der Unterschied zwischen "integriert" und "inkludiert" ist offensichtlich weitgehend unbekannt geblieben. Eine erfolgreich in das Konstrukt des multikulturellen "Deutschland" inkludierte Türkin wurde von einem vermutlich weniger erfolgreich inkludierten jungen Mann, der wohl aus Serbien kam, auf unserem Boden erschlagen.

Das unglückliche Zusammentreffen, wie auch der sexuelle Übergriff auf einheimische Mädchen in einer McDonald's Filiale (wahnsinnig deutsch), hätten auch in irgendeinem anderen europäischen Land stattfinden können, dass der Masseneinwanderung überantwortet wurde und hätte dort vergleichbaren Unterrichtseinheiten im "neuen wir" Gelegenheiten eröffnet. Es fand auf unserem,ideologisch längst enteigneten, Territorium statt.Dass wir nun die Zielscheibe psychologisch fein ausgearbeiteter Umerziehungsmaßnahmen, auch und gerade bezüglich der Opfer Hierarchie (die Nordländer beschreibt) sind, ist die einzige Verbindung, die wir Deutschen zu dem Vorfall haben. Türkische Botschafter gibt es überall,dramatische türkische Trauerkultur überall wo Türken sind und auch die im Einklang mit den Eliten organisierte herkunfstlose, organisierte Zivilgesellschaft, die auf Knopfdruck in der passenden Sprache (gern Englisch), ihre Aufgabe erfüllt, ist keine deutsche Erfindung .

Besonders lächerlich machten sich die "Junge Freiheit" mit ihrer Behauptung "Es gibt keine Opfer zweiter Klasse" (heh?) und PI mit der den heißen Zehren folgenden, regelrecht empörten Überraschung darüber, dass eine Türkin eine Türkin ist, selbst wenn sie an einer von deutschen Steuerzahlern finanzierten Uni studiert.

Wir Deutschen sind Deutschland. Auf das, was sich auf unserem Boden abspielt haben wir allerdings keinen Einfluss.

Wahr-Sager

4. Dezember 2014 12:59

Die Türken haben noch ein Gemeinschaftsgefühl, das den Deutschen durch den Schuldkult weitestgehend verlorgengegangen ist.

Und zu diesem ekligen Schleimbolzen Franz-Josef Wagner muss man wohl nichts sagen.

Nordlaender

4. Dezember 2014 13:19

"Die Türken haben noch ein Gemeinschaftsgefühl, das den Deutschen durch den Schuldkult weitestgehend verlorgengegangen ist."

Danke für das Complemang, uns Deutschen tut es gut, das gesagt zu bekommen.

rautenklause

4. Dezember 2014 13:30

Bis auf die Todesfolge (der Geschädigte liegt noch mit schweren Verletzungen im Krankenhaus) ein sehr, sehr ähnlicher Vorfall in der Provinz (recht schnell durch etwas Suchen gefunden ...)

https://www.bruchsal.org/story/karlsdorf-neuthard-zeugenaufruf-nach-schl%C3%A4gerei-auf-parkplatz-vor-einem-fast-food-restaurant

Und - wen interessiert es? Was hört man? Genau ... NIX - war ja uch nur ein "Hiesiger", der unter die Räder kam ...

Marcus Junge

4. Dezember 2014 13:44

Herr Lichtmesz, auch Sie betiteln den Täter als Serben, zu viel der Ehre, er ist und bleibt ein Paß-Serbe, also muslimischer Bosnier. Wäre dem nicht so, dann müßte man entsprechend bei der Toten von "Deutsch", ohne jede Erwähnung von "Türk..." auskommen.

M.L.: Ich habe es vermutet, aber ist das schon gesichert?

Erinnern will ich an der Stelle noch an das: "Schon Tage vor Prozessbeginn veröffentlichten Teile der linken Presse die Ergebnisse wochenlanger Recherchen – mit dem klar erkennbaren Ziel, das Mordopfer Brunner mit dem gesamten Repertoire schmuddeliger Journalistentricks ins Zwielicht zu rücken. Denn in den Redaktionsstuben herrscht klammheimlicher Ärger über die Zustimmung, die die Zivilcourage des erfolgreichen Unternehmers bei der deutschen Bevölkerung auslöste." Aus einem alten Artikel von PI, zum damals aktuellen Prozeßbeginn gegen die Mörder von Brunner.

Wirtschaftswunder und 1960'er - Sollte man nicht allein schon da aufmerken? Allgemein versteht man darunter den Aufschwung in den 1950'ern, der als Wunder angesehen wurde, so kurz nach dem Weltkrieg. In den 1960'ern wuchs die Wirtschaft zwar auch noch stark, aber das wurde nicht mehr als Wunder verstanden. Ansonsten wäre jedes Wirtschaftswachstum ein "Wunder". Aber Geschichte bezieht sich ja nur auf die tausend Jahre und das Fach wird eh bald abgeschafft ... . Was will man erwarten?

Warum die Fälle so unterschiedlich in den Medien gelandet sind? Na dann schauen wir einfach mal nach Ferguson. Wird ein weißer Polizist, von einem schwarzen Unschuldslamm erschossen, keine Meldung. Das passiert häufiger, als der umgekehrte Fall, der meist gerechtfertigt ist, also legal. Oder sehen wir uns aktuell den Fall von heute an, da wird ein Polizist in NY nicht angeklagt und die dt. Medien geifern was von Rassismus. Man läßt gern weg, daß der Erstickte sich wehte und daher nicht grundlos angepackt wurde. Dann wird behauptet, die Jury bestand hauptsächlich aus Weißen (23 gesamt, 14 Weiße, 5 Schwarze, 4 sonstige). Ja und wie soll die ansonsten zusammengesetzt sein? Gemäß Prozentanteil an der Bevölkerung der USA, dann wären es 3 Schwarze gewesen. Oder verlangt die dt. Presse "nur Neger dürfen über Neger richten"? Jedenfalls könnte man den Schluß ziehen. Das meines unerheblichen Wissens nach, eine Jury einstimmig zum Ergebnis kommen muß - Warum stimmten dann die Schwarzen in NY und Ferguson gegen einen Prozeß?
Es geht halt nur um Instrumentalisierbarkeit, für die "gute Umvolkungssache", dazu die Abhängigkeit der unfreien Presse und die einseitige Ausrichtung der Journalistenschaft auf rot-grün.

"Und dies natürlich nur insofern, als es in das Kalkül seiner Kaste paßt." - Zumindest kann hinterher dann keiner aus der "Nie wieder"-Fraktion ankommen und sagen "Habe nie etwas gewußt, plötzlich waren xx Millionen Moslems im Land und Bürgerkrieg".

Ein Fremder aus Elea

4. Dezember 2014 14:08

Ulla Lang,

Danke für den Hinweis.

Tathergang.

4 Männer und 2 Frauen stehen auf dem Parkplatz, Tugçe ist eine von ihnen.

Täter samt Freund verlassen das Restaurant und passieren die Gruppe.

Der Täter kommt zurück und geht einen großen Mann aus der Gruppe an.

Es kommt zu einem Gerangel.

Der Freund hält den Täter zurück und zieht ihn aus der Konfliktzone.

Tugçe kommt von der Gruppe zu ihnen herüber und der Täter erschlägt sie.

Alle kucken dumm, der Täter hebt die Arme und entfernt sich.

al-Muschrik

4. Dezember 2014 14:11

M.L.: Ich habe es vermutet, aber ist das schon gesichert?

Zumindest höchst wahrscheinlich, denn:

Der Name Sanel wird auf vielen Internetseiten als typisch für Bosnier bezeichnet.
und
auf https://www.team-andro.com/phpBB3/offenbach-tugce-22-wurde-ins-koma-gepruegelt-weil-sie-half-t308484-75.html findet sich ein Screenshot von der inzwischen gelöschten Facebookseite von Sanel:

Kevin Binjaku > Sanel Jugo
Bruder ,ich kann das nicht glauben was die Medien über dich berichten, ich weis was für ein Mensch du bist, und das du das ganz bestimmt nicht wolltest. Die übertreiben doch sowieso die Lage …keiner ausser dir und das Mädchen wisst in wirklichkeit was abgegangen ist …wir aus Offenbach die dich kennen halten stets zu dir und wir werden dir den Rücken stärken…
Ich wünsche dir viel glück und viel stärke möge Allah dir beistehen mein bester…
Mo Cassanova > Sanel Jugo
Bruderherz du schaffst es wir sind noch draussen und wissen das keiner von den Idioten dich versteht. Medien fic… aus Propaganda die Huren! Und alle anderen die es nicht verstehen er war betrunken und nicht im bewusst sein es könnte jede gruppe Jugendliche passieren wenn eine frau die ehre beschmutzt chillt euch mal – wütend

M.L.: Klingt überzeugend, hab es erstmal dahingehend geändert.

Heinrich Brück

4. Dezember 2014 14:18

Die Politiker möchten sich mit dem Bundesverdienstkreuz (absolut
wertlos) reinwaschen, nachdem sie die Justiz verkommen ließen,
die wiederum Kuscheljustiz mit mehrfach Vorbestraften ihr
Tagesgeschäft nennt.
Dieser Bosniake mit seinem komischen Ehrbegriff, in diesem Fall
Mord (meine Vorstellung von Justiz), hätte zu besagter Tatzeit
im Knast sitzen müssen.
Tugce A. scheint dem sunnitischen Islam angehört zu haben (also
keine Aleviten); und sollte Sanel M. durch einen grünen Richter
Bewährung bekommen, wird die kulturelle Diskrepanz in einem
möglichen Nachspiel sichtbarer.
Ein islamischer Ehrbegriff dieser Kategorie verachtet jede
Schwäche; was die Politiker in diesem Land nicht verstehen, man
lacht ihnen mit Verachtung ins Gesicht.

Nordlaender

4. Dezember 2014 14:40

@ Heinrich Brück

"sollte Sanel M. durch einen grünen Richter
Bewährung bekommen"

Kann mir nicht vorstellen, daß unsere Intensivrichter und Intensivstaatsanwälte, ob nun eher in der CDU/CDU oder bei den Grünen beheimatet, es sich leisten können, ganz nach eigenem besten Wissen und Gewissen bei Fällen des Urteils auf interkulturelle Sensibilität zu verzichten.

Carsten

4. Dezember 2014 14:41

Halb OT:

1989 forderten Grüne und Sozen einen Zuwanderungsstopp für DDR-Deutsche:

Peter Lohauß, 40, Mitglied des Parteivorstands der Alternativen Liste (AL), forderte Bonn auf, DDR-Bürger wie andere Ausländer auch zu behandeln.

Die Ost-Flüchtlinge müßten, meint der AL-Politiker, künftig Asylanträge stellen und politische Verfolgung geltend machen. "Für diejenigen, die endlich mal keinen Trabi mehr fahren wollen, sondern ein schöneres Auto, hätte das zur Folge, daß sie nicht mehr übersiedeln könnten", erklärte Lohauß.

Das "Ventil der Ausreisemöglichkeit", fügte er hinzu, schwäche im übrigen die DDR-Opposition, die ihm "besonders am Herzen" liege.

Einzelnen SPD-Politikern kommt die Massenflucht ebenfalls ungelegen. Mit Hinweis darauf, daß die DDR nicht ausbluten dürfe, forderte der West-Berliner Abgeordnete Ehrhart Körting, die Übersiedlung per Gesetz zu erschweren, etwa durch Abschaffung der Rentenberechtigung. Wer die DDR verändern wolle, müsse sicherstellen, argumentiert Körting, daß die kritischen Bürger auch dortblieben.

Und dieselben Figuren bölken "Kein Mensch ist illegal", wenns um afrikanische Wirtschafts-"Flüchtlinge" geht.
Diesen Widerspruch muss man den Linken mal schön unter die Nasen reiben!

Ein Fremder aus Elea

4. Dezember 2014 15:12

Naja, wenn ich das alles so bedenke, manches Vorurteil mag ja auf wackeligen Beinen stehen, aber eines ist sicher: Die Presse lügt.

Wenn die gute Frau jetzt postum das Verdienstkreuz erhält, weil sie ein verfeindetes Bandenmitglied "Schlappschwanz" genannt hat, so ist das andererseits aber schon wieder so schlecht, daß es gut ist.

Der deutsche Pressestandard 2014.

Da weiß man wenigstens, woran man ist.

Martin Lichtmesz

4. Dezember 2014 15:43

Eine Leserin hat bereits darauf hingewiesen - diese Beobachtungen vom Hadmut Danisch sind außerordentlich interessant und bedenkenswert:

https://www.danisch.de/blog/2014/12/01/das-tugce-video/

Das Fünfte, was mir auffällt, ist, dass der Täter nach diesem Video nicht, jedenfalls nicht zielstrebig und direkt, auf Tugçe, sondern auf verschiedene Leute der Gruppe losgegangen ist, zunächst auf andere Leute. Dann steht er zwar in der Nähe von Tugçe, aber nicht in Reichweite, sogar mit einer Auto-Ecke dazwischen, und kämpft mit seinem Kumpel. Ich habe mir das Video jetzt fünfmal angesehen, aber für mich sieht das so aus, als ob zunächst nicht der Täter Tugçe (in schwarzer Kleidung) angreift, sondern umgekehrt Tugçe plötzlich und ohne aus dem Video erkennbaren Anlass auf die beiden kämpfenden Männer zustürmt, und sich in deren Rangelei einmischt. Man kann leider nicht so detailliert sehen, ob es einen Schlag gab, es gibt eine Armbewegung wie ein Boxhieb, aber es sieht fast so aus, als wäre sie quasi an den Kämpfenden abgeprallt. Sorry, wenn ich das mal so sage, aber das wirkt spontan auf mich nicht wie ein Angriff, sondern eher wie eine „Halt-Du-Dich-da-raus-Verteidigung“ des Täters. Wenn zwei etwa gleich Starke kämpfen und ein dritter, Fremder, mischt sich einfach ein und macht mit, dann wäre das naheliegend, weil es plötzlich einer gegen zwei steht. Weil das ein ganz wesentlichter Aspekt ist, würde mich interessieren, wie die Leser dieses Video interpretieren. Denn das würde die gesamte Situation ganz anders erscheinen lassen.

Holzfäller

4. Dezember 2014 17:49

Die türkische Boulevardzeitung "Hürriyet" bezeichnete den bosniakischen Täter als "serbischen Schlächter", also ich kenne viele Serben, Bosniaken, Kroaten etc. darunter sind auch einige Sanels, das sind allesamt Bosniaken. (eigentlich Serben, deren Vorfahren aus Opportunismus zum Islam konvertierten, es gab wenig Vermischung mit der osmanischen Oberschicht) Man darf nicht vergessen das es eine Handvoll Migrantengruppen gibt, auf die selbst unsere linksliberalen, gleichgeschaltenen MSM-Medien einprügeln dürfen. Serben und Rußlanddeutsche gehören unter anderem dazu.

Arkanthus

4. Dezember 2014 17:56

"Womöglich dient Tugçe A. bestimmten Politikern nun auch als Alibi, weiterhin über die tieferen Ursachen und Voraussetzungen der Gewalt zu schweigen."

Mit Sicherheit. Aber WORIN genau liegen denn die Ursachen und Voraussetzungen der Gewalt ? Multikulti an sich, oder eben doch spezielle Kulturhintergründe ? Oder Bildungsferne ? Bezeichnend ist doch erstmal, dass Nichtmoslems, Nichtafrikaner und Nicht-Roma im Grunde gar nicht als "Migranten" gelten. Das Wort ist doch offensichtlich ein Euphemismus für "Problem-Ausländer ".

Nein, die Migrantengewalt von der wir reden, geht in allererster Linie auf islamisch-kulturell sozialisierte Jungs zurück. Irgendeine toxische Mischung aus eingeimpftem Überlegenheitswahn, Machismo, Verachtung für die Gastgesellschaft schürt hier eine permanente Explosionsbereitschaft.

Wer aufmerksam durch entsprechende Viertel läuft, in U-Bahnen, an Bushaltestellen usw., dem fällt an der ganzen Haltung, den Blicken und der lauten, arroganten Rhetorik schon sowas wie eine Herrenmenschen-Attitüde auf. Das geht m.E. über bloße jugendliche Flegelei doch hinaus.

Harald de Azania

4. Dezember 2014 18:38

Verehrter ML,

1. Um das vorherrschende politisch-korrekte Elend zu kommentieren kann man gar nicht zynisch genug sein.Gratulamur!
2. Wenn ein Deutscher in Deutschland von importierten Lumpenproletariat togeschlagen wird, ist dies nicht bedeutsam, wenn ein tuerkisches Maedel von einem "Bereicherer mit Migrationshintergrund' totgeschlagen wird, ist das natuerlich einen Hype wert.
3. Paris war einmal eine Messe wert, die Umwandlung Deutschlands in einen Saustall allemal einen Hype.
4. Wieso national und konservativ Gesinnte noch immer diskutieren und nicht handeln, ist mir voellig unklar.
5. Dasz Deutschland schon jetzt ein Kriegsgebiet ist, indem diverses importiertes Lumpenproletariat und sonstiger Abschaum um die Wohlfahrtsknete raufen ist evident.
6. Wieso der lammfromme deutsche Michel sich das gefallen laesst, ist mit unerfindlich. Vielleicht sollte die Zipfelmuetze fuer einige Zeit durch die Pickelhaube ersetzt werden.
7. Deutsch sein heisst eine Sache um ihrer selbst Willen tun ( Richard Wagner). Genau! Auch die kulturelle, historische, wirtschaftliche, politische Selbstzerstoerung geschiet um ihrer selbst Willen.Idealismus pur gepaaart mit absoluter Instinktlosigkeit und gruen-alternativ inspirierten Flagellantilismus.
8. Der wahre p.c. Deutsche gibt sich selbstlos auf fuer jeden Fremden bzw verlangt ( siehe G.Grass)dies von Dritten.Hand in Hand kann man auch sozialistische Enteignungspolitik betreiben. Hurrah!
9. Suedafrika: Ein multi-kulti Herzerl wie der Taeter wurde bei uns von der Poliziei nicht verhaftet sondern erschossen werden.Grund: Widerstand gegen die Staatsgewalt.
10. Prognose fuer das Strafverfahren: jugendlicher Taeter mit "M"-hintergrund. Also Koerperverletzung mit Todesfolge, zwei Monate bedingt und Resozialisierungssegeltoern im Mittelmeer. mindestens zwei Monate! Auf Regimentsunkosten, versteht sich.....
11. Nochmals Suedafrika: Auch hier gibt es Sozialleistungstourism zB organisierte Reisen aus Mocambique zu Spitaelern um sich gratis behandeln zu lassen. Reaktion des zusatendigen Ministers in der Provinz Gauteng: das wird abgestellt, es kann nicht sein, dasz diese Leute unsere Leute von medizinischen Dienstleistungen verdraengen. Fuer auslaendische Probleme sind wir nicht zustendig. Diese Reaktion und klare Ansage >>> denkbar in D ?

mit besten Gruessen

harald Sitta

Nordlaender

4. Dezember 2014 18:54

@ Arkanthus

"Aber WORIN genau liegen denn die Ursachen und Voraussetzungen der Gewalt ?"

Schon einmal nicht an deren Herrenmenschenattüde. Die sind doch nicht bekloppt und benähmen sich so, wären wir die Herren in unserem Land. Die Islamkritik lenkt doch nur davon ab, daß Verfassungspatriotismus, z.B. nach der Stürzenbergerformel, alles andere als eine Lösung ist.

Nicht-"Integration" hat für einzelne womöglich furchtbare Folgen, "Integration" hieße Austausch unseres deutschen Volkes durch Heerscharen von christlichen Schwarzafrikanern plus zig Millionen Serdar Somuncus, die unsere Sprache sprechen und sich an unsere Gesetze halten.

Was den Islam außerhalb Europas betrifft, so geht uns dieser eigentlich überhaupt nichts an.

Rainer Gebhardt

4. Dezember 2014 18:56

Bei den meisten trauernden Deutschen handelt es sich psychologisch gesprochen um Formen der Reaktionsbildung, wenn nicht sogar Affektverschiebung. In beiden Fällen wird der offiziell und medial tabuisierte Zorn auf die Folgen multikultureller Politik (und die damit verbundene Trauer über eigene kulturellen Verluste) in ein gesellschaftlich akzeptiertes Verhalten „umgebaut“. Die Trauer ist echt, aber sie ist eben auch ein Symptom, das eigene Beschwerden anzeigt. Anders gesagt, sie trauern und heulen auch über sich, und darüber, daß sie in Fällen, wo deutsche zu Opfern von Verbrechen mit Migrationshintergrund werden, total versagen, indem sie sich dem entweder medial inszenierten oder politisch verordnetem Trauerverbot unterwerfen (siehe Kirchweyhe).

Unheilvoll wird diese Dynamik, wenn die Betroffenen ihre ursprünglichen und normabweichenden Gefühle und Gedanken unaufgefordert mit den politisch korrekten Ausdrucksformen abgleichen. Weil sie das subjektiv Zwanghafte dieses Anpassungsvorgangs schon gar nicht mehr erkennen, müßte man eigentlich bereits von einer Psychose sprechen.

Was beim Einzelnen eher unbewußt abläuft, geschieht in Politik und Medien bewußt, wird gesteuert und forciert. Hier bietet die Gesellschaft das Bild eines Akteurs, der Züge des Stockholm-Syndroms aufweist: Jeder Angriff auf Einheimische, auf seine Kultur, Sitte, Recht und Gesetz wird mit einem Rückzug vor dem „fremden“ Angreifer beantwortet. Religiöse oder kulturelle Machtansprüche einwandernder Ethnien werden mit immer würdeloseren Unterwerfungsgesten quittiert (meistens beginnt das mit Säuberungen der Sprache, also im empfindlichsten Bereich einer Kultur; siehe Winterfest statt Weihnachtsmarkt usw.) Für weder sittlich noch rechtlich gerechtfertigte Ansprüche von Immigranten werden widerstandslos Dienstleistungen bereitgestellt, die umgekehrt einer ganzen Schicht von Einheimischen verwehrt sind.

Ein Marxist würde jetzt einwenden, daß psychologische Erklärung zu kurz greifen. Stimmt, ist nur die halbe Miete. Also fragen wir doch mal, wer ein Interesse an der völligen Auflösung noch bestehender Verhältnisse hat, wer von der Zurichtung der Gesellschaft zu einem multikulturellen Ensemble verblödeter Konsummonaden profitiert. Einige Antworten darauf gibt Alain de Benoist in seinem Interview.

ene

4. Dezember 2014 19:31

Martin,
so wie Sie die Dinge darlegen, so hat in der Tat auch der "Normalbürger" empfunden - allerdings (und das ist es, was ich nur anmerken möchte) noch lange nach '68. Und nicht nur davor.
Meine bewußten Erinnerungen an die Zeit im Westteil von Berlin (also ein Vierteljahrhundert später), wo mir der Alltag vertraut war: ja, dort gab es Sexualstraftäter, die Frauen angefallen haben - Schläge gab es in den entsprechenden problematischen Partnerschaften - nicht jedoch in der Öffentlichkeit wie hier. Oder die Öffentlichen Verkehrsmittel: das Schlimmste, was da passierte, war mal das Auftauchen eines Betrunkenen mit blöden Sprüchen. Jeder (auch jede Oma) fühlte sich in Bus und U-Bahn sicher. Junge Männer hatten überhaupt keine Bedenken, irgendwo hinzugehen weil es dort vielleicht "gefährlich" sein könnte.
Daß man Menschen tottreten kann in der Gruppe war ein unbekanntes Delikt.
Wenn ich mich also frage, seit wann sich dies alles so verändert hat, dann denke ich in etwa an einen Zeitraum von 10 - 15 Jahren.

Revolte

4. Dezember 2014 20:15

Das sogenannte "Knockout game" ist seit einigen Jahren in Europa und den USA unter muslimischen und afroamerikanischen Jugendlichen ein beliebter Freizeitspaß. Ziel des "Spiels" ist es, eine Person, meist im Vorbeigehen auf der Straße, mit einem einzigen Schlag, dem sog. "sucker punch", bewusstlos zu schlagen.

Siehe auch: https://en.wikipedia.org/wiki/Knockout_game

Ich musste, als ich von dem Fall Tugce hörte, sofort an dieses Video denken: https://www.youtube.com/watch?v=sieX6US6VCQ

Arkanthus

4. Dezember 2014 21:20

Nordlaender, jetzt hauen Sie wieder etwas an, was auch bei Rechten jenseits von PI längst überholt ist: das Dogma, Islamkritik sei bäh bäh und müsse gemieden werden. Zeigen Sie mir doch die ganzen Polen, Ostasiaten und Italiener, die hier regelmäßig Leute totschlagen und/ oder ausrauben und mißbrauchen. Alles unter "Migranten" oder Ausländer zu subsumieren ist genauso falsch wie der Begriff "Jugendgewalt" unserer Heuchelpresse, die hier aber bewußt generalisiert.

Der Islam außerhalb unserer Grenzen interessiert mich nicht die Bohne. Weil wir uns aber Millionen Moslems ins Haus geholt haben, wird man um das Thema kaum herumkommen.

Nörgler

4. Dezember 2014 21:46

@Rainer Gebhardt, 4.12. 18.56 h
Uff .Uff,uff.
Ihr Kommentar hat mir sehr zu denken gegeben.
Sie beleuchten ja besonders die psychologische Seite dieser "Problematik".Daher vermute ich einfach mal,Sie sind sozusagen "vom Fach",oder einfach auch gut informiert und/oder belesen,was
diese "Materie" betrifft.
Jedenfalls bin ich der Meinung,daß Ihre Einschätzung ebenso plausibel, wie auch sehr interessant ist.In lezter Konsequentz natürlich auch etwas frustrierend,oder desillustrierend.Was selbstverständlich keinen Vorwurf an Sie bedeuten soll.Sie haben einfach nur gut analysiert,und mein
eigenes Denken seltsamerweise dermaßen genau
getroffen,daß ich (ironisch) sagen würde:könnte auch von mir sein.
So,Ende der Schleimspur,Grüße und bis demnächst in diesem Theater.

Gustav Grambauer

4. Dezember 2014 23:46

"Wieso national und konservativ Gesinnte noch immer diskutieren und nicht handeln, ist mir voellig unklar."

Ich behandle Ausländer, die mir nicht gefallen, und das entscheide ich situativ, mittlerweile - zumindest: - innerlich wie Abschaum oder einfach wie Luft. Mit Vorliebe schicke ich auch Touristenpack, das mich auf Englisch nach dem Weg anpöbelt, in die Irre. Da dies nicht ganz risikolos ist, gestehe ich mir zu, dabei von "Zivilcourage" zu sprechen, oder besser von Militärcourage, da ich mich in der Hinsicht nicht als Zivilist sehe sondern mich im Krieg befinde.

(Die vorschablonierte "Zivilcourage" bedeutet hingegen, sich für die Ideologie der "Zivilgesellschaft" selbst zu verheizen, unbewaffnet entsprechend dem "BRD"-Waffenrecht, nach jahrzehntelanger Aushebelung des Notwehrrechts durch die Gerichte, ergo auch ohne Versicherungsschutz usw., oder habe ich da etwas falsch verstanden?!)

Man soll ja "AN SICH SELBST ARBEITEN" hab`ich mal gehört: mir hilft es sehr, in solchen Situationen einfach an Arndt oder Körner zu denken, womit ich die Reste von Pseudo-Chriustentum und Pseudo-Humanismus in mir bereits weitgehend ertöten konnte.

- G. G.

der demograph

5. Dezember 2014 00:09

@ Revolte:
wie kommen sie darauf dass auch Muslime sich am Knockout Game beteiligen? Soweit ich weiß ist das ein Spiel etwas dass vor allem in den USA gespielt wird, von beinahe ausschließlich westfrikastaemmigen Amerikanern

der demograph

5. Dezember 2014 00:15

Für mich wird die Rolle der beiden deutschen Mädchen die die Erschlagene schützte zu wenig beachtet. Denn bei allem, was in Deutschland so falsch läuft: das läuft mit Sicherheit auch falsch. Etwa 14 jährige deutsche Mädchen die mitten in der Nacht besoffen durch die Stadt ziehen und - ich nehme es an - sich die aufregendsten Alphatypen mit Mihigru aussuchen zum Flirten. Ja so ein Flirt kann dann mal ausufern, das wäre dann vielleicht eine heilsame Erfahrung.
Eins muss man anerkennen: türkische jungen Frauen haben meistens mehr Klasse und türkische Mütter und Väter achten darauf dass ihre Töchter so nicht durch die Gegend ziehen.
Dass Tugce starb, auch weil sie sich für solche deutsche Mädels einsetzt tut mir um so mehr Leid.

Marcus Junge

5. Dezember 2014 02:20

der demograph

Ist mir zwar auch durch den Kopf gegangen, was besoffene 13/16 jährige Mädchen, um 03:00Uhr bei McDreck machen, aber das ist bei gewissen Kreisen angeblich normal, gerade in Bereicherungsgebieten der Großstädte. Die allgemeine Verwahrlosung halt.

Wichtig ist das aber nicht für den Fall, ob die 2 "geretteten" Mädchen überhaupt etwas mit dem späteren Todesfall zu tun hatten (also ihre "Rettung", nicht sie persönlich), kann inzwischen zumindest bezweifelt werden. Und das ist wichtig, weil ja sogar Sie hier die offizielle Version teilen, sie sei als Heldin im Kampf für Gerechtigkeit gefallen. Siehe 2. Artikel von Herr Lichtmesz zum Thema. Und nachdem die Sache mit der Musterintegration von ihr, sich anhand der Facebookseite in Luft aufgelöst hat, darf man jetzt wirklich Fragen, was war denn nun wirklich?

Der Gutmensch

5. Dezember 2014 09:00

Lieber Herr M.L.,

ist Ihnen mal der Gedanken gekommen, dass Sie vielleicht ein klein wenig zu streng mit den Menschen sind?

M.L.: Manchmal. Wen meinen Sie denn konkret, zu dem ich zu garstig bin?

Natürlich ist die Situation in Deutschland bitter ernst und die gesellschaftlichen Probleme sind ungelöst. Ungeachtet dessen hat mich neulich zum ersten Mal beim Ansehen eines britischen Films aus den 90er Jahren auch eine gefühlsmäßige Ahnung davon gestreift, was es außer Flagellantentum noch sein könnte, das die Menschen, die in der BRD aufgewachsen sind, an der multikulturellen Gesellschaft anziehend finden könnten: Nämlich die nostalgische Erinnerung an die eigene Jugend und damit an Zeiten, in denen das alles noch irgendwie … funktioniert hat! Stellen Sie sich jemanden vor, der keine Lust auf Armee hatte und dann eben in das fett gefütterte Westberlin gekommen ist, um hier zu studieren. Der hier Freunde gefunden hat, die ihm neue spannende Dinge erzählt haben und durch die Kneipen gezogen ist und so unbeschwert war, wie man es in der Jugend eben ist! Solche Erinnerungen sind den Menschen vermutlich etwas wert und angesichts einer immer bedrohlicher wirkenden Welt schwelgen sie nun um so intensiver darin.

Ich stelle es mir unglaublich schwer vor, da den richtigen Ton zu treffen. - Ich bin alles andere als ein DDR-Nostalgiker, das können Sie mir glauben. Aber bis vor ein paar Jahren habe ich mir gelegentlich sogar noch den Polizeiruf im Fernsehen angesehen und - klar – unwillkürlich gelächelt, wenn ich in einer Einstellung meine alte Schulmappe wieder erkannt habe oder irgendein T-Shirt, dass ich auch mal hatte. Nun bin ich nicht der Typ, der die Dinge so gnadenlos vermischt – aber vielleicht war ich auch nur niemals verwöhnt genug dafür. Und überhaupt gab´s ja gnadenlose Medienschelte für „Ostalgie“, die einem das prompt verleidet hätte.

Garstige Medienschelte für „Westalgie“ habe ich jedenfalls noch nie gehört; obwohl die alte BRD m. E. doch genauso untergegangen ist wie die DDR; nur etwas langsamer und quälender. Vielleicht muss da tatsächlich noch „Trauerarbeit“ geleistet werden?! Jetzt seien Sie bitte nicht gleich ungehalten - mir ist schon klar, dass dafür einfach zu wenig Zeit ist, sondern wir uns auf einen neuen Konsens verständigen müssen, bevor uns die Verhältnisse einfach überrennen und wir gar nichts mehr entscheiden können! Aber vielleicht sollten Sie das einfach im Hinterkopf behalten; bei allem was Sie schreiben ein bißchen … warmes Verständnis … dafür aufzubringen, was die Menschen womöglich – ich bin ja kein Westler – mal gefühlsmäßig mit diesem Konzept verbunden haben. Vielleicht und unter Umständen; und übrigens unterlasse ich es gewöhnlich, laut über die Gefühlslage von anderen zu spekulieren – ich bin dazu erzogen worden, anderen Menschen möglichst nicht zu nahe zu treten. Tun Sie das gerne - so als Österreicher und verhältnismäßig junger Mensch, der es noch dazu mit lauter intellektuell reflektierten Personen zu tun hat? Ich schätze jedenfalls, Sie selbst hatten es nie nötig, einer kleinbürgerlichen Enge zu entfliehen und sind zur Belohnung weich in einem vermeintlich ewigwährenden Jugendparadies gelandet … wie viele dieser Leute, die irgendwann nach Westberlin kamen ...
oder vielleicht auch nur nach Hamburg oder Bremen oder so.

So – das war´s dann auch für heute mit dem Wort zum Sonntag.

Der Gutmensch.

Alexander

5. Dezember 2014 10:01

Arkanthus:

Nordlaender, jetzt hauen Sie wieder etwas an, was auch bei Rechten jenseits von PI längst überholt ist: das Dogma, Islamkritik sei bäh bäh und müsse gemieden werden. Zeigen Sie mir doch die ganzen Polen, Ostasiaten und Italiener, die hier regelmäßig Leute totschlagen und/ oder ausrauben und mißbrauchen.

Auch, wenn ich nicht explizit angesprochen wurde, erlaube ich mir mal zu antworten:
Die liberale Islamkritik à la Stürzenberger ist "bei Rechten jenseits von PI" (das doch wohl eher Liberale als Rechte beheimatet, auch wenn Medien und Politiker das anders sehen mögen und man diese Fremdzuschreibung häufig akzeptiert) immer noch und zu Recht "bäh bäh".
Die liberale Islamkritik sieht "den Islam" als das Problem Deutschlands, hat mit einer Überfremdung durch sog. integrierte oder wenigstens friedliche "Polen, Ostasiaten und Italiener" (und, möchte man anmerken, entislamisierte Türken, Araber etc.) aber kein Problem; Hauptsache alle tanzen gemeinsam friedlich und kunterbunt um das goldene Kalb in der liberalen westlichen Zivilisation.
Lesen Sie dazu bitte Manfred Kleine-Hartlages Erklärung "Liberale und konservative Islamkritik".

Gustav Grambauer:

Ich behandle Ausländer, die mir nicht gefallen, und das entscheide ich situativ, mittlerweile – zumindest: – innerlich wie Abschaum oder einfach wie Luft.

Dieser Ekel vor dem Fremden ist eine (weitere) traurige Folge von "Multikulti" ...

[...] mir hilft es sehr, in solchen Situationen einfach an Arndt oder Körner zu denken, womit ich die Reste von Pseudo-Chriustentum und Pseudo-Humanismus in mir bereits weitgehend ertöten konnte.

Um zu wahrem Christentum und wahrem Humanismus zu gelangen oder um beides endgültig zu verabschieden?

der demograph:

Eins muss man anerkennen: türkische jungen Frauen haben meistens mehr Klasse [...].

Das halte ich für ein Gerücht vom "Edlen Wilden". Wann waren Sie denn zuletzt in einer westdeutschen Großstadt?

Marcus Junge:

[...] ob die 2 „geretteten“ Mädchen überhaupt etwas mit dem späteren Todesfall zu tun hatten [...], kann inzwischen zumindest bezweifelt werden.

Weshalb? Nur weil der Täter sie nicht sofort auf der Toilette umgebracht hat, sondern erst später nach einer Rangelei mit anderen Personen? Das Motiv kann trotzdem noch Rache für die Rettung der beiden Mädchen gewesen sein.

Der Gutmensch

5. Dezember 2014 10:25

Sie meinen wohl, da predige dreist der Falsche, geschätzter Herr M.L.? Ich sag Ihnen was - das kann recht gut möglich sein ... aber Sie sind ja wenigstens noch jung und lernfähig ... mal ganz zu schweigen von flexibel, da katholisch .... ich hingegen bin der Gutmensch, geben Sie Hopfen und Malz also ruhig verloren!!

ene

5. Dezember 2014 11:25

Gutmensch,
jeder erkennt auf Photos und in Filmen seine alten Schulmappe wieder (ich habe sie noch) und die damalige Mode. Man hängt an seinen Erinnerungen, überall. Aus "kleinbürgerlicher Enge" oder durchaus auch aus gutgepolsterten Verhältnissen sind gar viele entflohen. In Ost und West. Wie das "fett gefütterte Westberlin" (-diese DDR-typische Schreibweise habe ich immer auf der Transitstrecke gelesen!) tatsächlich ausgesehen hat, zeigt sehr schön der Film "Himmel über Berlin" von Wim Wenders. Unbedingt ansehen! Ich habe jedenfalls von "Zugezogenen" aus Richtung Süden öfter gehört, Berlin sähe aus, als sei der Krieg erst drei Jahre vorbei... So kann man sich irren.
Was ich aber eigentlich sagen will: welchen Sinn und Zweck haben im Jahre 2014 eigentlich innerdeutsche Ressentiments?
Oder sagen wir neutraler "Empfindlichkeiten" dieser Art?
Schießen wir uns nicht selber ins Knie?
Wer sagt Ihnen, daß Menschen, die in der BRD aufgewachsen sind, diese Form der multikulturellen Gesellschaft "anziehend" finden?
Menschen, mit denen Sie gesprochen haben?
Mein Eindruck: ein "Unbehagen" ist überall sehr weit verbreitet, auch ein Gefühl dafür, es könnte "noch schlimmer werden". Und Ratlosigkeit.

Sicarier

5. Dezember 2014 11:26

Alexander, ja, das ist schon richtig. Empirie ist aber weder liberal nich konservativ. Mit dem selben Argument können in der Tat, wie Arkanthus sagt, die Medien behaupten, die Totschläger sind alles Jugendliche, also "Jugendgewalt".

Marcus Junge

5. Dezember 2014 11:26

"Weshalb? Nur weil der Täter sie nicht sofort auf der Toilette umgebracht hat, sondern erst später nach einer Rangelei mit anderen Personen? Das Motiv kann trotzdem noch Rache für die Rettung der beiden Mädchen gewesen sein."

Dann hätte er sich aber wohl direkt auf die spätere Tote konzentriert, wie jedoch Herr Lichtmesz und seine Quellen (Kybeline / Danisch) darlegen, geht er erst auf ganz andere Personen los, die gemäß offizieller Darstellung der Vorgänge vor dem WC, dort nicht mal anwesend waren. Vom Verhalten der 2 "geretteten" ganz zu schweigen, die sich ja nicht mal selber in Verbindung mit den späteren Vorgängen bringen konnten, all die Tage.

M.L.: Aber: Tugce war auf der Toilette ja nicht allein, und ihre Freunde sollen geholfen haben, die Serben rauszuschmeißen. Also kann der Täter durchaus auf die ganze Gruppe eine Wut gehabt haben, nicht auf Tugce allein.

Andy

5. Dezember 2014 11:41

Wieso ist jemand ein Held, weil er durch kriminelle Gewalteinwirkung stirbt? Das ist doch schon ganz kulturell krank und zeigt das ganze Dilemma. Die Umformung der Trauer (und Nutzung der Mechanismen des Mundhaltens) in politische Ideologie.

Nein, ich bin nicht betroffen, ich kenne die Frau gar nicht, es erschüttert mich nicht, dass Gewalttäter gewalttätig sind, weil es kaum Gewalttaten in Deutschland gibt. Ich verstehe nicht, warum man ihr ein Verdienstkreuz verleihen soll, posthum. Ich verstehe nicht, warum das gerade die Presse hoch und runter geschrieben wird, statt weiter hübsch gegen Putin zu hetzen oder über wichtige Themen der Zeit wie Kosmetik und Mode zu schreiben.

ES IST KEIN VERDIENST UMGEBRACHT ZU WERDEN

Ich habe Angst vor Ärzten und Krankenhauskeimen, nicht kleinen Schlägern und unfallartigen Gewaltverbrechen. Ich habe Angst vor Menschen, die durch ordnungspolitische Nachlässigkeit ganze Staaten in den Bankrott führen und Menschen in die Existenzlosigkeit. Ich habe Angst vor dem Straßburger Gerichtshof, der durch sein Urteil die Mittelmeertoten erst möglich gemacht hat. Ihre Fehler haben mehr Menschen auf dem Gewissen.

M.L.: Und ich habe Angst vor Gauck und Merkel, nicht vor Sanel M.!

Nordlaender

5. Dezember 2014 11:48

@ Arkanthus

"was auch bei Rechten jenseits von PI längst überholt ist: das Dogma, Islamkritik sei bäh bäh und müsse gemieden werden."

Ich gehe noch einen Schritt weiter. Der weltoffene liberale Menschenrechtler Stürzenberger greift den Islam als Ideologie an. Bei ihm sind Interessengruppen von Menschen schon einmal aus dem Spiel, hier wird das moderne Märchen verbreitet, daß Weltanschauungen aus sich selber heraus Entscheidungs- und Handlungssubjekte der Politik seien. Sind sie aber nicht.

Selbst bei einem hochverdienten Manne wie Kleine-Hartlage (der freilich ein paar Spielklassen höher einzuordnen ist als Stürzenberger) ärgert es mich, daß der Ideologie von vornherein eine negative Bedeutung zugewiesen wird. Eine ausgefeilte Ideologiekritik sollte immer im Auge behalten, wer der Autor der Ideologie ist, wer sich einen Ideenfundus zugelegt hat, von dem er sich einen Vorteil verspricht. Geschichte ist immer das Streben von Gruppen wie z.B. Völkern nach einem Vorteil. Die Ideologie der Ideologiengegner verspricht den Ausstieg aus der Geschichte. Das ist säkularisiertes Christentum, demnächst ist also mit dem Himmel bereits auf Erden zu rechnen.

Ein gewichtiges Problem besteht dann, wenn WIR zu viele Nichtideologen unter uns haben, keine Ideologie teilen, deren Ziele unsere nationale Souveränität, Erhalt und Gedeihen unseres deutschen Volkes sind.

Gustav Grambauer

5. Dezember 2014 12:36

Alexander

Eigentlich wäre meine Formel:

"Ahrimanische Strenge, aber in christlicher Absicht",
ergo Erziehungsdiktatur.

Dafür sehe ich aber nicht ansatzweise eine Handhabe. Wer sollten auch die Erzieher sein, die von der "BRD" hervorgebrachte (Anti-)"Sozialpädagogen"-Kaste wohl eher nicht ...

In der Aussichtslosigkeit meiner zweiten Formel,

"Wenigstens Kultur-Inseln schaffen"
(mit geeigneten Mitstreitern)

haben mich nicht zuletzt vor einiger Zeit die Kommentare zum Aufsatz von Frau Kositza "Alice Schwarzer will Prostitution verbieten" hier bei SiN bestärkt.

Es bleibt also bei Dávilas Formel "Mit Würde (individuell) Schiffbruch erleiden", wobei das - strukturelle - Notwehr-Problem im Monats-Takt exponentiell drängender wird; Notwehr ist nicht zuletzt Ausdruck der Selbstachtung.

Mit Hochkulturen im Untergangsstadium ist es wie mit einem Käse in der Sonne: die Schmeißfliegen kommen. Myriaden von Parasiten (mittlerweile wohl die weit überwiegende Mehrzahl) haben sich nur auf dieser Erde inkarniert, nur um in den Ruinen des Abendlandes zu marodieren (dies betrifft leider auch sehr, sehr viele Minus-Seelen, die landläufig als "Deutsche" gelten) oder sie zivilokkupieren nachdem sie bereits geboren sind, im Kindesalter oder als Erwachsene. Dies hat auch nichts damit zu tun, ob sie dabei Kanakisch oder Business-, Sozailpsycho- oder sonstigen Pöbel-Jargon sprechen.

Apokalypse bedeutet "Scheidung der Geister", Trennung von Spreu und Weizen. Hierzu kann der erste Schritt nur das Erfassen der Meta-Situation sein. In einem zweiten Schritt bin ich dabei, ausreichend Distinktion zu entwickeln. Diese Distinktion ist die einzige Basis, um möglicherweise einmal - in Freiheit - Liebe zu solchen Wesen entwickeln zu können.

In der Bibel steht, daß Christus die Geißel schwingt, um den Tempel von den Wechslern zu reinigen. Wer wie ich solche Bilder als Gleichnisse versteht, wird bei dem Wort "Wechsler" wohl auch an "Migranten" denken.

- G. G.

Der Gutmensch

5. Dezember 2014 12:58

Liebe Ene,

jawohl - wenn ich mit Kollegen spreche, dann kommt da unweigerlich Nostalgie bei denen hoch, der ich irgendwie nichts entgegensetzen kann; ich kann auf die Welt und die Probleme von heute hinweisen, bis ich schwarz werde und sogar auf Dinge, die ihnen selber entgegenschlagen - gegen deren schöne Erfahrungen komme ich kaum an, die stehen fester als die Mauer jemals stand! Jedenfalls helfen keine Fakten und noch weniger erboste Hinweise darauf, dass ideologische Beeinflussung wohl kaum auf die DDR beschränkt war. Das "fett-gefüttert" war auf die ziemlich großzügige Berlin-Zulage bezogen, den ungeheuren Wasserkopf des öffentlichen Dienstes mit seinen wirklich gemütlichen Arbeitsplätzen und darauf, dass man hier tatsächlich nicht gemustert wurde. Und auch allgemein auf eine gewisse Lebensqualität: Neukölln beispielsweise sah 1990 anders aus und fühlte sich auch anders an als heute - heute dominiert dort der billige Ramsch und das deutliche Gefühl, hier ziemlich fremd zu sein, während das Viertel damals mit vielen Plattenläden und Clubs usw. insgesamt mehr den Eindruck eines Abenteuerspielplatzes vermittelte - mit den Drogenopfern hatte man eben nichts zu schaffen, die waren selbst schuld! Wie dem auch sei - mein Punkt war nur der, dass man gegen Gefühle (gar Nostalgie) mit Argumenten nicht ankommt, auch und vielleicht gerade bei intelligenten Menschen nicht. Man muss über den kritischen Punkt (die Zeiten sind vorbei, seht es endlich ein, verdammt!) mit Empathie hinweg und erst dann ist der Weg frei, sich mal in der Sache zu verständigen. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.

Der Gutmensch.

PS: "Der Himmel über Berlin" kenne ich natürlich. Süßer Schmerz, kann ich dazu nur sagen - und Gott sei Dank nicht meiner.

M.L.: Einer meiner ewigen Lieblingsfilme... allein wegen Nick Cave und Peter Falk!

Der Gutmensch

5. Dezember 2014 13:08

Oh, und

PPS, liebe Ene: Den Spruch mit "sieht ja aus, als ob der Krieg erst drei Jahre vorbei sei" haben wir im Ostteil ja ebenfalls zu hören bekommen, ständig. Der diente als Argument, die Preise für die Wohnungen zu drücken. Denn da - genau, im Osten, im Prenzlauer Berg und im Friedrichshain und in Mitte - da wollten sie gerne hin und wohnen, tun sie ja auch. Wo´s doch "ganz schlimm" aussah! Und in Westberlin nahmen die Vermieter vor und noch eine ganze Zeit nach der Wende anerkannter Maßen Wuchermieten ...

al-Muschrik

5. Dezember 2014 13:35

M.L.: Und ich habe Angst vor Gauck und Merkel, nicht vor Sanel M.!

Ich empfinde zuweilen konkrete Furcht bei der Begegnung mit manchen Sanels z.B. um Mitternacht in einer Straßenbahn bei Offenbach.

Gegenüber linken Gutmenschen wie Gauck oder Merkel empfinde und kultiviere ich blanken Haß.

ene

5. Dezember 2014 13:36

Gutmensch,
dann auch noch mein "Wort zum Sonntag":
Wir sind nach 89 sehr viel in den sogenannten "neuen Bundesländern" gereist - Dutzende Male. Ich habe die Angewohnheit, mit allen Leuten ins Gespräch zu kommen - nicht nur mit diesen oder jenen Schichten. Mein Gefühl dabei war immer: gar keine wesentliche Fremdheit - nur manche Punkte, die eben auf anderen Erfahrungen basierten. Das habe ich immer so "stehengelassen". Oder fand es einfach interessant oder mitunter auch sehr bitter. "Vielfalt", wenn Sie so wollen.

Ihre Kollegen mögen eine recht homogene Gruppe sein - Reden Sie mal mit ganz anderen Leuten!
Was mich umtreibt und was ich vor Augen habe, ist die Verwahrlosung und Kriminalisierung des öffentlichen Raumes. Wofür ja das Thema hier ein trauriges Beispiel ist. Jeder kann sich plötzlich auf so einem Parkplatz befinden. Oder das Stichwort "Oranienplatz"/Berlin.
Und weit und breit keine Autorität, die dem entgegensteuert...
Zum Abschluß gestatten Sie mir noch ein "nostalgisches" Beispiel: ein Busfahrer war mal eine "Autoritätsperson" im Bus, da galten seine Anordnungen - jetzt werden diese Leute krankenhausreif geschlagen. Kommt beinahe jede Woche vor. Zum Beispiel ins Gesicht von Jugendlichen, wenn sie die Fahrscheine sehen wollen.
Das macht mir Angst.

Der Gutmensch

5. Dezember 2014 14:27

Ach, liebe Ene,

ich glaube Ihnen gerne, dass Sie mit allen Schichten reden ... aber längst nicht alle Schichten entscheiden darüber, wie es weitergeht, will mir scheinen (ich auch nicht, nebenbei bemerkt).

In der Sache gibt es gar keinen Dissens zwischen uns (Ihnen und mir). Die Frage ist nur - wie erklärt man es dem Nachbarn? So, dass er sich die Erklärung auch anhören und mal selber aus dem Fenster schauen mag? Auf den Angstknopf drücke ich bei meinen Kollegen natürlich nicht - fürs Manipulieren haben die ein feines Näschen. Da sie im übrigen auch nicht dumm sind, plagt mich von Zeit zu Zeit schon der Drang, mich einzufühlen, was sie wohl so feste auf ihrem Standpunkt hält! Liegt wahrscheinlich bloß am grauen November, keine Sorge. - Sorry für den OT, lieber M.L.!

M.L.: Jetzt aber genug!

Der Gutmensch.

RL

5. Dezember 2014 15:54

Ich empfinde keine Trauer. Warum auch?
Höchstens Wut und Zorn über die schwachsinnige Presse und Konsorten.

Rainer Gebhardt

5. Dezember 2014 16:06

@ Carsten
Danke für die Gedächtnisauffrischung; man vergißt zu schnell, was diese Figuren schon alles versucht haben, um Deutschen zu schaden. Eine Kopie kommt in die Mappe "Aus der Hölle der Antideutschen".

Karl

5. Dezember 2014 18:02

@ Gustav Grambauer

Mein Großvater hieß Gustav, deshalb ist mir der Name ansich schon sehr sympatisch, aber auch ihre Kommentare sind es, da sie einfach nur in der Wirklichkeit verwurzelt sind, und unsere Probleme sehr genau beschreiben.

"Notwehr ist nicht zuletzt Ausdruck der Selbstachtung. "

Eben, lieber stehend sterben, als auf Knien um Gnade bitten!

Marcus Junge

5. Dezember 2014 19:14

"M.L.: Aber: Tugce war auf der Toilette ja nicht allein, und ihre Freunde sollen geholfen haben, die Serben rauszuschmeißen. Also kann der Täter durchaus auf die ganze Gruppe eine Wut gehabt haben, nicht auf Tugce allein."

Geht die offizielle Geschichte nicht so, daß sie mit ihren Freundinnen zu den WCs ging, vor diesen auf die Gruppe Sanel + "kleine" Mädchen trifft und diese dort dann "rettet"? Also keinerlei Beteiligung vom Rest der Tugce-Gruppe, insbesondere der vielen Männer nicht.

M.L.: Na, diese vereinfachte Version ist schon längst revidiert, siehe etwa hier:

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/tod-von-tugce-albayrak-ein-viel-zu-kurzes-leben-13293674.html
Das Sanel dann auf dem Parkplatz aber genau auf diese Kerle zustürmt und nicht auf seine "Frauenbekanntschaften" von vor den WCs, das meinte ich.

Martin Lichtmesz

6. Dezember 2014 12:40

Karawane zieht weiter, Dank an alle!

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