all das läuft ab unter aktiver Teilnahme durch die herrschende Klasse und die ihr treu ergebene Medienwelt. Zugespitzt läßt sich angesichts dieser katastrophalen Entwicklung des deutschen Volkes die wohl bloß rhetorische Frage stellen, ob der Große Austausch bewußt beschleunigt wird, um den Ethnosuizid zu vollenden. Doch das läßt die absolute Mehrzahl der Deutschen kalt; außerhalb Sachsens herrscht reine Apathie und Desinteresse an Standpunkten jenseits des Mainstreams.
Um sich ernstlich mit Positionen zu befassen, die im öffentlich-rechtlichen Diskurs als radikal, gar „extremistisch“ gelten, bedarf es zumeist einer persönlichen Grenzerfahrung, einer ebenso radikalen Erschütterung der persönlichen Lebensumstände. Die demographische Entwicklung der „Bio-Deutschen“ (Cem Özdemir) gleicht einem eindeutigen Todesurteil, versetzt mit ihrem Strudel aus Zahlen und Statistiken aber alle Jahre wieder nur jene in kurzweilige Hektik, die ohnehin bereits alarmiert sind; das heißt solche, die längst zur geistigen, doch stillschweigenden „Firma“ gehören.
Was die Deutschen ganz unabhängig ihrer politischen Meinung dieser Tage vielerorts gleichermaßen erleben – nämlich bedingt durch die Natur der gemeinsamen Abstammung und die gleichzeitige, unterbewußte Wahrnehmung der Fremdartigkeit der „Big Other“ – ist noch keine wirkliche Grenzerfahrung, nicht die wahrgewordene Dystopie des Heerlagers der Heiligen.
Doch vollzieht sich der vielfache kollektive Verlust jener Rückzugsräume, die im BRD-Sprachgebrauch „Wohlfühlzone“ genannt werden. Jean Raspail hat diesen Prozeß 2011 in seinem Vorwort zur französischen Neuauflage seines Heerlagers der Heiligen – auf Deutsch abgedruckt im kaplaken Der letzte Franzose – eindrücklich beschrieben:
All dies kann jedermann in der Zeitung nachlesen, wo es wie eine triviale Information behandelt wird, als ginge es um die natürlichste Sache der Welt. Jedes Jahr werden Bücher darüber veröffentlicht, deren Autoren sich jedoch auf nüchterne Dokumentationen beschränken und sich davor hüten, angesichts des brennenden Hauses ‚Feurio‘ zu rufen. […] In Wahrheit weiß instinktiv jeder, daß die ‚sichtbaren Minderheiten‘ eines Tages in der Mehrheit sein werden, und daß es kein Mittel gibt, außer dem Undenkbaren, um diese Entwicklung aufzuhalten.
Ich selbst erlebe diese merkwürdige Situation des fehlenden „Feurio“ derzeit in Dresden. Diese Stadt, in der ich vor rund drei Jahren das erste Mal für eine längere Zeit wohnen, arbeiten und studieren konnte, hat sich gewandelt. Jenes „langweilige, bürgerliche Nest“ im Osten der Republik, wie junge Zugezogene auf der „falschen“ Elbseite oft spöttisch, doch halb ernst scherzen, erlebt dieser Tage eine denkbar radikale Zäsur.
Es regiert die Stille. Wohlgemerkt nicht die Gleichgültigkeit! Das wäre zu einfach. Vielleicht ist dieser Zustand, die Stille und Resignation angesichts des drohenden Endes, die vordergründige Gefahr, vor der wir uns in Acht nehmen sollten. Wenn ein Vater der Vergewaltigung seiner Töchter bestürzt, doch still und regungslos zusieht, welches Gelände soll dann noch zurückerobert werden?
Auf meinen täglichen Wegen kann ich Invasoren und Jünger gleichermaßen beobachten. Traurige Gestalten, deren Blick doch unterschiedlicher nicht sein könnte. Die jungen, männlichen Invasoren, jene modernen Fußsoldaten der beginnenden weißen Entvölkerung und folgenden schwarzen Aufstockung, üben sich im stolzen Gang der Eroberer. Doch was ist neu an unserer Situation? Regieren jene Fußsoldaten nicht schon seit Jahren, vielleicht Jahrzehnten die Straße? Wer seinen Blick schweifen läßt, wird einen zentralen Unterschied, eine neuerliche, unverständliche Situation schnell erkennen können.
Die Zeit der „Wohlfühlzonen“ ist vorbei. Das Muster der linksliberalen „monetären Rassentrennung“, so wie es weite Teile der bundesdeutschen Bourgeoisie seit Jahrzehnten in Großstädten praktizieren, beginnt aufzuweichen. Die schiere Masse, die täglich nicht nur an unsere Tore klopft, sondern sie auch selbstbewußt durchquert, läßt sich nicht mehr unbemerkt in jene Randbezirke und Geisterzonen abschieben, wo die vergessenen Deutschen, das deutsche Prekariat, um seine Existenz kämpft.
Das Problem des Austausches erobert somit langsam aber sicher jene Zonen, die sich ihm bisher entzogen haben, erreicht jene Gestalten, die sich freizukaufen gedachten. Das seit den 1970erJahren in den USA und Brasilien etablierte Konzept der Gated Communities und seiner Folgen habe ich 2013 in Junges Europa. Szenarien des Umbruchs eingehender analysiert:
Daß ausschließlich den Reichen der Zugang zu einer Gated Community offen steht, ist gewollt. Die finanzielle Oberschicht erhält durch dieses System die Möglichkeit, ebenfalls Parallelgesellschaften aufzubauen, um sich von denen der Ausländer und Armen abzuschotten. An den Gated Communities werden jedoch vor allem gesellschaftliche Bruchlinien sichtbar, die dem reichen Teil einer Gesellschaft die zeitweilige Möglichkeit des Rückzugs in eine alternative Lebenswelt ermöglichen. Die restliche Gesellschaft bleibt dabei auf der Strecke. Sie wird sich zunehmend mit einer Situation konfrontiert sehen, die eine gemeinschaftliche Organisation in paramilitärisch anmutenden Gruppen auf gleicher ethnischer Basis unabdingbar macht. Denn durch den zunehmenden Verlust des staatlichen Gewaltmonopols in bestimmten Stadtteilen werden die Einheimischen zukünftig selbst für ihren Schutz sorgen müssen.
Ellen Kositza hat kürzlich in einem Beitrag anschaulich beschrieben, wie auch die ländliche Idylle zunehmend bombardiert wird. Die Auswirkungen sind hier streckenweise noch fataler. Denn während die Großstadt schon seit jeher ein gewisses Potential der menschlichen Absorption aufweist, werden ländliche Gegenden schonungslos mit der inkompatiblen Masse und ihrer drückenden Langeweile konfrontiert.
Der Kampf um die ländlichen Gebiete im bundesdeutschen Osten hat auch in der Politik längst begonnen. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte unlängst vorgeschlagen, dort mehr Asylanten unterzubringen. Aus verschiedenen politischen und journalistischen Kreisen wurde dieser Vorschlag bekräftigt. Und jene die Kritik übten, sorgten sich lediglich um die „Integrationsleistung“ des Ostens.
Diese Vorgänge zeigen deutlich: Auch die Zeit der Stadtflucht ist vorbei. Jene „blinden Glücksgriffe“, wie Kositza kürzlich Schnellroda bezeichnete, werden zukünftig der Vergangenheit angehören. Pathetisch gesprochen: Nun hat der Kampf um die gesamte Nation begonnen. Vielleicht ist dieser Umstand, der mit Hochdruck betriebene Feldzug gegen die „Wohlfühlzonen“ und Rückzugsorte, die fehlende Option des Ausweichens und Ignorierens, ja die allgegenwärtige Konfrontation mit dem Neusiedler unsere letzte und beste Chance, daß sich doch noch etwas ändert.
Vielleicht ist es ein Fehler des politisch-medialen Komplexes, die Konfrontation so offen zu Tage treten zu lassen. Oder aber es ist der letzte Geniestreich, der finale Akt, das große Ende. Wenn rührende Flüchtlingsgeschichten Claus Kleber live im ZDF die Tränensäcke fluten und jeden Tag ein anderer ehrlicher Asylant gefundenes Bargeld bei der Polizei abgibt, übertritt Jean Raspails Heerlager erneut in aberwitziger Art und Weise die Grenzen von Fiktion und Wirklichkeit.
In der bereits angeführten Schrift Junges Europa findet sich eine ähnliche Fiktion, die schon sehr bald Wirklichkeit werden könnte:
Wenn das Gewaltmonopol des Staates zunehmend schwindet und der Schutz der Einheimischen nur noch stückweise gewährleistet werden kann, sind bereits entscheidende Voraussetzungen für einen molekularen Bürgerkrieg gegeben. Die europäischen Gesellschaften fänden sich dann in „brasilianischen Verhältnissen“ wieder. Während eine finanzielle Oberschicht sich in Gated Communities vom Rest der Gesellschaft abkoppelt, treten die restlichen Einheimischen zwangsläufig in einen ethnisch bedingten, molekularen Bürgerkrieg ein, der über das Schicksal der eigenen Ethnie entscheiden könnte.
Wir “Rechte” und alle anderen Nonkonforme erleben eines fernen Tages vielleicht ein skurriles Déjà-vu: Als sinnbildliche Kopie Rudi Dutschkes stehen wir angeschlagen vor dem Grab unserer Kultur, strecken die Faust in die Luft und schreien: Deutschland, der Kampf geht weiter! Wer will die Vokabel des Großen Austauschs dann noch ablehnen?
Jürg Rückert
Rassismus und Autorassismus
Per se ist Rassismus „hetero“: Die andere Gruppe, das Fremde, meist durch Hautfarbe definiert, wird negativ bewertet.
Jetzt haben wir im Westen (nicht in Asien) einen Rassismus der Art „auto“: Das eigene Selbst, die eigene Gruppe wird verfremdet in einer diffamierenden, selbtszerstörerischen Art. Wir sind hier Weltmeister!
Ja, wir leben inzwischen in einer autorassitisch entkernten Gesellschaft. Fremdaggressionen von vorgestern sind in Autoaggressionen umgeschlagen.
Biologisch könnte man vom Todestrieb der weißen Lemminge sprechen.
Die Namenlosigkeit dieses Zustandes bedingt die Wehrlosigkeit der Angegriffenen und den Tarnmantel der Autorassisten.
Benennen wir das Übel mit Namen, wann immer es seinen Kopf reckt:
- Gossenhafter Autorassismus offenbart sich in Wortfetzen wie "Bomber Harris do it again"
- Etwas feiner formuliert fließt er aus dem Satz "die Deutschen innen ausdünnen und von außen eindämmen"
- Ein hoher deutscher Politiker schändete die Bombenopfer Dresdens posthum mit Worten ähnlich wie: „Das waren eben Angehörige des Tätervolks!“
- „Wir“ haben die Meere Afrikas leer gefischt (warum nicht vor Island?), die Korruption erfunden, die Sahelzone entgrünt, den Afrikanern abermillionenfach Kinder gemacht, die Türken unser Land aufbauen lassen ...
- Wir ertränken tausendfach Menschen im Mittelmeer oder bewirken ihren Dursttod in der Sahara (da wir dort keine Reisebüros eingerichtet haben)… wir die „Soldaten des Herodes“, wie dieser Franz zu Rom es in seiner bisher unerreichten, donnernden Selbstbezichtigung formulierte
- Wir müssen deshalb all die Folgen ertragen: Verlöschen als Buße!
Die Würde des Menschen ist unantastbar, so Artikel 1 unseres GG. Dieses „Wir“ trampelt unentwegt seine Würde mit Füßen.
Unübersehbare Flüchtlingsdivisionen greifen uns von außen an. Unser militanter autorassistischer Komplex im Inneren aus Medien, Parteien, Kirchen, Gewerkschaften und Asylindustrie leistet ganze Arbeit in der Überwindung des Eigenen. Wie der gehörnte Siegfried hat er eine Drachenhaut (als Komplex), einen Tarnmantel (die Lügenpresse) und ein scharfes Schwert (hate-crime-§§).
Da hilft nur noch der ganz große Exorzismus. Oder der grimme Hagen, denn da ist noch so ein kleines Lindenblatt … Aber optimistisch dürfen wir nicht sein!
Autorassismus, so werden es Historiker einmal sehen, war eine führende Kraft bei der Abschaffung Europas.