Politische Tektonik, gesellschaftliche Drift

Bestandsaufnahmen der politischen und vor allem medialen Selbstdemontage im Zusammenhang mit der skandalösen...

Nils Wegner

Nils Wegner ist studierter Historiker, lektorierte 2015–2017 bei Antaios, IfS und Sezession und arbeitet als Übersetzer.

Köl­ner Sil­ves­ter­nacht gab es hier in den ver­gan­ge­nen Tagen ja schon ein paar. Eine Schlüs­sel­stel­lung nimmt dabei die von Micha­el Wies­berg zutref­fend aus­ge­mach­te Zer­trüm­me­rung der durch Sprach­re­ge­lun­gen und “Rück­sicht­nah­men” müh­sam erzwun­ge­nen Har­mo­nie­fik­ti­on ein; die­ses Hirn­ge­spinst ist nun deut­lich erkenn­bar als sol­ches zuta­ge getre­ten. Und nun?

Nun regt sich bei­spiels­wei­se ein Jakob Aug­stein auf, daß die »min­der­schwe­ren Straf­ta­ten« des Jah­res­wech­sels auf allen Kanä­len über­re­prä­sen­tiert sei­en und kein noch so klei­nes Licht sich der Stel­lung­nah­me zum The­ma ent­hal­ten kön­ne. Der scha­le Witz an der Sache ist, daß der anti­deut­sche Berufs­schrei­hals tat­säch­lich recht hat: Es hat schon etwas arg Pene­tran­tes, in wel­cher Art und Wei­se der bun­des­re­pu­bli­ka­ni­sche Medi­en­zir­kus nun in völ­li­ger Ver­keh­rung sei­nes übli­chen Umgangs mit Aus­län­der­ge­walt einen Rin­gel­rei­gen um das wahr­lich nicht unver­hoff­te Gesche­hen – nicht ein­mal die bewuß­te Des­in­for­ma­ti­on durch die Poli­zei ist etwas Neu­es – tanzt; bei der Welt etwa gibt es einen täg­li­chen Ticker dazu.

Aller­dings ist das auch nur fol­ge­rich­tig, set­zen sich die nun mehr denn je unter dem Gene­ral­ver­dacht der Unauf­rich­tig­keit ste­hen­den Medi­en doch in gewohn­ter Manier zur Wehr: mit infor­ma­ti­ons­po­li­ti­scher Zer­set­zung. Die einen eröff­nen das Zah­len/­Da­ten­/­Fak­ten-Trom­mel­feu­er auf den Kon­su­men­ten, durch­setzt von den übli­chen high­brow-Kom­men­ta­ren, wie das alles in staats­tra­gen­der Wei­se zu inter­pre­tie­ren sei; die ande­ren zau­bern eif­rig “ras­sis­ti­sche” Titel­bil­der und Nazi-Unter­grund­hor­den aus dem Hut, damit mög­lichst schnell wie­der all­ge­mei­ner Kon­sens dar­über herrscht, was rich­tig und was falsch sei. Von sol­chen Absur­di­tä­ten wie »gefun­de­nen« Anmach-Spick­zet­teln oder Ste­fan Aus­ts tra­gi­ko­mi­scher Kom­plett­ver­zer­rung ganz zu schweigen.

Was das alles soll? Die media­le (und damit ein­her­ge­hend auch die poli­ti­sche) Dünung zielt dar­auf ab, die Inter­es­sier­ten mit aller­lei Neben­säch­lich­kei­ten abzu­spei­sen und vor allem den Fokus auf die “Flücht­lin­ge” in all ihren Schat­tie­run­gen gerich­tet zu hal­ten, damit nur ja nicht die sich ver­schär­fen­den Span­nun­gen im deut­schen Volk selbst ins Bild gera­ten. Die sicher­heits­po­li­ti­sche Groß­la­ge, die seit lan­gem herrscht, aber zum Jah­res­wech­sel schlag­ar­tig und mit Brei­ten­wir­kung her­vor­ge­tre­ten ist, mar­kiert ganz sicher nicht den Anfang vom Ende einer völ­lig dele­gi­ti­mier­ten Über­frem­dungs­lob­by in den Parlamenten.

Wohl aber wirkt “#koelnhbf”, wie es bei Twit­ter so schön heißt, als Kata­ly­sa­tor für eine Art gesell­schaft­li­cher Fäl­lungs­re­ak­ti­on und damit eine deut­li­che Schei­dung. Wenn es uns um einen kla­ren Blick auf die Ver­hält­nis­se inner­halb unse­res Vol­kes zu tun ist – und das soll­te es, viel mehr als pie­tät­lo­ses gegen­sei­ti­ges »Wir haben es ja gewußt«-Schulterklopfen oder vor dem Bild­schirm in Rück­tritts- oder Auf­stands­phan­ta­sien zu schwel­gen –, so bedarf die­ser bereits in Gang gekom­me­ne Pro­zeß der Prü­fung auf sei­ne mög­li­che Verwertbarkeit.

Das Sil­ves­ter­fa­nal von Köln (und Ham­burg, Weil am Rhein, Bie­le­feld und anders­wo, ganz zu schwei­gen von ande­ren euro­päi­schen Groß­städ­ten, die in ähn­li­cher Wei­se mul­ti­kul­tu­rell beglückt wur­den) stellt, eben­so wie die seit­dem gefolg­ten Delik­te à la Düs­sel­dorf, nichts ande­res als eine Ach­sen­ver­schie­bung in der gesell­schaft­li­chen Atmo­sphä­re dar. Damit ereig­net sich gleich­sam eine Plat­ten­ver­schie­bung; Ris­se schlie­ßen sich, neue tun sich auf.

Wer aber steht nun wo? Wenn wir es streng poli­tisch – oder poli­tisch streng – fas­sen wol­len: Wer sind “wir”, und wer sind “sie”? Aus­zu­ge­hen ist bei die­ser Betrach­tung vom Ist-Zustand, nicht von all den nun wie­der auf­fla­ckern­den Phan­tas­men, daß nun zwangs­läu­fig ein all­ge­mei­nes “Auf­wa­chen” fol­ge und Schlag­zei­len wie die von Necla Kelek, wonach man sich nicht genug »Gedan­ken gemacht [habe], wer da ins Land kommt«, nun vor voll­ende­ten Tat­sa­chen zum Gegen­teil führten.

Die­sen mis­sio­na­ri­schen Eifer “über Ban­de” kann man sich schen­ken; die Fak­ten spre­chen wie immer für sich. “#koelnhbf“ff. waren und sind nur skan­da­lö­ser Aus­druck einer Lage, die schon seit min­des­tens einem Jahr besteht und sich kon­ti­nu­ier­lich ver­schärft. Ja, der klaf­fen­de Spalt zwi­schen Auto­chtho­nen und Allo­chtho­nen besteht fort; viel­leicht ist er tief wie nie.

Zu “ihnen”, den in der einen oder ande­ren Hin­sicht Frem­den, gesel­len sich nun offe­ner denn je sol­che Volks­be­leh­rer, die Sach­ver­stän­di­ge mit unlieb­sa­men Schluß­fol­ge­run­gen mund­tot machen wol­len; sol­che sozi­al zu kurz gekom­me­nen Möch­te­gern­re­vo­lu­tio­nä­re, die die wider­wär­ti­gen Ereig­nis­se zu Hebeln ihrer Selbst­er­hö­hung machen und etwa eine all­ge­mei­ne Aus­gangs­sper­re für Män­ner her­aus­kit­zeln wol­len oder sich wie Dieter/Max Moor bei ttt am Sonn­tag­abend dar­über bekla­gen, daß man die Köl­ner PEGI­DA-Demons­tran­ten auf­grund ihrer deut­schen Staats­an­ge­hö­rig­keit »lei­der nicht abschie­ben« kön­ne; die unver­meid­li­chen poli­ti­schen tal­king heads, die um jeden Preis die her­vor­ge­tre­te­nen “Ande­ren” in den grau-bunt­sche­cki­gen “deut­schen” Brei, den sie mit ihren Ent­schei­dun­gen fabri­ziert haben, wie­der hin­ein­kne­ten wol­len – Diet­mar Bartsch zum Bei­spiel, Micha­el Gwosdz oder auch (wie schon so oft) Hei­ko Maas, des­sen gegen jede Erkennt­nis gefei­te (»Nie­mand kann mir erzäh­len, daß…«) Über­zeu­gung von orches­trier­ten Über­grif­fen vor allem einen Nut­zen abwer­fen soll, näm­lich die Dis­kus­si­on weg von einer Flücht­lings- oder Aus­län­der- hin zu einer Kri­mi­na­li­täts­pro­ble­ma­tik zu len­ken. So, wie auch mit dem Geschrei nach mehr Sicher­heit und Über­wa­chung, soll denn die exis­ten­ti­el­le, iden­ti­tä­re Kri­se zu einer innen­po­li­ti­schen Bud­get­fra­ge her­ab­ge­wür­digt werden.

Hin­zu kommt aber, und das ist eine immens unan­ge­neh­me Fest­stel­lung, der zusätz­li­che und von Kubit­schek schon seit lan­gem beob­ach­te­te Riß, der durch unser eige­nes Volk (oder was davon der­zeit noch übrig ist) geht. Der alt­be­kann­te Georg Diez zitiert dazu in all sei­ner wohl­fei­len Erleuch­tung aktu­ell Mar­tin Mose­bach: »Ist ein Deut­scher vor­stell­bar, der in sei­ner Exis­tenz nicht irgend­wie und noch so schwach von der deut­schen Dis­po­si­ti­on zum Bür­ger­krieg gezeich­net ist?« Viel­leicht hängt das ein­fach mit der viel­leicht tat­säch­lich ein­ge­bo­re­nen deut­schen Abnei­gung gegen­über Mäßi­gun­gen und Mit­tel­we­gen zusam­men – mit Wag­ner »die Sache, die man treibt, um ihrer selbst und der Freu­de an ihr wil­len trei­ben«, oder auch mit dem Schla­ge­ter pos­tum zuge­schrie­be­nen Spruch »Sei was du willst, aber was du bist, habe den Mut, ganz zu sein!«.

Eine neue, jetzt ganz aku­te, para­eth­ni­sche Bruch­li­nie ver­läuft zwi­schen den­je­ni­gen Deut­schen, die sich spä­tes­tens jetzt ganz klar und offen von den Insti­tu­tio­nen und Prot­ago­nis­ten abwen­den, die die­ses gigan­ti­sche Gesell­schafts­expe­ri­ment über uns gebracht haben und sich nun wie Ertrin­ken­de dar­an klam­mern, und den ande­ren Deut­schen, die das eben nicht tun und mit der Illu­si­on zufrie­den sind, daß die nun plötz­lich klug­ge­wor­de­ne Nomen­kla­tu­ra (bei SpOn schön ver­sam­melt, aller­dings »lei­der« ohne Kom­men­tar­funk­ti­on…) im Land­tags­wahl­jahr 2016 dank der ent­spre­chend gesetz­ten Kreuz­chen schon dafür sor­gen wer­de, daß Köln Kon­se­quen­zen hat. Es ist nun aller­dings ein Punkt erreicht, an dem fest­ge­stellt wer­den muß, daß mit Ange­hö­ri­gen der letz­te­ren Grup­pe kein ver­nünf­ti­ges Spre­chen über Poli­tik mehr mög­lich ist – und es dort auch nie­man­den mehr “auf­zu­we­cken” gibt.

Noch ein­mal: In die­ser Lage, in der wir uns jetzt befin­den, ist weder der Platz noch die Zeit für irgend­wel­che Pro­se­ly­ten­ma­che­rei (auch, wenn es ein schö­nes Gefühl ist, von ande­ren recht zu bekom­men). Und auch die bereits von eini­gen Kom­men­ta­to­ren her­bei­ge­schrie­be­ne Staats­kri­se wird nicht statt­fin­den; nicht wegen aus der Rol­le gefal­le­ner “Fach­kräf­te”, da braucht es schon ganz ande­re Kali­ber. Wir müs­sen aber davon aus­ge­hen, daß aller­spä­tes­tens jetzt die kogni­ti­ve Dis­so­nanz zwi­schen ver­ab­reich­ter und erleb­ba­rer Rea­li­tät so groß gewor­den ist, daß es im Kopf des durch­schnitt­li­chen Medi­en­kon­su­men­ten unun­ter­bro­chen schep­pert. Es greift nun also Hanlon’s Razor im umge­kehr­ten Fall: Wer jetzt nicht die mor­bi­de Qua­li­tät der Situa­ti­on erkannt hat, der wird es offen­bar nicht mehr tun und will es auch gar nicht. Wie es selbst die New York Times(!) ver­ständ­lich for­mu­liert hat:

Wenn Sie glau­ben, daß eine altern­de, säku­la­ri­sier­te, bis­lang größ­ten­teils homo­ge­ne Gesell­schaft eine Ein­wan­de­rung die­ser Grö­ßen­ord­nung und die­ses Aus­ma­ßes an kul­tu­rel­ler Dif­fe­renz wohl fried­lich auf­neh­men wird, dann könn­ten Sie als Spre­cher der gegen­wär­ti­gen deut­schen Regie­rung eine glän­zen­de Kar­rie­re machen.

Außer­dem sind Sie ein Trottel.

So zie­hen sich die Gren­zen, oder: die Klüf­te ganz von allein. Die ent­schei­den­de Fra­ge ist, ob man sie aner­kennt und dem­entspre­chend han­delt. Harald Mar­ten­stein, bekannt­lich ein hono­ri­ger Autor, tut das gera­de nicht, indem er Ursa­che und Wir­kung zwar ins rich­ti­ge Ver­hält­nis setzt, das aber mit dem Ziel, die Wir­kung zu exkul­pie­ren (von der NS-Ana­lo­gie ganz zu schwei­gen): Das aku­te und uns als Deut­sche betref­fen­de Pro­blem ist nicht der Islam als eine abs­trak­te Reli­gi­on, son­dern die fort­lau­fend anschwel­len­de Mas­se der isla­misch gepräg­ten Frem­den in unse­rer Mit­te, die – abge­se­hen von poli­ti­schen Zir­keln, der­zeit am pro­mi­nen­tes­ten durch die Kanz­le­rin ver­tre­ten – nie­mand ein­ge­la­den hat und die hier auch nicht das Gerings­te zu suchen haben, größ­ten­teils nicht ein­mal Asyl. Nein, der Islam gehört nicht zu Deutsch­land, und damit auch nicht sei­ne Überträger.

Genug davon also, noch irgend­wem irgend­was erklä­ren oder ihn »da, wo er steht, abho­len« zu wol­len – die­ses pater­na­lis­ti­sche Geha­be sei dem Staat und sol­chen Pro­pa­gan­da­or­ga­nen wie der Bun­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bil­dung oder den öffent­lich-recht­li­chen Medi­en­an­stal­ten über­las­sen. Ernst­haf­te Meta­po­li­tik kann und darf sich nicht damit auf­hal­ten, ledig­lich dia­lek­ti­sches Gegen­ge­wicht zum polit-media­len Oli­go­pol sein zu wol­len. Und eine veri­ta­ble Gegen­öf­fent­lich­keit besteht bereits, spä­tes­tens seit PEGIDA das Schlag­wort “Lügen­pres­se” in den gesell­schaft­li­chen Dis­kurs förm­lich hin­ein­ge­stampft hat. Wie Greg John­son in sei­nem instruk­ti­ven Text über den Mecha­nis­mus der Kon­ver­si­on fest­ge­stellt hat, sind die not­wen­di­gen Ein­sich­ten durch­aus hin­rei­chend beim je Ein­zel­nen vor­han­den; die Fra­ge ist nur, wel­che Bedeu­tung er ihnen bei­mißt. Das Lei­den an der Lage in den Fokus zu rücken, ist ein loh­nen­des Nah­ziel; das blin­de Streu­en von Infor­ma­tio­nen ist es nicht, denn auf die­sem Gebiet ist uns der Levia­than schon res­sour­cen­mä­ßig haus­hoch über­le­gen. Wer sich in der fal­schen Nor­ma­li­tät behag­lich ein­ge­rich­tet hat, der darf ger­ne dar­in versauern.

Stich­wort Lügen­pres­se: Gera­de die hat ja so eine Art per­ver­tier­te Jean­ne d’Arc in Anja Resch­ke gefun­den, die seit zuneh­men­der Medi­en­prä­senz der all­ge­mei­nen Eska­la­ti­on nie um eine stei­le öffent­lich-berech­tig­te Mei­nung wider Zwei­fel an der Rich­tig­keit der offi­zi­el­len Kabi­netts­po­li­tik ver­le­gen ist – statt einer Ver­tei­di­gung des Eige­nen stets eine Ver­nei­nung des Eige­nen. Beson­ders bemer­kens­wert hier­zu ist nun ihr tages­the­men-Kom­men­tar vom 8. Janu­ar: Nein, Frau Resch­ke, »die Sache mit der Inte­gra­ti­on« wird nicht »ver­dammt schwer […] für uns alle«, weil der noch größ­te Teil von “uns allen” hier gebo­ren und sozia­li­siert wor­den ist. Und um so vehe­men­ter: Nein, mit­nich­ten »geben wir all das auf, was wir erreicht haben«; denn wir haben nichts erreicht, zumin­dest nichts Gutes. Viel­mehr holen wir uns end­lich das zurück, was wir ver­lo­ren haben oder was uns genom­men wur­de. Die ein­zig ver­blei­ben­de Fra­ge ist, ob man dar­an teil­ha­ben will.

Nils Wegner

Nils Wegner ist studierter Historiker, lektorierte 2015–2017 bei Antaios, IfS und Sezession und arbeitet als Übersetzer.

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Kommentare (75)

Simplicius

17. Januar 2016 22:45

Die obige Analyse von Nils Wegner,
sein Blick auf „den in Gang gekommenen Prozess“
ist wohl zutreffend.

Dazu sage ich jetzt(!) nur eines:

„Merkel muss bleiben!“

Unbedingt. Jede Woche, die jetzt noch kommt, zählt!
Mehr will ich nicht sagen.

Ulli

17. Januar 2016 22:47

Und auch die bereits von einigen Kommentatoren herbeigeschriebene Staatskrise wird nicht stattfinden; nicht wegen aus der Rolle gefallener „Fachkräfte“, da braucht es schon ganz andere Kaliber.

Ich wette dagegen. Das passiert noch dieses Jahr. Die Einwanderung ist doch nur ein Teil des Wahnsinns
1. Energiewende
2. Einwanderung (Aus der EU und von ausserhalb)
3. Europroblematik (Ausweitung der Geldmenge, Stützung der schwachen Staaten, etc.)
Ausbau und Ausweitung des Sozialstaates (Sozialhilfe für alle EU Ausländer, ständige Anhebung des garantierten Existenzminimums, Frühverrentung)
Regulierung des Arbeitsmarktes (Frauenlohngesetz, Mindestlohn, starke Einschränkung der Leiharbeit, Dokumentationspflichten)
Russlandpolitik(Stützung von Georgien und der Ukraine, Sanktionen gegen Russland)
Krieg gegen den Kalifen vom IS
und das alles zusammen! Merkel schafft das sicherlich nicht!

muotis

17. Januar 2016 22:52

Ein paar Beobachtungen dazu aus dem engen Bekanntenkreis: Geständnisse häufen sich über Anmachen im öffentlichen Raum, Zudringlichkeiten und Nachstellungen von Zuwanderern (ob Flüchtling oder Migrant, wer soll es auseinanderhalten?), und zwar nicht nur in den Ballungsräumen, sondern auch in der tiefsten Provinz. Alles Altfälle, vor der Silvesternacht geschehen, aber bislang hatte man es abgetan als Mißverständnis oder dumme Sache. Nun wenigstens berichtet man darüber. Zum Teil gehen den Betroffenen die Augen auf, zum Teil aber wird explizit an der einstudierten Willkommensgeste festgehalten, obwohl bereits Konsequenzen gezogen werden: selbst auferlegte Ausgangssperren, längere Fahrten mit öffentlichem Nahverkehr möglichst nicht mehr oder wenigstens in männlicher Begleitung. Und noch immer die feste Überzeugung, daß man "die" (gemeint war die AfD) nicht wählen könne, schließlich seien es Nazis.

Ich hege nicht die Hoffnung, daß Wahlen etwas ändern könnten, da der Parlamentarismus zu schwach sein dürfte, jene Umwälzungen hervorzubringen, die zur Rettung nötig wären. Meine Befürchtung ist konkreter: Auch an dieses stetige und sehr bald schon als alltäglich empfundene Anheben des Gefahrenlevels gewöhnen wir uns. Medien und Politik lullen die Massen bereits wieder ein, mit Aktionismus und eifrigen Berichten hierüber. Und still und heimlich schaffen es doch noch täglich 3.000 über die Grenze, und der Strom ebbt nicht ab. Zu Karneval wird es vielleicht noch einmal einen neuen Hashtag geben, dann nochmal im Sommer, wenn vielleicht zum letzten mal und schon mit leisem Zweifel, ob das denn überhaupt nötig sei, luftige Sommermode aus den Schränken hervorgeholt wird. Aber wenn selbst Massentötungen wie in Paris nichts ändern, wen sollen Massennötigungen wachrütteln? Alles wird gefährlicher und von der Politik fühlt man sich im Stich gelassen. Aber wir gewöhnen uns an alles und machen weiter wie bisher, schauen Bundesliga und denken an die nächste Rate. Oder nicht?

Hier werden Weichen gestellt, Nivellierungen vollzogen. Und wir werden immer gefügiger.

Tarapo

17. Januar 2016 22:56

Ein sehr anspruchsvoller Artikel zur allgemeinen Lage.

Die, wie wir alle wissen, ebenso verworren wie zerspalten
ist. Wie hier sehr gelungen beschrieben ist. Ach übrigens,
bevor ich hier wie der Verfasser des Aufsatzes Gedanken
anstelle zur aktuellen Situation: „Deutschland verrecke“
Vorkämpfer haben dieser Tage einige Leute fast todgeschlagen.
Irgendwelche Demonstranten, auf einer kleinen Demo in einer
kleinen Stadt im Osten. Ihnen wurde aufgelauert, und sie wurden
mit Latten und Baseballschlägern bis zur fälligen Notoperation
vermöbelt.

Es scheint einem wie ein Ergebnis vorzukommen, ein Ergebnis
dieser visionären Politik, es stimmt, es gibt keinen Mittelweg.
Es gibt nur den fantastischen, deutschen Staat im Jahre 2016,
unendlich gut, mit der Herausgabe seiner Währung für eine
wirtschaftliche Union mit allen irgendwie wirtschaftlich
funktionierenden Systemen in Europa. Unendlich gut mit
der Auflösung seiner Grenzen und dem millionenfachen
Zuzug von irgendwelchen Ausländern, unendlich gut auch in
seiner Aussenpolitik und strikter Solidarität mit Frankreich,
ja wir führen neuerdings sogar Kriege aus reiner Solidarität
und Gutmenschlichkeit heraus. Ok, nur mit so ein paar Jets,
aber wer weiss was wir nicht noch alles können – aus reiner gut-
menschlicher Solidarität heraus? Es scheint kein Ende zu geben
in dieser Spirale.

Ja, und wer so gut, so toll ist, der verdient keine Gegenstimmen.
Wer dagegen ist - dem gehört aber wirklich der Schädel eingeschlagen,
Deutschland verrecke! Das war jetzt reiner Sarkasmus. Ich
fand den vorherigen Selbstverteidigungs-Artikel eigentlich infantil.
Aber ich muss mich korrigieren. Es ist tatsächlich überhaupt nicht infantil,
sich mit damit zu beschäftigen, mit Selbstverteidigung und körperlicher
Ertüchtigung, hier und heute, in einem Deutschland des Jahres 2016,
wie man jeden Tag vor Augen geführt bekommt von gewaltbereiten
linken Horden. Ich stimme zu, wir haben nichts gewonnen und
nichts erreicht, jedenfalls auf keinen Fall aus der merkelschen
Grenzöffnung, wir haben nur verloren. Verloren hat der Konservatismus,
der von Merkel, Vorsitzende einer konservativen Partei, in einen
sphärischen, nicht realen Zustand überführt wurde.

Konrad Gill

17. Januar 2016 23:29

Dank an Nils Wegner für die klaren Worte. Für mich der wichtigste Gedanke: "die Leute abholen, wo sie stehen" ist in der Tat angesichts solcher Ereignisse Quatsch. Wer noch kommt, weil die Lage ihm irgendwann so sehr auf den Füßen steht, daß er nicht mehr an ihr vorbeilinsen kann, der kommt auch ohne Gedöns unsererseits. Wer nicht kommt, der würde es auch nicht, wenn wir ihm die Wahrheit noch so sehr hinhielten wie Max Frischs sprichwörtlichen warmen Mantel. Allerdings kann die behutsame Hinführung zur Wahrheit es den noch (sehr, sehr fest) Schlummernden leichter machen. Sind sie uns lieb und teuer, lohnt sich die Mühe auf persönlicher Ebene dennoch. Aber in der metapolitischen Medienarbeit: niemals. Das Wechselspiel aus versuchter Diskussionsbeteiligung unsererseits und "Diskurs"-Verweigerung von oben ist vorbei. Ausgespielt!

Merkel, Vorsitzende einer konservativen Partei,

Tarapo, wo haben Sie denn in den vergangenen mindestens 25 Jahren geschlafen? Wenn Sie nicht irgendwo im hinterletzten Gebirgswinkel des abgelegensten Schwarzwaldes wohnen und denselben noch nie verlassen haben, dann können Sie doch nicht die CDU ernsthaft für konservativ halten?

ulex

17. Januar 2016 23:38

"Vielmehr holen wir uns endlich das zurück, was wir verloren haben oder was uns genommen wurde. Die einzig verbleibende Frage ist, ob man daran teilhaben will."

Ich denk das ist der entscheidende Knackpunkt.

Es geht nämlich eben nicht darum irgendetwas zu "verteidigen" - sondern darum sich öffentlichen Raum und öffentlichen Diskurs aus dem man sich jahrzehntelang Schritt für Schritt (und oft aus guten individuellen Gründen) hat zurück drängen lassen, zurückzuholen.

Wenn man sich ein gutes Jahr Peggy in Sachsen anschaut ist man eher erstaunt wie einfach das geht :-)

Kryptokonservativer

17. Januar 2016 23:39

Danke, Herr Wegner für diese ausgezeichnete Lagebeurteilung! Nein, die "Tendenzwende" wird kein Selbstläufer.

Mit #kölnhbf ist aber ein Geist aus der Flasche, der nach einer neuen Kontextualisierung der Ereignisse förmlich schreit. (Dies zu nutzen ist nicht übrigens nicht zynisch, sondern [meta-]politische Notwendigkeit; nur mit einer starken rechten Politik lassen sich solche Dinge in Zukunft verhindern!)

muotis schreibt:

Geständnisse häufen sich über Anmachen im öffentlichen Raum, Zudringlichkeiten und Nachstellungen von Zuwanderern [...] Alles Altfälle, vor der Silvesternacht geschehen, aber bislang hatte man es abgetan als Mißverständnis oder dumme Sache.

Die Viralität des realen sozialen Raums (Smalltalk in der Mittagspause, beim Familientreffen, etc.) wird m.E. weit unterschätzt. Warum solche Gespräche nicht nutzen, um, wie Greg Johnson bemerkt (danke für diesen interessanten Verweis) eigene Informationen, vielleicht sogar Narrative zu streuen?

Ich versuche mich an einem Beispiel: "Masseneinwanderung kann in einem friedlichen Melting Pot (vielmehr: "Karneval der Kulturen") resultieren; dies ist jedoch keineswegs voraussetzungslos. Viel wahrscheinlicher ist eine Balkanasierung (allgemeiner: gewaltsame, g e g e n s e i t i g e Segregation) des Aufnahmelands. Sind ehemalige Kolonialstaaten (Kongo, Irak, etc.) nicht zuletzt daran gescheitert, dass ihre Grenzen gezogen wurden, ohne Rücksicht auf ethnische und religiöse Homogenität zu nehmen? Warum sollten wir diesen Prozess nun gewissermaßen invers und noch dazu freiwillig bei uns durchführen?"

Oder, gegenüber dem marxistisch bornierten Gesprächspartner: Ist denn der Nationalstaat nicht die letzte Bastion gegenüber einem gobal entfesselten, t o t a l e n Kapitalismus der internationalen Organisationen (EU, WTO, TTIPP, NAFTA, Weltbank, etc.)? Des global verstreuten Finanzkapitals (Black Rock, Goldman Sachs, etc.)? Damit der Nationalstaat als Hemmschwelle für diese Art von Kapitalismus funktionieren kann, braucht er Homogenität...

Dies sind Beispiele, die für mich funktionieren würden; unterm Strich muss jeder eben dasjenige suchen und verbreiten, was er für überzeugend hält.

Monika

18. Januar 2016 00:08

Was das alles soll? Die mediale (und damit einhergehend auch die politische) Dünung zielt darauf ab, die Interessierten mit allerlei Nebensächlichkeiten abzuspeisen und vor allem den Fokus auf die „Flüchtlinge“ in all ihren Schattierungen gerichtet zu halten, damit nur ja nicht die sich verschärfenden Spannungen im deutschen Volk selbst ins Bild geraten. Die sicherheitspolitische Großlage, die seit langem herrscht, aber zum Jahreswechsel schlagartig und mit Breitenwirkung hervorgetreten ist, markiert ganz sicher nicht den Anfang vom Ende einer völlig delegitimierten Überfremdungslobby in den Parlamenten.

Zur delegitimierten Überfremdungslobby gehören leider auch die Kirchen in Deutschland:
https://www.kath.net/news/53627

Die Frauenwürde wird von feisten und umwoelkten Kardinälen in Deutschland missachtet. Während des Silvestergottesdienstes wurde der Dom von "marodierenden Männerhorden" beschossen. Der Kölner Kardinal hätte den Dom verdunkeln und die Glocken läuten müssen .
Kein Ort. Nirgends. An dem die Seele Trost findet.

Nordlaender

18. Januar 2016 01:36

@ Monika

"Zur delegitimierten Überfremdungslobby gehören leider auch die Kirchen in Deutschland"

Noch vor unseren Bildungseinrichtungen konnten die Amtskirchen der Evangolen mit der Agenda der WWG gleichgeschaltet werden Ende der 1960er Jahre. Der Christ soll seinen Feind lieben, wer aber ist das, inimicus oder hostes? An diesem Punkt entscheidet sich nämlich alles.

Altes Testament: Du sollst deinen Nächsten (= Stammesbruder) nicht versklaven, abzocken etc.
Neues Testament: Übernächstenliebe, Fernstenliebe.
Nach langen mehrtägigen Gesprächen mit überaus gebildeten und freundlichen Christen ist es mir nicht gelungen, auch nur ein minimales Verständnis dafür zu entwickeln, ob so ein partikularistisches, biologisches korrektes Konzept des Alten Testamentes für die Christen nun von Bedeutung ist oder nicht. Ich habe es dann aufgegeben.

Trouver

18. Januar 2016 02:27

Kryptokonservativer

Die Viralität des realen sozialen Raums (Smalltalk in der Mittagspause, beim Familientreffen, etc.) wird m.E. weit unterschätzt.

O, doch!

Die endlosen "so schlimm ist es doch wieder nicht" seitens meiner Arbeitskollegen kann und will ich nicht mehr hören; ergo habe ich sämtliche Aufklärungsgespräche eingestellt. Ich will nicht noch dazu verpetzt werden.

Was die Sache an sich betrifft, da bin ich, um mit Rudi Völler zu sagen, Realist.

Die Mehrheit von Deutschen hat noch einen langen Weg vor sich.

Indes hat kaum jemand mit derart rapiden Entwicklung gerehnet. Das stiftet wieder eine gewisse Hoffnung, die Wiederauferstehung Deutschlands doch mitzuerleben.

Direkte Aktion

18. Januar 2016 06:19

Spannende Zeiten(wende). Auch ich versuche mein Umfeld zu politisieren, wo es nur geht. Bin u.a. seit längerem mit einem Führungsbeamten beim Zoll in sehr hoher Position im Gespräch. Dieser Mann ist hochintelligent und war bis dato auf SPD-Linie. Er erkennt die Wahrheit und stimmt mir zu über 90% zu; nur wählen will er jetzt CDU.

Und das obwohl er völlig erkannt hat, dass diese 9-Minuten-Dauerklatscher niemals etwas prodeutsches entscheiden werden, sondern nur ihre Pfründe im Auge haben. Nicht einmal die AfD kommt für ihn in Betracht, da sie "zwar Recht haben, aber kein erfahrenes Personal". Au Mann!

Bei vielen weiblichen Mitmenschen kommt dann noch das östrogengesteuerte Helferinnen-Syndrom zum Ausbruch. "Die armen Menschen mit ihren Schicksalen, Bomben, Terror, Hunger, die kleinen Kinder"...schluchz, wein, schnief. - Oh Mann! Klar könnte ich dagegen halten und aufklären; aber hier geht es weniger um Informationen als um Gefühle. Was soll ein Mann da gegenüber Frauen ausrichten?!

Wichtiger erscheint mir jedoch derzeit eine schnelle Gegenstrategie gegen die zunehmende linke Verrohung zu entwickeln.
In den letzten 72 Stunden ist es zu zahllosen linken Gewaltaktionen mit sehr vielen Schwerstverletzten auf nationaler Seite gekommen (Berlin, Oschersleben, Leipzig, Kassel, Neumünster, Bremen, usw). Und wenn ich schreibe Schwerstverletzte dann handelt es sich um massivste Hirn-Schädel-Verletzungen, zertrümmerte Schädel und Nasen und Kiefer, Armbrüche, zertrümmerte Kniescheiben usw).

Zudem ist es zu Dutzenden Angriffen auf Fahrzeuge und Wohungen von Nationalen gekommen. Wem da nur die Reifen zerstochen und die Scheiben eingeworfen wurde, der hatte noch Glück im Unglück. Oft genug wurden im Schutze der Nacht Grillanzünder auf die Autoreifen gelegt, zum brennen gebracht und im Bereich des Motorblocks Benzin verschüttet und die Karre damit abgefackelt.

Und die Antifa plant derzeit weitere massive Angriffe nicht nur im Zusammenhang von Demonstrationen, sondern auf im normalen Lebensalltag ihrer politischen Gegner.
Hier braut sich etwas sehr Großes und Gefährliches zusammen.

Dies ist kein Spaß, kein Nebenkriegsschauplatz, den die intellektuelle Rechte in ihrem Elfenbeinturm mal eben schulterzuckend übergehen darf.
Denn dies wird sich unmittelbar auf die Mobilisierungsfähigkeit auch des bürgerlich-rechten Umfeldes von AfD und PEGIDA auswirken - zumindest mittelbar. Dies berührt somit - auch - den Metabereich.

Es bedarf Gegenstrategien, die über Aufrufe, Mutmachen und das Ausspähen linker Personen und Objekte hinausgehen. Für alle die den Ernst der Lage noch nicht erkannt haben, empfehle ich mal linke Weltnetzseiten wie indymedia etc. regelmäßig aufzusuchen.

Waldgänger aus Schwaben

18. Januar 2016 08:38

Mein Eindruck aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis ist, dass das es jetzt vieles in Rutschen kommt. Überall wird über die sogenannte Flüchtlingskrise gesprochen und über Merkel geschimpft.
"Merkel wird bei der nächsten Wahl so eine drauf kriegen." Wie oft ich den Satz gehört habe. Gemeint sind die Wahlen am 13.3.16

Und der zweite Satz: "Jetzt wird Merkel die Grenzen schliessen." Auf meinen Einwand, "Ohne Zäune und notfalls Schießbefehl wird das nicht gehen." kommt dann ein Schulterzucken: "Dann ist das halt so."

Und dies von Leuten, die noch vor Silvester der Parolen der System-AgitProp nachplapperten. Die Umfrageergebnisse bestätigen diesen Eindruck. Duchchweg +2% für die AfD in einer Woche.

"Die entscheidende Tugend des echten Politikers ist der geschulten Rücksichtslosigkeit des Blickes in die Realitäten“, zitiert Karlheinz Weißmann in der JF Max Weber.

Diesen Blick hatte die Nomenklatura nie oder hat ihn verloren.
Noch schwafelt sie von einer Begrenzung der Flüchtlingszahlen auf 1000 pro Tag. (Welt heute)

Aber erstens wird das nicht gelingen. Im Gegenteil, das Geschwätz über Grenzschliessungen wird den Strom weiter anschwellen lassen. Und zweitens werden Ankündigungen von nicht umgesetzten Massnahmen den Unmut weiter wachsen lassen. Und selbst wenn es gelänge den Zustrom zur Wahl hin auf 1000 pro Tag zu reduzieren, Keriner traut Merkel noch, dass sie nicht nach der Wahl wieder die Grenzen aufmacht.
Es wird starke politische Verwerfungen in Deutschland geben.
Wenn es dann doch zu einem großen Anschlag kommt, wir dies den Zerfallsprozess beschleunigen.

Wie es weiter geht, weiß ich nicht.

Friedhelm

18. Januar 2016 09:01

Und wir werden immer gefügiger.

Bis der Sozialstaat zusammenbricht. Wer bezahlt dann die Massen? Nicht nur die "Asylanten", sondern auch die seit Jahrzehnten hier lebenden Migranten von meistens außerhalb Europas?

Wenn sich selbst die Ingenieure aus den Golfstaaten auf Realschulniveau befinden, wie sieht es dann erst bei der Unterschicht aus, zu der der größte Teil der hier lebenden Einwanderer und nun hereinströmenden Massen gehört?

Auch interessant: die deutsche, autochthone Unterschicht wird mit Skepsis, wenn nicht gar Verachtung gesehen -- die jetztige einwandernde Unterschicht dagegen wird umjubelt wie sonst niemand; auch die bereits hier seit Jahrzehnten lebende moslemische und afrikanische Unterschicht wird noch als "bereichernd" gesehen. -- Dabei würde niemand annehmen, ein deutscher Unterschichtler würde im Ausland über Goethe und Kant referieren.

Ist es einfach nur Dummheit, oder ist es bereits pure Verblendung? Wie kann man so falsch liegen bei der Beurteilung von Menschen? Man fragt sich, wie aus diesem Volk sich Goethe, Schopenhauer, Nietzsche, Kant etc. pp. haben erheben konnen …

Langer

18. Januar 2016 10:21

Die Leute, die jetzt kippen, die wegen der medialen Berichterstattung ueber Koeln und Co. kippen, machen mir Angst. Denn mit ihrer retardierten Reaktion auf die Wirklichkeit verkoerpern sie mehr Problem als Loesung, und mir waere lieb, sie wuerden sich zukuenftig aus jeglicher oeffentlicher Teilnahme heraushalten. Was soll denn von Leuten zu halten sein, die man so lange verarschen konnte, die so lange ignorieren wollten? Will ich die jetzt auf meiner Seite haben, sollen die eine Hilfe sein? Die warten doch in ihrer Kurzsichtigkeit nur auf den naechsten Irrtum.

Eisenhans

18. Januar 2016 10:30

Die ständigen Verweise auf die Agressivität der Maghrebiner durch
Politik und Polizei ist ein durchsichtigers Manöver, um vom
Gesamtproblem mit eingewanderten Moslems abzulenken.
Die Kopftreter, Anspucker, Beleidiger und Freibadterroristen in Berlin
und anderen Städten sind in erster Linie Türken, Libanesen und
Kosovoalbaner. Maghrebiner spielen in weiten Bereichen eine völlig
untergeordnete Rolle. Auch in der organisierten Kriminalität spielen
Türken und Libanesen eine entscheidende Rolle. Das Versagen des Staates
ist seit mehr als 25 Jahren nachweisbar und durch das Auftreten der
Marrokaner in Köln nicht mehr zu vertuschen gewesen.
Das Lügen, Vertuschen und Verschweigen geht jedoch unvermindert weiter.
Schon vor mehr als 25 Jahren haben sogar türkische Diskobetreiber
ihren eigenen Landleuten den Zutritt verweigert, um Übergriffe und
Gewalttätigkeiten gegen vorwiegend deutsche Gäste zu vermeiden.
Für Polizei und Presse waren schon damals solche Vorkommnisse
tabu. Mit der plötzlichen "Bekämpfung" der Maghrebiner versucht
man zur Beruhigung des Michels einen verfaulten Finger von einer
verfaulten Hand zu lösen. Die eigentliche Infektion bleibt dadurch
unbehandelt, der Patient erhält Besuch am Krankenbett und man
erzählt ihm, baldige Genesung ist in Sicht, alles ist in bester
Ordnung, man habe auch schon ein paar verantwortliche Kranken-
pfleger entlassen.

Siddharta

18. Januar 2016 11:30

Ich wundere mich manchmal, wie auch hier Begriffe verwendet werden, die eine sinnvolle politische Orientierung erschweren. Dass Grenzschutz und Zoll eine Waffe tragen ist völlig normal. Die Bestimmungen von dieser Gebrauch zu machen, gelten seit Jahrzehnten. Das Wort "Schießbefehl" bezieht sich auf Republikflüchtlinge aus der ehemaligen DDR. Es ist eindeutig negativ konnotiert und dient nur jenen, die eine Grenzschließung verhindern wollen.

Carla Junke

18. Januar 2016 12:08

Die Leute welche aufgrund von Köln kippen, können bald zum Mob gehören, welcher wie eine Fahne im Wind flattert. Der Mob wird Menschen angreifen, obwohl sie wirklich keine Schuld tragen und es ist ihm auch völlig egal von welcher politischen Seite der Impuls kommt. Links od. Rechts, ist die Masse erst mal ausser Rand und Band. Genau dieser Mob, vor dem ich mich fürchte, denkt emotional und überlegt zuvor nicht, genau dieser Mob ist dann auch zuständig, dass der durchblickende Konservative noch mehr in die Ecke von Nazis, etc. gestellt wird.
Wir müssen auch diese Entwicklung sehr genau beobachten und gegenhalten, falls es unkontrolliert werden würde...Wir wollen ja den Fehler der Linken, welche die Antifa nicht mehr im Griff hat, nicht nachmachen...

Winston Smith 78699

18. Januar 2016 12:14

Ein Beispiel für einen Glaubenssatz und ein Tabu:

@ Friedhelm

Man fragt sich, wie aus diesem Volk sich Goethe, Schopenhauer, Nietzsche, Kant etc. pp. haben erheben konnen …

Wieso die Frage, wenn die Antwort im Absatz vorher stand? Anders gesagt:

Im internationalen Vergleich wird Deutschland jetzt immer dümmer. Das ist eine Folge der Migrationsströme. Denn es kommen kaum Menschen aus Ländern mit durchschnittlich hohem IQ, sondern vor allem aus Ländern mit den niedrigen IQ-Werten.

Quelle: https://info.kopp-verlag.de/medizin-und-gesundheit/was-aerzte-ihnen-nicht-erzaehlen/edgar-gaertner/intelligenz-wird-vererbt-unsere-iq-gene.html;jsessionid=96D0A51E56FD4785F863539ED0CE3F4F

So etwas öffentlich zu sagen war Jahrzehnte vor Sarrazins Buch bereits tabu. Die vielleicht böswillige und aktive Herabbildung durch PISA, Riesenklassen, absurde Konzepte und so weiter bildet natürlich einen zweiten Faktor.

Was passiert gerade?

Eine zweifache Einordnung dieses Tabus in die Situation:

Es ist nun allerdings ein Punkt erreicht, an dem festgestellt werden muß, daß mit Angehörigen der letzteren Gruppe kein vernünftiges Sprechen über Politik mehr möglich ist – und es dort auch niemanden mehr „aufzuwecken“ gibt.

(Wegner s.o.)

Zunächst ist natürlich die Frage, ob überhaupt - angesichts des zur Intelligenz Genannten - alle hier Gemeinten einer Reflexion und Argumentation noch fähig sind. Aber es gibt bestimmt auch solche, und diese interessieren mich im Folgenden, und bei diesen ist dieses Tabu ein Beispiel für viele:

Was bei einem Paradigmenwechsel einstürzt, ist nicht eine einzelne Annahme, sondern ein ganzes weltanschauliches System. Die Glaubenssätze sind ineinander verhakt. In unserem Falle können dazu etwa von Kindesbeinen an eingeimpfte und profitabel gehegte Annahmen gehören: über den Zusammenhang körperlicher Merkmale mit durchschnittlicher Intelligenz, über den Charakter der Amtskirchen, oder darüber, ob die SPD etwas mit "sozial" zu tun hat.

"Profitabel gehegt" bedeutet: es gibt viele weite Strukturen der gegenseitigen Promotion und gegenseitigen Nutzens innerhalb dieser Glaubenswelten, wie etwa in der Asylindustrie. Ganze Lebensentwürfe beruhen beruflich und in der Wahl des sozialen Umfelds darauf, nur leider war dies nichts anderes als ein langer "Hype" oder "Run" wie bei spekulativen Anlagen, und der Gipfel ist überschritten.

Jemand erklärte mir seine Faszination für Gruselfime durch die Phase, in der Anzeichen dessen, was nicht sein kann, weil es nicht darf, immer deutlicher werden und nicht mehr wegzuleugnen sind, während jedoch die auslegenden Betrachter der Zeichen noch immer am wissenschaftlich-materialistischen Weltbild festhalten und demzuliebe immer größeren mentalen Aufwand für dessen Rettung betreiben.

Der Überhang an der Absturzkante eines Weltbilds muss viel weiter gehen als bis zum Schwerpunkt dieses gesamten Geflechts. Zum Zwecke der Rettung das Ganzen werden sehr lange einzelne Fakten verleugnet, weil zu viel auf dem Spiel steht.

Wieviel steht auf dem Spiel?

In der "letzteren Gruppe" Wegners könnten viele sich nämlich gegen eine existenzielle Beleidigung ihrer Persönlichkeit und Lebensgeschichte wehren, gegen eine echte Lebenskrise und die Erkenntnis, bislang in einer großen Lüge gelebt zu haben - wie wenn man feststellt, das man vom eigenen Lebenspartner jahrzehntelang betrogen worden ist, blauäugig und ohne jede Ahnung. Zunächst wird der Überbringer der Nachricht ignoriert, für verrückt gehalten oder zum Ziel von Aggression. Sogar die Angst vor Scham genau darüber verhindert noch, die Wahrheit anzunehmen - in kybernetischer Terminologie eine indirekt positive Rückkopplung (Feedback; Experten mögen bitte berichtigen).

Die Lage und zwei mögliche Veränderungen:

Dadurch entsteht im Stimmungsbild des Volks nun eine bizarre, von Rationalität weit entfernte Überlappung zweier Ansprüche: die Aufgewachten warten auf Aktion und werden zusehends einer solchen gegenüber toleranter, wenn nicht gar fordernd, während die Verteidiger ihrer zerbrechenden geistigen Welt immer verbissener werden und Aktion daher umso ärger verurteilen, ja zur Bestätigung und Stabilisierung ihres Glaubenssystems verwenden würden.

Interessant ist nun der Effekt der massiven Beleidigung der spät Aufgewachten. Führt er zu Depression und Auflösung oder kann er in umso ärgere Wut auf die Verursacher und Zorn gegenüber den profitierenden Wasserträgern und Wegbereitern umschlagen? Gibt es einen dritten Weg?

Jennie

18. Januar 2016 12:24

Was ich bei all jenen, welche die afd für unsere letzte Hoffnung halten, nicht verstehe, ist der Glaube, daß die irgendetwas reales tun könnte. Die meisten rechten afd Anhänger, düften auch Fans der fpö sein, nur was hat die denn bitte zwischen 2000 und 2004 erreicht, als sie sogar an der Macht beteiligt war?

Was also soll die afd erreichen, selbst wenn sie 30% erhalten würde? Die Blockparteien würden einfach eine große
interNationale Front des demokratischen Deutschland bilden und noch etwas auf das Tempo drücken. Es kann ja wirklich keiner behaupten, die würden ihre Ansichten irgendwie verschleiern wollen!

https://www.suedkurier.de/nachrichten/politik/Nachfrage-nach-Waffen-steigt-Gruene-fordern-strengeres-Waffenrecht;art410924,8451067

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-01/manuela-schwesig-spd-familiennachzug-fluechtlinge

Der_Jürgen

18. Januar 2016 13:41

@Jennie

Sie haben recht. Die AFD müsste die absolute Mehrheit im Bundestag erringen, um etwas ändern zu können. Davon wagen aber selbst die grössten Optimisten nicht zu träumen. Ausserdem ist der Spitze um Frauke Petry nicht zu trauen. Ja, Höcke, Gauland und einige mehr sind glaubhaft, aber die Führung nicht.

Trotzdem empfiehlt es sich natürlich, AFD zu wählen. Ein hoher Stimmenanteil für diese Partei wäre für das System ein Warnsignal. Es empfiehlt sich auch, der AFD beizutreten, um dort Aufklärungsarbeit zu betreiben. Die meisten Anhänger der Partei wissen über die Hintergründe der Invasion nicht bereit und erklären diese mit der "Naivität" oder "Feigheit" der Herrschenden. Bei Sezession-Lesern darf man davon ausgehen, dass ihr Wissensstand sehr viel höher ist. Dasselbe gilt für Bewegungen wie Pegida; auch hier kann der aufgeklärte Sezessionist für eine Bewusstseinserweiterung - und somit für eine Radikalisierung - des Fussvolks sorgen.

Coon

18. Januar 2016 13:41

Der linke Terror ist in den letzten 3 Tagen wieder offen und gewaltsam zurückgekehrt. Diese Mitläufer im System spüren es bereits: Die guten Zeiten sind für Sie vorbei. Für sie wird es ab jetzt nur noch nach unten, nach hinten gehen, mit lifetime-Garantie.

Siddharta

18. Januar 2016 14:16

Im MinD-Magazin Nummer 109 vom Dezember 2015, der offiziellen Zeitschrift von Mensa in Deutschland e.V. ist ein Beitrag von Alain Seris, dem ehemaligen Vorsitzenden von Mensa Frankreich abgedruckt. Unter dem Titel "Mensa in Afrika braucht eure Hilfe. Eine große Herausforderung: ein kleiner Steckling namens Mensa" beschreibt er seinen weitgehend erfolglosen Versuch in der Subsahara-Zone eine Hochbegabten-Gesellschaft zu etablieren. Er kritisiert die Tatsache, dass die Industrienationen vor allem an den Rohstoffen dieses Kontinents interessiert sind und weniger am Humankapital.

"Was ich absolut inakzeptabel finde, ist, dass so oft der Fehler gemacht wird, kein Interesse für Afrikas eigene Qualitäten zu zeigen. Mensa ist per Definition an der Intelligenz und damit auch an den Menschen interessiert. Um die Art, wie Afrika gesehen wird, zu ändern und seine Möglichkeiten zu verbessern, muss Mensa schnell vorankommen. Mit Ausnahme von Südafrika gibt es keine nationale Mensa in Afrika. Die an mich delegierte Aufgabe beinhaltet Aktionen im ganzen Gebiet einschließlich Madagaskar und Mauritius."

Nach einiger, sicherlich berechtigten Kritik an der zeitgenössischen Entwicklungspolitik kommt dann das Eingeständnis:

"Den kleinen Steckling namens Mensa, den ich im subsaharischen Afrika gepflanzt habe, ist noch sehr schwach. Bei fünf Besuchen habe ich Vortests zur Auswahl geeigneter Kandidaten durchgeführt, die mir von Mensa International zur Verfügung gestellt wurden. Aber diese angeblich 'kulturfreien' Tests sind offensichtlich nicht für Afrika oder Afrikaner geeignet. Ich habe sicher hunderte Studenten getestet, aber schließlich hatten nur 13 Erfolg."

Der Artikel schließt mit den Worten:

"Wenn du also helfen kannst, nimm bitte Kontakt mit mir auf, dies ist ein Hilferuf!"

Marc_Aurel

18. Januar 2016 14:19

Wenn Sie glauben, daß eine alternde, säkularisierte, bislang größtenteils homogene Gesellschaft eine Einwanderung dieser Größenordnung und dieses Ausmaßes an kultureller Differenz wohl friedlich aufnehmen wird, dann könnten Sie als Sprecher der gegenwärtigen deutschen Regierung eine glänzende Karriere machen.

Außerdem sind Sie ein Trottel.

Der letzte Satz dieses Zitates, nach der humorlos-sachlichen Einleitung, die keine Überraschungen erwarten ließ, so ganz trocken nebenbei fallen gelassen, hat mich kurz auflachen lassen und beinahe dazu geführt das mein Pfefferminztee auf der Tastatur gelandet wäre ;-)

marodeur

18. Januar 2016 14:25

Wenn man sich die Kommentare anschaut, dann haben anscheinend viele voller Hoffnung ihren Bekanntenkreis mit den aktuellen Ereignissen konfrontiert (auch ich). Die Reaktionen zeigen, dass die wenigen Konservativen ganz offen mit Protestwahlen drohen. Die meisten Bekannten haben sich nur minimal bewegt und sind allenfalls bereit zwischen Verbrechern und "Schutzsuchenden" zu unterscheiden. Ich höre auch immer wieder eine offene Wut gegen die rechtsdriftenden EU-Staaten und eine ganze Menge Schuld schwingt noch mit. "Wir haben ja Waffen geliefert." / "Wir tragen ja die Schuld an den Verhältnissen." ... das Ganze gepaart mit den üblichen logischen Widersprüchen ala keine Obergrenze aber Außengrenzen sichern - auf keinen Fall die Binnengrenzen. Ergo spiegelt die Reaktion allenfalls ein wenig verbissens "naja trotzdem". Mehr nicht.

Andererseits darf man die Resultate der letzten Tage auch nicht unterschätzen. Mehrere Bundesländer berichten wieder über die Herkunft von Straftätern. Verschärfte Abschiebungen kommen ins Gespräch. Die Bewegungsfreiheit der Invasoren wird bald etwas eingeschränkt. Das Verfassungsgericht hat die Unrechtmäßigkeit von Merkels Grenzöffnung quasi bestätigt. Auch das sind Themen, die später äußerst nützlich sein werden.

Keine Frage - Merkel wird auch dieses Jahr politisch überleben. Aber man muß sich die Frage stellen, ob sie nicht ein ernsthafter Wegbereiter für einen deutlichen Rechtsruck werden könnte. Im Grunde sollten wir lieber subtiler vorgehen, und den Deutungsraum des politischen Gegners erweitern, als auf die breite Akzeptanz des rechten Spektrums zu hoffen. In diesem Land haben gut organisierte Minderheit einen beträchtlichen Einfluß. Die großen Parteien übernehmen über kurz oder lang alle Kernthemen der kritischen Minderheit und zwingen über kurz oder lang AfD und Pegida mangels Alleinstellungsmerkmal in die Radikalisierung. Daher muß Aufbau und Pflege einer nach außen vereinten Minderheit aktuell unser Kernziel sein. Die Inhalte müssen vertretbar bleiben und werden iterativ verschärft. Das kostet natürlich etwas Zeit, aber anders geht es nicht.

Hesperiolus

18. Januar 2016 14:52

En passant; durchweg merkwürdig unterbelichtet, nur hier und da ein Hinweis auf die Bertelsmanninfamie, scheinen mir, gegenüber Fragen von Polizei- und Grenzregime, den Wellenschlägen der Endverbrauchermedien, gegenüber Parlamenten und Pfeffersprays, Feuilletons und Fitneßstudios, gegenüber Imamen und Feministinnen, auch gegenüber der allverdächtigen Globalfinanz, in der neurechten Reflexionsavantgarde, geschont an Pranger und in Analyse, die vorderhändigen Haupttäter der Überfremdung: die Wirtschaft hier vor Ort und im Lande! Merkel macht, was die Plutokraten wollen und bestimmt nichts gegen sie! "Esclaves" (Le Pen) für das "Betriebssystem Deutschland" (Fuest). Warum diese unverständliche Beißhemmung, sollte die Neue Rechte endlich, endlich, aus welchen Abgründen auch immer Geldgeber gefunden haben?

No MENA

18. Januar 2016 15:29

@Hesperiolus

Einspruch. Das mit der Wirtschaft ist eine beliebte These der traditionellen Linken. Die Wirtschaft braucht die Invasoren aber nicht: weder als Arbeitskräfte noch als Konsumenten. Arbeitskräftemässig stehen wir am Vorabend einer gewaltigen Rationalisierungswelle, wo Techniken wie allgegenwärtige Vernetzung (Internet of Things), 3D-Druck, künstliche Intelligenz und Robotik in Bereiche eindringen werden, wo sich das viele bisher nicht haben vorstellen können. Das geht vom Gourmet-Hamburger frisch zubereitet aus dem Automaten über das selbstfahrende Taxi und den Pflegeroboter im Altenheim bis hin zum Expertensystem, welches die Diagnosestellung und Behandlungsplanung beim Arzt übernimmt. Die Zuwanderer kommen MENA-Ländern mit Durchschnitts-IQ von 90 weniger. Ausserdem herrschen dort Kulturen des Misstrauens und der Feindseligkeit gegenüber jedem ausserhalb des eigenen Clans. Auf dem neuen Arbeitsmarkt, wo es noch mehr als heute auf Wissen, Kreativität und Teamfähigkeit ankommen wird, werden diese Menschen nichts verloren haben. Und konsumieren können die Invasoren in ihren Heimatländern ebenso, schliesslich ist Deutschland Exportweltmeister. Ein Land, indem Horden kulturfremder Männer den öffentlichen Raum übernehmen, wird am Ende auch kein gutes Geschäftsklima mehr haben.

Hühnerbaron

18. Januar 2016 15:29

Naja, bei der Staatsquote in Deutschland dürfte das System längst autark sein. Das Raumschiff hat schon vor einiger Zeit abgehoben. Die Wirtschaft macht zwar keine gute Figur, die treibende Kraft ist aber die politisch-mediale Kaste selbst. Beispiel: Ginge es rein um wirtschaftliche Belange, erhöhter Konsum etc. Könnte "die Wirtschaft" den ganzen Mist auch für den Schredder produzieren und sich das von der Politik subventionieren lassen. Durchexerziertes Beispiel: Die Abwrackprämie oder diverse Förderungen (bzw. Anreizsysteme) für Energiesparprodukte. Dann gäbe es eine erhöhte Produktion, ohne soziale Folgekosten der Masseneinwanderung, die ja auch der Wirtschaft über Erhöhung von Grund-, Kapital- und Gewerbesteuer wieder draufgehauen werden. Arbeitskräftezahl und Produktion sind weitgehend entkoppelt. Fachkräfte nicht dabei.

deutscheridentitärer

18. Januar 2016 15:43

Der bisher beste Artikel von Herrn Wegner und einer der besten, die ich zu Köln bisher gelesen habe.

Ich kann dem wenig hinzufügen. (Kann ich ja eh selten)

Auch die Kommentare gehen in die richtige Richtung, wie ich meine.

In meinen Augen hat bereits mit den Ereignissen im September eine Tendenzwende begonnen.

Alle rechten Prognosen, an die selbst teilweise nicht mehr wirklich geglaubt wurde, sind eingetroffen.

JAhrelang war der Tenor zu hören, es muss schlimmer werden, bevor es besser werden kann.

Richtig.

Jetzt also wird es schlimmer.

Stehen wir es durch.

Wir sind an sich gut aufgestellt.

Die Zeit spielt uns in die Hände, die Lage verschlimmert sich rapide, aber noch ist genügend Substanz vorhanden.

Aber ein Alleingang wird es nicht.

Gelassen sollten wir auch den Anstieg radikaler Linker Gewalt betrachten und entsprechende Vorkehrungen treffen.

Auf diesem Gebiet können die Linken nichts reißen. Das sie sich darauf begeben, ist ein gutes Zeichen.

Beste Grüße,

DI

Winston Smith 78699

18. Januar 2016 15:45

Offtopic, aber nicht ganz: im gegenwärtigen Umbruch müssen der Verstörung und Sinnsuche Bilder geliefert werden, etwa wie diese:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c8/1622_massacre_jamestown_de_Bry.jpg/440px-1622_massacre_jamestown_de_Bry.jpg

https://images.delcampe.com/img_large/auction/000/313/487/979_005.jpg

https://melbourneartnetwork.com.au/wordpress/wp-content/uploads/2013/01/2_Anon_Four-Riders.jpg

Der Holzschnitt erscheint mir besonders geeignet, weil durch die Technik eine Stilisierung automatisch vorliegt. (Durch Stillisierung wird ein Kunstwerk überindividueller, d.h. spricht mehr Betroffene an. Zudem kann die Ausdruckskraft gezielt gesteigert werden.) Er ist neben der Schwarzweißfotografie und dem Schablonengraffiti die Bildtechnik schlechthin für politische Agitation. Eine therapeutische Wirkung ist auch nicht ausgeschlossen, auch weil das Zeitgeschehen in eine lange Geschichte von Ausnahmezuständen eingereiht wird. Im Internetzeitalter ist der Holzschnitt aus der Mode geraten und kann gerade deshalb ein Markenzeichen des neuen Widerstands werden

Wer Beispiele sehen möchte, möge in die Bildersuche eingeben „woodcut“ und jeweils einen Begriff wie

Terror
Fear
Rape
Plague
Apocalypse
Revolution
Expressionism

oder auf Deutsch z.B. „Holzschnitt“ und „Überfall“ oder „dreißigjährig“ oder „Krieg“ .

Künstler vor: rechtefreie Bilder herstellen. Möglicherweise geht das auch digital.

Hoffentlich konnte ich mich mit dieser Idee verständlich machen und nicht nur lächerlich.

Kara Ben Nemsi

18. Januar 2016 15:56

Zum Thema Medien. Die SPD-Zeitung "Neue Westfälische" heute:
Interessant, da die so etwas bis vor Kurzem nie geschrieben hätten....

"Bisher waren nordafrikanische Tätergruppen vor allem in Köln aber auch Düsseldorf aktiv. Am Wochenende beschäftigten zwei aus Nordafrika, genauer aus Algerien, stammende Taschendiebe auch die Herforder Polizei. In der Nacht zum Samstag wurden sie am Bahnhof gefasst.

Die Taten begannen gegen 23.15 Uhr: Einem 22-jährigen Mann wurde in dem Schnellrestaurant am Bahnhof sein Rucksack mit Wertgegenständen gestohlen. Das Opfer alarmierte die Polizei und während die Beamten den 22-Jährigen befragten, sah er die Täter an einer Ampelkreuzung.

Die Polizisten konnten die Verdächtigen festnehmen: Die Männer sind danach 19 und 21 Jahre alt, sie sind als algerische Flüchtlinge in Nordhessen gemeldet. Nach der Feststellung der Identität wurde das Duo noch vor Ort entlassen. Doch es gab ein Wiedersehen.

Gegen 2.40 Uhr beobachtete dann ein Bielefelder (43), wie vor dem Bahnhof ein Taschendieb versuchte, einem Mann die Geldbörse aus der Hosentasche zu ziehen. Das Opfer bemerkte den Tatversuch und wehrte sich.

Der Kriminelle versuchte anschließend, einer 19-jährigen Frau Wertgegenstände aus der Handtasche zu stehlen. Auch hier scheiterte er, so die Polizei.

Die Opfer informierten dann die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes am Bahnhof. Als die Wachleute den offensichtlich erheblich alkoholisierten Täter ansprachen, schlug er um sich. Die Männer schafften es aber, den Tatverdächtigen zu überwältigen und der Polizei zu übergeben. Bei ihm handelte es sich just um den 21-Jährigen, der schon beim Diebstahl des Rucksacks im Restaurant aufgefallen war. Der Mann wurde zur Verhinderung weiterer Straftaten in Gewahrsam genommen und verbrachte den Rest der Nacht in einer Ausnüchterungszelle.

Bereits in der vergangene Woche war die Polizei nach einem Hinweis auf die Spur eines Marokkaners gekommen: Er war bereits 2014 an der Ulmenstraße ausgefallen. Zwischenzeitlich hatte er in NRW Eigentumsdelikte begangen. In der Harewood-Kaserne wollte sich der mutmaßliche Serientäter, der mehrere Identitäten nutzte, erneut registrieren lassen."

Intelligenzquotient

18. Januar 2016 16:12

Danke für den Artikel, Herr Wegner.

Er beschreibt meine derzeitige Haltung und Stimmung voll und ganz.

Ich hatte im letzten Jahr zwei Schlüsselerlebnisse:

Das erste war die Medienberichterstattung über PEGIDA. Ich war selbst auf diesen Veranstaltungen und habe hinterher die Berichterstattung darüber gelesen. Ich konnte es nicht fassen, was da an Unwahrheiten, Halbweisheiten und einfach nur Dreck über den Teilnehmern ausgeschüttet wurde. Waren das dieselben Ereignisse, bei denen ich noch am Abend zuvor zugegen war?! Da wurde mir zum ersten Mal klar, dass das Wort „Lügenpresse“ den Nagel voll auf den Kopf trifft. Außerdem wurde mir schlagartig bewusst, wie viele Menschen in Deutschland beruflich mehr oder weniger von staatlichen/öffentlichen Geldern leben und sich somit im Würgegriff des Systems befinden.

Konsequenz meinerseits: obwohl ich immer wieder gute Angebote aus dem sog. öffentlichen Dienst bekomme, habe ich mir meine berufliche Freiheit bewahrt, mich frühzeitig bewusst um neue, weniger ideologisch belastete Auftraggeber gekümmert.

Das zweite Erlebnis steht auch im Zusammenhang mit PEGIDA, nämlich dem einjährigen „Jubiläum“ Ende letzten Jahres. Um es kurz zu fassen: Einkesselung der Teilnehmer auf dem Versammlungsplatz, wohl als politisch gewollte Provokation. Danach Spalier laufen durch eine aufgehetzte linke Meute. Mich haben die Auswüchse von deren Entgleisungen in dieser Nacht zutiefst schockiert (seitdem verstehe ich auch, warum sich viele Westdeutsche nicht auf offener Straße versammeln mögen...). Erkenntnis: nicht die Asylforderer sind unser größtes Problem sondern die linken Aliens unter uns.

Konsequenz: Lösungen suchen, die auf das Private abzielen, z.B. starke Hausgemeinschaft bilden etc.

Soweit die Erkenntnisse einer vorher völlig unpolitischen Frau.

Wer es jetzt noch nicht gerafft hat, wird es wohl auch nie oder viel zu spät. Wer jetzt noch Flugblätter der AfD im Briefkasten braucht, um sich zu entscheiden, hat sie nicht mehr alle.
Was sich in meinem persönlichen Umfeld geändert hat: viele vorher Schweigsame sagen nun lauter ihre Meinung, zumindest ist „Kriminalität durch Asylanten“ inzwischen diskursfähig geworden.

Doch was kann man im Rahmen seines Möglichen tun? Vielleicht kann sich jemand kurz dazu äußern, wie er/sie in der offline-Welt Gleichgesinnte findet/erkennt. Event. wäre die Schaffung eines Erkennungszeichens (wie es das z.B. bei Burschenschaftlern am Revers auch gibt) sinnvoll. Was ist mit der Bildung von kleineren Lebensgemeinschaften, z.B. 50-100 Leute, die zusammen ein Dorf gründen und sich ihre eigenen Regeln geben, Selbstversorger sind etc.?

Trouver

18. Januar 2016 16:48

Die ständigen Verweise auf die Agressivität der Maghrebiner durch
Politik und Polizei ist ein durchsichtigers Manöver, um vom
Gesamtproblem mit eingewanderten Moslems abzulenken.
Die Kopftreter, Anspucker, Beleidiger und Freibadterroristen in Berlin
und anderen Städten sind in erster Linie Türken, Libanesen und
Kosovoalbaner. Maghrebiner spielen in weiten Bereichen eine völlig
untergeordnete Rolle. Auch in der organisierten Kriminalität spielen
Türken und Libanesen eine entscheidende Rolle.

Das stimmt, werter Eisenhans, bloss waren all die Vorkommnisse stets relativ "dünn gesät" , also nicht in solch massierter Art und Weise, wie am Silvester zu Köln.

Die Reaktion erinnert mich an sprichwörtlichen Frosch im Topf. Wird das Wasser langsam erhitzt, krepiert der Frosch, ist Wasser bereits sehr heiß, springt der Frosch daraus.

Stil-Blüte

18. Januar 2016 17:08

@ Intelligenzquotient

Doch was kann man im Rahmen seines Möglichen tun?

Viele Möglichkeiten wurden in der letzten Zeit hier aufgeführt. Eine Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit potentiellen Verbündeten fehlte mir bisher: Die Spätaussiedler, die Rußlanddeutschen, die Ungarn-/Rumänendeutschen. Im Netz gibt es einschlägige Adressen. Sie können auch noch jene Kräfte mobilisieren, vom selbständigen Hausbau, vom Zueinanderstehn untereinander bis hin zu mutiger Ab-Wehr-Tauglichkeit, die sich wir Deutsche mühsam in der Mucky-Bude zurückerobern sollen/wollen/müssen. Als sie massenweise kamen, waren wir Deutschen nicht erffreut, da sie nicht in die Rentensysteme eingezahlt hatten und auch neidisch, wie rasch sie sich ihr eigenes Häusle aus eigener Kraft geschaffen haben. Späte Reue ist besser als keine.

Monika

18. Januar 2016 17:13

In seinem Buch „Exodus“ beschreibt der britische Historiker Paul Collier, wie eine Zuwanderung, die in ihrer Masse die einheimische Gesellschaft überfordert, das Vertrauen zuerst zwischen Einheimischen und Zuwanderern zerstört und in der Folge auch das Vertrauen innerhalb dieser Bevölkerungsgruppen, was in unserer auf Vertrauen und Kooperation begründeten Gesellschaft verheerende Folgen hat.

Monika Maron in ihren FAZ Gastbeitrag
https://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/monika-maron-merkels-kopflose-politik-macht-die-rechten-stark-14012515.html

Das Bild von Köln als Katalysator, der eine Fällung auslöst, gefällt mir recht gut.
Nur: Was ist der ausgefällte Stoff ? Und müßte man den jetzt nicht noch durch eine Fritte jagen und reinigen und trocken ?
Und mit was war die Lösung übersättigt, daß es so einen Ausfall gab.
Und was bleibt zurück außer einer wässrigen Lösung ?
Die Scheidung trennt
1. die autochthonen Deutschen untereinander,
2.die Gastarbeiter, Migranten, die schon länger in Deutschland sind
( so spricht eine " Muslimin" im focus "Klartext:
" Erkenne mein Deutschland jetzt schon nicht mehr"
3. die "Neubürger" untereinander ( Syrer hilft Kölner Opfern)

Was ist den nun die Lösung ? Um Vertrauen und Kooperation wieder herzustellen ?
Die große Umerziehung ( Integration) oder der Zerfall in verschiedene Gruppen ?
MP Tillich sagt: "Wir müssen diese Menschen ( Anmerkung: Flüchtlinge) zur Integration zwingen"

Das klingt irgendwie brutal und auch etwas anzüglich:

Flüchtlinge, zur Integration gezwungen !

Urwinkel

18. Januar 2016 18:10

Also mein Nachbar, IQ, ist ein ständig streitsuchender Idiot. Ist nach meiner Beobachtung bei den meisten Nachbarn so. Darüber hinaus bin ich als verruchtes "Alien" im Dorf bekannt. Da traut sich keiner ran. Ich bin mein eigenes Schutzschild. Gemeinschaft? Ja die gibt es. Dort wird pflichtgemäß zu den Feiertagen gesoffen; langweilt mich. Den Kampfbegriff "Bürgerwehr" sollte man durch einen weichen, zugänglicheren Begriff ersetzen: Nachbarschaftshilfe. Diese Hilfe ist nicht greifbar sondern "schwingt" im Sinne eines Überbewusstseins in der rationalen Welt und im Alltag mit. Wenn Sie mich fragen, IQ, wie man Verbündete trifft: Nur mit viel Glück, Charisma und Vorbildcharakter. Zeigt den dummen Nachbarn, daß ihr besser seid als sie.

Bethmann

18. Januar 2016 18:22

@ Langer

Die Leute, die jetzt kippen, die wegen der medialen Berichterstattung ueber Koeln und Co. kippen, machen mir Angst. Denn mit ihrer retardierten Reaktion auf die Wirklichkeit verkoerpern sie mehr Problem als Loesung, und mir waere lieb, sie wuerden sich zukuenftig aus jeglicher oeffentlicher Teilnahme heraushalten. Was soll denn von Leuten zu halten sein, die man so lange verarschen konnte, die so lange ignorieren wollten? Will ich die jetzt auf meiner Seite haben, sollen die eine Hilfe sein? Die warten doch in ihrer Kurzsichtigkeit nur auf den naechsten Irrtum.

Ich muss Ihnen da widersprechen. Der Diskurs ist ein Dominoeffekt. Jeder der anfängt zu zweifeln ist ein Multiplikator. Entweder ist man Teil des Problems oder Teil der Lösung.

Hesperiolus

18. Januar 2016 18:52

@ Einwände

Halte die Politik hierzulande und ihren Apparat samt schuldkomplex/dekadent-reeduziert-gehirngewaschener
streberhafter medialer Klasse gegenüber den Lobby-Puppeteers, deren medialen Hintergrundnetzwerken, Denkfabriken usw. für überschätzt, ergo auch die Einflußgespinste, daran wahlbürgerlich etwas ändern zu können, und die plutokratische Tiefenstruktur für unterschätzt. An welchen Strippen hängt das System? Wäre die Flutung dem Kapital ungenehm, man würde es hören und merken! - : Herein mit dem frischen maskulinen Humankapital, auch esclaves-produktive und konsumtive Gammas und Epsilons kann es nicht genug geben, und sei es um kulturelle, konfessionelle und familiale Friktionen weiter niederzustampfen und zu zerrnahlen! Identitär geht nur antiglobalitär, Heimatwahrung nur antikapitalistisch! Diagnose- und Pflegeroboter, 3D-Technik und Autopiloten sind Fortschrittsblendereien, Gen-, Überwachungs- und Drohnenklempnerei leider nicht! Bewerten Sie persönliche Mitteilungen, sofern Sie Zugang haben, und werten Sie die einschlägigen Verlautbarungen aus!

Westpreuße

18. Januar 2016 18:57

Ich bin hin- und hergerissen. Sollte man, allererster Kommentar oben, die Frau Bundeskanzlerin weitermachen lassen, bis daß der Krug zerbricht, ...oder aber "dazwischengehen", sie endlich auf das Grundgesetz und ihren Amtseid verweisen...

Irgendjemand muß das doch mal tun. Auf den Herrn Bundespräsidenten, der zu allem immer flux eine Meinung hat, ist auch nicht mehr Verlaß.
Er schweigt. ich hatte mir übrigens seinerzeit gewünscht, daß er Bundespräsident werden solle; die JF übrigens auch, "und 'nu ham wer den Salat"...
Geht er unruhig in seinem Volkspalast auf und ab wie weiland Rainer Maria Rilke unruhig zwischen den Alleen? Ist die Leibwache verstärkt worden? Früher dachte ich, der Herr Bundespräsident sei klug. Ich halte ihn nur noch für "schlau"...
Sitzt er auf gepackten Koffern...?!
Man möchte so vieles wissen...
In Tagen wie diesen...

Ich finde leider den in den Stichwort-Hinweisen genannten Albert Leo Schlageter nicht. Ich nehme an, erwähnt in den anklickbaren Verweisen. Habe mir nicht alle angesehen. Mit dem habe ich mich mal vor vielen Jahren ausführlich beschäftigt. Ein rheinischer Freiheitsheld, stark katholisch geprägt, gestorben fürs Vaterland, hingerichtet von den Franzosen, nach dem Ersten Weltkrieg, nach dem schändlichen Friedensdiktat...

Und das Vaterland?
-----------------------------
HEUTE, schon etwas länger her, 18. Januar 1871, Reichsgründung durch Otto von Bismarck, im Spiegelsaal von Versaille, in Frankreich...
Sollte erwähnt werden am heutigen Tag!
Ehre, wem Ehre gebührt!
: Patriotische Grüße aus Bromberg an der unteren Weichsel

kryptkon

18. Januar 2016 19:45

Mit welcher Strategie gelingt es uns, wenigstens für die kommenden Wahlen einen Wahlbetrug zu verhindern. Auch wenn es vielen als wahr erscheint, nicht eine, nicht einer, der amtierenden Politikerinnen und Politikern und ihrem zuarbeitenden Personal, die seit 1989 Ämter und Posten unter sich verteilen, ist heute mehr würdig, das deutsche Volk in seiner Mehrheit zu vertreten. So sind doch diese erkennenden Deutschen nicht bereit, an der Wahlurne der Würdelosigkeit ein Ende zu bereiten. Und sie lassen sich dazu noch im Ausland als Trottel bezeichnen. Hier darf ich ja Nietzsche zitieren: ...Es zahlt sich teuer, zur Macht zu kommen: Macht verdummt...Die Deutschen – man hieß sie einst das Volk der Denker: denken sie heute überhaupt noch? Die Deutschen langweilen sich im Geiste, die Deutschen mißtrauen jetzt dem Geiste, die Politik verschlingt allen Ernst für wirklich geistige Dinge – „Deutschland, Deutschland über alles“, ich fürchte, das war das Ende der deutschen Philosophie...“ Gibt es deutsche Philosophen? gibt es deutsche Dichter? gibt es gute deutsche Bücher?“ – fragt man mich im Ausland. Ich erröte, aber mit der Tapferkeit, die mir auch in verzweifelten Fällen zu eigen ist, antworte ich: „Ja, Bismarck!“ – Dürfte ich auch nur eingestehen, welche Bücher man heute liest?...Vermaledeiter Instinkt der Mittelmäßigkeit!

Der_Jürgen

18. Januar 2016 19:58

@Westpreusse
Sie fragen, ob man "die Frau Bundeskanzlerin auf das Grundgesetz und ihren Amtseid verweisen" solle. Entweder sind Sie ein Satiriker von Format, oder Sie sind ein bisserl begriffsstutzig...

Vermutlich trifft ersteres zu. Selbst der begriffsstutzigste Kommentator könnte ja nicht im Ernst schreiben, auf "den Herrn Bundespräsidenten" sei "auch nicht mehr Verlass" - als ob auf diesen Herrn je Verlass gewesen wäre...

@Kryptokonservativer
Sie verweisen auf einige fundamentale, rationale Argumente, mit denen man einen Anhänger der Invasion mühelos ins Schleudern bringen kann. Dies freilich nur unter der Voraussetzung, dass dieser ernsthaft gewillt oder auch nur fähig ist, auf argumentativer Ebene zu diskutieren. Mit einem Marxisten der klassischen sowjetischen Schule ist dies möglich; intelligente Linke wie Jürgen Elsässer und Peter Feist sind ohnehin längst auf Anti-Immigrations-Kurs eingeschwenkt. Doch die meisten heutigen Linken sind gar nicht mehr antikapitalistisch. Ihr Feind ist nicht der vaterlandslose Finanzkapitalismus, sondern das eigene Volk. Darum laufen Sie bei einer Debatte mit einem solchen Linken mit Ihren Argumenten ins Leere. Eine Debatte, die diesen Namen verdient, ist mit diesen Leuten nicht möglich.

No MENA

18. Januar 2016 20:25

@hesperiolus

"Wäre die Flutung dem Kapital ungenehm, man würde es hören und merken!"

Guter Punkt. Objektiv ist es aber so, dass der Automatisierungstsunami unaufhaltsam auf uns zurollt. Viel wird ja z.B. vom selbstfahrenden Auto gesprochen. Es ist jedoch weniger bekannt, dass Toyota, und nicht etwa Google oder Apple, der grösste Player ist, mit zweimal so vielen Patenten wie bei jedem anderen Konkurrenten:

https://arstechnica.com/cars/2016/01/toyota-has-1400-self-driving-car-patentstwice-as-many-as-any-other-company.

Wenn die die Entwicklung so lautlos derart konsequent vorantreiben, heisst das, dass es ihnen ernst ist. Auch wenn es bis zum völlig selbstfahrenden Auto vielleicht noch lange hin ist, wird sich das Arbeitsbild von Berufskraftfahrern grundlegend ändern, da sie die meiste Zeit hinterm Steuer sitzen werden, ohne etwas zu tun. Das heisst, sie werden längere Schichten fahren können, und das wiederum heisst, dass in Zukunft weniger von ihnen gebraucht werden.

Unterschätzen darf man auch nicht den politisch korrekten Konformitätsdruck, der gerade in den besseren Kreisen herrscht. Wer zudem ein Unternehmen führt, der muss sich durch solch einen Dickicht von Regularien navigieren, dass der Staat ihm jederzeit Knüppel zwischen die Beine werfen kann, wenn er sich politisch unbequem macht. Die Wirte, die aus Angst vor Konzessionsentzug die AfD vor die Tür setzen, sind ein beredtes Beispiel hierfür. Ausserdem hat sich die politische Korrektheit auch innerhalb vieler Firmen schon festgesetzt. Da gibt es ohne offizielle Frauenquoten und dergleichen schon viel Druck auf die Mitarbeiter. Auch deshalb dürfte es der Wirtschaft schwerfallen, nach aussen gegenzuhalten.

Zu guter Letzt haben nicht alle Kapitalfraktionen (linker Begriff, sorry) die gleichen Interessen. Es gibt die These, dass dem internationalen Finanzsektor das Wasser bis zum Hals steht. So hat allein die Deutsche Bank 72 Billionen (72.000.000.000.000) Dollar an Finanzwetten in ihren Büchern. Die gigantische Kreditblase in China ist dabei zu platzen, überall machen sich deflationäre Tendenzen bemerkbar, das Haushaltsdefizit der USA ist weit jenseits von Gut und Böse und und und. Und dass Soros, der ein wichtiger Exponent des Finanzkapitals ist, die Maseninvasion massiv fördert, dürfte unumstritten sein. Die These ist, dass Europa geflutet wird, um bei einer Kernscmelze im Finanzsektor genügend Konflikt- und Drohpotemtial aufgebaut zu haben, dass die Europäer sich nicht dazu hinreissen lassen etwa eine Annäherung an Russland zu suchen, welches fundamental mit am besten dasteht.

Westpreuße

18. Januar 2016 20:40

@ Der_Jürgen

Satiriker oder begriffsstutzig:
Können wir uns auf "Galgenhumor" meinerseits einigen?
Zum Herrn Bundespräsidenten:
Doch, er ist "zuverlässig"; aber leider in seinem Sinne innerhalb seines Weltbildes...
: Grüße aus "jenseits von Oder und Neiße"...

Nordlaender

18. Januar 2016 20:50

@ Der_Jürgen

"Doch die meisten heutigen Linken sind gar nicht mehr antikapitalistisch. Ihr Feind ist nicht der vaterlandslose Finanzkapitalismus, sondern das eigene Volk."

Bei den Vordenkern ginge ich noch einen Schritt weiter: Sie sind proamerikanisch eingestellt und sind bestrebt, die enorme Macht der Privatbankiers der Wallstreet gegen jede Kritik zu immunisieren.

"Zur Kritik der Nation - Ein Vortrag von Stephan Grigat"

https://www.youtube.com/watch?v=nm7MwoKudhg

"Stephan Grigat über Antiamerikanismus"

https://www.youtube.com/watch?v=O1FNvXTN9vw

Nordlaender

18. Januar 2016 20:58

@ Westpreuße

"Satiriker oder begriffsstutzig:
Können wir uns auf „Galgenhumor“ meinerseits einigen?"

Da Sie mitteilten, daß Sie sich damals Gauck als BUNTEN Präsidenten gewünscht haben, habe ich Ihren Verweis auf das "... zum Wohle des deutschen Volkes" ernstgenommen."

Nun versuche ich, den Witz zu umzingeln, es will mir jedoch nicht gelingen.
Merkel und Gauck sind Mitglieder der Atlantikbrücke, warum sollten sie also gegen das Wohl der WWG handeln?

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Mitgliedern_der_Atlantik-Br%C3%BCcke

Westpreuße

18. Januar 2016 21:42

@ Nordlaender

Nun, zwischen DAMALS "zum Wohle des deutschen Volkes" und HEUTIGEM
"Galgenhumor" besteht nun einmal eine zeitliche Differenz.
Und seitdem ist allerhand Wasser den Rhein hinunter geflossen!

Ich habe mir Herrn Gauck als Präsidenten gewünscht, nicht als "bunten" Präsidenten, wie Sie schreiben.
DAMALS, auf der Grundlage der seinerzeit mir (!) bekannten Lebensgeschichte des Kandidaten Gauck...
Sie wissen mehr, Sie haben Ahnungen, Sie haben den Durchblick?
Ist doch in Ordnung so. Damit kann ich leben...
: Grüße von der Weichsel

Kryptokonservativer

18. Januar 2016 22:43

@Der_Juergen: Ich gebe Ihnen durchaus Recht, wobei ich glaube, dass der harte Anti-deutsche Kern der Linken an Truppenstärke und Wirkung oftmals überschätzt wird.

Die Masse der fanatischen "Refugee Welcome"-Klatscher stehen, so fürchte ich, noch weiter am Ende der intellektuellen Nahrungskette:
Er, oder eher sie, hat sich von der Tantensprache des Establishments, zynisch orchestrierten Bildern von weinenden oder gerne auch mal toten Migrantenkindern und der allseits verfügbaren Adolf-Nazi-Horror-Show das Denkstüblein schon derart vernebeln, verblenden und verwüsten lassen, dass politische Gedankengänge dort kaum mehr über dem Niveau eines regressiven "Empathie"- und Betroffenheitsgefühls stattfinden können. Dabei handelt es sich um einfache, im Grunde gute Leute, die naiverweise der festen Überzeugung sind, dass ihr bisweilen noch gemütliches Manufactum- und Bionade-Deutschland diesen Ansturm tatsächlich ohne Weiteres übersteht.

Im Gegensatz hierzu w e i ß der Anti-deutsche Linke zumindest noch, dass er dabei ist, sein Volk in dunkle Zeiten zu stürzen.

Insofern genügt es natürlich nicht, durch stringente Argumentationen die intellektuelle Deutungshoheit zu erringen; wir müssen genauso an die BILDER denken! Wer die Bilder beherrscht, beherrscht die tumben Massen (auf die kommt es am Schluss an; um hier mal LeBon und Eisenstein ins Spiel zu bringen).

Kryptokonservativer

18. Januar 2016 22:50

Verzeihung, ich meinte natürlich am "Anfang der intellektuellen Nahrungskette" ;)

Kaliyuga

18. Januar 2016 23:10

Spart Zeit,
schont Nerven

(Junges 2016, Schriftzug auf einem Fertigmörtelsack)

Ihr Bauch gehört IHR
(Die Grünen in Bayern, 1999)

„Tektonik“ und „Drift“, vom Autor gewählte Vokabeln, haben, eigentlich, die Äonen im Gepäck.

Dieser Tage Telefonat in den heimatlichen Norden. Wohnungsrenovierung in der Landeshauptstadt, in welcher man schon vor 100 Monden „Bairische Kirschen“ am Marktstand am Bahnhof auf Deutsch nur mit Mühe, im Ortsdialekt kaum mehr, bestellen konnte.

Der alt gewordene Vater packt nun selbst noch an, beim Umbruch, für die karriereorientierte Enkelin, die wie ihre Schwester eigene Kinder nicht, dafür die Lust eines hohen Gehalts und Partys, über den Globus verstreut, auf dem Radar hat. Schmerz am eigenen Blut.

Das ginge nun heut‘ ganz leicht, mit dem Bauen, meint der Vater: „Fertigmörtel“, nur noch anrühren.

Sie wissen es doch sehr gut, werter Herr Wegner, daß das, „was wir verloren haben“ uns allenfalls auf dem metaphysischen Plan „genommen wurde“. Im Nahfeld der letzten Jahrzehnte, ja Jahrhunderte, haben wir selbst, als „Ingenieure“ der Moderne, aktiv, und doch nur im Fahrwasser des Seienden und unter dem nicht vernehmbaren Donnern der Titanen, eigene Hand an den Verfall gelegt.

Ernst Jünger sieht Anfang der 1940er in seinen Pariser Tagebüchern für Europa nach dem Weltkrieg ein am Horizont bereits heraufdämmerndes Chicago; seinen eigenen Lebensstil, mitten im Krieg, wiederholt in weichen Kissen der „Stadt der Liebe“ wird seine Frau später, wohl noch immer bitter, unter „morbidezza“ subsummieren. Sein Bruder Friedrich Georg verfasst in diesen Jahren „Die Illusion der Technik“ und gibt darin der Darstellung der Gewalt des maschinenhaften Automatismus, der auf den Menschen zurückwirkt, breiten Raum (aufgegriffen dann von Martin Heidegger), gut zwei Jahrzehnte vorher schon hatte Oswald Spengler in seinem Hauptwerk von der Dämonie der Technik ebenso geschrieben wie vom kardinalen Fehl, den Christus politisch, gar links, zu interpretieren.

Wie plagt das nun, heute!

In Summe: Der Mensch, als Geistwesen, im vordergründig technikinduzierten Strudel hedonistischer, alles und jedes ins Gleiche schwemmender, Dekadenz.

Zum „Zurückholen“ dessen „was wir verloren haben“ ist auszuholen weit ins Gestern dieser dürftigen Tage!

Nordlaender

18. Januar 2016 23:58

@ Westpreuße

"Sie wissen mehr"

Denke schon. Habe schon sehr lange als ein Deutscher keine Verbindung mehr mit der BUNTEN Republik. Betrachte das Schachbrett mit dem Spiel Schwarz (WWG) gegen Weiß mit eiskaltem Herzen, analysiere dieses halt.

Gustav

19. Januar 2016 07:57

@ Kaliyuga

Zum „Zurückholen“ dessen „was wir verloren haben“ ist auszuholen weit ins Gestern dieser dürftigen Tage!

„Eine bleibende Kulturleistung der »68er« besteht darin, daß sie die ... Gesellschaft in ein Kollektiv von Halbkranken umgeschaffen haben. Damals wurde die Therapiegesellschaft auf den Weg gebracht, in der jeder seine verunglückte Libido erforschen und dem Echo seiner »verbrecherischen« Familiengeschichte nachhorchen konnte.

Kaum treten bei Individuen oder Gruppen »Symptome« wie Stolz, Empörung, Zorn, Ambition, hoher Selbstbehauptungswille und akute Kampfbereitschaft auf, nimmt der Parteigänger der thymós-vergessenen Kultur Zuflucht zu der Vorstellung, diese Leute müßten Opfer eines neurotischen Komplexes sein. Die Therapeuten stehen hier in der Tradition der christlichen Moralisten, die von der natürlichen Dämonie der Selbstliebe sprechen, sobald die thymotischen Energien sich offen zu erkennen geben. Haben die Europäer über den Stolz wie den Zorn nicht von den Tagen der Kirchenväter an zu hören bekommen, solche Regungen seien es, die den Verworfenen den Weg in den Abgrund weisen?

Die Aufgabe lautet also, eine Psychologie des Eigenwertbewußtseins und der Selbstbehauptungskräfte wiederzugewinnen, die den psychodynamischen Grundgegebenheiten eher gerecht wird. Das setzt die Korrektur des erotologisch halbierten Menschenbildes voraus, das die Horizonte des 19. und 20. Jahrhunderts umstellt. Zugleich wird eine empfindliche Distanzierung von tief eingeschliffenen Konditionierungen der westlichen Psyche notwendig, in ihren älteren religiösen Ausprägungen ebenso wie ihren jüngeren Metamorphosen.

Zunächst und vor allem ist Abstand zu gewinnen von der unverhüllten Bigotterie der christlichen Anthropologie, nach welcher der Mensch in seiner Eigenschaft als Sünder das hochmutkranke Tier abgibt, dem nur durch Glaubensdemut geholfen werden kann. Man soll sich nicht einbilden, eine hiervon Distanz schaffende Bewegung wäre leicht auszuführen oder gar schon vollzogen. Wenngleich die Phrase »Gott ist tot« jetzt schon von Journalisten geläufig in den Computer eingegeben wird, bestehen die theistischen Demutsdressuren im demokratischen Konsensualismus nahezu ungebrochen fort. Es ist, wie man sieht, ohne weiteres möglich, Gott sterben zu lassen und doch ein Volk von Quasi-Gottesfürchtigen zu behalten. Mögen die meisten Zeitgenossen von anti-autoritären Strömungen erfaßt sein und gelernt haben, eigene Geltungsbedürfnisse auszudrücken, so halten sie doch in psychologischer Sicht an einem Verhältnis semirebellischer Vasallität gegenüber dem versorgenden Herrn fest. Sie verlangen »Respekt« und wollen auf die Vorteile der Abhängigkeit nicht verzichten. Noch schwieriger dürfte es für viele sein, sich von der verhüllten Bigotterie der Psychoanalyse zu emanzipieren, nach deren Dogmatik auch der kraftvollste Mensch nicht mehr sein kann als der bewußte Dulder seiner liebeskranken Kondition, die Neurose heißt. Die Zukunft der Illusionen ist durch die große Koalition gesichert: Das Christentum wie die Psychoanalyse können ihren Anspruch, die letzten Horizonte des Wissens vom Menschen zu umschreiben, mit Aussicht auf Erfolg verteidigen, solange sie sich darauf verstehen, ein Monopol für die Definition der menschlichen Kondition durch den konstitutiven Mangel, vormals besser bekannt als Sünde, aufrechtzuerhalten. Wo der Mangel an der Macht ist, führt die »Ethik der Würdelosigkeit« das Wort.“

Peter Sloterdijk, Zorn und Zeit

Westpreuße

19. Januar 2016 09:49

@ Nordlaender

Ich schrieb: "Sie wissen mehr (...)?" Mit Fragezeichen...
Sie antworten: "Denke schon."

Ich finde es höchst bedauerlich, daß Sie mir so geantwortet haben. Da schwingt eine gewisse Hybris in Ihrer Antwort mit. Und ein unverkennbares Denken in einem "geschlossenen Denksystem". Und in einem solchen findet man immer nur "sich selbst wieder" und bleibt Gefangener. Da kann man gemütlich drin hausen, da man ja nie sich selbst infrage stellt. Man hat ja schon "die Wahrheit". Aber was ist denn schon "Wahrheit", die alte Pilatusfrage...
Und Sie haben sich mit Haut + Haaren an Ihre vermeintlichen Gegner (Feinde) gebunden und sich Ihrer eigenen geistigen analytischen Freiheit beraubt. Sie spielen das Spiel nach den Spielregeln derjenigen, die Sie als Ihre "Feinde" (?) betrachten...

Ich bin verabredet. Auf einen Kaffee. Mit einem bezaubernden Geschöpf aus Fleisch und Blut. Das ist mir dann doch allemal lieber als ein Mensch mit "eiskaltem Herzen" (Nordlaender). Bis irgendwann oder auch nicht...
: Patriotische Grüße von der Weichsel

Nordlaender

19. Januar 2016 09:52

@ Gustav

"Die Aufgabe lautet also, eine Psychologie des Eigenwertbewußtseins und der Selbstbehauptungskräfte wiederzugewinnen, die den psychodynamischen Grundgegebenheiten eher gerecht wird."

Kurz mal im Giftschrank nachgesehen und (Un-)Passendes dazu entdeckt:

„Gesundes Nationalgefühl vom pathologischen Nationalismus zu scheiden, ist so ideologisch wie der Glaube an die normale Meinung gegenüber der pathogenen; unaufhaltsam ist die Dynamik des angeblich gesunden Nationalgefühls zum überwertigen, weil die Unwahrheit in der Identifikation der Person mit dem irrationalen Zusammenhang von Natur und Gesellschaft wurzelt, in dem die Person zufällig sich findet.“

Theodor W. Adorno 1960/ Gesammelte Schriften 10.2, S. 589

Nordlaender

19. Januar 2016 10:06

@ Westpreuße

"Ich finde es höchst bedauerlich, daß Sie mir so geantwortet haben. Da schwingt eine gewisse Hybris in Ihrer Antwort mit."

Mag sein. Ich stehe zu meiner Aussage.

"Aber was ist denn schon „Wahrheit“, die alte Pilatusfrage…"

Das, was ich subjektiv, von meinem Standpunkt hier auf dieser Welt, sehe, kalt als ein Deutscher von außen auf die BUNTE Republik blickend. Wäre ich ein Japaner, wäre mein Fokus gewiß ein anderer.

"Und Sie haben sich mit Haut + Haaren an Ihre vermeintlichen Gegner (Feinde) gebunden und sich Ihrer eigenen geistigen analytischen Freiheit beraubt. Sie spielen das Spiel nach den Spielregeln derjenigen, die Sie als Ihre „Feinde“ (?) betrachten…"

Nicht als "Feinde". Als Feinde. Aus Ihrer Sicht habe ich mich beim Meinen vermeint. Liegt daran, daß Ihre Meinung eine andere ist. Erster Schritt einer jeden Politik: Bestimmung von Wir und Die (Feind). Ihre Aussage stimmt halb. Ein Stier spielt gänzlich das Spiel des Feindes. Ich nicht, ich kann wie beim Schach als Weißer immer wieder überlegen, was Schwarz wohl vorhat.
Ist nicht meine Sache, die Selbstaufgabe, wer ernsthaft angegriffen wird, sagen wir mal beraubt wurde, kann sich ja in Feindesliebe üben, ich haßte den Spitzbuben in dieser Situation.

"Ich bin verabredet. Auf einen Kaffee. Mit einem bezaubernden Geschöpf aus Fleisch und Blut. Das ist mir dann doch allemal lieber als ein Mensch mit „eiskaltem Herzen“ (Nordlaender)."

Wohl bekömm's! Mit Gruß aus Deutschland

Pole

19. Januar 2016 10:41

Ich lebe seit einigen Jahren in diesem schönen Land und ich muss sagen, dass mir jestzt erst klar geworden ist wie es in diesem land wirklich zugeht! 1. Meinungsfreiheit "freie Medien" gibt es hier kaum( siehe ereignisse Köln ) wenn nicht gar nicht! 99% der Medien sind liberal links!.
2. Fernsehen : Es gibt keinen Informationskanal der über Politik und damit verbundenen Affären, Betrugsfällen, Manipulationen u.s.w LIVE berichten würde ! öffentliche Sender üben so gut wie keine Kritik an der Regierung !!!!!! Ich frage mich hat ein 80 mio Volk es nicht verdient einen echten Informationssender zu bekommen! wie FOX News, TVRepublika, TVN24, BBC usw !? Was ist nur los in diesem Land !

Aber auf der anderen Seite wird mein Land Polen mit dem IS und Putin gleich gesetzt! Nur weil wir jetzt DEMOKRATISCH eine neue Regierung gewählt haben die nun mal polnische Interessen vertritt !!! Zum Stand der Demokratie in Polen möchte ich nur sagen, dass all das was ich oben beschrieben habe in Polen exsistiert !

No MENA

19. Januar 2016 11:26

@Nordlaender

„Gesundes Nationalgefühl vom pathologischen Nationalismus zu scheiden, ist so ideologisch wie der Glaube an die normale Meinung gegenüber der pathogenen; unaufhaltsam ist die Dynamik des angeblich gesunden Nationalgefühls zum überwertigen, weil die Unwahrheit in der Identifikation der Person mit dem irrationalen Zusammenhang von Natur und Gesellschaft wurzelt, in dem die Person zufällig sich findet." [Zitat Adorno]

Igitt, das ist ja nun wirklich Gift. Schreibt der wirklich so? Das ist ja nichts weiter als die Nazikeule, nur pseudo-akademisch verschwurbelt und mit einem äusserst bösartigen Unterton.

Nordlaender

19. Januar 2016 12:17

@ No MENA

"Igitt, das ist ja nun wirklich Gift."

Denunziation unserer Zugehörigkeit (Identität) ist Kernthema der Kritischen Theorie.

"... mental health is characterized by the ability to love and create, by the emergence of incestuos ties to clan and soil, by a sense of identy based on one's experience of self as the subject of one'e powers, by the grasp of reality inside and outside of ourselves, that is by development of objectivity and reason."
("The Sane Society", Seite 67)

Inzest! Bis auf den heutigen Tag ist das Mem "Inzucht" unter den Kulturmarxisten überaus beliebt, wenn wir Weiße einen Anspruch darauf erheben, in unseren Ländern mit Unseresgleichen zusammenleben zu wollen.

"... und mit einem äusserst bösartigen Unterton."

Er vertritt die Ideologie der Ideologiegegner. Kein Alleinstellungsmerkmal, das ist unter Islamkritikern ebenfalls sehr gängig, auch bei Pragmatikern.

Schlesische Fachkraft

19. Januar 2016 12:48

@ Pole

Ich bin in Schlesien/Polen geboren, sehr oft auch "da drüben" und ich kann die polnischen Medien ziemlich gut beurteilen. Klar, in den polnischen Medien gibt's mehr Meinungsfreiheit als in den "BRD"-Systemmedien. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass sie auch deutlich objektiver - vor allem - über die "heißen" Themen berichten als die deutschen.

Das beste Beispiel für ein typisches Lügenmedium ist der extrem US-lastige Privatsender TVN24: PEGIDA ist immer "nationalistisch", "extrem rechts", "islamhassend", "ein Sammelbecken der Zurückgebliebenen und Modernisierungsverlierer" usw. Märchen über angebliche Gewaltorgien bei den PEGIDA-Demos (die natürlich immer von der "Rechten" ausgehen!) sind dort auch zu hören. Die übernehmen 1:1 die Berichte von den "BRD"-Lügenmedien, keine Differenzierung!!! Die Moderatoren und die Redakteure sind ganz offen parteiisch, total EU und US-besoffen sowie extrem russlandfeindlich (kein Wunder, die Amis haben diesen Medienkonzern vor ein paar Monaten die Amis übernommen). Die "Experten", die da eingeladen werden, schlagen normalerweise in die gleichen Kerbe. Und TVN24 ist nicht nur das "Vorzeige-Medium" der "proeuropäischen Demokratie", sondern auch der zuschauerstärkste Sender in Polen!

Die anderen TV-Sender in Polen sind vielleicht nicht ganz so extrem verlogen und parteiisch wie TVN24, aber selbsständiges Denken und Differenzierung kommen bei den meisten Redakteuren und "Experten" auch nicht so oft vor. Was sie alle eint, ist die erwähnte US-Lastigkeit und Russlandfeindlichkeit.

Und auch die wichtigsten Online-Portale wie z.B. onet (wurde vor ein paar Jahren von Axel Springer übernommen), sind meistens sehr parteiisch und verlogen. "SZ", "FAZ", "Die Welt", "Deutsche Welle" - das sind die wichtigsten Quellen, auf die sich dieses Portal in seiner Berichterstattung über "deutsche Themen" regelmäßig beruft. Dementsprechend "hoch" ist auch der Wahrheitsgehalt dieser Berichte.

einen echten Informationssender zu bekommen! wie FOX News, TVRepublika, TVN24, BBC usw !?

N24 oder n-tv - das sind doch diese (Des-)Informationssender für Deutschland! Ob sie "echt" sind, ist ja eine andere Frage...

No MENA

19. Januar 2016 12:55

@Nordlaender

"Inzest! Bis auf den heutigen Tag ist das Mem „Inzucht“ unter den Kulturmarxisten überaus beliebt, wenn wir Weiße einen Anspruch darauf erheben, in unseren Ländern mit Unseresgleichen zusammenleben zu wollen."

Der Küchenpsychologe erkennt hier Projektion. Daneben eine Obzession mit dem Sexuellen. Psychoanalyse 2.0 sozusagen. Kulturmarxisten waren oder sind also wirklich sehr, sehr degeneriert. Dazu passt auch die Manie ihrer heutigen Nachfolger alles, was ihnen nicht passt, als pathologisch zu ettikettieren: Islamophobie, Homo- und Transphobie usw.

Rumpelstilzchen

19. Januar 2016 13:10

Da macht man sich schon Sorgen um Pirmin Meier, der wie vom Erdboden verschwunden ist und nun muß man sich noch Sorgen um die Männer aus dem Norden machen.
Deren Herz zu Stein wird in diesen rauen Zeiten. Und die nur ein Spiel kennen, aber nicht beherrschen. Das Spiel mit schwarzen und weißen Steinen. Und meinen, sie hätten den Durchblick. Nein !
Nicht mal Raskolnikow hat mehr einen Durchblick. Und da er im Schnee versunken ist, hat er auch keinen Außenblick mehr.
Als Rumpelstilzchen kann ich zwar Stroh zu Gold spinnen. Aber so viel Stroh, wie hier von Rechtsideologen gedroschen wird, das schafft selbst der größte Spinner nicht.
Ob es ein gesundes oder ein ungesundes Nationalgefühl gibt ? So ein Schmarren !!!
Ich kann zwar Stroh zu Gold spinnen, aber trotzdem ist mir natürlich etwas Lebendiges lieber als alles Gold der Welt.
Der Westpreuße hat das verstanden. Und eine Verabredung mit einem Geschöpf aus Fleisch und Blut.
Wunderbar. Ein Hoch auf das Lebendige. Das jetzt auch zwischen den tektonischen Platten hervorkeimt.
Selbst die Polen finden unser Land inzwischen schön. Und wollen nicht nur als billige Arbeitskräfte angesehen werden.
Nastrovje !
Heute back' ich, morgen brau' ich......

Nordlaender

19. Januar 2016 13:24

@ No MENA

"Der Küchenpsychologe erkennt hier Projektion. Daneben eine Obzession mit dem Sexuellen."

Jeder ein Fachmann, was das Gemütsleben des anderen anbelangt. Die Demokratisierung der Seelenkunde hat uns den Psychologismus beschert, mit die übelste Epidemie der Neuzeit schlechthin. Die Diagnostik kann nun in einer Endlosschleife fortgesetzt werden. Der Kulturmarxist kann leicht erklären, daß der ihn betreffende Vorwurf "Projektion" ein Abwehrmechanismus ist. Teufelswerk.

Nordlaender

19. Januar 2016 13:44

@ Rumpelstilzchen

"Als R"umpelstilzchen kann ich zwar Stroh zu Gold spinnen."

Mit Ihrem Namen betreiben Sie Bluff, aber vielleicht zeugt er auch nur von Leichtigkeit und ist scherzhaft gemeint? Ich nennte Sie symbolisch ernsthaft Hinz (oder Kunz). Für ein Rumpelstilzchen sind Sie zu sehr auf äußere Hilfe angewiesen, z.B. eines tatkräftigen männlichen Bademeisters, der Sie davon erlöst, daß hier auf der sezession so zwischendrin auch mal dieser oder jener Rechte schreibt.

No MENA

19. Januar 2016 14:23

@Nordlaender

"Jeder ein Fachmann, was das Gemütsleben des anderen anbelangt. ...
Der Kulturmarxist kann leicht erklären, daß der ihn betreffende Vorwurf „Projektion“ ein Abwehrmechanismus ist."

Andererseits ist die Wissenschaft durchaus vorangekommen seit den Zeiten Freuds. Die Psychoanalyse hat einiges an Federn lassen müssen:
Heute ist es die kognitive Verhaltenstherapie, die in der klinischen Psychologie den Ton angibt. Die Evolutionspsychologie hat auch etwas beizusteuern, ist doch die These vom Ödipus-Komplex aus evolutionärer Sicht sehr zweifelhaft. Insofern kann man die Frankfurter Schule schon auf einer nicht-relativistischen Basis angreifen.

"Teufelswerk."

Letztlich scheint es mir jedoch, dass die psychologische Ebene immer selbstbezüglich und deshalb für die kulturmarxistische Krankheit anfällig sein wird. Deshalb kann am Ende vielleicht immer nur die Berufung auf Gott helfen.

Werner H.

19. Januar 2016 15:05

Haben die Europäer über den Stolz wie den Zorn nicht von den Tagen der Kirchenväter an zu hören bekommen, solche Regungen seien es, die den Verworfenen den Weg in den Abgrund weisen?

@Gustav (Sloterdijk)

Nein, haben die Europäer nicht. Christliche Tugend besteht nicht in Schwäche, sondern in gefaßter Kraft. So oder so ähnlich heißt es in Darlegungen christlicher Moral.

Stolz wird lediglich im Sinne von Selbstüberschätzung und Selbstherrlichkeit zurückgewiesen "Denn wenn einer glaubt, etwas zu sein, obschon er nichts ist, so betrügt er sich selbst" (Gal 6,3)

Zorn wird zurückgewiesen, soweit er das rechte Maß überschreitet. Es gibt einen gerechten Zorn gegen tatsächliches Unrecht sowie sogar einen heiligen Zorn.

Leidenschaftslosigkeit oder Tatenlosigkeit ist kein christliches Ideal.

Kaliyuga

19. Januar 2016 20:12

Nicht das macht frei, daß wir nichts über uns anerkennen wollen, sondern eben daß wir etwas verehren, das über uns ist.
Goethe zu Eckermann

Gustav, im Ina Seidelschen Versmaß sprechend:

Wo kommt Herr Sloterdijk her, wie lang ist er noch hier, was liegt an ihm?

Er hegt gezirkelte Aversionen gegen die Linken wie die Christen. Daß er um die Furcht dessen, was über ihm ist, nicht herumkommt, lässt ihn, nicht einmal als Philosophen, nicht erstaunen, nein, es ärgert ihn und diesen Ärger der gescheiterten Emanzipation projiziert er „psychodynamisch“ auf die Linken. Nicht einmal die also: emanzipiert!

Er weiß nicht, woran dieser Äon sich bemißt, ihm fehlte der Vater und wohl auch deshalb später De-mut und Ader zur Meta-Physik, erstes und wichtigstes „Fach“ der Philosophie; Beleg schon das Postulat, Religion als Partei einer Zivilgesellschaft zu begreifen.

Gleichwohl hat er, in dieser Zeit freilich, einen Ruf in der Philosophie erhalten. Lösende Problemkraft ist bei ihm nicht zu erkennen.

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Mein gestriger Einwurf zu Ernst Jüngers Leben in Paris: vermessen, unnütz und irreführend.

Kaliyuga

19. Januar 2016 21:45

„Könnte jetzt zur Belebung des Ganzen einmal etwas von einer Dame gesagt werden?“
Zwischenruf auf der Badener „Bühlerhöhe“, 1950er,
während der Diskussion nach einem Vortrag eines Herrn Martin Heidegger

Werter Nordländer (mit Umlaut)!

Oft erfrischen Sie mich.

Da ich dieses schreibe, gerade Beethovens Siebte, Wiener Philharmoniker, unter Thielemann, dieser jungenhaft-wangenfrisch wie ein Obstbauer. Unter den musizierenden Künstlern, wenn ich’s recht erblicke, kein Weib, trotz höchstärgerlich forcierter „Öffnung“, vor zwei Jahrzehnten; unter den Zuhörern dagegen befindet es sich sehr wohl, meist sehr schmuck zurechtgemacht; dort klatscht es, oder auch nicht, schaut vor sich hin oder umher, und läßt einblicken, oder eben auch nicht.

Immer aber nimmt es, notwendig, Maß am Mann, so doch auch deutlich hier; was sonst soll es denn, suchend, auch tun?

Rumpelstilzchen in seiner Natur. Lassen Sie es, mit Wieland, und ganz ohne Zuckergebäck, „ungehudelt“.

Hildesvin

19. Januar 2016 23:04

"Zorn, der das rechte Maß überschreitet..." - das schafft grimmige Erheiterung. W e r bestimmt denn, was das rechte Maß ist?
Zorn gegen Lebewesen meiner eigenen Spezies, welche mich und meinesgleichen - im "günstigsten" Fall als Nutzvieh ansehen, das man nach Bedarf scheren, melken und schlachten kann und soll. Und derzeit eine bequemer zu haltende und vermeintlich ergiebigere Nutzviehrasse zu züchten. Hier ist das rechte Maß des Zornes (und das geht m.E. gegen unendlich) zu trennen von der Art, wie derselbe in praxi zu verwirklichen ist. Das fiele dann unter Strategie und Taktik...

Zur Rauffähigkeit älterer Knaben habe ich vor etwa neun Jahren etwas in der schwedischen Boulevardpresse gelesen: Ein noch aktiver Wachschützer Mitte seiner Fünfziger hat nach dem Geldziehen am Automaten zwei junge Schelme, welche dieses Geldes begehrten, mit je einem blitzschnellen mittleren Mae-Geri (neudeutsch straight kick) in das Land der Träume gesandt. Über das rechte Maß des Zornes hat er wohl nicht nachgesonnen.

Nordlaender

20. Januar 2016 00:17

@ Kaliyuga

"Immer aber nimmt es, notwendig, Maß am Mann, so doch auch deutlich hier; was sonst soll es denn, suchend, auch tun?"

Nichts läge mir ferner, als Herrn Weininger auch nur im geringsten Maße zu widersprechen. Für etwaige Redundanzen, auf meinen Handlungen und Reaktionen basierend, bitte ich vorsorglich um Entschuldigung.

Urwinkel

20. Januar 2016 00:37

W e r bestimmt denn, was das rechte Maß ist?

Das bestimmen wir. Morgen möchte ich in jeder Tageszeitung lesen: Bundesjustizminister Maas verurteilt Nachbarschaftshilfe. Ulkig, oder?

Werner H.

20. Januar 2016 00:59

„Zorn, der das rechte Maß überschreitet…“ – das schafft grimmige Erheiterung. W e r bestimmt denn, was das rechte Maß ist?

@Hildesvin
Das an der Lehre der Kirche geschulte Gewissen bestimmt für den konkreten Fall, was das rechte Maß ist, sowie die Demut vor Gott und die Hoffnung, selbst einmal nicht strenger gerichtet zu werden als man gerichtet hat.

Exmeyer

20. Januar 2016 08:35

Der an der Realität dieser Welt geschulte Verstand entscheidet ex-ante für den konkreten Fall, was das rechte Maß ist, sowie ex-post die sachliche Bewertung der Ursachen von Erfolg und Mißerfolg, sowie die Kälte mit der gleichen Härte zu richten, mit der man ebenfalls gerichtet wird.

Zudem wäre es ganz nach Machiavelli nicht schlecht, die Götter um Erfolg zu bitten.

Heiliger Nietzsche, erhelle die Ungläubigen.

Monika

20. Januar 2016 08:57

@ Kaliyuga
Zur Belebung mal was von einer Dame:

Auch ein Peter Schlotterteig "wird vergehen, und seiner Füße Spur wird bald kein Auge mehr im Staube finden"

Trotzdem ist sein letzter Beitrag alles andere als verstaubt:
Der Mensch ist auf eine Welt der aufgehobenen Distanzen noch nicht vorbereitet

https://www.focus.de/digital/internet/dld-2016/dld-2016-philosoph-sloterdijk-der-mensch-muss-eine-antwort-finden-wie-er-sich-als-nachbar-von-milliarden-sieht_id_5218152.html

Da wir " ohne transzendenten Rückzugspol dem Ungeheuer Welt eingefügt sind" ( Peter Sloterdijk) und mit einer digitalen Synchronwelt überfordert sind , werden " wir im 21. Jahrhundert eine Reihe von Sezessionen erleben, wo einzelne Kulturen aus der Globalwelt aussteigen wollen". ( Sloterdijk)

Da stellt sich die Frage:
Behält der Begriff der Nation seine Bedeutung ?
Und wie identifizieren sich Gesellschaften ?

Viel Spaß beim Knobeln !

Exmeyer

20. Januar 2016 09:32

Nun gut, das war wohl zu provokativ für zart besaitete Seelen.

Das rechte Maß: Ich rate, das rechte Maß eher an Bismarck, Schmitt, Macchiavelli, Sun Tsu zu ermitteln. Die Lehren der Kirchen waren immer im Wesentlichen daran zu messen, daß sie selbst nicht ohne machtpolitischer Zweck waren. Es wäre ziemlich dämlich, fremde Lehren, ausgerichtet an fremden Interessen, eines politischen Subjekts, wie dem Vatikan, als die eigenen anzusehen.

Mit dieser Naivität braucht man gar nicht erst anzufangen. Die Lehren Roms sind jedenfalls nicht politisch naiv. Naive rennen rechtgläubig den Cleversten hinterher.

bernardo

20. Januar 2016 10:32

@Monika

Der Mensch ist auf eine Welt der aufgehobenen Distanzen noch nicht vorbereitet und soll sich Nachbar von Milliarden sehen?

Kaum etwas kennzeichnet den Bundesdeutschen besser als dies: Er hält sich für alles Schlechte auf der Welt mitverantwortlich, für das Klima so gut wie für die Armut und die Bildung und die Weltkonflikte. Er fühlt sich als Bewohner eines Weltdorfs, in dem irgendwie alles mit allem zusammenhängt und mit allem "nachbarlich" verbunden.

Faktisch weiß er nicht mal, wovon der Nachbar zwei Haustüren weiter lebt, wie er heißt oder was er denkt.

Sloterdijk ist ein Intellektueller im schlechtesten Sinn, ein in jede neue seiner Thesen selbstverliebter Schwätzer.

Hesperiolus

20. Januar 2016 11:25

Eine Welt der aufgehobenen Distanzen? Entsetzlich!

Nordlaender

20. Januar 2016 11:41

@ Monika

"Auch ein Peter Schlotterteig „wird vergehen, und seiner Füße Spur wird bald kein Auge mehr im Staube finden“"

Sub aeternitas muß jede Bedeutung dahinschrumpfen. Ein Großenknetener Musiker und Philosoph zugleich hatte mal gelehrt: "Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei."

"Da stellt sich die Frage:
Behält der Begriff der Nation seine Bedeutung ?"

Ja.
Führende Nationen werden die sein, die der Elelektronik-Lobby einen kräftigen Tritt ins Gesäß verpassen, als erste damit beginnen, ihre Jugend wieder mit Tafel und Kreide zu unterrichten und per Frontalunterricht zu traumatisieren.
Niemand kann vorne mitspielen, wenn er die nächste Generation der digitalen Demenz überläßt.

"Und wie identifizieren sich Gesellschaften ?"

Gar nicht. Im Gegensatz zu Gemeinschaften sind Gesellschaften lediglich eine Ansammlung von x sogenannten Menschen auf der Fläche Y.
Die einzelnen Menschen-Atome identifizieren sich tautologisch:
I am, what I am. Sie sind Neokreationisten, erfinden sich alle paar Jahre neu.

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