Sezession: Herr Stein, innerhalb der vergangenen zehn Tage sind gleich zwei Anschläge auf das “Ein-Prozent”-Hausprojekt in Halle bzw. dessen Umfeld verübt worden. Was genau ist vorgefallen, und von welcher Schadenssumme sprechen wir hier?
Stein: Der erste nennenswerte Vorfall – neben vielen „kleineren“ Ereignissen, u.a. einem vereitelten Farbbeutelanschlag am 28. Juli – ereignete sich in der Nacht vom 31. Juli auf den 1. August, gegen 2:20 Uhr morgens. Die Aktivisten von Kontrakultur Halle wurden durch laute Geräusche auf der Straße alarmiert. Was sie dort vorfanden, war eine Gruppe von ca. 40 vornehmlich alkoholisierten jungen Männern, die das Haus mit Steinwürfen attackierten. Eine Scheibe ging zu Bruch, die Fassade des Hauses wurde vielfach getroffen. Auch die Hausbewohner wurden, nachdem sie schützend vor das Objekt getreten waren, mit Steinen bedacht.
Die anwesenden Aktivisten konnten die Gruppe dann auf Abstand bringen und schlußendlich vertreiben. Fast eine Stunde dauerte diese angespannte Situation, bis die Angreifer sich in Richtung des Geisteswissenschaftlichen Campus entfernten. Die Polizei kam – trotz insgesamt drei abgesetzten Notrufen – gar nicht. Eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt wird dieses unverantwortliche polizeiliche Fernbleiben hinterfragen.
Die Spurensicherung des LKA konnte am folgenden Morgen nicht nur etliche Steine sichern, die direkt vom Haus abprallten, sondern auch mehrere Depots mit Wurfgeschossen auf dem Campus sichten und photographieren. Die Hausbewohner konnten darüber hinaus etliche Fotos der Angreifer anfertigen und zur Auswertung vorlegen.
Um die Ermittlungsarbeit der Behörden zu erleichtern, haben wir uns entschlossen, 500 Euro für sachdienliche Hinweise zum Tathergang und den Tätern auszusetzen, sofern sie zur Ergreifung führen. Erste gute Hinweise sind bereits eingegangen.
Sezession: Darüber hinaus ist es zu einem zweiten ernstzunehmenden Vorfall gekommen. Was ist passiert?
Stein: Vom 9. auf den 10. August verübten „Unbekannte“ einen Anschlag auf das Familienauto unseres Mitarbeiters Simon Kaupert, der in Halle/Saale arbeitet und lebt. Zwischen Mitternacht und 2 Uhr morgens schlugen die Täter die Scheiben des Wagens ein und zerstachen zwei Reifen. Der Kinderwagen, der sich noch im Kofferraum des Wagens befand, ist mit Glassplittern übersät. Es handelt sich hier fraglos um einen feigen Anschlag auf die Familie unseres Mitstreiters.
Sezession: Das direkt am Steintorcampus der Martin-Luther-Universität Halle gelegene Haus beinhaltet nun nicht nur Arbeitsräume, sondern auch mehrere Wohnungen. Welche Schutzmaßnahmen gibt es, um die Hausbewohner gegen unschöne Erlebnisse dieser Art abzusichern?
Stein: Über Details kann ich hier leider nicht sprechen. Klar ist, daß wir verschiedene Sicherheitsmaßnahmen bereits getroffen haben – weitere werden folgen. Der Angriff auf das Haus Ende Juli und das damit einhergehende Ausbleiben der Polizei hat leider deutlich gezeigt, daß wir mit einer Kooperation der Behörden nicht zu rechnen haben. Wir sind auf uns gestellt. Doch unser Netzwerk ist groß.
Sezession: Die verübten Straftaten sind sicher längst zur Anzeige gebracht worden. Verhält sich die Polizei in Halle Ihnen und Ihrem Projekt gegenüber kooperativ, oder sind (womöglich politisch motivierte) Mängel zu beanstanden?
Stein: Es verhält sich wie in vermutlich fast jeder mitteldeutschen Stadt: Der „einfache“ Polizist sympathisiert (vorsichtig ausgedrückt!) eher mit uns als mit feigen linken Denunzianten und kulturfremden Asylanten. Die Strafverfolgung spricht jedoch, egal ob in Halle/Saale, Hamburg oder Marburg, eine deutliche Sprache. Kaum Hausdurchsuchungen gegen links, keine staatliche Repression, stillschweigende Duldung der einkalkulierten Gewalt.
Sezession: Die Ereignisse der letzten Tage vor Augen: Wie sieht Ihre Prognose für die nähere Zukunft aus, und vor allem – wie kann geholfen werden?
Stein: Auf fortwährende, feige nächtliche Angriffe werden wir uns, egal ob privat oder am Haus selbst, wohl vorerst einstellen müssen. Wir alle sind das gewohnt, haben in linken Großstädten studiert, wurden unzählige Male „geoutet“ und angegriffen. Uns schockt so etwas nicht im Mindesten. Auch das Zusammenspiel von etablierter (lokaler und bundesweiter) Politik und linken Extremisten ist uns bestens bekannt.
Dennoch dreht sich die Gewaltspirale weiter. Polizei und Justiz sind an einer Aufklärung linker Gewalt nur mäßig interessiert, körperliche Gegenwehr unsererseits würde schnellstens kriminalisiert. Nur soviel: Wir sind auf vieles vorbereitet und werden definitiv nicht weichen! Halle/Saale wird sich ändern – und zwar zu unseren Gunsten.
Das Haus gegen Angriffe zu sichern, bleibt derzeit oberste Priorität. Wir sind für jede Spende dankbar. Sie landet, ganz egal über welche Hausnummer wir sprechen, in der Sicherung von zielstrebiger Arbeit für den Erhalt der Völker Europas – Informationen zu den Spendenmöglichkeiten gibt es hier.
Ein gebürtiger Hesse
Drei Notrufe in jener Nacht - und die Polizei kommt kein einziges Mal? Derb. Hat die Antifa jetzt schon Helfershelfer in den Dienststellen, die Einsätze verhindern können? Simmer schon so weit?
Bleibt stark, Leute, und paßt auf euch auf. Ihr seid kostbar.