Videoschau vom Trump-Kongreß

Mitte April tagte das Institut für Staatspolitik (IfS) in Magdeburg. Zeit für eine Videoumschau.

Kein Platz blieb leer bei unse­rem letz­ten Staats­po­li­ti­schen Kon­greß, den wir am 14. April in Mag­de­burg abhiel­ten (Bericht). Alle 250 Plät­ze konn­ten an inter­es­sier­te Zuhö­rer und Mit­den­ker ver­ge­ben wer­den. Ein wei­te­rer klei­ner Mei­len­stein auf der Erfolgs­stre­cke der IfS-Ver­an­stal­tun­gen. 

Die Vor­trä­ge von Mar­tin Licht­mesz, F. Roger Dev­lin und Manu­el Och­sen­rei­ter haben wir fest­ge­hal­ten und ste­hen nun im »kanal schnell­ro­da« – dem Video­por­tal für den Ver­lag Antai­os, das Insti­tut für Staats­po­li­tik und die Zeit­schrift Sezes­si­on – zur Verfügung.

Nach einer Ein­füh­rung in die The­ma­tik durch Insti­tuts­lei­ter Erik Leh­nert eröff­ne­te Mar­tin Licht­mesz den Kon­greß mit einem viel­fäl­ti­gen Vor­trag u. a. über anti-ame­ri­ka­ni­sche Res­sen­ti­ments der deut­schen Rech­ten und das Selbst­ver­ständ­nis Amerikas.

Nach dem schot­tisch­stäm­mi­gen Blog­ger Mil­len­ni­al Woes sprach mit F. Roger Dev­lin ein US-ame­ri­ka­ni­scher Autor. Sein hier zu sehen­der Auf­tritt dreht sich rund um den The­men­kom­plex »Die sexu­el­le Revo­lu­ti­on und ihre Fol­gen« zu dem er 2017 bereits sein Buch Sex – Macht – Uto­pie bei Antai­os veröffentlichte.

Bevor es zum Abschluß in die Dis­kus­si­ons­run­den ging, beleuch­te­te Manu­el Och­sen­rei­ter die geo­po­li­ti­sche Sei­te des ame­ri­ka­ni­schen Umbruchs und erläu­ter­te, wie aktu­el­le Kon­flikt­her­de –bei­spiels­wei­se in Syri­en oder in der Ukrai­ne–  in die deut­sche und euro­päi­sche Poli­tik hineinreichen.

Der Kon­greß bot unse­rem Milieu auch die Mög­lich­keit zu zei­gen, wie viel­fäl­tig der inne­re Mei­nungs­plu­ra­lis­mus ist. Manu­el Och­sen­rei­ter, Bene­dikt Kai­ser und Mar­tin Licht­mesz ergänz­ten die Vor­trä­ge um eine Dis­kus­si­ons­run­de zur Lage in Syri­en, in der unter­schied­li­che Posi­tio­nen ihren Platz fanden.

Glei­ches galt für das abschlie­ßen­de Podi­um mit Caro­li­ne Som­mer­feld, Ellen Kositza, Sophie Lieb­nitz und F. Roger Dev­lin über den Fall Paglia.

»Tired of Win­ning«, wie Donald Trump im Wahl­kampf nicht müde wur­de zu wie­der­ho­len, wur­den wir jedoch nicht. Der Vor­trags­be­trieb reißt auch nach dem Kon­greß nicht ab, ob in Mün­chen, Halle/Saale oder Berlin.

Thor v. Wald­stein hielt denn auch am 16.05. beim Staats­po­li­ti­schen Salon in Ber­lin einen äußerst wich­ti­gen Vor­trag zur neu­en Recht­spre­chung des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts, wel­che den »eth­ni­schen Volks­be­griff« zum extre­mis­ti­schen Coming out wer­den läßt.

Der Vor­trags­mit­schnitt – hier zu sehen – fin­det sich, wie auch alle ande­ren Mit­schnit­te vom Kon­greß, im erwähn­ten »kanal schnell­ro­da«, des­sen Abon­ne­ment wir jedem ans Herz legen, um stets auto­ma­tisch über Neu­ig­kei­ten infor­miert zu werden.

Thor v. Wald­steins Stu­die zu dem The­men­kom­plex der Auf­lö­sung des Volks­be­griffs liegt in der Wis­sen­schaft­li­chen Rei­he des IfS vor; Wer schützt die Ver­fas­sung vor Karls­ru­he? ist beim Ver­lag Antai­os erhältlich.

Und wer am Wochen­en­de noch mehr Bedarf an inter­es­san­ten Vor­trä­gen hat: v. Wald­stein sprach im April in Salz­burg über den »Abschied von der ent­zau­ber­ten Welt« – hier geht es lang.

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All die Vide­os kos­ten Geld. Geld, das stets knapp ist, aber inves­tiert wer­den muß, damit die Quint­essenz der Refe­ra­te nicht nur einem erle­se­nen Kreis von Stamm­gäs­ten des Insti­tuts zugäng­lich ist. Wer das IfS und sei­ne Zeit­schrift Sezes­si­on bei sei­ner Bil­dungs­ar­beit unter­stüt­zen möch­te, kann hier sei­nen Bei­trag leis­ten

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Kommentare (13)

W. Wagner

1. Juni 2018 12:19

Wunderbar der letzte Beitrag von Thor von Waldstein “Abschied von der entzauberten Welt”. Wenn die Linke - jetzt muss man wohl von Mitte sprechen - immer wieder behauptet, die Rechte habe nichts Positives zu bieten, dann findet sich hier der Gegenbeweis dafür, was die Rechte an Schönheit, Wunderbarem, Kulturreichem, Naturschützendem, an Ideen aus unserem reichen europäischen und deutschen Erbe anzubieten hat.
Wenn dereinst - hoffentlich alsbald - wie jetzt in Italien auch in Deutschland eine nationale Regierung sich formt, eine Regierung des Wandels (wie es in Italien heißt), dann sollte Thor von Waldstein das Bildungsministerium übernehmen und Schulen und Universitäten wieder zu dem machen, was sie einmal in Deutschland als Bildungseinrichtungen waren. Großen Dank für diesen Vortrag!

Franz Bettinger

1. Juni 2018 19:16

@Paypal: Wollte eben spenden, aber Paypal weigert sich, den Auftrag anzunehmen. Bitte einmal die Verbidngung überprüfen. Überweisungen per Bankanweisung bleiben bei mir leider oft liegen.

Der_Juergen

1. Juni 2018 19:58

Habe mir heute die Zeit genommen, die Referate von Manuel Ochsenreiter und Martin Lichtmesz anzusehen bzw. anzuhören und es nicht bereut. Erbarmungslos räumt Ochsenreiter mit den Illusionen über Trumps Aussenpolitik auf, die auch auf diesem Forum leider noch etliche hegen. Es wird einem angst und bange bei der Vorstellung, welchen Schaden dieser Mann während seiner Amtszeit noch anrichten wird.

Nath

1. Juni 2018 22:06

Nachdem Anschauen des Von Waldstein-Vortrags verstärkt sich leider mein Eindruck, dass es sich bei vielem, was von der sogenannten Neuen Rechten kommt, doch nur um den alten Wein in neuen Schläuchen handelt - oder anders gewendet, den reaktionären groben Klotz auf den progressistischen groben Keil. Ähnlich hat beispielsweise bereits Marshall Petain, einstmaliger katholischer Staatschef des von Deutschland besetzten Frankreich, geklungen. Vaterland, Familie und Religion als "ewige Werte", um der schrankenlosen gottlosen Freiheit entgegenzutreten; und dann die auch schon etwas in die Jahre gekommene rhetorische Gegenüberstellung von ("negativer") Freiheit-von und ("positiver") Freiheit-zu. Von solchen Pamphletismen muss sich der eine oder andere erst durch ein paar Zeilen des "alten Anarchen" Ernst Jünger erholen.
Dass der Liberalismus nicht das verheißene goldene Zeitalter gebracht hat, noch je bringen wird, ist wahrlich keine profunde Erkenntnis. Doch gleichsam den Teufel in ihn fahren zu lassen und ihn zum Inbegriff aller Verworfenheit zu hypostasieren, wie es von Waldstein, beinahe im Stile eines vorkonziliaren katholischen Rhetors tut, das mutet fast schon skurril an, erinnert mich irgendwie an die Figur des "Naphta" aus Manns Zauberberg. Von Waldstein ist ein scharfer Kopf und bedeutender Gelehrter, daran kann kein Zweifel bestehen, doch eines ist er sicher nicht - ein Denker.

Tiefer betrachtet unterstreichen solche Reden nur ein grundsätzliches Unbehagen: Ihre Affinität der Rechten zu den "anthropologischen Konstanten", zu ewigen, unhinterfragbaren Fakten, Werten und Normen. Hat andererseits nicht schon Nietzsche, oft als vermeintlich "rechter Philosoph" bezeichnet, vom Menschen als dem "noch nicht festgestellten Tier" gesprochen? Es sollte doch, was die vermeintliche Ewigkeit anbetrifft, bereits folgender Befund Nachdenklichkeit hervorrufen. Schaut man sich die beiden Hauptfraktionen im rechten Lager an, so gehören sie zum einen dem christlichen, zum anderen dem biologistisch-atheistischen Lager an. Wo, so kann man mit Fug und Recht fragen, ist das "geistige Band" zwischen diesen beiden Gruppen, deren weltanschauliche Grundpositionen, sich, wenn es an die Wurzeln geht, nicht miteinander vereinbaren lassen? Es ist das Beharrren auf einem Ur-Faktischen, menschlichem Trachten Entzogenen, auf irgendeinem "Ding-an-sich", an das man sich - ungeachtet seiner Göttlichkeit oder Ungöttlichkeit - als Mensch gleichwohl halten und anlehnen kann. (Es ist jenes ersehnte fundamentum inconcussum des Descartes, welches dieser freilich nur im cogito me cogitare finden konnte.) Jedem Wachsamen muss diese metaphysische Inkompatibilität in die Augen springen, umso mehr, wenn nun als Sollens-Fakten eingeforderte "Zwischenwerte" wie die Liebe zu Familie, Volk und Vaterland als artmäßige Bestimmtheiten gänzlich verschiedener Gattungen eingeschoben werden - hier ist die (glaubensmäßig angenommene) Gattung die dem göttlichen Willen entspringende Schöpfungsordnung, dort ist sie der (rational zur Kenntnis genommene) Ablauf blinder Notwendigkeit gehorchender Naturgesetze, denen auch das Leben unterworfen ist.
Politiker können Koalitionen mit gegnerischen Fraktionen immer unter Hinweis auf "die Kunst des Möglichen" kontern, aber auf der sogenannten metapolitischen - eigentlich metaphysischen - Ebene, sind soche Antinomien bei der logischen Herleitung der eigenen Wertsetzungen kaum haltbar.

Bevor sich nun der Eindruck verfestigt, ich würde hier den Positionen des "gegnerischen Lagers" das Wort reden und etwa Waldsteins Hinweis auf die Einbindung des Individuums in eine Gemeinschaft oder den Scheincharakter liberaler Freiheit prinzipiell widersprechen wollen, so sei zur Klarstellung meines Ansatzes - nicht zum Zwecke der "Werbung" für eine bestimmte philosophische Lehrmeinung - angemerkt:
Ja, die Anbindung an die Gemeinschaft ist eine Gegebenheit, aber nicht im moralisch-anthropologischen, sondern im ontologischen Sinne als Mitsein bzw. Mitdasein: Und auch in der Weise dieses Existenzials ist besagte Faktizität eine solche des Daseins, nicht Konstituens eines "Ewig-Menschlichen", sondern Index seiner Verwiesenheit auf (anderes) Dasein, welches nicht es selbst ist und mit welchem es den Ausstand der Zukunft teilt : niemals ist sie isolierbar von dem komplementären Existenzial der Jemeinigkeit, wodurch allen "Kollektivismen", seien sie religiöser oder irreligiöser Provenienz, eine Absage erteilt wird.

"Der Socialismus - der Einzelne als Werkzeug. Die Frage ist: ein Werkzeug wozu?", schreibt Nietzsche. Man könnte analog ergänzen: Der Patriotismus - die Nation als Sicherung des Bestandes eines Volkes. Die Frage ist: Eines Bestandes wozu?
Die mich umtreibende Frage lautet. Hat dieses Volk der Deutschen als Land der Denker noch eine Zukunft? Nur sofern diese Möglichkeit nicht gänzlich ausgeschlossen ist, sofern ihm noch etwas aufbehalten ist, besitzt seine Erhaltung Dringlichkeit. ("Denker eines Volkes" ist hier auch als genitivus obiectivus zu verstehen.) Was ich heute nach längerer Zeit wieder einmal las, hat mir das erneut ins Gedächtnis gerufen:

"'Es gibt keine Haltung, die ihre letzte Rechtfertigung nicht in dem aus ihr entspringenden Nutzen für die Gesamtheit finden könnte.' Adolf Hitler, 30. I. 39.
Wer ist die Gesamtheit? (Eine vorhandene 80 Millionen starke Menschenmasse; ist sie durch das Vorhandensein in das Recht auf einen Anspruch des Bestandes versetzt?)
Wie wird diese bestimmt? Was ist deren Ziel? Ist sie selbst das Ziel der Ziele? Weshalb? Ist sie selbst die Rechtfertigung für diese Zielsetzung?
Wann ist der Nutzen einer Haltung festgestellt? Wo liegt der Maßstab für die Nützlichkeit? Wer setzt den Nutzen fest? Wodurch rechtfertigt sich jeweils diese Zielsetzung. Kann und darf derjenige, der eine Haltung einnimmt, zugleich auch über ihren Nutzen und Schaden richten?
Warum ist der Nutzen der Maßstab der Rechtfertigung einer Haltung des Menschen? Worauf gründet sich dieser Satz? Wer bestimmt das Wesen des Menschentums?.....
Liegt in diesem Begriff der Haltung nicht schon der Verzicht auf jede wesentliche Fraglichkeit des Menschenwesens hinsichtlich seines verborgenen Bezugs zum Seyn?"
(Niedergeschrieben 1939)
Martin Heidegger, Besinnung, 47, Gesamtausgabe Bd. 66

Dies ist m. E. der Vorzug, den die (noch) unverbrauchte junge Rechte jetzt vor der Linken hat: Die zumindest potentiell größere Offenheit für die radikale Fraglichkeit des Menschen, die für die "Progressiven" keine ist, haben sie doch "die Menschheit" längst als ein vermeintlich der "Natur" zugehöriges und in ihr fortschreitendes Seiendes festgemacht. Nur wenn "die Rechte" der Gefahr entginge, sich an irgendein Bisheriges aufs Neue festzuklammern, könnte sie besagten Vorzug behalten.

Gustav Grambauer

1. Juni 2018 23:50

Ochsenreiter meint es gut mit Deutschland und sein wichtigstes Anliegen, Souveränitäts-, Stabilitäts- und damit Friedenspolitik, ist nur zu begrüßen. Aber er kommt mir wie jemand vor, für den das Schachspiel nur aus Bauern, bestenfalls noch aus Springern besteht. (Und wir haben es beim Gegenstand des Vortrags nicht nur mit Schach sondern sogar mit 3-D-Schach zu tun!) Auch die vielen Gedankenspiele "Stellen wir uns doch einmal vor, daß ..." sollten uns eigentlich schon habituell fremd sein, vor allem führen sie nur vom Kern der Phänomene weg - die Frage sollte doch durchweg lauten: "Warum ist etwas so wie es ist?".

Im Vordergrund der Betrachtung sollte doch stehen, in welchem "Reinigungszustand" die Amerikaner Deutschland zurückgeben sollen bzw. werden. Hätten die Deutschen die Macht dazu, müßten sie eigentlich die Amerikaner sogar dazu zwingen, bevor sie abziehen noch das aufzuräumen was sie angerichtet haben. Aber die Deutschen werden nach 73 Jahren Besatzer- und bereits vorheriger Gehirnwäsche nicht mal in der Situation sein, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf herauszuziehen, geschweige denn, den Sumpf aus eigener Kraft trockenzulegen so wie etwa Erdogan das seit Juli 2016 in der Türkei mit seinen politischen Säuberungen vorexerziert. Die Deutschen sollten froh sein, wenn die Amerikaner bevor sie abziehen noch die SHAEF-Militärgesetze gegen das Bunte Regime anwenden und dann, wenn deren Richter und Staatsanwälte einmal da sind, noch etwas Anschubhilfe für den Aufbau z. B. einer einigermaßen sauberen Justiz usw. leisten, was die Deutschen aus eigener Kraft in hundert Jahren nicht schaffen würden. Die Aussicht darauf besteht seit Trump.

(Hätte vor drei Jahren auch noch nicht gedacht, daß ich so etwas einmal schreiben würde, bin eigentlich so gar kein Freund der Amerikaner.)

- G. G.

Der Gehenkte

2. Juni 2018 12:59

@ Nath

Um den großen Meuthen zu zitieren: "Ich bin ganz bei Ihnen." Sie Ketzer! Mußte mal gesagt werden. Vergleichbares wurde in früheren Zeiten auch schon mal ausgesiebt - gut, daß Ihres durchgerutscht ist.

Michael B.

2. Juni 2018 13:14

> Hauptfraktionen [...] christlichen [...] biologistisch-atheistischen Lager [...] weltanschauliche Grundpositionen, nicht miteinander vereinbaren lassen

Das sehe ich nicht derart problematisch. Sehen Sie, ich bin Atheist. Wenn man es genauer definiert aber ein Agnostischer. D.h., nach allem was ich sehe, finde ich keinen Gott, halte die Frage seiner Existenz aber fuer nicht entscheidbar. Nicht prinzipiell - wie harter Agnostizismus das tut - aber fuer mich und diese Zeit.
Dieses 'nicht prinzipiell' drueckt aber mehr aus, naemlich dass das fuer mich keine wesentliche Frage ist. Es treibt mich nicht um wie beispielsweise Leute wie Dawkins, deren Eifer immer auch in ihrer persoenlichen Rechnung begruendet liegt, an der sie sich abarbeiten muessen (Dawkins war Anglikaner). Ich selbst war nie etwas Anderes, ich habe keinerlei Druck in dieser Hinsicht. Das aendert aber nichts daran, dass nach meinem besten Wissen keine solche Entitaet existiert. Ist aber nicht schlimm, meine Frau ist auch evangelisch - und kein diesbezuegliches Leichtgewicht, aber eben voellig frei von missionarischem Eifer und den eher der institionellen Seite Kirche zugehoerigen Ideologiespielchen. Man kann also koexistieren - und erstaunlicherweise so konfliktfrei wie ich mir das in dieser Konstellation freueher auch nicht vorstellen konnte. Alles keine Sollbruchstellen.

Ochsenreiter:
Habe ich mir bis zur Haelfte angesehen, fand aber da nichts,
was "Erbarmungsloses Aufraeumen" illustriert. Stil zu plump manipulativ (wiederholtes "jeder in diesm Saal sollte [...]"), zur Begruendung kam aber nichts. Nicht mein Fall, solche Leute. Vielleicht kam ja hinterher mehr, da bin ich dann aber schon weg.

Weltversteher

2. Juni 2018 21:27

Nath: Vielen Dank für diesen Beitrag.
Das sind aufrüttelnde Fragen, und wenn sie hier vielleicht scheinbar verhallen, hoffe ich doch, so mancher fühlte sich davon gefragt.
Alle paar Monate drucke ich einen Kommentar aus; dieser gehört dazu.

Es wäre schön, öfter von Ihnen zu lesen und Ihre eigenen Gedanken - statt dessen - kennen zu lernen.

Brettenbacher

3. Juni 2018 11:03

@ Nath

Irgendwann, aber keineswegs annodunnemals, zwischen Muggenbrunn und dem Stübenwasen im Anstieg, trug es der Ostluft so durch die Buchenstämme:

>" Wir kommen für die Götter zu spät und zu früh für das Sein.
Dessen angefangenes Gedicht ist der Mensch."<

Ihr Beitrag, werter Nath, hat übrigens Wucht und Glanz.

W. Wagner

3. Juni 2018 12:05

@Nath
So verschieden kann - und soll - man Texte lesen oder hören. Während Sie „alten Wein“ hörten - wobei dieser ja durchaus seinen Preis haben kann -, hörte ich zwar auch nichts grundsätzlich Neues, aber doch eine Zusammenfassung dessen, was stets neu geäußert werden sollte oder darf. Die Gegenüberstellung des Freiheitsbegriffes mag Ihnen „in die Jahre gekommen“ sein, doch damit allein ist sie noch nicht Allgemeingut oder bedeutungslos.
Um ein Beispiel von Waldsteins herauszugreifen: Ja, man darf sich wundern, warum Linke und Grüne so für die weitere Aufnahme von Menschen sind und damit zugleich für weitere Bauprogramme zur weiteren Zersiedlung und Zerstörung unserer Landschaften, etc. Da hat die „Neue Rechte“ tätsächlich „alten Wein“ - aber sehr kostbaren - zu schenken mit Blick auf die Natur- und Heimatbewegungen schon im Kaiserreich.
Schön Ihr Hinweis auf Heidegger. Auch ich lese gerade - übrigens auf Hinweis Martin Sellners hier auf Sezession.de von von Herrmann/Alfieri „Wahrheit über die Schwarzen Hefte“. Aber auch die Gedanken Heideggers werden kommenden Generationen gar nicht mehr verständlich sein ohne die Fundamente, die von Waldstein anspricht.
Mein erster Kommentar war vielleicht im zweiten Teil übertrieben, allerdings geschrieben aus der Begeisterung und den Hoffnungen, die sich in Italien breit machen über die neue Regierung (von denen man in der BRD nichts hört). Auch diese ist entstanden aus winzigen Bewegungen, die sich durch Diskussionen, wie sie auch von Waldstein anstößt, Fundamente erarbeiteten, die nicht nur breite Massen anspricht (wir leben nun einmal im Massenzeitalter), sondern zugleich dem in jeder Hinsicht geistig reichen Italien neue Politik- und auch Denkwege eröffnet (u.a. ist ja Italien stets das erste Land, in dem Heidegger übersetzt und gelesen wird, ja aus dessen Sprache wir wie bei obigem Buch rückübersetzen).

Der_Juergen

4. Juni 2018 08:31

@Nath

Ich bin (in einigen Punkten häretischer) Christ, doch bereitet es mir keine Schwierigkeiten, mit einem Heiden oder Agnostiker, der in politischen Fragen mit mir weitgehend auf einer Linie liegt, zu kooperieren. Wenn er mir persönlich nahe steht, würde ich ein freundschaftliches Gespräch über weltanschauliche Fragen mit ihm suchen, aber keinen Missionierungseifer an den Tag legen; dasselbe würde ich freilich auch von ihm erwarten.

Es fällt mir intellektuell schwer, den Atheismus (im Gegensatz zum weniger apodiktischen Agnostizismus) zu akzeptieren, weil ein kluger Mensch meiner Überzeugung nach begreifen müsste, das eine so schwindelerregend komplexe Welt wie die unsere nicht aus dem Nichts durch eine unergründliche Kette von Zufällen entsteht. Aber wie gesagt, jeder möge nach seiner Facon selig werden.

heinrichbrueck

4. Juni 2018 14:46

Die junge Rechte ist nicht zuständig für die Menschheit. Woher kommt dieser ganze existenzialistische Unsinn, der mit realer Politik nichts am Hut hat, dessen gutmenschelnde Fraglichkeit sich über die ganze Welt ausbreitet? Über die Menschheit wahrheitsgemäß nachzudenken, ist unmöglich.

Eine Nation überlebt dann, wenn sie gegen Angriffe nicht das Nachsehen hat. Das deutsche Volk wurde angegriffen, lange bevor es angriff und Politiker zu "Vogelschiß"-Reden animierte. Inzwischen ist die Bezeichnung "der letzte Dreck" noch gerade gut genug, parteienübergreifend. Wenn das deutsche Leben nicht mehr aus eigener Selbstverständlichkeit heraus gerechtfertigt werden kann, weil irgendwelche Philosophen mit ihrem ganzen abstrakten Bullshit fehlen, dann muß die Lüge wirklich mächtig in den Köpfen hausen. Diese Lüge begünstigt nicht die Philosophie, sondern die Abschaffung.

Zu Gaulands Äußerung, den Schuldkult durch das globale Dorf zu jagen, von den Medien global bis ins letzte Kuhdorf ausgebreitet, damit auch der letzte antiweiße Impuls nicht vereinsamt, müßte noch einiges gesagt werden. Ab hier ist die Welt eine schizophren-perverse Kloake, die ohne Lügen nicht auskommt; und die Wahrheit eine Privatangelegenheit.

Warum ist der NS so gefährlich? Weil nur der NS gnadenlos Paroli bot, und nicht nur gegen den Liberalismus. Wer gegen die heutige Zeit in den Krieg zieht, muß stärker sein, will er diesen Krieg gewinnen. Wird der NS einer negativen Bewertung unterzogen, definiert der Liberalismus den Blick in die Geschichte. Der Liberalismus schreibt seine Siegesgeschichte, und wer ihm wirksam entgegentreten möchte, zieht ein pinkfarbenes Ballettröckchen an. So die Logik der Demokratie, als wertvoll beschrieben, an einen Machtwechsel glaubt. Diese Massenillusion führt geradewegs in den Untergang.

nom de guerre

5. Juni 2018 18:33

Vielen Dank für das Einstellen der Videos! In den letzten Tagen habe ich mit großem Interesse alle Beiträge angesehen und fand besonders den (improvisierten?) Vortrag von Martin Lichtmesz und das Referat von Thor von Waldstein zum Bundesverfassungsgericht sehr informativ. Die Ausführungen von Manuel Ochsenreiter enthielten im Grunde nichts, was man nicht eigentlich weiß oder zumindest wissen könnte, es müsste allerdings viel öfter beim Namen genannt werden. Roger Devlin sieht die Dinge meiner Meinung nach etwas einfach, wobei die knapp 24 Minuten (glaube ich) seines Vortrags sicher nur einen kurzen Anriss seiner Gedankengänge geboten haben. Alles in allem eine sehr gelungene Vortragsreihe.

Eine Anmerkung noch zu @ Nath: >>Hat dieses Volk der Deutschen als Land der Denker noch eine Zukunft? Nur sofern diese Möglichkeit nicht gänzlich ausgeschlossen ist, sofern ihm noch etwas aufbehalten ist, besitzt seine Erhaltung Dringlichkeit.<< Ich weiß nicht, ob ich Sie richtig verstehe, aber wann genau ist denn einem Volk "noch etwas aufbehalten" und wieso ist das die Voraussetzung für seine Existenzberechtigung? Warum müssen Deutsche zu allen Zeiten das Volk der Dichter und Denker sein, damit es sie geben darf? Natürlich fände ich es wünschenswert, wenn es auch in Zukunft noch bedeutende deutsche Philosophen, Wissenschaftler, Künstler usw. gäbe. Aber ich sehe nicht, wieso man das zur Bedingung machen sollte, um für den Fortbestand des deutschen Volkes einzutreten. Müssen denn die Yanomami-Indianer oder die Isländer auch besondere Leistungen erbringen, damit sie als Völker erhaltenswert sind?

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