Der Spätsommer ist schon wieder so vollgepackt mit Veranstaltungen…
…da kann einem glatt die eine oder andere durch die Lappen gehen und das wäre nicht nur, aber besonders in diesem konkreten Fall ein Jammer. Es ist ja mit politischen Demonstrationen so eine Sache: Meist geht man gegen etwas auf die Straße, macht seinem Ärger Luft, artikuliert seine Opposition und hat sich knallige Parolen für den Schlagabtausch mit dem politischem Gegner zurechtgelegt. Die ganze Dynamik der Demonstration, die Wahl des Themas und ihr Stil – alles das ist in der Regel verhaftet in der Gegenwart und macht sich also natürlich abhängig vom Zeitgeschehen.
Ganz anders hingegen die Veranstaltung unserer österreichischen Kameraden aus Wien, die auch dieses Jahr wieder zu einem Gedenkmarsch auf den Kahlenberg rufen: Die Ankunft des europäischen Entsatzheeres, die knatternden Flügel der polnischen Husaren, der Ausfall der geschundenen Wiener, die panische Flucht der osmanischen Belagerer – es sind diese längst mythisch verklärten Bilder, die die Organisatoren vom Bündnis “Gedenken 1683” anrufen, wenn sie sich am 8. September wieder an der Josefskirche treffen, um im Licht der Fackeln und unter wehenden Transparenten den Gefallenen und den Siegern zu gedenken.
Was zu gleicher Zeit auf der – wie ich mir sagen ließ übrigens wieder restlos ausgebuchten – Sommerakademie in Schnellroda theoretisch verhandelt wird, hier erhält und bewahrt es seinen mythischen Überbau: “Europa” heißt dieser Tage die Losung bei uns in Sachsen-Anhalt, “Europa” lautet die Parole auf dem Kahlenberg.
Mir ist es daher ein persönliches Anliegen, auch hier für die Veranstaltung zu werben, zum einem, weil ich selbst nicht da sein kann, zum anderen aber auch, weil ich weiß, unter welchem Repressionsdruck unsere österreichischen Freunde im Moment zu leiden haben. Der Gedenkmarsch am Kahlenberg, er wird auch zum selbstbewussten “Trotzdem” werden und zum klaren Zeichen, daß man gar nicht daran denkt aufzugeben, auch, wenn es von linker wie von staatlicher Seite sicherlich wieder Versuche geben wird den Marsch zu stören, oder zu verhindern.
Wer sich informieren und auf dem Laufenden halten möchte, dem empfehle ich daher gelegentlich auf der Netzseite der Organisatoren vorbeizuschauen, wer noch eine Motivationshilfe für die Anreise braucht, dem lege ich das stimmungsvolle Video vom vergangenen Jahr nahe:
ALD
Ein antitürkischer Idiotenmarsch, dessen thematische Ausrichtung mit der heutigen Problematik der europäischen Nationen überhaupt gar nichts zu tun hat. Die Franzosen dürften konsequenterweise da wohl ohnehin nicht mitmaschieren. Und all die anderen christlichen Völker, die sich im Laufe der Jahrhunderte mal mit den Türken verbündeten und Seite an Seite kämpften wohl auch nicht. Ach ja: haben die Deutschen nicht auch...., ? Ach egal, lassen wir das Geplänkel. Auch sie, Herr Wessels und ihre türkophoben Genossen von der österreichischen IB werden letztenendes schon noch begreifen, das der gegenwärtige Kampf zum Erhalt der europäischen und nichteuropäischen Nationalstaaten nur gemeinsam mit den Türken erfolgreich zu führen sein wird. Möge Allah, Verzeihung Gott, Sie rechtleiten. Den Fackelträgern vom Kahlenberg wünsche ich natürlich dennoch eine gute Wanderung und gutes Wetter.