Buchmessen-Ausbeute (1): Böckelmann, Creveld, Hitler

Die Frankfurter Buchmesse 2018 war längst nicht Antaios und Loci und ein Überfall auf die Verleger, sondern: Bücher. 

Frank Böckel­mann, Autor bei Manu­scrip­tum und Her­aus­ge­ber der Zeit­schrift Tumult, legt eine erwei­ter­te Neu­aus­ga­be sei­ner Stu­die Die Gel­ben, die Schwar­zen, die Wei­ßen vor.

1998 erst­mals erschie­nen, ist das Buch nun ergänzt um einen Lage­be­richt: Fazit: Geän­dert hat sich nichts. Das Gleich­heits-/Viel­falts­pa­ra­dox ist leben­di­ger denn je. Die Unter­schie­de zwi­schen den Völ­kern, die Unter­schie­de in Haut­far­be, Kul­tur und Ver­hal­ten wer­den einer­seits geleug­net, ande­rer­seits beschwo­ren und hochstilisiert.

Böckel­mann unter­sucht all die­se Unter­schie­de und die dar­aus resul­tie­ren­den Schwie­rig­kei­ten, und es stellt sich her­aus: Fremd­heit ist fas­zi­nie­rend, ist ein­zig­ar­tig und eine immer wie­der über­ra­schen­de, kul­tu­rell wich­ti­ge Ange­le­gen­heit – aber sie ist und bleibt Fremd­heit. Hier bestel­len.

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Gleich­heit. Das fal­sche Ver­spre­chen: Wie eine Ergän­zung zu Böckel­mann liest sich die Arbeit des israe­li­schen Mili­tär­his­to­ri­kers Mar­tin van Cre­veld über das fal­sche Wunsch­bild “Gleich­heit”. Das alle Men­schen gleich und gleich­ge­stellt sei­en, ist der gro­ße lin­ke Traum.

Doch ein Traum und die Theo­rie dahin­ter sind ein Traum und die Theo­rie dahin­ter, und wir wis­sen: Wenn eine mäch­ti­ge Theo­rie nicht mit der Wirk­lich­keit über­ein­stimmt – um so schlim­mer für die Wirklichkeit.

Des­halb fürs Protokoll:

Die Ungleich­heit ist nicht aus der Welt zu schaf­fen, allen­falls abzu­schwä­chen, und gera­de die Ungleich­heit ist kul­tur­stif­tend, kul­tur­fes­ti­gend und ein gro­ßer Antrieb. Van Cre­veld legt eine Kul­tur­ge­schich­te der Gleich­heit vor, die zugleich ein Lob der Ungleich­heit ist. Bestel­lun­gen sind hier mög­lich.

Zeit­gleich ist übri­gens im Ares Ver­lag ein wei­te­res Buch aus der Feder van Cre­velds erschie­nen: Hit­ler in Hell – Was er noch zu sagen hät­te. Adolf Hit­ler lan­det in der Höl­le, doch statt des Fege­feu­ers erwar­tet ihn zer­mür­ben­de Lan­ge­wei­le, also beginnt der “Füh­rer” zu erzählen…

Das ist schon ein komi­sches Buch, ganz anders als der Welt­best­sel­ler Er ist wie­der da, und ver­mut­lich kann so etwas nur ein Israe­li schrei­ben: eine Fik­ti­on, die das ver­sucht, was Ernst Nol­te und ande­re His­to­ri­ker for­der­ten und for­dern – näm­lich Hit­ler nicht als ein Ufo zu beschrei­ben, son­dern als Plau­si­bi­li­tät und Mög­lich­keit. Van Cre­veds gewag­ten Ver­such  hier ein­se­hen und bestel­len.

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Am Frei­tag wur­de auf der Buch­mes­se beim Ares-Stand das neue Buch: Rech­tes Chris­ten­tum? mit Bei­trä­gen von Felix Dirsch, Mar­tin Licht­mesz, Mat­thi­as Matus­sek, Tho­mas Wawerka, Caro­li­ne Som­mer­feld u. a. vorgestellt.

Zu Recht war die Ver­an­stal­tung sehr gut besucht, denn in der heu­ti­gen Zeit stel­len sich bei­de gro­ßen Kir­chen in allen Fra­gen bei­na­he aus­nahms­los auf die Sei­te des Main­streams, der Mer­kel­schen Flücht­lings­po­li­tik und dem lin­ken Humanismus.

Wie geht das also, rechts sein und Christ sein? In die­sem Sam­mel­band kom­men Ver­tre­ter des Rechts­kon­ser­va­tis­mus und der Neu­en Rech­ten zu Wort, die fun­diert alter­na­ti­ve Posi­tio­nen dar­le­gen. Hier bestel­len.

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+ Zuletzt Fake Metal Jacket: Sven Recker spielt durch, was man ver­mu­ten darf: War­um in gefähr­li­che Kri­sen­re­gio­nen gehen, wenn sich alles auch zuhau­se zusam­men­bas­teln läßt? Als Kriegs­re­por­ter berich­tet die Haupt­fi­gur Peter Lar­sen von Krieg, Schleu­sern, gefähr­li­chen Fluch­ten und Kata­stro­phen, immer nah dran im Geschehen.

Nur: die Schleu­ser sind bran­den­bur­gi­sche Fischer, die Flücht­lin­ge Asyl­be­wer­ber und der Rest Bil­der­fet­zen aus dem Inter­net. Als Lar­sen tat­säch­lich in Syri­en jeman­dem hel­fen soll, bricht das Lügen­ge­bäu­de zusam­men… Ein raben­schwar­zer Roman über kor­rup­te Jour­na­lis­ten und Fake News. Lesen!

Und wer noch nicht über­zeugt ist: Das lite­ra­ri­sche Trio mit Kositza, Dagen und Licht­mesz hat sich den Roman in der 4. Fol­ge vorgenommen:

Nichts schreibt sich
von allein!

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Kommentare (1)

Max

20. Oktober 2018 16:45

Für die, die es ähnlich wie Ellen Kositza bisher nicht mitgekriegt hatten: Zur Ilustration dessen, was die Weißhelme so machen, reicht es faktisch schon, sich anzusehen, was sie produzieren, um zu wissen, dass es Fake ist.

https://www.moonofalabama.org/2016/06/gallery-dramatic-rescue-man-with-kid-runs-towards-camera-43-staged-pictures.html