Lage 2019 (I): Feind oder Gegner?

PDF der Druckfassung aus Sezession 88/Februar 2019

Die innenpolitische Auseinandersetzung steht auf Messers Schneide. Die Lager gehen von nicht mehr vermittelbaren Wegen in die Zukunft aus.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Nur für den nai­ven, den ober­fläch­li­chen Blick ist das noch eine poli­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung vom Schla­ge der alten, harm­lo­sen Ran­ge­lei­en zwi­schen CDU und SPD. Wer wacher und käl­ter schaut, wer es “abkriegt”, sieht einen geis­ti­gen und par­tei­po­li­ti­schen Weltanschauungskampf.

Die Ver­dop­pe­lung des Stim­men­an­teils der »Grü­nen« bin­nen weni­ger Mona­te ist ein Kenn­zei­chen für die Unver­söhn­lich­keit der Posi­tio­nen in einem gespal­te­nen Volk und für die Ver­fes­ti­gung die­ser Unver­söhn­lich­keit: Sie tritt dadurch zuta­ge, daß sich die Par­tei der Dekon­struk­ti­on des Vol­kes und die Par­tei der ret­ten­den Alter­na­ti­ve für die­ses Volk gegen­über­ste­hen und um ihre Unver­ein­bar­keit wis­sen, wäh­rend die zwei Macht­par­tei­en der letz­ten 70 Jah­re wie alte Tan­ten wirken.

Der grü­ne Auf­stieg ist der Beleg dafür, daß sich die »Zivil­ge­sell­schaft« vom AfD-Schock erholt und einen Stra­te­gie­wech­sel vor­ge­nom­men hat: Bis­her lie­fen alle Ver­su­che der Abwehr der “Alter­na­ti­ve” dar­auf hin­aus, das Erfolgs­re­zept die­ser neu­en Par­tei und sei­nes Vor­felds zu stu­die­ren und es dort ins eige­ne Pro­fil ein­zu­pas­sen, wo es mit der eige­nen Iden­ti­täts- und Nati­ons­ver­ges­sen­heit irgend­wie noch ver­mit­tel­bar war.

Den mäch­tigs­ten Vor­stoß in die­se Rich­tung unter­nahm die CSU, deren Kraft­pro­be mit Mer­kel jedoch nicht mehr aus­ge­reicht hat, um vom Wäh­ler einen erneu­ten, einen »letz­ten« Ver­trau­ens­vor­schuß ein­zu­strei­chen. Zu nahe­lie­gend ist die Alternative.

Das grü­ne Kon­zept steht sol­chen Ver­su­chen (die im Grun­de sogar Ver­stän­di­gungs­ver­su­che sind) dia­me­tral ent­ge­gen. Man faßt dort die Rea­li­täts­wahr­neh­mung der Bür­ger und den Auf­stieg der AfD über­haupt nicht mehr als etwas auf, das einen rea­len Grund haben und eine Reak­ti­on auf poli­ti­sche Feh­ler sein könnte.

Die Grü­ne Eli­te, die Funk­tio­närs­ebe­ne, die Orga­ni­sa­to­ren der “Zivil­ge­sell­schaft” beto­nen viel­mehr, daß man es genau so und nicht anders gewollt habe, wie es in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ablief. Das grü­ne Kon­zept ist das der offe­nen Gren­zen, der Dekon­struk­ti­on des Ent­stan­de­nen, der Tot­alem­an­zi­pa­ti­on des Ichs auf Kos­ten der All­ge­mein­heit, des Neu­baus der Gesell­schaft und der mora­lis­ti­schen Welt­ord­nung. Ver­kauft wird dies dem Wäh­ler, den “eige­nen Leu­ten” so natür­lich nicht, aber es ist und bleibt der Kern.

Nach den Wah­len in Bay­ern und in Hes­sen atme­te man über­all dort auf, wo die­se Kli­en­tel es sich gut­ge­hen läßt: in den Redak­tio­nen, den social-engi­nee­ring-Werk­stät­ten, den Com­mu­ni­ties und Speck­gür­teln rund um die uni­ver­si­täts­na­hen, gut­si­tu­ier­ten grü­nen Zen­tren, und es sind genau die­se Area­le und Lebens­wel­ten, in denen sich die gro­ßen Zumu­tun­gen, Gesell­schafts­expe­ri­men­te und Unsi­cher­hei­ten noch nicht spür­bar auswirken.

Grü­ne Poli­tik ist Kli­en­tel­po­li­tik, und die­ses Kli­en­tel ist nicht der ein­fa­che Bür­ger, der in wenig intel­lek­tu­el­len Beru­fen zu arbei­ten hat und die grü­ne Bewe­gungs­ge­schmei­dig­keit weder im Kopf noch im Lebens­ent­wurf “abzu­bil­den” ver­mag. Alex­an­der Gau­land hat in sei­nem kürz­lich in Schnell­ro­da gehal­te­nen Vor­trag über den “Popu­lis­mus” in der Begriff­lich­keit des eng­li­schen Publi­zis­ten David Good­hard die welt­läu­fi­gen “Any­whe­res” von den deut­lich weni­ger geschmei­di­gen “Some­whe­res” geschie­den und den Grü­nen die “Any­whe­res” zuge­ord­net, die am ein­fa­chen Bür­ger vor­bei­leb­ten und vor­bei­po­li­ti­sier­ten. Vor die­sem Hin­ter­grund wird die grü­ne Poli­tik zu einem aso­zia­len Konzept.

Ein Genie­streich in Sachen Image und Cor­po­ra­te Iden­ti­ty ist der Umstand, daß es den grü­nen Machern immer wie­der gelingt, Gläu­bi­ge in Sachen “grü­nes Pro­jekt” zu mobi­li­sie­ren und zu miß­brauchen. Nicht weni­ge Grü­nen-Wäh­ler leben tat­säch­lich öko­lo­gisch (und erken­nen den Gra­ben nicht, der sie vom E‑Au­to-fah­ren­den Mode-Vega­ner trennt), und eine erkleck­li­che Zahl sah und sieht in den idea­lis­ti­schen Ver­kün­di­gun­gen von Welt­of­fen­heit, Tole­ranz, bun­tem Leben und Will­kom­mens­kul­tur tat­säch­lich “das Gute”, das man aus einer Situa­ti­on des Wohl­stands und des Frie­dens her­aus ger­ne tut.

Das grü­ne Pro­jekt smart und geschmei­dig zu ver­mit­teln, in sei­ner Groß­zü­gig­keit und in sei­nem guten Wil­len zu zei­gen (und den Geg­ner als den kal­ten, gei­zi­gen, freud­lo­sen Typ zu zeich­nen) – das ist die Auf­ga­be, deren Erle­di­gung den grü­nen­las­ti­gen Mul­ti­pli­ka­to­ren in Medi­en, Schul­dienst, Kir­che und Zivil­ge­sell­schaft ohne beson­de­re Anord­nung, ohne Druck leicht von der Hand geht: Sie beschrei­ben stets sich selbst und ihr gutes Gefühl dabei.

Aber es ist und bleibt am Ende aso­zi­al, weil die guten Momen­te und Kli­en­tel-Chan­cen pri­va­ti­siert, die Fol­ge­pro­ble­me (die gsell­schaft­li­chen Ver­wer­fun­gen und Kata­stro­phen) hin­ge­gen sozia­li­siert werden.

Das treibt unter ande­rem auch den Ber­li­ner Dra­ma­turg und lin­ken Vor­den­ker Bernd Ste­ge­mann um, etwa in sei­nem sehr lesens­wer­ten Buch Die Moral­fal­le. Er ver­an­schau­licht die grü­ne Aso­zia­li­tät am Bei­spiel des Vor­sto­ßes der CDU, den Man­gel an (schlecht bezahl­ten) Alten­pfle­gern durch Anwer­bung von Arbeits­kräf­ten aus Bil­lig­lohn­län­dern zu beheben:

Eine lin­ke Poli­tik müss­te die­sen Vor­schlag kri­ti­sie­ren, weil er dazu führt, dass die Löh­ne nied­rig blei­ben oder sogar noch nied­ri­ger wer­den. Wie aber reagiert die Par­tei der Grü­nen? Sie begrüßt die­sen Vor­schlag als ein frem­den­freund­li­ches Zei­chen und unter­stellt zugleich der sozia­len lin­ken Kri­tik Frem­den­feind­lich­keit. Die mora­li­sche For­de­rung nach Ein­wan­de­rung domi­niert dem­nach die sozia­le Fra­ge nach den Aus­wir­kun­gen der Gehäl­ter. So erge­ben CDU-Vor­schlag und Reak­ti­on der Grü­nen ein gemein­sa­mes Bollwerk, …

Sol­che Pak­te sind kei­ne sel­te­ne Quer­front, son­dern lie­gen in der Kon­se­quenz der grü­nen Aus­rich­tung. Stegemann:

Die kom­pli­zier­te Ver­bin­dung, die Rechts und Links in Gestalt von neo­li­be­ra­ler Poli­tik und Iden­ti­täts­po­li­tik ein­ge­hen, füh­ren im poli­ti­schen Feld zu größ­ten Ori­en­tie­rungs­pro­ble­men. Die par­tei­po­li­ti­sche Ant­wort besteht dar­in, dass Grü­ne und CDU zusam­men regie­ren wollen.

Ste­ge­manns Über­le­gun­gen (der mit “rechts” die CDU meint) kenn­zeich­nen die Kluft, die sich inner­halb der »Lin­ken« selbst auf­ge­tan hat und die sich unüber­brück­bar aus­wei­ten wird: Denn die tra­di­tio­nel­le Lin­ke kann sich dem grü­nen Ansatz nicht unter­ord­nen. Mit der tra­di­tio­nel­len Lin­ken, wie sie der­zeit Sahra Wagen­knecht oder eben Bernd Ste­ge­mann ver­kör­pern, könn­ten wir leben. Sie könn­te durch­aus wie­der die am Gesamt­wohl ori­en­tier­te Lin­ke wer­den, die sie einst war und die auf die Aso­zia­li­tät des grü­nen Kli­en­tels ähn­lich kon­ster­niert blickt wie wir. Die tra­di­tio­nel­le Lin­ke hat­te »etwas vor« mit dem Volk, bemüh­te sich um die Abge­häng­ten, kann­te den Zusam­men­hang von Natio­nal- und Sozi­al­staat und ist gera­de dabei, die­ses Erbe wie­der­zu­ent­de­cken und den jahr­zehn­te­al­ten blin­den Fleck, das Volk, wie­der in den Blick zu nehmen.

Die grü­ne Zivil­ge­sell­schaft hin­ge­gen begreift das Volk nicht als Grö­ße, an der man vor­bei­ge­starrt haben könn­te, son­dern als Kon­strukt, das durch ein belie­bi­ges ande­res ersetzt wer­den kann. Aus die­sem Grund hat das grü­ne Milieu tat­säch­lich nicht den Ein­druck, es hät­te in den ver­gan­ge­nen Jah­ren das Recht gebeugt und Geset­ze gebro­chen. Viel­mehr, so das Argu­ment, habe man eine Über­zeu­gung poli­tisch umge­setzt: daß weder Volk noch Nati­on Grö­ße sei­en, für die plau­si­ble, his­to­ri­sche, recht­li­che oder lebens­prak­ti­sche Grün­de des Fort­be­stands vor­ge­bracht wer­den können.

Wo es aber das »Volk« als Kate­go­rie, als wahr­nehm­ba­re Grö­ße nicht mehr geben oder sogar noch nie gege­ben haben soll, wird man über sei­nen Vor­rang in poli­ti­schen Ent­schei­dun­gen nicht mehr strei­ten kön­nen. Der Aus­ein­an­der­set­zung ist die gemein­sa­me Dis­kus­si­ons­grund­la­ge ent­zo­gen: Das Wohl des Vol­kes ist durch ein Wohl für eine Anzahl zufäl­lig kür­zer oder län­ger hier leben­der Men­schen ersetzt wor­den, und die­se Unver­bind­lich­keit bedeu­tet letzt­lich: Aso­zia­li­tät mit gutem Gewissen.

Das ist der Kern der Unver­söhn­lich­keit zwi­schen zwei Lagern, die längst nicht nur in Deutsch­land immer deut­li­cher sicht­bar wer­den. Die Front­li­nie ver­läuft zwi­schen Paris und Peri­phe­rie (Frank­reich), Küs­te und Fly­o­ver-Sta­tes (USA), Grü­nen und AfD, und die Fra­gen, die sich an ihr ent­lang stel­len, sind nicht mehr mit einem Viel­leicht, son­dern nur noch mit Ja oder Nein zu beantworten.

Ja oder Nein bedeu­tet: für oder gegen das Volk. “Gegen das Volk” ist nichts, womit wir leben könn­ten. Das ist dann der Moment, in dem aus einem poli­ti­schen Geg­ner ein welt­an­schau­li­cher Feind wird. Uns selbst behan­delt das grü­ne Milieu längst wie einen Feind und nicht mehr wie einen poli­ti­schen Geg­ner, und es nötigt uns ein hohes Maß an Groß­her­zig­keit und Geduld ab, in die­sen Leu­ten immer noch Geg­ner, nicht Fein­de zu sehen.

Das ist die Aus­gangs­la­ge für das Jahr 2019. Wir, unser immer grö­ßer und stär­ker wer­den­des Milieu und die AfD dür­fen nie ver­ges­sen: Bereits unse­re Aus­rich­tung auf das Volk und für das Volk bedeu­tet, daß es uns in kei­nem Zustand geben kann, der für die grü­ne Kli­en­tel akzep­tier­bar wäre – es sei denn, wir gäben unse­re Aus­rich­tung auf.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (100)

Ein gebuertiger Hesse

31. Januar 2019 12:36

Grundlegener Aufsatz, der definitiv unters Kopfkissen gehört: genau so sieht die Spaltung im Lande aktuell aus, mit diesem Entweder-Oder haben wir's zu tun und kommen nicht darum herum. Hier schreitet sie voran, die notwendige Zuspitzung, die "Vertiefung des Grabens", aber vielleicht auch die Erstverschlimmerung, die schon Teil einer Heilreaktion ist (einer mindestens 51, aber letztlich 74 Jahre alten Grunderkrankung).
Auch die Unterscheidung zwischen der Wagenknecht-Linken und den Grünen ist selten so bündig auf den Punkt gebracht worden. Merken, bebrüten, weitersagen.

ALD

31. Januar 2019 12:36

DANKE Herr Kubitschek für diese klaren, wie immer messerscharfen Worte!

Jeder/ jede Linke, der/die sich als Deutscher/Deutsche fühlt, sollte spätestens JETZT den Mut fassen und zu den wahren Bewahrern der menschlichen Vielfalt wechseln, zum Lager der volksbejahenden, aufrichtigen Deutschen!

Republikfluechtling

31. Januar 2019 13:19

Sehr gut beobachtet und mit deutlichen Worten zum Ausdruck gebracht. Die Konsequenz: Es darf kein Jota von den eigenen Positionen abgerückt werden - von den uns feindlich gesinnten Kräften wird dies höchstens als Schwäche ausgelegt und bringt keine Sympathiepunkte, da für diese eine Pluralität von Meinungen, wie sie in einer Demokratie üblich sein sollte, nicht tolerierbar ist. Aus Angst vor dem „Schmutz“ sich selbst einen Maul- und Denkkorb zu verpassen ist auch nicht zielführend. Die Beobachtung kommt ohnehin, das ist politisch erwünscht. Dann trennt sich die Spreu vom Weizen, und die Feinde unseres Volkes demaskieren sich - sei es aus Dummheit oder Selbstgefälligkeit- zusehends mehr. Also Segel hart am Wind setzen und volle Kraft voraus!

Laurenz

31. Januar 2019 13:28

Der Artikel geht in seinem Verständnis, auch der Analyse nicht weit genug.

"Die Linke" befindet sich in einer Patt-Situation zwischen Wagenknecht-Flügel und dem Kipping-Block, ist somit auch für optionale Bewegungen beim Wahlvolk neutralisiert, stagniert. Und ohne Sahra Wagenknecht wäre die Existenz der "Die Linke" selbst bedroht. Der Wechsel von ehemaligen SPD-Wählern zu den Grün-Faschisten basiert auf persönlicher Betroffenheit in der individuellen Interessenvertretung des links verorteten Wählers. Wer will schon bei den Verlierern sein? Den Grün-Faschisten traut man, zumindest kurzfristig, mehr zu.

Der Grund für die Schwäche des Kipping-Blocks liegt in der Historie. Der Kipping-Block steht für die SED-Diktatur in der ehemaligen DDR, also für eine historische Niederlage. Die Grün-Faschisten, mit ihrem totalitären Anspruch das Leben des einzelnen Bürgers bis in die totale Aufgabe einer persönlichen Freiheit zu reglementieren (Essen, Mobilität, Meinungskontrolle), bietet auch dem jetzigen Rotfront-Kämpferbund die Wiederkehr einer weltweiten Komintern. Der grüne Apparatschik erscheint identisch mit den Brüsseler Autokraten und sind mit dem us amerikanischen Pendant verbrüdert, welches in den USA allerdings aktuell mehr Gegenwind erfährt als in Europa.

Die DDR 2.0, die EUdSSR ist bisher ein gewinnendes Projekt gewesen, welches sich die Grün-Faschisten vor ihren Karren gespannt haben. Die Forderung nach "no borders", geographisch, wie in den Köpfen, basiert auf dem grün-faschistischen Anspruch, nicht nur einen Staat, Europa, sondern den gesamten Planeten unter die Fuchtel zu knechten. Man darf wieder von der Weltrevolution träumen und von einem Posten als Gulag-Chef auf Aruba.

Hartwig aus LG8

31. Januar 2019 13:29

Feind.
Dahinter sollte es kein Zurück mehr geben!

W. Wagner

31. Januar 2019 13:34

So ist es!
Überall - auch in Italien. Man verzeihe mir, dass ich wieder darauf hinweise. In Italien haben wir eine Regierung - zumindest bei der Lega - die sagt: „ Prima gli italiani“, dagegen steht eine schrumpfende, immer aggressivere Linke (ähnlich unseren Grünen, die nur im reichen Deutschland wachsen können), die als radical chic bezeichnet wird. Bosselmann hat das hier in einem seiner Aufsätze wunderbar beschrieben: Sie leben fern der Realität und denken nur ans größere Auto! Ihre Mitläufer machen ein sit-in gegen Salvini (etwa in Palermo), gehören hier aber mit zu den jungen Leuten, die keinen Job haben, von den Eltern leben. Alles liebe Leute, Freunde, völlig überzeugt, aber auch völlig desillusioniert im eigenen Leben. Manche sind etwas heller und sagen: Warum machen wir kein sit-in für unsere eigene Situation? Oder: Es wäre auch für uns ein leichtes, einen Afrikaner jede Woche einmal aufzunehmen, aber auch wir machen es nicht! Machen das die Grünen im Prenzlauer Berg? Nein, denn sie sind Heuchler. Der Begriff Kubitscheks „asozial“ stimmt aus meiner eigenen Erfahrung meiner linken Umgebung 100%tig. Mein bester englischer Freund kriegt es nicht mal hin, dem Sohn seiner besten Freundin Englisch beizubringen, obwohl er perfekt gebildet ist und das Kind einfach bisschen Nachmittagsunterricht bräucht. Aber nichts, eben ein Heuchler! Trotzdem ein sit-in gegen sich selbst.
Bedauerlicherweise, und auch das habe ich hier und intern oft geäußert, gibt es keine grenzübergreifende Zusammenarbeit:
1. Vorstehender Text von Götz Kubitschek müsste hier oder woanders zumindest in Italienisch und Französisch einsehbar sein, denn es ist in Italien nichts über die Situation bei uns bekannt („bei Euch funktioniert alles toll“ etc.). Sezession.de müsste über eine Zwei- oder Dreisprachigkeit nachdenken, die sicher Sponsoren fände!
2. Das Dezember-Heft mit dem glänzenden Artikel von Eberhard Straub, der zum gebildetsten gehört, was vermutlich auch Salvini über sich gelesen hat, hätte ans Innenministerium nach Rom sowie zumindest an alle Lega-Zentralen Norditaliens gesandt werden müssen!
3. Und das geht nochmals an alle, die der italienischen Sprache fähig sind: Schaut auf Facebook bei Salvini, aber ebenfalls auf die zahlreichen anderen politischen Seiten dieses Landes (aus gegebenem Anlass werde ich keine Werbung machen)! Hier ist alles anders und doch wie bei uns!

Tobinambur

31. Januar 2019 14:40

Stimme voll und ganz zu. Würde aber gerne noch eins draufsetzen: Sie schreiben "Das Wohl des Volkes ist durch ein Wohl für eine Anzahl zufällig kürzer oder länger hier lebender Menschen ersetzt worden..." Ich denke, dieses Ersatzwohl soll nur den zufällig hier lebenden Volksersatz ruhig stellen. Tatsächlich geht es nicht um das Wohl von derart definierten Kollektionen von Menschen, sondern ausschließlich um das Wohl der eigenen Kollektion: die der urbanen, universalistischen, globalen, irgendwann transhumanen und fluiden Eliten, zu denen sich eben die engere Klientel der Grünen zählt... und das wie Sie richtig schreiben: mit gutem Gewissen! Und noch eins drauf: Ich denke, dass es zwar auch um das Selbst-Wohl eben dieser Klasse der "Flüssigen" geht, aber damit auch um das Un-Wohl, sprich Liquidierung der Überflüssigen.

Andreas Walter

31. Januar 2019 14:44

Richtig. Die Bruchlinie verläuft immer wieder an der gleichen Stelle, egal ob man sie Marxismus oder aktuelle Umweltpolitik der Grünen bezeichnet. Denn beide sind, wie auch die gegenwärtige Ökonomie, global ausgerichtet, grenzüberschreitend, totalitär, wenn man die ganze Menschheit oder den ganzen Planeten eben als totale Menge betrachtet.

Die selbsternannte planetare Regierung, (Klasse), will eben den Planeten als Ganzes verwalten, beherrschen, regieren, kontrollieren, seine Ressourcen, alle Arbeit und Arbeiter, den Umgang mit der gesamten Umwelt und auch das globale Kapital. Was auf den ersten Blick durchaus einleuchtend und sinnvoll erscheinen mag, aber eben nur auf den ersten Blick.

Denn ebenso könnte man auch Mao oder Stalin die Schlüssel zum Kapitol überreichen, oder zum Petersdom.

Diese Politik zielt halt auf die Abschaffung jedweder Opposition, jedweder Eigenart, Andersartigkeit ab, egal ob individuell, lokal, regional oder national. Der Wunsch nach Weltherrschaft im Grunde. Den übrigens auch einige Muslime haben. Zwanghafte zumindest.

Fritz

31. Januar 2019 15:02

"es sind genau diese Areale und Lebenswelten, in denen sich die großen Zumutungen, Gesellschaftsexperimente und Unsicherheiten noch nicht spürbar auswirken."

Aber sie werden früher oder später auch dort ankommen.

Es brauch schon ein recht großes Maß an kognitiver Dissonanz, heute Grüner zu sein. Man setzt alle Hebel in Bewegung für mehr Zuwanderung von Leuten, die praktisch in jeder Hinsicht (Frauenrechte, Homosexualität, Religion, Umwelt) ganz andere Auffasungen haben als man selber. Der Konflikt kann auf Dauer nicht ausbleiben: Ich denke man muss wirklich den persönlichen Kontakt mit Migranten bewusst vermeiden, um nicht zu merken, wie absurd das eigene Handeln ist.

Mal sehen was passiert, wenn es an den Tag kommt.

W. Wagner

31. Januar 2019 15:22

@tobinambur
Dem ist, wie ich schon ausführte, voll umfänglich zuzustimmen. Kein/e* einziger/einzige* meiner grünen - dazu zählt ja mittlerweile auch die CDU - Freunde, hat das geringste Interesse an „denen, die erst kurz hier sind“. Anfangs (2015) nahm man wohl noch „Flüchtlinge“ auf (man war dazu wohl verpflichtet bei manchen Firmen?!) - selbstverständlich nicht irgendwen, sondern bisschen Akademiker musste schon sein - aber die wurde man auch schnell wieder los. Ich kenne keinen „Grünen“, der auf irgendetwas (der Umwelt etc. zu Liebe) verzichten würde („so spießig sind nur Konservative“), ich kenne keinen Grünen, der nicht bei Amazon bestellen würde, um mir dann zu sagen, wie furchtbar die sind, ... , ich kenne nur einen Grünen, der wirklich ein Verhältnis zur Natur hat; ich kenne keine „Grüne“, die die Essenspreise in der Mensa angehoben sehen will (wegen der Tierhaltung etwa).
Ich kenne aber ne Reihe „Rechter“, die da konsequent, bedacht, sich zurücknehmend leben!
Wenigstens singt der ein oder die andere dieser „Grünen“ noch im Chor Bach und Händel - vielleicht ist also noch Hoffnung. :) ;)

Ein gebuertiger Hesse

31. Januar 2019 15:27

@ Fritz
"Ich denke man muss wirklich den persönlichen Kontakt mit Migranten bewusst vermeiden, um nicht zu merken, wie absurd das eigene Handeln ist."

Ja, denn allein durch beinharte Wirklichkeits-Abkehr kann die kognitive Dissonanz - danke für den Begriff in diesem Zusammenhang - erträglich gestaltet werden, nämlich so, daß die Selbstwidersprüchlichkeit einem nicht auffällt (oder bloß in den Träumen - oh, was mag in den entsprechenden Köpfen da seit 2015 so alles los sein). Auch aus diesem Grund "wechselt der Feminismus ständig die Straßenseite", wie Kositzas Buch "Die Einzelfalle" im Untertitel lautet.

W. Wagner

31. Januar 2019 15:30

@Fritz
Frauenrechte und Homosexualität sind, wenn sie gegen „den Islam“ gerichtet, geäußert, betont werden: „Rassismus!“ Selbst so gehört! Die Schwulen in Berlin wissen das und halten - außer dem mutigen David Berger (Philosophia perennis) - die Schnauze. (Selbstverständlich nicht im Freundeskreis und in der Wahlkabine!)

Der Gehenkte

31. Januar 2019 15:30

Bewundernswert dieser Text: eiskalt, glasklar! Augen öffnend und aufweckend. So schreibt nur einer, der auf einem festen Fundament steht, lang durchdacht, selbst erlitten - Erfahrung und Wissen eins.

Dennoch: gänzlich wollte ich die Brücken nicht abbrechen! Warum? Auch die Grünen sind geworden, was sie sind. Sie sind aus dem konservativen Urreich des Richtigen und Beständigen ausgewandert und zu selbst-betrügerischen Ideologen verkommen.

Das enthält auch eine gute Botschaft: panta rhei. Es gibt kein Sein, es gibt nur Werden - die entscheidende Frage ist die der Geschwindigkeit. Menschen können sich ändern, auch jetzt verfestigte Ideologen können das. Es ist zwar nicht unsere Hauptaufgabe, sie zurück zu gewinnen, aber wir sollten die Kanäle nie ganz schließen und auf die Wandlungen der Vernunft hoffen.

Thomas Paul

31. Januar 2019 15:37

Exakte Beschreibung der Wirklichkeit, danke.

RMH

31. Januar 2019 15:41

Die Grünen profitieren doch in allerster Linie von der Besetzung von medialen Schlüsselpositionen durch Anhänger und Gesinnungsgenossen und vor allem vom Niedergang der SPD. Nicht die "Linke" mit all ihren Zersplitterungen muss sich von den Grünen absetzen, nein, die gute alte Tante SPD muss endlich aufwachen und merken, dass sie hier seit über 30 Jahren eine Schlange an ihrer Brust genährt hat, die sie aussaugt und zerstört.

Der grüne Wähler selber ist meiner Meinung nach auch nicht 100% ident mit grünen Positionen. Viele wählen grün, weil sie die Marke "Grün" eben mit urban, sexy, modern etc. verbinden, so wie sie eben ein I-Phone unbedingt haben müssen, ein Single-Speed Bike oder einen Tesla. Die SPD muss aufwachen - nicht eine Sarah Wagenknecht, die ein Teile- Herrsche- Spielchen macht und den Staubsauger des Systems zum aufsaugen von Unzufriedenen macht.

Im übrigen ist der "Feind" - das wird durch den Artikel ja auch klar dargestellt - vor allem eine Union, die alles macht, damit es zu schwarz-grünen Koalitionen kommen kann und sich mehr oder weniger kampflos ergibt (von aktuell wenigen Ausnahmen im Bereich Verkehrspolitik einmal abgesehen). Die Hoffnung liegt auch hier in einer Union in den neuen Ländern, die ggf. ab Herbst andere "Alternativen" prüfen muss, als schwarz-grün.

Der Wähler hat es in der Hand.

ede

31. Januar 2019 15:49

Asozial ist das Schlüsselwort.

Yvonne Cremer

31. Januar 2019 15:56

Für mich geht es nicht mehr für oder gegen das Volk, denn was ist das noch, sondern es geht allgemeiner für oder gegen die Schönheit. Die haben die Linken auf dem Gewissen, da sollte unser Gegenentwurf ansetzen. Wider dem Materialismus!

PatrickLE

31. Januar 2019 16:23

Diesem Text ist an unmissverständlicher Klarheit nichts hinzuzufügen. Danke ! Laurenz hat natürlich recht, das Grünen-Wachstum beruht ganz überwiegend auf dem rasanten Niedergang der SPD (die ich aber generell für nicht mehr regenerationsfähig halte), aber dies ist kein Grund beruhigt zu sein, wenn man sich die nicht minder gegen das eigene Volk gerichtete Politik der ehemaligen "bürgerlichen" Parteien anschaut.

Ich habe noch eine Frage an G.K., off-topic: Die Buchmesse rückt näher und es drängt mich oder vielmehr uns, die letztjährige, endlich mal möglich gewordene persönliche Bekanntschaft zu erneuern. Wir haben doch ein, zwei Fragen auf dem Herzen, die hier nicht gestellt werden können. Gibt es zu diesem Termin schon Neuigkeiten ?

Tobinambur

31. Januar 2019 16:41

@Wagner, @Cremer und zum Begriff Volk und "Feind"@GK.
Die Somewhere sind für die globalistischen Anywhere kein absoluter Feind (im Sinne von CS). Die meisten von ihnen ducken sich weg, halten den Mund, ohne ihre Lebensweise aufzugeben. Die meisten pflanzen sich aber auch nicht fort; dieser Teil stirbt nach und nach aus. Für den dennoch fortpflanzungswilligen Teil werden die Abtreibungsangebote noch aggressiver aktiviert oder eine panik- und hysteriebasierte Ersatzreligion (Klima) propagiert, um Kinder-Enthaltsamkeit zu erzwingen (wie kürzlich ein französischer Grüner). Die Welt erinnert mich immer mehr an Jonestown mit Grünen und Linken als Jim Jones. Wehe aber, wer diese Aufforderung zum "freiwilligen" Aussterben nicht mitmacht, wer bereit ist, Kinder zu bekommen - und ihnen nicht das materialistische, konsumistische, unästhetische shithole bieten möchte (zu der es für die Somewhere wird)...... und damit sind wir beim Volk! Deshalb der Schaum vor dem Mund der Neuen Jakobiner, wenn davon die Rede ist. Deshalb sind wir ihr absoluter Feind. Hier gibt es kein Gespräch mehr. Und falls es denn eine Wende für die "Völker der Welt" gibt, dann kommt die Schönheit wieder - ganz von alleine. (Ich persönlich habe keine Hoffnung - aber ich möchte sie niemandem nehmen.).

Cantabile

31. Januar 2019 16:46

Guten Tag,
seit einigen Monaten lese ich hier gelegentlich mal Artikel und Leserkommentare. Ich gehöre nicht in Ihre Mitte, sondern bin eher Betrachter am Spielfeldrand - mit von mir zunächst gar nicht erwarteten Sympathien für die Inhalte (manchmal aber auch gar nicht).
Für das links-grüne Polit-Milieu, dem ich mich früher mal - mit schon immer erheblichen Abstrichen - am nächsten fühlte, sind solche Sympathien in den vergangenen 10, 15 Jahren nahezu gänzlich geschwunden.
Dies vorweg zur Einordnung, weil ich mich hier erstmals äußere.

Herrn Kubitscheks Analyse der Zerrissenheit entlang einer Kluft zwischen den Milieus der Grünen und der AfD halte ich für zutreffend. Sie wird ja auch von beiden Lagern schon seit einiger Zeit so wahrgenommen.

Die Schlussfolgerungen allerdings kann ich in dieser radikalen Eindeutigkeit von Ja oder Nein nicht nachvollziehen. Herr Kubitschek schreibt:
"Die Frontlinie verläuft zwischen ... Grünen und AfD, und die Fragen, die sich an ihr entlang stellen, sind nicht mehr mit einem Vielleicht, sondern nur noch mit Ja oder Nein zu beantworten.
Ja oder Nein bedeutet: für oder gegen das Volk. 'Gegen das Volk' ist nichts, womit wir leben könnten. Das ist dann der Moment, in dem aus einem politischen Gegner ein weltanschaulicher Feind wird. Uns selbst behandelt dieser Todfeind des Volkes längst wie einen Feind und nicht mehr wie einen politischen Gegner."

Was verstehen Sie, Herr Kubitschek, was verstehen die hier Schreibenden denn eigentlich unter "Volk"? Wie sieht eine Politik "für das Volk" aus?

Meines Erachtens kann man "Volk" verstehen
1. im Sinne nationaler Zugehörigkeit, die entsteht durch den gemeinsamen Kulturraum, in den man hineingeboren und -sozialisiert wird;
2. in einem ständischen Sinn: tatsächlich hatte "Volk" ja meistens auch die pejorative Nebenbedeutung "Pöbel", "ungebildete Masse", "niedere Schichten/Stände";
3. in einem nach innen nivellierenden wie gegen außen strikt abgrenzenden Sinn nach Art von "Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche".
(Alle drei Varianten haben Schnittmengen untereinander.)

Die Variante 3 halte ich für eine Lüge. Es gibt die Interesseneinigkeit, die in dieser Begrifflichkeit vorgetäuscht wird, so ja nicht - oder doch nur zu einem Teil.

Die Variante 2 entspricht der alten Ständegesellschaft, zu der wir in dieser Hinsicht gerade zurückzukehren scheinen: Der Adel lebte schon immer so global, wie es heute auch für das bürgerlich-grüne Milieu gilt, und beide schau(t)en auf das ungebildete, gemeine Volk erkennbar herab.

Das "Volk" als sinnvollen Gegenstand politischen Handelns kann ich für meinen Teil nur in der Variante 1 sehen - also im Sinne der "Kulturnation". Eine strikte Abgrenzung gegen Nichtzugehörige (wie unter 3) halte ich dabei aber für unrealistisch.

Zum politischen Gebrauch des Begriffes "Volk" sollte das Bewusstsein für die Vagheit der Phänomene gehören, deren Abgrenzung gegeneinander er vornimmt (Begriffe funktionieren in dieser Hinsicht ja immer wie eine digitale Rasterung in einer analogen Welt). Dass beispielsweise Österreich politisch nicht zu Deutschland gehört, Bayern aber schon, ist historisch nachvollziehbar, kulturell aber keineswegs zwingend.

Andererseits vollzieht sich die "völkische" Differenzierung ja nicht nur gegen das Außen, sondern sie setzt sich nach innen fort: Volk/Nation - Bundesland - Region - Dorf/Stadtteil/"Heimat" - sie stehen nach meinem Dafürhalten zueinander wie Schichten einer Zwiebel, und die Menschen in meiner unmittelbaren (norddeutschen) Umgebung sind mir kulturell unmittelbarer vertraut als die Menschen, die in einem süddeutschen Bundesland zuhause sind. Sie sind in diesem Sinne also etwas mehr "mein Volk".

Eine klar umrissene, homogene Gruppe "Volk" kann ich jedenfalls nicht erkennen.

Was ich erkenne und auch gern erhalten sähe, das ist eine zwiebelartig geschichtete Kulturgemeinschaft, die sich mit einer gewissen Selbstverständlichkeit von allein herausschält und gegen andere abgrenzt, weil die Gemeinsamkeiten in die eine Richtung als deutlich stärker empfunden werden als in die andere. Nur dann wäre eine völkische Abgrenzung ja überhaupt auch sinnvoll.

Eine vage Begriffsbestimmung, das ist mir bewusst. Aber mir scheint, dass politisch mit dem Begriff "Volk" nur dann etwas anzufangen ist, wenn er diese Vagheit ausdrücklich beinhaltet - eben weil sie in der Wirklichkeit existiert.

Der_Juergen

31. Januar 2019 16:57

Ein nüchterner, illusionsloser, klarer Text; Kubitschek nimmt wieder einmal kein Blatt vor den Mund.

Eine winzige Kritik: Mir scheint, dass Kubitschek den versprengten Linken um Sahra Wagenknecht, die noch einen Funken von Menschenverstand bewahrt haben, zu viel Bedeutung einräumt. Ich würde sehr hoch wetten, dass die Wagenknecht-Bewegung keine bedeutende Rolle spielen und sich letztlich als Totgeburt erweisen wird. Der Grund hierfür liegt auf der Hand:

In der Migrationsfrage, welche die absolute Schlüsselfrage darstellt, können die Wagenknecht-Linken nicht radikal umdenken. Sie geben zwar seufzend zu, dass man die Armut in Afrika nicht aus der Welt schaffen kann, indem man weiss Gott wie viele Millionen Afrikaner nach Deutschland holt, doch kann man sich ernstlich vorstellen, dass sie die Konsequenzen aus dieser Erkenntnis ziehen und die Schliessung der Grenzen, die Abschaffung des Asylrechts und eine umfassende Rückführung bereits in Deutschland anwesender Fremder, die dem eigenen Volk zur Last fallen, befürworten würden? Kann man sich eine Innenministerin Wagenknecht vorstellen, die Hunderttausende oder Millionen abschieben lässt? Nein, das kann man nicht. Einen Innenminister Höcke, der dies anordnet, kann man sich hingegen sehr wohl vorstellen.

Nicht über ihren Schatten springen können die Linken auch bezüglich des Umgangs mit der deutschen Geschichte. Seitdem Wagenknecht gegen Höcke wegen seiner Dresdener Rede Strafanzeige eingereicht hat, ist sie für mich erledigt. Was nutzt eine verbale Opposition gegen das Regime, wenn man dessen ideologische Grundlage, die ihm als Rechtfertigung für seinen Krieg gegen das deutsche Volk dient, wie ein Kettenhund wütend kläffend verteidigt?

Um sozial zu empfinden und eine Sozial- und Wirtschaftspolitik für das einfache Volk zu machen, braucht man mitnichten links zu sein. Die AFD kann eine soziale Linke entbehrlich machen, indem sie sich vom Wirtschaftsliberalismus löst und sich die Devise Alain Sorals (an dem es vieles zu kritisieren gibt, nicht aber diesen Ausspruch) zu eigen macht: Die Linke der Arbeit und die Rechte der Tradition vereinen.

Gotlandfahrer

31. Januar 2019 17:36

Solange Gruppen sich nicht – wodurch auch immer – als solche auflösen, funktionieren sie weiterhin nach ihren Regeln. „Change“ ist so ziemlich das Unwahrscheinlichste, was ihren Regeln ohne „Not“ oder externen Eingriff passieren kann. Denn die Wahrnehmungsfilter derjenigen, die Teil der Gruppe sein wollen oder müssen, liefern solange Bestätigungen der Regeln, wie sich Widerspruch durch diese Filter irgendwie noch auflösen lässt. Die Hierarchie jeder Gruppe verfestigt diesen Vorgang. Zum einen, je aufwendiger die Auflösung der Widersprüche wird. Zum anderen auch, je entfernter jedes Gruppenmitglied noch von unmittelbarer Erfahrung der Regelauswirkung ist.

Man stellt zu große Erwartungen an den durchschnittlichen Bobo, wenn man erwartet, dass er sich seiner eigenen Sinneseinbettung entzieht. Im Ergebnis ist es asozial, ja. Motivationsseitig sicher nur in wenigen Fällen.

Spannend ist ja eigentlich eher die Frage: Warum haben wir hier einen anderen Filter bzw. wieso neigen wir zu Widerspruch, selbst wenn es teilweise erhebliche persönliche Nachteile mit sich bringt? „Klassenzugehörigkeit“ kann es nicht sein, denn es gibt auch viele Angehörige der internationalen Business Class, die keinesfalls ihre lokalen Wurzeln kappen, hier lesen und manchmal schreiben. So wie es auch zahlreiche Bobo-Opfer gibt, die glauben, Ihnen gehe es immer noch zu gut.

Über die Vertiefung des Grabens braucht sich niemand wundern. Es ist notwendige Folge des zunehmenden Widerlegungsdrucks, der auf den Regelsatz der herrschenden Gruppen einwirkt. Ab dem (längst erreichten) Zeitpunkt, ab dem ein Regelsatz gefühlt widerlegt werden könnte, ist es völlig ausgeschlossen, dessen Veränderung „diskursiv“ anhand seiner eigenen Gegenpositionen herbei zu kooperieren. Das persönliche Investment der unter Druck geratenen Verhandlungsführer ist viel zu groß, als dass sie es durch Regelkorrektur sofort wirksam gefährden. Darum würde Merkel sich in Fundamentalfragen nie auch nur andeutungsweise korrigieren. Und deswegen versprühen Lurchreporter ihre Gewaltphantasien. Dieses „Standing“ wiederum signalisiert der Gruppe eine erhöhte Notwendigkeit zur Geschlossenheit.

Es ist aber auch ein Zeichen für das nahende Ende des Regelsatzes und damit der Gruppe als Ganzes. Mit dem Regelsatz löst sich das Hierarchiegefüge auf. Dies ist längst zu beobachten, nur die fehlende Struktur in den zweiten Reihen macht das Vollstrecken der noch offenen Nerobefehle gegenwärtig noch möglich.

Für uns heißt das: Der Flurschaden wird sich ausweiten. Das ist alternativlos, weil die Bobos noch zu weit weg von ihm sind. Es ist aber so sicher wie das Amen in der Kirche, dass die Bobo-Welt nicht halten kann, weil sie ihre eigenen Grundlagen verzehren muss, um selber sein zu können. Sowas ist logisch immer endlich. Nur die Höhe des Preises ist noch nicht klar.

Niekisch

31. Januar 2019 17:41

"Die Linke der Arbeit und die Rechte der Tradition vereinen"

@der_Juergen 31.1.16:57: ob die AfD das kann und will?

Der Kubitschek-Artikel gefällt mir, nur scheinen mir die Grünen bloß ein Kind des Feindes zu sein und die AfD evtl. die Mutter der anderen Seite der Front.

Nemo Obligatur

31. Januar 2019 17:49

Habe mir vorhin das neue Cicero gekauft. Mit der Liste der Top 500 der einflussreichsten Intellektuellen in Deutschland. Habe den Namen Kubitschek auf der Liste nicht finden können. Da kann was nicht stimmen.

halbautomat

31. Januar 2019 18:12

Hier Partikularismus - dort humanitärer Universalismus.
Hier überzeitliche Gemeinschaft, generationenübergreifendes Wir - dort die Dekonstruktion alles Eigenen.
Hier Familie, Tradition, Volk - dort radikaler Individualismus, Hedonismus, Fernstenliebe.

Historisch wird das „Dort“ keinen Bestand haben. Die Frage ist nur, wodurch und durch wen es überwunden wird.

Der Starost

31. Januar 2019 18:41

@ Der_Juergen
„Einen Innenminister Höcke, der dies anordnet, kann man sich hingegen sehr wohl vorstellen.“

Björn Höcke kann ich mir nicht als einen solchen vorstellen und es wird ihn insoweit auch nie geben. Warum sollten wir allerdings nicht auf einen Kanzler Höcke hoffen, der seinem Innenminister aufgibt, eben dies anzuordnen.

W. Wagner

31. Januar 2019 18:47

@Cantabile
Ich persönlich finde Ihre Begriffsbestimmung gar nicht so vage, sie enthält das Eingrenzende und das Ausgreifende, sie verbindet Geschichte mit Kultur, sie verbindet den Satz Kaiser Wilhelms II., der in einem bestimmten Moment die Schicksalsgemeinschaft anrief, mit dem Adel, der sicher “europäisch” dachte (auch Wilhelms Mutter kam ja woanders her), aber im entscheidenden Moment eben doch - zumindest möchte ich das für den preußischen Adel behaupten - an der Seite seines “Volkes” stand (wobei hier der Begriff auch wieder verschiedenes meinen kann).
Warten Sie @Cantabile auf das Februar-Heft zum Thema Volk, vielleicht finden Sie da weiteres.

Paul Baum

31. Januar 2019 19:01

Das Schlimme ist, daß die AfD sich immer weiter von den Altparteien in die Ecke drängen läßt. Der Anbiederungskurs der AfD wird immer stärker. Das ist es, was die Altparteien wollen: Eine wachsweiche AfD, die von innen und von außen zerlegt wird. Ein exemplarisches Beispiel für die Angst der AfD sind die zwei Facebook-Posts des AfD-Kreisverbandes Alzey-Worms vom 27. Januar und 29. Januar diesen Jahres.

quarz

31. Januar 2019 19:45

"Sie könnte durchaus wieder die am Gesamtwohl orientierte Linke werden, die sie einst war"

Da bietet sich doch ein Buchprojekt an, wie neulich die "rechten Christen": "Rechte Linke" oder so ähnlich. Eine Anthologie vielleicht mit Texten ab dem späten 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Das könnte unzufriedenen Linken Anknüpfungspunkte an eine verschüttete Tradition in Erinnerung rufen. Etwas zum Lesen mit der Taschenlampe unter der Bettdecke.

Laurenz

31. Januar 2019 19:51

@Paul Baum .... die Wahrnehmung des von Ihnen beschriebenen Zustandes mag stimmen, wird allerdings auch von vielen entgegnet werden. Aber nichts anderes war zu erwarten. Immerhin wurden durch die AfD hunderte von Lebensmodellen in den Altparteien ruiniert. Das ist doch schon mal was. Und viele Bürger wissen doch, wie die Piraten zerlegt wurden.
Jede Partei, die es in die Parlamente schafft, wird gekauft, eine Frage der Geschwindigkeit der Halbwertszeit. Die Präsenz der AfD in den Parlamenten ist gut für die mediale Außenwirkung. Entscheidend ist aber ein zukünftiger Einfluß auf die Staatsorgane und das geht nur mit einem politischen Kurs, der viele Wähler garantiert.

heinrichbrueck

31. Januar 2019 20:21

Die Grünen (Gründung: 1980; Gastarbeiter/Anwerbeabkommen: 1955). 25 Jahre Laufzeit, bevor die Toleranzpartei gegründet wurde.

Das Dogma der Grünen ist die Toleranz. Sie wurden so verdreht verzogen, in einer Gemengelage unterwegs sein zu müssen; dagegen friedliche Argumente scheitern müssen, der Versuch in einem Gespräch, sich ihrem Verständnis entzieht. Und meistens ist das Gespräch nicht normal. Die Grünen können nicht umfunktioniert werden, widerspräche der Toleranzreligion. Ohne Toleranz keine Abschaffung. Der Stolz auf das eigene Toleranzideal, wenn man sogar den größten Dreck, die schlimmsten Lügen, die perversesten Verbrechen, politisch korrekt tolerieren kann. Die Dressurübung, das Häßliche, Fremde, Abartige, Verkommene, Widerwärtige, als überlegen oder zumindest gleichwertig hinzustellen bzw. anzusehen, eine Übungsvariante mittels haltlose Menschen gelenkt werden können. Gehirnwäsche. Verstandeskontrolle. Keine Volkspartei, eine gelenkte Partei. Keine Schönheit, Satanismus.

Die Grünen wollen, aber sie können nicht. Ihrer Einstellung bzw. Sichtweise entbehrt jede Grundlage mittels ein Volk Zukunft haben kann. Und an diesem Punkt werden sie verlieren. Sie werden hoffentlich nicht gefragt. Sie werden nicht nachgeben, eher nehmen sie den Planeten mit.

"Der Wähler hat es in der Hand."

Noch nie gehabt. Und auch in Zukunft nicht. Zuerst ein Systemwechsel, danach ist es klar. Staatliche Dressurakte bringen uns nicht weiter, wir sind schließlich keine Grünen, die ihren Zweck erfüllen müssen, eines Tages aber nicht mehr gebraucht werden. Den Grünen wurde das historische Grab schon mit dem Gründungstag ausgehoben.

"Denn ebenso könnte man auch Mao oder Stalin die Schlüssel zum Kapitol überreichen, oder zum Petersdom."

Ach ja! Und Marx und Trotzki würden Sie die Schlüssel geben?

Die Opposition muß mehr Weltoffenheit und Toleranz an den Tag legen, dann klappt es auch mit den Grünen!

Paul Baum

31. Januar 2019 20:26

Die AfD hat ihren Zenit schon überschritten. In vielen westlichen Bundesländern ist die AfD in einem desolaten Zustand, wie zum Beispiel in Hamburg, Bremen oder Rheinland-Pfalz. Und in Bayern, wo die AfD bei der Bundestagswahl das beste Ergebnis im Westen geholt hat, liegt sie nur noch bei acht Prozent.

AlbertZ

31. Januar 2019 20:59

Don Alphonso hatte auf seinem Twitter-Blog die Bilder der Jahreswechselreisen Özdemir's (Trecking in den Anden) und Katharina Schulzes (Eis mit Sahne am Strand von Kalifornien) gezeigt.
Die Albernheit dieser Selbstdarstellungen kommentierte er u.a. mit dem Bild einer Demonstration der Grünen gegen den Ausbau des Münchener Flughafens und dem Hinweis auf die unökologischen Plastikbestandteile des Eisbechers.

Nach meinem Dafürhalten konnte kein Grüner etwas dagegen einwenden, da er es nur verleugnen/verniedlichen können würde; ich erwartete daher keine Vertreter von Grüner Seite.
Tatsächlich meldeten sich aber zwei:
- der eine bot den Lesern Bewertungen wie Looser/Abgehängte und eine Reihe von psychischen Störungen zur Auswahl -- ganz nach dem Motto der freien Identitätswahl
- der andere fand es in Ordnung, daß nicht jeder Kontinentalflüge machen kann -- die emanzipierte moralistische Welt hat auch eine Hierarchie

Diese Antworten beruhend auf anderer Realitätswahrnehmung überraschten mich.
Wie kam ich zu der anfänglichen falschen Erwartung ?
Als Jugendlicher lernte ich die Grünen als 'ökologisch' kennen, denn so wurden sie damals in den Medien eingeführt und beworben.
Das entsprach historisch nie den Tatsachen.

Dennoch muß ich mir erst (wieder) klar machen, daß die Grünen nichts mit Ökologie oder Naturschutz zu tun haben.
Erst dann ist Platz für die Beschreibung des "grünen Konzeptes" und dessen Klientel, wie es GK im Mittelteil des Artikels sehr zutreffend formuliert.

Gelddrucker

31. Januar 2019 21:00

Zu diesem Artikel und den Kommentaren habe ich zwei Anmerkungen:

1. Der Anteil der Grünen, die aktiv und willentlich gegen das Volk sind, ist nicht hoch. Die sind eher bei den Linken zu finden. Der Großteil ist einfach völlig indifferent, ahnungslos, uninformiert über die tatsächlichen demographischen Verhältnisse oder wäre noch nichtmal in der Lage, eine Meinung zum Thema Volk zu formulieren, weil: noch nie Gedanken darüber gemacht. Die aktiven Volkstodagenten sind eine relative Minderheit, meiner Auffassung nach. Und ich kenne viele Grüne aus meinem Umfeld, und ich gebe in Schande zu, bis 2013 als junger und dummer ebenso diese Partei gewählt haben im festen Glauben, ich tue dem Planeten etwas Gutes.

Darin liegt auch eine Chance. Die Indifferenten müssen wieder für das Volk begeistert werden. Maßnahmen hier jetzt zu skizzieren würde zu weit greifen.

2. Die völlig offensichtliche kognitive Dissonanz, die der Mitforist Fritz perfekt zusammenfasst muss immer und immer wieder betont werden. Am besten man kopiere sich diesen Satz hier:

"Es brauch schon ein recht großes Maß an kognitiver Dissonanz, heute Grüner zu sein. Man setzt alle Hebel in Bewegung für mehr Zuwanderung von Leuten, die praktisch in jeder Hinsicht (Frauenrechte, Homosexualität, Religion, Umwelt) ganz andere Auffasungen haben als man selber. "

Und trolle damit in jeglichen Kommentarspalten zum Thema bei Faz, taz, Zeit, Spiegel und überhauptwo.

Simplicius Teutsch

31. Januar 2019 22:16

Stimmt, Seehofer-Kraftproben mit Merkel sind passe. Söder hat eimerweise Kreide gefressen und führt die CSU auf Merkellinie.

Und es funktioniert:
„Drei Monate nach der Landtagswahl blicken die Bayern wieder mit einem besseren Gefühl in die Zukunft. Für mehr als die Hälfte der Bürger bieten die Verhältnisse im Freistaat Anlass zur Zuversicht, das sind acht Prozentpunkte mehr als noch im September. Gut ein Drittel ist eher beunruhigt - ein Minus von elf Prozentpunkten.“

Bayerntrend, 29. Januar 2019,
AfD verliert in Umfrage mehr als 2% (auf 8%), Grüne setzen ihren Höhenflug fort auf 23%, Bayern-SPD schlittert Richtung Abgrund (6%).

Kaiza

31. Januar 2019 22:33

Meine persönliche Wahrnehmung war schon immer diese:
Wenn die rot-grüne Bourgeoisie die Möglichkeit hat, wird sie uns erledigen.
Mit einem guten Gewissen.

Ich meine das ernst. Ich lebe und arbeite im rot-grünen Umfeld und kann da schon seit ca. 2 Jahren eine Eskalation wahrnehmen. Gewaltphantasien werden ganz offen ausgesprochen. Hand abhacken, für immer in den Knast sperren, kastrieren oder ganz einfach tot schlagen.
Das fröhlich frei am Mittagstisch besprochen.

Ich würde auch keine Konfrontation empfehlen. Der Hass auf uns ist unbeschreiblich.

Oft haben sich Konservative und Rechte gewehrt, unsere Widersacher als Feind zu bezeichnen (sprachlich abrüsten usw...). Gut, dass es Kommentarbereiche gibt. Konnte ich dort viel wertvolles für mich gewinnen und möchte an dieser Stelle alle recht herzlich grüßen.

Mein Vorschlag ist eine Änderung unserer Taktik:
- wir sind nicht mehr gegen den großen Austausch
- wir lehnen uns nicht mehr gegen die Aktionen der Regierung auf
- wir sparen dadurch Energie und verschleißen uns nicht als Bremsblock, der einen internationalen Güterzug zum stoppen bringen möchte
- wir sind Passanten und halten uns so viel wie möglich raus
- wir denken, dass die Migration und Reduzierung auf die Ökonomie ein Unheil ist? Lasst es passieren!
- es wird so oder so schlechter werden. Warum Kräfte vergeuden. Freuen wir uns auf das Chaos. Vielleicht ist das unsere einzige Chance. Dazu müssen wir einfach nur nichts tun.

Hören wir auf dagegen anzukämpfen.

Gelddrucker

31. Januar 2019 23:05

@Kalza: Was sind das für Menschen, Altersklasse, Berufsstand?

Derlei Abartigkeiten habe ich noch nicht vernommen und ich verkehre auch recht häufig in solchem Umfeld. Ich sehe eher dass der Widerstand abnimmt und man beginnt, uns als normale Leute wahrzunehmen, die eben keine KZs für Moslems wollen.

Kann übrigens jemand diese seltsamen Umfragewerte erklären? Seit längerem gehen die Klickzahlen für patriotische Videos in die Höhe, ebenso merke ich in Kommentarspalten der Mainstreammedien wie sich der Rahmen des Sagbaren erweitert und der Protest größer wird. Hat das was mit dem Verfassungsschutz-Gesinnungsterror zu tun, der einige Dummköpfe wieder auf die falsche Bahn bringt?

LotNemez

31. Januar 2019 23:14

Ob sich eigentlich Zustimmung oder gar Bewunderung für einen Autor nicht ein bisschen dezenter verpacken lassen? Diese unverhohlene Schmeichelei in einigen Kommentaren ist ja nicht zum Aushalten. Geradezu kafkaesk. Das erinnert an Nachwuchsidentitäre, die für ein Autogramm vom Sellner anstehen. Denen sei es noch verziehen.

"Wo es aber das »Volk« als Kategorie, als wahrnehmbare Größe nicht mehr geben oder sogar noch nie gegeben haben soll, wird man über seinen Vorrang in politischen Entscheidungen nicht mehr streiten können. Der Auseinandersetzung ist die gemeinsame Diskussionsgrundlage entzogen:"

Mir liegt an der Kategorie "Volk" auch viel. Das ist zunächst vielleicht nur eine Frage des Instinkts, dem der Intellekt dann die Feder führt. Cantabiles Forderung nach einer wirklichkeitsnahen Beschreibung dessen, wer/was das Volk ist, scheint mir sehr wichtig zu sein. Ich frage mich darüber hinaus, wie man dieses Zwiebelschalen-Volk heute noch adressieren kann. Wer waren denn in der Vergangenheit die Adressaten und wer die Träger der Volksidee? Das war ja nicht die selbe "Klasse". Das eigentliche Volk ist nie besonders politisch gewesen. Angesprochen fühlten sich aber viele Bürgerliche, die dann den Zeitgeist so prägten, dass der Bodensatz ungefragt mitgerissen wurde.
Da heutzutage weder Bürgerliche (weltoffen Vereinzelte) noch Prekariat (abgehängt Vereinzelte) als Volk adressierbar sind, welche soziokulturelle Wirkung kann dann noch der Volksbegriff entfalten?
Ich finde Gaulands Ansatz deswegen gut, weil er nicht von Volk sondern von Populismus spricht. Das ist ein großer Unterschied, denn der "kleine Mann von der Strasse/ heute: vor dem TV" ist argwöhnisch gegenüber Solidaritätsaufforderungen. Er wird aber hellhörig, wenn sich wider Erwarten etwas bewegt, wovon er tatsächlich praktischen Nutzen hat. Nur so kann er gewonnen werden. Und ich meine das nicht nur in finanzieller Hinsicht. Auch ein neu gewonnenes Sicherheitsgefühl beim Gassigehen durch die Nachbarschaft nützt ihm.
Gauland hat Recht. Wir hier sind nicht das Volk. Wenn ich etwas aus diesem Forum an jemanden "aus dem Volk" schicke, kommt sowas zurück:
"Ich versteh nur Bahnhof. Bin schon zu müde für so viel Ergüsse. Was ist denn das für eine Gruppe von sich selbst eingenommener "Intellektueller?"
Die Rechte, auch die im Bundestag, ist den Leuten vielfach zu hoch und das politische Verständnis für die Notwendigkeit einer ethnisch möglichst homogenen Gesellschaft zu wecken, ist ein Ziel,in das man sich ordentlich verrennen kann. "Was soll das Gerede von Volksgemeinschaft? Was hab ich davon? Die sollen lieber mal die Drogendealer wegsperren."

zephyros

31. Januar 2019 23:17

Um die Grünen zu bekämpfen, muss man ihre eigenen Ideen zu Ende denken und der Öffentlichkeit das Resultat plastisch vor Augen führen. Jedoch nicht in der Rolle des gravitätischen Untergangspredigers (mE der Kardinalfehler vieler Rechter ) sondern als bissiger Satiriker, der aufzeigen kann, dass das Grüne Parteiprogramm auch aus einer Umfrage unter Kindergartenkinder hätte entstehen können. Die entscheidenden Figuren der Rechten sind mE nicht Leute wie Höcke, sondern Leute wie Klonovsky.

Wir bräuchten für meinen Geschmack einen Patriotismus mit etwas weniger Pathos, dafür mehr Humor, bzw. einen Heimatbegriff, der sich nicht nur in philosophischer Abstraktion und Abhandlung erschöpft, sondern vermehrt als Erfahrung und Ereignis greifbar wird.

Der_Juergen

1. Februar 2019 00:14

@LotNemez

Sie haben sicher recht. Das Niveau dieses Blogs, wiewohl nicht mehr so hoch wie auch schon (wozu das - unfreiwillige oder freiwillige - Schweigen hochkarätiger Foristen wie @Winston Smith oder neuerdings @Caccatum non est pictum beiträgt), liegt immer noch weit über dem, was Otto Normalverbraucher begreifen kann, oder besser begreifen will. Für patriotisch gesinnte Deutsche mit zumindest durchschnittlicher Intelligenz und einem Minimum an gutem Willen gibt es ja Organe wie @Compact oder @Zuerst!, oder Internet-Foren wie PI und den im Vergleich zu letzterem weit kühneren Michael Mannheimer Blog, auf dem seit geraumer Zeit auch Themen angeschnitten werden, auf die man bei Sezession aus purem Selbstschutz nicht eingehen kann (Mannheimer lebt seit längerem in Ungarn).

Ich habe keine Zeit, mir allzu viele AFD-Wortmeldungen im Bundestag anzusehen, aber diejenigen von Dr. Curio oder Alice Weidel, um nur zwei Beispiele zu nennen, sind meist sehr gut - und so formuliert, dass der Durchschnittsmensch, der Oswald Spengler oder Carl Schmitt bestenfalls dem Namen nach kennt, sie ohne weiteres kapiert.

Vergessen Sie, @LotNemez, nicht, dass Revolutionen immer von kleinen Minderheiten ausgehen. Die Aufgabe, die sich die Leiter dieses Forums gesetzt haben, besteht hauptsächlich darin, zur Formierung einer geistigen Elite beizutragen, die am Tag X fähig ist, Macht zu übernehmen. Meines Erachtens bewältigen K. und K. sowie die anderen Autoren diese Aufgabe bravourös (keine "Schmeichelei", denn die haben die Leute nicht nötig, sondern ein aufrichtiges Lob).

Und wenn wir schon bei den Autoren sind: Wo bleibt eigentlich Lutz Meyer? Hat der sich verabschiedet? Ich weiss, nicht jeder hier mochte seine Beiträge, aber ich fand sie meistens gut.

Franz Bettinger

1. Februar 2019 00:37

@"Die Verdoppelung des Stimmenanteils der Grünen binnen weniger Monate".
Ich schließe nicht aus, dass diese Umfragen Propaganda und das Werk von Deep State sind. Von möglicherweise massiv manipulierten Umfrage-Ergebnissen als Faktum bzw. a priori Gewissheit auszugehen, halte ich für sehr gefährlich. Genau dies bezwecken die Hinterfrauen und -männer des Deep States: Dass auch wir ihre Umfrage-Propaganda für bare Münze nehmen. Ich hatte es vor langer Zeit auf SiN schon mal gefordert: eigene Umfragen machen. Unbedingt! Dieser Aufgabe könnte sich die AfD annehmen. Unbedingt!

Nemesis

1. Februar 2019 01:03

"Die Verdoppelung des Stimmenanteils der »Grünen« binnen weniger Monate ist ein Beleg für die Unversöhnlichkeit der Positionen in einem gespaltenen Volk und für die Verfestigung dieser Unversöhnlichkeit: Sie tritt dadurch zutage, daß sich die Partei der Dekonstruktion des Volkes und die Partei der rettenden Alternative für dieses Volk gegenüberstehen und um ihre Feindschaft wissen."

Ich widerspreche.
Nach meiner Einschätzung bildet die Verdoppelung des Stimmenanteils binnen weniger Monate nicht zwangsläufig die Positionen in einem gespaltenen Volk ab, jedenfalls nicht bezüglich politischer Positionen, sondern vielmehr ist es die erneute Bestätigung des Brechtschen Satzes, daß erst das Fressen und dann die Moral kommt.

Die Wähler der Grünen sind nicht die um die Welt jettenden globalen "Anywheres". Sie sind es z.T. zwar auch, aber sie sind keineswegs das Rückgrad der grünen Stammwählerschaft. Die Analyse der Stammwählerschaft der Grünen zeigt ein eindeutiges und klares Bild: Die Hauptwähler der Grünen sind: Beamte. Danach Frauen und junge Akademiker.

Weshalb wählen ausgerechnet Beamte eine Partei, aus deren Sicht ihr Arbeitgeber gar nicht existieren dürfte und deren Anliegen es ist, diesen abzuschaffen? Sie wählen entsprechend des Brechtschen und nicht so sehr entsprechend eines weltanschaulichen Imperativs:

1. Als pro-EU Partei unterstützen die Grünen die Zunahme der Verlagerung der Verwaltungsvorgänge auf supranationale Ebenen (EU). Dies läßt erhebliche zusätzliche Bürokratie entstehen. In Folge fallen die bisherigen Stellen nicht einfach weg, sondern weitere werden geschaffen. Zudem bestehen noch vielfältigere, weitere Aufstiegsmöglichkeiten für Beamte innerhalb dieser EU-Bürokratie.
2. Die weitgehende Verbots- und Vorschriftenpolitik der Grünen benötigt immensen zusätzlichen Verwaltungs und Überwachungsaufwand, mithin eine prosperierende Situation für Beamte aller Couleur.
3. Alles was die Steuerumverteilungspumpe am Laufen zu halten verspricht, wird unterstützt, da das individuelle Gehalt davon abhängt (Anwerbung von Arbeitskräften aus Billiglohnländern, Unterstützung der Flüchtlingspolitik etc.)
4. Die Verdopplung der Stimmanteile der Grünen führe ich auf die oben genannten Gründe, sowie auf den zunehmenden Zwang des offenen politischen Bekenntnisses zurück: Welche Beamten können es sich leisten, aus dem System entfernt zu werden?
5. SPD, FDP und Linke waren und sind nie eine Beamtenpartei gewesen. Allenfalls bedingt noch CDU.
6. Quoten- und Vorzugs- und Feminismusregelungen erklären den exorbitanten Anteil von Frauenwählerstimmen der Grünen. Hier werden ihre eigenen Interessen am Besten bedient.
7. Für Akademiker und akademischen Nachwuchs gilt das entsprechend oben aufgeführte.

Die Grünen sind, wie alle Parteien, eine Klientelpartei. Die durch ihre Politik herbeigeführte Spaltung folgt nicht so sehr einer weltanschaulichen, sondern vielmehr einer hart egoismus-getriebenen Sollbruchstelle. Da man das vor Anderen so aber nicht eingestehen will, folgen die bekannten Rationalisierungen, wobei das Paradigma des Umweltschutzes die wirkmächtigste Rationalisierung bietet. Die Wahlerfolge der Grünen lassen sich aus meiner Sicht nicht an einer Pro oder Kontra "Volksfrage" festmachen. Diese ist zwar Folge, aber nicht Ursache der Wahlerfolge grüner Politik.

Peter Niemann

1. Februar 2019 03:57

Die meisten Kommentare gehen am Thema vorbei, so exzellent sie auch sein mögen. Ob ich es besser weiß? Nicht unbedingt, aber ein kurzer Versuch: Die Rechte verliert gerade den Informationskrieg. Nicht daß wir je eine Chance gegen den Mainstream hatten. Und dieser kapert einige rechte Ideen, der Minimalrechtsruck wird viele beruhigen und die eigentlichen Rechten werden im Straßen- und Informationskampf zerrieben werden. Die AfD paßt sich an oder stirbt und wir Sezessionisten haben unsere Druckventilrolle auch gespielt. Rückzug in den Osten? Kinder kriegen? Innere Emigration? Zermürbender Versuch die Informationsschlacht doch zu gewinnen? Weitere Rekrutierung junger Menschen? Achtsamkeit und Konsumenthaltung? Rechristianisierung trotz Hararis (aktueller postmoderner/IT-Held!) und postmoderne Narrative? Mir fällt nichts Besseres ein, aber dann wiederum habe ich die Innovationskraft (Buchmessecoup!) von K&K nie besessen und mutmaße klügere Köpfe unter dem Publikum hier...

Laurenz

1. Februar 2019 07:04

@Paul Baum .... woher kennen Sie denn den Zenit? Sind Sie ein Hanussen 2.0? Wo würden Sie denn den Zenit bei den aSozialdemokraten historisch verorten? Und wenn Sie denn solch einen desaströsen Zustand der AfD vor Ort wahrnehmen, warum ändern Sie ihn nicht?

@Cantabile ..... wir indigenen Europäer sind mehr oder weniger, spätestens seit Kaiser Karl, miteinander verwandt, ob uns das nun paßt oder nicht. Auch vor einer
historischen Reichsgründung verstand man sich sprachlich geographisch weitläufig, das ist auch heute noch so. Angelsächsische Schriften aus dem 7. Jahrhundert klingen sehr deutsch, wenn man sie laut liest.
Wenn unser völkisches Verwandtschaftsverhältnis in Ihren Augen und im Sinne der Linken keinen Wert besitzt, keine Rolle spielt, brauchen wir auch weder Berggorillas noch Löwen retten. Hauskatzen und Berberaffen in Gibraltar tun es auch. Ohne die bigotten und teuren Produktionen von Herrn Jaenicke, kann die ARD auch den TV-Obolus senken.

Simplicius Teutsch

1. Februar 2019 07:39

@ LotNemez.
Das muss ich jetzt doch schnell noch anbringen. @LotNemez, Sie kennen offenbar nicht den Unterschied zwischen Zustimmung, Lob für Götz Kubitscheck auf der Netzseite hier und auf der anderen Seite von dem, was Schmeichelei ist. Niemand, vermute ich hier für die Kommentarschreiber, hat die Absicht, aus seiner lobend geäußerten Zustimmung bei Götz Kubitschek einen irgendwie gearteten Vorteil zu ziehen, also ihm schmeicheln zu wollen. Wir wollen ihm nur ein Feedback geben und den Rücken stärken.

Was auch ich immer nur loben kann, ist die klare, verständliche, kurzgefasste Sprache von G.K , wenn er einen Sachverhalt darstellt, wie hier: „Das ist die Ausgangslage für das Jahr 2019“.

Venator

1. Februar 2019 08:06

Nach meinen persönlichen Erfahrungen würde ich Kaiza zustimmen. Was mir auch besonders auffällt ist, daß es praktisch keinerlei rechte Jugendkultur mehr gibt. Entschuldigung, aber die 7 Identitären sind bundesweit einfach nicht wahrnehmbar. Dazu im Gegensatz, gab es eine extreme Zunahme bei den Linksextremisten und noch mehr in deren Sympathisantenumfeld. Die optisch und durch Tags und Sticker ganze Stadtviertel dominieren. Rechts ist bei Jugendlichen komplett out und sie dürften seit 1945 noch nie so auf Staatslinie gelegen haben, wie heute. Da soll mal einer sagen, Agitprop würde nicht mehr wirken. Rechte werden nur noch als kleinbürgerliche Besitzstandswahrer wahrgenommen und dazu will sich niemand selbst zählen und wenn man ehrlich ist, die AfD ist im Westen auch überall auf dem Rückzug.

Franz Bettinger

1. Februar 2019 08:48

Was für ein Kommentar-Gewitter! Gratulation.
@"Die Verdoppelung des Stimmenanteils der Grünen binnen weniger Monate". Ich glaube, dass diese Umfragen nichts anderes als Deep-State-Propaganda sind. Von möglicherweise massiv manipulierten Umfrage-Ergebnissen als Faktum bzw. als eine a priori Gewissheit auszugehen, halte ich für sehr gefährlich. Genau dies bezwecken die Hinterfrauen und -männer des Tiefen Staates: Dass auch wir ihre Umfrage-Propaganda für bare Münze nehmen. Ich hatte es vor Zeiten auf SiN schon mal gefordert: eigene Umfragen machen. Dieser Aufgabe könnte sich die AfD annehmen. Unbedingt!

@Laurenz: Gut Ihr Versuch, mit "Grün-Faschisten" ein wirksames Mem (=Vorurteil) gegen unseren politischen Hauptfeind zu setzen! Der Begriff hat sich im Internet und auf der Straße schon ganz nett verbreitet.

@Wagner: Machen Sie's! Übersetzen Sie ins Italienische aus Sezession, evtl. auch gekürzt, was Sie in Italien für relevant halten. Die Rechnung geht an mich!

@Cantabile: Ihre Nummer-1-Definition ist richtig. Man kann es noch genauer formulieren: Mit dem Volk meinen wir die Stamm-Deutschen, also die echten, nicht die Pass- Deutschen und schon gar nicht die hier aus Fressgier Rein- Geschneiten. (Entschuldigen Sie den harten Ausdruck! Ich hätte auch "aus Opportunität" schreiben können.) Klar können zum Volk auch gut integrierte bzw. assimilierte Ex-Ausländer (Türken, Griechen...) gehören. Sie schreiben "Eine klar umrissene homogene Gruppe Volk kann ich nicht erkennen". Dann haben Sie wirklich ein Problem! Überaus homogen muss das Volk nicht sein; ausreichend homogen schon! D.h. die Deutschen müssen in der Mehrheit bleiben. Noch eine Eselsbrücke: Zu unserem Volk gehört der, den sie im Ausland sofort als echten Deutschen erkennen, an was auch immer. Also z.B. nicht Boateng oder Barbara Becker. Vielleicht gehören letztere bei näherer Beschäftigung mit ihnen dazu (w.z.B. Akif Pirincci), aber nicht auf den ersten Blick. Um zu wissen, wer zu einem Volk gehört, braucht man nicht studiert zu haben. Man erfasst es instinktiv. Auch die Tiere können das. Und wenn sich eine Maus mit einem von Merkel unterschriebenen Papier ausweist, auf dem "Katze" steht, wird sie von letzterer trotzdem kalt lächelnd abserviert. Nix zu machen. Alte Katzen-Tradition.

@Jürgen: volle Zustimmung. Beide, die Wagenknecht und Oscar Lafontaine, wissen nicht, ob sie Fisch oder Fleisch sind. Beide gestorben auch für mich! (Nach Lehman 2008 war ich kurzfristig mal ein Fan von denen.)

@Paul Baum: Zustimmung zu Ihrer Einschätzung der AfD. Die "Unvereinbarkeits-Liste" muss weg! Desolat ist die AfD auch im Saarland. Leider! Aber: Etwa ein Drittel der AfD-Mitglieder dort (mich eingeschlossen) arbeitet daran, den Vorsitzenden Josef Dörr und seine family-and-friends-Clique weg zu kriegen. Das wird uns auch (bald) gelingen. Mit denen kann man (wie mit den Grünen) nicht mehr diskutieren. Die arbeiten nur noch mit Störaktionen und Partei-Ausschluss-Verfahren. Der BuVo ist gefragt. Der BuVo muss endlich die Spreu vom Weizen trennen.

MARCEL

1. Februar 2019 08:59

Akkurat!
Grüner Djihad eben.
Weitere Aussichten: Nordirland

MartinHimstedt

1. Februar 2019 09:47

@Cantabile
Ich glaube nicht, dass der gemeine Dunkeldeutsche ernsthaft biologistisch denkt, wenn er, frei nach Siegmar Gabriel, der Regierung „Für die macht Ihr alles – für uns macht Ihr nichts!“ vorwirft. Auch Götz Kubitschek geht es im vorliegenden Artikel lediglich um ein Mindestmaß an Vernunft. Um Selbstverständlichkeiten.

Zur Abgrenzung des ethnischen Volksbegriff versus Rasse im Nationalsozialismus empfehle ich »Wer schützt die Verfassung vor Karlsruhe?« von Dr. Dr. Thor von Waldstein auf YouTube beziehungsweise den Titel aus der Wissenschaftlichen Reihe des IfS.

Hartwig aus LG8

1. Februar 2019 10:17

@ Paul Baum und Andere
Als Parteimitglied ist man mit Name und Anschrift als Zielscheibe in der bundesdeutschen Landschaft markiert. Ich respektiere jedes AfD-Mitglied perse für diese Leistung und habe auch ein gewisses Verständnis für diejenigen, die dem Druck auf Dauer nicht gewachsen sind, austreten und einen öffentlichwirksamen Bückling machen.
Schon davon Kenntnis genommen??
http://www.danisch.de/blog/2019/02/01/kein-hoergeraet-mehr/#more-27128
Ja, solche Blüten treibt es mittlerweile.
Umso wichtiger, dass all jene von uns, die maskiert bleiben wollen, ihr subversives Potential ausschöpfen und nicht nur auf die Partei vertrauen.

Elvis Pressluft

1. Februar 2019 11:15

Mir scheint, daß (zunächst bei G.K.) die orthodoxe Linke hier etwas zu positiv wegkommt. Patriotismus und linke Gesellschaftstheorie sind unvereinbare Wirkgrößen. Wie üblich gilt: Schaut auf diese Stadt – wo all das in die totalitäre Praxis einer „fortschrittlichen“ Politik überführt wird. Eine Wagenknecht(in) darf das nicht verschleiern. Mich irritiert auch bei Elsässer & Co. die herumgeisternde Idee einer „Querfront“, die ich für ein gefährliches Irrlicht halte. Mögen auch die „Grünen“ die Avantgarde des Kampfes gegen Deutschland sein, sie sind und bleiben dem linken Diskurs verhaftet und verpflichtet. Rechte werden im linken Lager auf absehbare Zeit niemanden finden, mit dem sich sprechen, geschweige denn irgendeine Art von Bündnis schmieden ließe.

starhemberg

1. Februar 2019 11:40

Eine hervorragende, auf den Punkt gebrachte Standortbestimmung. Ich möchte noch auf weitere Punkte zu der Thematik hinweisen - u.a. auch zu dem bedeutenden Unterschied zu Österreich. Während in Schland die Grünkommunisten sensationelle Umfrageergebnisse erreichen, flogen sie in der Alpenrepublik sogar aus dem Parlament. Sicherlich ein wichtiger Grund dafür - in Österreich gibt es nur eine tatsächliche Großstadt, in Deutschland viele mehr. Und - was wir (leider) auch nicht vergessen dürfen - aus den Erhebungen ist bekannt, dass "grün" verhältnismässig viel mehr von Frauen gewählt wird. Dazu kommen all jene Personen die direkt oder indirekt ihren Lohn oder ihr Gehalt als Profiteure der Asyl- und Sozialindustrie beziehen. Sowie jene, die für Gewerkschaften, Kirchen, Öffentlich-Rechtliche Propagandaanstalten etc. tätig sind. Weiters die "Künstler" a la Staatspunk Campino oder Grönemeyer und die ganzen Pseudointellektuellen, denen sich schon Roland Baader ausführlich gewidmet hat. Wir haben es also mit mehreren Frontstellungen zu tun:

Ländlich/homogen - Großstadt/inhomogen
Mann (faktenbezogen) - Frau (emotionsgetrieben)
Freie Wirtschaft - steuerfinanzierte Pseudowirtschaft
Intelligente - (per Eigendefinition) "Intellektuelle"

Und wenn man genau hinsieht, findet man noch mehr derartige "Frontstellungen".

Ohne das hier vertiefen zu wollen - der AfD würde ich dringend empfehlen, sich ab sofort mit aller Kraft dem grünen Klimaschwindel zu widmen und ihn als das, was er ist - gezielte Panikmache ohne belastbare Fakten - aufzudecken. Denn mit dem Klimaschwindel, der irgendwo in der Zukunft nebulose Katastrophen aufziehen sieht, soll über die aktuellen, ganz konkreten Katastrophen abgelenkt werden. Klassische Agit-Prop, wie sie ja auch IM Erika als FDJ-Sekretärin gelernt hat.

Die AfD muss es schaffen, nicht mehr als "Ein-Thema-Partei" wahrgenommen zu werden, sich muss sich offensiv neue Themenfelder suchen und diese argumentativ besetzen. Der Klimaschwindel ist wie gemacht dafür. Nicht umsonst war es so etwas Profanes wie geplante Steuererhöhungen auf Dieselbenzin, was bei den Franzosen zu derartigen Unruhen führte.

Die Zukunft wird schwierig, aber die Wahrheit liegt klar auf unserer Seite. Streiten wir dafür, fürchten wir uns nicht.

Gustav

1. Februar 2019 12:51

„Wenn der Vater tapfer ist, ist der Sohn ein Held. Wenn der Vater ein Reaktionär ist, ist der Sohn ein Arschloch. … Komm und zeigt euch! Wir werden euch aus eurer beschissenen Stellung vertreiben! Töte! Töte! Töte!“ (S. Courtois, a. a. O., S. 589) Diese Parole war nicht nur metaphorisch gemeint.

Diese sozialistische Haßkultur ist bereits in den selbst von Marxkritikern für „humanistisch“ gehaltenen Frühschriften von Marx, insbesondere bei seiner spezifischen Religionskritik vorgezeichnet, insofern als die Kritik nicht mehr Theorie bleibt, also ein vielleicht anderes philosophisches Weltverständnis aufzeigt, über das man diskutieren könnte, sondern politische „Praxis“ wird: „Ihr Gegenstand ist ihr Feind, den sie nicht widerlegen, sondern vernichten will ... Sie gibt sich nicht mehr als Selbstzweck, sondern nur noch als Mittel. Ihr wesentliches Pathos ist die Indignation, ihre wesentliche Arbeit ist die Denunziation.“ (45 ) Man kommt nicht umhin, der Bewertung von Voegelin (46) zuzustimmen:
„Hier spricht der Mordwille des gnostischen Magiers. Das Realitätsband ist zerrissen; der Nebenmensch ist nicht mehr Partner im Sein; die Kritik ist nicht mehr Argument. Das Urteil ist gesprochen; es folgt die Exekution.“ Damit ist der Weg der sozialistischen Linken vorgezeichnet.

45 S. Marx, in: Siegfried Landshut / J.P. Mayer, (Hgg.): Der Historische Materialismus. Die Frühschriften von Karl Marx, 2 Bde., Leipzig 1932, S. 266. 46 S. Eric Voegelin, Wissenschaft, Politik und Gnosis. 1959, S. 79 f.
Josef Schüßlburner , Sozialismusbewältigung

LotNemez

1. Februar 2019 12:58

Die Entgegnungen zum Thema Schmeichelei lasse ich (fast) unkommentiert - zum Byzantinismus hält das Forum ja immerhin noch einen Sicherheitsabstand - möchte mich aber zum von K. andeutungsweise vorgeschlagenen Wechsel in den Aggregatzustand "Feindschaft" (so verstehe ich ihn) äußern.

"Uns selbst behandelt dieser Todfeind des Volkes längst wie einen Feind und nicht mehr wie einen politischen Gegner, und es nötigt uns ein hohes Maß an Großherzigkeit und Geduld ab, immer noch vom gegner, nicht vom Feind auszugehen."

Sind wir denn in der Lage uns eine (lagerweite) offene Feindschaft mit dem Bonhommismus leisten zu können? Wir hätten auch weiterhin lediglich die Möglichkeiten Konsens störender Aktionen und organisierter Unmutsbekundungen zur Verfügung. Einvernehmliche Feindschaft bedeutet für beide Seiten letztlich die moralische Legitimation, mit allen Mitteln vorzugehen. Ist das klug, angesichts der uns zur Verfügung stehenden Mittel? Polemisch: Die Ausrufung des Faustrechts ist nur für den Wehrhaften von Vorteil. So wie ich es sehe, ist unsere Lauterkeit unser größter Trumpf. Wer denkt, die Gegenseite hätte ihre Eskalationsfähigkeit schon annähernd ausgereizt, der täuscht sich. Ebenso gibt es aber die Durchdringung der links drehenden Basis mit dem Glauben an die Alternativlosigkeit der radikalen Feindschaft. Die kann aber kommen. Der politische Gegner würde durch erklärte Feindschaft geadelt. Er erhält so in der Öffentlichkeit die Rechtfertigung seiner Kriegserklärung, die ihm bisher versagt wurde.
Das mutige unbeirrte Streiten für die Interessen eines kulturell und damit mehrheitlich ethnisch homogenen Volkes und die Aufrechterhaltung / Reetablierung seiner Adressierbarkeit funktioniert nur aus einer von naturrechtlicher und politischer Vernunft geleiteten Gegnerschaft heraus. Feindschaft trägt hingegen die Gefahr zur eigenen Gesinnungs- und Betriebsblindheit in sich und würde heute rechtliche und praktische Angreifbarkeit und, selbst im Erfolgsfall, morgen den Verlust der intellektuellen Regenerationsfähigkeit begünstigen.
Der Erfolg der IB vor Gericht in letzter Instanz sollte uns Mut machen,den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Wobei ich einräume, dass Österreich nur ein Levelgegner und Deutschland der Endboss ist.

Andreas Walter

1. Februar 2019 13:10

@heinrichbrueck

"Ach ja! Und Marx und Trotzki würden Sie die Schlüssel geben?"

Wieso ich? Ausserdem haben sie die doch schon. Oder was ist auch das Christentum, oder der Humanismus? Woher kommen denn alle diese Ideen? Trotzdem bin ich mir sicher, dass auch der Mensch bereits von Natur aus ein soziales Wesen ist, mehr oder weniger, je nach Versorgungslage.

Ist diese gut verhält er sich darum eher wie die Bonobos, ist sie schlecht wird er eher wie die Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans. Wobei nicht alle, denn auch Frauen und Männer haben einen unterschiedlich hohen Testosteronspiegel. Der ist sogar unter den Männern unterschiedlich, und das nicht nur altersbedingt.

Die Frauenpartei Die Grünen ist darum auch eher wie die Bonobos. Was in guten Zeiten oder ohne Eindringlinge ja auch kein Problem ist. Weshalb übrigens Matriarchate bevorzugt auf isolierten Inseln oder in anderen ökologischen Schutzräumen existieren, existiert haben.

In all dem spiegeln sich darum auch zwei feminine Hauptanliegen wider (auch an Partnerschaft), nämlich der Wunsch nach Versorgung und der Wunsch nach Schutz.

Wer darum Die Grünen verstehen will sollte sich auch mal mit Petra Kelly und Gert Bastian näher beschäftigen, mit dem ewigen Mädchen (Puella Aeterna) und ihrem "Partner" (Ersatzvater).

"Der Vater verließ die Familie, als sie sieben Jahre alt war.", Wikipedia, Petra Kelly

"Sie wollte die Welt nicht verbessern, sie wollte eine andere, auch ihr Geborgenheit spendende Welt." Knut Köstergarten, der Freitag (gut beobachtet, Herr Köstergarten)

https://youtu.be/S4r4TTUKwug

Und hier schliesst sich der Kreis. Mit Abraham. Dem Vater. Oder eben Allah. Oder von mir aus auch Odin. Die Grünen sind eine Ersatzreligion, wie schon der Marxismus, ein Heilsversprechen, das Versprechen auf das Paradies, Erlösung.

Ein gebuertiger Hesse

1. Februar 2019 15:09

@LotNemez
"Feindschaft trägt hingegen die Gefahr zur eigenen Gesinnungs- und Betriebsblindheit in sich und würde heute rechtliche und praktische Angreifbarkeit und, selbst im Erfolgsfall, morgen den Verlust der intellektuellen Regenerationsfähigkeit begünstigen."

Aber nur in dem Maße, wie Feindschaft gleichbedeutend wäre mit Haß, der die blöde Eigenschaft hat, ZU BINDEN (was wiederum das Schlechteste sein mag, das man über ihn sagen kann) und damit das, was man verabscheut, gerade NICHT loszuwerden. Feindschaft im Sinne des Initialbeitrags meint eher eine Lagerabgrenzung, wenngleich eine harsche und äußerst unversöhnliche.

Ob man FEIND von etwas ist oder es HASST, darf man sich vor dem Nachtgebet etwa fragen. Je nachdem, was die Antwort ist, weiß man dann besser Bescheid über sich als vorher. Schon diesen Vorteil sollte wir uns DEM FEIND gegenüber verschaffen ...

Wahrheitssucher

1. Februar 2019 15:47

@Yvonne Cremer

"Verharret nicht in Unkenntnis des Schönen, sonst wird Euch das Häßliche überwältigen."
(Bernhard von Clairvaux)

"Die Macht des Guten äußert sich in der Natur des Schönen."
(Platon)

"Es ist die Schönheit, durch die man zur Freiheit wandelt."
(Schiller)

Laurenz

1. Februar 2019 16:46

@Franz Bettinger .... der Grün-Faschismus-Begriff ist kein Versuch, sondern eine Notwendigkeit. Ich behaupte, 99 von hundert Mitbürgern haben Schwierigkeiten Unterschiede oder gar eine Definition von Bolschewismus und Faschismus aus dem Ärmel zu schütteln, auch wenn beide in Aktion und Reaktion diametral gegenüber stehen. Die Nutzung diverser Begrifflichkeiten, wie zB "Nazi" oder "Pro-Semitismus" wurden, wie viele andere auch, religiösifiziert und ihrer ursprünglichen Bedeutung enthoben, übliches linkes Procedere seit der Bronze-Zeit. Von daher muß ich mich in meiner Dialektik anpassen, um verstanden zu werden, und es nutzte gar nichts, würde ich mich auf rechtes Sektierertum versteifen.
Ich kann auch auf ein Ur-Großelternpaar zurückschauen, daß schon vor dem 1. Weltkrieg eine Art Demeter-Hof im kleinen Format arm und mit 9 Kindern betrieb. Das ist quasi ein zeitgeistiges Phänomen. Politisch und historisch stehen alle Umweltverbände weltweit in der Tradition der Nationalsozialisten, die das erste funktionierende Tierschutzgesetz überhaupt auf den Wege brachten. Sogenannte Grüne sind alles, nur nicht grün. Es sind gekaufte Bolschewisten, die den Güterverkehr individualisierten und den Personenverkehr sozialisierten. Wahre grüne Politik würde weltweite Geburtenkontrolle protegieren, alternativlos. Sie verstehen, wenn ich auf die totalitäre Gesinnung von Bündnis90/Die Grünen hinweisen möchte, bin ich zur Nutzung des Terminus "Grün-Faschismus" und zwar wegen linker Deutungshoheit gezwungen.

Niekisch

1. Februar 2019 18:30

" es wird so oder so schlechter werden. Warum Kräfte vergeuden. Freuen wir uns auf das Chaos. Vielleicht ist das unsere einzige Chance. Dazu müssen wir einfach nur nichts tun.
Hören wir auf dagegen anzukämpfen".

@Kalza 31.1.22:33:
Nur, wer will uns dann am Tag X aus dem Chaos zur neuen Ordnung führen? 1919 sprach Ebert mit Groener und schon stand die Reichswehr bereit, Freiwillige griffen zu Tornister und Karabiner, der Stahlhelmriemen wurde festgezurrt, Pioniere machten die Zünder fertig, Flammenwerfer zischten los, Maschinengewehre knatterten, Handgranaten flogen....

Wir hingegen fragen uns, ob wir den Feind unseren Feind nennen sollen.

Lotta Vorbeck

1. Februar 2019 18:53

@Tobinambur - 31. Januar 2019 - 02:40 PM
"... Und noch eins drauf: Ich denke, dass es zwar auch um das Selbst-Wohl eben dieser Klasse der "Flüssigen" geht, aber damit auch um das Un-Wohl, sprich Liquidierung der Überflüssigen."

________________________

Davon dürfen Sie mit ziemlicher Sicherheit ausgehen.
Offen postuliert wird dies im Moment freilich noch nicht, man bedient sich des vorerst des "Klimarettung" getauften Pappkameraden.
Geben Sie vielleicht mal die Suchbegriffe "Georgia Guidestones" oder "FEMA-Camps" in Ihren Rechner ein ...

Lotta Vorbeck

1. Februar 2019 18:57

@Kaiza - 31. Januar 2019 - 10:33 PM
"... Hören wir auf dagegen anzukämpfen."

_________________

Der auch hier auf SiN als Gastautor aktive Blogger "seitwalk" notierte unlängst:
"Wer die Grünen loswerden will, muß sie regieren lassen!"

quarz

1. Februar 2019 20:37

@Starhemberg

"Freie Wirtschaft - steuerfinanzierte Pseudowirtschaft"

Hier haben wir es nur sehr bedingt mit Opponenten zu tun. Gerade der großindustrielle Teil der "freien Wirtschaft" bildet ja den einen Part des bizarren Zweckbündnisses von Kapital und Sozialismus, der aus ganz anderen Motiven als der rote Alliierte die Massenmigration vorantreibt. Während das Großkapital an billigen Arbeitskräften interessiert ist, giert die Linke nach neuen Wählern.

In ihrer jeweiligen Gier haben sie freilich übersehen, dass der überwiegende Teil der Immigranten einerseits nicht einmal annähernd über die "händeringend" erflehte Fachqualifikation verfügt und andererseits in einer Weltsicht befangen ist, die eine Verwendung als linkes Stimmvieh nur so lange ermöglicht, bis der linke Mohr seine Schuldigkeit als Einstiegshilfe ins Sozialsystem getan hat und sich der neue Systemkunde wieder der kulturellen Kolonisierung widmen kann.

Franz Bettinger

1. Februar 2019 21:20

@Kubitschek: Die Lage. Die Lage erkennen, das ist in der Tat Voraussetzung für alles. Erkennen wir die Lage, wenn wir der (Des-) Information des Feindes vertrauen? Wenn wir den Umfragen von "Forsa et collaborateurs" glauben, sitzen wir schon in der Falle! Ja, das war redundant, aber nötig, da kein Kommentator bisher auf meinen Einwand (der Umfrage-Fälschungen) einging. Wir müssen selbst aufklären, d.h. (im militärischen Sinne) die Lage checken! Wenn die Stimmung im Volk wichtig ist, und das ist sie, dann muss die AfD selbst Umfragen veranlassen und ggf. veröffentlichen.

Cantabile

1. Februar 2019 21:59

Danke zunächst einmal, dass sich einige die Zeit genommen haben, auf meinen etwas länglich geratenen „Besinnungsaufsatz“ einzugehen – und dieser ist leider noch länger geworden, fürchte ich.

@Wagner
„Ich persönlich finde Ihre Begriffsbestimmung gar nicht so vage, …“

Nun ja, um die Vagheit meiner Begriffsbestimmung (soweit sie diese Bezeichnung verdient) ging es mir nicht, sondern um die Vagheit des Gegenstandes, also dessen, was als „Volk“ bezeichnet wird.
Die von Ihnen aus dem Wilhelm-Zwo-Satz herausgelesene „Schicksalsgemeinschaft“ der adligen Militärbefehlshaber mit denen, die sie zu Hunderttausenden in einen sinnlosen Stellungskrieg schickten, kann ich gerade nicht erkennen – daher bezeichnete ich Variante 3 als Lüge.
Danke für Ihren Hinweis auf das kommende Heft zum Thema.

@Lot Nemez
„Wer waren denn in der Vergangenheit die Adressaten und wer die Träger der Volksidee? Das war ja nicht die selbe ‚Klasse’.“

Ein sehr berechtigter Hinweis.
Möglicherweise gab es ja zur Zeit der Französischen Revolution für einen Moment zumindest die Illusion einer Einheit von Adressaten und Ideologen – allerdings naturgemäß unter Ausschluss des Adels.
Ist aber ein Volk ohne seine (Möchtegern-)Eliten überhaupt eines?
Bedeutet „Volksgemeinschaft“ nicht so etwas wie „Ehegemeinschaft“ ohne Scheidungsrecht – also auch ohne Revolution?
Als übermäßig revolutionsaffin kann man die Deutschen ja bisher nicht bezeichnen (ich denke an die berühmte Anekdote mit der Bahnsteigkarte). Wie wäre denn eine Revolution vom völkischen Standpunkt aus überhaupt zu beurteilen?

@Laurenz
„wir indigenen Europäer sind mehr oder weniger, spätestens seit Kaiser Karl, miteinander verwandt, ob uns das nun paßt oder nicht. Auch vor einer historischen Reichsgründung verstand man sich sprachlich geographisch weitläufig, das ist auch heute noch so. Angelsächsische Schriften aus dem 7. Jahrhundert klingen sehr deutsch, wenn man sie laut liest..“

Gäbe es also Ihrer Meinung nach ein „europäisches Volk“ (und kein deutsches)?
Der vertraute Klang angelsächsischer Schriften liegt nahe, weil die Verfasser eben aus dem schleswigschen Angeln stammten. Trotzdem kann ich nicht einmal beanspruchen, die mir geografisch nahen Dänen problemlos zu verstehen.

„Wenn unser völkisches Verwandtschaftsverhältnis in Ihren Augen und im Sinne der Linken keinen Wert besitzt, keine Rolle spielt, …“

Ob und wofür Volkszugehörigkeit eine Rolle spielt, dazu hatte ich mich bisher nicht geäußert. Eine gemeinsame Sprache halte ich – offenbar wie Sie – in der Tat für gemeinschaftsstiftend. Ist sie notwendig? Ist sie hinreichend?
Die europäischen Völkerverwandtschaften sind ein weites Feld, und der Verweis auf sie gibt mir keine Antwort auf die Frage, was genau denn nun als „Volk“ Gegenstand politischer Praxis sein soll.
(Den von Ihnen hergestellten Zusammenhang zu Löwen, Berggorillas und TV-Obolus kann ich hier nicht nachvollziehen).

@Franz Bettinger
„Sie schreiben ‚Eine klar umrissene homogene Gruppe Volk kann ich nicht erkennen’. Dann haben Sie wirklich ein Problem! Überaus homogen muss das Volk nicht sein; ausreichend homogen schon! D.h. die Deutschen müssen in der Mehrheit bleiben.“

Das hatte ich nicht infrage gestellt. Wenn aber eine nennenswerte Menge assimilierter Menschen verschiedener ethnischer Herkunft (die Pirinccis, eventuell auch Boatengs oder Beckers) unter den angestammten Deutschen lebt, wenn es außerdem die Binnendifferenzierung unter den Deutschen gibt, und wenn Deutsche wiederum in anderen Ländern und Kulturen leben – dann haben Sie keine ganz klar umrissene homogene Gruppe mehr, sondern eine definierbare Gruppe mit etwas unscharfem Rand.
Die Frage bleibt allerdings: definierbar nach welchen Kriterien?

Dazu schreiben Sie: „Um zu wissen, wer zu einem Volk gehört, braucht man nicht studiert zu haben. Man erfasst es instinktiv.“

Führt der Instinkt alle Menschen zu gleichen Einschätzungen?
Als Entscheidungsgrundlage zur Bestimmung des hinreichenden individuellen Assimilationsgrades scheint er mir nicht brauchbar. Man müsste die Kriterien dafür schon möglichst eindeutig formulieren, zumal ja im „Bestandsvolk“ weitmöglichstes Einverständnis über diese Kriterien bestehen muss. Wie wollen Sie das, realpolitisch betrachtet, auf etwas wie „Instinkt“ gründen?

@MartinHimstedt
„Ich glaube nicht, dass der gemeine Dunkeldeutsche ernsthaft biologistisch denkt, wenn er, frei nach Siegmar Gabriel, der Regierung ‚Für die macht Ihr alles – für uns macht Ihr nichts!’ vorwirft. Auch Götz Kubitschek geht es im vorliegenden Artikel lediglich um ein Mindestmaß an Vernunft. Um Selbstverständlichkeiten.“

Das klingt für mich wiederum sehr nach „Instinkt“. Tatsächlich kann ich noch nicht einschätzen, wie „biologistisch“ (ich nehme an, Sie verstehen darunter „ethnisch begründet“?) der hier verwendete Volksbegriff ist oder inwieweit es überhaupt Einigkeit in dieser Frage gibt. Was in diesem Kreis als „Selbstverständlichkeit“ oder als „Mindestmaß an Vernunft“ gilt, weiß ich nicht.
Vor zwei, drei Jahren las ich den Briefwechsel Kubitschek/Nassehi. Ich erinnere mich, dass mir die Bestimmung dessen, was denn spezifisch „deutsch“ sei, auch damals unklar blieb, insbesondere hinsichtlich der daraus zu ziehenden politischen Konsequenzen. Nachgeschaut habe ich nicht, aber nach meiner Erinnerung stand am Ende eine Quintessenz von der Art „Der Herr kennt die Seinen“ bzw. „Wenn’s drauf ankommt, weiß schon jeder, wohin er gehört“. Das assimilierte Migranten über ihre Zugehörigkeit nach diesem Wissen entscheiden sollen, stand dort aber nicht.

Danke für Ihren Hinweis auf den Vortrag.

Zooey

1. Februar 2019 23:35

Das ist ja mal eine Ansage. Ich verorte mich ähnlich wie @cantibele, sehe die Lage ambivalenter und frage mich

a) ob der derzeitige Erfolg der Grünen nicht ein Hype ist, der alabald wieder verflogen ist;

b) ob bei Kubitschek nicht zu sehr der Wunsch nach Eindeutigkeit hineineinspielt, dass der Feind endlich gestellt wird und sich stellen lässt - @Niekisch geht in eine ähnliche Richtung, wenn er sagt, die Grünen seien vielleicht nur die Kinder des Feindes; oder anders: ob die Grünen nicht etwas Puddingartiges sind, das sich eben nicht so leicht festnageln lässt; d. h. ob der wahre Feind sich nicht gerade dadurch auszeichnet, dass er sich der offenen Konfrontation entzieht;

d) ob der Erfolg der Grünen nicht auch darauf beruht, dass sie konservative Bedürfnisse bedienen. Hier im Forum wird ja deutlich, dass den meisten Rechten - und ich würde auch sagen: den meisten Deutschen - Naturschutz (den Begriff "Umweltschutz" finde ich ) am Herzen liegt, auch wenn sie den Grünen - durchaus zu Recht - Etikettenschwindel vorwerfen: Was massenmedial zählt, ist aber das Image. Ferner bedienen sie den Hang vieler Deutschen zum Pater-, präziser: Maternalismus, also gerne zu bevormunden und bevormundet zu werden - und das unter dem Anstrich von Progressivität und moralischer Legitimität. Kurzum: Die Grünen sind mehr als nur eine Partei, sie verkaufen einen Lebensstil, ein Lebensgefühl, das auch ausserhalb des Kernmilieus attraktiv wirkt; wenn die Grünen Klientelpolitik betreiben, dann können sie's gut verschleiern.

Kaiza

2. Februar 2019 01:40

@Laurenz. Mit Ihrem Kommentar vom 1. Februar 2019 16:46 liegen Sie daneben.
Ihnen scheint die innere Mechanik vollkommen unbekannt zu sein. Das überrascht mich doch sehr, kenne ich das sonst nur aus dem konservativen CSU Milieu.
Wenn Sie das Wort "Faschismus" benutzen, dann können Sie das nicht einfach den Grünen ankleben.
Der Begriff ist nichts anderes, als eine Funktion mit vorgegeben Werten. Jedes Mal wenn Sie diesen Begriff verwenden, startet ein Programm. Und zwar besonders bei der von Ihnen genannten Zielgruppe: dem normalen Bundesbürger.

Sie sagen Grüne-Faschisten.
Empfänger versteht: Grüne Faschisten. Die Grünen sind schlecht, weil sie Faschisten sind.
Faschisten sind schlecht, weil sie viel Böses in getan haben. Faschismus = 3. Reich. 3. Reich = Deutschland => Deutschland ist schlecht. Nie wieder!

Das, und genau das geht in den Köpfen der Normalbürger vor. Die Wörter sind einfach besetzt. Das Programm ist schließlich nicht zufällig entstanden. Wenn Sie diese Wörter benutzen, dann ist das nicht nur falsch sondern schlichtweg kontraproduktiv.
Darum benutzt man andere Begriffe. Das hat nichts mit Sektierertum zu tun, sondern dem Bewusstsein um die psychologische Wirkung.

Abgesehen davon finde ich es lächerlich dem Feind immer den Schnäuzer ankleben zu wollen.

KlausD.

2. Februar 2019 10:10

Im Artikel geht es zwar vornehmlich um die innenpolitische Auseinandersetzung, jedoch sollte man dabei die außenpolitische Lage nicht außer acht lassen. Bekanntlich tourt Steve Bannon gerade durch Europa und versammelt “The Movement” – eine Koalition europäischer Politiker, die die EU zerstören werden.
http://analitik.de/2019/01/01/bannon-in-oxford/
In Italien war er gerade.
http://analitik.de/2019/01/30/warum-poltert-italien-gegen-frankreich/
Interessante Frage: Wen spricht er darauf hin in Deutschland an und bekommt er hier (und von wem) Unterstützung?

Utz

2. Februar 2019 10:55

@ Lotta Vorbeck
Wer wie in Seidwalk fordert "laßt die Grünen regieren", der mag recht haben. Die Grünen würden sich vermutlich mangels guten Personals selbst zerlegen.

Dem was Kaiza fordert, kann ich überhaupt nicht zustimmen. In dieser Allgemeinheit uns aufzufordern den Kampf aufzugeben, halte ich für hinterhältig. Wie kann man sagen:

"- wir sind nicht mehr gegen den großen Austausch
- wir lehnen uns nicht mehr gegen die Aktionen der Regierung auf
- wir sparen dadurch Energie und verschleißen uns nicht als Bremsblock, der einen internationalen Güterzug zum stoppen bringen möchte
- wir sind Passanten und halten uns so viel wie möglich raus
- wir denken, dass die Migration und Reduzierung auf die Ökonomie ein Unheil ist? Lasst es passieren!
- es wird so oder so schlechter werden. Warum Kräfte vergeuden. "

Das ist nicht mehr als die Resignation und ein Überlassen des Feldes an den Gegner. In meinen Augen eine Idiotie!

Mein Gegenaufruf: Kämpfen!

Niekisch

2. Februar 2019 12:24

"Wer die Grünen loswerden will, muß sie regieren lassen!"

@Lotta Vorbeck: regieren uns die Grünen denn nicht schon längst?

Wolf Silius

2. Februar 2019 16:07

Inhaltlich und stilistisch großartiger Text, verehrter Kubitschek, in dieser Klarheit und Eindeutigkeit absolut zum richtigen Zeitpunkt. Selbstverständlich ist jeder, der mein Land abschaffen oder der Ausplünderung preisgeben will, nicht mein politischer Gegner, er ist mein Feind. Ein Gespräch mit Nationalallergikern über Deutschland ist so sinnvoll wie der Versuch, die Hauskatze von der Schönheit des Nachtigallengesangs zu überzeugen.

Franz Bettinger

2. Februar 2019 21:10

@Cantabile: Entschuldigen Sie, aber Sie sehen vor lauter Bäumen den Wald nicht. Sie fragen zweifelnd: "Führt der Instinkt alle Menschen zu gleichen Einschätzungen?" Ja! Meine Antwort wird erstaunen, aber: Die Variationsbreite des Instinktes ist viel kleiner als angenommen. Diese Uniformität der Einschätzung, dieses spontane, korrekte Erfassen einer Situation ist bei Tieren leicht nachweisbar; aber auch beim Menschen, trotz grassierender Verbildung und Jahrhunderte-langen Gehirnwäschen, was die Sache natürlich erschwert. "Das ist Geschmacksache" ist auch so eine falsche Vorstellung. Ganz, ganz wenige wesentliche (!) Dinge sind Geschmacksache. Kein Baby liebt Kaffee, alle Babys lieben Zucker; auch Tiere lehnen Kaffee kategorisch ab. Durch Dressur kann man Tier und Mensch aber gegen ihren Instinkt abrichten, das schon. Wir erleben es gerade in der Merkel-Maas-Zeit, dieser deutschen McCarthy-Ära.

Franz Bettinger

2. Februar 2019 21:14

Etwas anderes:
Ich weiß nicht, ob die kleine Anekdote aus meiner Kindheit hierhin passt, aber Babel fällt mir immer wieder ein, wenn ich sehe, wie alles den Bach runter geht. Also:

Alles, was funktioniert und ein Durchbruch sein könnte, wird von "jemandem" madig gemacht und zerstört. Die Beherrschung der Atomkraft (AKWs), effiziente Schädlings-Bekämpfungsmittel (DDT, gegen Malaria), gute Motoren (Diesel), selektive Gifte (Glyphosat) und wirksame Medikamente... , alles echt Gute verschwindet wieder in der Versenkung. Alles, was den Menschen weiter bringen und besser und mächtiger machen könnte, wird sabotiert. Das erinnert mich an eine Schulstunde vor 55 Jahren.

"Die Menschen waren rege. Sie verstanden sich und arbeiteten gut zusammen," musste ich laut aus der Bibel vorlesen. "Auf, bauen wir uns einen Turm bis zum Himmel hoch, sagten die Menschen. Machen wir uns einen Namen, dann werden wir uns nicht über die Erde zerstreuen. Gott freute das nicht. Er sprach: Seht, ein Volk sind sie, und eine Sprache sprechen sie, und das ist erst der Anfang. Bald wird nichts mehr unerreichbar sein, was sie sich auch vornehmen. Steigen wir hinab und verwirren sie!"

Das las ich vor, auf Geheiß des Pfarrers, in jener Religionsstunde. Ich war acht: "Das war das Ende von Babel. Die Menschen verstanden sich nicht mehr, sie liefen auseinander, und die Völker verstreuten sich über die Erde." Ich stockte. "Wieso tut er das, Herr Pfarrer? Das ist Sabotage." "Soll Roswitha weiter lesen?" "Nein. Ich habe ja nur diese eine Frage." Gequält verdrehte der Pfarrer die Augen und nahm mir den Text aus der Hand. "Genug."

Wir waren uns einig, unter der Eiche auf dem Schulhof sagte Roswitha es rundheraus: "Er ist eifersüchtig. Gott sabotiert die Menschen, wenn es ihnen gut geht. Er bricht ihnen nicht nur ständig das Genick, sondern auch immer wieder ihren Stolz." Das waren seltsame Worte aus dem Mund einer Neunjährigen. Sie war den anderen körperlich und geistig voraus - und einer der Menschen, die mich weiterbrachten.

halbautomat

2. Februar 2019 21:37

"Der Fortbestand meines Volkes ist nicht verhandelbar."

Mehr gibt es nicht zu sagen.

Eigentum von @spessart2 auf Twitter
https://twitter.com/Spessart2/status/1091363899314786305

Simplicius Teutsch

2. Februar 2019 23:27

@Klaus D. schreibt, „ jedoch sollte man dabei die außenpolitische Lage nicht außer acht lassen“.

Da ich unseren innerdeutschen Feind, der nicht nur die Schaltstellen der Macht beherrscht, für sehr klug organisiert und in etwa so gefährlich, intolerant und hypermoralisiert einschätze, wie etwa @kaiza es formuliert hat, kann ich mir eine Rettung der „abendländischen“ Identität nur noch in Form eines europäischen Ein- und Umsturzes vorstellen. Auf dem kultivierten demokratischen Weg wird man uns in Deutschland keine Chance lassen. Machen wir uns nichts vor. Dem müsste aber eine Implosion des Sozialstaats in der BRD, Holland, Schweden, etc. und Frankreich vorausgehen im Rahmen einer schmerzhaften Weltwirtschaftskrise. Aber sollen wir das wollen? - Machen wir uns fit. Halten wir uns fit.

Der Feinsinnige

3. Februar 2019 01:37

Zu den Kategorien Gegner und Feind:

Der entscheidende Satz hierzu im obigen Artikel ist meines Erachtens:

„Uns selbst behandelt dieser Todfeind des Volkes längst wie einen Feind und nicht mehr wie einen politischen Gegner, und es nötigt uns ein hohes Maß an Großherzigkeit und Geduld ab, immer noch vom Gegner, nicht vom Feind auszugehen.“

Ich persönlich lege keinen Wert auf „Feindschaft“. Aber wenn der politische Gegner mich/ uns als „Feind“ sieht und behandelt, dann macht er sich doch selbst zu meinem/ unserem Feind. Die Übergänge sind zumindest fließend.

Egal, ob die SPD nun unser Gegner oder unser Feind ist: Jedenfalls kann ich mir die reinste Schadenfreude nicht verkneifen, wenn ich die von @ Simplicius Teutsch zitierten Umfrageergebnis für die SPD im aktuellen „Bayerntrend“ zur Kenntnis nehme. Das ist doch – frei nach einem Schreiberling, dessen Namen ich hier nicht zu nennen brauche – wahrlich Parteien-“sterben von seiner schönsten Seite“. Vielleicht reißt die SPD im September in Sachsen ja die 5 %-Hürde...

@ zephyros

„Die entscheidenden Figuren der Rechten sind m.E. nicht Leute wie Höcke, sondern Leute wie Klonovsky.“

Ich denke, beide sind wichtig. Beide sprechen teils dieselben, teils aber auch unterschiedliche Leute an. Einer, der intellektuelle Ernsthaftigkeit und Humor mustergültig in seinem Auftreten zu vereinen versteht, ist übrigens Jörg Meuthen.

Laurenz

3. Februar 2019 03:00

Der gewaltbereite Feind
Doku auf ARTE https://www.tvspielfilm.de/tv-programm/sendung/gewalt-von-links,5c13c97c818965016317bec6.html

Ist vielleicht in der Arte Mediathek einsehbar. Ich habe es nicht überprüft.

@Kaiza

Sie liegen komplett daneben. Wenn Sie die Grünen als das benennen, was sie sind, gekaufte Bolschewisten, versteht das niemand. Trittin, Fischer, und wie die alle heißen, haben an der Frankfurter - und Göttinger Asta, oder Kretschmann bei der Kirche übliche linke Kadertaktik gelernt und die damals harmlosen Baumkuschler und Lichterkettenglieder übernommen.
Historisch waren Faschisten in Italien seit 1923 an der Macht, 5 Jahre nach der Machtergreifung der Bolschewisten in Rußland. Fragen Sie doch mal Ihre Nachbarn, und stellen Sie fest, wer davon irgendetwas weiß. Konservative der AfD sind doch im medialen Auftritt unglaublich harmlos. Die Programme der Altparteien, politische Resultate seit der Euroeinführung sind so miserabel, daß der breite verbale Angriff auf die Alt-Parteien meist in Rechtfertigung der eigenen Position besteht, sehr unglücklich. In dem Augenblick, in dem der von Herrn Kubitschek definierte Feind öffentlich angegriffen wird, drehte sich diese Situation um.
Aber, Kaiza, ich habe nichts gegen Ihre Kritik. Allerdings, wenn Sie Sich schon bemüßigt fühlen, meine Dialektik ohne Quellen oder Historie zu zerpflücken, dann schreiben Sie doch bitte auch, wie Sie die totalitären Anwandlungen der grün gefärbten Rot-Aktivisten bezeichnen würden?

WoRa

3. Februar 2019 09:57

@Franz Bettinger (bzw. @Cantabile): Danke ! Sie kommen zu Pudels Kern (aus meiner Sicht „Großmutter aller Probleme“). Die Wichtigkeit des aufgegebenen Abstammungsprinzips zur Definition eines Volkes wird aus meiner Sicht viel zu wenig thematisiert beziehungsweise vom Durchschnittsbürger hinsichtlich seiner Konsequenz wahrgenommen. Mir ist auch nicht klar (dafür bin ich zu wenig lange politisch interessiert), wann in der Vergangenheit dieses Prinzip aufgegeben wurde beziehungsweise ob darüber jemals demokratisch abgestimmt wurde. Tatsache ist, dass durch den heutzutage favorisierten Verfassungspatriotismus ein dermaßen weiter Rahmen des Möglichen (auch wenn er aktuell noch nicht zur Gänze ausgenutzt wird) gesteckt wird, dass es beispielsweise ermöglicht wird, dass auf dem Stadtplatz meiner oberbayerischen Heimatstadt sich-nur um fürs Kopfkino eine Zahl zu nennen-70% - Schwarzafrikaner) ich vermeide bewusst das Wort „Neger“) aufhalten, den öffentlichen Raum prägen mit einem deutschen Pass in der Jackentasche. Ich denke, nur einem geringeren Teil der Bürger ist diese damit ermöglichte Perspektive bewusst-ergeht-vom Ist-Zustand extrapolierend- aus, dass die aktuelle Zusammensetzung der Bevölkerung (noch überwiegend Bio-Deutsche) schon so bleiben wird. Und noch ein Aspekt/aus meiner Sicht Nachteil des favorisierten Verfassungspatriotismus: Die Basis, das heißt die Verfassung, die das einigende Element sein soll, ist jederzeit, wenn auch mit unterschiedlich verlangten Mehrheiten, änderbar! Insofern sehe ich zukünftig auch keinen Konflikt zwischen Grundgesetz und Scharia: Bei zunehmender Quote an Moslems im Lande und damit geänderten Mehrheitsverhältnissen in Gremien/Parlamenten aller Ebenen wird schlicht und einfach das Grundgesetz (scharia konform) abgeändert/abgeschafft. Ein Konflikt wird also elegant vermieden.
Fazit aus meiner Sicht: Den Erhalt der (überwiegenden !) Monoethnizität unseres Volkes immer wieder thematisieren-entgegen aller Widerstände (“ Rassismus Keule“).

Gustav Grambauer

3. Februar 2019 11:57

KlausD.

Trump: "Stevie, what if we had such kind of Soros as well?"

Bannon: "Right, I will report. Sad not to see you every day for a span of time."

- G. G.

heinrichbrueck

3. Februar 2019 12:07

Die Grünen werden niemals regieren. Sie sind nur ein Werkzeug innerhalb der Machtstrukturen. Gilt für alle Parteien. Die Grünen kommunizieren die Agenda der Globalisten: keine weißen Völker.

Innerhalb welcher Strukturen werden eigentlich Regierungsfunktionen gedacht?

Die Grünen sind auch keine Faschisten. Unter den Faschisten wären antivölkische Strukturen nicht geduldet worden. Die Grünen sind Werkzeuge der Globalisten. Oder waren die Mitglieder des Rotfrontkämpferbunds Nationalsozialisten? Die Vorbilder der Grünen finden sich wohl eher im antideutschen Ausrotungsgeschäft, also ganz sicher nicht unter den Faschisten.

Wird jemand in sein eigenes Messer gestoßen, dann war es Selbstmord? Und der wahre Mörder bleibt unsichtbar, gelingt der Plan. Der Selbstmörder trägt sein Falschverhalten, er ist schuld.

Lotta Vorbeck

3. Februar 2019 12:57

@Niekisch - 2. Februar 2019 - 12:24 PM

"@Lotta Vorbeck: regieren uns die Grünen denn nicht schon längst?"

_________________________

Ja, richtig, verehrte @Niekisch.
Als Teil des links-liberalen Einheitsparteienkartells regieren die Grünen sowohl direkt, als auch indirekt (mit).
Dort, wo sie, wie in Baden-Württemberg direkt regieren / dekonstruieren, werden die desaströsen Auswirkungen dieser Politik viel schneller deutlich sichtbar, als dort, wo sie lediglich durch die Hintertür mitregieren.
Einerseits ist wohl einfach noch zu viel Substanz da, die erst verfrühstückt sein muß, bevor auch der letzte obrigkeitshörige Untertan nicht mehr umhin kommt zu konstatieren: "Der Kaiser hat ja garnichts an!"
Andererseits gibt's immer noch ausreichend Leute, die sich von den GEZ-Staatsmedien nur zu gern suggerieren lassen "Uns geht's doch sooooo gut!" und sich vom System willig versklaven und auf frappierend unverschämte Weise ausnehmen lassen. Erst dann, wenn die überall wo real gearbeitet werden muß das System tragenden, inzwischen grauhaarigen geburtenstärksten Jahrgänge, die dieses Land je hervorbrachte - die sich aber selber nur unterdurchschnittlich reproduzierten - binnen des nächsten Jahrzehnts nach und nach dem Hamsterrad ensteigen, wird einem "Weiter so!" die ökonomische Basis entzogen.

Padberg

3. Februar 2019 14:05

@ Cantabile

Aufgrund von sprachlichen Defiziten schreibe ich normal nicht.
Erlauben Sie mir trotzdessen dieses Mal eine "technische" Antwort auf Ihre Frage.

Der Begriff "Volk" hat verschiedene Dimensionen.
Es gibt auch ein "Volk" in einem Vielvölkerstaat.
Und wiederrum besitzt selbst Lichtenstein ein bzw. mehrere Völker.

Es gibt zwei grundätzliche Sichtweisen auf ein Volk.
1. Die innere Sicht.
2. Die äussere Sicht ,

Die Wahrnehmung in beiden Fällen ist Subjektiv und ich behaupte sogar, es kommt ohne eine jegliche bewusste Definition aus, sondern die Wahrnehmung an sich ist der Schlüssel.
Es gibt das Volk der Oberpfälzer, der Bayern, der Deutschen, der Europäer, ja sogar ein Weltvolk. Eine territorialle Betrachtung ist nicht zwingend (siehe das jüdische Volk), aber (aufgrund von historischen und kulturellen Erfahrungen) die Regel.

Die Frage ist somit: Wann wird ein Volk wahrgenommen?

Als (ideologiefreie u. gleichsam historische und dem etymologischen Wortstamm entsprechende ) Definition die dies o.g. erklärt würde ich die Bedingung einer Kampfgemeinschaften heranziehen. Diese Definition beinhaltet alle soziollogischen, kulturellen und gegebenfalls anderen Aspekte (und erspart uns gleichsam den (interressanten) Diskurs um dessen Details).

Vereinfacht: Für wen oder was ist die Bereitschaft gegeben zu kämpfen, und gar sein Leben zu Opfern. Im übrigen impliziert dies, dass es auch Menschen ohne Volkszugehörigkeit gibt. (Übrigens auch eine Alternative und dennoch passende Definition von Anywheres und Somewheres/ siehe Vortag M. Jongen im IfS).

Weiterhin beinhaltet es die Möglichkeit, dass verschiedene Völker, bzw. Kampfgemeinschaften in einem Territorium und Staat leben. (Zum Thema Volk u. Staatsvolk erlaube ich auf den Vortrag von M. Krah im IfS hinzuweisen.)

Für Ihre Frage an G.K. bedeutete dies:

Politik gegen Menschen die bereit sind für Deutschland zu kämpfen. ( Die logische Konsequenz lasse ich hier unerläutert. )

Meine erste Urkritik lautet daher... dass Gebilde kann nicht überleben, wenn ein Gegner grösser wird als das zur Verfügung stehende Geld für Söldner. Keine Frage des ob sondern des wann. (Afganistan).

Maiordomus

3. Februar 2019 14:47

@Gustav. In vielem sehr wirrem Zeug u.a. um den Volksbegriff, was einerseits hier als Symptom von Verwirrung bis hin zur Bekundung politischer Verzweiflung verbreitet wird, in den besseren Teilen aber sich als konstruktiver Prozess des Suchens artikuliert, verweist I h r letzter Beitrag auf Grundlegendes, das ohne entsprechendes Studium nicht zu erarbeiten ist. Ein Kompliment zum Beispiel für Ihren Hinweis auf Voegelin, einen der wenigen tiefgründigen intellektuellen Kritiker von Marx, Marxismus und dem sich demselben anschliessenden modernen Pseudo-Progressismus. Von Voegelin her, und zwar nicht nur gemäss dem schmalen Büchlein über Wissenschaft, Politik und Gnosis, das Sie zwar sehr verdienstvoll zitieren, liesse sich mehr Klarheit über die Psychologie der Weltanschauungen bringen, etwa zur Widerlegung der falschen These, dass das Christentum die Basis der linken Ideologien sei, letzteres gilt bestenfalls für Teile der christlichen Sektengeschichte. Die linke Ideologie konstituierte sich nun mal geistesgeschichtlich aus einem Emanzipationsbegriff, welcher nach Voegelin den Gottesmord nachgerade voraussetzt und im Hinblick auf den "Baum der Erkenntnis" nun mal auf der satanistisch-emanzipatorischen Seite steht, eine Ideologie der Selbsterlösung, von der sich zumal in der Neuzeit zum Beispiel der einst tiefgläubige Protestantismus deutlich abgesetzt hat.

Die linke selbstherrliche Emanzipationsideologie auch nichts zu tun mit dem von @Laurenz immerhin respektvoll genannten, vermutlich aber nicht selber erarbeiteten frühen angelsächsischen Schriften, von denen ich wiederholt das lateinisch geschriebene Standardwerk von Beda dem Ehrwürdigen über die Geschichte des Christentum bei den Angelsachsen erwähnt habe, aus dem 7. Jahrhundert, eine Basis zum Verständnis der westlich-abendländischen lateinisch-germanisierten Zivilisation, ohne deren Studium man darüber so wenig kompetent ist wie über den Sozialismus und die Linke ohne das Studium von Marx, welch letzterer von Voegelin sehr tiefgründig und nicht mal jenseits zum Beispiel von Ernst Bloch als ein Ausläufer der Gnosis, Lehre von Selbsterlösung durch das "richtige" Bewusstsein, interpretiert wird. Zu den Standardwerken von Voegelin sind "Order and History" zu rechnen, ferner noch das kleinere Buch "Die politischen Religionen". Klar bleibt, dass in der Religionsgeschichte Wetter und Klima schon immer zentrale Motive waren, und dass es zu den Errungenschaften der Hexenprozesse gehört, dass der Mensch genau dafür Schuld und Verantwortung trägt, auch allenfalls Busse tun muss, wobei in den entsprechenden Kältephasen die Wallfahrten und Bittgänge z.B. im Alpenraum z.B. den Zweck hatten, gegen das Anwachsen der Gletscher mit Gebeten, Weihwasser und Bussübungen anzukämpfen. Richtig bleibt aber auch die tiefgründige Bemerkung eines Foristen oben, dass die Klima-Ideologie natürlich - besonders bei der Jugend - auch die Funktion hat, für den Globalismus zu missionieren und davon abzulenken, welche Probleme vor der Haustür mit tatsächlich wirksamen Massnahmen gelöst werden könnten. Es dürfte klar sein, dass ein Schulstreik zum Beispiel gegen ungenügende Massnahmen einer Stadtregierung gegen die Klimaerwämung (wie z.B. in Basel praktiziert) völlig frei ist von konkreten Effekten für die "Rettung" der Welt und als reine "gnostische" Symbolpolitik als Demonstration für das "richtige Bewusstsein" zu werten ist. Im Hinblick auf die kollektive Manipulation bekommt so der jugendliche Idealismus das entsprechend unschädliche Unterfutter, vielfach unterstützt von Eltern und Grosseltern, etwa aus der Alt68er-Bewegung, und im Einzelfall sogar mit straflosem "Schulfrei" für Demonstrationen, so wie es bei Stalin, Ceausescu und Mao gehandhabt wurde, wenn die Jugend für die konformen Vorgaben der Regierung zu demonstrieren hatte. Solche Aktionen in der Schulzeit schliessen heute nicht aus, dass man dann dafür zur Urlaubszeit nach Bali oder zumindest nach Ägypten fliegt, wiewohl es durchaus Grüne gibt, die in ihrem Privatleben, wie einst die christlichen Asketen, sich einigermassen ideologiekonsequent verhalten wollen.

LotNemez

3. Februar 2019 17:39

@Zooey: "Ob bei Kubitschek nicht zu sehr der Wunsch nach Eindeutigkeit hineineinspielt, dass der Feind endlich gestellt wird und sich stellen lässt"

Kommt mir auch so vor. Wobei, man kann es ihm nicht verübeln, nach dem was er und die Familie schon durch haben.

@Wolf "Selbstverständlich ist jeder, der mein Land abschaffen oder der Ausplünderung preisgeben will, nicht mein politischer Gegner, er ist mein Feind."

Dann sind wir also jetzt Feinde. Dann bin ich auch dafür, das zu Ende zu denken. Heißt das nun Auge um Auge, Kantholzwunde um Kantholzwunde? Was ändert sich konkret für den Ottonormalpatrioten? Nehme ich zu Pegida nun Bengalos mit? Trage ich zum Bewerbungsgespräch einen IB-Button, damit die gleich wissen, mit wem sie es zu tun haben? Spreche ich jedem Staatsfeind (wer das ist, bestimme ich) das Bürgerrecht ab? Bin da etwas ratlos. Warte auf Anweisungen.

Kaiza

3. Februar 2019 22:33

@Laurenz

Ihre Bezugnahme auf das 3.Reich und die damalige Zeit im Allgemeinen, produziert nur Eigenschäden.
Die Systematik dahinter habe ich Ihnen möglichst einfach skizziert.

Wie kommen Sie auf die Dichotomie: Entweder Faschist oder Bolschewist?

Ich jedenfalls habe nie behauptet, noch impliziert, dass man die Grünen als Bolschewisten bezeichnen soll.
Wenn Sie das glauben, haben Sie meinen Kommentar nicht verstanden. Das ist einfach von Ihnen hineininterpretiert worden.

Sie schrieben doch, dass sie mit dem Begriff die Masse erreichen wollen. Ich will das nicht. Also muss ich keinen Vorschlag machen. Wie kommen Sie darauf, dass ich Ihre Meinung teile und für Sie nach einem Begriff suche der Ihnen gefällt? Bizarr.
Machen Sie das doch einfach selber. :^)

Das Problem ist, dass sich die Idee der Grün-Faschisten nur für uns plausibel anhört. WIR glauben, dass wir die Begriffhegemonie umgekehrt haben. Für UNSERE Ohren ist das toll. Aber warum? Wenn Sie zBsp Grün-Faschisten sagen, dann wissen sie insgeheim, dass Sie zBsp Bolschewisten (oder etwas anderes) meinen. Sie decodieren also nach Ihrer Logik.
Der normale Bundesbürger tut das nicht.
Der versteht genau das, was ihm seit seiner Kindheit eingebläut worden ist.

Wenn Sie das jetzt immer noch nicht verstanden haben oder mir nicht glauben, dann machen Sie doch einfach den Feldversuch.
Dann würde mich Ihre Meinung dazu auch interessieren.

@LotNemez

Es gibt unterschiedliche Arten zu kämpfen. Man muss nicht sofort die offene Feldschlacht suchen. Das kann man auch klüger anstellen als Sie das beschrieben haben.
"Was ändert sich konkret für den Ottonormalpatrioten?... Warte auf Anweisungen." Diese, Ihre Zeilen zeigen die ganze Misere. Konsumverhalten.
Was präsentiert der Messias dem Ottonormalpatrioten? Nicht zu schwer. Nicht zu hart. Nicht zu brutal. Leicht verdaulich soll es sein. Körperlich wie geistig.

Valjean72

4. Februar 2019 08:34

@WoRa:
“Ich denke, nur einem geringeren Teil der Bürger ist diese damit ermöglichte Perspektive bewusst-ergeht-vom Ist-Zustand extrapolierend- aus, dass die aktuelle Zusammensetzung der Bevölkerung (noch überwiegend Bio-Deutsche) schon so bleiben wird. Und noch ein Aspekt/aus meiner Sicht Nachteil des favorisierten Verfassungspatriotismus: Die Basis, das heißt die Verfassung, die das einigende Element sein soll, ist jederzeit, wenn auch mit unterschiedlich verlangten Mehrheiten, änderbar!“
---

Von sogenannten Verfassungspatrioten halte ich gleich überhaupt nichts. Sie messen der Verfassung (d.h. hierzulande dem „Grundgesetz für die BRD“) beinahe eine ähnliche Bedeutung bei, wie christliche Fundamentalisten der Bibel. Beiden Gruppen ist zu Eigen, dass sie vom universellen Anspruch ihrer Schriften überzeugt sind.

Jeder kann Christ, bzw. Staatsbürger werden, so er sich denn zu den Werten dieser Schriften bekennt, mit dem einen Unterschied freilich, dass die Eskimos, Massai, Indios, Tuareg usw. in ihrer Heimat bleiben und gottgefällige Christen werden können, sie allerdings migrieren müssen, um beispielsweise deutsche Staatsbürger zu werden. Hauptsache sie halten sich an „unsere Werte“, an die „freiheitlich-demokratische Grundordnung“ und anderen Popanz.

Natürlich ist das polemisch aber der wahre Kern bleibt erkennbar.

MartinHimstedt

4. Februar 2019 11:58

@ Cantabile
Worauf wollen Sie hinaus? Die Sache ist eigentlich ganz einfach: Doppelpass abschaffen, zurück zum Abstammungsprinzip Jus sanguinis.

Und ja, es ist natürlich auch eine instinktive Sache: Einer meiner besten Freunde ist Pole, spricht perfekt Deutsch und hat mit Polen überhaupt nichts am Hut (teilweise reist er innerhalb eines Jahres noch nicht einmal dorthin). Der überwältigende Teil seines Umfelds besteht aus Deutschen (beziehungsweise dem, was in einer deutschen Großstadt so rum kreucht und fleucht) – aber keinesfalls aus einem nennenswerten Anteil Polen. Trotzdem würde er, nach eigener Aussage, mit Polen gegen Deutschland in den Krieg ziehen – sollte dieser hypothetische Fall tatsächlich eintreten. Und siehe da: „Wenn’s drauf ankommt, weiß schon jeder, wohin er gehört“. Natürlich gibt es hier eine große Diskrepanz zwischen den Philipp Röslers Deutschlands und den Mitgliedern eines Großstadt-Mc-Fit. Und gerade letztgenanntes Klientel weiß ganz genau, wo sie hingehören wollen. Man muss also schon auch fragen, wer überhaupt zum Volk gehören will: Dann hat sich ein Großteil der Probleme bereits von ganz alleine erledigt.

Darüber hinaus ist mir jedwede, meinetwegen schwammige, Ansicht, von Rechts lieber, als das „Zum Volk (welches es eigentlich gar nicht gibt), gehört jeder, der sich (warum auch immer, also auch egal, ob legal oder illegal) innerhalb der deutschen Grenzen (die aber offen sind und die es somit im Grunde genommen auch nicht gibt) befindet“ von Angela Merkel. (Die Originalzitate lauten: „Das Volk ist jeder, der in diesem Lande lebt“ und „Ist mir egal, ob ich schuld am Zustrom der Flüchtlinge bin, nun sind sie halt da“).

Maiordomus

4. Februar 2019 12:45

@Gustav. Laurenz. Ich äusserte mich oben in etwas zu langen, und wie ich nachträglich sehe, zum Teil unvollständigen Sätzen. Mein Schweigen unterbrach ich, weil Sie, @Gustav, verdienstvoll auf Eric Voegelin verwiesen haben, Verfasser von Standardwerken zu Psychologie und Struktur der westlichen Weltanschauungen, die wie die Alchemie, Hegel, der Marxismus, Positivismus, die Existenzphilosophie sowie sogar Faschismus und Nationalsozialismus von ihren gnostischen Wurzeln her verstanden werden müssten. Was Sie @Laurenz, Umstrittenes über den grünen "Faschismus" ausführen, scheint mir aber insofern nicht ganz daneben, als Sie im Hinblick auf den Tierschutz und noch anderes in vielem recht haben, unbeschadet dessen, dass man Ihre Ausführungen nur widerwillig zur Kenntnis nimmt. Auch die Bekämpfung des Rauchens im Interesse der "Volksgesundheit", einem durch und durch "faschistischen" Begriff, gehörte zum Programm von Reichsgesundheitsführer Leonardo Conti, zuletzt Präsident der deutschen Paracelsus-Gesellschaft, der sich in Nürnberg früh das Leben genommen hat und wohl deshalb im Vergleich zu anderen Protagonisten weitgehend unbekannt blieb. Noch beeindruckend lesen sich meines Erachtens Görings frühe, 1938 gedruckten Rundfunkansprachen zum Thema "Kampf gegen die Vivisektion" (28. August 1933) mit erweiternden, keineswegs dummen Ausführungen zum Tierschutz sowie "Ewiger Wald - Ewiges Volk" vom 17. August 1936. Und wie die Grünfeministinnen befürwortete die nationalsozialistische Reichshebamme Nanna Conti-Pauli, Mutter von Leonardo und Silvio Conti, Bürgerin von Lugano, gezielte Abtreibungen, wenngleich nicht hauptsächlich aus frauenemanzipatorischen Gründen, mit welchem Anliegen jedoch die Exfrau des Postmeisters von Lugano bei den katholischen bayrischen Hebammen auf Granit biss.

Der zweite Abschnitt meiner gestrigen Ausführungen muss lauten:

"Die linke selbstherrliche Emanzipationsideologie h a t nichts zu tun mit den von @Laurenz respektvoll genannten, vermutlich aber nicht selber erarbeiteten frühen angelsächsischen Schriften, von denen ich voriges Jahr wiederholt das lateinisch geschriebene Standardwerk von Beda dem Ehrwürdigen über die Geschichte des Christentum bei den Angelsachsen erwähnt habe, aus dem 7. Jahrhundert. Letzteres Buch, in deutscher Übersetzung bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt erhältlich, wurde eine Basis zum Verständnis der westlich-abendländischen lateinisch-germanisierten Zivilisation, ohne deren Studium man über das ältere Christentum so wenig kompetent ist wie über den Sozialismus und die Linke ohne das Studium von Marx, welch letzterer von Voegelin tiefgründig und nicht mal jenseits von Ernst Bloch als ein Ausläufer der Gnosis, Lehre von Selbsterlösung durch das "richtige" Bewusstsein, interpretiert wird. Zu den Standardwerken von Voegelin sind "Order and History" zu rechnen, ferner das kleinere Buch "Die politischen Religionen". Klar bleibt, dass in der Religionsgeschichte Wetter und Klima schon immer zentrale Motive waren, und dass es zu den Errungenschaften der Hexenprozesse gehört, dass der Mensch genau dafür Schuld und Verantwortung trägt, auch allenfalls Busse tun muss, wobei in den entsprechenden Kältephasen die Wallfahrten und Bittgänge z.B. im Alpenraum z.B. den Zweck hatten, gegen das Anwachsen der Gletscher mit Gebeten, Weihwasser und Bussübungen anzukämpfen. Bedenkenswert bleibt ferner die tiefgründige Bemerkung eines Foristen oben, dass die Klima-Ideologie - besonders bei der Jugend - die Funktion hat, für den Globalismus zu missionieren und davon abzulenken, welche Probleme unmittelbar vor der Haustür mit wirksamen Massnahmen gelöst werden könnten."

heinrichbrueck

4. Februar 2019 13:42

Welcher Deutsche kann zu dieser Truppe gehören? Freiwillig, ohne sich lächerlich zu machen: https://www.youtube.com/watch?v=rBFByaXlZ1M&feature=youtu.be&t=120

Zooey

4. Februar 2019 23:07

@LotNemez
"Wobei, man kann es ihm nicht verübeln, nach dem was er und die Familie schon durch haben." Ich verübele das nicht, ich halte Kubitscheks Haltung für ehrenhaft.

Ich weiss jedoch nicht, worauf die Feinderklärung abzielt, wenn die Auseinandersetzung geistig erfolgen soll. Natürlich findet derzeit keine geistige Auseinandersetzung statt - hierzu müsste man erst einmal im weitesten Sinne rechte Positionen als legitim behandeln, also eine offene Debatte zulassen. In dem hysterisch-infantilen Klima ein vielleicht sehr frommer Wunsch.

Ich persönlich habe mehr Fragen als Antworten. Das fängt - da stimme ich @cantabile zu - mit dem Volksbegriff an. Die "biologistischen" Definitionen finde ich bereits schwierig. Ich glaube, das sind Dinge, die in einem rational-rationalistischen Diskurs, nur als Vagheiten auftreten können. Deshalb der Rückgriff auf andere Vagheiten wie Instinkt.

Meine Einwände gegen die aktuelle Flüchtlingspolitik sind denn eher pragmatisch.

Die Meta-Fragen, die sich daran entzünden, gehen über das Pragmatische hinaus, also die Fragen nach der - scheint's prekären - deutschen Identität und der deutschen Geschichte: Wie gewinnen "wir" ein bejahendes Verhältnis dazu?

KlausD.

5. Februar 2019 09:42

@Simplicius Teutsch 2. Februar 2019 23:27
@Gustav Grambauer 3. Februar 2019 11:57

Vielen Dank für Ihre Reaktionen auf meinen Einwurf.
Meine (vielleicht etwas naiven) Gedanken gehen in folgende Richtung.
Trumps Ziel ist der Erhalt des Weltmachtstatus´der USA (trotz Rückzug und Schwächung) in einer entstehenden und nicht aufzuhaltenden multipolaren Weltordnung.
Die Zerstörung der EU, d.h. die Auflösung in möglichst uneinige Einzelstaaten (und damit die Beseitigung eines Konkurrenten) ist dabei nur ein Teilschritt in der weltweiten Destrukturierung bestehender Beziehungen als Mittel zum Zweck.
Der Beauftragte Bennon kann bei der Suche nach Verbündeten in Deutschland nur die AfD im Auge haben. Diese wiederum hat mW als ein außenpolitisches Ziel ein einheitliches und starkes Europa der Vaterländer.
Die Frage für mich ist, geht die AfD auf eine Zusammenarbeit mit Bannon ein für ein (Zwischen) Ziel Zerstörung der EU in dem Bewußtsein unterschiedlicher (End) Ziele – hier (Bannon) mgl. verfeindete und gemeinschaftlich handlungsunfähige Einzelstaaten und dort (AfD) gemeinschaftlich handelndes Europa der Vaterländer?
Und ist vielleicht aus diesen Gründen der Aachener Vertrag, der Deutschland noch fester an Frankreich kettet, kürzlich so Hals über Kopf abgeschlossen worden?
Fragen über Fragen ...

LotNemez

5. Februar 2019 09:58

Nochmal kurz zum Gegner-Feind-Komplex:
Ähnlich wie beim Thema 'Volk' wäre hier ein deutlich grundlegenderer Bearbeitungsbedarf wünschenswert (Gab es schon eine Sezession dazu.? )
Gegnerschaft kann viel bedeuten: von der Auseinandersetzung über einen Punkt, um voneinander zu lernen und Kompromisslösungen zu finden (in unserer Lage ist das keine Option mehr) bis zum Willen zur Zurückdrängung und der Raumnahme. Feindschaft dagegen ist für mich ganz klar mit dem Vernichtungswillen verbunden. Vom Feind akzeptiert man keine Kapitulation als die bedingungslose Unterwerfung, den Feind reibt man auf bis zum Ende. Und ja, die Anderen haben ja auch... aber der rechtmäßige König muss die Häuser danach auch wieder unter einem Banner zusammen führen. Deswegen werden die Linken nie einen König stellen. Da reicht es nur zum Truchsess. Aber auch die degeneriertesten Linken gehören zum Volk. Das muss auch mal erwähnt werden. Die BRD hat bis zur Übernahme Ost-Dtls. am Gedanken des vereinten Deutschlands festgehalten. Vom Ergebnis mag man halten, was man will. Aber solches vermag nur Gegnerschaft, nicht Feindschaft.

Tannenberg

5. Februar 2019 19:36

Ein interessanter und sehr lesenswerter Artikel, der die Misere auf den Punkt bringt. Die Frage nach Gegnerschaft oder Feindschaft ist für mich mittlerweile eindeutig beantwortet. Womit ich persönlich allerdings meine Schwierigkeiten habe, ist der Begriff des Volkes, insbesondere der des Deutschen Volkes. Seit spätestens 2015 hat sich auch in meinem persönlichen Umfeld einiges getan: der vielbesprochene Riss geht bei mir durch Familie, Freund- und Bekanntschaften. Die Vereinsamung hat sich tatsächlich Bahn gebrochen. Mit Gegnern kann man sich noch inhaltlich austauschen, mit Feinden nicht mehr. Sollte, woran ich nicht mehr glaube, das Pendel in unserem Land doch noch zugunsten des Patriotismus ausschlagen, was ist dann mit den Linksgrünen? Rotrotgrün und Teile der CDU stehen für mind. rd. 50% des Volkes. Was ist mit denen noch anzufangen? Nach meiner Einschätzung nichts. Wie Götz Kubitschek treffend schreibt, ist die Diskussionsgrundlage weggefallen. Es gibt mit diesem Teil nichts mehr zu bereden und man wird sich auf nichts mehr verständigen können. Ich für meinen Teil halte es mit der Nation, der Deutschen Kultur und der Sprache. Das gilt es zu bewahren. Das Volk wird nicht mehr auf Linie zu bringen sein. E. Jünger hatte und hat vollkommen recht als er schrieb, dass, wenn die Demokratie die größte Ausdehnung aufweist, sie den Mördern Tür und Tor öffnet. Und nicht nur den Mördern, die sind mittlerweile ja schon da, sondern auch (offensichtlich) den Selbstmördern. In unserem Land werden doch sukzessive alle Äste abgesägt, auf denen wir sitzen: Abschaffung der Automobil- und Schwerindustrie, Abschaffung der Energiesicherheit, Umwälzung unserer Sprache, komplette militärische Wehrhaftigkeit, Negierung des Eigenen usw. usw. Es ist ein Wahnsinn, was hier ungestraft vonstatten gehen kann. Und mit denen, die das zu verantworten haben, möchte ich nichts mehr zu tun haben.

Lotta Vorbeck

5. Februar 2019 19:58

@LotNemez - 5. Februar 2019 - 09:58 AM

"... Die BRD hat bis zur Übernahme Ost-Dtls. am Gedanken des vereinten Deutschlands festgehalten. ..."

____________________________

Die BRD dehnte sich mit dem Segen der Besatzungsmächte bis nach Mitteldeutschland hinein aus.

Siehe auch

+ "Mitteldeutsche Zeitung"
+ "Mitteldeutsche Braunkohle AG" (MIBRAG)

oder die

+ "S-Bahn Mitteldeutschland der DB Regio Südost".

Was in diesem Zusammenhang mit Ostdeutschland geschah (über welches unter dem Etikett "4+2" selbstverständlich auch gesprochen worden war), ist noch eine gänzlich andere Geschichte.

"Das muss auch mal erwähnt werden." (@LotNemez)

Cantabile

6. Februar 2019 15:41

@Padberg
Ich bin spät dran, aber bevor hier das Tor geschlossen wird möchte ich mich dafür bedanken, dass Sie versucht haben, mir erläuternd auf die Sprünge zu helfen. Eigentlich hatte ich einen weiteren Text voller Fragen formuliert, aber die Diskussion unter diesem Artikel wird ja nicht uferlos geführt werden können, und es werden sich vielleicht andere Gelegenheiten bieten, meine Fragen zu stellen.

Eine davon möchte ich trotzdem formulieren, falls noch irgendjemand Zeit und Lust hat, sie zu beantworten:
Sollte Ihrer Meinung nach die Einsatzbereitschaft für das, was jemand als „sein Volk“ ansieht, bedingungslos sein – also das, was man landläufig mit „Nibelungentreue“ oder „right or wrong – my country“ bezeichnet?
Oder darf die Sache, für die jemandes Volk sich einsetzt (um es weniger martialisch zu bezeichnen), für den Grad der Loyalität eine Rolle spielen?

@Martin Himstedt
> Worauf wollen Sie hinaus? <

Ich schaue mich hier um, weil ich Klarheit darüber gewinnen möchte, ob „Volk“ und „Volkszugehörigkeit“ sinnvolle Kategorien für das Zusammenleben und also für die Politik sind.
Auch Ihnen ein Dankeschön für Ihre Antwort.

Wolf Silius

7. Februar 2019 02:25

@LotNemez
"Dann sind wir also jetzt Feinde … Heißt das nun Auge um Auge …?"
- - -
Habe ich mich so mißverständlich ausgedrückt ?
Mit einem Gegner versuche ich ggfls. Kompromisse zu finden, mit einem Feind nicht. Welchen Kompromiß wollen Sie mit jemandem schließen, der Deutschland abschaffen und das Volk bis zur Unkenntlichkeit „ausdünnen“ will ? Nur einen Teil abschaffen, etwas weniger ausdünnen ?

Padberg

7. Februar 2019 11:26

@Cantabile

Bedingungslos?

Ja u. Nein. Wenn es das Ihre ist, würden Sie sich Bedingungslos einsetzen - ähnlich wie Sie es für Ihre Familie tun würden - dazu gehört immer ein Kompromiss, dieser muss nicht (kann aber) rational begründet sein. Aber würde ich einen meiner Kindern erlauben gegen die Familie zu handeln? Müsste ich dann nicht "die Familie" umdefinieren? Ich hoffe Sie verstehen was ich meine. Würde ich meinen Kindern Hochverrat am Volk erlauben (sodenn ich es verhindern könnte)? Die Ebene Familie u. Volk ist nur von der Qualität eine andere.

Auf die Frage „right or wrong – my country“ müssen Sie persöhnlich erst einmal festlegen, was Ihr Land ist. Dafür muss ebenfalls geklärt werden, ist Land u. Volk identisch. Da wären wir wieder bei der Verfassungsdebatte (M. Krah, IfS).

Ich verneine dies und behaupte: Sie und nur Sie entscheiden für wenn u. was Sie bereit sind sich einzusetzen. Und diese Entscheidung bedingt "Ihr Volk".(Die Relevanzgrösse muss gegeben sein). Das hängt u.a. natürlich von der Bedrohungslage ab. Ebenso relevant ist der notwendige Kompromis. Je homogener die Gruppe desto kleiner der Kompromiss (aber auch desto grösser die Echokammer...).

M.E. hat eine Schutz- bzw. Kampfgemeinschaft immer einen oder mehrere reelle o. imaginäre Gegenspieler (Muss ja nicht gleich Krieg bedeuten). Der Gegenspieler bzw. dessen Kraft bedingt zweifelsfrei eine höhere Kompromisbereitschaft.

Niebelungentreue ist in diesem Bezug nichts anderes als eine Erhöhung der Kampfkraft (Als Antipode auf "Teile u. Herrsche"). Somit handelt es sich "nur" um ein Prinzip.

In einer Welt in der die Menschen in Konkurrenz zueinander stehen, ist die Kampfkraft (frei nach Albrecht Wallenstein) die relevante Grösse. Ein Volk was sein Wesen auf diese ausrichtet wird dadurch nicht schwächer...

"Si vis pacem para bellum"

Ps: (In diesem Zusammenhang sollte man m.E. die Begriffswahl "Feind" ansiedeln. "Feindschaft" an sich bedeutet nichts und alles, und beinhaltet mitnichten den Aufruf zur Gewalt, zumindest nicht für rationale Menschen.

(Noch einmal... Bitte verzeihen Sie meine sprachlichen Defizite.)

Maiordomus

7. Februar 2019 17:51

Zum Streit über den Feindbegriff: Wenn ich denke, dass noch Kant in seiner Schrift "Zum Ewigen Frieden" als Bedingung für Friedensschlüsse immerhin einen Rest von "Vertrauen in die Denkungsart des Feindes" voraussetzte. Im 1. Weltkrieg gingen Ernst Jünger und Baron von Richthofen wie noch andere von der Möglichkeit ehrenhafter und anständiger Feinde aus. Dies hat sich in neuerer Zeit, in der Auseinandersetzung mit dem Feind, der *Verbrechdenk" (Orwell) repräsentiert, radikal verändert. Man sollte trotzdem wieder mal an Kant zurückdenken.

Cantabile

7. Februar 2019 20:41

@Padberg
Sie greifen in Ihrer Antwort einige Punkte auf, zu denen ich meine Fragen im vorherigen Kommentar noch unter den Tisch fallen ließ – nun gehe ich dann doch darauf ein, in der Hoffnung, dass Sie noch Muße und Gelegenheit zum Antworten finden. :-)

> Wenn es das Ihre ist, würden Sie sich Bedingungslos einsetzen - ähnlich wie Sie es für Ihre Familie tun würden - … Die Ebene Familie u. Volk ist nur von der Qualität eine andere. Sie und nur Sie entscheiden für wenn u. was Sie bereit sind sich einzusetzen. Und diese Entscheidung bedingt "Ihr Volk". (Die Relevanzgrösse muss gegeben sein). Niebelungentreue ist in diesem Bezug nichts anderes als eine Erhöhung der Kampfkraft (Als Antipode auf "Teile u. Herrsche"). (Noch einmal... Bitte verzeihen Sie meine sprachlichen Defizite.) <

Kein Grund dazu – Fehler werden sich auch in meinen Texten finden, und solange die Verständigung klappt … ;-)

Zooey

7. Februar 2019 21:44

Letztlich ein Paradox: Die Grünen sind ja ein Teil des Volks, das man bewahren will. Und zeigen sich im grünen Gebaren nicht typisch deutsche Eigenschaften?

Der Weg führt nach innen, frei nach Novalis. Ich bin Teil des Volks, aber das Volk ist auch Teil von mir. Es lebt - vor allem durch meine direkten Vorfahren - weiter in mir. Ein Bild des Volks, ein Gefühl gewinnt man vielleicht am ehesten durch solche Innenschau. Man gewinnt dann auch ein Gefühl dafür, dass man sich ins eigene Fleisch schneidet, wenn man sich von den vitalen Quellen seiner Herkunft abschneidet. (Natürlich gibt es da auch Schatten und negative Einflüsse - daran muss man halt arbeiten.)

Götz Kubitschek

7. Februar 2019 22:56

endlich einmal wieder: dank an alle. badeschluß!
p.s.: so ein beitrag ist immer auch ein lackmustest für diejenigen, die es nicht gut mit uns meinen. einer von denen, ein berliner politologe, den keiner kennt, fordert auf twitter sicherheitsverwahrung für mich, ein anderer wähnt, ich hätte die demokratische maske fallenlassen. letzteres heist's alle zwei monate, ich muß also viele demokratie-masken haben; ersteres ist neu.

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