Kürzlich dokumentierte Kollege Klonovksy in seinen Netztagebüchern die neuesten Auswürfe des örtlichen antifaschistischen Hexenhammers, diesmal aus der vermeintlichen Kulturstadt München, genauer: Aus der Bayerischen Akademie. Dort erwischte es den Cellisten Matthias Moosdorf, der sein Geld nicht nur am schönsten aller Streichinstrumente verdient, sondern auch Angestellter eines AfD-Bundestagsabgeordneten ist.
Die in ihrer passiv-aggressiven Art wahrscheinlich von wohlfeilen Damenfingern in die Tasten gespuckten Zeilen fanden sich auf einigen unkreativ gestalteten Handreichungszetteln, die wohl lustig sein sollten, aber auf jeden normalen Menschen nur irritierend wirken konnten. Das weichgekochte Gulasch aus Falschinformationen ohne Belege, Beleidigungen und – wie könnte es anders sein – einem Aufruf zum fröhlich-engagierten Mitdenunzieren erspare ich meinen Lesern; es ist eh immer das gleiche.
Eine inhaltliche Durchsicht hat keinen Sinn – wir können diese Menschen ohnehin nicht überzeugen. Kubitschek hat in seinem nüchternen Artikel zur Lage die Erkenntnis festgezurrt, die am Ende der seltsamen Mit-Rechten-reden-aber-irgendwie-auch-nicht-Jahres 2017/18 stehen muß: Das Volk als ethnisch-kulturelle Schicksalsgemeinschaft ist für uns eine unhintergehbare Grundlage. Volk, das meint für uns aber auch eine in sich vielschichtige und diverse Gesellschaft, die sich dadurch ausweist, das auch der innere Gegenpart von links für uns in letzter Instanz integrierbar bleibt.
Auch, wer sich als „antideutsch“ sieht, bleibt, ob er will oder nicht, Teil der gewachsenen, wenn schon nicht der Willensnation. Wir werden ihn nicht ausstoßen, wir sind nicht diejenigen, die vom Tisch aufstehen, wenn er sich dazusetzt, oder eine (unpolitische) Vorführung sabotieren, weil er als einer der Künstler auf der Bühne steht. Wir haben, meine ich, immer noch die Kraft ihn auszuhalten, weil das, wofür wir uns einsetzen stärker ist, als das, was er vernichten will.
Gleichzeitig nimmt natürlich der inquisitorische Eifer unserer Feinde mit jedem Tag zu. Wer rechts ist, soll inzwischen nicht mehr nur aus der Öffentlichkeit verschwinden, auch die letzten Rückzugsorte, die persönliche Heimat und die Familie sollen ihm genommen werden.
Das Private, vor allem das Zwischenmenschliche ist nicht verwertbar, es läßt sich also nicht mit dem Instrumentarium der Netzwerke fassen, deren Handlanger diese Kanaillen sind und entzieht sich zu einem gewissen Grad der Logik des sanften Totalitarismus, die sich über unsere Welt legt. Damit wird es essentiell für ein eigentlich soziales Empfinden, für die Konstitution von echter Gemeinschaft und für den Widerstandskämpfer, der immer eine Heimat braucht, für die er in den Krieg zieht.
Wer aus diesem Geflecht, diesem Organismus, der die Gemeinschaft ist, herausschnitten, oder ‑gerissen wird, stirbt auf die eine oder andere Art und Weise. Entweder er geht ein, oder er wird zu einem Apostel des Nihilismus und damit zum besten Erfüllungsgehilfen des Systems. Genau das ist es, was unsere Feinde wollen: Die Vernichtung, nach Möglichkeit auch physisch, aber das fällt nicht ins Gewicht.
Ich glaube jedenfalls, daß wir das aushalten können. Denn da, wo sich der Feind auf die Seite des Datentotalitarismus, der Gleichschaltung, letztendlich des Nichts stellt, da ist es schon ein revolutionärer Akt einfach nur ein normales Leben zu führen. Wenn ich mir die ungesunden Gesichter auf den Gegendemonstrationen vor unserem Hausprojekt in Halle anschaue, dann weiß ich, daß allein die Tatsache, daß es uns gibt, ihnen schon mehr Qualen bereitet, als wir jemals von ihren schwächlichen Händen erfahren werden.
Ich wünsche mir daher, – und habe auch keinen Zweifel daran – daß Matthias Moosdorf weitermusiziert. Denn jeder Strich, oder soll ich sagen: Jeder Streich, den er mit dem Bogen über die Seiten seines Cellos führt, ist ein klaffender Schnitt in der Grimasse derer, die ihn und uns vernichten wollen.
Laurenz
Die liberale Haltung ist typisch deutsch, zieht sich durch die Christianisierung und die Wikingerzeit, wurde letztendlich mit der endgültigen Einführung des römischen Kirchenrechts im 16. Jahrhundert, übelst im 2. Reich und bis heute bestraft. Irgendwann sollten Deutsche aus Ihrer Geschichte gelernt haben. Es ist gar nichts gegen die imperialen Flavii zu sagen, wenn sie denn ihre globalen Neigungen in bereits existierenden multi-ethnischen Staaten, wie Brasilien oder Saudi-Arabien ausleben möchten. Dort wartet man sicher schon gespannt auf die direkte Unterstützung unserer selbst-ernannten Weltretter. Wer sich eingehender mit Globalisierungs- und Nationalisierungsphasen beschäftigt hat, weiß, daß diese in der Regel jeweils so ca. 60 Jahre dauern, und sich abwechseln. Die Geschichte heterophober, ewig gestriger Politik ist so alt, wie die Zivilisation selbst. Die pösen Makedonier vernichteten die schwule SA-Elite (Heilige Schar) der antiken hellenischen Stadt Theben.
Da die aktuelle Globalisierungsphase sich dem Endstadium nähert, drehen unsere linken "am-deutschen-Wesen-soll-die-Welt-genesen"-Vertreter eben am Rad. Jeder kann sich die Ergebnisse der Globalisierungsphase zuvor anschauen. Da entwickelte sich die Deutsche Bank zur größten Bank der Welt und die Nummer endete im 1. Weltkrieg. Daher ist nichts einzuwenden, wenn die deutsche Linke am nächsten Weltkrieg irgendwo teilnimmt, aber bitte ohne uns und nicht hier.