Diese Ereignisse sind ja zweifelsohne dramatisch:
- Die ÖVP unter Bundeskanzler Kurz nutzt seit zwei Wochen die Kontakte der FPÖ mit österreichischen Identitären, um den Koalitionspartner zu Distanzierungen vom rechtsaktivistischen und rechtsintellektuellen Vorfeld zu zwingen.
- Dies ist möglich geworden, weil sich die Assoziationskette Christchurch-Verbindung-Spende-Identitäre-Sellner aufspannen und zuletzt noch durch die Begriffe Synagoge-Hakenkreuz erweitern ließ.
- Regierung und Presse schrecken dabei nicht einmal vor rechtswidrigen und gravierenden Verletzungen des Datenschutzes zurück. Sie Personalie Sellner wird von der einen Seite ständig neu aufgeladen, während auf der anderen Seite der Distanzierungsdruck immer größer wird.
- Diese Konstellation war der Auslöser für die Einladung zum Sender ServusTV, die ich in der vergangenen Woche wahrnahm. Es ging um die Frage, wie gefährlich die Neue Rechte sei. Natürlich aber war die Debatte um Sellner und die Identitären der entscheidende Punkt. Man kann sich die Sendung mittlerweile hier ansehen.
- Ich verglich in dieser Talk-Runde Sellners Rolle mit der einer weißen Billardkugel, die man anstoßen könne, um damit die eigentlich wichtgen Kugeln in den Löchern des Tischs zu versenken. Meiner Meinung nach wäre der FPÖ dann geholfen, wenn sie diese Kugel vom Tisch nähme und sagte: Das ist keine Kugel, das ist Martin Sellner – ein Mann mit ein paar Jugendsünden und einer großartigen rechtsaktivistischen Karriere, der seine Parteiferne immer betont hat und sich ganz und gar auf sein Aktionsfeld konzentriert. Wir haben keine Veranlassung, und von ihm zu distanzieren.
- Aber die FPÖ verhält sich anders, verhält sich falsch, und sie liefert damit eine gruselige Vorlage für das, was der AfD ganz sicher auch noch blüht.
Darüber ist zu reden. Wer wäre ein besserer Gesprächspartner als Martin Lichtmesz, Wiener Urgestein und Freund Sellners? Lichtmesz wird also im Rahmen des Cafés in Schnellroda am kommenden Samstag zum Thema vortragen und mit unseren Gästen diskutieren.
Für alle, die noch nie dabei waren:
- Das Café Schnellroda ist eine Einrichtung, die wir etwa alle sechs Wochen an einem Samstag anbieten.
- Wir öffnen um 13 Uhr den Verlag und schließen ihn um 18 Uhr wieder zu.
- Man kann im Buchangebot stöbern, untereinander ins Gespräch kommen, Kaffee und Kuchen, Bier und Brötchen zu sich nehmen, für eine Stunde oder für fünf anwesend sein.
- Man kann seine Ostereinkäufe erledigen!
Lichtmesz wird gegen 15.30 Uhr vortragen. Das Café ist öffentlich, aber wir bitten um kurze Nachricht unter anmeldung(at)schnellroda.de, damit wir unseren Einkauf ein wenig planen können.
deutscheridentitaerer
"Ich verglich in dieser Talk-Runde Sellners Rolle mit der einer weißen Billardkugel, die man anstoßen könne, um damit die eigentlich wichtgen Kugeln in den Löchern des Tischs zu versenken."
Das sehe ich ganz anders. Aus unserer Perspektive ist die eigentlich wichtige Kugel sicher nicht die FPÖ. Natürlich ist Kurz die IBÖ völlig egal, also mag es sich aus seiner Perspektive so darstellen.
Wir dagegen haben nun endgültig den Beleg dafür, wie sinnlos Parteipolitik ohne einen umfassenden flankierenden metapolitischen Raumgewinn ist. Und ein solcher kann nur von einem Sellner, niemals von einem Strache geleistet werden.