Netzfundstücke (7) – ISIS, Notre-Dame, Erneuerung

Während die bundesdeutsche Qualitätspresse an Märchen strickt ...

oder „inves­ti­ga­tiv“ die Macht­über­nah­me durch rech­te Netz­wer­ke her­bei­fa­bu­liert,

braucht es eine ara­bi­sche Jour­na­lis­tin des Sen­ders Al Aan TV aus den Emi­ra­ten, um Ent­hül­lun­gen zu lie­fern, die tat­säch­lich etwas mit auf­wen­di­ger Recher­che­ar­beit zu tun haben.

Jenan Mou­saa deck­te auf, daß die Wit­we des „deut­schen“ ISIS-Kämp­fers Denis Cus­pert ali­as „Deso Dogg“ Omai­ma Abdi voll­kom­men unbe­hel­ligt wie­der in Ham­burg lebt und dabei arg­lo­se Unbe­schol­ten­heit vorgaukelt.

Der­weil führt Mou­saas Recher­che vor Augen, wie naiv der deut­sche Staat immer noch mit ISIS-Rück­keh­rern umgeht – sie als bedau­erns­wer­te Scha­fe, die vom rech­ten Weg abge­kom­men sind, im war­men Schoß wie­der­emp­fängt. „Reso­zia­li­sie­rung“ winkt anno 2019 auch dem isla­mis­ti­schen Hochverräter. 

Wel­che Gefahr von die­sen mus­li­mi­schen Extre­mis­ten auch nach ihrer Rück­kehr aus­geht, zeigt der Fall des Vol­kan L., der die­se Woche fest­ge­nom­men wur­de und wie Abdi in Ham­burg lebt. Nach sei­ner Rück­kehr aus Syri­en soll er einer Per­son die Rei­se in das dama­li­ge Herr­schafts­ge­biet des IS ermög­licht haben. Indes­sen wächst die isla­mis­ti­sche Sze­ne in Deutsch­land unent­wegt wei­ter und ver­legt sei­ne Rekru­tie­rungs­stra­te­gie ins Inter­net.

————-

In Frank­reich sieht die Lage ähn­lich düs­ter aus: Rund 10.000 isla­mis­ti­sche Gefähr­der wer­den in der Akte S (Fiche S) geführt. Der Ter­ror­an­schlag auf den Weih­nachts­markt in Straß­burg geht auf das Kon­to eines in die­ser Kar­tei geführ­ten Extre­mis­ten Ché­rif C. Par­al­lel zum spür­ba­ren Anstieg isla­mis­ti­scher Atten­ta­te und mus­li­mi­scher Ein­nah­me des öffent­li­chen Rau­mes, neh­men die Kir­chen­schän­dun­gen in Frank­reich ein erschre­cken­des Aus­maß an.

Anstatt nun nach vor­ne zu pre­schen, und sowohl die Gläu­bi­gen als auch die Grund­fes­ten der katho­li­schen Kir­che gegen ihre Fein­de zu ver­tei­di­gen, hül­len sich die geist­li­chen Wür­den­trä­ger ent­we­der in Schwei­gen oder üben sich in betre­te­ner Zurückhaltung.

Die sym­bo­li­sche Kul­mi­na­ti­on erreich­te die­se trau­ri­ge und zugleich absto­ßen­den Ent­wick­lung am zurück­lie­gen­den Mon­tag im Brand der Kathe­dra­le Not­re-Dame de Paris – das lang­sa­me Aus­blu­ten des Abend­lan­des, zehr­te nun als sicht­ba­re Flam­men an sei­nem Monument.

Mar­tin Licht­mesz hat „Die Kata­stro­phe von Not­re Dame“ hier auf Sezes­si­on im Netz einer detail­lier­ten Nach­be­trach­tung unterzogen:

Seit lan­gem sehe ich zu, wie Not­re Dame nie­der­brennt; in Zeit­lu­pe, auf Jah­re oder gar Jahr­zehn­te ausgedehnt.

————

Noch einen Schritt wei­ter geht der dys­to­pi­sche Roman Die Moschee Not­re-Dame. Anno 2048 von Jele­na Tschu­di­no­wa, der in deut­scher Über­set­zung beim Reno­va­men Ver­lag erschie­nen ist und bei Antai­os, der größ­ten kon­ser­va­ti­ven Ver­lags­buch­hand­lung, bestellt wer­den kann.

Das Buch spielt im Frank­reich des Jah­res 2048, genau­er in der Haupt­stadt Paris. Zu die­sem Zeit­punkt steht Not­re-Dame nicht „nur“ in Flam­men, son­dern wur­de zur Moschee ver­wan­delt. Das Sinn­bild des einst­mals katho­li­schen Frank­reichs ist gefal­len – fast alle auto­chtho­nen Fran­zo­sen sind zum Islam kon­ver­tiert. Tschu­di­no­was Roman zeich­net eine Welt, in wel­cher sich der kul­tu­rel­le Schwel­brand unse­rer Tage in eine bedrü­cken­de isla­mi­sche Wirk­lich­keit über­setzt hat.

Über­haupt lohnt sich ein Blick in des Gesamt­pro­gramm des klei­nen katho­li­schen Ver­la­ges aus Bad Schmie­de­ber­ge. Die­ser ver­wehrt sich näm­lich den christ­li­chen Rück­zugs­be­we­gun­gen unse­rer Zeit und setzt mit sei­nen Ver­öf­fent­li­chun­gen einen distink­ti­ven Gegen­pol zur (feh­len­den) Theo­lo­gie des ver­lo­re­nen Hir­ten Fran­zis­kus.

Katho­li­sche Klas­si­ker von Hilai­re Bel­loc wie Der Skla­ven­staataber auch der kult­ver­däch­ti­ge Pro­pa­gan­da­ro­man Wie der Stahl gehär­tet wur­de von Niko­lai Ost­row­ski mit einem Vor­wort des Sezes­si­on-Redak­teurs Bene­dikt Kai­ser fin­den sich im Bücher­schatz des non­kon­for­men Ver­la­ges, der sich vor allem die Erneue­rung­christ­li­chen Geis­tes zum Auf­trag gemacht hat.

———–

Unter die­sem Ein­druck ent­schie­de­ner katho­li­scher Gegen­wehr, einen geruh­sa­men Kar­frei­tag und fro­he Ostern!

Nichts schreibt sich
von allein!

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Kommentare (27)

Imagine

19. April 2019 09:21

„Derweil führt Mousaas Recherche vor Augen, wie naiv der deutsche Staat immer noch mit ISIS-Rückkehrern umgeht…“

Dem deutschen Staat „Naivität“ zu unterstellen, ist nicht besonders intelligent, sondern eine Projektion. Warum so mit den ISIS-Rückkehrern verfahren wird, hat Gründe und ist mit Zielen verbunden. Und diese Ziele können, aber müssen nicht zwangsläufig schlecht sein.

Dies zu recherchieren und zu analysieren, wäre doch eine Aufgabe für intelligente Menschen.

Laurenz

19. April 2019 10:07

Sehr geehrter Herr Schick, Ihr Artikel wirft grundsätzlichere Fragen auf, als jene, die Sie wohl beim Schreiben im Denkpropzeß hatten. Der deutsche Steuerzahler latzt 110 Euro + pro Tag & Häftling. Bei den tausend aktuellen Schwarzfahrern von Herrn Fleischhauer im Spieglein, dürften die Kosten auf über 200 Euro schießen. Die Preußen hatten der westlichen Welt mit der Einführung des Humanismus im Strafvollzug keinen Gefallen getan. Die Amis probieren es schlecht und recht mit Privatisierung des Strafvollzugs. Aber immerhin hocken in den USA 7 Mio. Menschen im Knast. Verstehen Sie, Hartz 35 ist billiger. Ein Kooperation mit Rußland inklusive Arbeitstherapie im sibirischen Bergwerk wäre wohl überdenkenswert.

Ihre Beschreibung der aktuellen Zustände ist korrekt, aber was wollen Sie? Es ist das Pulver in den politischen Kanonen der Rechten. Staatsterrorismus funktioniert nur so, wobei staatliche Intelligenz-Dienstleister wesentlich teurer sind. Von daher sollten wir den Zuzug aus muslimischen Gesellschaften und ihrer Straftäter befördern. Nur so funktioniert Revolution. Wie wollen Sie sonst jemals den Michel dazu bewegen, Ihnen ein Mandat zu geben?
Und ich kann es nur wiederholen. Es macht theologisch keinen Unterschied, ob Kirchen zu Moscheen werden. Sie wissen doch, wie es den sächsischen Adligen erging, die nicht Christen werden wollen, sie wurden mit dem Schwerte gemessen, im antiken Germanien völlig unüblich. Und selbst noch in der Gegenreformation wurden in meiner Geburtsheimat Unter-Franken massenweise protestantische Frauen verbrannt. Ich mag keine Freimaurer, aber eines muß man ihnen lassen, sie bewegten die Fürsten dazu, von den christlich orientalischen Praktiken des Strafvollzugs abzusehen. Denn, Ihre Kirche tat dies nicht freiwillig. Von daher ist Ihre Sicht der Dinge historisch falsch. Die politische Frage in Ihrem Artikel, ist die Frage, die Thilo Sarrazin seit vielen Jahren stellt. Da die ethnische Frage politisch nicht korrekt ist, und von Sarrazin nur andeutungsweise eingebracht wird, (um den Protest und damit die Auflage zu steigern,) verlegt Er Sich gezwungenermaßen auf die Religion. Europäische Religionsfreiheit bezieht sich auf Friedrich den Großen, natürlich war es Friedrich Wilhelm, der 1685 .... 20.000 Hugenotten in Brandenburg aufnahm. Wobei wohl kein Preuße für die osmanischen Migranten 1683 vor Wien eine Bresche schlug. Es ging den Preußen also um die Sinnlosigkeit der inneren Religionskriege Europas. Im katholischen Sinne war der alte Fritz ein Ketzer und fragte rhetorisch:"Was ist das besondere am Christentum? Ein Jüdlein ward Gott und das sollst Du glauben".
Unsere Linke tut eben so, als hätte Sie Stalin bereits beerbt und die Weltrevolution hinter sich, und mißbraucht den Religionsfreiheits-Artikel im Grundgesetz. Es geht hier nicht um die Religionsfreiheit der Rohingya, wobei Spenden natürlich steuerlich entlastend sind. Die Projektion der Linken, daß aus dem revolutionären Deutschland die Geschicke der Welt geregelt würden, sind natürlich absurd. Aber etwas dagegen tun zu wollen, ist ebenso absurd, das System kracht so schnell zusammen, wie überhaupt jemand vorher DDR sagen kann.

Solution

19. April 2019 12:18

Jelena Tschudinowa hat in ihrem Roman als "Helden" fundamentalchristliche Fanatiker, die zudem eine multikulturelle Gruppe sind. Ist das besser, als die multikulturellen Moslems? Für mich wäre das die Wahl zwischen Pest und Cholera.

Thomas Martini

19. April 2019 12:22

Das regelmäßig bei Sezession im Netz erfolgende Heranziehen von angloamerikanischen Philosophen, zeigt die ganze Misere der deutschen Intelligenz im 21. Jahrhundert. Vor hundert Jahren, bevor man sich unter die Hegemonie der englischsprachigen Welt drücken ließ, waren die Deutschen immerhin noch selbstbewusst.

"Was man die deutsche Mentalität nennt, hat sich berüchtigt gemacht und ist trauriges Zeugnis der Prinzipien- und Herzlosigkeit, des Mangels an Logik und Präzision, vor allem aber an instinktiver Moral. 1914: kaum eine offizielle Persönlichkeit, die sich nicht kompromittierte. Pastoren und Dichter, Staatsleute und Gelehrte wetteiferten, einen möglichst niedrigen Begriff von der Nation zu verbreiten." - Hugo Ball, Zur Kritik der deutschen Intelligenz

Es kann kein Zufall sein, daß die Deutschen hundert Jahre später unter umgekehrten Vorzeichen ihre Fehler wiederholen, denn die Mentalität eines Volkes, ist das, was sich schlechterdings am wenigsten verändern lässt. Die schlechten Charaktereigenschaften, die die nationalsozialistische Herrschaft ermöglichten, der ganze Herdentrieb und die Unterwürfigkeit gegenüber dem Staat, leider ist es da wie eh und je.

"Uns ist die Aufgabe gestellt, zu untersuchen, ob der deutsche Geist auf Befreiung oder aufs Gegenteil drang." - Hugo Ball

Befreiung, dieses Wort ist für die allermeisten Deutschen zu einem Fremdwort geworden. Wer sich für frei hält, wie etwa ein Vogel im goldenen Käfig, dem kann naturgemäß kein Gedanke an Befreiung kommen. Es käme also zunächst darauf an, zu klären, ob die Deutschen heute im Jahre 2019 als Volk und Individuen denn frei sind, oder eben nicht.

Beantwortet man sich diese Frage für sich selbst abschlägig, stellt sich die Frage, wer für die Unfreiheit der Deutschen verantwortlich zeichnet.

Dieser Frage jedoch gehen die wenigsten Deutschen nach, wobei wir wieder bei der Mentalität wären, die den Eingeborenen Deutschlands zu eigen ist. Und wir wären wieder bei dieser unseligen Angewohnheit von Sezessions-Autoren, ausgerechnet dort wo es um europäische Herzensangelegenheiten geht, auf Autoren der englischsprachigen Welt zurückzugreifen. Eben so, als stünden wir als Deutsche, Franzosen, Iatliener oder Niederländer in einem gleichberechtigten, ebenbürtigen Bund mit den Anglos. So, als gehörten sie zu uns.

Offenkundig gehen davon alle Deutschen aus, man glaubt fest daran.

Ich brauche jedenfalls keine Autoren aus Übersee, um mir Vorgänge erklären zu lassen, die innereuropäische Angelegenheiten sind, und damit Amerikaner und auch Briten nichts angehen. Und ich brauche englischsprachige Schreiber insbesondere dort nicht, wo es um das Katholische geht.

Letzte Woche hat sich Papst Benedikt VXI. zum Mißbrauch in der katholischen Kirche zu Wort gemeldet, und seine Schrift ist im Weltlichen eine Steilvorlage für die Neue Rechte. Bisher habe ich aber noch keinen politischen Kommentator gesehen, der sich damit befasste. Warten wir halt, bis Philip F. Lawler sich der Sache anzunehmen erbarmt.

Gestern Abend beim letzten Abendmahl im Trierer Dom, gab es eine interessante Fürbitte, eine für die, dich sich für nichts zu schade sind, und eine für die, die sich für vieles zu schade sind. Herr, erhöhre uns. In diesem Sinne ein gesegnetes Osterfest.

heinrichbrueck

19. April 2019 14:24

Kirchenbrand und Bombenkrieg. Krieg in den Schützengräben ist eine Sache, aber ein Land in ein Flammenmeer zu verwandeln, eine andere. Wahrscheinlich eine Assoziation, weil das Abendland zu einem Vernichtungsverhalten animiert werden konnte, der durch Feuer Menschen bei lebendigem Leib zerschmelzen ließ. Nur der absolute Vernichtungswille ist dazu imstande. Eine solche Kriegsführung ist kein Verteidigungskrieg. Deshalb ist die Erklärung, die als Motiv in Umlauf gebracht wurde, eine Beleidigung des gesunden Menschenverstandes. Der größte Schock, den Mütter, die Söhne im Krieg verloren hatten, beim Brand des Domes empfanden, zeigt die teuflische Macht, den absoluten Vernichtungswillen. Wer diese Macht stoppen will, wird sie außer Kraft setzen müssen. Gebete und fromme Lieder, wie vor der brennenden Kathedrale zu vernehmen, mögen gegen die Marionetten ein hilfreicher Plan sein. Gegen die Strippenzieher, die einen Plan ausführen, eher eine falsche Vorgehensweise. Der Islam gehört zu den Marionetten. Anstatt einen Marionettenkampf gegen den Koran zu organisieren, sollten diejenigen ins Visier genommen und entmachtet werden, die für die Moslemisierung europäischer Städte die Hauptverantwortung tragen. Die Moslems werden niemals die Welt regieren, dafür sind sie zu dumm. Gegenwehr, Abwehrkampf, territorial alles schön und gut, aber die Herrschaftsmacht siegt global.

@ Thomas Martini
„Die schlechten Charaktereigenschaften, die die nationalsozialistische Herrschaft ermöglichten, der ganze Herdentrieb und die Unterwürfigkeit gegenüber dem Staat, leider ist es da wie eh und je.“
Zuerst den Hinweis der Bloßstellung zitieren, danach der selbsterbrachte Beweis der feindlich gesinnten Nachahmung. Eine kleine Entschuldbarkeit bleibt, muß schließlich nicht jedermann etwas von Macht verstehen.

herbstlicht

19. April 2019 17:03

Nehme den wirren Kommentar von @Thomas Martini zur "Mentalität eines [des deutschen] Volkes" zum Anlass, auf eine kleine schwedische Schrift hinzuweisen, welche im Web zu finden ist (Projekt Runeberg). Titel: "Världskulturen och kriget" (Die Weltkultur und der Krieg). Übersetze aus der Einleitung:

»»Zu Beginn des Jahres 1915 richtete Svenska Dagbladet an eine Auswahl von Geistesarbeitern auf der ganzen Welt die folgenden Fragen:

Welche Folgen wird der Krieg haben für die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kultur?

Auf welche Weise wird man den Schwierigkeiten begegnen --- wenn eines Tages der Frieden geschlossen sein wird --- wieder die Verbindungen anzknüpfen, welche die Vertreter der Wissenschaft, der Literatur und der Kunst aus geistigen Interessen eingingen, aber welche nun abgerissen sind auf Grund der Interessen- und Gefühlsgegensätze, welche im Lauf des Krieges hervortraten und sich verschärften.

Die Umfrage hatte einen selten gesehenen Erfolg. Insgesamt gingen 63 Antworten ein --- so gut wie alle Nationalitäten repräsentierend --- welche publiziert wurden. [...]

Es ist unmöglich bereits jetzt das große und wichtige Material einer kritischen Bearbeitung zu unterziehen. Die unterschiedlichen, oft einander widersprechenden Bezeugungen mögen für sich selbst sprechen. Das einzige, was in Frage kommt, ist, mit einigen Worten die Hauptgedanken in den eingegangenen Antworten anzudeuten, um dadurch die Übersicht zu erleichtern.

Die Frage nach den Möglichkeiten der Wiederanknüpfung der kulturellen Beziehungen nach dem Krieg wurde in den Zuschriften im Ganzen gesehen auf zwei unterschiedliche Weisen beantwortet. Im einen Lager hält man dafür, daß die politische Feindschaft auf das Gebiet der geistigen Kultur weder übertragen werden kann noch übertragen werden darf; im andern Lager bringt man vor, daß eine erneute internationale Zusammenarbeit nicht verwirklicht werden kann ohne Vorbehalte mehr oder weniger tiefgreifender Art.

Die deutschen und österreichischen Autoren sind ausnahmslos und so gut wie ohne irgendwelche Einschränkungen im ersten Lager zu finden. Exzellenz Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff drückt mit ofizieller und diplomatischer Genauigkeit diesen Standpunkt aus: das Auftreten einzlener Gelehrter darf nicht schädigend einwirken auf die wohlwollende Haltung der wissenschaftlichen Institutionen gegenüber ausländischen Forschern. Der Indologe Professor Hermann Oldenberg formuliert klar die Auffassung, welche die für seine Kollegen typische zu sein scheint: ``Wir wollen und werden nicht vergessen, wie viel die globale Kultur und die Kultur Deutschlands dem französischen und dem englischen Geist zu verdanken hat''. Dieser Standpunkt schließt jedoch einen gewissen Groll nicht aus: der Physiker Professor Wilhelm Wien fragt sich, ob es sich lohnt, in nähere persönliche Beziehungen zu treten mit Angehörigen eines Volkes ``welches so wenig die Fähigkeit und den guten Willen hat ein anderes Volk zu verstehen'' wie das Englische. Der Philosoph Alexius Meinong deutet an, daß die deutschen und österreichischen Gelehrten zwar sicherlich gewillt sind den ersten Schritt zu einer Annäherung zu unternehmen, aber daß, falls dieser zurückgewiesen wird, deren Selbstachtung ihnen Zurückhaltung auferlegt.««

Die Franzosen vertraten ähnlich einstimmig die andere Meinung; bei den Engländern fanden sich beide Lager etwa gleichstark.

Niekisch

19. April 2019 19:13

"Es käme also zunächst darauf an, zu klären, ob die Deutschen heute im Jahre 2019 als Volk und Individuen denn frei sind, oder eben nicht.
Beantwortet man sich diese Frage für sich selbst abschlägig, stellt sich die Frage, wer für die Unfreiheit der Deutschen verantwortlich zeichnet."

@ Thomas Martini 19.4. 12:22: Obwohl die BRD de facto ein Staat ist und Rechte beläßt, so sind wir doch im entscheidenden Punkt unfrei: Es ist uns gesetzlich verboten, Schuld oder Unschuld unserer Eltern mit den üblichen Mitteln zu prüfen. Deswegen ist jeder Diskurs unecht. Das Umschiffen eigener Literatur auch durch SiN ist Ausdruck davon. Es führt gerade in der Historie zu Fehlergebnissen. Friedrich Ebert z.B. wurde in verfassungswidriger Weise am 9.11.1918 durch Max Prinz von Baden zum Reichskanzler ernannt, so daß mit Fug und Recht Hitlers Reichskanzlerschaft als legaler zustande gekommen bezeichnet werden darf. Die einschlägige alte Literatur wird durch die mainstream - Historiker ganz einfach ignoriert.

Waldgaenger aus Schwaben

20. April 2019 06:42

Schäbigkeit und Niedertracht erreichen inzwischen ungeahnte Höhen indem Spendern für den Wiederaufbau vorgeworfen, sie hätten das Geld doch besser für andere, sozialere Zwecke gespendet.

Solcher Dummheit entgegnete ich:
"Genau und die Franzosen sollten auch gleich die Mona Lisa versteigern - was könnte man mit dem Geld alles Gutes tun."

Verstanden wurde ich nicht.

Wahrheitssucher

20. April 2019 12:19

@ Niekisch et al.

„... so sind wir doch im entscheidenden Punkt unfrei: Es ist uns gesetzlich verboten, Schuld oder Unschuld unserer Eltern mit den üblichen Mitteln zu prüfen...“

Ihre Ausführungen erinnern mich an einen einmal gelesenen Vergleich: Es verhält sich bei dem Ganzen wie bei einem Fußballspiel, bei dem nach Herzenslust auf das eine Tor geschossen wird, mit dem Unterschied, daß es verboten ist, auf das andere Tor zu schießen.
Nur, daß es sich dabei um kein Spiel handelt...

Lotta Vorbeck

20. April 2019 12:35

@Waldgaenger aus Schwaben - 20. April 2019 - 06:42 AM

"... Solcher Dummheit entgegnete ich:
"Genau und die Franzosen sollten auch gleich die Mona Lisa versteigern - was könnte man mit dem Geld alles Gutes tun.""

***********************

Mit ein bißchen Senf, Ketchup oder Mayonnaise dazu, könnte man versuchen das Geld zu essen. - Ob's den Hunger stillt und bekömmlich ist, wäre eine andere Frage.

Die durch hemmungsloses Populationswachstum hervorgerufenen, existentiellen Probleme lassen sich mit allem Geld der Welt nicht lindern, sondern nur durch konsequentes Reduzieren dieser zivilisationsbedrohenden Überpopulation.

Über das WIE der Reduktion wäre an anderer Stelle zu diskutieren.

Thomas Martini

20. April 2019 13:31

Deutschlands Amerikanisierung

Es wäre eine Aufgabe für einen Professor, um Deutschlands Amerikanisierung einer profunden Analyse zu unterziehen. Tatsache ist, daß ein Leben ohne den seelischen und geistigen Bezug zum Amerikanischen, in “Germany” höchst selten geworden ist.

Mit banalen Sachen fängt es an, etwa Rockmusik, und es endet damit, daß noch heute im Jahre 2019, das heißt 74 Jahre nach der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht, wie selbstverständlich amerikanische Streitkräfte in Deutschland stationiert sind. Dabei ist das nur die Spitze des Eisbergs. Wer genauer hinsieht, wird rasch bemerken, wie stark sich die Amerikanisierung in Deutschland auf jeden einzelnen Volksdeutschen auswirkt. Mit allen Sinnen sind gewöhnliche Bundesbürger auf die Werteordnung der USA eingestellt. Außerdem bezieht man in den allermeisten Fällen zudem einen Großteil dessen aus Übersee, was man zur Unterhaltung konsumiert. Sei es durch Filme, Serien, Sex, Sport oder Musik.

Für sich allein genommen, wäre das kein großes Problem. Den Deutschen fehlt jedoch völlig das Bewusstsein dafür, unter dem erdrückenden Einfluss einer anderen Kultur zu stehen. Durch die Lupe betrachtet, wird man erkennen müssen, daß die sogenannte “Re-Education” in der Bundesrepublik auf ganzer Linie Erfolg zeitigte. Deutschlands Amerikanisierung: Mission accomplished. Von A – Z ...hier weiterlesen

https://coriolan.in/rom/deutschlands-amerikanisierung/

Der_Juergen

20. April 2019 17:29

@Waldgänger

Doch, Sie wurden verstanden. Von mir jedenfalls und von den meisten anderen bestimmt auch, nur nicht von den Querulanten und Wirrköpfen, die sich in letzter Zeit hier breitmachen.

Ruewald

20. April 2019 20:20

Werter Herr @Martini.
Ihre Aversion gegen (politische) angloamerikanische bzw. angelsächsische Autoren ist nicht rational-sachlich, sondern emotional-ressentimentgeladen motiviert. Die Kriegsschuld ist eine Frage; eine andere ist es, ob es gerechtfertigt ist, diese kollektiv als Sippenhaftung auf alle Individuen oder Gruppen einer Nation auszuweiten.

Zudem müssen wir uns immer vor Augen halten – und das wissen Sie wie ich -, daß die BRD einer der Staaten mit der größten Unfreiheit des Denkens und der Meinungsäußerung zu ganz bestimmten Themen ist. Die Selbstzensur mit Vermeidung von Tabuthemen und Tabunamen und die strenge Zensur von Kommentaren bei SiN, zur Selbsterhaltung unumgänglich, sind symptomatisch.

Im angelsächsischen Raum, insbesondere Nordamerika, herrscht diesbezüglich (immer noch) viel mehr Freiheit. Können Sie sich in der BRD heute etwa Universitätsprofessoren wie Kevin MacDonald (evolutional psychology), James Petras ("Herr oder Knecht?"), Ricardo Duchesne ("Uniqueness of Western Civilization") vorstellen? Und der dissidente Israeli Gilad Atzmon lebt im UK, in der BRD würde er verfolgt.

Auf vielen speziellen Gebieten ist man auf englischsprachige Literatur angewiesen, weil das (un-)geistige Klima des Meinungsterrors und des bestallten Denunziatentums in der BRD keinen einschlägigen deutschen Autor hochkommen läßt; jeder Versuch wäre existenzzerstörend.

In den USA gibt es einige - sogar "germanophil" geneigte - Internetseiten, die die Vorgänge in Europa sehr genau beobachten, die in den hiesigen Medien oft unterschlagen werden. Nicht selten erfahre ich davon zuerst über amerikanische Websites (die ich aber hier nicht nennen kann).

Es gibt Amerikaner, z.B. - die leider schon verstorbenen - Dr. W. Pierce ("Who we are") und der - m.E. universalgelehrte - Prof. of Classics R. Oliver ("Americas Decline", "Origins of Christianity", u.v.a.), die mit ihrer Hochschätzung deutscher (früherer) geistiger und politischer Kultur und ihrer scharfen Kritik des politischen Systems und der imperialen "wars of (!) terror" der USA herausrag(t)en. Mit solchen Persönlichkeiten fühle ich mich geistig mehr verbunden als mit den meisten heutigen Mit-Biodeutschen.

Der_Juergen

20. April 2019 20:57

@Ruewald

Danke für die klaren Worte. Sie werden freilich nicht verhindern, dass Herr Martini in einem oder zwei Monaten wieder den alten Kohl aufwärmen wird. Tunneldenken nennt man so etwas. Dank ihrer verfassungsmässig gewährleisteten Meinungsäusserungsfreiheit haben gerade amerikanische Wissenschaftler sehr viel dazu beitragen können, Deutschland von lügenhaften Anschuldigungen reinzuwaschen. Aber für Herrn Martini sind alle diese US-Autoren natürlich nichts weiter als primitive Bigmacfresser und Banausen.

Solution

20. April 2019 20:59

@ Ruewald

Volle Zustimmung: Ohne zahlreiche Bücher aus den USA und aus Ländern wie Großbritannien wäre ich heute nicht da, wo ich heute bin. Was dort publiziert wird, gibt es bei uns einfach nicht oder darf nicht gedruckt werden.

Was aber viel wichtiger ist: Dort gibt es Leute, die genau wie wir sind. Sie sind "Unseresgleichen" - ohne ein verpöntes Wort zu benutzen.

Wir sitzen alle in einem Boot. Uns allen droht der Untergang und die Feinde sind überall dieselben.

Wer das nicht begreifen will oder gar die Schlachten der Vergangenheit (Bruderkriege) immer wieder neu schlagen will, ist zumindest ein Ignorant.

Ruewald

20. April 2019 21:34

@Martini (20. April 2019 13:31)
Bzgl. der Amerikanisierung haben Sie vollkommen Recht. Ihrer Anmahnung einer profunden Analyse dürfte Schrenck-Notzing "Charakterwäsche - Die Re-education und ihre bleibenden Auswirkungen" ziemlich nahekommen. Für einen beamteten Professor wäre ein solches Thema allerdings im derzeitigen (un-)geistigen Klima der BRD vermintes Gebiet und vermutlich existenzgefährdend.

KlausD.

21. April 2019 12:53

@Ruewald 20. April 2019 20:20
„Mit solchen Persönlichkeiten fühle ich mich geistig mehr verbunden als mit den meisten heutigen Mit-Biodeutschen.“
Diese Einstellung kann ich nachempfinden, jedoch handelt es sich bei diesem Disput mMn um zwei paar Schuhe, nämlich einmal (bei Ihnen) um die zielgerichtete Auswahl einzelner us-amerikanischer Informationsquellen und zum anderen um die (von @Thomas Martini beanstandete) anscheinend willenlose Unterwerfung der meisten Deutschen unter die us-amerikanische Sieger“kultur“.
Dieser naive Glaube, wir Deutschen seien mit den Angloamerikanern irgendwie seelenverwandt bzw. hätten zumindest von ihnen nichts Böses zu erwarten, hat mit zu den beiden Katastrophen im vorigen Jahrhundert beigetragen ...

Thomas Martini

21. April 2019 16:03

Der Amerikanismus macht nicht nur alles Eigene kaputt, er sorgt zudem für eine fesselnde Abhängigkeit, die jeden Weg zur Befreiung verbaut. Dagegen, um ein Wort von Stefan Zweig in diesem Zusammenhang zu gebrauchen, “kämpfen selbst die Götter vergebens”.

Unter’m Strich: Bundesrepublikaner sind Junkies, die hochgradig süchtig sind nach Amerikanismus. Fragt einer im Ausland, was los sei mit den Deutschen, ist mit diesem einen Wort alles gesagt.

Wesentlich bleibt, daß die kulturelle Hegemonie der USA in Westeuropa autochthone Völker zum ethnischen und kulturellen Selbstmord erzogen hat. No way out.

Hartnäckige Gegenwehr gegen die folgende Erkenntnis: Die penetrante und alles erdrückende US-Unterhaltungsindustrie ist seit jeher die Grundlage für die kulturelle “Umerziehung” anderer Nationen, für Internationalismus und Globalismus, für einen Einheitsbrei des Englischen. “Schon wird es schwieriger, die Besonderheiten bei Nationen und Kulturen aufzuzählen als ihre Gemeinsamkeiten.” Zu der Erkenntnis kam Stefan Zweig vor 100 Jahren. Die Amerikanisierung hat seitdem ganze Arbeit geleistet.

“Dieser durchliberalisierte melting pot ist der Friedhof freier Völker und historisch gewachsener Kulturen.” (Dr. Thor von Waldstein)

Es steht jedem frei, den Amerikanismus als Segen zu definieren. Wäre sehr gespannt, was dabei herauskommt.

Prinzipiell kann man sich nämlich alles schönreden. Ein Trinker, der nicht ohne harten Stoff auskommt, wird sich auch selber Mut machen und sagen: “Das hat mit Alkoholismus nichts zu tun”, wenn er sich mit den lebensbedrohlichen Nebenwirkungen des Alkohols auseinandersetzen muß.

Meiner Argumentation nach, bleibt ein Deutscher in geistiger Unterwerfung, bedingungslos kapitulierend, an die USA gekettet, solange er sich GEISTIG nicht konsequent vom Amerikanismus abwendet. Wem das nur gelingt, und wer dann immer noch der Überzeugung ist, er brauche wenig Streicher, viel Schlagzeug und sogar “E-Gitarren” in der Musik, soll damit ruhig glücklich werden.

Von mir aus kann einer auch jeden Tag im McDonalds essen gehen. Übel wird so etwas erst, wenn man diese Kost nicht nur der eigenen Küche vorzieht, sondern man darüberhinaus die Liebhaber der tradtionellen und einheimischen Küche mit “Fast Food” aus dem Feld zu schlagen versucht. Wenn Amerikaner "Bio-Deutschen" unverblümt vorgezogen werden. Oder wenn einer, die Schnauze voller Big Mac, behauptet: “Das hat mit Amerikanisierung nichts zu tun”.

Martin Lichtmesz z. B. griff in seinem letzten Beitrag bei SiN gleich auf eine ganze Reihe von Anglos zurück, um die Katastrophe von Notre-Dame zu beschreiben. Sellner rezitiert auch meistens Männer der englischsprachigen Welt. Okay, okay, dann ist das eben so.

Das ist dann so, wie bei Helmut Thoma, der regelmäßig nach New York flog, um sich "inspirieren" zu lassen. Durch seine uneingeschränkte Fokussierung und Orientierung auf den amerikanischen Fernsehmarkt, durch sein Abschauen und Kopieren, hat er RTL zum erfolgreichsten Sender in ganz Europa gemacht. Geht doch!

Es gibt da nur eine Sache, eine Frage um genau zu sein, die es für die Deutschen noch zu klären gilt:

“Ihr habt Eure Seele an die USA verkauft!

Was bekommt Ihr dafür?”

Atz

21. April 2019 22:08

Der richtige Impuls ist nach dem Hegemon zu suchen.

Martini weisst zurecht darauf hin, dass es metapolitisch wichtig ist, wer uns die Narrative über die Welt erzählt.

Die muslimischen Einwanderer prägen uns gerade nicht, weil sie selbst keine Macht ausüben. Sie haben keine politische formierende Macht. Wenn es um die Koutous geht, dann ist das nicht der Islam, sondern der Liberalismus mit seinen doppelten Standards und der Verachtung für das eigene, der sich zum paternalen Anwalt der "Unterdrückten" gegen das "hässliche" deutsche Volk macht. Die Zerstörung der Identität orientaler Einwanderer ist mindestens so radikal wie die Angriffe auf deutsche Kultur.

Amerikanismus zeigt in der Konsequenz was es heisst, wenn man keine Solidargemeinschaft vor lauter Diversität und formaler Gleichheit mehr hinkriegt. Nicht mal den Krankenversicherungsschutz. Die Einwanderung mit ihrer forzierten Entsolidarisierung durch maximale ethnische Distanz besorgt genau das gleiche in Deutschland. Das symbolische Wechseln vom ius sanguinis war hier instrumentell aber nicht zwingend. Es geht darum die Deutsche Identität zu zersetzen, also kulturell zu wirken. Der schwer-integrierbare Migrant ist nur instrumentell. Der deutschstämmige Amerikaner ist selbst Opfer eines Entkulturalisierungsprozesses. Das gleiche sollen wir jetzt den heutigen Einwanderern antun und dabei gleichermaßen unsere und ihre Identität auflösen für beste Standortbedingungen für das Kapital, billige Arbeitskräfte, politisch matte Bevölkerung, nicht streikaffin, nicht solidarisch, abgelenkt durch kleinere ethnische Scharmützel, Gender-Toiletten und anderen Hokus. Und jede Stunde, die der Verdi-Hauptamtliche für Antirassismuswochen und jMachmeinenKumpelnichtan aufwendet, fehlt für die org. Stärkung der Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer.

Andreas Walter

21. April 2019 22:24

Frohe Ostern wünschen? Hat dieses Jahr (seit folgender Meldung) etwas blasphemisches für mich:

https://www.welt.de/politik/ausland/article192226441/Sri-Lanka-207-Tote-nach-Angriffen-auf-Kirchen-und-Hotels-Taeter-identifiziert.html

Hoffnung macht mir allerdings dieses Bild, und damit meine ich nicht den Altar:

https://www.welt.de/img/vermischtes/mobile192054483/1682507457-ci102l-w1024/TOPSHOT-FRANCE-FIRE-NOTRE-DAME.jpg

Solution

21. April 2019 22:59

@ Thomas Martini
Nur eine Frage: Wo kann man in der BRD Artikel lesen, wie z.B. bei Counter Currents oder beim Occidental Observer? Niemand in der BRD darf so schreiben. Machen wir uns doch nichts vor: Auch bei SIN muß man oft genug "um den heißen Brei" herumschreiben. Gibt es hier etwa eine wirkliche Meinungsfreiheit? Eingentlich bewegen wir uns doch nur auf der engen, beschränkten Spielwiese des Systems und vermeiden eine ganze Reihe von wesentlichen Fragekomplexen. Alleine deshalb, weil die dort in den USA (noch) schreiben können, was sie wollen, ist deren Stimme auch für uns wichtig, ganz abgesehen vom Erkenntnisgewinn. So sehr ich Ihre Kritik an Amerika und an der amerikanischen Globalisierung teile, haben wir dort auch anständige, aufrechte VERBÜNDETE. Amerika und die BRD sind Shitholes geworden. Der Widerstand in beiden Ländern wird von Unseresgleichen getragen.

Imagine

22. April 2019 10:28

@Thomas Martini 21. April 2019 16:03
„Der Amerikanismus macht nicht nur alles Eigene kaputt, er sorgt zudem für eine fesselnde Abhängigkeit, die jeden Weg zur Befreiung verbaut. …
Wesentlich bleibt, daß die kulturelle Hegemonie der USA in Westeuropa autochthone Völker zum ethnischen und kulturellen Selbstmord erzogen hat. No way out. …Die penetrante und alles erdrückende US-Unterhaltungsindustrie ist seit jeher die Grundlage für die kulturelle “Umerziehung” anderer Nationen, für Internationalismus und Globalismus, für einen Einheitsbrei des Englischen…“

So erscheint es – bei oberflächlicher Betrachtung. Aber handelt es sich wirklich um „Amerikanisierung“?

Die USA sind das Land, in dem der Kapitalismus am weitesten fortgeschritten ist. Kapitalismus ist ein politisch-ökonomisches System, das von zwei Aspekten gekennzeichnet ist, nämlich einer Ökonomie, welche den Vermögensbesitzern ein sich ständig vermehrendes, arbeitsfreies Einkommen ermöglicht und einem Herrschaftssystem, das weitgehend ohne physische Gewalt auskommt, weil es ideologisch-kulturell funktioniert.

Zur Ökonomie des Kapitalismus gehört eine Kultur des Kapitalismus.

Die These ist, dass die Entwicklung, welche als „Amerikanisierung“ erlebt wird, eine kapitalismusfunktionale Kultur ist, die in Europa mit einem gewissen Zeitverzug eintritt. In den USA entwickeln sich Geschäftsmodelle, die dann in Europa kopiert werden oder mittels globaler Konzerne umgesetzt werden: Kulturindustrie (Kino- und TV-Filme, TV-Serien, Talk- und Unterhaltungsformat), Rock-Pop-Musikindustrie, Privatfernsehen, Fastfood-Ketten, Computer-und Smartphone-Entwicklung, Internet-Ökonomie etc.

Der Kapitalismus zerstört die traditionellen Familien, weil man die Arbeitskraft der Frauen im System der Lohnarbeit profitabel verwerten will. Das Ganze geschieht ummantelt mit der Ideologie der Frauenemanzipation aka Feminismus.

Man holt billige Arbeitskräfte aus aller Welt und/oder lagert seine Produktion in alle Welt aus.

So entsteht ein „durchliberalisierter melting pot“, der zum „Friedhof freier Völker und historisch gewachsener Kulturen” wird.

Ständig entstehen neue Geschäftsmodelle und immer vermischen sich Ökonomie und Ideologie.

Man kann z.B. die Aktivität der IBÖ unter politischem Aspekt sehen, aber auch unter ökonomischem. Bei letzterer Betrachtung erscheint Martin Sellner als ein Internetunternehmer, Politentertainer und Influencer, der seine Einnahmen aus Donation-Based Crowdfunding sowie aus Vermarktung von Produkten erzielt: „Phalanx Europa ist die Marke für Patrioten. Hier erhältst Du Kleidung, Aufkleber und vieles mehr!“ Man kann, wenn man will, den politischen Aktivismus und die Symbolpolitik der IB unter Marketingaspekten betrachten.

Politik, Kultur und Geschäft haben sich schon früh vermischt. Ich denke dabei an die Popmusik-Industrie. So war z.B. das Love-and-Peace-Festival auf der Insel Fehmarn im September 1970 mit insgesamt etwa 25.000 Besuchern ein durch und durch kommerzielles Projekt, aber wurde als politische Begegnung und Kultur vermarktet. (https://de.wikipedia.org/wiki/Love-and-Peace-Festival).

Sehr interessant: Adorno über „popular music“. (https://www.youtube.com/watch?v=Xd7Fhaji8ow)

Was als „Amerikanismus“ bezeichnet wird, ist – soziologisch betrachtet – die Kultur des Kapitalismus. Der Kapitalismus war schon immer ein Zerstörer kultureller Traditionen und logischerweise zerstört er auch US-amerikanische Traditionen. Die USA waren einstmals das „land of the free“ und heute werden die USA den Diktaturen in europäischer Tradition immer ähnlicher.

RMH

22. April 2019 11:34

Mal ist es die Christianisierung und hier in diesem Debattenstrang versucht uns nun mal wieder einer die Amerikanisierung als die vermeintliche "Wurzel" allen Übels zu verkaufen (das Thema ist ja an und für sich in diesem Blog schon abgedroschen).

Zwar kann man gewisse Symptome und Äußerlichkeiten nicht verleugnen, aber man hüte sich vor vermeintlich einfachen Welterklärungsformeln. Man bedenke dabei, dass sowohl die Christianisierung als auch Amerikanisierung (ob das überhaupt der korrekte Begriff für die darunter subsumierten Phänomene sind, darüber lässt sich trefflich streiten, dazu auch noch im Folgenden) auf willige und z.T. begeisterte Empfänger der Botschaften traf und auch der Mehrheit der "deutsch gebliebenen" DDR-Bürger war das "westliche" und damit auch amerikanische Angebot offenbar deutlich schmackhafter, als "das eigene".

Von daher bitte derartige Vorgänge - und ich reduziere das Folgende jetzt nur noch auf das, was mit "Amerikanisierung" beschrieben wurde - nicht mit der Attitude, dass es sich hier allein um quasi okkupatorische, von oben herab per Zwangsdekrete oder Verschwörungen eingeführte Vorgänge handelte betrachten, sondern dass es sich doch eher um einen Systemwettbewerb handelt (natürlich gab/gibt es dabei auch lenkende und fördernde Maßnahmen - aber wie viel so etwas Wert ist, wenn es nicht auf fruchtbarem Boden fällt, dass sieht man doch immer wieder. Was haben, um bei dem Beispiel zu bleiben, die DDR und deren sozialistischer Bruder UdSSR nicht alles versucht, den Leuten das eigene schmackhaft zu machen, dies geschah ja auch nicht alles per Zwang sondern mit den Mitteln von Zuckerbrot und Peitsche).

Interessant ist doch, dass man gerade in den USA die schärfsten Kritiker, die schärfsten literarischen Auseinandersetzungen mit dem findet, was wir hier als "Amerikanisierung" beschrieben sehen.

Und damit wäre ich am Punkt: Es sind nicht die Äußerlichkeiten von Cola und Fast-Food, die die Welt "global" machen. Das sind nur Symptome - eben Produkte, die sich weltweit vermarkten lassen, da sie im genannten Falle weltweit vorhandene Geschmacksvorlieben, wie die nach Süßem und nach Salzigem, bedienen können. "Deutsche" Autos verkaufen sich ja (noch!) auch weltweit sehr gut.

Es ist eine sich ineinander verzahnende, globale Informations- und Wirtschaftswelt. Die entsprechenden Optimierungen werden dort abgeholt, wo sie erfolgreich waren und dann jeweils vor Ort angepasst und verwendet. Im Bereich der Industrieproduktion waren bspw. die Japaner mit ihren Methoden der kontinuierlichen Verbesserung, Prozessteuerungen und Prozessoptimierungen sehr erfolgreich und ein gutes Stück weit maßgeblich (Arbeit macht einen wesentlichen Teil unseres Lebens aus, von daher bitte nicht vernachlässigen) - und das weltweit (der Ball wurde natürlich auch hier via USA gespielt). Japanisierung? Nein, Globalisierung. Und diese Beispiele lassen sich beliebig fortsetzen. Das die sog. Kulturindustrie (siehe dazu auch "Dialektik der Aufklärung") ihre schweren Geschütze in den USA stehen haben, ist unbestritten und gilt insbesondere auch für die jetzt aktuellen Bereiche der IT, des Internets, der gesamten Gaming-Scene etc. Aber auch hier ist es eben so, dass das Angebot offenbar erfolgreicher ist, da es zu gewissen menschlichen Neigungen gut passt. Ich kann das auch nur im Bereich des literarischen beurteilen, aber ich lese auch lieber einen Salinger, einen Mailer, einen Hemingway, Yates, einen Kerouac etc. als einen Böll oder Grass und aktueller eben einen Palahniuk lieber als einen Biller. Das hat nichts mit Umerziehung und Gehirnwäsche zu tun, sondern eher etwas mit persönlichem Geschmack und jedes selbst reflektierende Wesen kann Ursachen und Herkunft von etwas benennen und braucht dazu keine vereinfachenden Kampfbegriffe wie "Amerikanisierung".

Aber wie zum Teufel kommen dann gerade in den USA Begriffe wie Kulturmarxismus mit als erstes auf?

Es verwundert doch nicht, dass ausgerechnet die Symptome, die von dem Land, welches für Kapitalismus, Menschenrechte und Liberalismus steht - beides eigentlich Ideen von und aus Europa! - nun mehr in kritischen (LINKEN wie RECHTEN) Kreisen mit dem Schlagwort der "Amerikanisierung" belegt werden. Dabei handelt es sich doch gerade bei den USA um quasi das Labor, den groß angelegten Feldversuch von ureuropäischen Ideen der Aufklärung, des Humanismus und des Liberalismus.

Um einmal einen Vergleich an den sprichwörtlichen Haaren herbeizuziehen:

"Die Natur schlägt im Menschen ihre Augen auf und bemerkt, dass sie da ist." (Schelling)

Europa schlägt in den USA ihre Augen auf und bemerkt, dass es da ist.

Oder: Amerikanisierung ist keine Erklärung für das, was uns umtreibt - denn selbst die kritischeren US-Amerikaner leiden darunter. Ob das Schlagwort der "Globalisierung" es genauer trifft, weiß ich nicht. Es erscheint mir zumindest besser passend, da auch die USA "globalisiert" wurden und werden.

Laurenz

23. April 2019 02:06

Die extremen Sektierer-Positionen verwundern etwas auf SiN. SiN-Leser sollten eigentlich mit den Realitäten unserer geo-politischen Existenz vertraut sein. Ohne die USA hätten wir keinen der letzten Kriege verloren. Die us amerikanische Besatzungsplanung läuft, laut Obamas letzter Rede im Amt zu Ramstein bis 2099, was uns zumindest aktuell vor unseren nutzlosen europäischen Freunden schützt, denen wir bonapartistischen Tribut zollen. Um frühzeitig die USA als Besatzungsmacht loszuwerden, hilft die öfters von den jüngeren SiN-Autoren vorgeschlagene Europäisierung der Rechten keineswegs für irgendein deutsches Interesse. Amerikaner und Europäer vertreten grundsätzlich anti-deutsche Interessen. Um also eine geo-strategische Veränderung unserer Situation zu erreichen, braucht Deutschland, im Sinne Bismarcks, geo-politische Schwergewichte als Partner außerhalb des politischen Europas. In Europa sind diese Mächte nicht zu finden. Mit einem Zugewinn an Souveränität ensteht auch eine neue Deutungshoheit über kulturelle Fragen.

Imagine

23. April 2019 17:20

@RMH 22. April 2019 11:34
„Mal ist es die Christianisierung und hier in diesem Debattenstrang versucht uns nun mal wieder einer die Amerikanisierung als die vermeintliche "Wurzel" allen Übels zu verkaufen …
Zwar kann man gewisse Symptome und Äußerlichkeiten nicht verleugnen, aber man hüte sich vor vermeintlich einfachen Welterklärungsformeln. Man bedenke dabei, dass sowohl die Christianisierung als auch Amerikanisierung (ob das überhaupt der korrekte Begriff für die darunter subsumierten Phänomene sind, darüber lässt sich trefflich streiten, dazu auch noch im Folgenden) auf willige und z.T. begeisterte Empfänger der Botschaften traf und auch der Mehrheit der "deutsch gebliebenen" DDR-Bürger war das "westliche" und damit auch amerikanische Angebot offenbar deutlich schmackhafter, als "das eigene".“

Pseudo-Begriffe wie „Amerikanisierung“, „DDR 2.0“ usf. beschreiben nur oberflächlich die sozialen Phänomene, aber begreifen nicht ihr Wesen.

Die völkische Propaganda argumentiert zwar mit „Kultur“, aber im Kern fordert sie nichts anderes als „Deutschland den Deutschen – Ausländer `raus“. Dabei ist die Massenimmigration nur ein Teilaspekt eines weitaus größeren Niedergangsszenarios, nämlich der Entrechtung der deutschen Staatsbürger.

Die Rechtsordnung macht den Kernbestand jeder Kultur aus. Richtig verstanden, bedeutet „Kulturkampf“ den Kampf um die Rechtsordnung und heute konkret gegen die Entrechtung der deutschen Staatsbürger.

In welchem anderen Land auf der Welt besitzen Migranten mehr Rechte als Staatsbürger (auf Alimentierung durch die Inländer, Wohnraumbeschaffung zu Lasten von Inländern, Gesundheitsversorgung ohne Beitragsleistung usw. usf.)?

Den Deutschen wird von der eigenen Regierung das Recht auf kulturelle Selbstbestimmung verweigert, das Recht auf Schutz der Grenzen und des Gemeineigentums, das Recht auf inhaltliche(!) demokratische Mitbestimmung durch Referenden und Volksabstimmungen usw. usf.

Statt Staatsbürgerrechte einzufordern, werden von den völkischen Rechten Forderungen nach „Remigration“ und „Reconquista“ erhoben. Beides ist Nonsens. Migration ist ein freiwilliger Vorgang der Individuen. Aber wie viele der Immigranten wollen freiwillig remigrieren? „Reconquista“ bedeutet Rückeroberung. Das erfordert gewaltsame Vertreibung und Deportation.

Wer will eine gewaltsame Vertreibung und Deportation der Eingewanderten? Wie soll dies geschehen? Auf welcher rechtlichen Basis?

Vor allem: Wie realistisch ist eine derartige Vorstellung?

Realistisch ist, dass das Gegenteil eintritt. Nämlich „Umvolkung“ durch die Fertilität der Zugewanderten, welche in absehbarer Zeit die Mehrheit bilden werden.

Warum arbeiten die Deutschen für die Alimentierung der Immigranten? Ist Dummheit die Erklärung, wie bei Christian Wolf?

An anderer Stelle habe ich bereits das Beispiel von Offenbach eingebracht:
Mit Stichtag 31.12.2012 besaßen insgesamt 80,5% aller Offenbacher Kinder unter drei Jahren einen Migrationshintergrund. (https://www.offenbach.de/medien/bindata/of/integration-und-zuwanderung/10_Jahre_Integrationskonzept_OF_2015_06_10.pdf)
Das war vor(!)der großen Massenimmigration 2015.
Im Jahr 2030 werden 80, 5% in der Altersgruppe der 18-Jährigen einen Migrationshintergrund besitzen und einen entsprechen Anteil bei den Wahlberechtigten stellen.

Nun ist Offenbach nicht repräsentativ für das gesamte Deutschland. Bei Christian Wolf ist zu lesen, dass 2018 in Deutschland 24% einen Migrationshintergrund besaßen und bei den Kindern unter 6 Jahren waren es 38%.

In einem zukünftigen Bürgerkriegsszenario wären die Deutschen völlig unterlegen. Bürgerkrieg ist die schlimmste Form von Krieg. Den will deshalb niemand, der sich noch einen Teil Restverstand bewahrt hat.

Bei realistischer und rationaler Betrachtung ergibt sich folgendes Fazit:

Die ethnische Umstrukturierung erscheint als irreversibel und die indigenen Deutschen werden in absehbarer Zeit in der Minderheit sein.

Wie sieht es für die Zukunft der Rechtsordnung in Europa aus? Vermutlich so ähnlich wie gegenwärtig in der Türkei unter Erdogan. Aber ist der Unterschied zum Merkel-Deutschland so groß?

Andreas Walter

23. April 2019 23:46

Es gibt weder echten Amerikanismus, wie es noch echten Germanismus gibt. Wie es in Japan und Russland aussieht kann ich nicht genau sagen. Ich weiß aber, dass bestimmte "amerikanische" Kulturelement auch in Japan auch mal und teilweise sogar immer noch sehr in Mode waren, beziehungsweise sind, wofür es auch einen Grund geben muss. In Iberoamerika war der "Amerikanismus" allerdings auch sehr erfolgreich (nicht nur in Panama). Ist aber eine interessante Frage, wie sich wohl Amerika entwickelt hätte, ohne die "Amerikaner". Sicherlich nicht so erfolgreich. Doch jetzt steht erstmal an, China zu vernichten oder auch stärker zu "amerikanisieren". Asien ist in der Beziehung jedoch widerständiger, ausser natürlich auch bei Kredit, wie man in Japan sieht (höchste Staatsverschuldung der Welt mit 235%).

https://www.oeaw.ac.at/detail/news/japan-mit-anderen-augen-sehen/

Appropriation erfolgt aber über mehrere Wege, doch nicht alle werden (zumindest im Westen) an die gleiche, grosse Glocke gehängt. Um Japans andere "Schuld" kümmern sich darum die Chinesen. Japan wird darum auch niemand Kernwaffen liefern, wird man daher wohl auch ausbluten (aussterben) lassen.

Bleiben im Endspiel dann also nur noch Russland, die VSA und China. Am hauchzarten, seidenen Faden, der Seidenstrasse, hängen dann vielleicht aber auch noch ein paar tapfere Ost- und Südeuropäer. Wenn da nicht die Polen und Ukrainer wären, das ewige Intermarium.

Mit allen Mitteln darum die Demokraten in den VSA unterstützen, die VSA mit Latinos und Marxisten, mit Schwarzen, Chinesen und Muslimen fluten. Tear down this wall, Mister Trump.

https://youtu.be/GCO9BYCGNeY

Valjean72

24. April 2019 08:39

@Imagine:

„Derweil führt Mousaas Recherche vor Augen, wie naiv der deutsche Staat immer noch mit ISIS-Rückkehrern umgeht…“
Dem deutschen Staat „Naivität“ zu unterstellen, ist nicht besonders intelligent, sondern eine Projektion. Warum so mit den ISIS-Rückkehrern verfahren wird, hat Gründe und ist mit Zielen verbunden. Und diese Ziele können, aber müssen nicht zwangsläufig schlecht sein.


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Meistens gehe ich mit Ihren Stellungnahmen nicht d’accord, da Sie Sachverhalte beinahe immer allein (vereinfachend) nach kapitalismuskritischen Aspekten einordnen.

Ihre obige kritische Einlassung hinsichtlich einer dem deutschen Staat diagnostizierten Naivität in Bezug auf dem Umgang mit sogenannten IS-Heimkehrern trifft hingegen (weitestgehend) meine Zustimmung.

Naivität kann wohl den meisten Erfüllungsgehilfen attestiert werden aber die Herbeiführung der gewünschten explosiven Gemengelage geschieht gleichwohl planmäßig.

Allein, nun würde mich interessieren, welcher Art Ziele Sie damit verbunden sehen, die nicht „zwangsläufig schlecht sein“ müssten?

@Thomas Martini
Vielen Dank für Ihre Einlassungen, die auf eine kontroverse Resonanz stießen und gerade deshalb bin ich froh darum: Sie zielen auf einen entscheidenden, wunden Punkt.

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