Mit diesen Worten endet die fast anderthalbstündige Dokumentation “Borderless”, die vor wenigen Tagen von der Journalistin Lauren Southern auf YouTube veröffentlicht wurde. Sie kommen aus dem Mund eines Schwarzafrikaners, gesprochen am Lagerfeuer eines Zeltlagers unter irgendeiner Brücke im winterlichen Paris.
Southerns Film ist anders, als man das erwartet hätte. Sie war Teil der Mission Defend Europe, und betreibt – bei ihrem letzten Auftritt an dieser Stelle hatte ich das lobend erwähnt – keinesfalls neutrale Berichterstattung. Und doch wirkt “Borderless” nicht wie eine rechte Doku, sondern eher wie ein gut recherchiertes Stück Investigativjournalismus.
Gemeinsam mit ihrem Team bereist sie die unterschiedlichen Hotspots der Asylkrise: Die türkische Küste vor Lesbos, Marokko, die spanischen Enklaven Ceuta und Melilla und die bulgarisch-türkische Grenze. Dabei liegt ihr Fokus aber nicht eigentlich auf den Migranten sondern vor allem auf den Profiteuren der Krise.
Dieser rote Faden zieht sich durch den ganzen Film: Wer verdient eigentlich daran, die Menschen von Afrika nach Europa zu befördern? Wer geht am Ende als Gewinner aus der ganzen Geschichte hervor und wer als Verlierer? Bei der Beantwortung dieser Fragen, die ihr – soviel vorweg – auch nicht vollumfänglich gelingt, trifft sie auf rücksichtslose Schlepper und kriminelle NGO-Mitarbeiter, die wahlweise ohne jede Skrupel oder bis ins Mark hinein fanatisiert das große Geschäft vom Menschenhandel auf dem Mittelmeer betreiben.
Insbesondere dieser investigative Teil ist es, der die Dokumentation zu einem wirklichen Gewinn für die rechte Medienlandschaft macht: So gelangen dem Team um die umtriebige Kanadierin unter anderem Aufnahmen mit versteckter Kamera, in welchen die Mitarbeiterin einer wichtigen Asyl-NGO ganz freimütig berichtete, wie sie potentiellen Asylanten Schauspielunterricht gibt, damit diese sich als christliche Flüchtlinge ausgeben können.
Auch der Anwalt des griechischen NGO-Chefs Panos Moraitis ist überraschend freimütig mit der Information, daß sein Mandant 500.000€ gewaschen habe, als die Kameras ausgeschaltet sind. Schließlich seien das ja viel weniger als die 50 Millionen, die die Medien ihm vorwerfen und im übrigen auch weniger, als etwa bei anderen NGOs üblich sei.
Bevor wir allerdings zur dieswöchigen Heldenkür schreiten, sei noch einmal der Blick zurück in heimische Gefilde gewendet. Während Lauren Southern für ihre Dokumentation mehrere Monate recherchierte und auf ein internationales Netzwerk von Unterstützern bauen kann, tut sich bei uns das Recherche-Team der Bürgerinitiative Ein Prozent in Sachen Filmproduktion hervor. Hier wird mit geringeren Produktionsmitteln gearbeitet, die Initiative ist nach wie vor spendenfinanziert und liefert trotzdem beinahe im Wochentakt hochqualitative Videos.
Erst vor wenigen Tagen erschien etwa ein kurzer Film, der die Hintergründe des linksextremen Hallenser “Hasi”-Zentrums beleuchtete, die umfassende Malta-Dokumentation wird den meisten Lesern sicher bekannt sein.
Es bleibt festzustellen: Lange Zeit war es eine Sensation, daß es überhaupt professionelle Medienarbeit von rechts gibt, inzwischen ist klar: In Sachen Qualität und investigativer Tiefe sind die Produktionen auch nach bundesdeutschen Standards fernsehreif.
Das ist eine Tatsache, die ich im übrigen auch beim vergangenen freitäglichen Barabend im Flamberg gegenüber einem zweifelnden Unterstützer bekräftigte: Die rechte Gegenöffentlichkeit wächst und professionalisiert sich kontinuierlich. Die Frage ist jedoch, ob sie das schnell genug tut.
2Rueckert
Die Schmuggler sind böse, die geschmuggelte Ware aber immer ein unabweisbarer Härtefall.
Man schlägt den Busch, meint aber eigentlich den Baum.
Schlepper, die uneigennützig arbeiten machen sich strafbar, so sie als "Kleinkriminelle" arbeiten; so sie ein Kapitänspatent besitzen aber nicht.
Die waltende Moral ist vielschichtig.