Ende März kündigten wir die Veranstaltung an, nach wenigen Wochen mußten wir von 200 auf 250 Teilnehmer, das mögliche Maximum in der Lokalität, erhöhen, weil die Anfrage unserer Institutsförderer, Leser und Abonnenten so erfreulich groß war. 150 mögliche Teilnehmer mußten wir zurückweisen.
Der Vormittag beschäftigte sich mit dem Leitthema »Krieg und Zivilisation« und griff damit den Titel der großen Studie auf, die der Manuscriptum-Verlag aus dem Nachlaß Sieferles herausgab (hier einsehen).
Drei erwiesene Experten auf ihrem Gebiet – Dr. Manfred Zeidler, Dr. Stefan Scheil und Prof. Dr. Martin van Creveld – sprachen zur Bedeutung der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts, dem Ersten Weltkrieg, und zum Krieg als einer jener anthropologischen Konstanten, die auch durch Wohlfühllinksliberalismus nicht zu überwinden ist.
Der Nachmittag stand unter dem Motto »Epochenwechsel«: Dieses grandiose Werk Sieferles empfehlen wir auch nach dem Kongreß dringend der Lektüre (hier einsehen)! Wir schritten gewissermaßen vom historischen Terrain in Richtung der aktuellen, zugespitzten und herausfordernden Fragestellungen.
Mit Dr. Roland Hartwig luden wir hierfür jenen AfD-Bundestagsabgeordneten ein, der verantwortlich für den Arbeitskreis zur Verfassungsschutzfrage ist. Sein IfS-Vortrag wird fortan als grundlegende Richtungsweisung zum Komplex »AfD und VS« zu gelten haben: Sein Fazit, der Verfassungsschutz habe seinen Kompetenzbereich schon lange überschritten, mündete in die Frage: “Wer schützt und eigentlich vor dem Verfassungschutz?”
Auf Hartwig folgte zunächst Petr Bystron (MdB) mit einem sehr persönlichen Statement zur Verfassungsschutzproblematik, dann Dr. Christoph Berndt, ein ausgesprochen charismatischer Referent, der als Aushängeschild der Bürgerbewegung in Ostdeutschland gelten darf und für die kommende Landtagswahl in Brandenburg auf Listenplatz 2 der AfD antritt.
Christoph Berndts leidenschaftliches, kritisches Plädoyer wird nachhallen: »Wir müssen unterwegs bleiben, nicht ankommen.« Und: »Anpassung zahlt sich nicht aus, niemals! Eine Abgrenzung zieht nur die nächste Abgrenzungsforderung nach sich.« Demgegenüber zähle die Vernetzung und Verzahnung unterschiedlicher Akteure mehr als vieles andere.
Zum Abschluß des Kongreßtages hielt IfS-Gründer Götz Kubitschek einen grundsätzlichen Vortrag über die aktuelle Lage der »Mosaik-Rechten« und ihr realistisches Gewicht im Epochenwechsel. Hoffnung: Ostdeutschland. Gegner: Grüne. Ausweg? Wir werden sehen.
2019 analysierte das IfS also mit seinen Referenten aus Wissenschaft und Politik die derzeitige Lage und diskutierte vorher historische Weichenstellungen. In nachfolgendem Video teilen Götz Kubitschek, Geschäftsführer Dr. Erik Lehnert, Frank Pasemann (MdB) und Dr. Christoph Berndt (Zukunft Heimat) ihre Eindrücke mit:
— Hinweis: Alle Vorträge des 1.6.2019 werden sukzessive im kanal schnellroda veröffentlicht! Hier bei YouTube abonnieren. —
Und ein weiteres Kurzfazit samt kleinen Ausblick auf 2020 gibt es hier:
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W. Wagner
Was in dem Text von Benedikt vergessen wurde: Es war eine wunderbare Atmosphäre mit einem gut gelaunten Publikum, zahlreichen interessanten Gesprächen (auch mit manchem bisher Fremden), ein durch und durch sonniger Tag trotz des Ernstes der Themen.
Wir - so meinte eine Gesprächspartnerin - hätten keine Probleme, wenn die, die uns draußen zu Überwachungszwecken fotografierten, an unserer Diskussion teilnähmen. Aber nun gut, sie fotografieren lieber. Ich hoffe, ich habe gelächelt.
Danke an alle für einen rundum gelungenen, freudig stimmenden Tag!