Oder: Das Gelächter der Hyänen
Politische Repression, das zeigt die Erfahrung, läuft entweder knallhart und schnell ab, oder als allmählicher, langwieriger und zersetzender Prozess. Welche Strategie gewählt wird, hängt von vielen Faktoren ab: Zuerst natürlich von der tatsächlichen Lage im Land, weiter aber auch von den mit den Maßnahmen verbundenen Risiken für das eigene Vorhaben und die eigene Macht.
Ein plötzlicher, martialischer Schnitt, so scheint es, tut einstweilen nicht Not: Es herrscht keine Umbruchsstimmung in Deutschland und den wesentlichen Teilen der Regierung dürften die Umfrageergebnisse der Grünen mehr Sorge bereiten als ein paar hundert aktivistische Jugendliche.
Allerdings ist es wohl auch so, dass das große Widerstandsgebäude noch nicht fertig ausgewogen ist. Immer wieder finden sich an den verschiedensten Orten Grauzonen, Schnittstellen und Steckverbindungen, in denen es mit jenen Teilen der „Zivilgesellschaft“ verwachsen ist, die auch für unsere Gegner interessant sind, weil sie ihre potenzielle Wählermasse bilden.
Jetzt also wird abgeklopft auf Sollbruchstellen, übrigens von außen wie von innen, denn auch der Häuslebauer möchte wissen, welche Diele bloß ob ihres Alters harmlos knarzt, welche morsche Zwischenwand abgerissen werden kann und an welcher Stelle das Gemäuer nachgemörtelt werden muss.
Man kann sich die Situation in etwa vorstellen wie die Jagd einer Gruppe von Hyänen, die sich in kreisenden Bewegungen um ihre Beute bewegt, versucht sie von der Herde zu trennen und ab und an ein erstes, vorsichtiges Zuschnappen wagt. Nicht etwa um den letalen Biss zu setzen, sondern um die Konstitution ihres Gegenübers zu testen und allmählich auszuzehren.
In den vergangenen Wochen nun sind die Kreise der hündischen Jagdgesellschaft abermals ein wenig enger geworden: Ein neuer Schub des Plattformen-Entzuges hat wieder einer Handvoll dissidenter Medienschaffender ihre Reichweite entzogen. Der Eingriff war effektiv; groß genug um im rechten Lager die Unruhe zu schüren, doch zu gering, um in der übrigen Medienlandschaft mehr als eine Randnotiz hervorzurufen.
Am vergangenen Donnerstag fanden in Süddeutschland bei zwei Aktivisten der Identitären Bewegung zudem Hausdurchsuchungen statt. Während in der einen Wohnung wenigstens freundlich sturmgeklingelt wurde, fiel andernorts ein vermummtes Beamtenrudel gleich mit der Tür ins Haus und fixierte den überraschten Bewohner gewaltsam auf dem Boden.
Der Vorwurf – Volksverhetzung für ein Schild mit der angeblichen Aufschrift „Multikulti tötet“ (in Wirklichkeit stand dort „Opfer von Multikulti“) – ist wie üblich ein lächerlicher Vorwand. Wir kennen solcherlei aus Halle, die letzte Hausdurchsuchung bei uns fand bei der angeblichen Zeugin eines Beleidigungsdeliktes statt.
Ausführliche Berichte zum Vorfall finden sich hier, die betreffende Aktion wurde hier dokumentiert.
Wer ein bisschen in der Materie steckt, wird aus diesen Videos natürlich wenig neues erfahren, so unterschiedlich laufen derlei Durchsuchungen ja nicht ab. Was bleibt ist die gestörte Intimität der eigenen Privatssphäre, das Chaos, welches die Beamten hinterlassen und natürlich der finanzielle Schaden. Ganz abgesehen von den anstehenden Anwalts- und ggf. Verhandlungskosten: Bei der Durchsuchung beschlagnahmte technische Geräte, Smartphones und Computer, und gerne auch mal Bargeld – werden auf unbestimmte Zeit in die Asservatenkammer geschlossen; ob und wann diese Geräte ihren Weg zurück zum Besitzer finden, steht in den Sternen.
Dazu vielleicht mal ganz grundsätzlich, um gleich jedem feisten Internethelden sein „Geschmäckle“ zu vertreiben, weil Solidarität auch das finanzielle Abfangen von Repressionsmaßnahmen heißen kann: Hausdurchsuchungen, das Abfackeln des eigenen Autos, Graffitis an der Wohnungstür, oder Pakete mit toten Amseln im Briefkasten (kein Witz, der angebliche Absender war der Haushalt eines dissidenten Verlegers im beschaulichen Schnellroda) – alles das gehört zum Aktivistenalltag dazu.
Es muss für jeden Aktivisten eine Selbstverständlichkeit sein, diese Repressionsschläge zu ertragen, sich nicht einschüchtern oder umdrehen zu lassen und weiter so zu handeln, wie es die Not der Lage von ihm erfordert. Diese Selbstverständlichkeit besteht unabhängig davon, ob es irgendjemanden gibt, der in diesen Fällen zu Spenden aufruft. Sie besteht auch unabhängig davon, ob und wie viel Erfolg ein solcher Aufruf zeitigt.
Im Zweifelsfall, so hält man’s seit eh und je im Widerstand, geht beim nächsten Barabend ein Hut herum und den Rest spart man sich irgendwie zusammen. Allerdings, und das ist etwas wofür wir Aktivisten unglaublich dankbar sind, ist an unseren virtuellen und realen Tresentischen inzwischen ein ganz schöner Betrieb; die Zahl der Aufrechten und Hilfsbereiten, der Großzügigen und Unkonventionellen (ein Unterstützer schenkte der betroffenen Aktivisten z.B. ein frisch repariertes iPhone) wächst und konzentriert sich nach wie vor.
Aus diesem Grund schmeiße ich diese Woche für unsere Kameraden Annie und „Wuschl“ den Hut in die sonntägliche Runde. Lassen Sie für die beiden ruhig den einen oder anderen Schein hineinfallen, in der Gewissheit: Es gibt viele zerbrochene Autoscheiben, zerstochene Reifen, demolierte Fahrräder und gekündigte Jobs von denen Sie nie etwas erfahren werden und deren stille, fleißige Eigentümer aus der ersten, zweiten und dritten Reihe mit jedem übrig bleibenden Cent entschädigt werden.
Dafür sorgen, dass den Hyänen ihr Gelächter im Halse stecken bleibt können Sie hier:
Identitäre Bewegung Deutschland e.V. IBAN: DE98 4765 0130 1110 0683 17
BIC: WELADE3LXXX Verwendungszweck: „Solidarität mit Annie“
clivestaples
Entschuldigung, wenn ich das Haar in der Suppe herausfische, aber warum nur Solidarität mit Annie? Warum ist der Spendenaufruf so bezeichnet?
Warum bekommt Sie ein neues IPhone, und warum nicht der arme „Wuschl“ dem man gleich mit der Tür ins Haus gefallen ist, während die gutaussehende blonde Aktivistin in dem Video berichtet, dass man bei ihr „nur“ Sturm geläutet hat. Und durfte er etwa sein Smartphone behalten?
Bisschen einseitig, sagt da die innere Stimme, und gibt die Antwort auf die aufgeworfene Frage gleich mit, sie liegt auf der Hand, und ist ziemlich banal. Wuschls Problem : er sieht nicht ganz so adrett aus wie seine Mitstreiterin.
Gefällt mir nicht ganz so gut, und seit dem letzten Beitrag von Martin Lichtmesz, sind mir heiße Blondinen etwas suspekt.
Also, macht jemand einen Tausender für Wuschl locker, dann würde ich die Summe verdoppeln? Herr Sellner kennt mich ( ich schreibe ihm gleich) und wird für eine seriöse Abwicklung sorgen.