Sonntagsheld (127) – Krieg der Grüpfer

Leserwarnung: Es kommt mal wieder viel Englisch vor. Sorry.

Leser­war­nung: Es kommt mal wie­der viel Eng­lisch vor. Sorry. 

Gleich vor­ab: Die Ame­ri­ka-Spe­zis bei den Sezes­sio­nis­ten sind ja vor allem Weg­ner und Licht­mesz, wes­halb ich mich in die­sem Zusam­men­hang eher zurück­hal­te. Aber das, was in den Staa­ten im Moment unter dem Schlag­wort “Groy­per Wars” (“Grüp­fer-Krie­ge” – schlicht­weg unüber­setz­bar) vor sich geht, ver­dient doch ein wenig Beach­tung – auch jen­seits selbst­re­fe­ren­zi­el­ler Netzblasen.

Wäh­rend ein gro­ßer Teil der ame­ri­ka­ni­schen Repu­bli­ka­ner (inkl. Trump) nach einem kur­zen popu­lis­ti­schen Aus­flug zurück zum klas­si­schen Neo­kon­ser­va­tis­mus geschwenkt ist, blieb das im Rah­men des gro­ßen “Meme-Krie­ges” ent­stan­de­ne Netz­mi­lieu der ame­ri­ka­ni­schen Rech­ten durch­aus unru­hig und ist schon seit län­ge­rer Zeit haupt­säch­lich damit beschäf­tigt sich an den ver­meint­li­chen ame­ri­ka­ni­schen Kon­ser­va­ti­ven abzuarbeiten.

Die Kern­kri­tik läßt sich in einer Fra­ge zusam­men­fas­sen: „What exact­ly are you con­ser­ving?“ – „Was genau ver­sucht Ihr eigent­lich zu erhal­ten?“ Eine Fra­ge, die sich jeder gefal­len las­sen muß, der sich kon­ser­va­tiv nennt, ins­be­son­de­re, wenn er sich in sei­nem Inter­es­se und sei­ner Poli­tik aktiv von der wei­ßen Mit­tel- und Unter­schicht ab- und den unter­schied­lichs­ten eth­ni­schen und sexu­el­len Min­der­hei­ten und ihren Inter­es­sen­grup­pen zuwendet.

Im Zen­trum der aktu­el­len Ent­wick­lun­gen ste­hen der Jung­re­pu­bli­ka­ner Char­lie Kirk, Chef von „Tur­ning Point USA“ (TPUSA), einer uni­ver­si­tä­ren Vor­feld­or­ga­ni­sa­ti­on der Repu­bli­ka­ni­schen Par­tei (man den­ke etwa an einen Phil­ipp Amt­hor und die Jun­ge Uni­on) und der rech­te Netz­ak­ti­vist Nicho­las J. Fuen­tes, der unter dem Slo­gan „Ame­ri­ca First“ im Rah­men eines gleich­na­mi­gen You­Tube-For­mats Unter­stüt­zer um sich schart.

Die­se Unter­stüt­zer sind es, die in den ver­gan­ge­nen Wochen und Mona­ten immer wie­der öffent­lich­keits­wirk­sam als bra­ve Besu­cher bei den Ver­an­stal­tun­gen von Kirk auf­tau­chen, um ihn mit unan­ge­neh­men Fra­gen zu kon­fron­tie­ren. Dabei geht es um die Anbie­de­rung der Repu­bli­ka­ner an ver­lo­re­ne Wäh­ler­grup­pen (die eth­ni­sche Wahl ist in Über­see noch viel stär­ker aus­ge­prägt, als bei uns), um die man­geln­de Tritt­fes­tig­keit des ver­meint­lich christ­li­chen Kon­ser­va­ti­ven im Umgang mit der Homo-Lob­by und die ame­ri­ka­ni­sche Israel­po­li­tik, die von Fuen­tes und sei­nen Unter­stüt­zern als Soli­da­ri­tät bis zur Selbst­auf­ga­be wahr­ge­nom­men wird.

Auch die eth­ni­schen Ver­wer­fun­gen, in den USA unter dem Ter­mi­nus „Demo­gra­phie“ zusam­men­ge­faßt, spie­len eine Rol­le – wie in Euro­pa sind sie einer der größ­ten Streit­punk­te, mar­kie­ren sie doch jene Kreu­zung an der sich eine tat­säch­li­che poli­ti­sche Alter­na­ti­ve von der blo­ßen Neu­ein­fär­bung des Sta­tus Quo unterscheidet.

Bemer­kens­wert ist dabei die Hilf­lo­sig­keit mit der Kirk den kri­ti­schen Fra­gen begeg­net, obgleich vie­le von Ihnen struk­tu­rell wirk­lich ein­fach gehal­ten sind: „Was hältst Du von Trumps Idee mus­li­mi­sche Ein­wan­de­rung zu ver­bie­ten?“ „Wür­dest Du eine poli­ti­sche Ent­schei­dung unter­stüt­zen, die Ame­ri­ka nutzt, aber Isra­el scha­det?“ Kirk ant­wor­tet stets nur mit Phra­sen, oder wim­melt die Fra­gen­den ab.

Wie alles, was aus der ame­ri­ka­ni­schen Netz­sphä­re zu uns her­über­schwappt, sind auch die „Groy­per Wars“ – so nen­nen Fuen­tes Unter­stüt­zer die ver­ba­len Kon­fron­ta­tio­nen – auf­ge­bla­sen mit viel trol­li­gem Unsinn, viel Doppel‑, Drei­fach- und Vier­fach­bö­dig­keit und natür­lich auch mit aller­hand Pro­vo-Pomp. Das macht sie für Men­schen, die sich nicht regel­mä­ßig in der digi­ta­len Polit­sphä­re bewe­gen, zumin­dest in Tei­len gleich­sam unver­ständ­lich, wie es sie für die Zwan­zig­jäh­ri­gen, die mit dem Smart­phone in der Hand zur Schu­le gegan­gen sind, attrak­tiv macht.

Die inzwi­schen fast schon inter­na­tio­na­li­sier­te rech­te Netz­sphä­re ist eben ein gäri­ger Pfuhl und ab und zu steigt aus die­sem Milieu eine Bla­se vol­ler Irre­gu­la­ri­tät und Insi­der-Wit­ze in die poli­ti­sche Rea­li­tät auf und sorgt dort für Unru­he, weil die Betrof­fe­nen auf die­sen akti­vis­ti­schen Stil schlicht­weg kei­ne Ant­wort haben.

Wäh­rend sol­che Aktio­nen häu­fig pein­lich sein kön­nen, weil das begeis­te­rungs­fä­hi­ge Publi­kum – also jenes, das über­haupt das nöti­ge Vor­wis­sen mit­bringt, um den Ulk zu ver­ste­hen – viel zu klein und mar­gi­nal ist, hat der Initia­tor von „Ame­ri­ca First“, Nicho­las J. Fuen­tes einen Vor­teil, der in Deutsch­land in einer ver­gleich­ba­ren Situa­ti­on, etwa im Umgang mit Libe­ra­len, oder Mit­glie­dern der Wer­te­Uni­on nicht in die­sem Aus­maß aus­spiel­bar wäre: Das hohe Anse­hen, das die Mei­nungs- und Debat­ten­frei­heit in den USA nach wie vor genießt.

Meh­re­re Unter­grup­pen von Kirks TPUSA haben sich als Reak­ti­on auf die feh­len­de Dis­kus­si­ons­be­reit­schaft ihres Chefs bereits auf­ge­löst, ande­re – jüngst erst Kirk selbst, der mit Donald Trumps Sohn auf der Büh­ne stand – sag­ten die übli­che Fra­ge- und Ant­wort-Run­de auf ihren Ver­an­stal­tun­gen ab, um sich und ihre Gäs­te den kri­ti­schen Stim­men aus dem Publi­kum nicht auszusetzen.

Eine umfas­sen­de­re Ein­füh­rung in das The­ma, die Ant­wort dar­auf, wie die gan­ze Situa­ti­on über­haupt zu bewer­ten ist und wel­che Rele­vanz all das für uns in Deutsch­land hat, geben der­weil Mar­tin Licht­mesz, Roman Möse­ne­der und Mar­tin Sell­ner in einem umfang­rei­chen Dis­kus­si­ons­vi­deo – Ein­schal­ten lohnt sich.

Für mich ist klar: Es sind nicht unbe­dingt die edels­ten Rezep­to­ren im Men­schen, die Genug­tu­ung her­vor­ru­fen, wenn man neo­kon­ser­va­ti­ven Schein­rech­ten dabei zuschaut, wie sie von Zwan­zig­jäh­ri­gen mit Rosen­krän­zen in der Hand mit fre­chen Fra­gen gegrillt wer­den, aber wahr­schein­lich auch nicht die schlech­tes­ten. Und wenn ich so in die eige­nen Rei­hen gucke und die jun­gen unver­brauch­ten und unbe­kann­ten Gesich­ter sehe, die auf ihren Ein­satz war­ten, weiß ich, was ich Hans-Georg Maa­ßen zum nächs­ten Bür­ger­dia­log wünsche.

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Kommentare (28)

Ellen Kositza

11. November 2019 07:56

Hm, "Provo-Pomp"? Schon, dabei ist allerdings ziemlich offenkundig, daß Fuentes (im von Ihnen verlinkten Video) ordentlich was eingenommen hat. Für Deutschland würd ich mir durchaus mehr Mut und Laune im rechten Milieu wünschen - aber soo?

zeitschnur

11. November 2019 08:41

Diese Coca Cola-Flasche im Vordergrund im verlinkten Video und die Herzchen, die genau davon dauernd aufsteigen.
Das Simultangequatsche ohne Konzentration und Hirn - kann es sein, dass die "real conservatives" der neueste Werbegag für ein bekanntes braunes Getränk sind?

Franz Bettinger

11. November 2019 10:34

Fast muss ich @Martini’s Rolle übernehmen: Ich verstehe gar nicht, warum wir uns auf SiN immer wieder Amerika zuwenden. Überspitzt und pauschalierend gefragt: Kommt von dort irgendetwas Gutes? Hat Donald Trump uns alle nicht sehr enttäuscht? Müssen wir die Altrights verstehen? Und die Memes? Und jetzt die Groyper Wars? Für mich ist das Zeitverschwendung.

Grobschlosser

11. November 2019 11:54

Trump zieht sich aus dem Nahen Osten zurück ;lesenswert in diesem Zusammenhang :

http://mearsheimer.uchicago.edu/pdfs/A0040.pdf

auch deutsche Kommentare sind im Netz verfügbar .

Triebfeder dieser Politik : Knappe Mittel ( "wo soll der Dollar für die Vorneverteidigung ausgegeben werden ; welche Gegenden sind für die usa tatsächlich relevant ?" ) ; aktuell werden die usa versuchen die Midway-Linie zu sichern ; China ist ambitioniert ,breitet sich aus amerikanischer Sicht aus, baut Basen im Pazifik , investiert in Afrika .

Die militärtechnischen Investitionen in den Staat Israel konnten bis 1989 immer plausibel erklärt werden ("die Russen ; Kalter Krieg etc.pp ") , auch der amerikanische Steuerzahler war lange Zeit bereit die Israelis massiv zu unterstützen .

2019 sieht die geostrategische Lage aus Sicht des Pentagons anders aus :

1) das us Engagement im Mittleren Osten ; die Kriege gegen den Irak seit 1990 waren kontraproduktiv , teuer , haben Mittel gebunden welche in Asien besser investiert gewesen wären .

2) die usa haben ein massives Problem mit einer proto-islamistischen Türkei die sich realpolitisch bei Putin absichert ( zB : Kauf der Flugabwehsysteme S 300 bei den Russen obwohl die Türkei Mitglied der nato ist ) .

3) Putin wird niemals einen kleinen Alliierten ( hier : Syrien ) aufgeben , Russland bleibt für jeden strategischen Partner ein zuverlässiger Schutz .

4) verzichtet man auf eine massive Unterstützung der Israelis ( und zwingt diese eine regelmäßige Modernisierung der Armee selber zu finanzieren ) könnten die usa erhebliche Mittel einsparen und diese beispielsweise in Japan , Südkorea oder Taiwan investieren .

bezogen auf Mearsheimers Überlegungen bedeutet dies mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit : noch mehr Lobbyarbeit durch aipac und adl ( und hier werden sich die rep. Politiker positionieren müssen ) ; jahrelange Debatten im Netz ( "was haben us Steuerzahler bisher in den Staat Israel investiert - was hat man dafür bekommen ? sollte man Israel weiterhin massiv mit Geld und Verteidigungstechnik unterstützen ?" ) .

Landwirte im "bible belt" die regelmäßig hart an der Insolvenz vorbeischrammen haben sich längst für die Politik "America first" entschieden ; viele Berufs und Bevölkerungsgruppen befürworten eine us Außenpolitik welche unmittelbar amerikanischen Interessen dient ; auch die Europäer sollen gezwungen werden deutlich mehr in die Verteidigung zu investieren .

Der us Flugzeugträger Israel hat seine frühere Bedeutung verloren - auch weil die Saudis zuverlässige Parteigänger der Amerikaner sind ; die usa fördern inzwischen wieder eigenes Öl ; eine Abhängigkeit wie in den 1970er Jahren gibt es nicht mehr .

bleibt die Frage : wo steht der Iran - wird es ( wie von vielen Israelis erhofft ) einen us Schlag gegen iranische Industrieanlagen geben ?

eher unwahrscheinlich - erst kürzlich haben Unbekannte eine saudische Raffinerie stark beschädigt - soweit ich informiert bin konnte man den Angreifer NICHT identifizieren ( keine Seriennummern auf den Anbauteilen ? ) .

zwar gilt der Iran im Westen als islamischer Problemstaat ( Nachwirkung der Geiselnahme in der us Botschaft 1979 ) allerdings ist die iranische Zivilgesellschaft weder antiwestlich oder anti-israelisch eingestellt ( anders die wahhabitisch geprägte Gesellschaft in Saudi-Arabien ) .

die Saudis sind sehr unsichere Kantonisten - sollte das korrupte Königshaus weggeputscht werden wird man auf den Iran und möglicherweise auf den Russen setzen um das Problem einer neuen islamistischen Bedrohung in den Griff zu kriegen .

Russland und der Iran sind faktisch Verbündete - auch wenn beide Staaten diese Allianz nicht an die große Glocke hängen

Solution

11. November 2019 12:22

Ein Blick in die USA lohnt immer, sind die Weißen dort in ca. 20 Jahren eine Minderheit und uns hierbei nur recht wenige Jahrzehnte voraus. Warum gibt es dagegen kaum Widerstand? Wie sieht der dennoch geleistete Widerstand aus und was nützt er? Die Ideen, die aus den USA kommen, von den Memes bis zu den Groypern mag lächerlich gering sein. Immerhin gibt es diese innovativen Leute, die sich niemals geschlagen geben. Wer in der BRD seinen Kopf nicht über den Tellerrand hebt, verpasst einiges.

Andreas Walter

11. November 2019 14:25

Finde es auch etwas zu wild, weil es in Echtzeit kommentiert wird, doch über so ein ähnliches Format denke ich auch schon eine Weile nach, um Dokumentationen aber vor allem Propaganda zu zerlegen. Geht nämlich auch mit jedem anderen Film, Clip, Mitschnitt.

Ich denke da eher an "stop, zurück, habt ihr das eben gehört (oder gesehen)", und dann erst liefert man den Gegenbeweis, die Aufklärung, die Wahrheit. Stop-Motion also nur umgekehrt, um etwas ansonsten fliessendes besser zu Analysieren und zu Kommentieren. Habe ich sogar schon zusammen mit Leuten gemacht, während man sich etwas gemeinsam anschaut. Sobald dann jemand Stop ruft wird angehalten, zurückgespult und darüber dann erstmal geredet. So ein Format wiederum könnte man Filmen und danach dann in das so analysierte Material reinschneiden. Dann wird es zum Lehr- und Aufklärungsfilm, ähnlich wie ein kommentiertes Buch.

Stimmt, fällt mir gerade ein, im Sport wird so etwas auch gemacht, bei Spielen, die auch übertragen und aufgezeichnet wurden. Das Prinzip ist im Grunde das Gleiche. Wenn das mehrere Leute zusammen in einer Gruppe machen, so eine Nachanalyse würde dann sogar live und online funktionieren, kann das je nach Truppe durchaus unterhaltsam und auch leichter nachvollziehbar sein.

Muss man halt ein kleines "Studio" dazu einrichten, ein kleines Wohnzimmer mit Fernsehcouch und etwas Technik tut es aber auch.

Live grillen und aufzeichnen geht auch, doch das Grillen selbst dann wie ein Fussballspiel von mir aus dann auch live und online nachkommentieren.

Ich wette, so ein Format mit den richtigen Leuten im "Wohnzimmer" würde funktionieren. Würde auf "rechte", patriotische Unterhaltung und Aufklärung hinauslaufen, mal lustig, mal ernst, mal albern, etwas, wo man auch selbst gerne dabei wäre.

Mutig, frech und immer ganz hart am Wind, doch auch dabei seine gute Kinderstube und auch Mitmenschlichkeit nicht vergessen. Den Feind also nicht erniedrigen, sondern lediglich gnadenlos kritisieren und zerlegen. Damit das nicht länger tragbare Wort "das Sagbare" endlich auch aus dem deutschen Vokabular verschwindet, dieses Unwort beinahe eines Jahrhunderts und keiner freiheitlich demokratischen Grundordnung würdig.

Laurenz

11. November 2019 14:29

Alles zweifelhaft, Herr Wessels. Trump wurde auf das "Machbare" zurückgestutzt, nicht mehr, nicht weniger und ist in den us amerikanischen Befindlichkeiten im Machtkampf verstrickt. Diese us amerikanischen Befindlichkeiten und ihren intellektuellen Gigantismus müssen wir kleinen Europäer auch nicht unbedingt verstehen. Und was gibt es in den USA denn überhaupt zu konservieren oder konservatieren? Die primitivste Sprache Europas? Harry-Potter- und andere englisch-sprachige Bücher werden für den us amerikanischen Markt sogar noch vereinfacht. Und in nicht allzu ferner Zukunft werden die USA Spanisch als Amtssprache einführen. Desweiteren finden wir noch jüdisches Bildungs-TV aus Hollywood und die Bibel, die zu konservieren wären. Aber da sich bisher in dieser Non-Kultur keiner an die Bibel hält, können wir auch das in der Pfeife rauchen, nebenbei können wir auch die us amerikanische blutrünstige Freimaurer-Tradition hier mit zum ideologischen Abschuß freigeben.

Was also bleibt sind die nicht zu verleugnenden unterschiedlichen ethnischen Interessen in den USA. Wir haben die Nachkommen des Abschaums Europas, - der Elite Afrikas und die historische Rückeroberung der Staaten durch die indigenen Indios Latein-Amerikas. Die einzige Option, diese Interessen möglichst gewaltfrei auszugleichen, ist die mehrfache Sezession der USA, was aber bisher, aus machtpolitischen Gründen in der Geo-Strategie, vereitelt wurde. Wenn die Sezession nicht gelingt, dann wird es eben immer intensiver krachen. Und? "So what?"

Die Debatte zwischen Herrn Sellner, Herrn Lichtmesz (für die persönliche Vermarktung ein tatsächlich feiner Trotzki-Stil) und Herrn Möseneder verliert sich leider doch etwas in der Langweile des Themas. Das ist, mit Verlaub, so ein bißchen Perlen vor die Säue.
In den SiN-Analysen der Thüringen- (Brandenburg- und Sachsen-) Wahl war doch klar ersichtlich, daß die AgitProp der Rechten recht erfolgreich in allen Bevökerungs-Schichten war, nur die schlecht informierten Rentner, die im Osten nicht den Kirchen angehören, wählen CDU, ein Treppenwitz quasi. Die Deutschen Rentner wählen diejenigen, die für wertloses Geld und niedrige Renten verantwortlich sind.

Der Versuch von Sellner, Lichtmesz und Möseneder eine politische Diversifizierung in Kirchen festzustellen, schadet uns. In Bedford-Strohm und Marx ist die politische Ökumene quasi vollendet, und die ehemaligen Protestanten sind quasi re-katholisiert, alles kirchliche Nazi-System-Schranzen.

Es bedeutet politische Ablenkung vom wesentlichen, wenn man die fast kongruenten abrahamitischen Glaubens-Konstrukte unterscheiden will. Ideologisch existieren aber keine Unterschiede.
Von daher, Glauben ist Privat-Sache und irgendwelche Kirchen, - Theologen etc. sollten von uns aus dem politischen Diskurs verbannt werden, denn sie haben keine gewählte Berechtigung, daran teilzunehmen.

Der_Juergen

11. November 2019 17:42

@Franz Bettinger

Ich habe mich schon unzählige Male über Trump aufgeregt, aber halten wir fest, dass er

a) Bisher noch keinen Krieg begonnen hat;
b) Vermutlich auch keinen beginnen wird, weil er klar und deutlich bekundet, dass die Zeit der wahnsinnigen Abenteuer im Nahen Osten für die USA vorbei ist;
c) Angesichts des absurden politischen Systems in den USA nicht tun kann, was er gerne möchte, angefangen bei dem notwendigen Grenzzaun zu Mexiko.

Dass die Entwicklung in den Vereinigten Staaten für Deutschland von allerhöchster Bedeutung ist, müsste ein intelligenter Mann wie Sie eigentlich erkennen. Regelmässige Berichte über die USA sind hier also nicht nur wünschenswert, sondern sogar notwendig.

nom de guerre

11. November 2019 19:16

Hmmm. Gestern Abend habe ich mir das Diskussionsvideo mit Sellner, Lichtmesz und dem jungen Roman Möseneder angeschaut und fand das Gespräch interessant, auch wenn ich Martin Sellner wegen des leisen Tons zeitweise kaum verstanden habe. Jedenfalls wurde ich neugierig auf die Groyper, die von den drei Herren zwar kritisch, aber durchaus wohlwollend besprochen wurden.

Jetzt sehe ich dieses zappelige, überdrehte Kerlchen mit seinem Kürbis und irgendwas, das aussieht wie eine Wasserpistole, und denke mir, ist das euer Ernst? Doch nicht wirklich, oder?

dreamingplanet7

12. November 2019 08:15

Das ist ja furchtbar, drei Minuten habe ich das ausgehalten, dann immer weiter vorgespult weil ich dachte da kommt noch irgend etwas aber es bleibt dabei, dieser Zappelphillip plaerrt einen voll ohne das man etwas von der Diskussion mitbekommt oder worum es eigentlich geht...
Da hat Till Wessels einen schlechten Griff getan, das ist nicht schlimm, jeder hat schonmal ein schlechtes Buch wider besseren Wissens zu Ende gelesen und vor dem einstigen Musikgeschmack graut es sich dann spaeter...

Aber das hier zeigt sehr schoen wo das Problem wirklich liegt: Das naemlich die jungen Rechten genauso weichgespuelt sind wie die uebrige Jugend. Dieser Dampfplauderer in dem Video wird uns nicht retten, hat er Zeit fuer so einen Bloedsinn dann hat er zuviel Geld und junge Menschen duerfen kein Geld haben sonst passieren schlimme Dinge!
Das ist das gesamtgesellschaftliche Problem, es muss erst richtig richtig mies werden bis die Leute etwas merken und das ist dann auch die einzige Kur, wenn die Kiddies von Antifa bis IB endlich wieder hart arbeiten muessen... Koennte aber schneller kommen als man meint...

Laurenz

12. November 2019 08:45

@Der_Juergen .... warum diesmal wieder nur haltloses Gequatsche? Wenn Sie behaupten ... "Daß die Entwicklung in den Vereinigten Staaten für Deutschland von allerhöchster Bedeutung ist", dann schreiben Sie bitte auch wieso?

Der Massenmörder Obama verbriefte die weitere Besatzungszeit in Deutschland auf 2099. Bei Trump könnte das kürzer ausfallen. Die einzigen, die das fürchten, sind die faschistoiden Schergen der Junta in Berlin.
Sie, Der_Juergen, haben einfach noch nie verstanden, wer zukünftig tatsächlich wichtig für uns ist.

quarz

12. November 2019 09:19

Aktionistische Strategien haben ihre Berechtigung. Sie müssen aber ergänzt werden durch gesellschaftsformende Entwicklungsmaßnahmen, die stetig, hartnäckig und unauffällig das Wachstum einer politisch wirksamen Instanz vorantreiben. Diese sind weniger plakativ, ziehen aber gerade deshalb nicht gleich die Aufmerksamkeit der Wachhunde des Systems auf sich und können somit unbehelligt von der Hysterie der "Gegen Rechts"-Alarmisten Schicht für Schicht den Kristall wachsen lassen, der irgendwann das Format hat, die Mauer des politischen Widerstandes zu durchdringen ohne dabei selbst aufgerieben zu werden.

Ich weiß, das klingt alles sehr metaphorisch und vage, aber in solchen quasiarchetypischen Bildern lässt sich manchmal eine Situation besser erfassen als mit konkreten Detailanalysen.

Ein Warnung sei gleich mitgeliefert: man verwechsle den stetig wachsenden Kristall nicht mit einem sich stetig mit neuen Fettschichten anreichernden Talgklumpen, der sich dadurch unangreifbar zu machen trachtet, dass er sich jedem Widerstand anformt und dadurch freilich jede Durchsetzungskraft verliert.

Allerdings: Kristallwachstum braucht seine Zeit. Haben wir die?

W. Wagner

12. November 2019 09:33

Nach wie vor wird vor allem in die Ferne geschaut, eine Ferne aus der - weitgehend - nichts Gutes für unser Land kam, aber da es nach wie vor wohl das “kulturell” führende Land ist, mögen solche Berichte interessant sein - vielleicht nur für Jüngere.
Hingegen sollte man vielleicht doch mehr in freundschaftlicher Nähe bleiben, zumal kultureller Nähe!
Vom 8.-10.11. fand in Catania (Italien) von Fratelli d’Italia eine Veranstaltung zum Mauerfall statt, würdig, bewegend. Zahlreiche Diskussionen, die daran erinnerten, was da zusammenbrach! Zentrale Aussage: Man darf die Geschichtsdeutung nicht der Linken überlassen, die durch die Hintertüre ihre damals zusammengebrochenen Ideen wieder einführen und neue Mauern errichten!
Ein Hauptthema war übrigens Ernst Jünger, mit dem man sich in Italien auf hohem Niveau befasst.
Nach wie vor aber sind keine Deutschen bei solchen Diskussionen in dem uns nahen Italien dabei.

limes

12. November 2019 09:59

Auf @ Franz Bettinger möchte auch ich eingehen: Amerika müssen wir uns sehr wohl immer wieder »zuwenden«. Es ist durchaus auch Gutes, das von dort kommt, etwa die Epoch Times. Ohne deren Beiträge hätte ich es vor nunmehr beinahe sechs Jahren vielleicht nicht geschafft, mein zunächst zaghaftes Befremden über die unfaire Behandlung der Bürgerbewegung PEGIDA in immer weitere, tiefer gehende Analysen der herrschenden Verhältnisse münden zu lassen.

Die Epoch Times bietet ein Forum der Meinungs- und Informationsfreiheit, das ich sehr zu schätzen weiß, auch wenn meine Wissbegier mich inzwischen zu Quellen geführt hat, in denen die Rolle der USA für die Geschichte Deutschlands sehr kritisch beleuchtet wird.

Die Epoch Times lenkt das Augenmerk immer wieder auf die zerstörerische Macht des Kommunismus, und dies vor allem am Beispiel Amerikas. Und jetzt gehe ich ins volle Risiko, bei SiN als „Cuck“ abgestempelt zu werden: Ich zitiere Sätze von JF-Chef Stein (dessen Zeitung ich anlässlich seines Feldzuges gegen Björn Höcke noch am selben Tag abbestellt habe).

Dieter Stein widmete gestern seinen Newsletter den vermissten deutschen Farben bei der Berliner Glitzerparty zum Jahrestag des Mauerfalls, und er bemerkte dabei – aus meiner Sicht höchst treffend: »Von den beim Festakt anwesenden Staatsoberhäuptern der mittel- und osteuropäischen Nachbarländer hätte man durchaus erfahren können, daß das zentrale Thema, das zum Sturz der Mauer und der kommunistischen Diktaturen geführt hat, heute noch so aktuell ist wie damals: Es geht um die Wiedergewinnung und Behauptung der nationalen Souveränität und Selbstachtung, um Selbstbestimmung im demokratischen Nationalstaat, dem unverzichtbaren Ursprung und Rahmen von Demokratie und politischer Freiheit.«

Der internationale – antinationale – Kampf der Linken gegen nationale Souveränität und Selbstachtung ist es, der uns mit Amerika verbindet! Und ja: die »Mischung aus volkspädagogischem Popfestival und Jahrmarkt« (Dieter Stein) am Brandenburger Tor war bereits auf den ersten Blick nicht nur undeutsch, sondern darüber hinaus geschmacklos amerikanisch.

PS: Inzwischen unterstütze ich mit Überzeugung jene patriotische Organisation, die von einem anderen Mann mit Namen Stein geführt wird: Ein Prozent. Ohne die Beiträge der US-amerikanischen Epoch Times, die mir geistige Türen geöffnet hat, wäre ich vielleicht nicht dorthin gekommen, wo ich heute stehe.

Andreas Walter

12. November 2019 10:59

Auch interessant und meiner Meinung nach für manche stereotypisch ist folgender Vorfall:

https://noktara.de/die-welle-netflix-boykott-afd/

Um das zu verstehen genügt jedoch bereits ein kleiner Blick (es waren Drei, um genau zu sein) in Wikipedia. Die Gründer von Netflix sind nämlich Reed Hastings and Marc Randolph. Selbst wenn sich Letzterer daher bereits 2004 aus dem Unternehmen zurückgezogen hat, scheint dort auch der Geist seiner erweiterten Familie immer noch umzugehen, zu der er allerdings nicht nur im übertragenen Sinn gehört. Netflix ist daher Antideutsch, Propagandistisch und "Demokratisch", was in den VSA bedeutet: Rot, Grün und alles, was noch dazugehört, um Krieg gegen Patrioten jedweder Art zu führen.

Netflix und ihre Macher verherrlichen deshalb selbst einen Giftmord an einem Repräsentanten einer patriotischen Parteien, wie man in dieser Szene unmissverständlich erkennen kann:

https://www.facebook.com/bettina.peters.718/videos/2067293690082323/

Danke an Michael Klonovsky für den Hinweis.

Andreas Walter

12. November 2019 13:00

Muss ich nachreichen:

https://www.michael-klonovsky.de/acta-diurna/item/1249-11-november-2019

Was er heute dort (etwas weiter unten) auch über Thomas Mann veröffentlicht ist in meinen Augen Literaturgeschichte. So gnadenlos hat noch nie jemand zuvor in Deutschland Thomas Mann zumindest politisch deklassiert, kritisiert.

Wobei Mann aus jüdischer Sicht 100% nachvollziehbar ist, wären Leute wie Lenin, Trotzki, Sverdlov, Kaganovich, Stalin, Dzierżyński, Jagoda oder Jeschow keine Massenmörder gewesen. Ob es sich daher nur um eine Eselei handelt, Manns wohlwollen gegenüber den Bolschewisten, so wie Klonovsky es beschreibt, oder doch um reines egoistisches Kalkül, das ist in meinen Augen damit noch nicht geklärt. Turning a blind eye, nennt man das in Englisch, und ist keineswegs nur eine Schwäche von Juden. Wird den Deutschen ebenso vorgeworfen, wenn es um Hitler und die Nazis geht. Warum sind die “Buddenbrooks“ dann aber nicht nach Moskau geflohen, sondern in die VSA, se land of milk and honey? Weil auch die Manns eben begnadete Märchenerzähler sind.

Der_Juergen

12. November 2019 13:11

@Grobschlosser

Ihre Analyse finde ich sehr sauber; sie stimmt mit meiner persönlichen überein. Darüber, ob Russland und der Iran de facto Verbündete sind, wie Sie schreiben, kann man natürlich diskutieren. Man sollte sich natürlich vor Augen halten, dass Putins Russland ausgezeichnete Beziehungen zu Israel unterhält; wie es im Falle einer direkten Konfrontation zwischen den Iranern und den Israelis reagieren würde, ist ungewiss.

@Laurenz

Sie sind, obgleich Sie ab und zu auch Richtiges schreiben, für mich nicht satisfaktionsfähig. Selbst mit @Imagine könnte ich eher diskutieren als mit Ihnen, weil seinen Ausführungen immerhin eine gewisse Logik und Konsistenz zugrunde liegt, während Sie einfach aufs Geratewohl schreiben, was Ihnen gerade einfällt - und das ist meist nichts allzu Gescheites.

Laurenz

12. November 2019 14:20

@limes ... ich will Ihnen die Epoch Times gar nicht nehmen. Dieses Blatt ist eben in der Lage Nachfrage zu bedienen und ein Angebot zu schaffen. Allerdings wird auch dort nur das "Machbare" getan.
Oder haben Sie jemals über die Scham gelesen, welche die Redaktion über die größte Blutspur aller Zeiten erfaßt, welche diese Schurkenstaaten in 240 Jahren hinterlassen haben? Selbst die Sowjets sehen aus, wie die Waisenknaben, wenn wir die Kuhhirten-Non-Kultur betrachten.

Waldgaenger aus Schwaben

12. November 2019 16:19

Die Pfadfinder vom Fähnlein Fieselschweif auf großer Fahrt?

Wenn Trump 2020 verliert, wir es eng für den rechten Aufbruch in der gesamten westlichen Welt, sehr eng. Leute darum geht es!

Solution

12. November 2019 17:49

@ alle pauschalen USA-Hasser

Ich bin immer wieder fassungslos über die Arroganz und Ignoranz gegenüber den Rechten in der Anglosphäre.

Hierzu ein paar Beispiele, wie uns englischsprachige Texte und Bücher inhaltlich weiter bringen, weil sie ein breites Spektrum abdecken und in vielen Fällen Themen behandeln, zu denen es in der BRD kaum etwas gibt und die eine ansprechende intellektuelle Tiefe haben.

Wer will bestreiten, daß die Bücher z.B. von Counter Currents, Arktos, dem Ulster Institute for Scial Research oder White Summit Publishers niveauvoll und informativ sind?

Hier direkt ein paar Beispiele neuer Bücher, die dringend bei uns übersetzt werden sollten:

- Kevin MacDonald: Individualism and the Western Liberal Tradition: Evolutionary Origins, History, and Prospects for the Future

- Richard Lynn: The Intelligence of Nations

- Edward Dutton/Michael A. Woodley of Menie: At Our Wits' End: Why We're Becoming Less Intelligent and What It Means for the Future

Geistige Inzucht hat nichts mit strammer Haltung zu tun, sonder eher mit Inferiorität.

limes

12. November 2019 21:35

Lieber @Laurenz, da haben Sie mich wohl missverstanden. Weder vertrete ich die Meinung, dass die Epoch Times das allein seligmachende Medium sei, noch dass die USA ein Staat mit unschuldiger Historie wären.

Epoch Times bedient mit ihrem Angebot einschließlich Hunde- und Herz-Schmerz-Geschichten ein breites Publikum und kann deshalb populistisch genannt werden. ET deutsch fördert aber dezidiert auch deutsches Kulturgut in Dichtung und Musik.

Den USA Non-Kultur vorzuwerfen ist überheblich und falsch. Kennen Sie beispielsweise die Kurzgeschichten von Ambrose Bierce?

Waldgaenger aus Schwaben

12. November 2019 22:27

'"Was genau versucht Ihr eigentlich zu erhalten?“ Eine Frage, die sich jeder gefallen lassen muß, der sich konservativ nennt, ..'

Dieser Tage sah ich ein Video auf youtube, in dem Götz Kubitschek richtigerweise feststellt, dass von links her Begriffe wie "Volk", "Christentum", "Abendland" und "Islam" dekonstruiert werden.

Wird bestitten, dass hinter den genannten Begriffen Realitäten stehen, ist ein Debatte über das Bewahren der ersten drei Entitäten und einer Bedrohung durch die vierte nicht mehr möglich.

Soll hier in ähnlicher Weise "Konservativ" dekonstruiert werden? Und wenn ja mit welchem Ziel?

Ich halte dagegen:
"Konservativ sein, heißt nicht Asche aufzuwahren, sondern eine Flamme am Brennen halten."

Hat wohl Franz Josef Strauss so aus einer anonymen Quelle zitiert.

Ratwolf

13. November 2019 06:17

"Bemerkenswert ist dabei die Hilflosigkeit mit der Kirk den kritischen Fragen begegnet"

In jedem formalen System von Prämissen und abstrakt formulierten Grundsätzen (mit hierarchischen Oberbau and Schlußfolgerungen daraus) gibt es Widersprüche.

Das haben Russel/Whitehead, Tarski und Gödel im System der Mathematik gezeigt.

Ich sehe die Bemühungen um Theoriebildung im rechten Lage kritisch. Besonder junge Leute steigen dort gerne ein, weil sie glauben, die Welt damit aus den Angeln heben.

Wenn es um Theoriebildung geht, würde ich eher auf ein offenes, erweiterbares System setzen, welche sich an der Realität und am Menschen orientiert

Schon das innerlich wahrgenommene Gefühl "jetzt bin ich ganz streng und eng, und jetzt machen wir eine super perfecte Theorie" ist ein grundsätzlich falscher Startpunkt.

RMH

13. November 2019 07:31

"Den USA Non-Kultur vorzuwerfen ist überheblich und falsch."

Insbesondere, wenn man erkennbar nach allen bisherigen eigenen Verlautbarungen keine eigene oder allenfalls nur in Nuancen andere hat.

Der generelle, kulturkritische Vorwurf, wir hätten nur noch Zivilisationen aber keine Kulturen mehr, ist hier - auch wenn aus meiner Sicht nicht unbedingt zutreffend - grundsätzlich nachvollziehbarer und schlüssiger und man begibt sich damit nicht gleich auf so erkennbar dünnes Eis.

Generell zeugt es von historischer Unbildung, wenn man einen ernsthaft großen und bedeutenden Unterschied zwischen (der bisherigen!! Da gibt es ja einen fulminanten Wandel!) USA und Europa herbei reden will.

In den USA sieht der Europäer, nachdem er nach durchzechten Jahren endlich mal wieder früh aufsteht und in den Spiegel sieht, seine eigene versoffene, verschlagene und heruntergekommen Fratze im Spiegelbild oder, um ein anderes Bild zu verwenden, seine eigene, von ihm selbst erzogene Brut, die aber schon in ein paar Jahrzehnten von der von ihm selber gleichfalls angerichteten, hispanischen-Indio-Mestizen-Cafuzo-Afro-Asia-Brut weggespült wird.

Nachdem der Europäer überall auf der Welt, wo er Kolonien hatte, Retortenblasen aufgestellt und einfach mal mit Menschen aller möglicher Herkunft gefüllt hat (besonderes eben im gesamten Amerika - Afrika war eine Nummer zu groß und in Asien? Keine Chance … von wegen, die Europäer wären Rassisten gewesen, dass waren sie eben gerade nicht! ), macht er eben nun sein eigenes Europa zu einer solchen Retortenblase und füllt sie randvoll, in der Hoffnung, dass daraus schon noch irgendein brauchbares Destillat entstehen wird. Aber schon die Alchimisten konnten mit dieser Art von trial and error keinen Stein der Weisen erzeugen oder emulgieren … und den Hinweis auf Alchimisten und Konsorten bringe ich nicht ohne Grund ;)

Andreas Walter

13. November 2019 08:58

Die Epoch Times ist Falun Gong und sitzt in NY.

Wem das als Warnung nicht schon reicht kann ja folgendes mal lesen und analysieren:

https://www.epochtimes.de/politik/deutschland/historiker-wolffsohn-verteidigt-oeffentliche-bundeswehr-geloebnisse-die-ns-zeit-ist-schon-lange-vorbei-a3063309.html

Laurenz

13. November 2019 16:13

@limes & @RMH ..... die Frage nach Kultur oder nicht in den USA entsteht doch aus der Herkunft der jeweiligen Kultur überhaupt. In der indigenen Kultur der USA haben wir Überbleibsel der indianischen Steinzeitkulturen, wie die der 5 zivilisierten Nationen, die vor der Zerstörung durch mehrheitlich weiße Kuhhirten, Städte mit Straßen und Universitäten besaßen. Die benutzten Sprachen Englisch, Französisch und Spanisch sind eindeutig europäischer Natur, Afrikanisches hat sich vielleicht etwas in der Musik bewahrt. Was den Film angeht, so kann sich jeder die historische Kritik Marlon Brandos anschauen, im Netz leicht zu finden. Wenn wir da von einer Kultur sprechen, so ist sie eher pro-semitisch. Für mich ist das Erscheinungsbild von Kultur auf den Umgang miteinander bezogen, wir könnten auch von einem echten Humanismus sprechen. In meinen Augen existiert dieser aber nicht, es existiert bloß ein bigotter -, ein Pseudo-Humanismus. Gerade die Historie der Vereinigten Staaten von Amerika drückt sich in blutrünstiger Gewalt, mit dem permanenten Krieg als Geschäftsmodell aus, das bedeutet mehrheitlich eine nomadische Non-Kultur. Von daher können wir auch bekannte Autoren in den Staaten eher als Europäisch oder Afrikanisch einstufen. Der berühmteste Gewalt-Theologe der Neuzeit, Zbigniew Brzeziński, war polnischer Herkunft.

Ratwolf

13. November 2019 22:20

Falun Gong mit Sitz in NY ist ein Instrument der US-Außenpolitik gegen China.

Kann sein, dass einige Sachen hilfreich sind, weil sie weniger schädlich sind, als das was die Menschen sonst tun würden (siehe Homöopathie im Zusammenhang mit der damals üblichen Pharmazie).

Die Gesinnung kann für einen selber nützlich sein. Der Kampf gegen China ist einfach nur nervig!!

Cugel

13. November 2019 22:24

@RMH
"Nachdem der Europäer überall auf der Welt, wo er Kolonien hatte, Retortenblasen aufgestellt und einfach mal mit Menschen aller möglicher Herkunft gefüllt hat..."

Sie nehmen ganz Europa in Sippenhaft für Schweinereien vornehmlich der Portugiesen, Spanier, Belgier, Franzosen und Engländer.
Ersetzen Sie "der Europäer" durch "der Westeuropäer", dann paßt's.