In diesem Jahr: keine Teilnahme an der Buchmesse in Leipzig – Sezession und Antaios wären wieder im letzten Winkel plaziert und mit »Aktionen« und einer todesmutigen Demo der Initiative #verlagegegenrechts belästigt worden. Also lieber unter Freunden bleiben und sich für diesmal nicht aussetzen.
In Halle gibt es seit fast zwei Jahren unser Haus direkt am geisteswissenschaftlichen Campus – die Fassade sieht aus, als stünde sie auf der documenta in Kassel. Aber die Bar, die Bibliothek und der Innenhof sind »unbehandelt«, fertig eingeräumt und groß genug für sechs Aussteller und hundert Gäste.
Philip Steins Jungeuropa war da, aus Sachsen der katholisch ausgerichtete Verlag Renovamen und aus Berlin Manuskriptum. Die Bürgerinitiative »EinProzent« hatte einen Stand, die Identitäre Bewegung auch, Antaios und Sezession sowieso.
Aus Serbien war Dušan Dostanic angereist, er sprach über die Verwurzelung der Politik seines Landes im orthodoxen Glauben. Das waren ungewohnte Töne im wohl glaubensfernsten Landstrich auf Gottes Erdboden! Danach spielte der Pianist Kemal Cem Yilmaz kurze Stücke auf dem Klavier, mit denen er eine Lesung der Erzählung »Major Dobsa« (Friedrich Georg Jünger) gliederte.
Das »breite Bündnis« aus Halle, das sich uns entgegenwarf, bestand aus fünfzig Leuten. Es regnete in Böen – sie haben einen Preis verdient. Wir hingegen hatten es warm und gemütlich. Wir haben vereinbart, den Verlagstag in vier Monaten zu wiederholen.