Das sind Bilder, die man sonst nur von Black Lives Matter Demos, der Loveparade oder den Hochzeiten von PEGIDA kennt.
Der Streit um die Anzahl der Teilnehmer dauert noch an, doch darum soll es hier nicht gehen. Eines steht fest: während eine deutsche Gelbwestenbewegung ausblieb, hat sich nun, angesichts der Coronapolitik der Regierung auch in Deutschland eine zahlenmäßig relevante Protestbewegung gebildet.
Das digitale Potential, welches sich über Monate in einer, organisch entstandenen und explosiv gewachsenen deutschen „Trutherszene“ gebildet hat, konnte definitiv auf der Straße abgerufen werden. Die gemeinsame Mobilisierung aller Kräfte hat sich in einem sichtbaren Zeichen niedergeschlagen, das nicht mehr wegzuleugnen ist.
Noch ringt das Lager der Etablierten um Sprachregelungen und entlarvt dabei wieder einmal seine Doppelstandards. Auch wir Neurechte wissen mit dem Phänomen nicht recht umzugehen. Sind diese Proteste patriotisch, gar tendenziell „rechts“ oder völlig unpolitisch? Sind das „unsere Leute“, oder könnten sie zumindest eines Tages dazu werden?
Oder ist es gar langfristig schädlich für unseren Ideenkern, uns mit der Bewegung der Coronakritik zu verbinden? Ich wähle für die Einordnung des Phänomens einen anderen Blickwinkel.
Ganz abstrakt betrachtet handelt es sich bei den Bildern aus Berlin um eine mobilisierte Masse, die vom Sanften Totalitarismus nicht kontrolliert wird. Es ist ein Protest, der von der globalen NGO-Maschinerie, aus Think Tanks, Berufsaktivisten und Campaignern nicht erzeugt wurde, sondern gegen ihren Willen entstand und unerwartet groß wurde.
Zweitens ist dieses zahlenmäßige Potential insofern „revolutionär“, als es eine (inhaltlich sehr diffuse) „Wende“ fordert und diesen Willen mit idealistischen Taten unterstreicht, die am Wochenende immerhin zu einer großen Spontandemo in Richtung der Regierungsgebäude führte.
Daß diese Bewegung von den etablierten Medien ins rechte Eck gestellt wird, obwohl die gesundheitspolitische Beurteilung von Covid19 keine „linke“ oder „rechte“ Frage ist, zeigt den gesunden Instinkt der Eliten. Eine unkontrollierte, rebellische Masse, die sich gegen ihren Willen manifestiert und organisiert, bedeutet für die Eliten ein schweres Autoritätsproblem.
Ebenso wie wir wissen sie, daß solche Protestmassen rasch ihre Vorzeichen und ihre Ziele ändern können. Tatsächlich spricht viel dafür, dass es sich beim Coronathema um ein klassisches Proxythema für eine patriotische Kritik am Globalismus und seiner Kontrolle der Medienwelt handelt.
Diese Kritik ist, wie ich in diesem Artikel angedeutet habe, stark personalisiert. Sie kommt nicht bewußt, als bestimmte Negation und abstrakte, politische Theorie, sondern in Form greller, simpler Erzählungen mit Helden und Bösewichten daher, die als Akteure bestimmte Prinzipien und Trends verkörpern. Der Grund dafür ist einfach: Geschichten verbreiten sich einfach besser als abstrakte Theorien. Die meisten Menschen sind nicht in der Lage, letztere zu rezipieren geschweige den wiederzugeben.
Was die Coronakritiker auf die Straße verbindet, ist jedoch eine unbewußte Schicksalsgemeinschaft. Die bunte Masse der Protestierenden waren primär Deutsche ohne Migrationshintergrund, die überwiegend aus dem Mittelstand und der Arbeiterklasse kamen. Der ökonomische und kulturelle Druck macht diese Gruppe zu sogenannten „Globalisierungsverliernern“.
Sie sind die „somewehres“ die auf den Nationalstaat angewiesen sind. Die globalen Eliten können sie für ihr Ziel einer postnationale Welt nicht „an Bord“ zu holen. Die Oberschicht der westlichen Nationen kann in kosmopolitische Weltbürger transformiert und als „anywheres“ zum Komplizen der großen Transformation werden. Der Mittelstand, der das Rückgrat des Nationalstaats bildet und wirtschaftlich wie sozial und kulturell auf dessen gemeinschaftsbildende und exklusive Kraft angewiesen ist, steht der Globalisierung im Weg und wird auf ihrem Weg geopfert. Er wird durch ethno-demographische „Schocks“ in Form ständiger Wellen an Ersetzungseinwanderung fragmentiert.
Gleichzeitg sorgt eine gut alimentierte Klasse an Sozialtechnikern mittels drakonischer „Haßrede“- Gesetze, juristischer Repression, Deplatformings und gezielter Radikalisierung dafür, daß diese Schicksalsgemeinschaft solange keinen politischen Machtblock bilden kann, bis die Demographie das letzte Wort gesprochen hat. Dieser Vorgang ist kein einheitliches und verschriftlichtes Konzept, wie die Verschwörungskritik vermutet. Er ist ein unausweichlicher, historischer Konflikt zwischen verschiedenen sozialen, politischen und weltanschaulichen Blöcken.
Die größte Angst des gegnerischen Blocks der globalen Eliten, über „woke Capital“ bishin zur sorosfinanzierten globalen NGO-Maschinerie ist, daß der indigene Mittelstand sich als friedliche Massebewegung um den kleinsten gemeinsamen Nenner, nämlich einer anderen Bevölkerungspolitik organisiert.
Auf keinen Fall darf eine Plattform entstehen, die groß genug ist, daß diese Masse ihre Angst verliert und aus dem Zustand der Zerstreuung, Isolation und Planlosigkeit zu einer politischen Kraft wird. Der Rechtspopulismus, der ebenfalls Ausdruck dieses historischen Konflikts und ein Produkt der Verzweiflung des patriotischen Lagers ist, hat sich leider auf den Holzweg des Parlamentspatriotismus begeben, der durch Unterlassen Mitschuld an der Ohnmacht und ideologischen Verwahrlosung der patriotischen Bewegung trägt.
Jede Plattform der „Globalisierungsverlierer“, die sich gegen die Bevölkerungspolitik der Globalisten richtete, wurde (von PEGIDA bis zur IB) mit einer Mischung aus offener Repression und Stasi-Zersetzung eingehegt. Sie sollen gefälligst schweigen, konsumieren, arbeiten, Steuern zahlen, den Bevölkerungsaustausch als Schicksal hinnehmen und gemeinsam mit ihrer Nation und ihrem Volk als historisches Phänomen untergehen.
Sowohl die Anti-Greta- als auch die Anti-Coronabewegung könnten als Ausweichproteste angesichts dieser brutalen Repression aufgefaßt werden. Interessant wäre es, festzustellen, wie viele der Anti-Corona-Demonstranten zum Zenit von PEGIDA auch in Dresden dabei waren. Tatsächlich dürfte eine spontane Befragung der Demoteilnehmer in Berlin mit hoher Wahrscheinlichkeit ergeben, dass dort eine kritische Meinung zur globalen Migrationspolitik überwiegt.
Genau das bleibt unthematisiert. Die Coronabewegung schert sich vorerst wenig um die globale Bevölkerunsgpolitik, Ersetzungsmigration. Das ist im Moment ein Vorteil, denn so kann das System mit seinen erprobten Mechanismen vorerst wenig gegen ihr Wachstum und das Entstehen einer von ihm unkontrollierten Plattform tun.
Ich nenne diese Zwickmühle den „Lucke-Effekt“ Die Lage ist ähnlich wie bei der frühen AfD. Diese Partei entstand als Einzelthemenparteigegen die Eurorettungspolitik. Nur unter dem Schirm dieses scheinbar harmlosen, und maximal „standortpatriotischen“ Themas konnte sich eine kritische Menge an Wählern und fähigen Akademikern sammeln, ohne sofort von der Repression zermalmt zu werden. Alle explizit rechten Parteigründungen, von „Pro Köln“, bis zu „Die Freiheit“, wurden dämonisiert, infiltriert, isoliert und rasch ausgeschalten, bevor sie wachsen konnten. Das Eurothema und Luckes offensive Harmlosigkeit schütze die zarte Pflanze der jungen Partei vor demselben Schicksal, obwohl die instinktsicheren antideutschen Eliten bereits ahnten, wohin der Weg führte.
Als die Partei eine signifikante Größe, die nicht mehr von heute auf morgen beseitigt werden konnte, erreicht hatte, offenbarte die Krise des Jahrs 2015 die Eurorettung als klassisches Proxythema. Alle, die in dieser Frage eine EU-kritische Haltung hatten, hatten in der Regel auch eine migrationskritische Position. Damit hatte die Anti-Euro Partei, ohne es zu planen, eine migrationskritische Masse organisiert und gesammelt. Wie über Nacht machte die AfD nun dieses latente Potential sichtbar und schaffte so, was vorher die Camarilla aus CDU, SPD, Medien, Wirtschaft, Antifa und V‑Männer in der rechten Szene jahrzehntelang unterbunden hatten: Es gab eine rechtspopulistische Kraft in Deutschland. Könnte das Coronathema für die außerparlamentarische Rechte einen ähnliche „Lucke-Effekt“ haben?
Die Masse die sich hier sammelt, hat ein Thema, das es jedem ermöglicht mitzumachen, und revelutionäre Luft zu atmen, ohne die brennenden Themen wirklich anzusprechen. Der Protest kann den schwelenden Zorn des authochthonen Mittelstands und der Arbeiter sichtbar machen und sie gleichzeitig mobilisieren und politisieren. Jeder, der am 1. 8. in Berlin auf der Straße war, ist ein Mensch, der die Mainstreammedien kritisch hinterfragt. Der Weg zur Migrationskritik ist da nicht weit. Mein kurzer Austausch mit Dr. Bodo Schiffmann, einem der Anführer der Anti-Corona-Bewegung, zeigte bereits, daß die Basis dieser Bewegung nicht wünscht, daß man vor diesem Tabu langfristig halt macht.
Was, wenn dieses latente identitäre Potential, aufbricht und neben dem Thema Corona auch der heilige Gral der Globalisten, nämlich ihre Bevölkerungspolitik ins Visier genommen wird? Bereits jetzt wird die Frage der deutschen Souveränität in der Verschwörungskritik heiß und teilweise blumig diskutiert.
Tatsächlich gibt es hier eine klare sachliche Verbindung. Der Nationalstaat ist die Bedingung von Widerstand gegen supranationale Mächte, egal ob sie sich nun als globaler Impf, Klima- oder globaler Migrationspakt äußern. Ein kongruentes Staatsvolk, das eine gemeinsame Leitkultur und kollektive Identität teilt, ist die Voraussetzung der Demokratie und das Rückenmark des Nationalstaats.
Die ethnische Fragmentierung führt zu intranationalen Retribalisierung, ethnischer Wahl und im Extremfall zum Bürgerkrieg. Kurz: der Nationalstaat fällt als Akteur, der nach außen wirken kann, weg, weil ihn interne Probleme beschäftigen. Seine politische Macht wird bald von supranationalen Akteuren aufgesaugt. Die globale Migrations- und Bevölkerungspolitik, ist damit wichtigste Strategie des Globalismus im Kampf gegen die Völker. Wer gegen eine „One World“ ist, muss gegen die Ersetzungsmigration sein. Wird dieses Faktum einer kritischen Masse an Coronagegnern bewußt gemacht, wäre das der „SuperGAU“ für die Eliten.
Findet das nicht statt, so kosten diese Proteste dem patriotischen Widerstand womöglich sogar Zeit und Ressourcen. Denn die Bevölkerungspolitik der Eliten gab es schon vor Corona, und sie wird auch danach ungebrochen weitergehen. Ja, in den Protesten liegt hier sogar eine Gefahr. Denn wenn sie als Thema langfristig eine bevölkerungs- und identitätspolitische Fragestellung überschatten, oder diese sogar mit einem geschichtslosen New-Age Universalismus übertünchen, so könnte sie sogar ein unverhofftes Werkzeug der Eliten werden. Kollege Poensgen hat in einem Text diesen „BRD-Widerstand“ beschrieben. (Sein Text ist nach der Verfassung dieses Textes entstandenen, weswegen ich hier nicht weiter darauf eingehen werde.)
Auch nach und im Endstadium des „sozialen Experiments“ der Ersetzungsmigration wird die lose Masse der „hier Lebenden“ regelmäßig von Volkstribunen, Inflationsheiligen und Charismatikern aufgestachelt werden. Es wird internationale Protestbewegungen von Anonymous bis Q geben, die als Widerstandssimulation (meist auf anarchistisch-pazifistischen Träumereien basierend) gegen „die da oben“ ankämpfen. Da jedoch das einzige gepolitische „Subjekt“, das sich gegen supranationale Strukturen wehren kann, der Nationalstaat und dessen Kern das Volk ist, bleibt jeder „Widerstand“, der nicht das Volk retten will, eine vernachlässigbare Simulation.
Doch die Gefahr, daß die Coronabeweung dieses Thema langfristig ausblendet, ist eher gering. Ebenso wie die AfD vom Eurothema zur Grenzfrage wird diese Masse mittelfristig von der globalen Gesundheitspolitik bald zur globalen Migrationskritik kommen. Es kann sein, daß sie bis dahin dank „Lucke-Effekt“ so stark angewachsen ist, daß aus dem Proxythema eine starke migrationskritische Straßenbewegung wird.
Aus diesem Grund war ich am 1.8. nicht in Berlin. Gerade nach meiner YouTubesperre wäre es zwar für mich persönlich gut, für die Coronaproteste jedoch schlecht gewesen. Ich nehme an, dass mein Kommen und meine Teilnahme im Kreise von Sympathisanten einiges an Aufsehen erregt hätte. Es hätte die junge Bewegung entweder, so man mich geduldet hätte, identitär vereinnahmt, oder, so man mich ausgeladen hätte, das Lager der Demonstranten gespalten.
So hätte ich als Einzelperson die Zahl der Teilnehmer nur geringfügig vergrößert, das Wachstumspotential der Proteste jedoch empfindlich gefährdet. Daher verzichtete ich auf das Bad in der Menge und leistete meine patriotische Wochenendarbeit bei einer DO5-Zone in Salzburg. Genau hier liegt auch die heikle und wichtige Aufgabe. Prescht man zu früh vor und vereinnahmt solche Proteste, würgt man sie womöglich vor ihrer vollen Größe ab. Man verhindert das Entstehen einer autonomen Plattform, die sich gegen die totalitäre Struktur etablieren könnte. Wartet man jedoch zulange ab, läßt man eine wichtige Gelegenheit verstreichen, und verliert unwiderbringliche Zeit, in der man ein Proxythma dominieren lässt.
Ich schätze, daß die Zeit im September, wenn die wirtschaftlichen Konsequenzen der Shutdowns spürbar werden, reif wird, um ein latent identitäres Potential dieser Proteste zu testen und zu „aktivieren“. Bis dahin ist ihr unpolitisches Wesen ein notwendiger und willkommender Schutzschild, an dem sich die Nazikeule der Etablierten stumpf schlagen soll.
Was jetzt schon getan werden muß und was ich seit Monaten jedem Patrioten empfehle, ist, sich in den Protest einzubringen, nützlich zu machen, dort Leute zu rekrutieren und friedliche, lokale Widerstandsnester aufzubauen. Daß sich eine große Zahl an Menschen in der Hauptstadt gesammelt hat, die jederzeit in einen migrationskritischen Sprechchor einfallen könnte, ist ein Risiko für das Experiment der Eliten. Ihre Hoffnung liegt darin, daß das den Leuten nicht bewußt wird. Unser Aufgabe lautet, es ihnen bewußt zu machen!
MARCEL
Das Genuine eines konservativen Revolutionärs auch im aktuellen Geschehen: Die Revolution gewinnen, nicht bekämpfen! (Moeller van den Bruck)