So Sezession-Redakteur Benedikt Kaiser in seinem Aufsatz »Solidarischer Patriotismus – ein Umriß« in der aktuellen Sezession 97 (hier bestellen; Abo hier abschließen), mit dem er zum Erscheinen der Ausgabe einen Ausblick auf sein kommendes Buch gab.
Nun ist Solidarischer Patriotismus – Die soziale Frage von rechts im Verlag Antaios erschienen (hier bestellen) und es ist der große Wurf geworden, auf den der umreißende Artikel hoffen ließ. Fiel der Start noch vergleichsweise verhalten aus, zieht die ambitionierte Publikation mittlerweile weite Kreise und wird mit Sicherheit nachhaltige Wirkung in der Neuen Rechten zeitigen. Wenn einer Schrift von Libertären über Liberalkonservative bis zu Linksextremen breite Ablehnung entgegenschlägt, weiß man, daß man Wertvolles in der Hand hält.
Ich hatte die Gelegenheit, mit Kaiser über sein neustes Buch im Podcast »Lagebesprechung« des Bürgernetzwerks Ein Prozent e.V. zu sprechen. Dabei unterzogen wir unter anderem die realpolitischen Chancen eines Solidarischen Patriotismus insbesondere im Hinblick auf die jüngsten Zerwürfnisse in der AfD einer kritischen Musterung.
Aber hören Sie am besten selbst:
Außerdem legt Ein Prozent weiter nach. Mit der Sendung »Kulturlabor« erweitert man das alternative Medienangebot um eine neue Facette. Leipzigs berühmtester Imker Alex Malenki gibt Gegenkulturellem seinen ihm zustehenden Raum und zerpflückt linksliberalen Schund humoristisch in seine chemischen Einzelteile.
In der Pilotfolge wirft er ein Schlaglicht auf das zu Unrecht fast in Vergessenheit geratene Comicbuch Holy Terror von Frank Miller (siehe auch hier die »Netzfundstücke 58«) und löst das Jugendmagazin #wtf?! der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung in Salzsäure auf – zumindest im übertragenen Sinne.
Einschalten! Hier die erste Folge:
Auch das 3. Fundstück entspringt dem kulturellen Bereich: Die luxemburgische Neofolk-Band ROME hat jüngst ihre neuste Platte »The Lone Furrow« (hier bestellen) veröffentlicht. Das Projekt rund um den Kopf Jérôme Reuter gehörte eigentlich zu den wenigen Kapellen, die auch bei Linken Anklang fand, für die das Genre ansonsten eine von Krypto-Faschisten »durchseuchte« No-Go-Area darstellt.
Doch bereits beim Vorgänger »Le ceneri di Heliodoro« (wenn man die „Dublin Sessions« einmal ausklammert) klangen Töne an, die viel Spielraum für Interpretation ließen und Till-Lucas Wessels hier auf Sezession im Netz dazu veranlaßten, ROME in den Sonntagshelden aufzunehmen.
Diese auf noch eher vagen politischen Tendenzen, brechen auf »The Lone Furrow« nun deutlich sichtbar hervor. Reuter bläst zum schonungslosen Angriff auf die moderne Welt und stimmt zum Abgesang auf ein zerfallendes Europa an, um zugleich seine Wiedergeburt aus Ruinen herbeizuspielen. Kali Yuga über alles!
Oliver Niehaus hat das Werk hier auf der Netzseite von Anbruch, des Magazins für Kultur & Künftiges, breit besprochen und seine konservativen, traditionalen Kernelemente minutiös herausgearbeitet. Ganz verschwunden ist die Zweideutigkeit jedoch nicht.
So läßt sich der Text des Liedes »Ächtung, Baby!« sowohl als ein Bezug auf den französischen Sozialisten Jean Jaurès – eigentlicher Urheber des fälschlicherweise mit Gustav Mahler verbundenen Zitates »Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Schüren der Flamme« – deuten als auch derart verstehen, daß Reuter hier ein zentrales Axiom der Konservativen Revolution verarbeitet – in gewisser Weise eine originäre faschistische Fusion aus revolutionärem Sozialismus und radikal-konservativen Aspekten:
We worship not some flashes
That never shone bright
We worship not the ashes
Of what once burned alight
We preserve the fire
We protect the flames
Our gods eternal
Go by different names
The Birds have the eagle, The beasts have the lion
And I shall be kneeling; before that king of mine.
Was auch immer sich Jérôme Reuter beim Schreiben der Texte gedacht haben mag und ob dabei politische Intention im Spiel war, »The Lone Furrow« ist zweifelsohne ein gutes Stück Musik geworden.
Volksdeutscher
Sozialer Patriotismus
Als Außenstehender verstehe ich nicht, warum die Flügelleute an den Liberalen so sehr hängen und sich nicht zusammenschließen, eine echte konservative Oppositionspartei zu gründen - solange dazu noch Zeit ist. Die konservative Wählerschaft im Osten wie im Westen hätte bestimmt nichts dagegen, ja, sie würde das sogar begrüßen. Kalbitz, Pasemann, von Wittgenstein und andere könnten ebenfalls "repatriiert". Sie könnten ebenfalls ihre Mandate und die bei den Wahlen bis dato erreichten Prozente ohne nennenswerte Verluste behalten. Daß zu einer Parteigründung Geld und Unterstützer erforderlich sind, ist mir klar. Aber in dieser Phase wäre die Gründung einer neuen Partei vielleicht einfacher zu bewerkstelligen, als später. Deutschlands Schicksal steht auf dem Spiel, das man durch Parteienzank gefährdet. Das sollten sich die Flügelleute vor Augen halten. Dies ist das Allerwichtigste und nicht das Zusammenbleiben um jeden Preis. Ein kaltgestellter Höcke kann sein politisches Talent nicht entfalten und so niemandem nutzen. Die AfD ist nicht seine Partei, in dieser AfD wird er niemals geduldet, geschweige denn seine politischen Vorstellungen zum Wohle der Nation in die Tat umsetzen.