Sonntagsheld (159) – Gott will es

Vom Cover blickt das strenge Gesicht des Erzengels Michael...

Vom Cover blickt das stren­ge Gesicht des Erz­engels Michael…

..dar­un­ter ste­hen zwei Wor­te: “Deus Vult”: 12 Jah­re ist es her, das mit “Grei­fen­herz” die letz­te Ver­öf­fent­li­chung der deut­schen Neo­folk-Grö­ße ORPLID das Licht der Welt erblick­te, nun steht ein neu­es Mach­werk in den Startlöchern.

Es ist ein ruhi­ges Album, soviel vor­ab. Düs­ter und herbst­lich wie ein Gute-Nacht-Lied, das zu einem Schlaf bet­tet, an des­sen Ende ein unge­wis­ses Erwa­chen war­tet. Wer sub­kul­tu­rell ver­siert ist, kann frü­he Gothic-Ein­flüs­se wie­der­ken­nen, wie sie auch schon auf dem Vor­gän­ger­al­bum “Grei­fen­herz” dominierten.

Die Stim­me und den Gesangs­stil von Frank Mach­au mag man dabei ent­we­der, oder man mag ihn nicht – in jedem Fall ist die gesam­te Kom­po­si­ti­on dar­auf aus­ge­legt, den Fokus des Hörers auf die Tex­te zu len­ken. Die stam­men – wie bei den meis­ten Stü­cken der Grup­pe – vom Mer­se­bur­ger Dich­ter Uwe Nol­te, der im ver­gan­ge­nen Jahr bereits in die­ser Kolum­ne gastierte.

Nol­te ist ein alter Punk, der sich nicht viel um Kon­ven­tio­nen schert. Das merkt man spä­tes­tens,  wenn man ihn ken­nen­lernt, das kann einem aber auch auf­fal­len, wenn man die brei­te Palet­te der in sei­nen Gedich­ten abge­han­del­ten The­men betrach­tet: Er besingt den anti­kom­mu­nis­ti­schen Mär­ty­rer Jan Palach eben­so wie die Gue­ril­lera Tama­ra Bun­ke, die “Madon­na von Sta­lin­grad” fin­det einen gleich­be­rech­tig­ten Platz neben einer Cover­ver­si­on des Neil-Young-Klas­si­kers “Cor­tez”.

Auch wer Nol­tes Face­book-Bei­trag zur Ver­öf­fent­li­chung liest, wird wis­sen was ich meine:

ORPLID “Deus vult” – Neo­folk ist out! Hier wird gedeutscht & gerockt, daß der Dis­co­ku­gel­him­mel des in den Unter­gang tan­zen­den Abend­lan­des für Momen­te glück­lich lächelt. Wem Wolf­gang Nie­de­cken zu poli­tisch und Wol­le Petry zu all­täg­lich ist, der scheint bei Orp­lid an der rich­ti­gen Adres­se zu sein. Sie lie­fern den per­fek­ten Sound­track für berufs­tä­ti­ge Roman­ti­ker, die zum Fei­er­abend bei einem Faß Rot­wein ihrer Todes­sehn­sucht frö­nen. Beson­ders die Titel “Deutsch­land 2016” und “Bald kommt der Krieg in dein Haus” eig­nen sich, um die abend­li­che Tages­schau im TV zu illus­trie­ren. Ein akus­ti­scher Knab­ber­spaß fürs hei­mat­li­che Sofa! Der Media-Markt meint: ein Must have! 

“Deutsch­land 2016” und “Bald kommt der Krieg in Dein Haus” – genau die­se zwei Stü­cke sind es, die ein­drück­lich Zeug­nis von den Spu­ren able­gen, die die ver­gan­ge­nen 12 Jah­re in Nol­tes Dich­tung hin­ter­las­sen haben: Die Kla­ge inmit­ten von Rui­nen, die roman­ti­sche Ode an das Ver­gan­ge­ne, wie man sie aus frü­he­ren Ver­öf­fent­li­chun­gen kann­te, ist längst der ech­ten und auf­rich­ti­gen Sor­ge um die eige­ne Hei­mat gewi­chen. Eine Ent­wick­lung, die bereits kurz nach der Ver­öf­fent­li­chung auch die ers­ten pikier­ten Rezen­sio­nen lin­ker Musik­jour­na­lis­ten auf den Plan rief.

Der Tenor ist erwart­bar: Hier wur­de eine Linie über­schrit­ten, hier muss Far­be bekannt wer­den, hier gilt es einen Strich zu zie­hen usw. usf. Man hat die­sen belei­dig­ten Leber­wurst­ton­fall in den ver­gan­ge­nen Jah­ren über­all dort zur Genü­ge gele­sen, wo Fans sich genö­tigt sahen, ihren ehe­ma­li­gen Ido­len ob deren man­geln­der Lini­en­treue öffent­lich abzuschwören.

Dass Nol­te und Mach­au nicht als brau­ne Papp­ka­me­ra­den tau­gen, dass ORPLID sich auch 2020 weder von hüben noch von drü­ben unter Hygie­ne­vor­schrif­ten zwin­gen lässt, und dass Ihr neu­es Album vor Allem ein melan­cho­li­scher Abschied von einer sich nei­gen­den Zeit ist, wer­den sol­che Men­schen nicht begrei­fen. Das müs­sen sie auch nicht. Der geschätz­ten Leser mit einer Vor­lie­be für die dunk­le­re Sei­te des Neo­folk fin­det “Deus Vult” indes hier zur Bestellung:

https://de.prophecy.de/kuenstler/orplid/orplid-deus-vult-book-cd.html

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Kommentare (27)

Glast

28. September 2020 11:03

Die Texte sind wundervoll. Musikalisch liegt mir die Gruppe nicht. Zu synthetisch. Darkwood, Jännerwein und Forseti sind für mich die besten Neofolk-Gruppen.

Franz Bettinger

28. September 2020 12:21

"Die Klage inmitten von Ruinen, die romantische Ode an das Vergangene." Sympathisch. Doch scheint mir, als versuchten da viele mit all dem Klagen und all der Aufklärung Merkels Unrecht-Regime der Inquisition davon zu überzeugen, dass Folter schädlich sei. Statt zu gestehen: Vae victis, face it!

Fredy

28. September 2020 16:34

Wieder mal Deutschland in Moll :-(

Der Nolte hat zweifelsohne künstlerisch einiges drauf; ein guter Sänger ist er aber nicht. Mit dem Folk-Gejammer - hier ja sogar bis zur Todessehnsucht* - kann ich selten was anfangen, meist trink ich zu wenig um mich dermaßen depressiv mitreißen zu lassen. Deutsche Musik war immer fröhlich, auch angesichts schlechter und auswegloser Lagen! "Ob's stürmt oder schneit ..."

 

* wer sterben will kann das jederzeit in Ruhe alleine tun. Aber diese Todessehnsucht, die sie meinen, schließt immer viele andere mit ein. Da kommt nichts Gutes darauf.

Laurenz

28. September 2020 18:54

Gegen die Musik von ORPLID, auf Jutjub sind 2 Werke, ist so erst mal nichts zu sagen. Wobei bei 20 Veröffentlichungen die Woche unbekanntes keine Geige spielt. 

Was zu sagen ist, der Mix von "Purpurne Stimmen" ist mega-schlampig, der Text kaum zu verstehen, weil sich Musik (Begleitung) und Stimme in Interferenzen auslöschen, der Musiker sagt, es sumpft. Man hätte eindeutig die Frequenzen der Musik, die in die wenig variierende Melodie der Stimme hinein trällert, runterziehen müssen, oder, zumindest ihr einen anderen Raum geben müssen, als der Stimme.

imwerk

28. September 2020 20:37

Man kann den Strang hier exemplarisch sehen: Wer hat gefragt, ob Sie Orplid mögen, Glast? Und Fredy, Nolte ist nicht der Sänger; hätten Sie wenigstens den Text gelesen, wüßten Sie's. Wie immer. Und Laurenz: »megaschlampig« ist gleich ne ganz große Kategorie, genau wie die großen Entwürfe, von denen wir sonst lesen dürfen. Forumselite.

Sandstein

28. September 2020 21:02

@imwerk

selten hat mir jemand so aus der Seele gesprochen. Habe mich kurz erwischt, wie ich selber was dazu schreiben wollte - habe es dann gelassen. Bei einigen ist einfach Hopfen und Malz verloren! Punkt um. 

@Wessels

..ist das Sommerloch nicht vorbei? Naja, ich bleibe dran und hoffe auf passendere Sonntagshelden. Trotzdem: Danke. 

Glast

28. September 2020 21:27

@imwerk

Sie feuern aber auch aus allen Rohren - bis zur Selbstversenkung. Ist Ihnen natürlich unbenommen. 

RMH

28. September 2020 21:32

Vorab: Von Ende der 80er bis zum Beginn des neuen Jahrtausends war das, was man unter das Label "Neofolk" packen mag, fester Bestandteil meines (recht großen und breiten) Musikgenusses. Aus deutscher Sicht ist und bleibt m.M.n. Forseti der absolute Höhepunkt dieser Zeit/ des Genres und ich bin dankbar, diese Formation auch mehrfach live gesehen zu haben. Die beherrschten ihr Handwerk zu 100 %. Vieles danach ist nur noch epigonal.

Mit Orplid konnte ich noch nie so recht etwas anfangen, habe später Nolte auch mal als Vorgruppe einer "Legende" (Blood Axis) unter seinem weiteren Projekt "Barditus" live gesehen, na ja. Das hier besprochene neue Album kann man übrigens mittlerweile in voller Länge bei youtube hören. Es ehrt Orplid zwar, dass sie konsequent versuchen, sich komplett vom üblichen g-moll, a-moll, e-moll Geklampfe anderer mehr oder weniger aktueller "Folk"- Bands fernzuhalten, aber irgendwie hört sich das für mich ad hoc nach ner Art von Heppner-Witt-Sound in langsam und non-pop an. Wo da "gerockt" wird, habe ich wohl in der schnelle meines youtube-Durchgangs des Albums nicht mitbekommen. Mein persönliches Prädikat: Langweilig, 1 Stern von 5 möglichen (Sorry - soll den persönlichen Einsatz der Künstler nicht schmälern. Eigentlich mag ich solche Nischen, orphischer Kreis & Co.).

Slentz

28. September 2020 22:17

@imwerk nicht ärgern lassen. Hier treiben sich eben einige selbsternannte Torwächter herum, die uns glücklicherweise immer zuverlässig wissen lassen, was für gut und deutsch zu befinden ist ;)

Laurenz

28. September 2020 22:27

@imwerk

Exakt, schlampig. Hören Sie es Sich doch an und vergleichen es mit ähnlichen Produktionen. Das ist der beste Weg, um die Produktionsarbeit einzuschätzen. Hören Sie die verglichenen Werke immer bei derselben Lautstärke. Alleine am jeweiligen Ausgangspegel, bemerken Sie schon wie viel Arbeit sich jemand am Mischpult und am Rechner gemacht hat.

In Anbetracht dessen, daß generell auf Jutjub die Auflösungen zu schlecht sind, gebe ich Ihnen ein Beispiel eines mit ORPLID nicht vergleichbaren Werkes von Daft Punk, ft. Pharrell Williams and Nile Rodgers, welches von der Transparenz des Klanges, der Weite und Ausfüllung der hörbaren Frequenzen (Bass und Bass-Drum bis zur Hi-Hat), mit zu den besten Produktionen der letzten 10 Jahre gehört. Das hat auch richtig gedauert und Geld gekostet.

https://youtu.be/5NV6Rdv1a3I

Man muß aber keinen Top-Produzenten anheuern, sondern kann selbst einiges aus einer Produktion herausholen. 

Am meisten Geld verdienen unsere Schlager-Interpreten, weil die noch richtig viele "Silberlinge" verkaufen, bei recht billigen Produktionen. Manche Produktionen von Helene Fischer bilden hier eine Ausnahme, aber da steht auch mehr Geld zur Verfügung. Im letzten Monat hat übrigens der Vinyl-Verkauf an Musik die Silberlinge überholt. 

Und was hat das mit einer Forums-Elite zu tun? Haben Sie von mir hier jemals Videos mit Buch-Besprechungen gesehen? Ganz sicher nicht.

quarz

28. September 2020 22:37

@Fredy

"Deutsche Musik war immer fröhlich"

Nein. Die deutsche Musik auf diesen simplen Nenner zu bringen, ist geradezu grotesk. Natürlich gibt es Fröhliches in Ihr. Das dritte Brandenburgische Konzert hat Dave Brubeck einmal „die fröhlichste Musik der Welt“ genannt. In ihr finden sich aber auch Abgründe, die jede andere Nationaltonkunst gemieden hat. Sie bildet einen Kosmos, zu dem auch gehört, was Thomas Manns Erzähler am Beispiel von Castorps Lieblingslied beschrieb, das er als „ganz besonders und exemplarisch deutsch“ und „geboren aus letzten und heiligsten Tiefen des Volksgemüts“ wertete:

„Es mochte seinem eigenen und ursprünglichen Wesen nach nicht Sympathie mit dem Tode, sondern etwas sehr Volkstümlich-Lebensvolles sein, aber die geistige Sympathie damit war Sympathie mit dem Tode.“

Das blaue Quadrat

28. September 2020 22:40

Ach menno - toller Tip, vielen Dank. Aber was nutzt es, wenn man, genau wie bei Ares, gegen die "Musik" nicht ankommt. 

Laurenz

29. September 2020 00:14

@Das blaue Quadrat

Fast alle Künstler, die Kunst machen, machen diese erst einmal nur für sich selbst. Und erst danach wünschen sich die meisten Künstler Reichweite und Erfolg.

Alle diejenigen Künstler, die selbst Kunstprodukte sind, sind keine Künstler, sondern die Kunst selbst.

Rapper sind Hybride, im Grunde keine Musiker oder Musik-Produzenten. Rapper produzieren Gedicht-Vorträge mit Rhythmus-Begleitung. 

Fragen Sie Chris Ares doch, ob Er Seine Kunst anders sieht als oben beschrieben. Auch wenn der Deutsche Terminus "Kunst" von "Können" herrührt, so bleibt doch die Empfindung der Kunst eine subjektive. Das einzige, was man bei der Kunst objektivieren kann, ist das Handwerk zur Kunst. Und soweit ich das beurteilen kann, macht Chris Ares Sein Genre ziemlich anständig, und damit meine ich Sein Rapper-Handwerk.

Gotlandfahrer

29. September 2020 00:32

Danke für den Hinweis, gefiel mir. Wenngleich ich, was die Stimmungslage betrifft, bei @ Franz Bettinger bin: Zuviel " 's ist so schade drum" und zuwenig Aggression. Wenn wir also schon bei düsterer Musik für Männer sind, die bislang vergeblich auf den letzten Einberufungsbefehl warten, darf ich vielleicht meine Favoriten empfehlen, die hier sogar ein wenig rumfolken:

https://youtu.be/2GQQVbKfHfk

Ich weiss die schrecken ein wenig ab, die gucken böse und sind laut.

RMH

29. September 2020 07:14

@slentz,

die Wahrnehmung von "Torwächtern" findet gerade aber ganz und exklusiv in Ihrem Kopf statt. Das bei Musik die Meinungen auseinander gehen und man allenfalls eine dünne Mehrheit bekommt, dürfte eigentlich selbstredend sein.

Und da es @imwerk und Sie offenbar stört, wenn man keinen Beifall zu dem besprochenen Werk spendet, setze ich jetzt noch einen drauf. Bei Nolte war das Wollen immer besser und stärker als tatsächliche Können. Insofern passt die Einleitungsformulierung von Wessels "neues Machwerk".

Seinen Platz in der Hall of Fame des Widerständigen verdient sich Nolte nicht wegen seinen künstlerischen Produkten, die dann aktuell auch noch von Labels wie "Prophecy", welches gemeinhin für "Qualität" steht, in die Regale zum Staubsammeln gestellt wird, sondern durch seine ganz offenbar die moderne Konsumgesellschaft verweigernde Lebensführung. Dieses gegen den Strich, das sich in die Ecke stellen, die Nischen suchen etc. Dafür hat er meinen vollen und ehrlichen Respekt. Sein Leben ist insofern die Kunst. Ich mag Lebenskünstler.

RMH

29. September 2020 08:55

In der deutschen Musik ging es noch nie nur fröhlich zu. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an Schuberts Liederzyklus "Winterreise", Anspieltipp dort: "Der Leiermann".

Verglichen damit, kann fast die ganze deutsche "schwarze Szene" einpacken ...

Mboko Lumumbe

29. September 2020 09:38

Danke für den Hinweis, gefällt mir, wenn auch eher für düstere Herbststunden. Besser halte ich es mit @Franz Bettinger: Vae victis, face it!

Meine Musik wird es nicht werden, muss es auch nicht. Und mit bemalten Kriegern hab ich es auch nicht so, ich mag ehrliche Handarbeit, auf und vor der Bühne:

https://www.youtube.com/watch?v=i0TWGMzjcXI&list=RDozd-T2k6_JE&index=25

https://www.youtube.com/watch?v=Pj0UnN7jW1k

Dort im Moshpit gibt es kein Mitspielen, dort kannst Du nur bestehen wenn du es ehrlich meinst und voll und ganz dabei bist. Dort trennt sich sehr schnell die Spreu vom Weizen. Wenn einer auf die Fresse fällt, so wird ihm sofort aufgeholfen um weiter zu moshen. Beim Sprung von der Bühne in die Menge spielst Du nicht nur mit, Du bist der Moshpit.

Die Wunden werden tags darauf geleckt und beklagt. Oder wie Orden getragen. Keiner muss das mögen, so viel oder wenig wie den Erzengel Michael.

Si vis pacem para bellum.
Deus vult.

Gustav Grambauer

29. September 2020 13:38

Oh, wo bin ich hier?!

Fasse Leute, die sich mit Musik, gleich welcher Art, aufputschen (und wenn es, - sehr beliebt hierbei - , Beethovens Sinfonien ab der dritten sind), mit äußerster Vorsicht und äußerstem Mißtrauen an. Es ist dasselbe äußerste Mißtrauen wie ich es gegenüber Fixern hätte, wenn ich näher mit welchen in Kontakt käme. Dieses äußerste Mißtrauen besteht dann ausgedehnt auf alle Lebensbereiche.

- G. G.

Gotlandfahrer

29. September 2020 17:26

@Mboko Lumumbe

Energetisch bin ich ganz bei Ihnen, danke für die Links, den oberen vor allem.  Auf Verkleidungsfirlefanz und Kajal in Männervisagen stehe ebenfalls nicht, jedoch fehlt mir persönlich bei Ihren Beispielen das Deutschsprachige und generell die "Tiefe". Aber stimmt schon, am Ende kommt es darauf nicht mehr an.

Arrow

29. September 2020 22:40

Ist es Zufall, dass hier zum Fest des Patrons der Deutschen am 29.9. dieser Erwähnung findet?

Mboko Lumumbe

30. September 2020 08:48

@ Gotlandfahrer

Jep, am Ende kommt es darauf wirklich nicht mehr an, denn:

Grober Knüppel - Wir hol´n uns unsere Würde zurück

Die "Tiefe" bei Hardcore liegt in der Emotion und dem gemeinschaftlichen Ausleben eben dieser. Dabei spielt die Zungensprache keine Rolle, die verbindende Ausdruckssprache liegt in der Emotion. Hardcore ist eine Art Lebenseinstellung. Hardcore will i.d.R. keine Politik machen, auch wenn von aussen versucht wird das so darzustellen. Die Botschaften von Hardcore sind klar und einfach und emotional.

Gotlandfahrer

30. September 2020 10:18

@ Mboko Lumumbe

Wenn ich folgende Vokabel einmal ausnahmsweise einstreuen darf (bzgl. Ihrem Link zum Knüppel): Geil.

Und zu Ihren Erläuterungen: Danke, so hatte ich das noch nicht gesehen. Mal wieder was auf SiN gelernt!

MartinHimstedt

1. Oktober 2020 21:04

Das neue Rome-Album ("The lone furrow") ist wesentlich zugänglicher und für mich eines der besten Alben 2020. 

Nordlicht

1. Oktober 2020 23:10

In den 70ern und 80ern war Folk-Musik nicht so depri. Aber es ist ja auch "Neo-".

Die Vorsilbe kennt man von Neo-Liberalismus; dort bedeutet es, dass dieser Bundestrich-Begriff nicht mehr mit Liberalismus zu tun hat. Sinngemäss würde man dann schliessen können, dass Neo-Folk nichts mehr mit Folk zu tun hat. 

 

 

RMH

2. Oktober 2020 09:49

@Nordlicht,

Das aktuelle Orplid Album hat mit Neofolk nichts zu tun.

Hören Sie sich mal die aus der Hippie Zeit stammende Gruppe Changes an. Das ist noch das typische Folk Geklampfe.

Neofolk ist aber auch nur eine Schubladenbezeichnung für Journalisten zur Kategorisierung ...

Nordlicht

2. Oktober 2020 12:30

@RMH,

das "Geklampfe" muss nicht sein; man muss ja nicht stehen bleiben. Wie damals von Pete Seeger oder den Byrds aus gab es ja auch in Deutschland Bewegungen von Zupfgeigenhansel zu neueren Stilen, aber inhaltlich und vom Anspruch her der Volkmusik-Tradition verpflichtet.

Gibt es das noch - fetzige deutsche Folk-Music mit Anspruch wie zB ein Hannes Wader (- der nicht der DKP nachrennt, was HW wohl seit nicht mehr tut)?

Dieser "Sonntagsheld" ist mir zu depri.

 

MartinHimstedt

2. Oktober 2020 17:47

Nachtrag: https://www.anbruch-magazin.de/europas-schonster-abgesang/

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