“Alle auf den Ring” – Die Sternstunde der Demo in Wien

Der Fokus der Coronaproteste im deutschsprachigen Raum hat sich seit Anfang des Jahres auf Österreich verlagert.

Martin Sellner

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

Am Sonn­tag gin­gen wie­der tau­sen­de Wie­ner auf die Stra­ße und trotz­ten dem apo­dik­ti­schen Demo­ver­bot der Regie­rung. Auch ich war einer von ihnen und kann sagen: der 31.1. hat mich stolz auf mei­ne Hei­mat und mein Volk gemacht.

Ein “Berufs­ak­ti­vist” läuft immer wie­der in Gefahr, eine gewis­se Ver­ach­tung für die “schla­fen­de Mas­se” zu ent­wi­ckeln. Eli­tä­re K‑Gruppen und sons­ti­ge selbst­er­nann­te Avant­gar­den, denen meist der Haupt­troß fehlt, den sie anfüh­ren wol­len, haben oft für die eige­ne Ziel­grup­pe nur Gering­schät­zung übrig. Mich selbst heilt von sol­chen Anwand­lun­gen jedes Tref­fen mit Leu­ten “von der Straße”.

Die unver­fälsch­te Offen­heit, die unver­zär­tel­te Lebens­tüch­tig­keit, die unwi­der­steh­li­che Gewitzt­heit, die das Volk mit sei­nen Cha­rak­ter­ty­pen gera­de im poli­ti­schen Wider­stand auf­weist, über­tö­nen die unver­meid­li­chen Pro­fil­neu­ro­ti­ker und Spin­ner bei wei­tem. Und je weni­ger aka­de­mi­sche “Bil­dung” einer intus hat, des­to ange­neh­mer und erfri­schen­der ist oft das Gespräch. Kurz gesagt: ich mag ein­fach das Land und sei­ne Leu­te. Am 31.1. wur­de die­se Sym­pa­thie zu ech­ter Lie­be: wie tap­fer, mutig, und doch dis­zi­pli­niert das Volk an die­sem Tag in sei­ner Haupt­stadt auf­trat, kann uns Hoff­nung machen.

Um es gleich vor­weg zu schi­cken. Mei­ner in die­sem Arti­kel geäu­ßer­ten Ein­schät­zung treublei­bend, misch­te ich mich als ein­fa­cher Teil­neh­mer und Bericht­erstat­ter unter die Men­ge. Ich ver­mied es z.B. bewußt, ein Mega­phon zu hal­ten oder mich an die Spit­ze der Demo zu bege­ben. Die­se Bewe­gung ist nicht die meine.

Ich habe den Erfolg des letz­ten Sonn­tags nicht zu ver­ant­wor­ten. In Anbe­tracht der der­zeit herr­schen­den Repres­si­on gegen die Iden­ti­tä­ren in Öster­reich, die sich mit dem “Sym­bo­le­ver­bot” noch stei­gern wird, war die­se Ent­schei­dung in jedem Fall rich­tig. Selbst mei­ne Teil­nah­me wird von der Pres­se in jedem Arti­kel als “Skan­dal” betrach­tet. Als Teil­neh­mer gewann ich auch einen Ein­druck der Ereig­nis­se, den ich als Orga­ni­sa­tor so nie erfah­ren durf­te. In einem Moment spür­te ich die mit­rei­ßen­de Kraft der Grup­pen­dy­na­mik wie sel­ten zuvor in mei­nem Leben. Von ihm will ich in die­sen Bei­trag berichten.

Als ich am Sonn­tag­mor­gen mit eini­gen ande­ren in Rich­tung Hel­den­platz ging, war noch alles offen. Neham­mer, der der­zei­ti­ge Innen­mi­nis­ter, hat­te alle Kund­ge­bun­gen ver­bo­ten. Mar­tin Rut­ter, der nim­mer­mü­de Motor der hie­si­gen Coro­na­pro­tes­te, hat­te statt­des­sen eine “reli­giö­se Pro­zes­si­on” ange­kün­digt. Wir hat­ten von den 1683-Kah­len­berg-Gedenk­zü­gen noch ein schö­nes Ban­ner mit Mar­co D’A­via­no, das wir im Gepäck mitnahmen.

Als wir um 11:30 Uhr am ver­ein­bar­ten Treff­punkt anka­men, waren fast nur Poli­zis­ten zu sehen. Zwi­schen Hel­den­platz und Maria-The­re­si­en-Platz stan­den dut­zen­de Poli­zei­au­tos. Um zahl­rei­che Bäu­me der Ring­stra­ße stan­den Greif­trup­pen im Kreis, die den beab­sich­tig­ten Effekt der Ein­schüch­te­rung nicht verfehlten.

Weni­ge Grüpp­chen, die als Demons­tran­ten erkenn­bar waren, spa­zier­ten etwas nie­der­ge­schla­gen auf und ab. Man tat was man konn­te, um die Stim­mung zu heben und die Leu­te in Bewe­gung zu halten.

Eine grö­ße­re Grup­pe war an der Kreu­zung zwi­schen Ring und Hel­den­platz bereits ein­ge­kes­selt wor­den. Schon seit Beginn ver­teil­ten die Poli­zis­ten Anzei­ge um Anzei­ge wegen Lap­pa­li­en. Ein klei­ner Auto­kor­so wur­de gestoppt, und als nach einer Stun­de immer noch weni­ger Bür­ger als Poli­zis­ten im Are­al waren, ver­lo­ren eini­ge fast den Mut.

Plötz­lich änder­te sich die Stim­mung: aus allen Rich­tun­gen ström­ten immer grö­ße­re Men­schen­grup­pen her­bei. Die spa­zie­ren­ge­hen­den Grup­pen ver­schmol­zen zu einer Mas­se. Rasen­flä­chen wur­den betre­ten. Eini­ge “Kurz-muß-weg”-Rufe wur­den laut und von der Poli­zei geahn­det. Eine greif­ba­re Span­nung lag in der Luft. Was wür­de nun pas­sie­ren? Wer wür­de den ers­ten Schritt machen? Erst­mals wur­de mir bewußt, wie sich Teil­neh­mer auf unse­ren Demos füh­len muß­ten und wie wich­tig kla­re Ord­nung und Lei­tung bei sol­chen Ver­an­stal­tun­gen sind.

Doch das war dies­mal natür­lich nicht mög­lich, da jede offi­zi­el­le Kund­ge­bung unter­sagt wor­den war. Mei­ne Angst war, daß der Öster­rei­cher, der mehr noch als der Bun­des­deut­sche ein gebo­re­ner Behör­den­büt­tel und Regel­be­fol­ger ist, sich davon abschre­cken las­sen wür­de. Nach­dem auch die FPÖ in Ver­tre­tung Her­bert Kick­ls das Ver­bot ihrer Ersatz­de­mo hin­ge­nom­men und zu “Beson­nen­heit” auf­ge­ru­fen hat­te, waren unse­re Erwar­tun­gen gedämpft. Doch was sich hier zusam­men­brau­te, zeig­te, daß wir zu wenig Ver­trau­en in den Mut des Volks gehabt hatten.

Aus allen Bun­des­län­dern und Regio­nen waren sie zusam­men gekom­men. Man hör­te Tiro­ler, Kärnt­ner und Vor­arl­ber­ger Dia­lek­te. Sogar eini­ge Nach­barn hat­ten es über die Gren­ze geschafft und hier und dort säch­sel­te es. Hier war das Volk in sei­ner Haupt­stadt zusam­men­ge­kom­men um sich allen Ver­bo­ten zum Trotz, den Mäch­ti­gen zu stellen.

Tau­sen­de sam­mel­ten sich bereits in den ring­na­hen Außen­be­rei­chen des Hel­den- und Maria- The­re­si­en-Plat­zes. Doch was nun? Ner­vö­se Erwar­tung mach­te sich breit.

Auf ein­mal hielt ein Prit­schen­wa­gen mit einer Ton­an­la­ge quiet­schend auf der Kreu­zung. “Auf die Stra­ße, kommt’s alle auf den Ring!” Die Stim­me des drah­ti­gen Manns auf dem Auto über­schlug sich fast. Sofort stürz­te eine Rot­te Poli­zis­ten auf ihn los. Noch wäh­rend sie ihn von dem Auto her­un­ter­zerr­ten schrie er immer und immer wei­ter “Auf den Ring, auf den Ring”.

Eine Schreck­se­kun­de – und nichts geschah. Plötz­lich ström­te die Mas­se aus der Allee aus und nahm, wie ein Mann, die Stra­ße. Ban­ner wur­den gehißt, Fah­nen in den Wind gestreckt und aus einer Keh­le erscholl “Kurz muß weg” in Rich­tung Par­la­ment und Bun­des­kanz­ler­amt. Es war geschehen.

Tau­sen­de Öster­rei­cher hat­ten mit die­sem klei­nen Schritt ihr bis­he­ri­ges regel­treu­es Leben hin­ter sich gelas­sen. Sie hat­ten die klei­ne Ord­nung gebro­chen, um die gro­ße Unord­nung anzuprangern.

Die vie­len Jun­gen und Alten, die aus dem Land in die Haupt­stadt gekom­men waren, waren kei­ne gebo­re­nen Revo­lu­tio­nä­re und kei­ne geüb­ten Akti­vis­ten. Die schlimms­ten “Ver­bre­chen” ihres Lebens belie­fen sich wohl auf Park­stra­fen und  Geschwindigkeitsübertretungen.

Jetzt besetz­ten sie in Ruf­wei­te zum Par­la­ment die Ring­stra­ße. Als die Poli­zei mit ihre Spe­zi­al­greif­trup­pen, den “Rothel­men”, immer wie­der Demons­tran­ten aus der Men­ge zer­ren woll­te, stimm­te die gan­ze Men­ge in die Empö­rung mit ein. Jun­ge Män­ner ver­hak­ten sich und ver­such­ten, ihre Kol­le­gen zu ret­ten. Rüs­ti­ge Damen schimpf­te hin­ter ihnen wie Rohr­spat­zen. Immer noch ström­ten Men­schen aus dem gan­zen Land in die Innenstadt.

Bald konn­te die Poli­zei die Mas­se nicht mehr hal­ten und wur­de selbst zwi­schen den Demons­tran­ten ein­ge­kes­selt. Wäh­rend­des­sen erklom­men jun­ge Akti­vis­ten ein Dach und hiß­ten ein Ban­ner mit eben jener Paro­le, die tau­sen­de auf den Stra­ßen riefen.

Ob aus Über­wäl­ti­gung durch die schie­re Mas­se, aus stil­ler Sym­pa­thie mit ihrem Volk, oder als Streich der roten Wie­ner Stadt­re­gie­rung gegen den Bun­des­kanz­ler öff­ne­ten sich dann auch nach auch eini­gen Stun­den die Pfor­ten des Kes­sels. Die Demons­tran­ten zogen über den gesam­ten Ring und ström­ten sogar über den Nasch­markt, den Gür­tel bis auf die Maria­hil­fer Stra­ße aus. Der gesam­te Ver­kehr der Stadt wur­de lahmgelegt.

Der Pro­test wur­de aus der eher men­schen­lee­ren Innen­stadt in Wohn­ge­bie­te getra­gen. Die Poli­zei nahm in vie­len Fäl­le ihre Hel­me ab, regel­te nur mehr den Ver­kehr und beglei­te­te den Zug ohne ein­zu­grei­fen. Von den Fens­tern wink­ten und jubel­ten uns Fami­li­en zu. An den Stra­ßen­rän­dern stimm­te man in die “Kurz-muß-weg”-Rufe mit ein. Der Paro­le “Schließt euch an!” folg­ten eini­ge, sodaß der Zug sogar wei­ter wuchs.

Selbst die Ver­haf­tung von Mar­tin Rut­ter auf der Höhe des West­bahn­hofs konn­te die Mas­se nicht mehr stop­pen. Die Sie­ges­stim­mung war anste­ckend. Gera­de als der Zug der länd­li­chen Patrio­ten durch den grü­nen 7. “Bobo”-Bezirk ström­te, die Anwoh­ner mit ihren Paro­len auf­weck­te und eini­ge zor­ni­ge Lin­ke ohn­mäch­tig den Mit­tel­fin­ger aus dem Fens­ter streck­ten, wur­de mir die tie­fe sym­bo­li­sche Bedeu­tung bewusst.

Hier kon­fron­tier­te das gesun­de, patrio­ti­sche, rebel­li­sche Öster­reich in Form sei­ner 10.000 mutigs­ten und bes­ten Ver­tre­ter das anti­pa­trio­ti­sche, bour­geoi­se Groß­stadt­iso­lat. Das Land erhob sich gegen die Stadt und schick­te aus sei­nen Pro­vin­zen die kri­ti­sche Mas­se des Wider­stands, den das Volk noch zu bie­ten hat. Mit ihm müs­sen die Eli­ten in Zukunft rechnen.

Der Zug ende­te für uns schließ­lich da, wo er begon­nen hat­te: vor dem Hel­den­platz. Dies­mal zog die Men­ge jedoch wie Gla­dia­to­ren nach einer Schlacht durch das Hel­den­tor auf den Platz ein, wo die iko­ni­sche Sta­tue von Prinz Eugen die Hof­burg bewacht. Die Son­ne war längst unter­ge­gan­gen, aber die Gesich­ter der Leu­te strahl­ten und ihre Paro­len hall­ten unge­bro­chen und laut durch die Stadt. Man merkt mir mei­ne nach­hal­ti­ge Begeis­te­rung wohl an. Doch auch für die nüch­ter­ne Ana­ly­se erge­ben sich aus Wien jedoch gute Punkte:

1. Mit dem letz­ten Sonn­tag wur­de der Regie­rung Kurz die Waf­fe des Demo­ver­bots aus der Hand geschla­gen. Die spon­ta­ne Kund­ge­bung hat für viel mehr Kos­ten, Ärger und Blo­cka­den gesorgt als es jede zuge­las­se­ne Demo ver­mocht hät­te. Auch aus epi­de­mio­lo­gi­scher Sicht wäre eine geord­ne­te Demo zu bevor­zu­gen gewe­sen. Soll­te Neham­mer die nächs­te Groß­de­mo ver­bie­ten, wird das kei­nen mehr abschrecken.

Im Gegen­teil: die Bil­der der Begeis­te­rung ste­cken an und ich pro­phe­zeie, daß noch viel mehr Demons­tran­ten kom­men und die Stadt lahm­le­gen wer­den. Soll­te die nächs­te Demo aus die­sen Grün­den und auf Druck der Poli­zei geneh­migt wer­den, ist das ein direk­ter Erfolgs des Drucks der Stra­ße. So oder so bleibt die Geschich­te span­nend, und das ist es, was die Leu­te bei der Stan­ge hält.

2. Die geplan­ten Locke­run­gen des “Lock­downs”, die Sebas­ti­an Kurz am 1.2. wider­wil­lig ver­kün­det hat, sind zwar lach­haft, doch wir­ken sie jetzt, egal ob schon vor­her geplant, wie ein Ein­len­ken gegen­über den Demons­tran­ten. Der Regel­bruch wird durch die­ses schein­ba­re Nach­ge­ben nach­träg­lich legi­ti­miert. Die FPÖ, die sich an die­sem Wochen­en­de wei­ter in Rich­tung einer Bewe­gungs­par­tei ent­wi­ckelt hat, wird die­se Argu­men­ta­ti­on nutzen.

Die Soli­da­ri­täts­be­kun­dun­gen von Kickl, dem gar ein eige­nes Ban­ner gewid­met war, eben­so wie die Teil­nah­me und Anzei­ge drei­er Par­la­men­ta­ri­er tun das ihri­ge. Die Pro­test­be­we­gung hat damit einen oppo­si­ti­ons­ge­üb­ten par­la­men­ta­ri­schen Arm, der Kund­ge­bun­gen anmel­den, Anfra­gen stel­len und Rechts­be­ra­tung orga­ni­sie­ren kann. Glaubt man Kickl, wird die FPÖ die Leu­te gera­de in der Reak­ti­on der Repres­si­on gegen­über nicht allei­ne lassen.

3. Die Coro­na­pro­tes­te in Öster­reich sind ein­deu­tig patrio­tisch. Zwar herrscht auch hier kla­rer- und rich­ti­ger­wei­se eine gewis­se poli­ti­sche Neu­tra­li­tät vor. Auch hier sieht man eini­ge Para­dies­vö­gel und Exzen­tri­ker. Doch das Bild ist ein ganz ande­res als in Ber­lin. Wäh­rend dort tat­säch­lich teil­wei­se eine Fes­ti­val­stim­mung herrsch­te und die “Peace-&-Love”-Symbolik über­wog, domi­nie­ren in der Alpen­re­pu­blik Lan­des­fah­nen den kämp­fe­ri­schen, poli­ti­schen Protest.

Das “dio­ny­si­sche Indi­vi­du­um” das Jonas Schick in Ber­lin ver­or­tet hat­te, war in Wien in der Min­der­heit. Die Soli­da­ri­täts­de­mo in Ber­lin, die zeit­gleich statt­fand, zeigt auch, daß Öster­reich hier eine inspi­rie­ren­de und mobi­li­sie­ren­de Wir­kung hat. Für mich selbst, als ein­fa­cher Teil­neh­mer hat man für so etwas ja Zeit, waren die Kund­ge­bun­gen ein her­vor­ra­gen­der Ort zur Ver­net­zung. Ich habe vie­le gute alte Bekann­te, die ich im letz­ten Jahr kaum tref­fen konn­te, wie­der­ge­se­hen und zahl­rei­che inter­es­san­te neue Leu­te ken­nen gelernt. Vie­len ande­ren ging es sicher ebenso.

4. Der fried­li­che Regel­bruch bei der Beset­zung des Rings hebt das Bewußt­sein der Demons­tran­ten auf ein höhe­res Niveau. Daß es auch zu weni­gen Fest­nah­men, mei­nes Wis­sens kei­nem Ein­satz von Was­ser­wer­fern, kaum Gewalt und Trä­nen­gas­ein­satz kam, zeigt den Teil­neh­mern, daß wenn man fried­lich, geschlos­sen und in Mas­se auf­tritt, man auch mit sol­chen rebel­li­schen Akten “davon­kom­men” kann.

Außer Rut­ter, der sich tat­säch­lich geop­fert hat, konn­te jeder Teil­neh­mer am Abend nach Hau­se fah­ren und von sei­nen Erleb­nis­sen berich­ten. Eini­ge haben sicher Hun­ger auf mehr und sind in Zukunft zu wei­te­re spon­ta­nen Aktio­nen bereit. Die­se neue Qua­li­tät des Wider­stands­be­wußt­seins macht die Coro­na­pro­tes­te für die Regie­rung noch schwe­rer ein­zu­schät­zen und einzudämmen.

5. Die Pro­tes­te sind und blei­ben abso­lut gewalt­frei und anschluß­fä­hig. Die weni­gen Zusam­men­stö­ße waren klar von der Poli­zei pro­vo­ziert und die Men­ge reagier­te dees­ka­lie­rend. Die “erleb­nis­ori­en­tier­ten” Jugend­li­chen hiel­ten sich wie beim letz­ten Mal eher vom Haupt­troß fern und lie­fer­ten sich lie­ber Schar­müt­zel mit den ver­spreng­ten Links­extre­men. Die­se wer­den dadurch gebun­den und jene fal­len nicht zu sehr auf die Demo zurück. Vor allem aber ist offen­sicht­lich allen vor- und par­tei­po­li­ti­schen Rech­ten bewußt, dass die­se Bewe­gung orga­nisch und eigen­stän­dig wach­sen muss. Bis jetzt ver­such­te kei­ne Grup­pe, die Pro­tes­te mit ihren eige­nen Ban­nern oder Paro­len zu kapern.

All das – 1. bis 5. – zusam­men gibt Grund zur Hoff­nung. Zwar gilt nach wie vor, daß das dif­fu­se Mei­nungs­mi­leu der Coro­na­de­mos eben­so wie ihre Ziel­set­zun­gen nicht als “rechts” im klas­si­schen Sin­ne zu begrei­fen sind. Den­noch wächst hier das Poten­ti­al für eine orga­ni­sier­te, basis­de­mo­kra­ti­sche und im bes­ten Sin­ne des Wor­tes “popu­lis­ti­sche” Protestbewegung.

Wenn der Kärnt­ner Rebell Mar­tin Rut­ter Monat für Monat die Haupt­stadt “lahm­le­gen” kann, ist das auf Dau­er für kei­ne Regie­rung ver­kraft­bar. Soll­te erst­mals ein patrio­ti­scher Stra­ßen­druck eine Regie­rung zu Fall brin­gen, wäre das ein Fanal. In dem Sin­ne und noch etwas beflü­gelt von den Ereig­nis­sen des Sonntags:

Kurz muß weg!

Martin Sellner

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

Nichts schreibt sich
von allein!

Das Blog der Zeitschrift Sezession ist die wichtigste rechtsintellektuelle Stimme im Netz. Es lebt vom Fleiß, von der Lesewut und von der Sprachkraft seiner Autoren. Wenn Sie diesen Federn Zeit und Ruhe verschaffen möchten, können Sie das mit einem Betrag Ihrer Wahl tun.

Sezession
DE58 8005 3762 1894 1405 98
NOLADE21HAL

Kommentare (67)

Maiordomus

2. Februar 2021 22:30

"Kurz muss weg" tritt viel zu kurz, würde viel zu wenig verändern.  Zum "Skandal" von Sellners Teilnahme gilt, an die Adresse seiner Gegner: Solche "Todfeinde der Demokratie" scheinen sie sich zu wünschen.  An Sellner: Verfügt wenigstens nicht Ihr Kollege Lichtmesz über so etwas wie akademisches Niveau?  Die Machtergreifung bestimmter Ideologen an den Hochschulen und den entsprechenden Institutionen, deren akademisches Ethos durchwegs in Frage zu stellen ist, sollte uns trotzdem die akademische, theoretische, denkerische, leider dogmenbildende Seite des Konflikts nicht unterschätzen lassen, zumal im breiten oppositionellen Lager. Revolutionen sind nach Edmund Burkes nun mal Revolutionen des Dogmas. Dies spürt man negativ heute in den Vereinigten Staaten. und es war schon bei der Französischen Revolution so, wie das Burke, Fichte und Kant sehr wohl gemerkt haben. Das bisher allerdings geistloseste Abzeichen einer Revolution in der Menschheitsgeschichte trug vor 90 Jahren das Kürzel "SA". Dasselbe wird zur Diskreditierung vielen Rechtsoppositionellen von heute angehängt. Deswegen  auch wandte ich mich hier immer z.B gegen den nichtsnutzigen, eher kritisches Denken verhindernden Symbolkult der Identitären.  

Wahrheitssucher

3. Februar 2021 00:01

@ Maiordomus

Empfinde den nörglerischen, herablassenden und belehrenden Ton Ihrer Ausführungen an dieser Stelle als stimmungstötend.

Volksdeutscher

3. Februar 2021 02:38

@ Maiordomus - "Das bisher allerdings geistloseste Abzeichen einer Revolution in der Menschheitsgeschichte trug vor 90 Jahren das Kürzel "SA"."

Aber auch Sie können nicht abstreiten, daß jene Leute mit dem "geistlosesten" Abzeichen einer Revolution trotz härterem Eingreifen der damaligen Polizei wirksamer waren, als die Protestestler in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen. Ich denke, auch ohne das "geistloseste" Abzeichen einer Revolution hätten sie sich durchgesetzt. Das kann man doch ohne Begeisterung für sie im Allgemeinen feststellen und anerkennen, finde ich. Etwas Ähnliches kann man von unseren zeitgenössischen Protestlern nicht gerade behaupten, obwohl sie keinerlei Abzeichen tragen. Oder sind ihre Erfolge vielleicht gerade deshalb so bescheiden?

Ich glaube auch, daß die Proteste, ob in Österreich oder Deutschland, neutral bleiben werden. Der eine Vorteil davon ist, daß sie dadurch noch breiter und in beiden Richtungen anschlußfähiger werden können, solange Toleranz unter ihnen herrscht. Der andere Vorteil ist der, daß selbst bei dieser politisch "neutralen" Menge eine tiefe Aversion gegen die Linken (Grüne, Sozialisten, Kommunisten) vorherrscht.

 

tearjerker

3. Februar 2021 08:18

@"Kurz muss weg" tritt viel zu kurz.

Das stimmt. Selbst von den Kritikern protestieren nur wenige und die wollen einfach zurück zum status quo ante, der ihnen den Schlamassel erst eingebrockt hat. Echter Widerstand, der sich wohl im organisierten Nichtbefolgen von Verboten und schlicht der Durchsetzung eigener Regeln widmen müsste, ist fast nicht zu sehen. Hier gilt es einen anderen Spin hinzuzufügen, denn nicht jeder hat so ein dickes Fell wie Sellner, der im Gegensatz zu seinen Gegnern regelmässig persönlich angegangen wird.

Laurenz

3. Februar 2021 09:26

@Wahrheitssucher & Volksdeutscher @Maiordomus

Möchte Ihnen Beiden zustimmen, Maiordomus liegt hier, als Schreibtischtäter, komplett daneben. Was sollen denn Protestierende für Abhandlungen an weitergehenden Forderungen vor sich hertragen?

Auch historisch liegt @Maiordomus komplett daneben. Die SA war eine Reaktion auf die graßierenden Gewalt auf Deutschen Straßen und Parteiversammlungen, hauptsächlich verursacht durch die Rotfront-Kampfverbände, die mit Stahlstangen jede Versammlung von Mitbewerbern zerschlugen, zertrümmerten und mordeten.

Natürlich handelte es sich bei der SA mehrheitlich um 3 Mio. Proleten (viele von den Kommunisten übergelaufen), die in eine Uniform gesteckt wurden, Regeln bekamen, an die sie sich zu halten hatten. 2 meiner Großonkel waren Kommunisten & wurden in den Kellern der SA verprügelt, einer später hielt sich sogar im KZ auf. Aber deswegen setze ich meine altvordere Verwandschaft keineswegs in irgendein moralisches Recht oder Unrecht, welches Ihnen geschah.

Und @Maiordomus, das lassen Sie Sich gesagt sein. Das, was damals geschah & was wir mißbilligen, basierte darauf, daß Ihresgleichen (die Geistreichen) politisch, wie ökonomisch, komplett versagten.

Gotlandfahrer

3. Februar 2021 10:35

In der Tat ein großartiges, Mut machendes Ereignis, denn gerade die „Diffusität des Meinungsmilieus“ ist ein Signal der Instinkte aus den Gräben und die haben hier eben NICHT den Anordnungen folge geleistet.  Der Fehler des Abschaums war hier, Anordnungen auszugeben, die sie nicht durchsetzen konnten.  Aus seiner Sicht wäre es geschickter gewesen, die Demo zuzulassen und so Druck rauszunehmen und keinen Autoritätsverlust sichtbar zu machen.

Und wenn es doch selbst hier nie so recht gelang zu definieren, was tatsächlich rechts ist, zumindest nicht insoweit, als dass jeder, der sich selber als „rechts“ sieht, sich dem in Einhelligkeit zuordnen würde, dann ist doch gerade diese Diffusität sogar aus „ideologischer“ Sicht das Beste, was man von „rechts“ erhoffen kann: Das sammelnde Erkennen des linken Narratives als Feind alles Lebenden.

@Maiordomus:

„Nichtsnutziges, eher kritisches Denken verhindernder Symbolkult der Identitären“

So sprechen Bücherwürmer und Muttis kleine Besserwisser.  Gerd Müller hat nicht kritisch gedacht bevor er traf.

Im Übrigen: Habe gehört, auch Polizisten dürfen sich krank melden. Soll gerade ne Viruswelle geben.  An ihren Fehlzeiten sollt Ihr sie erkennen.

Maiordomus

3. Februar 2021 10:44

Als Kenner der Dokumente des 30. Juni, eine Arbeit, die ich seit Doktorexamen bei Nichtlinken  betreibe, bin ich für Sie ein "Schreibtischtäter". Natürlich ist mir in jenem Zusammenhang, bei dem mich aber Edgar Julius Jung, RK Schleicher, diverse ermordete Zentrumspolitiker, Leopold Ziegler (Dissertationsthema Marc Jongen) hauptsächlich interessierten, für Sie gerne ein Schreibtischtäter. Über Horst Wessel habe ich via Leonardo Conti und seinen Bruder Silvio, die dieser Geschichte ihren Aufstieg verdankten, ebenfalls wie wenige recherchiert; würde man dies multiperspektivisch darstellen, könnte Ihre achtbare Familiengeschichte zitierbar sein.. Ich achte selbstverständlich Ihre Biographie, kannte auch Kommunisten und Islamisten analog denkend wie Sie und noch andere, konnte aber meine Auffassung, solche Leute für das Bürgerrecht meines Landes als nicht geeignet einschätzen (vor 50 Jahren bei einer Gemeindeversammlung auch gegen einen Deutschen Ihrer Denkweise), gegen die Weichspüler im eigenen Lager nie durchsetzen. Klare Kenntnisse der "Reichsmordwoche" halte ich für die deutschen Rechten für eigene innere Orientierung sogar noch  für wichtiger als die oft leider nur anwaltschaftlich reportierten, im Einzelfall kritikfähigen KZ-Geschichten.  

Ein gebuertiger Hesse

3. Februar 2021 11:12

@ Gotlandfahrer

"Habe gehört, auch Polizisten dürfen sich krank melden. Soll gerade ne Viruswelle geben.  An ihren Fehlzeiten sollt Ihr sie erkennen."

Exzellent formuliert. Gleichwohl: was für eine Zeit ist das, in der man sich wünscht, wünschen muß, daß Polizisten, wenn sie überhaupt etwas taugen, ihre Arbeit heute möglichst schlecht oder gar nicht machen. Endzeit, Leute. Die Dystopien des 20. Jahrhunderts werden wahr.

tearjerker

3. Februar 2021 11:14

Man wird nicht enttäuscht, wenn man erwartet, dass die SA-Einordnung des Hausmeiers auf rege Erwiderungen treffen wird. :) Der Hinweis darauf, dass die Ablehnung der herrschenden Politik bisher kein neues Banner aufrichten konnte, unter dem sich die Allgemeinheit gegen die Institutionen und ihre Verrtreter zu versammeln bereit ist, trifft dennoch zu. Die Dynamik dazu liegt aktuell eher auf der anderen Seite des Spektrums, in dem die System-Unterstützer widerspruchslos die Verstärkung des links-sektiererischen Paradigmas hinnehmen.

nom de guerre

3. Februar 2021 12:13

Was ihr Österreicher am Sonntag geleistet habt (sehe es tatsächlich als Leistung für ein deutschsprachiges Volk an, dem Klischee mit der Bahnsteigkarte einmal nicht zu entsprechen), gibt mir ein kleines bisschen Hoffnung zurück. Nur ein winziges Fünkchen bisher, aber besser als nichts.

Laurenz

3. Februar 2021 12:46

@Maiordomus

Innenpolitisch kann man "den Widerstand" oder politische Opfer des III. Reichs debattieren, außenpolitisch nicht. Es war außenpolitisch völlig egal, wer in Deutschland an der Macht war, zumindest solange eine Reichsregierung nicht mit den Alliierten konform ging.

Nochmals, Maiordomus, weise ich Sie auf den Zeitgeist hin. 1931 wurden alleine in Berlin über 8.000 politische Morde verübt. Da blieb kein Auge trocken. Zu diesem Zeitpunkt irgendeiner politischen Couleur überdurchschnittliche Rohheit zuzuordnen, ist als absurd zu erachten. Herbert Wehner verriet im Hotel Lux mehr als 3.000 Genossen, die alle eine letzte Bekanntschaft mit der Lubjanka machten. Dagegen erscheint die "Nacht der langen Messer" bei Lichte betrachtet doch eher nicht wirklich vergleichbar.

 

@nom de guerre

Österreicher sind nicht Deutschsprachig, sondern Deutsche, die im Österreich leben. Von daher sind Österreicher sowas wie Bayern oder Friesen.

Ein gebuertiger Hesse

3. Februar 2021 12:46

@ Nom de guerre

Aber dieses Fünkchen Hoffnung, das etwa auch für mich nicht mehr als das ist, vermag es einen nicht, wenn man den verdammten und ansonsten so wertvollen analytischen Verstand einmal wegkickt, zutiefst zu begeistern, zu Eigenem anzufeuern? Was @ Gotlandfahrer weiter oben zu Gerd Müller schrieb, hat hiermit zu tun.

BigDanni76

3. Februar 2021 12:51

Deckt sich soweit mit meinen Beobachtungen der Demo in Leipzig letzten Herbst. Ab einem gewissen Zeitpunkt und einer genügend großen kritischen Masse, verlieren die Landsknechte schnell die Lust an der Schikane.

Sugus

3. Februar 2021 13:29

@ Laurenz

Allein in Berlin 8.000 politische Morde 1931? Soviel gab es nicht mal im ganzen Reich in dieser Zeit. Geben Sie doch mal eine Quelle an. 

nom de guerre

3. Februar 2021 14:01

@ Laurenz

"Österreicher sind nicht Deutschsprachig, sondern Deutsche, die im Österreich leben. Von daher sind Österreicher sowas wie Bayern oder Friesen." Historisch ist das so, ich danke für die Belehrung, werter Laurenz. Aber wie die Österreicher sich heute sehen, möchte ich diesen selbst überlassen. Daher obige Formulierung.

@ Ein gebürtiger Hesse

"Aber dieses Fünkchen Hoffnung, das etwa auch für mich nicht mehr als das ist, vermag es einen nicht, wenn man den verdammten und ansonsten so wertvollen analytischen Verstand einmal wegkickt, zutiefst zu begeistern, zu Eigenem anzufeuern?"

Das sicherlich, diese Begeisterung spüre ich auch. Gleichzeitig versuche ich, mich vor allzu hohen Erwartungen in Acht zu nehmen. Zu oft sind sind sie in den letzten Jahren (und vor allem in den letzten Monaten) enttäuscht worden.

Hartwig aus LG8

3. Februar 2021 14:08

@Laurenz

" ... daher sind Österreicher sowas wie Bayern oder Friesen. ... "

"sowas wie" ist fast richtig, aber nicht vollständig. Die Österreicher haben einen eigenen Staat, die Friesen nicht, und die Bayern auch nicht, wenngleich manch Bayer das glaubt. Ich rede immer von den beiden deutschen Staaten. Auf DDR-Gebiet lebend bekommt man da schonmal eine Rückfrage. Nun, die Antwort ist dann Deutschland und Österreich; eine Antwort, die meist irritierend wirkt.

Ein gebuertiger Hesse

3. Februar 2021 14:33

@ Nom de guerre

"... versuche ich, mich vor allzu hohen Erwartungen in Acht zu nehmen. Zu oft sind sind sie in den letzten Jahren (und vor allem in den letzten Monaten) enttäuscht worden."

Da tun Sie gut daran. Aber vielleicht geht das eigene Entflammtsein, das immer etwas Kurzfristiges hat (auch wenn sich hier ein Training, eine Bekräftigung und Verlängerung in der Zeit anschließen läßt) auch gar nicht mit einer Erwartungshaltung einher. Sondern es ist der Instinkt, und der allein, der dann das eigene Handeln lenkt. 

Wir werden sehen, ob und wer hier die straffste und kürzeste Durchleitung zum objektiv notwendigen Handeln in sich selbst findet. 

Valjean72

3. Februar 2021 14:33

@nom de guerre:

sehe es tatsächlich als Leistung für ein deutschsprachiges Volk an, dem Klischee mit der Bahnsteigkarte einmal nicht zu entsprechen

Diese Ihre Sichtweise ist mE nur möglich, wenn man die Revolutionen in Frankreich (1789) und in Russland (Oktober 1917) romantisierend und verklärend sieht.

Nun, es mag auch noch Leute geben, die den sog. "Arabischen Frühling" oder den Umsturz 2014 in der Ukraine als Ergebnis von Volksaufständen begreifen.

Meiner Auffassung nach wurden sämtliche Revolutionen (und Bewegungen, s. BLM)von einflussreichen Kreisen angestossen, um den gewünschten Systemwechsel zu erzielen.

Und sowohl in Frankreich ("le terreur") als auch in Russland (s. A. Solschenyzin) führten diese Umwälzungen zu Blutbädern ungeahnter Ausmasse.

 

 

heinrichbrueck

3. Februar 2021 16:06

@ nom de guerre

Was ist schlecht an einer Ent-Täuschung?

("Kurz muß weg"..., würde viel zu wenig verändern.) 

Man muß auch warten können. Da werden noch einige Erschütterungen folgen.

@ Laurenz

Wäre die Nazizeit nicht gewesen, hätte man sie wahrscheinlich erfinden müssen, damit jedem klar wird, daß mit dieser Welt etwas nicht stimmt. Wir sind ein friedfertiges Volk, bauen überall auf, haben es aber nicht geschafft, nicht zu verlieren. Ihre Intellektuellenschelte ist nicht verkehrt, sie stimmt schon. Es wird wohl die Frage beantwortet werden müssen, wie wir eigentlich leben wollen, ohne die Früchte der eigenen Arbeit abgenommen zu bekommen. Maiordomus ist Schweizer, und die Schweizer waren schon lange stabil unterworfen, sonst hätten die Globalistenbanken ihren Sitz woanders gehabt. Wir haben einen ganz anderen Kampf. Deshalb wird auch nicht der Geist der Schweizer global angegangen, es ist der deutsche.

Laurenz

3. Februar 2021 16:12

@nom de guerre & Hartwig aus LG8

Sowenig, wie man sich Eltern & Altvordere aussuchen kann, sowenig kann man sich sein Volk aussuchen. Und wer ein Problem mit seinen Eltern hat oder seinem Volk, hat ein fundamentales Problem mit sich selbst.

 

@Sugus @Laurenz

Prophyläen Geschichte Deutschlands, Band I - XI

 

@Hartwig aus LG8

Neulich kochte die Debatte hier kurz hoch, bis der Bademeister das Wasser abließ.

Unser letzter Stern, Bismarck, wollte keinen Habsburger mit Deutscher Kaiserkrone. Aber das nichts damit zu tun, wer und was wir sind.

Laurenz

3. Februar 2021 16:36

@heinrichbrueck @Laurenz

Danke für Ihre Unterstützung.

Natürlich sind die Schweizer-Deutschen, die meisten wohl Alemannen, ebenso Deutsch, wie wir. Schweizer waren ursprünglich arme Bergbauern, gesegnet mit vielen (früher "sogenannten") Dorfdeppen. Ein enges Alpental prägt eben.

Und man hat die Schweizer, ähnlich den früher bettelarmen Schwaben, einfach mit Wohlstand gekauft. Kein Staat auf dem Planeten leidet so sehr am Wohlstand, wie die Schweiz, wenn wir mal von ein paar arabischen Scheichtümern absehen.

Sugus

3. Februar 2021 16:58

@ Laurenz

Danke für die Antwort, Sie nennen leider keine exakte Seitenzahl. Allgemein wird die Zahl der Toten im Zusammenhang mit der Politik in der Weimarer Republik massiv überschätzt. Wir hatten bürgerkriegsähnliche Verhältnisse, aber noch keinen ausgewachsenen Bürgerkrieg. 

Diese Webseite nennt 229 Tote unter NS-Anhängern zwischen 1923 und 1933 (unter der Überschrift "Eckdaten")

https://www.wikiwand.com/de/Liste_von_Anh%C3%A4ngern_der_NSDAP,_die_zwischen_1923_und_1933_bei_tats%C3%A4chlich_oder_angeblich_politisch_motivierten_Gewalttaten_zu_Tode_kamen

Bei Wikipedia ist eine Liste der linken Opfer eingestellt, wobei betont wird, dass sie nicht vollständig ist, aber auch hier ist kaum von Tausenden zwischen 1918 und 1933 zu reden:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Angeh%C3%B6rigen_und_Anh%C3%A4ngern_der_KPD,_die_w%C3%A4hrend_der_Zeit_der_Weimarer_Republik_bei_politischen_Auseinandersetzungen_gewaltsam_zu_Tode_kamen

Die Zeitung "Die Welt" schätzt die Toten durch politische Attentate in der Zeit der Weimarer Republik auf 500:

https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/gallery111122218/Politische-Morde.html

Volksdeutscher

3. Februar 2021 17:03

1. Man könnte überlegen, ob man nicht doch irgendwelche Erkenntnisse aus den Aufständen der jüngsten Vergangenheit für die praktische wie theoretische Auseinandersetzung mit den Protesten der Gegenwart ziehen kann. Da böten sich einige an, so z.B. der Volksaufstand der Deutschen 1953, der Polen 1956, der Ungarn 1956, der Tschechen 1968, 1980 der Polen und 1989 der Deutschen, wenn unsere jüngste europäische Geschichte schon so reich an Aufständen ist. Das läge schon deshalb nahe, weil halb Europa offensichtlich erneut in die Phase von Aufständen getreten ist. Man könnte vor Augen führen, daß es bei all diesen Auständen niemals ausreichte, zu theoretisieren. Man kann zwar am Schreibtisch Geschichte schreiben, aber Geschichte machen kann man nur auf der Straße. Und der Geschichtsschreiber, wie wir wissen, steht in Abhängigkeit von den Geschichtemachern.

 

Volksdeutscher

3. Februar 2021 17:05

2. Die obigen Beispiele zeigen außerdem eindeutig, daß man Freiheit durch ausgefeilte Rethorik und schlüssige Argumentationsketten nicht erlangen kann, sondern daß man dazu etwas mehr von Zusammenhängen zwischen Theorie und Praxis wissen und verstehen muß,  so z.B. die einfache Wahrheit, daß man unter Umständen "die Hände schmutzig machen" muß, die zu bekommen man am Schreibtisch nicht die Gefahr läuft. Das impliziert, daß man, wenn es so kommt, ein blaues Auge oder angeschwollene Lippen bei den Tumulten holt. Anstatt den naserümpfenden feinen Pinkel herauszuhängen und über die unteren Klassen herzuziehen, sollte derjenige, wenn er schon nicht anders will oder kann, wenigstens jene Taten gewinnbringend auswerten. Wie wäre es damit?

KlausD.

3. Februar 2021 17:06

@Hartwig aus LG8  3. Februar 2021 14:08

"Die Österreicher haben einen eigenen Staat ..."

Unter den gegebenen politischen Bedingungen kann ich den Österreichern nur raten, sich ihren eigenen Staat und damit ihre (selbst noch so geringe) Unabhängigkeit solange wie möglich zu erhalten ...

Volksdeutscher

3. Februar 2021 17:24

@Laurenz - "Sowenig, wie man sich Eltern & Altvordere aussuchen kann, sowenig kann man sich sein Volk aussuchen. Und wer ein Problem mit seinen Eltern hat oder seinem Volk, hat ein fundamentales Problem mit sich selbst."

Sie haben es auf den Punkt gebracht. Ich möchte nur noch den Gedanken hinzufügen, daß die von Ihnen charakterisierten Personen sich einer psychoterapeutischen Behandlung unterziehen können, wenn sie wollen. Aber was man auf der privaten Ebene in der Hinsicht tun kann, kann man auf der kollektiven Ebene nicht: es ist leider nicht möglich, ein ganzes Volk einer psychoterapeuthischen Behandlung zu unterziehen, obwohl es ihrer so dringend wie niemals zuvor in seiner Geschichte bedürfte. Und solange nicht Deutsche die Geschichtsschreiber ihrer Geschichte sind, sondern geistes- und seelenfremde Völker, wird sich gar nichts an diesem Mißstand ändern.

RWDS

3. Februar 2021 17:34

Kurz muss nur weg, weil er für das System steht, ansonsten mag ich den Mann. Er und andere Liberale und Konservative wären doch die letzten die sich gegen eine rechte Regierung stellten.

Die Medien müssen weg. NGOs müssen weg. Greta muss weg. Rezo muss weg. Hengameh muss weg. Etc. pp

"Der Fisch stinkt vom Kopf" und dann endet man wie der größenwahnsinnige Nawalny.

Die Straße, die Bierhalle und der Discordkanal müssen uns gehören. Der Rest kommt von alleine. Das auch direkt @ Maiordomus.

Laurenz

3. Februar 2021 17:56

@Sugus @Laurenz

Habe aus der Erinnerung quotiert. Es wird natürlich Band X oder XI sein. Möchte auch keine Debatte über die Zahlen im Netz anfachen. Aber die Zahlen, die Sie genannt haben, sind schlichtweg falsch. Vor allem, lassen Sie Sich von unseren Juristen beraten, zB Gracchus oder RMH. Sie werden auch bei aktuellen Zahlen feststellen, daß zwischen Mord und Totschlag unterschieden wird. Und ich gehe davon aus, daß Saalschlachten, Messer- oder Schießereien einfach unter Totschlag fielen. Die Lexika sind nicht teuer zu erwerben und ich gehe davon aus, Antaios hilft Ihnen weiter.

limes

3. Februar 2021 17:58

Zufällig lese ich gerade Michael Wolskis Buch „1989 Mauerfall Berlin – Zufall oder Planung?“

Vier Ereignisse sind zu vergleichen, bei denen Menschenmassen im Einsatz waren, mit ganz unterschiedlichem Ausgang: Der Mauerfall, der sogenannte Reichstagssturm zu Berlin 2020, der 6. Januar 2021 in Washington, D.C. und der Sonntagsspaziergang in Wien. Aus meiner Sicht wurden Berlin 2020 und Washington 2021 durch Unterwanderung der Massen mit Provokateuren zur Bauchlandung.

Schabowskis Zettelwirtschaft ermöglichte 1989 eine friedliche Revolution. Was ermöglichte den Erfolg am Wiener Ring?

Du aber, glückliches Österreich, spaziere?

Laurenz

3. Februar 2021 18:04

@RWDS

Wer findet den Kronprinzen Basti nicht sympathisch? Aber Politik hat mit Sympathien 0 zu tun. Nur Proleten, als die Mehrheit, wählen nach Sympathie.

limes

3. Februar 2021 18:06

@ RWDS: »Kurz muss nur weg, weil er für das System steht, ansonsten mag ich den Mann. Er und andere Liberale und Konservative wären doch die letzten die sich gegen eine rechte Regierung stellten.«

Das halte ich für einen Irrtum, denn verschiedenen Quellen zufolge ist Kurz Mitglied im European Council of Foreign Relations, einer Organisation die von George Soros finanziell unterstützt wird.

https://ecfr.eu/council/members/

Laurenz

3. Februar 2021 18:16

@Volksdeutscher

Vordergründig stimme ich Ihnen zu. Das waren und sind natürlich auch meine Gedanken. Aber natürlich gibt es Massen-Psychologie. Hitler therapierte die Masse, und Religionen therapieren ihre jeweiligen Massen. Ob diese Therapien dann immer zur Gesundung führen, mag ich dahingestellt lassen. Ich bin nicht dieser Überzeugung.

Hartwig aus LG8

3. Februar 2021 19:32

@ Laurenz

Ich verstehe Ihren Furor nicht (und nicht nur an dieser Stelle nicht).

Selbstverständlich sind Steirer, Kärntner, Tiroler, also alle Österreicher Deutsche, im Sinne zum Deutschen Volk gehörig; so wie ein Friese, ein Sachse, ein Hesse auch. Aber einen eigenen Staat haben sie ja nun wohl, die Österreicher, oder bestreiten Sie das (wie so vieles Offensichtliche) auch?

Ordo

3. Februar 2021 20:22

Dem Staat sind wieder ein paar Leute verloren gegangen. Das ist gut. Aber bis wir hier eine kritische Masse erreichen, wird es wohl noch etwas dauern. Es war zumindest ein kleiner Schritt.

Trifft die Beobachtung zu, dass auch viele Migranten am Sonntag dabei waren? Sehen wir hier schon die ethnische Querfront von rechts, wie von Klonovsky erträumt? 

Hartwig aus LG8

3. Februar 2021 20:33

@ Laurenz

"" Allerdings bedaure ich es, daß die Volks-Polizei nicht hart eingegriffen hat. Es kann gar nicht genug Schreckens-Bilder geben, ... ""

Was haben Sie dem @Maiordomus vorgeworfen? "Schreibtischtäter"? Also, wenn Ihre Worte nicht die eines Schreibtischtäters sind? Wann waren Sie bei Ihrer letzten Demo?

Aber ganz grundsätzlich zu Ihren Beiträgen der letzten Monate:

Ihr Irrtum besteht m.E. in Ihrer Trennung von Volk als Kategorie und dem Volke, dass eben gerade lebt. Sie wollen, um die Kategorie zu retten, den Lebenden das Leben gründlich vergällen. Nun, wenn das die Aufgabe der Rechten sein soll, dem Volke pausenlos schmerzhafte Arschtritte zu geben, in der zweifelhaften Hoffnung, es möge erwachen und zu seiner Rettung aufstehen ... ich wäre fest mit am Treten, wenn ich diesem Irrglauben anhinge. Aber ich lasse mich gern belehren (das meine ich nicht sarkastisch): Zählen Sie Beispiele in der deutschen Geschichte auf, wo man dem Volke das letzte Kissen unterm Hintern weggezogen hat, und sich die Geschichte dadurch zum Wohle gewendet hat.

 

quarz

3. Februar 2021 21:40

@nom de guerre

"Aber wie die Österreicher sich heute sehen, möchte ich diesen selbst überlassen."

Es ging aber nicht um die Frage, wie sich die Österreicher (heute) sehen, sondern um die Frage, was sie sind. Und das ist nicht dasselben. Ethnizität ist eine objektive Eigenschaft (auch wenn der logisch defekte Begriff der "Willensnation" Gegenteiliges unterstellt), in Bezug auf welche der Inhaber der Ethnizität einem Irrtum unterliegen kann.

Menschen glauben alles Mögliche zu sein: hinsichtlich ihres Geschlechtes, hinsichtlich ihrer Ethnizität, hinsichtlich ihres Status oder hinsichtlich ihrer Fähigkeiten. Daraus folgt aber nicht, dass sie mit ihrem Glauben Recht haben.

Die Mehrzahl der Männer glaubt z.B., überdurchschnittlich gut Auto zu fahren, was schon per conceptionem mediani nicht möglich und folglich gesichert falsch ist.

Volksdeutscher

3. Februar 2021 21:50

1.

@Hartwig aus LG8 - "Nun, wenn das die Aufgabe der Rechten sein soll, dem Volke pausenlos schmerzhafte Arschtritte zu geben, in der zweifelhaften Hoffnung, es möge erwachen und zu seiner Rettung aufstehen."

Zu dieser (oder wenn Sie wollen - ähnlicher) Erkenntnis kamen ebenfalls zwei außergewöhnliche Genies der abendländischen Zivilisation: der französische Künstler Charles Baudelaire und der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche. Von pausenlos zugefügten Schmerzen war überdies nicht die Rede.

 

 

Volksdeutscher

3. Februar 2021 23:02

2.

@Hartwig aus LG8

Charles Baudelaire, Zitat aus Petite poems en prose / Assommons les pauvres!

"Plötzlich - o Wunder! o Wonne des Philosophen, der die Gültigkeit seiner Theorie bestätigt findet! - sah ich dieses vorsintflutliche Gerippe sich umwälzen, sich aufrichten, und mit einer Kraft, die ich einem solchen Klappergerüst niemals zugetraut hätte, und mit einem haßerfüllten Blick, der mir von guter Vorbedeutung schien, warf das Lumpengebündel sich auf mich, schlug mir beide Augen blau, zerbrach mir vier Zähne und prügelte mich mit demselben Aste windelweich. Meine Gewaltkur hatte ihm seinen Stolz und das Leben zurückgegeben."

Laut Baudelaire sei nur derjenige der Freiheit würdig, der sie zu erobern verstehe.

 

Gracchus

3. Februar 2021 23:35

Nach beiden Berichten handelte es sich um etwas Positives. Das kann man einfach so stehen lassen, ohne es zu zerreden. 

Nath

4. Februar 2021 00:34

Zu Kubitscheks und Lehnerts Video

Wenn es stimmt, wie in dem Video behauptet wird, dass Klepper sich von der "Bekennenden Kirche" (also den nicht-biologistischen Gläubigen) distanziert hat, lässt dies nur den Schluss zu, dass er entweder ein Heuchler oder schizophren war. Er ist zu feige, den sogenannten "Deutschen Christen", welche die NS-Rassenlehre mit derm Christentum verknüpften, entgegenzutreten. Es erscheint unwahrscheinlich, dass er so dumm war, den b i o l o g i s c h  fundierten Antisemitismus mit dem Anti-Judaismus der Kirchen für kompatibel zu halten. Wenn er als Christ an den entscheidenden Vorrang der unsterblichen Seele gegenüber ihrer rassemäßig verfassten Leiblichkeit glaubt, m u s s  er den Nationalsozialismus ablehnen und für seine Frau und deren Kinder das Schlimmste befürchten. Der verantwortungsvolle Schritt wäre es daher gewesen, sich mit seiner Familie so schnell wie möglich ins Ausland abzusetzen. Stattdessen - und darin bekundet sich mehr als bloßer Opportunismus - hegt er trotz allem eine zwar eingeschränkte, aber gleichwohl offenkundige Sympathie für diejenigen, denen seine ehemäßig beglaubtigte "Rassenschande" ein Dorn im Auge sein musste und auf deren stillschweigende Duldung er allenfalls hoffen durfte. 

 

Volksdeutscher

4. Februar 2021 01:58

Und weil es wirklich so ist, daß man Geschichte nur auf der Straße und nicht ohne die proletarischen Massen machen kann, halte ich es für wichtig, daß die Rechte mitmarschiert, genauso wir Martin Sellner darüber berichtet hat: mit Zurückhaltung, ohne Berechnung, aber nicht ohne Empathie.

Ich habe mich zu den Gesten der Anführer der Querdenker-Bewegung schon einmal negativ geäußert und das möchte ich weiterhin aufrechthalten, es sei denn, es ändert sich da etwas in der Hinsicht. Ich kann Larmoyanz und billigen Pathos nicht ertragen, mit denen sich manche Führer der Querdenker-Bewegung den Mund vollnehmen. Wir sind zudem in Deutschland, es geht hier um uns in erster Linie. Wir können nicht antreten, um die Welt zu retten, es ist schon eine Menge, das deutsche Volk (verteilt auf drei Staaten) vor dem Untergang zu retten. Auch Finis Germaniae liest sich schön, aber wir dürfen es nicht dabei belassen und Zuschauer unseres eigenen Untergangs sein. Ästhetik und Moral werden weiterhin verschiedene Wege gehen.

 

Laurenz

4. Februar 2021 05:57

@Hartwig aus LG8 @ Laurenz (1)

Wir hatten vor einiger Zeit einen Zeichentrick-Film, präsentiert von TLW, in der Europa-Frage. Der Film zeichnete mehrere Optionen (TLW favorisierte die Reichsidee), ließ aber die wichtigste Option, die Föderation aus. Der Deutsche Bund (inklusive Österreichs) war eine Föderation im Aufbau. Die Schweiz war mal eine Föderation bis Bonaparte kam. In den USA besiegten die Unionisten die Förderationisten. Nicht nur dort, weltweit hielt historisch der Zentralismus Einzug in Staatsgebilde. In meinen Augen wird es eben Zeit, neu zu denken, auch in der Europafrage. Slowenien hat 2 Mio. Einwohner, 7 Mio. Katalanen wird aber ein eigener Staat in Europa versagt. Wie Sie sehen, habe ich nichts gegen kleine Staatsgebilde, auch nicht gegen Österreich oder die Schweiz oder auch ein eigenen Staat Hessen. Diese Frage hat aber nichts damit zu tun, wer man ist. Österreicher, Niederländer, Flamen, Schweizer, Bayern, Sachsen, Hessen etc. sind Angehörige ehemals deutscher Stämme. Unsere jüdischen-, türkischen -, arabischen Mitbürger verzichten doch auch nicht darauf, Juden, Türken oder Araber zu sein. Nur die Linke will Tatsachen verwischen und rassistisch den Menschen gleichschalten, seine Kultur und Herkunft mißachten. Hartwig aus LG8, ich glaube, tief in Ihrer Seele sind Sie ein Linker.

Laurenz

4. Februar 2021 06:18

@Hartwig aus LG8 @Laurenz (2)

Die meisten hier wünschen sich politische Veränderung, weg vom gegenwärtigen Zeitgeist, mehr oder weniger geht es um Re-Nationalisierung. Historisch wechseln sich aber Nationalisierungs- und Globalisierungsphasen ab, im Schnitt dauern sie 60 Jahre, so ganz ohne unser Zutun, ob wir hier schreiben oder nicht. Wir befinden uns am Ende der aktuellen Globalisierungsphase.

Anatol Broder postete die Tage den Aufsatz eines Kumpels (wohl aus Seinem Schopenhauer-Verein), welcher Schopenhauer mit Epikur verglich. Diese beiden Langweiler haben mit den meisten anderen Philosophen gemein, menschliches Leid minimieren zu wollen. Wer will das nicht? Bill Gates will das auch. Es gibt eben unterschiedliche Leid-Empfindungen, wie unterschiedliche Herangehensweisen. Patrioten empfinden eben die Auflösung von Identitäten als Leid. Wir fühlen es. Aber die Emotion macht uns schon lange angreifbar. Alle, die fühlen, werden als "rechts" definiert. Alle, die nur profitieren, als "progressiv". 

tearjerker

4. Februar 2021 07:14

„Trifft die Beobachtung zu, dass auch viele Migranten am Sonntag dabei waren? Sehen wir hier schon die ethnische Querfront von rechts, wie von Klonovsky erträumt?“

Front gegen was? Wenn man die gewalttätigen Auseinandersetzungen in den Niederlanden zum Maasstab nimmt, dann verläuft die Frontbildung auf der Strasse zwischen Einheimischen und Ausländern.

links ist wo der daumen rechts ist

4. Februar 2021 10:16

Ad Österreich:

Die Republik Österreich wurde als zweimaliges Wunschgebilde nach zwei verlorenen Weltkriegen von den jeweiligen Siegern aus der Taufe gehoben. Nach 1945 erfolgte zudem - analog zur Schweiz mit ihrem "Schwyzerdütsch" bereits nach WK1 - eine deutliche Distanzierung von allem, was deutsch war; deshalb hieß das Schulfach "Deutsch" in den 50er Jahren "Unterrichtssprache", nach dem damaligen Unterrichtsminister Hurdes auch "Hurdistanisch".
Das österr. "Nationalbewußtsein" besteht nun bis heute v.a. in der Abgrenzung zu den "Piefkes"; schizophren, aber ist halt so.
Besonders nervig war die Frage während meines Studiums nach einer spezifisch österr. Literatur; natürlich gibt es die, wie es auch eine schlesische gab.
Aber was hat Nestroy auf den Vorwurf, er sei ein Wiener Komödiendichter geantwortet: Nein, ich bin deutscher Dramatiker.

Und während nun einfachere Naturen wie ich sich um die deutsche Kultur bemühen, indem sie auch auf diesen Seiten Namen wie Erhart Kästner oder Rudolf Borchardt oder Kuehnelt-Leddihn oder Caspar Schrenck-Notzing in die Debatte werfen, wollen robustere Naturen gleich das ganze deutsche Volk retten; eigenartigerweise sind das oft dieselben, die wenig lesen, aber in ihrem geschlossenen Geschichtsbild den Kampf gegen eine feindliche Übermacht (Germaniam esse delendam) eh für aussichtslos halten, und diese Haltung dadurch legitimieren. Funktioniert übrigens auch beim "Schuldkult" bestens.

Volksdeutscher

4. Februar 2021 11:10

@Laurenz - "Es gibt eben unterschiedliche Leid-Empfindungen, wie unterschiedliche Herangehensweisen. Patrioten empfinden eben die Auflösung von Identitäten als Leid. Wir fühlen es."

Das ist eine interessante Wahrnehmung. Ich glaube, es war Karl-Heinz Bohrer, der vom Bewußtsein (wohl in einem Merkur-Aufsatz) als vom Schmerz sprach. Das leuchtet ein, denn wer z.B. über die Auflösung "seines" Volkes/seiner Nation keinen Schmerz empfindet, wird auch nicht darunter leiden mangels Bewußtseins dafür. Dies dürfte einer der größten und wesentlichsten Unterschiede zischen Nationalisten/Patrioten und Globalisten sein, was eine Verständigung zwischen ihnen verunmöglicht. Was der eine tut, tut dem anderen weh, weil er mit dem zu Zerstörenden mitempfindet, da es Teil seines Ich-Bewußtseins ist. Man könnte daraus folgern, daß man sich dem Auflösungsprozess quantitativ umso erfolgreicher entgegenstemmen kann, je mehr Menschen diesen Schmerz über die beabsichtigte Auflösung der Nation (Auflösung des Ich-Deutscher) verinnerlichen. Es bedürfte eines weiteren Schrittes, diesen Schmerz zu mobilisieren und qualitativ zum Motor politischen Denkens und Handelns zu machen, oder anders gesagt in geistige und ethische Bewegung zu transformieren.

nom de guerre

4. Februar 2021 11:32

@ Gracchus

"Nach beiden Berichten handelte es sich um etwas Positives. Das kann man einfach so stehen lassen, ohne es zu zerreden."

Das - es ist etwas Positives geschehen, mit dem zumindest ich nicht gerechnet hätte - war es, was ich oben zum Ausdruck bringen wollte, und ging davon aus, damit wäre von meiner Seite alles gesagt.

@ Laurenz und andere - Mit meinen wenigen Sätzen das Fass aufzumachen, ob die Österreicher ein eigenes Volk sind, wer das festlegt, ob man das überhaupt festlegen kann (das ist wohl der Unterschied zwischen Volk und Nation - gesagt habe ich aber Volk, das stimmt), ob der Verweis auf die Bahnsteigkarte (mir ging es rein um das wohl kaum selbstverständliche Hinwegsetzen über das Demoverbot) als Verklärung der Gewalttaten während der Französischen und der Russischen Revolution zu verstehen ist (nichts liegt mir ferner), und zu guter Letzt, ob es reicht, wenn Kurz weg ist, habe ich nicht erwartet. Hätte ich zugegebenermaßen aber müssen...

Laurenz

4. Februar 2021 12:47

@nom de guerre

Die politische Trennung Österreichs und Deutschlands, ist aktuell für uns eher günstig, auch wenn ich häufig über die Frage lächeln muß, wer hier eigentlich die wahren Piefkes sind.

Die politischen Geschehnisse in Österreich bekommen dadurch mehr Gewicht und es gibt so einen kleinen DDR-Effekt, nachdem unsere Staatsratsvorsitzende die Mauer, nur halt größer, wieder errichten will.

Und um nochmal auf die Emotion einzugehen, CS, MS oder Maiordomus....sind in unserem Zusammensein mit diesen hier, die Staatsgrenzen zwischen uns von irgendeiner Relevanz? Ich denke nicht.

links ist wo der daumen rechts ist

4. Februar 2021 14:26

Schreckens-Bilder

Anläßlich der "Erstürmung des Kapitols" habe ich im ML-Kommentarstrang geschrieben, daß - in Entgegensetzung von Ressentiment und "Ethik der Vornehmen" - jede Art von Unmutsäußerung und Protest legitim sei. Zum einen geht es um die Symbolkraft dessen, "denen da oben" nicht alles durchgehen zu lassen, zum anderen um die Wirkmächtigkeit von Bildern (die überdauern nämlich).
Aber: das System wird nicht ins Wanken kommen. Und falls doch, müßte man ja auch wieder hoffen - wie in Kleists "Erdbeben in Chili", durch eine "zufällige Wölbung" einen Schutzraum zu finden (ehe das trügerische Idyll in einem Gemetzel endet).
Auch einer der hoffnungsvollsten Aufstände der deutschen Geschichte, die Bauernkriege, endete in einer schmachvollen Niederlage (und das sagt jemand, der einen Sattel aus dem Besitz Stefan Fadingers wie eine Reliquie verehrt).
Jetzt aber wie manche im Forum - via Nietzsche und Baudelaire - auf eine absolute Eskalationstheorie zu setzen (während man sich gleichzeitig von einer Verelendungstheorie distanziert -?), ist auch wieder nur angewandter Frantz-Fanon-Existentialismus von rechts.
Karl-Heinz Bohrer hatte dieses Umschlagen von Ästhetizismus in Terror schon beschrieben, während er gleichzeitig Jünger sozusagen aus der Gefahrenzone nahm und ihn auch für links anschlußfähig machte.
Und Jüngers Schmerzbegriff unterscheidet sich ohnehin nocheinmal wesentlich von dem hier Kommentierten.

limes

4. Februar 2021 14:50

Der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl erläutert die Polizeitaktik beim Sonntagsspaziergang mit Blick auf die gebotene Verhältnismäßigkeit:

https://t.me/Dr_Heinrich_Fiechtner/1728

Der Ausschnitt ist anscheinend aus diesem Interview:

https://www.derstandard.at/story/2000123799941/anti-corona-demos-wiener-polizeichef-verteidigt-vorgehen-der-polizei

Fesch schaut er aus, muss ich mit Blick auf die traditionsbewusste Uniform sagen. Im Vergleich dazu zeugt das Erscheinungsbild deutscher Polizei bereits von Globalisierung in fortgeschrittenem Stadium.

Volksdeutscher

4. Februar 2021 15:07

@links ist wo der daumen rechts ist - "Karl-Heinz Bohrer hatte dieses Umschlagen von Ästhetizismus in Terror schon beschrieben, während er gleichzeitig Jünger sozusagen aus der Gefahrenzone nahm und ihn auch für links anschlußfähig machte."

Bohrer versuchte es zumindest, Jünger auch links salonfähig zu machen, indem er über ihn z.B. als eine Art geheimen Widerständler assoziierte, als er über Jüngers Marmorklippen behauptete, man könne es auch so lesen, daß das bei jenem um inneren Widerstand gegen die Nationalsozialisten handle. Klar. Man kann. Aber wurde Jünger durch Bohrers Griff in die semantische Trickkiste auch links salonfähig? Wieviele linke Jünger-Verehrer und Jünger-Adepten gibt es? Kennen Sie welche?

Laurenz

4. Februar 2021 16:07

@limes

Man sieht deutsche Volks-Polizei eigentlich nur noch im Kampfanzug.

Laurenz

4. Februar 2021 17:16

@links ist wo der daumen rechts ist

Der "Helle Haufen" zwang Götz von Berlichingen im Zug durchs Maintal nicht umsonst eine Zeit lang zur Führung. Die Bauern waren eben völlig ungebildet in jeglicher Hinsicht, und taktisch dem Adel hoffnungslos unterlegen. Hinzu kamen mangelnde Disziplin und jeder Weinkeller einer geschliffenen Burg wurde leer gesoffen. Das Ende war unausweichlich.

Und die freien Reichsritter scheuten sich nach dem verlorenen Großen-Ritterkrieg (1523) trotzdem die Bauern für ihre Interessen einzuspannen.

Ordo

4. Februar 2021 20:15

Front gegen was? Wenn man die gewalttätigen Auseinandersetzungen in den Niederlanden zum Maasstab nimmt, dann verläuft die Frontbildung auf der Strasse zwischen Einheimischen und Ausländern.

Davon habe ich in Wien nichts gesehen. Die meisten Ausländer scheinen mit den Demos zu sympathisieren, während die einzigen, die klar gegen sie sind, einheimische, weiße Bobos sind. Die allerdings den Staat und seine Institutionen auf ihrer Seite haben. 

anatol broder

4. Februar 2021 21:45

@ ordo 20:15

mein herzlicher kommentar am tag der veröffentlichung des artikels kam seltsamerweise nicht am wächter vorbei. wörtlich schrieb ich: «danke für den bewegenden bericht. ich habe feuchte augen.»

links ist wo der daumen rechts ist

4. Februar 2021 22:36

Jünger 1

@ Volksdeutscher
Ich glaube nicht, daß eine linke Jünger-Begeisterung generell über die Lesart eines heimlichen Widerstands lief.
Bohrers "Ästhetik des Schreckens" hatte ja gerade via Schwarze Romantik einen anderen Zugang gewählt (Die "Blechsturz"-Stellen im Buch halte ich immer noch für unglaublich stark).
"Kronzeuge" aber für Jüngers Anschluß-(nicht Salon-)fähigkeit ist natürlich das Werk von Helmut Lethen. Vgl. parallel dazu auch die schöne Einleitung von Stephan Schlak im Katalog zur Jünger-Ausstellung in Marbach vor einigen Jahren (inkl. Interviews mit Bohrer und Lethen).
Als Kommentar zu Bohrers Werk war Lethen/Kittsteiners Aufsatz "Jetzt zieht Leutnant Jünger seinen Mantel aus" erschienen.
Eine weitere Station war sicherlich das entsprechende Kapitel in Sloterdijks "Kritik der zynischen Vernunft"; zumindest für einen Rudolf Burger schien es das zu sein. Der hatte - Detail am Rande - u.a. Bohrer und Lethen als Vortragende bei seiner Abschiedsfeier als Rektor eingeladen.
Lethens Entdeckung bzw. Vermutung, daß sowohl Jünger als auch Brecht Gracians "Handorakel" gelesen hatten, war die Keimzelle der späteren "Verhaltenslehren der Kälte".  In dem leider zu wenig bekannten Aufsatzband "Unheimliche Nachbarschaften" findet sich dazu auch noch einiges.

links ist wo der daumen rechts ist

4. Februar 2021 23:20

Jünger 2

Die Lesart einer heimlichen Widerstandslektüre mag in Fällen wie diesen eine Rolle gespielt haben:
https://www.nzz.ch/feuilleton/nicht-mit-rechten-reden-ein-juedischer-historiker-und-erns-juenger-ld.1510883
Für viele lag die Faszination aber tiefer - von Andersch über Enzensberger bis Alexander Kluge/Heiner Müller.
Kluges "Schlachtbeschreibung" war für mich übrigens der Beginn, mich vorurteilslos mit der Rolle der Wehrmacht in WK2 zu beschäftigen.
Während meines Studiums galt Jünger im linken Lager - nach den ideologischen Aufladungen durch "Historikerstreit" usw. - durchgehend als Reizfigur; den späteren Nestor der österr. Exilforschung z.B. konnte ich allein durch Namensnennung aus der Reserve locken.
An Jünger gab und gibt es viel zu kritisieren, auf diesen Seiten hatte ich ja vor kurzem gegen seinen "Formenzwang" gewettert (in Kontrast zum späten Benn oder Erhart Kästners spätem Meisterstück), meine Faszination beruht aber auf einem Werk, das - wenn mich die Erinnerung nicht trügt - im Schnellrodaer Gespräch gar nicht erwähnt wurde: "Gläserne Bienen".
Für mich eine geniale Verbindung der Romane aus der Zeit der Erfindungen von Fotografie, Telegrafie, Phonograph, Telefon, Film, Vorform des Fernsehens usw. (Villiers de l'Isle-Adam, Robida, Bellamy...) und eben der Schwarzen Romantik.
Und so "überirdisch" zwischen den Zeitepochen wandelnd sehe ich auch die Figur Ernst Jünger.
 

heinrichbrueck

5. Februar 2021 00:37

„Die allerdings den Staat und seine Institutionen auf ihrer Seite haben.“

Seit wann? Der Staat betreibt Umvolkung, euphemistisch „demographische Entwicklung“ genannt. Die weißen Bobos sind auch gemeint.

Maiordomus

5. Februar 2021 11:01

@Wahrheitssucher. Ich war 1968 und noch später als angeblicher Extremist registrierter Aktivist gegen die 68er, sogar in Berlin, wo ich mich zu Dutschkes Zeit als "Faschist" beschimpfen lassen musste. Es gab damals durchaus eine Gegenbewegung, wobei die von mir vertretene Richtung nicht national (die gab es auch), sondern konservativ war. Diese Richtung wurde damals von Prof. Georg Stadtmüller (Osteuropahistoriker) gefördert; es gab, nicht nur bei den Vertriebenen, deren Geschichte mich seither interessiert, noch einen klar rechten Flügel im BRD-Establishment. Finde es nicht herablassend, wenn einer mit Erfahrungen aus der damaligen Zeit sich gegenüber Rechten von heute äussert, mit Mahnung zur Besonnenheit. Versichere Ihnen, dass es schon damals rufschädigend war, als "rechts" oder gar "rechtsextrem" denunziert zu werden. Wenn ich denke, dass mein bedeutendster Weggefährte, G-K Kaltenbrunner, sich dies bis in heutige Antifa-Lexika hinein noch postum bieten lassen muss! Las heute morgen übrigens ein religiöses Gedicht von Klepper; bin hoffentlich bei Ihnen nicht an falscher Adresse.

Volksdeutscher

5. Februar 2021 14:40

@links ist wo der daumen rechts ist - Ich danke für die Hinweise, die Stelle bei Bohrer zu Blechsturz werde ich mir erneut lesen.

Es dürfte ein Gemeinplatz sein, daß während rechte Intellektuelle und Künstler wegen ihrer tatsächlichen und vermeintlichen Nähe zum Nationalsozialismus immer wieder kritisiert und von links angegriffen wurden, werden linke Intellektuelle und Künstler zu ihrer Nähe zum Kommunismus nur selten oder niemals kritisiert, geschweige denn angegriffen. Als müßten sie die "Schuld" der Väter und Großväter durch vorauseilende Gehorsam abarbeiten. Mißerfolge rechter Intellektuelle liegt nicht zuletzt darin begründet, daß sie auch in der zweiten und dritten Generation noch immer über das Stöckchen springen, das andere ihnen oder sie sich selbst hinhalten, anstatt endlich den Spieß umzudrehen, und die andere Seite in die Erklärungsnot zu zwingen. Geschichtliche Beispiele und Anlässe gäbe es dazu auch heute noch genug. Man kann sich nicht ständig auf Geldnot hinausreden.

Ordo

5. Februar 2021 15:06

Seit wann? Der Staat betreibt Umvolkung, euphemistisch „demographische Entwicklung“ genannt. Die weißen Bobos sind auch gemeint.

Ja richtig, das ist genau das, was diese Leute wollen. Für eine buntere Zukunft und so. Diejenigen, die heute diese Agenda in die Tat umsetzen, kommen ja aus demselben Milieu. Vielleicht ist auch der ein oder andere, der Lichtmesz am Sonntag durch die Fensterscheibe den Stinkefinger zeigte, direkt involviert. Keine Solidarität mit solchen Leuten. 

Laurenz

5. Februar 2021 16:26

@Anatol Broder @Ordo

"mein herzlicher Kommentar am Tag der Veröffentlichung des Artikels kam seltsamerweise nicht am Wächter vorbei. Wörtlich schrieb ich: «Danke für den bewegenden Bericht. Ich habe feuchte Augen.»"

Auch, wenn auf SiN die Freiheit für Foristen die "größte" in Buntland darstellt, so gibt es auch hier den von Ihnen zitierten Bademeister, der das Springen vom Rand ins Wasser unterbindet.

Insofern bin ich immer in einer gewissen Schadenfreude beglückt, wenn ich von meinen Freunden hier höre, dieser oder jener Kommentar ging nicht durch. Wir debattieren natürlich auch darüber, wo der wunde Punkt lag, oder unsere Beiträge schlicht zu blöd waren.

Von daher sind Sie, Anatol Broder, natürlich in bester Gesellschaft und stehen natürlich unter unserem besonderen Schutz, auch wenn, oder trotzdem Sie keine Kirchensteuer zahlen.

Laurenz

5. Februar 2021 16:41

@Anatol Broder

"Anatol ist ein schöner Männername, habe ich gehört. Im Osten geht die Sonne auf."

Anatol bedeutet "der aus dem Morgenland (Anatolien) stammende. Ist jetzt aktuell nicht so wirklich angesagt, denn davon haben wir schlicht zu viele.

Laurenz bedeutet hingegen, "der aus der Lorbeer-Stadt (Laurentium) stammende". Und Lorbeer auf dem Haupte steht doch einigen recht gut.

 

limes

5. Februar 2021 21:53

@ Laurenz, @ anatol broder @ Martin Sellner (weil wir gerade von Männernamen sprechen):

Jetzt also ein weiterer österreichischer Freiheitlicher namens »Martin«: Martin Rutter (nicht zu verwechseln mit dem deutschen »Hundeprofi« ähnlichen Namens).

Der »Andreas« als beliebter Vorname für die Söhne patriotischer Österreicher bekommt künftig womöglich Konkurrenz – vom »Martin«.

PS: Als Tochter eines nach dem Krieg in Deutschland lebenden Steirers und einer deutschen Mutter bin ich gebürtige Österreicherin und wurde als Minderjährige mit meinen Eltern deutsche Staatsangehörige. Kein Grund für Identitätskonflikte. Aber für österreichische Umgangsformen, Mundart und Küche, für das Landschaftsbild des Voralpenlandes, für die Erinnerung an eine heile Heimat wird mein Herz immer schlagen.

Vielleicht mag Antaios ein Kochbuch ins Programm aufnehmen? Das »Wilderer-Kochbuch – mit Durchschuss« (Böhlau Verlag) wurde mir von österreichischen Verwandten geschenkt, die sich keinesfalls dem rechten Lager zuordnen. Gute Rezepte und Geschichten vom einfachen widerständigen Volk.

Laurenz

5. Februar 2021 23:58

@limes

Der Mädchenname meiner Mutter ist Rausch. Meine Mutter lebte in der 5. Generation eines Remaklus Rausch, der zu Lohr-Sendelbach eine Schreinerwitwe heiratete, deren Nachkommen sich stark vermehrten, man nannte sie deswegen auch under-fRängisch die "Remaggels". Remaklus Rausch gehörte zur 3. Generation der Rauschs in Seligenstadt, welche vorher aus dem Salzburger Land kamen.

Ein Land, ein Volk und bitte keine Habsburger (Schweizer Adel) mehr.

anatol broder

6. Februar 2021 12:33

laurenz 

der lorbeer steht für eitelkeit. nietzsche fasst sie so zusammen:

Man muss sich also eingestehen, dass die eitelen Menschen nicht sowohl Anderen gefallen wollen, als sich selbst, und dass sie so weit gehen, ihren Vorteil dabei zu vernachlässigen; denn es liegt ihnen oft daran, ihre Mitmenschen ungünstig, feindlich, neidisch, also schädlich gegen sich stimmen, nur um die Freude an sich selber, den Selbstgenuss, zu haben.

laura schreit hurra.

Laurenz

6. Februar 2021 16:14

@Anatol Broder @Laurenz 

Da zitiert der Bock als Gärtner Nietzsche,

exakt derjenige, der aus intellektueller-, oppositioneller und völkischer Eitelkeit KLEIN schreibt, da die Römer nur "groß" schrieben.

Es ist meist der didaktische Befehl (Castaneda) von Müttern, der Söhne dazu zwingt, permanent Intelligenz zu beweisen, wo gar nichts zu beweisen ist. Männer, die solche Mütter haben, welche evolutionär durch Söhne beabsichtigen, sind leicht zu erkennen. Hier liegt hintergründig die Eitelkeit von Müttern vor.

Hätte ich einen Sohn, da muß ich @limes widersprechen, dann hieße dieser nicht Martin (der hl. Martin war im Grunde nichts anderes als ein Nuttenpreller), sondern Horst (der aus dem Walde kommt), Oswald oder Tankred.

Wozu in die Ferne schweifen, liegt das Gute doch so nah.