In einem laufenden Gefecht (und gar vor einer großen Wahl) von einem Wechsel der Leitstrategie auch nur zu sprechen, verhält sich notwendig defaitistisch gegenüber der aktuellen Ausrichtung. Es empfiehlt sich daher, solche Fragen in der Regel nicht öffentlich zu erörtern. Dennoch kann es in jedem Konflikt zu einem Punkt kommen, an dem ein fehlendes öffentliches Bewußtsein über einen „Plan B“, noch schädigender auf die allgemeine Moral wirkt als dessen Thematisierung.
Diesem Punkt nähern wir uns an. Die Schäden zeigen sich bereits jetzt: Auswanderungswellen aus Deutschland, Rückfälle in Zynismus, Rückzug in digitale Halbwelten und die Wiederkehr längst überwundener Ideologiefragmente. Geht der Glaube an einen realen Erfolg verloren und greifen keine Durchhalteparolen mehr, verfällt ein Teil der Kräfte in Resignation und geht von der Fahne. Diese verlegen sich im besten Fall auf die optimale Gestaltung ihrer privaten, bürgerlichen Lebensentwürfe und eine „Lebensreform“ die heute im „white egg nationalism“ und seinen Spielarten wieder fröhliche Urstände feiert. Ein anderer Teil radikalisiert sich, flüchtet sich in esoterische Krisenkulte, pflegt verbale Militanz, die in Einzelfällen sogar in Terror umschlägt. Das ist genau der Zustand des rechten Lagers, den sich jene wünschen, welche die Identitäre Bewegung „terrorisieren“ wollen (und mich auf Platz 9 der weltgefährlichsten Menschen plaziert haben). Die “Corona”-Krise, welche die Tendenz zur Sezession unabhängig von demographischen Fragen noch verstärken könnte, habe ich in diesem Text bewußt ausgespart.
Es ist, so denke ich, an der Zeit, über einen “Plan B” zu sprechen, um Zweifelnden und Verzweifelten neue Perspektiven zu geben. Der bisherigen Leitstrategie der IB und der meisten Kräfte im neurechten Lager, der „Reconquista“, stelle ich hier also die „Sezession“ gegenüber, die dasselbe Ziel mit anderen Mitteln und über einen anderen Weg anstrebt.
Ein Wechsel der Strategie ist bei gleichbleibendem Ziel ebenso möglich, wie man eine fehlgeschlagene Taktik austauschen kann, ohne die Strategie zu ändern. Das Ziel lautet unumstößlich: der Erhalt der ethnokulturellen Identität, Kontinuität und Homogenität. Das impliziert den Erhalt von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Meinungspluralismus etc., für die ein Volk als politischer Träger, wenn auch keine Garanten, so doch notwendige Vorbedingungen sind.
Diese Überlegungen folgen aus einem Prinzip, das ich die „Tugend des Feldherren“ nennen möchte. Wir alle kennen das Beispiel des letzten Wächters aus Pompeji. Seine Aufgabe, das Ausharren auf dem Posten, ist die Tugend des Soldaten. Jeder Soldat, der seinem Befehl gemäß an einer Frontlinie ausharrt und dort fällt, sei der ihm zugewiesene Abschnitt strategisch auch noch so sinnlos, hat seine Pflicht erfüllt und tugendhaft gehandelt. Flieht er, dann entehrt er sich. An den Feldherrn muß aber ein anderes Maß gelegt werden. Wählt er aus geistiger Trägheit, Charakterschwäche oder sonstigen vorwerfbaren Mängeln eine falsche Strategie und setzt die Kräfte falsch ein, dann schickt er Männer sinnlos in den Tod. Seine Tugend kann und muß daher manchmal in der Anordnung eines Rückzugs und der Aufgabe einer Stellung und Belagerung bestehen.
Jeder von uns, dem andere zuhören und der durch sein Schreiben, Reden und Tun andere beeinflußt, befindet sich – entsprechend seinem Wirkungsgrad – in der Rolle eines „Feldherren“. Dessen Pflicht und Tugend besteht darin, in unerbitterlicher Schärfe mittels „strategischem Pessimismus“ nach dem richtigen Punkt zu suchen, auf den wir die begrenzten und schwindenden Ressourcen des Lagers fokussieren sollen. Ich hoffe, daß dieser Text dieser Aufgabe gerecht wird und nicht auf einer takisch-propagandistischen Ebene gegen sie verstößt.
Das Ziel, der Erhalt unserer Identität, setzt eine gezielte Grenz‑, Bevölkerungs- und Identitätspolitik voraus. Angesichts der ideologischen Herrschaft des Ethnomasochismus und der globalen „liquiden Gesellschaft“, kann keine Masse an privaten „Konsumentenentscheidungen“ den Bevölkerungsaustausch stoppen. Die bisherige Strategie zur Erlangung der nötigen politischen Macht wurde bereits benannt. Die „Reconquista“ bezeichnet die Eroberung und Sicherung der politischen Macht durch metapolitische Macht. Diese akkumuliert man durch Aktionismus, Massenorganisation, Informationsarbeit, Unipolitik, etc. Ebenso erfordert dieses Vorgehen den Aufbau von Gegenkultur und eines Solidarnetzwerks, das die Bewegung nachhaltig und attraktiv macht.
Die „Reconquista“ folgt dem Machtverständnis und den Theorien der „nonviolent action“ (die blinden Flecken ihrer linken Schöpfer wurden hier analysiert).
Zwei mögliche Konkurrenzstrategien, die vorgeben, dasselbe Ziel zu erreichen und von identitärer Seite kritisiert werden, sehen wir im Parlamentspatriotismus (das Primat der Gewinnung politischer Macht vor metapolitischer Macht) und in der Militanz (Eroberung der politischen Macht durch Gewalt in Form von Putsch, Regizid, Einfall fremder Mächte, etc.)
Bisher bestand die Aufgabe neurechter Intelligenz vor allem in der Bekämpfung altrechter Pseudomilitanz, welche in immer wiederkehrenden Charaktermasken dem Krisenkult frönt. Die einzige Lösung wird hier aufgrund einer falsch verstandenen soldatischen Haltung in Gewalt und Militanz gesucht. Damit diese Strategie realistisch erscheint, müßte erst die bestehende Ordnung zusammenbrechen, was in zahlreichen apokalyptischen Szenarien geradezu herbeigesehnt wird. Der Hang zu „prepping“, zum Horten von Waffen und zur „Panverschwörung“ gehen Hand in Hand mit dieser Haltung, die in jedem politischen und religiösen Lager eintritt, wenn revolutionäre Strategie fehlt. Die Hoffnung auf das (militärische) Eingreifen einer dritten Macht, seien es Trumps „versteckte Armee“ aus „SHAEF-Patrioten“, Putins Milizen oder Flugscheiben, sind Variationen einer unbewußten Militanzstrategie. Sie soll hier, ebenso wie der Parlamentspatriotismus, nicht erneut analysiert und widerlegt werden. (Ebenso gehe ich hier auf substrategische Irrwege wie den „Infokrieg“, den „metapolitischen Intellektualismus“, etc. nicht ein. Diese Aufgabe stelle ich mir in einem Buch, das bald im Antaios-Verlag erscheinen soll.)
Die einzige Wahl, die sich meiner Meinung nach stellt, besteht zwischen den Leitstrategien der „Reconquista“ und der „Sezession“. Letztere können wir wie folgt definieren: Die Sezession koppelt das Ziel „Erhalt der ethnokulturellen Identität“ von dem Zwischenziel der Reconquista (Eroberung metapolitischer Macht zur Erlangung politischer Macht) ab. Die Bewahrung des Eigenen soll von der Erlangung staatspolitischer Macht weitgehend unabhängig gemacht werden. So findet eine Veränderung des Bezugsrahmens statt. Es geht nicht mehr um den Staat, sondern um eine Sammlung aller verfügbaren Ressourcen auf eine Region, in der die absolute parlamentarische Mehrheit angestrebt wird. Vor allem soll aber eine Struktur aufgebaut werden, die großflächige „präfigurative Politik“ ermöglicht. Damit sollen in einer konkreten Region Bevölkerungsaustausch und Kulturverfall durch soziales Handeln direkt aufgehalten und umgekehrt werden, statt indirekt über die die Erlangung der Regierung mittels alternativer Bevölkerungs- und Identitätspolitik.
Es besteht ein datierbarer Zeitpunkt, ab dem das gemeinsame Ziel von „Sezession“ und „Reconquista“ von letzterer prinzipiell nicht mehr erreicht werden kann. Ich nenne ihn den „point of no return“. Es ist der demographische Augenblick, in der eine metapolitische Strategie zum Erhalt der ethnokulturellen Identität unmöglich geworden ist, da eine Mehrheit für eine andere Bevölkerungspolitik aufgrund des Bevölkerungsaustauschs nicht mehr herstellbar ist.
Ab diesem Zeitpunkt ist für eine identitäre Politik jede dauerhafte Mehrheit im Parlament, ganz abgesehen von der fortgeschrittenen Unterwanderung in Verwaltung, Exekutive und Jurisdiktion, unmöglich geworden. Die “ethnische Wahl” dominiert dann den Staat und die Demographie hat die Demokratie verschlungen.
Das Problem, daß eine Ausweitung der Abstimmungsgemeinschaft (qua Verleihung des allgemeinen Wahlrechts) nie rückgängig gemacht werden kann, macht diesen Zustand irreversibel. Theoretisch wäre es möglich, wie das Beispiel Dänemarks zeigt, auch in linken Parteien einen Konsens gegen Massenmigration herzustellen. Ebenso gibt es viele assimilierte Migranten, die sich explizit gegen den Bevölkerungsaustausch einsetzen. Sobald aber ein Großteil des Elektorats selbst (nichteuropäischen) Migrationshintergrund hat und in nichtassimilierten Enklaven lebt, ist jede Einschränkung der transnationalen Migration politisch unrealistisch. Ich würde diesen Punkt eingedenk des Wahlverhaltens der einheimischen Bundesbürger dann ansetzen, wenn 30% der Wahlberechtigten nichteuropäische Migranten sind.
Der Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund beträgt in Deutschland rund 26%. Bei den unter 5‑Jährigen sind es über 40%.
Die Ersetzungsmigration und die hohen Geburtenraten lassen diese Zahlen exponentiell steigen. Bei der Bundestagswahl im Jahr 2013 gab es erst 9% Wahlberechtigte mit Migrationshindergrund. 2017 stieg die Zahl auf 10,2 % an. Eine Migranteninitiative namens “Nicht ohne uns” beklagt, daß bei der Bundestagswahl 2021 14% der volljährigen Wohnbevölkerung in Deutschland aufgrund fehlender Staatsbürgerschaft nicht wählen können. In Wien haben aus demselben Grund rund ein Drittel, in einigen Bezirken sogar mehr als 50% der Migranten keine Wahlberechtigung. Diese „Diskrepanz“ wird von linken Parteien durch Masseneinbürgerungen oder Ausländerwahlrecht beseitigt werden, sobald sie die politische Macht dazu haben. Wann der demographisch-politische „point of no return“ eintritt, ist also schwer vorherzusagen. Geht die Entwicklung weiter wie bisher dürfen wir um das Jahr 2045 mit dem definitiven Ende der deutschen Demokratie durch ethnokulturellen Substanzverlust rechnen. Parteien werden ab dann immer deutlicher als Vertreter ethnoreligiöser Interessengruppen hervortreten und in einem retribalisierten Vielvölkerstaat um ihren Anteil an Macht und Wohlstand ringen.
Alle metapolitischen und kulturrevolutionären Überlegungen, die aufs Ganze zielen, sind ab dann hinfällig. Ab dann kann eine rechtspopulistische Strategie des Parlamentspatriotismus sich nur mehr dem trügerischen Irrtum eines „civic nationalism“ hingeben. Rechte Parteien müssen also zu lächerlichen deutschen Kopien der US-Republikaner werden. Migrationspolitik würde dann nurmehr anhand sicherheitspolitischer und wirtschaftlicher Fragen beurteilt (Bevölkerungsaustausch ist gut, solange er „legal“ stattfindet). Man würde sich, die LKR kann als Avantgarde dieser Kapitulation betrachtet werden, als libertäre, islamkritische „law-and-order“-Partei neu definieren.
Hängt man hingegen an Volk und Kulturnation, so zwingt der Kippunkt zu einer Änderung der Leitstrategie. Man befindet sich ab dann in einer ähnlichen Lage wie die Kopten in Ägypten oder die Deutschen in Südtirol. Zwar wäre es theoretisch möglich, auch als ethnische Minderheit migrations- und kulturpolitische Dominanz in einem Staat zu erreichen. Der von Identitären angestrebte Zustand ist jedoch nicht nur die Spitzenposition einer autoritären ethnischen Föderation, wie sie die Aleviten in Syrien einnehmen, sondern ein solidarischer, demokratischer Rechts- und Nationalstaat. Daß unter der derzeitigen antiweißen Stimmung, die so rasch nicht verfliegen wird, eine Partei der Autochthonen „minority rule“ ausüben könnte, ist hochgradig unrealistisch. Das gilt insbesondere, weil jede tribale Ausrichtung ausschließlich bei Einheimischen als politisches Verbrechen denunziert und brutal verfolgt wird, während sie bei migrantischen Parallelgesellschaften teilweise sogar gefördert wird.
Was ist die richtige Strategie in der neuen, postdemokratischen Mulitminoritätengesellschaft? Meiner Ansicht nach besteht sie in einer „temporären Sezession“. Diese stellt keine eigene Staatsgründung, sondern eine Sammlung und Konzentration aller verbliebenen Ressourcen in einer bestimmten Region dar, um dort die entsprechenden Mehrheits- und Synergieeffekte zu erzielen. Ich will daher fortan von einer „Sammlungsstrategie“ sprechen.
Die natürliche und instinktive Reaktion vieler Deutscher auf die Katastrophe des Bevölkerungsaustauschs und der Überfremdung besteht bereits jetzt in der „white flight“. Unorganisierte Auswanderungswellen, die Bildung kleiner, kurzlebiger „Siedlungskreise“ und in Extremfällen die Versuche von autonomen Staatsgründungen mehren sich im rechten Lager. Ich nenne diesen Prozeß die „automatische Eklavenbildung“ und habe ihn aufgrund seiner bürgerlichen Apolitik und Asozialität als „Arche-Noah-Strategie“ kritisiert.
Im Unterschied dazu ist die Sammlungsstrategie ein geordneter und koordinierter Prozeß, der alle Akteure des rechten Lagers in seinen Plan fügt, um maximale Effizienz und minimale Friktion zu ermöglichen. Es geht hier nicht um die Rettung der eigenen Felle ins Trockene und die Flucht an einen (noch) lebenswerten Ort, sondern um die Bewahrung der ethnokulturellen Identität durch Schaffung und Erhaltung eines ebensolchen Bereichs. Die Strategie bestünde also auch in einer Bewußtmachung, Politisierung und Professionalisierung der stattfindenden Enklavenbildung in jenen Räumen des Staatsgebiets, in die sie sich instinktiv verlagert hat.
Anders als diese Enklavenbildung ist die Sammlungsstrategie kein reaktiver, automatischer und desorganisierter Prozeß Privater, sondern gemeinsame Leitlinie von Partei, Bewegung und Gegenöffentlichkeit, die sich auch in Wahlkämpfen, Informationsarbeit, Aktionen, Kundgebungen, etc. niederschlägt. Ebenfalls wird nicht versucht, durch ein Verschwinden von der Bildfläche und einen Rückzug ins Private der Repression zu entgehen. Die politischen Widerstände und Angriffe gegen die Sammlungsstrategie müssen, ebenso wie die jetzige Repression gegen die Strategie der Reconquista, antizipiert und gekontert werden. Der Gegner ist selbstverständlich nicht indifferent oder wehrlos gegen seine solche Strategie und wird sie, das erkennt man bereits am Alarmismus angesichts kleinster Siedlungsprojekte, mit brutaler Härte verfolgen.
Gegen diese Angriffe gälte es in möglichst großen Bereichen eine präfigurative, identitäre Politik umzusetzen. In diesen Gebieten müßte die absolute Mehrheit in Landesparlamenten und Stadträten ebenso angestrebt werden wie die metapolitische Dominanz über die lokale Zivilgesellschaft. Über ein umfassendes Netz an Parallelstrukturen müßten, soweit das rechtlich möglich ist, Bedingungen geschaffen werden, die deutschen Familien eine Lebensperspektive bieten.
Jede sektenartige Kommunenbildung ist um jeden Preis zu vermeiden. Dasselbe gilt für “Staatsgründungen” und Sezessionsbestrebungen im engeren, staatspolitischen Wortsinn. Abgesehen von den strafrechtlichen Aspekten schreckt man damit genau jene Masse ab, die man anziehen und sammeln will. Man macht sich angreifbar und legitimiert die staatliche Repression. Keinesfalls darf eine Sammlungsstrategie das staatliche Gewaltmonopol herausfordern und in die Militanz kippen. Das wäre ihr Ende, wie zahlreiche Beispiele aus der jüngeren Geschichte belegen. Ich will in meinem nächsten Blogbeitrag genauer auf die Ausgestaltung dieser Strategie eingehen und dabei auf Vorbilder von den Sudetendeutschen Landsmannschaften über Südtiroler Katakombenschulen bis zu den Kibbuzim zu sprechen kommen. Ebenfalls will ich dabei auf erste Kritik zu diesem Gedankengang eingehen. Abschließend will ich hier das politische Narrativ der Sammlungsstrategie umreißen.
Während die Reconquista die legitime Hoheit der einheimischen Bevölkerung über ihr Staatsgebiet, ihre Leitkultur und Bevölkerungspolitik zurückerobern will, läuft die Forderung der Sezession notwendig auf Volksgruppenrechte in einer Region hinaus.
Sie fußt damit auf einer unversöhnlichen Zurkenntnisnahme der Multiminoritätengesellschaft als derzeitigem status quo. „Unversöhnlich“ deshalb, weil die Schuld an dieser aufgenötigten Entwicklung nicht verschwiegen und die Reconquista als endgültiges Ziel aufrechterhalten bleibt. Wie Spanier in Asturien die Erinnerung an ihre ursprüngliche Herrschaft nie aufgaben, so muß in den Sammlungszonen einer postidentitären, multikulturellen BRD die Erinnerung an Deutschland wachgehalten werden.
Die Forderung der AfD, die sich in diesem Szenario zu einer „Volksgruppenpartei“ entwickeln würde, wäre zweigliedrig. Entweder das Parlament setzt noch in seiner postdemokratischen, ethnischen Fragmentierung eine patriotische Bevölkerungs- und Identitätspolitik um (die Bewegung DO5 hat sie seinerzeit in einem „5‑Punkte-Plan“ umrissen und im wesentlichen entsprechen sie auch dem Normalisierungspatriotismus der AfD-Kampagne „Deutschland, aber normal“ ), oder man erkennt die lokalen Volksgruppenrechte der Deutschen in Deutschland in ihren Kernzonen an.
Tatsächlich bestehen zu dieser Forderung zahlreiche Rechtsquellen im Verfassungsrang. Vor allem in Österreich wird im Staatsgrundgesetz klar festgehalten: „Jede Volksgruppe hat ein unverletzliches Recht auf Erhaltung ihres Bestandes sowie auf Wahrung und Pflege ihrer Sprache und ihres Volkstums. Die Volksgruppen und ihre Angehörigen stehen unter dem besonderen Schutz der Gesetze.”
Insofern und sobald die einheimischen Deutschen, die als „Biodeutsche“, „Almans“, „Schon-länger-hier-Lebende“ auch vom Mainstream als solche bezeichnet werden, keine Mehrheit mehr darstellen, kann man ihnen weder die juristische Schutzlosigkeit noch die wirtschaftliche Haftung für das Ganze zumuten.
Gegen die absehbare Strategie der globalen Eliten und Ethnomasochisten, der deutschen Minderheit ein „weißes Privileg“ und eine „minority rule“ zu unterstellen, um ihr die Schuld an allen Problemen in der bunten BRD zuzuschieben, muß das rechte Lager ein klares Gegennarrativ vorbereiten. Dieses besteht aus den beiden genannten Alternativen: „Reconquista oder Sezession - tertium non datur.“
Entweder Deutschland ist ein deutsches Land mit deutscher Leitkultur und deutscher Mehrheitsbevölkerung, in dem fremde Minderheiten vor Übervorteilung geschützt werden. Dann muß es aber auch Gesetze zum Erhalt dieser Leitkultur und Mehrheitsbevölkerung geben. Ist das aber nicht der Fall, so haben Deutsche als eine Minderheit unter anderen Anrecht auf rechtlichen Schutz und den Erhalt ihrer ethnokulturellen Identität.
Selbstverständlich ist diese Argumentation nur logisch zwingend und wird unsere Gegner nicht beeindrucken. Die Doppelforderung: „Stop des Bevölkerungsaustauschs oder Volksgruppenrechte“ ist aber ein solides demokratiepolitisches und rechtsstaatliches Narrativ, das einer Sammlungsbewegung Legitimation und Zuspruch verschaffen würde.
Ein identitäre Partei und eine identitäre Bewegung würden weiterhin im Bundestag und in den großen westlichen Metropolen aktiv sein, doch ihre Basis und ihr Machtzentrum im Osten aufbauen. Ihre Hauptaufgabe ist jedoch nicht mehr der Fokus aller Ressourcen auf die Erringung einer Mehrheit im Parlament, sondern der Abzug der Kräfte aus den Zonen des Bevölkerungsaustauschs und ihre Sammlung in den Kernzonen. Nur wenn dort durch konkrete, direkte Maßnahmen Überalterung, Kinderlosigkeit und Dekadenz überwunden und der Bevölkerungsaustausch aufgehalten werden kann, haben die Sammlung und unser Volk eine Zukunft.
Wie konkret diese präfigurative Politik aussehen könnte, welche Rolle Bewegung und Partei in dieser neuen Strategie spielen, wie sich jeder einzelne dabei einbringen und wie ein Wechsel der Leitstrategien sich vollziehen kann, will ich, wie erwähnt, im nächsten Beitrag umreißen. Da dieser Text auch eine Debatte und einen Nachdenkprozeß anregen soll, bitte ich um konstruktive Kritik in der Kommentarspalte. Nach wie vor sehe ich in der metapolitischen Reconquista die sinnvolle Leitstrategie für unser Lager, die vor dem „point of no return“ noch eine demokratische Wende einleiten könnte. Allerdings ist es Zeit, über einen “Plan B” nachzudenken, um den Ausbruch von zynischer Resignation und negativer Radikalisierung im rechten Lager zu verhindern.
Ralph
Eine gute Zusammenfassung über mögliche Strategien, Herr Sellner. Die Konzentration in einem bestimmten Territorium ist aber keineswegs neu. Bsplw. hat sich bereits vor einigen Jahren eine Initiative gegründet, welche ein Zusammenrücken in Mitteldeutschland propagiert und scheinbar auch praktische Unterstützung zu diesem Vorhaben anbietet.