Miteinander ins Gespräch kommen?

Es gibt gegenüber der Meinungsführerschaft beanspruchenden linksgrünen Hegemonialgewalt keine Gesprächsmöglichkeit.

Heino Bosselmann

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

Auch gegen­über ihren einst libe­ra­len, sozi­al- und christ­de­mo­kra­ti­schen, jetzt aber völ­lig assi­mi­lier­ten Anhäng­seln gibt es die­se Mög­lich­keit nicht mehr. Die Fra­ge soll­te jedoch anders gestellt wer­den: Gibt es über­haupt eine Gesprächsnotwendigkeit?

Allein der Streit um die Mei­nungs­frei­heit (gera­de im Geran­gel um Uwe Tell­kamp und sein bered­tes Wort vom ver­eng­ten Mei­nungs­kor­ri­dor wie­der the­ma­ti­siert) wird zur Far­ce. Die Ber­li­ner Repu­blik ent­fernt sich von der Mei­nungs­frei­heit eben dadurch, daß sie den „Dis­kurs“, die „Viel­falt“, die „Tole­ranz“, die „Welt­of­fen­heit“ in einem pene­tran­ten und per­ma­nen­ten Dau­er­ri­tu­al betont. Rei­ne AgitProp-Kultur.

Man fühlt sich an die all­ge­gen­wär­ti­gen Wand­zei­tun­gen und Trans­pa­ren­te der DDR erin­nert: Was andau­ernd raus­ge­schrien wird, glaubt kei­ner mehr und erkennt die­se dreis­te Pene­tranz als selbst­re­fe­ren­ti­el­le Grund­übung des Sys­tems; dazu bedarf es kei­ner freu­dia­nisch durch­ge­stan­de­nen Ana­ly­se der längst gesamt­ge­sell­schaft­lich ein­ge­wach­se­nen und sich eigen­dy­na­misch ver­stär­ken­den Neurose.

Wenn die Mei­nungs­füh­rer­schaft der Ber­li­ner Repu­blik wie selbst­ver­ständ­lich davon aus­geht, sie wäre dis­kurs­ori­en­tiert, wäre gar tole­rant und auf Viel­falt aus und pfleg­te so das, was Karl Rai­mund Pop­per mit einer „offe­nen Gesell­schaft“ bezeich­ne­te, so meint sie damit ledig­lich den Dis­kurs, die Tole­ranz und die Offen­heit unter­ein­an­der, also inner­halb der sich immer her­me­ti­scher abgren­zen­den Mei­nungs­füh­rer­schaft selbst, zu der man – wie in ideo­lo­gi­schen Par­tei­en oder reli­giö­sen Gemein­schaf­ten – nur kraft eines Bekennt­nis­ses gehört. Nur braucht es unter selbst­er­klärt Glei­chen über­haupt kei­ne Tole­ranz im Dis­kurs, inso­fern es eben genau an Viel­falt fehlt, wo alles so gleich­ge­sinnt wie gleich­ge­schal­tet ist.

Wer mit­re­den will, muß erst mal dazu­ge­hö­ren (dür­fen), also poli­tisch kor­rekt erzo­gen oder ein Kon­ver­tit sein, dem man die Umkehr im Sin­ne der rei­nen Leh­re abnimmt. Das ist einem als rechts oder rechts­extre­mis­tisch Mar­kier­ten jedoch ver­wehrt. Es kommt nicht mal dar­auf an, ob man tat­säch­lich oder nach eige­ner Über­zeu­gung rechts oder rechts­extre­mis­tisch wäre, denn dar­über darf man gar nicht selbst befin­den, die dia­gnos­ti­sche Fest­schrei­bung obliegt allein der Mei­nungs­füh­rer­schaft, im Kon­sil mit ihrem mitt­ler­wei­le fest instal­lier­ten Appa­rat von Deu­tungs­be­hör­den und den ihr ange­schlos­se­nen Medi­en, die für sich viel­leicht noch aller­lei dür­fen, nur eben nicht gegen Leit­be­kennt­nis­se verstoßen.

Davon gibt es nur noch eines: „Kei­nen Mil­li­me­ter nach rechts!“ – Und eben die­ser Mil­li­me­ter ist nach Urteil der Mei­nungs­füh­rer­schaft sehr, sehr schnell über­schrit­ten. Wenn das jedoch gesche­hen ist, droht dem Grenz­gän­ger, so die Grund­ver­ein­ba­rung, der völ­li­ge Absturz – in den Orkus des Gewalt­ver­herr­li­chen­den, der „grup­pen­be­zo­ge­nen Men­schen­feind­lich­keit“, des Ras­sis­mus und Anti­se­mi­tis­mus, kurz in die voll­stän­di­ge und irrever­si­ble Ver­wor­fen­heit, aus der es kei­ne Erlö­sung mehr gibt.

Geset­zes­an­trä­ge, die angeb­lich vor Rechts­extre­mis­mus schüt­zen sol­len, aber über­haupt die Oppo­si­ti­on tref­fen und kri­mi­na­li­sie­ren wol­len, sehen aus wie hier zitiert. Man beach­te Wort­wahl, Kon­no­ta­tio­nen und Gedankenführung.

Dank Goog­le sind nicht ein­mal mehr Diens­te und infor­mel­le Mit­ar­bei­ter nötig; alles liegt ja offen, kann mit ein paar Klicks „recher­chiert“ wer­den, ohne daß da noch veri­fi­ziert wer­den müß­te oder Zusam­men­hän­ge zu klä­ren wären. Nein, es rei­chen die von Algo­rith­men gewich­te­ten und gelis­te­ten Links völ­lig aus, so wie in der unter­ge­gan­ge­nen Repu­blik zur Beur­tei­lung des Men­schen allein die Akten genüg­ten. Heu­te kann jeder Per­so­nal­chef und Amts­lei­ter selbst Füh­rungs­of­fi­zier sein, ohne noch auf Denun­zi­an­ten und IMs und deren Berich­te ange­wie­sen zu blei­ben. – Der Delin­quent kommt nie und nim­mer aus der Bre­douil­le, bleibt doch die digi­ta­le Pran­ger­ta­fel auf ewig mit sei­nen Schand­ta­ten beschrieben.

Die Mei­nungs­füh­rer­schaft wird über die von ihr in frag­wür­di­ger Zuschrei­bung vor­ge­nom­me­nen Ver­dik­te, jemand wäre rechts­extre­mis­tisch, über­haupt nicht reden wol­len, sie will dazu gar kei­ne Argu­men­ta­tio­nen hören, denn das hie­ße ja, dem Feind ein Podi­um bie­ten und ihm gar Gehör schen­ken zu müs­sen, was gera­de dem doch gar nicht zukom­men darf. Wer doch zu argu­men­tie­ren und sich zu erklä­ren, gar noch dazu­zu­ge­hö­ren ver­sucht, der hat die neu­en Regeln nicht ver­stan­den und mutet unfrei­wil­lig komisch an.

Denn: Zu ihrer eige­nen Selbst­ver­ge­wis­se­rung und Legi­ti­ma­ti­on bedarf die Mei­nungs­füh­rer­schaft dring­lich des über­all gewit­ter­ten Rechts­extre­men. Wer mehr denn je Macht­po­li­tik über Moral her­lei­tet, wer einer Anthro­po­lo­gie folgt, nach der Men­schen erst dann final gut und gerecht sind, wenn man ihnen jetzt end­lich die Bedin­gun­gen dafür ein­rich­tet, der muß – dar­in ganz bei Carl Schmitt – einen ihn selbst erst kon­sti­tu­ie­ren­den Feind gene­rie­ren. Gera­de jetzt, wo angeb­lich end­lich und end­gül­tig alle Leh­ren aus der Ver­gan­gen­heit gezo­gen sind, die man vor­her – War­um eigent­lich? – lei­der über­haupt nicht zu zie­hen verstand.

Die­ser vom Sys­tem benö­tig­te Feind ist der Rechts­extre­me. Er muß gera­de­zu erfun­den und stets neu erson­nen wer­den. Im Unter­schied zu Schmitt jedoch ist die­ser Feind nicht nur „hos­tis“, also Feind in der poli­ti­schen Sache und Posi­ti­on, son­dern gleich­falls „ini­mi­cus“, mit­hin pri­va­ter Feind, also anrü­chig-ekli­ge, obs­zön-wider­li­che Per­son, die es an sich ver­nünf­ti­ger­wei­se gar nicht geben dürf­te, ein indis­ku­ta­bler, gänz­lich zu dis­kre­di­tie­ren­der, ein aus- und weg­zu­schlie­ßen­der Fall, zwangs­läu­fig-zwangs­wei­se von aller Ein­fluß­nah­me fern­zu­hal­ten, ja am bes­ten irgend­wie aus­zu­mer­zen, weil ihm ganz ent­schei­den­de Attri­bu­te, die es für eine Zuge­hö­rig­keit bräuch­te, abzu­spre­chen sind.

Woll­ten wir uns also erklä­ren, woll­ten wir uns recht­fer­ti­gen, bean­spruch­ten wir gar, auf Augen­hö­he zu gelan­gen, so ist das so lächer­lich wie wider­sin­nig. Denn so, wie man uns sieht, poli­tisch durch­pa­tho­lo­gi­siert, ein für alle­mal ver­wor­fen, total fehl­ge­hend, fehl­ori­en­tiert und fehl‑, ja miß­ge­bil­det müs­sen wir in der Ansicht der ande­ren blei­ben, damit sie im Kon­trast dazu wei­ter defi­nie­ren kön­nen, was nun akzep­ta­bel, tole­ra­bel, kon­struk­tiv und vor allem mora­lisch gerecht­fer­tigt wäre – näm­lich allein die Beken­ner­ge­mein­schaft der nur in sich selbst sich divers, tole­rant, und offen mit­ein­an­der umge­hen­den Gemein­de. Solan­ge „viel­fäl­tig“, solan­ge die aus­ge­ge­be­nen Codes, Ritua­le und Beschwö­rungs­for­meln ein­ge­hal­ten werden.

Die Selbst­ge­recht­fer­tig­ten bedür­fen der Unge­recht­fer­tig­ten wie die Inqui­si­ti­on des Ket­zers und die Par­tei­kon­troll­kom­mis­si­on des Rene­ga­ten. Die Mei­nungs­füh­rer­schaft der Ber­li­ner Repu­blik aber kon­sti­tu­iert sich nahe­zu voll­stän­dig über den geschmäh­ten Rech­ten und das Gespenst des angeb­lich all­ge­gen­wär­ti­gen unter­grün­dig akti­ven Rechtsextremisten.

Die Mei­nungs­füh­rer­schaft der Ber­li­ner Repu­blik will gera­de kei­nen Dis­kurs mit Oppo­nie­ren­den, im Gegen­teil: Alle Oppo­si­ti­on gilt sogleich als rechts, wenn sie wirk­lich Oppo­si­ti­on ist. Der Herr­schafts­mei­nung liegt es fern, „Mei­nungs­frei­heit“ zu gewäh­ren, denn sie allein bezeich­net und regelt die Posi­tio­nen, die ver­tre­ten wer­den dürfen.

Nur wenn die herr­schaft­lich ver­an­schlag­ten Bedin­gun­gen erfüllt sind, dür­fen unun­ter­scheid­ba­re Argu­men­te ven­ti­liert wer­den. Unter­ein­an­der. Nach außen schließt man die Gemein­de der ein­zig guten Moral und Poli­tik ab. Nach außen schweigt man die Gegen­red­ner aus, die ein wie­der­zu­be­le­ben­der Dis­kurs gera­de bräuch­te; von ihnen läßt man sich nicht ankom­men, man ant­wor­tet auf deren Signa­le nicht, man läßt sie drau­ßen vor der Tür ste­hen wie in Franz Kaf­kas Para­bel „Vor dem Gesetz“.

Was geht noch? – Die Sezes­si­on im Wort­sin­ne. Nur bit­te unver­bockt und unver­stockt – und eben nicht im Bewußt­sein, das Allein­gül­ti­ge zu ver­tre­ten, son­dern viel­mehr im Sin­ne eines inne­ren Schu­lungs­we­ges im Abseits: pro­duk­tiv skep­tisch, selbst­kri­tisch, die Gedan­ken und Ent­wür­fe bestän­dig prü­fend, demü­tig blei­bend, anstatt selbst­ge­fäl­lig zu wer­den, gewis­ser­ma­ßen durch­aus einer äuße­ren Armut und inne­ren Aske­se fol­gend, da nichts ande­res bleibt und eben kei­ne öffent­li­chen Mit­tel für die eige­nen poli­ti­schen Zwe­cke ver­bra­ten wer­den kön­nen. – Klar­heit suchend!

Die Mei­nungs­füh­rer­schaft hin­ge­gen hat ein gan­zes Sys­tem von Ver­ei­nen und Ver­bän­den instal­liert, die mit ihren posi­ti­ven Titeln – „Demo­kra­tie leben!“ – zu mäch­ti­gen und ver­mö­gen­den Pro­pa­gan­da­be­hör­den hoch­sub­ven­tio­niert wur­den, denen sich links­grün-kor­rek­te Kar­rie­ris­ten anwan­zen kön­nen, um ein­träg­li­che Anstel­lungs­ver­hält­nis­se zu gewin­nen, von denen aus der Weg über­all­hin offen steht – in jene Offen­heit, die gemeint ist, also in die gedank­li­che Uni­for­mi­tät der Kolonne.

Exem­pla­risch: Mal wie­der woll­te mich eine Schu­le als Leh­rer ein­stel­len. Mal wie­der lehn­te der Schul­amts­lei­ter dies ab, selbst­ver­ständ­lich ohne es der Schu­le zu erläu­tern. Die jedoch durf­te mir nicht den wah­ren Grund schrei­ben, der dar­in besteht, daß ich als „rechts­extre­mis­tisch“ gel­te und die Funk­tio­nä­re damit unbe­dingt Recht behal­ten wol­len; sie, die wacke­re und cha­rak­ter­ge­ra­de Lei­te­rin, wur­de gegen ihren Wil­len ver­an­laßt, mir ent­ge­gen allen Tat­sa­chen mit­zu­tei­len, daß mei­ne Bewer­bung nicht den Erfor­der­nis­sen der Stel­len­aus­schrei­bung ent­sprä­che. Das ist neu­er­dings die ste­reo­ty­pe Zurück­wei­sungs­for­mel des Schul­am­tes, nach­dem es frü­her sogleich panisch die Stel­len­aus­schrei­bun­gen schloss, wenn mein Name erschien.

Und weil die red­li­che Dame nicht for­mu­lie­ren woll­te, was so nicht der Wahr­heit ent­spricht, sand­te sie mir zwar das ihr auf­ge­nö­tig­te Schrei­ben, füg­te im Kuvert aber ihren eige­nen Kurz­brief hinzu:

Sehr geehr­ter Herr Bosselmann,

es tut mir auf­rich­tig leid.
Das bei­lie­gen­de Schrei­ben ist uns offi­zi­ell zugegangen.
Es wur­de der Wort­laut des Absa­ge­schrei­bens an Sie vorgegeben.
Wir sind ver­pflich­tet, uns die­ser Anord­nung des Staat­li­chen Schul­amts zu beugen.

Mit freund­li­chem Gruß.

Ers­tens: So fängt Cou­ra­ge an: Indem man die Wahr­heit sagt; zwei­tens: Wir müs­sen uns längst alle wie­der beu­gen. Ent­wi­ckeln wir den Mut, genau das nicht zu tun.

Heino Bosselmann

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

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Kommentare (25)

Rheinlaender

18. Mai 2022 21:06

Mit den Ideologen der anderen Seite kann man gewiss nicht diskutieren. Meine Erfahrung ist aber, dass außerhalb des harten Kerns recht viele Menschen den offiziellen Vielfaltsdiskursen misstrauen und dankbar dafür sind, wenn man ihnen eine Sprache und Argumente dafür gibt, mit denen sie dies auf unangreifbare Weise ausdrücken können. Leider beschränken sich nicht unerhebliche Teile der Rechten darauf, jeweils nur das Gegenteil der offiziellen Propaganda zu behaupten oder auf emotionalisierte Weise ihre Empörung kundzutun.

Ein Fremder aus Elea

18. Mai 2022 21:50

Ich denke schon, daß es eine Notwendigkeit gibt, das zu sagen, was man denkt, andernfalls es ja auch nicht weiter schlimm wäre, wenn die Menschen massenhaft geknebelt würden, aber wer glaubte das schon?

Rheinlaender,

das ist eine psychologische, ja, geradezu spirituelle Frage. Jeder muß sich klar darüber werden, für was er (ein-)steht. Die Unterdrückung läuft wie vor Gericht in schlechten Justizfilmen: "Lenken Sie nicht ab. Beantworten Sie meine Frage: Ja oder nein." Ich bin diesbezüglich über den Jordan. Mich interessiert nur noch ein Punkt, nämlich ob jemand einem schädlichen Fortschrittsbegriff folgt. Und wenn er es tut, wird er überwunden werden, woran ich nicht den geringsten Zweifel habe. Es ist aber Interesse aller, wenn er sich anhören muß, was an seinem Begriff schädlich ist. Und da es tagtäglich klarer wird, was schädlich ist, sollte man gar nicht versuchen, sich vornehm auszudrücken. Aber Andere stehen an anderen Stellen ihrer Selbstfindung.

Nordlicht

18. Mai 2022 22:08

Der von Herrn Bosselmann beschriebenen Situation könnte man viele Facetten hinzufügen, sie würden den Befund bestätigen: Die sog. Berliner Republik ist keine freiheitlich-demokratische Gesellschaft mehr. Sie starb irgendwann zwischen 2015 und 2020.

So verengt sind die sog. Meinungskorridore in den Nachbarländern (noch) nicht. Deutschland geht diesmal auf dem Weg in den Totalitarismus voran. Mit Hilfe der EU-Kommission und des EuGH dürfte es gelingen, zumindest die westlichen Nachbarn auf Linie zu bringen.

Grobschlosser

18. Mai 2022 22:33

Das sog. linksliberale Bürgertum ist der Feind.

Laurenz

19. Mai 2022 01:56

@HB

Etwas lang, in meinen Augen. Síe haben wieder alles das, was wir die letzten Jahre debattiert haben, wieder gut in einem Aufsatz zusammengefaßt. Hier möchte ich 

@Nordlicht

widersprechen. Die Systematik mangelnder Meinungsfreiheit war schon durch den Parlamentarischen Rat & die sogenannte, rein repräsentative Demokratie angelegt oder quasi programmiert. Es hat nur eines DDR-AgitProp-Mitarbeiters bedurft, die Offensichtlichkeit der Meinungsunfreiheit herzustellen. Die Meinungsfreiheit in anderen westlichen Staaten vergleichen, das kann man zwar, aber alle haben unterschiedliche historische Befindlichkeiten. Die Unterschiede sind aber marginal.

Nicht direkt, also indirekt ist hier dieser Franz-Bettinger-typische-Artikel symptomatisch.  https://www.cashkurs.com/hintergrundinfos/beitrag/auf-us-initiative-soll-ein-grosser-schritt-in-die-who-pharma-herrschaft-beschlossen-werden

Es gibt aber auch Gegenbewegungen https://www.zerohedge.com/political/twitter-board-intends-close-transaction-musk-despite-spam-controversy oder hier  https://www.tichyseinblick.de/meinungen/twitter-meinungsfreiheit-musk/

Ulrike

19. Mai 2022 04:55

„Wir sind verpflichtet, uns dieser Anordnung des Staatlichen Schulamts zu beugen.“

So ein Blödsinn. So fängt Courage nicht an, sondern so hört sie auf.

Ich-bin-ja-menschlich-so-nett-aber-hau-Dir-unterm-Strich-lieber-doch-einen-rein“.

Fragen Sie die gute Frau doch einmal, wo genau diese „Verpflichtung“ steht.

Wenn das „Staatliche Schulamt“ bestehende Gesetze bricht, dann muß diese „redliche Frau“ diese Anordnungen auch nicht umsetzen, und das weiß sie auch.

Sie lügt Sie in ihrem „Kurzbrief“ also ganz offen an.

Heino Bosselmann

19. Mai 2022 05:15

@Ulrike: Vielen Dank für Ihr Interesse. Nur meine ich schon, daß die Leiterin Anweisungen ihres Dienstherrn folgen muß. Sie hätte das Schreiben des Amtes einfach durchschalten können, ohne Anmerkungen. Das tat sie nicht, was ich durchaus sehr couragiert finde. - Und: Zieht das Amt sich auf die zitierte Behauptung zurück, obwohl die nicht den Tatsachen entspricht, handelt es juristisch zunächst mindestens nicht fragwürdig, ethisch jedoch schon, insofern klar ist, daß die Bewerbung den Anforderungen der Ausschreibung entsprach.

Ulrike

19. Mai 2022 05:56

@HB

Keiner muß den Anweisungen seines Dienstherren folgen, wenn diese ungesetzlich sind. Stichwort Remonstration.

Beruflich habe ich regelmäßig mit Kontrollbehörden zu tun. Und ebenso regelmäßig versucht man mir einzureden, welche Unterlagen ich bzw. der betreffende Betrieb alles an die Behörde abzuliefern habe („Wir haben dazu eine Dienstanweisung.“).

Eine Dienstanweisung ist keine gesetzliche Grundlage. Gibt es keine gesetzliche Grundlage für solche Forderungen, dann gibt es auch keine Unterlagen.

Dann wird ein bißchen gedroht. („Das prüft jetzt unser Jurist.“ oder „Das gibt einen Eintrag in die Akte.“)

Und dann passiert – genau: Gar nichts. Das Leben ist nicht ganz so kompliziert, wie man versucht, es uns einzureden.

Heino Bosselmann

19. Mai 2022 06:22

@Ulrike: Nur dies noch, vor dem Hintergrund, daß ich kein Jurist bin und eine juristische Diskussion hier weder führen will noch kann: Über die Einstellung von Lehrern entscheidet hier allein das Schulamt in Person des Schulamtsleiters. Die Schulleitung wählt nur den Bewerber aus, den sie für ihre Schule als geeignet ansieht; einstellen kann sie ihn nicht. Den Vertrag schließt das Amt. Ich habe das an anderer Stelle schon beschrieben. Wesentlicher eher: Legalität ist nicht gleich Moralität, was wiederum Juristen, Bürokraten und Funktionären einerlei oder neu ist.

Ulrike

19. Mai 2022 07:38

@HB

Nur dies noch: „… sie, die wackere und charaktergerade Leiterin, wurde gegen ihren Willen veranlaßt, mir entgegen allen Tatsachen mitzuteilen, daß meine Bewerbung nicht den Erfordernissen der Stellenausschreibung entspräche.“

Und „Die jedoch durfte mir nicht den wahren Grund schreiben…

Die Leiterin hätte dem Schulamtsleiter auch ganz sachlich mitteilen können, daß sie seine Begründung nicht nachvollziehen und daß er den Brief an Sie gerne selber schreiben kann.

Hans Carl Bohr

19. Mai 2022 08:02

Auch im Bereich des Justizvollzugs eines anderen Bundeslandes läuft es so wie von HB beschrieben. Die das Personal auswählende Anstalt ist nicht die Einstellungsbehörde, das macht die darüber stehende "Aufsichtsbehörde", hier das Justizministerium.

Wie der aktuelle Fall des Zwickauer Polizei-Revierleiters zeigt, empfiehlt sich in der Regel das Umsetzen der Entscheidung der Aufsichtsbehörde, wenn man weiter mitspielen möchte. Insofern ist das Verhalten der Schulleiterin durchaus mutig, denn wenn HB juristisch gegen die Entscheidung vorgehen wollte, käme ihrem Zusatzschreiben erhebliche Beweiskraft zu, und sie in die Bredoullie.

"Sezession im Wortsinn": Was kann das konkret sein, über den Rückzug ins Private hinaus? 

Allnichts

19. Mai 2022 08:17

Es stellt sich auch die Frage, worüber eigentlich miteinander gesprochen werden sollte. Meistens sind die Differenzen bei bestimmten, für alle Gesprächspartner wichtigen Themen derart gross und auch offenkundig, dass eine weitere Verständigung oder gar eine Kooperation - durchaus von allen Seiten - unerwünscht und so gesehen auch aussichtslos sind, wodurch es dann wiederum nebensächlich wird, wie nah oder fern man sich bei anderen Themen ist, und über Angelegenheiten wie Ausgrenzung oder Meinungsfreiheit muss ebenfalls nicht diskutiert werden, da es ausdrücklich gewollt ist, alles, was rechts, national oder auch nur wirklich konservativ ist, kleinzuhalten und an den Rand zu schieben, eben weil die Standpunkte so weit auseinander liegen.

Natürlich gibt es da immer wieder mal Ausnahmen, es gibt jene, die ansprechbar sind, aber allgemeiner Zustand sowie Entwicklung sind doch recht eindeutig. Grüne und Linksliberale sind im meinungsbildenden Bereich an der Macht und gewinnen ausserdem auch immer mehr an Gestaltungsmacht, können somit also auch immer erfolgreicher ihre Ziele umsetzen. Die brauchen keine Querfront.

Was den Brief betrifft: Es wirkt ein wenig unpassend, ihn im Wortlaut zu veröffentlichen, es sei denn, die Dame hat ihr Einverständnis gegeben, was dem Text nach aber kaum der Fall sein dürfte. Dadurch könnte sie erst recht in Schwierigkeiten geraten.

Laurenz

19. Mai 2022 08:39

@HB & Ulrike

Da bleiben eben nur Privatschulen oder die Hausaufgabenhilfe.

RMH

19. Mai 2022 09:04

Der Fall zeigt, dass man gar keinen neuen "Radikalenerlass" mehr braucht. Es geht auch komplett ohne, aber alleine die Diskussion darüber, ob es wieder so etwas in der Art braucht sowie Fälle wie der von H.B., sorgen bereits für den notwendigen "Ruck" der Disziplinierung der Übrigen im Sinne der Bestrafe einen diszipliniere hundert- Doktrin.

Natürlich "vernichtet" man keine Existenzen, in dieser besten aller möglichen Demokratien. Sollte also ein Lehrer wie Herr H.B. noch einen Anspruch auf ALG I haben, dann kann er ja zum Altenpfleger oder LKW-Fahrer sich umschulen lassen - wobei, Altenpfleger, da werden dann die bunten kirchlichen Arbeitgeber auch schon wieder ausfallen. In der DDR konnten angeblich - ich darf da ja bekanntermaßen nicht mitreden - Querköpfe damals durchaus auch noch als Baggerfahrer oder als Melker bei einer LPG reüssieren. Man übernimmt die Stärken beider System fürs neue Deutschland. Es läuft eben vieles auf einen Niemöller 2.0 hinaus:

"Als sie die Reichsbürger aus dem Staatsdienst holten und ihnen die Pensionen strichen, habe ich geschwiegen, ich war ja keine Reichsbürger, als sie die .... etc."

 

H. M. Richter

19. Mai 2022 09:27

Barrabas aber war ein Mörder

Susanne Albrecht, führendes Mitglieder der RAF, war im Juli 1977 mit Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt an der Ermordung von Dresdner-Bank-Chef Jürgen Ponto beteiligt.

Nach ihrer Verhaftung wurde sie im Juni 1991 wegen Mordes in Tateinheit mit versuchter Geiselnahme und versuchtem erpresserischem Menschenraub im Fall Ponto sowie versuchten Mordes in drei Fällen in Tateinheit mit Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion verurteilt.

Als Freigängerin begann sie bereits 1993 an einer Schule in Bremen zu unterrichten und wurde später als Deutschlehrerin angestellt.

Heino Bosselmann dagegen ...

Pasewalker

19. Mai 2022 09:51

Der Schluss, den ich aus diesem Fall ziehe, lautet: Es ist höchste Zeit, dass wir unsere parallelen Institutionen aufbauen und vernetzen. Es sollte schon längst ein Netzwerk von privaten Kitas und Schulen geben, für die wir die Erzieher und Lehrer aussuchen und in die wir unsere Kinder schicken können, um ihnen die Indoktrination der staatlichen Einrichtungen zu ersparen.

Leider gibt es anscheinend bei uns nicht die Regelung wie in Schweden, wo Privatschulen vom Staat ebenso Geld pro Schüler bekommen, wie die staatlichen. Oder gibt es doch so etwas?

zeitschnur

19. Mai 2022 09:57

Das Gefühl, an eine Mauer zu rennen, eine in den Köpfen, haben viele. Und viele haben keinerlei Diskurskompetenz mehr und fürchten zurecht den, der besser argumentiert, als Ent-Zauberer ihrer Illusionen und Narzissmen. Das Miteinander-Reden wird zum Psycho-Ritual in einem Hexenkessel aus Sancta Simplicitas und schwarzer Pädagogik. Wahr ist, was als wahr deklariert wird - von oben. Ansonsten hat jeder halt seine Wahrheit. Neuerdings schaffen wir Frieden mit Waffen und schmieden aus Pflugscharen Schwerter. Bekenntnisse? Es gibt nur Papageien-Mantras ohne Ernst.

Diskurse bedürfen eines gewissen Niveaus, bedürfen der Freiheitsgrade, der Größe und Gewissheit über die eigenen Überzeugungen. Und sie bedürfen einer ästhetischen Erziehung.

Die Frage ist: Wo ist da noch ein Platz zu finden für den, der so etwas wie gebildet ist, also: sich eigenständig und wahrhaftig entwickelt?

Und die andere: Wie lange hält eine derart kranke "Gesellschaft" noch?

Sixtus

19. Mai 2022 10:19

Ganz so einfach ist es zum Glück noch nicht mit der Ausgrenzung: Wenn man sich mal die diversen WDR-Interviews mit AfD-Abgeordneten im Vorfeld der NRW-Wahl anhört oder ansieht, bemerkt man, dass es selbst für offenkundig feindselige Journalisten schwierig ist, mit jemandem umzugehen, der in den Umgangsformen und in der Sprache keine allzu plumpen Angriffspunkte liefert und einfach seine Positionen sachlich vorträgt und verteidigt. Und ab und an stoppt mittlerweile die Justiz doch die gröbsten Auswüchse des "Kampfs gegen Rechts", vgl. "Verwaltungsgerichtsurteil: Stadtrat in NRW darf AfD nicht pauschal ausgrenzen" (Welt, 18.05.22) - wo explizit die "die politische Auseinandersetzung in der Sache" angemahnt wurde.

Gotlandfahrer

19. Mai 2022 10:22

Gibt es überhaupt eine Gesprächsnotwendigkeit?

Nein. Gespräche wenden keine Not.

Ihr beruflicher Fall ist entsetzend.  Ich wünsche Ihnen alles Gute, um eine Alternative zu finden.  Vielleicht im Privatschulsektor oder als Anbieter eines Nachhilfeservices?

Was Hoffnung macht, ist, dass der unvermeidbare Endpunkt, wie sie ihn jede „revolutionäre“, sprich: kriminelle Zuspitzung erreicht, mit jedem Tag näher rückt.  Selbst die Camorra kann nur bestehen, wenn sie ihren Schutzgeldopfern Raum zum Leben lässt.  Fängt sie an, die Abgeschöpften in zu großer Zahl zu morden, bricht ihr Unterbau weg.   Das Schweigen der Masse, ihr ratloses Mittun oder bestätigendes Nachschwätzen und Mittreten sind Auflösungserscheinungen der bisherigen Ordnung. Die, die dies einleitenden, planten, so hört man, genau das, um die dann eine ersehnte alternative Ordnung anzubieten.  Schaun mer ma, zu welchem Anbieter da gewechselt wird.

Kriemhild

19. Mai 2022 10:58

@Zeitschnur

Wahr ist, was als wahr deklariert wird - von oben. Ansonsten hat jeder halt seine Wahrheit. .... Neuerdings schaffen wir Frieden mit Waffen und schmieden aus Pflugscharen Schwerter.  

In diesem Sinne schrieb schon Spengler: "Was ist Wahrheit? Für die Menge das, was man ständig liest und hört. Mag ein armer Tropf irgendwo sitzen und Gründe sammeln, um 'die Wahrheit' festzustellen - es bleibt seine Wahrheit. Die andere, die öffentliche des Augenblicks, auf die es in der Tatsachenwelt der Wirkungen und Erfolge allein ankommt, ist heute ein Produkt der Presse. Was sie will, ist wahr. Ihre Befehlshaber erzeugen, verwandeln, vertauschen Wahrheiten. Drei Wochen Pressearbeiten, und alle Welt hat die Wahrheit erkannt."    

Mitleser2

19. Mai 2022 13:35

"Was Hoffnung macht, ist, dass der unvermeidbare Endpunkt, wie sie ihn jede „revolutionäre“, sprich: kriminelle Zuspitzung erreicht, mit jedem Tag näher rückt."

Darauf warten wir leider schon viel zu lange - langer Atem ist nötig. Jedoch gibt es Aussichten, die wohl aber nur von der wirtschaftlichen Seite kommen können - zuerst das Fressen dann die Moral. WENN es denn so kommt, bisher konnte immer noch alles mit frisch gedrucktem Geld zugeschüttet werden.

Das BVerfG hat ja heute wieder gezeigt, dass von dieser Seite absolut nichts mehr zu erwarten ist, voll auf der Seite der kriminellen Zuspitzung.

zeitschnur

19. Mai 2022 13:54

@ Kriemhild

Alle Verbesserung im Politischen soll von Veredelung des Charakters ausgehen - aber wie kann sich unter den Einflüssen einer barbarischen Staatsverfassung der Charakter veredeln? Man müßte also zu diesem Zwecke ein Werkzeug aufsuchen, welches der Staat nicht hergibt, und Quellen dazu eröffnen, die sich bei aller politischen Verderbnis rein und lauter erhalten. (... ) Dieses Werkzeug ist die schöne Kunst.
Von allem, was positiv ist und was menschliche Konvention einführten, ist die Kunst wie die Wissenschaft losgesprochen, und beide erfreuen sich einer absoluten Immunität von der Willkür des Menschen. Der politische Gesetzgeber kann ihr Gebiet sperren, aber darin herrschen kann er nicht. (...) Zwar ist nichts gewöhnlicher, als daß beide (...) dem Zeitalter huldigen (...).
Die Wahrheit lebt in der Täuschung fort, und aus dem Nachbilde wird das Urbild wiederhergestellt werden.
(Schiller: Ästhetische Erziehung/9. Brief)

Und:

Wie verwahrt sich aber der Künstler vor den Verderbnissen seiner Zeit, die ihn von allen Seiten umfangen? Wenn er ihr Urteil verachtet. (ebd)

Das wäre dann diese Immunität, @ HB, sich zu erlauben, das Verächtliche auch offen zu verachten.

Wir aber meinen stets, wir müssten selbst das Verächtliche immer noch demütig hofieren, um nicht als hochmütig zu gelten.

Gustav

19. Mai 2022 14:04

Solche Systeme sind noch immer krachend gescheitert, wobei die Betonung auf krachend liegt. Schön wird der Abrutsch in den Abgrund für niemanden. Der kluge Reaktionär, setzt sich auf die gegenüber liegende Seite, sichert seine Position so gut es eben geht, und schaut dem Treiben mehr oder weniger belustigt zu. Der Mensch war immer schon so. Kaum sind zwei Generationen ins Land gegangen, ist das Geschehene verdrängt, der Kreislauf beginnt von vorn.

Wie @ Gotlandfahrer oben schon richtig festgestellt hat, immer schön die treibenden Kräfte und Erlöser im Blick haben.

Oh meine Brüder, bin ich denn grausam? Aber
ich sage: was fällt, das soll man auch noch stossen!

Das Alles von Heute — das fällt, das verfällt: wer
wollte es halten! Aber ich — ich will es noch stossen! (
F. Nietzsche)

Laurenz

19. Mai 2022 14:08

@Kriemhild & Zeitschnur

Eigentlich wollte ich es vermeiden, aus diesem Blickwinkel den Artikel zu debattieren. Auch wenn Sie Beide im Grunde Recht haben, so ist das bei Zeitschnur natürlich ein Doppelstandard. Wo hören Debatten auf, werden obsolet? Richtig, beim Glauben. Die von HB hier geschilderten Maßnahmen der NomenKlatura zugunsten der Meinungsunfreiheit, basieren, fundierend auf einem Kampf gegen Rechts, was auch immer das sein soll, auf Glaubensmodellen. Und halten wir fest, auch alle Gläubigen auf der SiN, auch wenn Sie einem anderen Glauben anhängen, legen diesbezüglich dieselben intoleranten, ausgrenzenden Verhaltensmuster an den Tag.

heinrichbrueck

19. Mai 2022 14:41

"Ansonsten hat jeder halt seine Wahrheit."
Es gibt auch Geschwafel ohne Bedeutung. Im Weltkontext haben Entscheidungsträger die Befugnis, Blablabla ausklammern zu können. Innenkönigdiskurse privater Natur, ohne politische Gefahr, von einem Geldverfall zum nächsten Krieg. Es wird die schöne Freiheit angepriesen, die Freiheit im luftleeren Raum, das lächerliche Etwas. Zukunftsesoterik im Dienste der Schwerter, Berliner Republik etc. Über demographische Entwicklungen entscheiden dann andere. Manche Forderungen lechzen nach dem Schwert, auch wenn sie die eigenen Erwartungen mit Freiheit verwechseln. Freiheit ohne Sinn. Sollten einmal die Schwerter für die Pflugscharen arbeiten, haben die Schafe das Kommando gewonnen. Werden Wölfe überleben können, wenn Schafe die Freiheisdiskurse bestimmen? 
"Wenn er ihr Urteil verachtet."
Im Sinne christlicher Freiheit? 

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