Der Sehnsucht nach dem Aufhalter des Weltendes geht logisch die große Angst voraus. Ich will folgend so „down-to-earth“ bleiben, wie ich es in meiner heutigen weltlichen Kleinpredigt dreien meiner Töchter gegenüber war. Paulus-Exegese und Carl-Schmitt-Notate spielten dabei keine Rolle.
Hintergrund: Autofahrt mit Staatsfunk-Nachrichten. Es ging um die zigtausend „Hitzetoten“ in Europa, um die kommende Kälte im Winter, um Armut, Inflation und die Große Seuche. 20 Millionen Tote seien durch die bisherigen Impfungen verhindert worden!
Also wie immer. Es ist ein Bad, ein Nachrichtenbad. Ja, es hat etwas kurmäßiges, aber es ist kein Heilbad, sondern ein Angstbad.
Nicht ganz zu Unrecht war der Berufszweig der „Bader“ über Jahrhunderte verschrieen und galt als „unehrlicher Beruf“. Zahlreiche Bader waren schlicht Kurpfuscher und zählten unter das „Gesindel“. Nämlich: Sie versprachen Heilung, unterhielten in Wahrheit aber schmutzige Händel.
Unsere heutigen Angstbader befeuern unter anderem das Geschäft der Letzten Generation und anderer „Warner“, die mit ihrem vorgeblichen Heilsud ihr ganz eigenes Süppchen kochen. Was ich meinen Töchtern nun sagte, war ungefähr folgendes:
Als der Papa und ich jung waren, galten der Atomkrieg und der Saure Regen als Schreckgespenster. In sämtlichen Medien – damals nur Zeitung, Fernsehen und Buch – wurden ungeheure Szenarien gemalt. Wir beide lasen damals schon sehr viel. Ich selbst war geradezu paralysiert vom „Rosa Kaninchen“ und seinen aberdutzenden Buchgeschwistern. Ich habe die Große Schuldstory in vollem Umfang inhaliert.
Wir haben beide die Bücher von Gudrun Pausewang (Die Wolke, Die letzten Kinder von Schewenborn) gelesen. Uns war damals völlig klar, daß uns früher oder später eine Atombombe treffen würde. Es war ja unausweichlich, oder? Es hat uns ungemein beschäftigt.
Genauso sicher war für uns, daß wir einst als Erwachsene in einer Welt ohne Bäume leben würden. Die Nachrichten sagten es ja überdeutlich: Spätestens im 21. Jahrhundert würden wir uns (wegen des Sauren Regens) baumlos durchschlagen müssen. Traurig, aber wahr. Wir mußten etwas tun! Wir beide, eure Eltern, traten in Initiativen ein, damals, mit 16, 17 Jahren (dann aber rasch wieder aus – zu indirekt das Ganze).
Wir hatten eine große Angst um unsere Zukunft. Diese “Große Zukunftsangst” hatte nicht unsere ganze Generation betroffen, nur die „wacheren“; heute sagt man woke. Wir, liebe Kinder, eure Eltern, waren damals, avant la lettre „woke“ und grün.
Wir wollten diesen, irgendeinen unheilvollen Trend aufhalten, ausbremsen, der uns nächtelang wachhielt. Wir haben damals prämierte „Umweltgedichte“ veröffentlicht („Heute singt noch der Vogel// Doch was ist morgen?“; die Mama) und federführend gegen eine neue McDonalds-Filiale protestiert (der Papa als Schülersprecher).
Das war schon richtig so. Aber wir haben gelernt, die Angst zu überwinden. Abzuwägen, sich freizustrampeln. Perspektiven zu entwickeln, sich nicht einspannen zu lassen in eine Angst-Agenda, sich gründlich umzuhören – das ging nämlich bereits ohne „Alternativmedien“-
Wer uns heute Ängste einjagt (und das ist wichtig, meine Kinder, darum hört gut zu), der bezweckt etwas: Der will uns und euch kleinhalten. Der will, daß ihr erschreckt die Hand vor den Mund schlagt und ruft:
Oh! So schlimm ist es also! Bitte, bitte, Vater (Staat), sag uns, wie wir uns verhalten sollen, um das Ärgste abzuwenden? – Nein!, wir werden frieren? Dürsten? Hungern? Den Hitzetod sterben? An der Seuche verrecken? Bittebitte tue alles, um es abzuwenden. Befiehl und wir folgen gern! Wir werden artig Maske tragen, Wandzeitungen anfertigen zu Rassismus/Kolonialismus und anderen – mussen und – ismen, wir werden all den Armen und Unfähigen und Renitenten aufhelfen, die nicht so können oder wollen wie wir. Notfalls auch gegen deren Willen! Bitte befiehl, wir folgen!
Liebe Kinder, glaubt das nicht. Folgt nicht. Laßt euch nie kleinhalten. Wir tun Gutes, weil wir gut sind. Wir brauchen überhaupt keine Ermahnung und erst recht keine Trends wie „vegan“, „halal“, Gendersprech, Mottofähnchen oder Haarachselwuchsphotos.
Wir prassen nicht, wir rasen nicht, wir vergeuden nicht, wir achten die Kleineren und die Schwächeren. Wir hüten uns instinktiv, Müll zu produzieren, wir hüten uns vor jedem Übermaß. Aber damit ist dann auch gut. Wir sind wir. Wir sind Europäer und haben unsere Standards, nämlich seit Jahrhunderten erworbene.
Das bedeutet unter anderem: Es gibt tatsächlich ein Leben als Persönlichkeit jenseits von Masse und Mode. Bange machen gilt nicht, dafür sind wir viel zu stolz. Wir tanzen weder um ein goldenes Kalb noch um pseudoasketische Gegengötter. Wer sich aus eigenem Willen festklebt und bei Entklebung schreit, ist ein Loser. Wer über Nachrichten von „Hitzetoten“ zusammenbricht, aber freiwillig Maske trägt, ist ein Doppelloser.
Liebe Kinder, streckt euch. Und entspannt euch dann! Ihr müßt dazu gar nicht laut werden oder offen oppositionell – wenn euch das nicht liegt. Laßt es einfach abperlen, das langt im Zweifelsfall. Aber macht euch nie klein. Bitte nie.
Volksdeutscher
Ein schöner Text, und wenn das den Kidnern tatsächlich so oder so ähnlich ins Gewissen geredet wurde, dann umso mehr. Den Kindern muß die Angst genommen werden, aber auch einem jeden Erwachsenen, der mental und seelisch Hilfe bedarf, weil er verzweifelt ist. Es gibt einen schönen Spruch unter den ungarischen radikalen Rechten: "Jeder Ungar ist für jeden Ungarn verantwortlich." Wie wäre es, wenn wir dies übernehmen könnten für unser Volk (Deutschösterreicher und Schweizer Deutsche sind mitgemeint), damit er Verbreitung finde: "Jeder Deutscher ist für jeden Deutschen verantwortlich." Am besten gleich bei der nächsten Demo auf großen Molinos.
Ich befürchte aber, die meisten Eltern haben von all diesen Zusammenhängen keine Ahnung. Wohin ich auch blicke, sehe ich mental und seelisch verwahrloste Kinder und Erwachsene.