Medienberichten zufolge waren es “Tausende”, die auf die Straßen gegangen waren, um ihre Trauer um eine oberösterreichische Ärztin namens Lisa-Maria Kellermayr zu bekunden, die sich letzte Woche das Leben genommen hat, angeblich aus Furcht vor “militanten Coronaleugnern”, die sie monatelang bedroht hatten.
Der Standard berichtete:
Die Glocken des Stephansdoms haben am Montag um 20.45 Uhr für Lisa-Maria Kellermayr geläutet. Hunderte waren auf den Stephansplatz gekommen, um der oberösterreichischen Ärztin, die am Freitag verstorben ist, zu gedenken. Um 20.45 Uhr entzündeten sie auch ihre Kerzen und Taschenlampen auf Smartphones.
Viele hatten etwas Rosarotes angezogen, ein rosarotes Accessoire bei sich oder eine rosarote Kerze dabei. Denn Rosa war die Lieblingsfarbe von Kellermayr, die monatelang mit Hassnachrichten und Morddrohungen verfolgt wurde, bevor sie sich letzte Woche das Leben nahm.
Parallel zu diesem “Lichtermeer” in Rosa war der Bundespräsident höchstpersönlich vor Kellermayrs Praxis (österreichisch: Ordination) in Seewalchen erschienen, um Blumen niederzulegen. Auf seiner Twitter-Seite stand zu lesen:
An vielen Orten im ganzen Land kommen Menschen zusammen, um an Dr. Lisa-Maria Kellermayr zu erinnern. Um gemeinsam ein Zeichen für Zusammenhalt und gegen Hass zu setzen. Ein stiller Moment des Gedenkens heute in Seewalchen. #YesWeCare
Mit Kellermayr haben die Coronisten Österreichs gewissermaßen ihren “George Floyd” gefunden. In den kultischen Eruptionen der letzten Tage sind die Gespenster des letzten Herbstes und Winters noch einmal beschworen worden, zu einem Zeitpunkt, an dem der Corona-Spuk großteils verschwunden zu sein scheint.
Die österreichische Regierung befindet sich seit geraumer Zeit auf einem langsamen Rückzug. An der Maskenpflicht hält nur noch die Stadt Wien fest, und auch dies nur mehr an bestimmten Orten wie in öffentlichen Verkehrsmitteln (was natürlich überhaupt keinen Sinn ergibt).
Gesundheitsminister Rauch hat vernünftigerweise die Quarantäne für “symptomfreie positiv Getestete” aufgehoben, eine Anordnung, die von Anfang an geboten gewesen wäre, die aber immer noch von einigem Unfug begleitet wird, den manche Medien zu Recht als “skurril” bezeichneten. Auch Kellermayr sah Rauchs Abrüstungspolitik mit Mißfallen und forderte zwei Tage vor ihrem Freitod seinen Rücktritt.
Man kann an der Kellermayr-Inszenierung ablesen, wie sich die Maßnahmen- und Impfpflichtbefürworter selbst wahrnehmen: Als aufrechte, moralisch gerechtfertigte Kämpfer für Wahrheit, Wissenschaft und Solidarität, ständig bedroht von wahnsinnigen, gewaltbereiten Faschisten und Extremisten, wobei diese vermeintliche Bedrohung ihrer Sache besondere Legitimation und Glaubwürdigkeit verleihen, womöglich die Argumentation selbst ersetzen soll.
Kellermayr wird zum Opfer von “Hass und Hetze” erklärt, ihr Tod pauschal den sogenannten “Coronaleugnern” angelastet, die größtenteils eine politische Fiktion sind: Die meisten, die in diese Schublade einsortiert werden, sind lediglich Gegner von bestimmten Maßnahmen wie Lockdowns, Impfzwang, Massentestungen etc., “leugnen” aber nicht die Existenz dieser Krankheit.
Wir kennen das Muster nur allzu gut aus anderen Zusammenhängen: Das politisch-mediale Establishment betreibt eine aggressive, polarisierende Politik, beschimpft, ächtet und verleumdet dabei alle, die sich dagegen aussprechen. Es spielt das unschuldige Opfer, wenn es in der Folge zu Eskalationshandlungen kommt, zumeist verantwortet von seelisch instabilen und vorbelasteten Menschen.
Dann wird pauschalisiert und “instrumentalisiert”, was das Zeug hält: Alle Einwanderungskritiker (“Rechtsextremisten”) haben Lübcke ermordet, alle Maßnahmenkritiker (“Coronaleugner”) haben Kellermayr in den Tod getrieben.
Von den Abschiedsbriefen Kellermayrs wurden nur Bruchstücke veröffentlicht. Etwa dies:
Kein Stress, Sie werden mich wohl nicht mehr lebend finden. Es ist 02:30. Ich habe mich in den Panikraum zurückgezogen und werde mich umbringen. Ich kann nicht mehr …
Hauptsächlich scheinen diese Schreiben aus Anklagen gegen Polizei, Ärztekammer und andere Institutionen zu bestehen, sie nicht genug vor den “Coronaleugnern” beschützt zu haben:
So wie der Anfang ist auch das Ende der Abrechnung dramatisch. Neben Handy- und Kontonummern noch diese Wörter: „Ich verwünsche die Landespolizeidirektion Oberösterreich!“ Auch der Brief an die Ärztekammer liest sich wie die Anklage einer Toten. Es habe keine Hilfe gegeben, sie fühle sich im Stich gelassen. In den Zeilen an ihre Mitarbeiterin bedankt sich Kellermayr und entschuldigt sich quasi für den Suizid.
Bei dem “Panikraum” handelt es sich um eine Art Bunker, den sich Kellermayr um 100,000 Euro “aus Angst vor Impfgegner-Attacken eingerichtet” hat. Nach eigenen Angaben hatte sie zuvor zwischen 8,000 und 10,000 Euro monatlich für private Sicherheitsdienste ausgegeben. Im Juni schloß sie schließlich ihre Hausarztpraxis “wegen Drohungen aus der Corona-Maßnahmen- und Impfgegnerszene”, wie es in den Zeitungen hieß.
In einem Interview mit der Kronenzeitung äußerte sie Anfang Juli, es habe neben Morddrohungen per E‑mail auch “kleinere Vorfälle” in ihrer Ordination (österreichisch für Praxis) gegeben:
Gekommen sind die alle als Patienten. Wobei bei einigen klar war, dass sie kein medizinisches Anliegen haben. Der Grund für ihr Kommen war, verbal aggressiv gegen mich oder meine Mitarbeiter zu werden. (…) Die Leute, die uns da bedrohen, sind der Überzeugung, dass sie das Recht haben, mich zu töten. Und dass sie als gute Menschen handeln, weil ich das personifizierte Böse bin. Weil ich in ihren Augen Tausende Menschen umgebracht habe, weil ich sie geimpft habe.
Leute, die überzeugt sind “als gute Menschen zu handeln”, weil die anderen “das personifizierte Böse” sind – woher kennen wir “Schwurbler” das?
Auf ihrer Netzseite hat Kellermayr drei dieser Mails veröffentlicht, zwei davon von einem Absender, der sich “Claas” nennt, und die sich in der Tat wie die Folter- und Lustmordphantasien eines gefährlichen Psychopathen lesen. Kostprobe:
Betreff: Ich werde dich hinrichten. Hallo, du dummes Stück Scheiße, du kannst mir gerne mit Anwälten drohen, aber kriegen werdet ihr mich sowieso nicht. Stattdessen habe ich nun beschlossen, dich zu kriegen. Wenn ich schon einmal dabei bin werde ich selbstverständlich alle Mitarbeiter deiner Praxis auch abschlachten. Ich bin bewaffnet und habe eine Schrotflinte…
Kellermayr hat diese Drohungen außerordentlich ernst genommen. Wer sie geschrieben hat, ist bislang ungeklärt, und angeblich verliert sich die Spur irgendwo in Deutschland. Den Medien dienten sie als willkommener Beleg, daß die “Querdenker”-Szene ein Sammelbecken von mörderischen und wahnsinnigen Proto-Terroristen sei.
Ein Beispiel ist dieser Bericht der tagesschau über Kellermayr:
Seit in Österreich die Impfpflicht beschlossen wurde, habe sich die Situation nochmal verschärft, sagt sie. Ein kleiner, aber harter Kern an Impfgegnern verweigert sich hartnäckig politischen Maßnahmen. Diese Menschen sind nicht mehr erreichbar, haben sich in ihre eigene Welt zurückgezogen, wo sie sich zunehmend radikalisieren.
Auf den Großdemonstrationen in Wien war das besonders deutlich zu sehen. Unter die Demonstrierenden mischten sich behördlich bekannte Neonazis und Identitäre wie Martin Sellner. Immer wieder kam es zu Eskalationen.
Die Liste der Vorfälle wird immer länger: Eine Demonstration der Impfgegner belagerte vor einigen Wochen ein Krankenhaus in Wels, Ärzte berichten von Vandalismus an der Praxis und aufgestochenen Reifen. Dr. Kellermayr glaubt nicht, dass das Gewaltpotential, das hier schlummert, ausreichend erkannt wird und geeignete Gegenmaßnahmen getroffen werden.
Warum wurde nun gerade Kellermayr Zielscheibe derartig krasser Drohbriefe? Was den Grad an “Hetze” betrifft, der von ihrer Seite ausging, befand sie sich eher in der mittleren Liga. Die “Verschwörungstheoretiker” hatte sie schon Ende 2020 als Feindbilder markiert (was offenbar auf Gegenseitigkeit beruhte). Ihr erster größerer Auftritt in der Öffentlichkeit im Februar/März 2021 lag allerdings ein wenig quer zum “Narrativ”.
Sie hatte das Asthmaspray Pulmicort und seinen Wirkstoff Budesonid Mittel gegen Covid verwendet, nach eigenen Aussagen mit großem Erfolg, was das Mißfallen des Impfstoffherstellers Astra Zeneca erregt hatte, der anderweitig Geld zu machen suchte:
Mitte Jänner 2021 erhielt Lisa-Maria Kellermayr einen Anruf der Firma Astra Zeneca, die nicht nur den bekannten Impfstoff auf den Markt brachte, sondern auch den rezeptpflichtigen Asthmaspray Pulmicort, in dem Budesonid enthalten ist. Dem Konzern war aufgefallen, dass Pulmicort deutlich öfter als normalerweise verschrieben wurde.
Im Zuge von Recherchen stießen sie auf Kellermayr, die Empfehlung dazu gab. Astra Zeneca wies die Hausärztin darauf hin, dass es für die Verwendung von Budesonid bei Covid-Patienten keine offizielle Zulassung gibt, keine Studien und Empfehlungen von Fachgesellschaften. Ihr müsse klar sein, dass es sich um einen Off-Label-Use handelt, also die Verwendung eines Medikaments, das eigentlich für einen anderen Zweck entwickelt wurde.
Kellermayr: „Meine Antwort: Ja, das ist mir klar. Ich empfehle es, weil ich hundertfach mit eigenen Augen gesehen habe, wie sehr dieses Medikament hilft. Und ich werde es weiterempfehlen.“
Kellermayr war hier der Doktrin in die Quere gekommen, daß die Impfstoffe der einzige Weg seien, mit Covid fertigzuwerden. Der Bericht des Kurier vom 12. 04. 2021 schließt mit den Worten:
Die Ärztin fühlt sich nicht gehört und ist verärgert, dass erst jetzt mit Veröffentlichung der Studie, der Spray als wirksam wahrgenommen wird.
Ich frage mich, ob in Kellermayr hier nicht ein Geltungsstreben “getriggert” wurde, das in der Folge stetig eskalieren sollte.
Am 15. April 2021 taucht sie in einem Stream mit Natascha Strobl und Rudi Fussi auf, zwei einschlägig bekannten Ultralinken, die fanatische Maßnahmenbefürworter sind. Strobl steht der Antifa nahe und ist Unterstützerin von #ZeroCovid; ihre Masche besteht darin, sich als permanent von gewaltbereiten “Faschisten” bedrohtes und umzingeltes Hascherl zu inszenieren.
Fussi ist seinerseits berüchtigt für seine panische Angst vor “Corona” und seine glühende Begeisterung für Lockdowns, Impfpflicht und die Drangsalierung von Ungeimpften.
kikl
Der Wind dreht sich und das Klima wird rauer. Die Täter wollen in die Opferrolle schlüpfen, weil diese Rolle ihnen Schutz und Privilegien garantiert. Aus diesem Grund instrumentalisieren sie jetzt den tragischen Selbstmord dieser Ärztin.
Wer derzeit beispielsweise Lauterbach kritisiert, erhält als Antwort, dass Lauterbach wegen der Kritik Morddrohungen erhalte. Kritik ist deshalb verantwortungslos. So kann sich Lauterbach der lästigen Kritik entledigen.
Als nächstes wird versucht, Kritiker zu kriminalisieren. Das deutsche Strafrecht ist hinreichend unbestimmt, damit das gelingen kann. Eine harmlose Liste von Aussagen der Täter wurde auf Twitter veröffentlicht, sie wurde als Feindesliste geframed und sofort mit strafrechtlichen Konsequenzen gedroht.
https://twitter.com/jeha2019/status/1552420416555196417
Demnächst wird wahrscheinlich versucht, die Kritiker der No-Covid-Sekte einzukerkern, indem man ihre Kritik als Gefährdung des öffentlichen Friedens und Aufstachelung zum Hass bezeichnet, wobei man als Beweismittel dann diesen Selbstmord benutzt und irgendwelche Drohbriefe aus der Schublade zieht. Damit ist dann der Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt und jegliche Kritik verstummt.
Die Werkzeuge liegen seit langem bereit, um eine totalitäre Herrschaft zu errichten. Sie kommen jetzt immer mehr zur Anwendung.