In eigener Sache: der Phonophor

Leser fragen danach, Germanisten wittern literarischen Kulturkampf, wir selbst sind überrascht, wie gut es gelang:

Bis­her sind zwei Aus­ga­ben der lite­ra­ri­schen Bei­la­ge zur Sezes­si­on erschie­nen, aber das hat aus­ge­reicht, um aus dem “Pho­no­phor” ein auf Dau­er gestell­tes, neu­es Pro­jekt zu machen.

Daher rufen wir nun zu Ein­sen­dun­gen auf. Denn unse­re Abon­nen­ten wer­den im Dezem­ber zum drit­ten Mal einen „Pho­no­phor“ erhal­ten. Redak­teur die­ses zwei Mal im Jahr bei­geleg­ten Hef­tes mit Pro­sa­tex­ten aus der Leser­schaft ist Dirk Alt. Er sam­melt und redi­giert und hat nun häu­fig gestell­te Fra­gen zusam­men­ge­stellt und beant­wor­tet. Hier sind sie:

Was kann man einreichen?

Unver­öf­fent­lich­te Erzäh­lun­gen und Kurz­ge­schich­ten mit einer Län­ge von bis zu 40.000 Zei­chen ein­schließ­lich Leer­zei­chen. Bit­te rei­chen Sie unbe­dingt ein! Zurück­hal­tung und Unsi­cher­heit sind nicht ange­bracht, wenn Sie ein gewis­ses Maß an Selbst­kri­tik und Lese­er­fah­rung besit­zen und dadurch ein­schät­zen kön­nen, ob Ihre Tex­te etwas für uns sein könnten.

Gibt es for­ma­le und the­ma­ti­sche Vorgaben?

Trotz unse­rer deut­li­chen Vor­ga­ben, die wir im zwei­ten Pho­no­phor abge­druckt haben, errei­chen uns immer noch Anfra­gen, ob die­se oder jene Text­gat­tung, ob Mär­chen, Horror‑, Kri­mi­nal- oder Ero­ti­k­li­te­ra­tur ein­ge­reicht wer­den dürf­ten. Die Ant­wort dar­auf muss sibyl­li­nisch aus­fal­len, denn nicht die paß­ge­naue Zuord­nung zu einem Gen­re ist ent­schei­dend, son­dern die Qualität.

Aus wel­chen Grün­den wer­den Tex­te abgelehnt?

Aus Qua­li­täts­grun­den und natür­lich auch, weil wir man­che Din­ge gern lesen, ande­re nicht. Das ist das „Maß an Sub­jek­ti­vi­tät“, das auch wir anle­gen. Man­che Ableh­nung ist uns nicht leicht gefal­len, das wol­len wir beto­nen! Aber: Der Gesamt­um­fang ist begrenzt! Dies und ande­re Fak­to­ren zwin­gen uns dazu, eine stren­ge Aus­le­se zu tref­fen. Im Übri­gen wur­den uns durch­aus lesens­wer­te Repor­ta­gen und Essays ange­bo­ten, für die wir, dies sei noch­mals betont, kei­ne Ver­wen­dung haben, denn der „Pho­no­phor“ ver­öf­fent­licht aus­schließ­lich bel­le­tris­ti­sche Prosa.

Wie alt sind die Autoren?

Sie sind im Schnitt in unse­rem Alter, also zwi­schen 40 und 60. Es wäre uns recht, auch Tex­te jün­ge­rer Autoren abdru­cken zu kön­nen. Bis­her haben wir das meis­te davon nicht auf­ge­nom­men. Aber wir sehen den Man­gel, daß poli­ti­scher Akti­vis­mus und all­täg­li­che Grenz­erfah­run­gen an Uni und andern­orts nicht lite­ra­risch gefaßt wer­den. Hier ist vie­les auf­zu­ho­len und nachzureichen.

Wo kann man einreichen?

Ein­sen­dun­gen bit­te an [email protected] – mit Text, Vita (samt Post­adres­se des Autors) sowie Hin­wei­sen auf wei­te­re Ver­öf­fent­li­chun­gen. Wich­tig: Der Ein­sen­der ver­si­chert mit der Ein­sen­dung aus­drück­lich, daß er allei­ni­ger Rech­te­inha­ber der ein­ge­sand­ten Tex­te ist. Wer unter Pseud­onym ver­öf­fent­li­chen möch­te, schrei­be eines dazu. Wenn es uns nicht gefällt, suchen wir eines aus.

Gibt es Honorare?

Hono­ra­re wer­den nach dem für die Sezes­si­on übli­chen Satz bezahlt. Die Rech­te an den Tex­ten blei­ben bei den Autoren.

Wer kriegt den Pho­no­phor zu lesen?

Alle Abo­nenn­ten der Sezes­si­on sowie, spär­lich!, Leser, die ein Ein­zel­heft bestel­len und das Glück haben, daß noch Pho­no­pho­re übrig sind. Also: hier abon­nie­ren, der 3. Pho­no­phor liegt der Dezem­ber­aus­ga­be bei, und vom 2. Pho­no­phor ste­hen noch knapp 20 Exem­pla­re für Neu­abon­nen­ten zur Verfügung!

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Kommentare (4)

Gotlandfahrer

16. September 2022 11:30

An dieser Stelle darf ich sicherlich berichten, dass ich die mehrfache Gelegenheit hatte, intensiv mit dem Redakteur digital zu mehreren Entwürfen im Austausch zu stehen, einmal sogar hinsichtlich eines - für mich unerwartet - akzeptierten Beitrages.  Als jemand, der keine Erfahrung mit Belletristik Marke Eigenbau aufwies, möchte ich die o.g. Aufmunterung zur Einreichung unterstreichen.  Die Würdigung der Arbeiten ist inhaltlich präzise und fair, lehrreich und auf der persönlichen Ebene sehr angenehm. Sofern der Text Potenzial im Sinne der Zielsetzung aufweist, kann ich nur sagen: Los, Schreiben! Da werden Sie geholfen.

Niekisch

16. September 2022 17:53

Ein lobenswertes Projekt!

KlausD.

18. September 2022 09:53

Wenn ich mir zu den SiN-Beiträgen etwas wünschen dürfte, dann dies -  bitte nicht so schreiben wie Turgenjew, über den Th. Fontane am 3. Juli 1881 in einem Brief an seine Frau urteilte: "Er ist der richtige Schriftsteller des Pessimismus, und man kann an diesem ausgezeichneten Talente wahrnehmen, welch häßliches Bild diese pessimistische Weltanschauung ist. Er hat Esprit und Geist  aber durchaus keinen erquicklichen Humor, überhaupt keinen Tropfen Erquicklichkeit. Das Tragische ist schön, und selbst das bloß Traurige will ich mir unter Umständen gefallen lassen; er aber gibt uns das Trostlosen."

RMH

18. September 2022 15:37

"durchaus lesenswerte Reportagen ... , für die wir, dies sei nochmals betont, keine Verwendung haben, denn der „Phonophor“ veröffentlicht ausschließlich belletristische Prosa."

Unter belletristische Prosa fallen für mich auch Reportagen im Gonzo Style oder Bücher wie "Schrecklich amüsant - aber in Zukunft ohne mich" von David Foster Wallace. Oder, um einen deutschen Autor zu nennen, Jörg Fausers Reportagen („Wenn Literatur nicht bei denen bleibt, die unten sind, kann sie gleich als Partyservice anheuern.“ - Jörg Fauser).

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