Ethnische Wahl: AfD auf Abwegen?

Während die FPÖ in Österreich derzeit eine Wahl nach der anderen gewinnt, ist die Wiederholung der Berlinwahl für die AfD eine leichte Enttäuschung.

Martin Sellner

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

Zwar konn­te man 1,1% Pro­zent­punk­te dazu­ge­win­nen und pro­fi­tiert damit etwas von der Neu­wahl, doch der gro­ße Gewin­ner ist die CDU.  Mein Kol­le­ge Dani­el Fiß hat wie immer die Wahl im Detail ana­ly­siert. Mein Bei­trag befaßt sich mit dem Schie­len nach der Eth­ni­schen Wahl, das der­zeit auf sozia­len Net­zen zu beob­ach­ten ist.

Anlaß für den Text ist eine Debat­te auf Twit­ter, in der “Jesi­den und libe­ra­le Tür­ken” als zukünf­ti­ge Wäh­ler­grup­pe der AfD in Ber­lin in Aus­sicht gestellt wur­den. Dazu wur­de eine “Charme­of­fen­si­ve” gefordert.

War­um lohnt es sich, auf die­se Nach­wahl-Twit­ter­de­bat­ten ein­zu­ge­hen? Sie spie­geln das wider, was seit Jah­ren abseh­bar war. Der Bevöl­ke­rungs­aus­tausch des Wahl­volks stellt die AfD vor die Wahl, sich ent­we­der dem „demo­gra­phi­schen Wan­del“ anzu­pas­sen und „Charme­of­fen­si­ven“ für Migran­ten zu star­ten, oder aber lang­fris­tig zu einer „Volks­grup­pen­par­tei“ mit einer Hoch­burg im Osten zu wer­den.  Ande­re „kon­ser­va­ti­ve” Par­tei­en haben die­se Ent­wick­lung bereits hin­ter sich.

In mei­nem Arti­kel in der aktu­el­len Sezes­si­on wies ich – eben­so wie in mei­nem Vor­trag auf der Win­ter­aka­de­mie – dar­auf hin, daß sich in Bel­gi­en und Eng­land auch kon­ser­va­ti­ve und ehe­mals islam­kri­ti­sche Par­tei­en rasch der „demo­gra­phi­schen Wirk­lich­keit“ anpas­sen. Rapha­e­la Dancy­gier schreibt in ihrem Buch „Dilem­mas of Inclu­si­on“ am Bei­spiel Bel­gi­ens hierzu:

(..) Wie zu erwar­ten, stel­len Rechts-Mit­te Par­tei­en sel­te­ner mus­li­mi­sche Kan­di­da­ten auf [als lin­ke]. Sobald jedoch die Mus­li­me mehr als 25% der Wahl­be­völ­ke­rung stel­len, ver­rin­gern sich die­se ideo­lo­gi­schen Unter­schie­de. (…). In Bel­gi­en stel­len Mit­te-Rechts Par­tei­en dann mus­li­mi­sche Kan­di­da­ten auf, wenn die­se Ein­glie­de­rung ent­schei­dend für die Gewin­nung von Sit­zen ist.” (Dancy­gier: Dilem­mas of Inclu­si­on,  S. 98)

Die­ser Trend mach­te bereits einen Mos­lem zum Bür­ger­meis­ter Lon­dons. Auch in Wien und Ber­lin könn­te das bald Wirk­lich­keit sein. Der Ego­is­mus der Par­tei­en, eine der Achil­les­fer­sen des Par­la­men­ta­ris­mus, wird hier zum Motor des Gro­ßen Aus­tauschs. Das eiser­ne Gesetz der Zahl, also die Men­ge der Staats­gel­der, die man für die Anzahl der Sit­ze erhält, und die Anzahl der Stim­men, die man für die­se Sit­ze braucht, setzt die Par­tei­en unter Zugzwang. 

„In Wahl­be­zir­ken, in denen es immer schwie­ri­ger wird, ohne mus­li­mi­sche Unter­stüt­zung zu gewin­nen, ist es extrem sel­ten der Fall, dass nur eine der gro­ßen Par­tei­en mus­li­mi­sche Kan­di­da­ten auf­stellt. (…) Bei­spie­le zei­gen, dass Par­tei­en zwar Aus­wahl­feh­ler machen, aber schnell reka­li­brie­ren und die Inklu­si­ons­stra­te­gie wäh­len, die ihre Sie­ges­chan­ce für das nächs­te Mal erhöht.“ (Dancy­gier, S. 109ff) 

Dancy­gier belegt minu­ti­ös, daß in Eng­land die Tories – zuerst wider­wil­lig, aber dann aus­nahms­los – nach­zo­gen und nach zahl­rei­chen Wahl­nie­der­la­gen gegen mus­li­mi­sche Labour-Kan­di­da­ten selbst auch Mos­lems auf­stell­ten. Hier­aus ergibt sich bereits das unlös­ba­re Pro­blem für die AfD. Laut Dancy­gier gibt es zwei Mög­lich­kei­ten, Migran­ten in die eige­ne Par­tei zu integrieren. 

Dancy­gier unter­schei­det die „sym­bo­lic inclu­si­on“, also das Auf­stel­len von erkenn­bar migran­ti­schen Kan­di­da­ten für Spit­zen­po­si­tio­nen und ihre Fokus­sie­rung im Wahl­kampf, von der „vote based inclu­si­on“, die in der Regel aus der direk­ten Koope­ra­ti­on mit Clans auf loka­ler Ebe­ne besteht. Sie schreibt: 

Sie wäh­len eine klei­ne Anzahl von Min­der­heits­kan­di­da­ten aus, die Kos­mo­po­li­ten, wel­che Viel­falt schät­zen, gefal­len, aber nicht unbe­dingt eine gro­ße Anzahl von Min­der­hei­ten­wäh­lern anspre­chen. (…) Im Fal­le der Mus­li­me bedeu­tet sym­bo­li­sche Inte­gra­ti­on, dass ein Kan­di­dat gewählt wird, der säku­lar und fort­schritt­lich ist und an die Gleich­stel­lung der Geschlech­ter glaubt. (Dancy­gier, S. 6)

Die „sym­bo­li­sche Inklu­si­on“, auf die eine „Charm­of­fen­si­ve“ abzie­len könn­te, hat einen gro­ßen Man­gel: sie bringt kei­ne Wahl­stim­men bei Migran­ten.  Will man tat­säch­lich die Stim­men der „zukünf­ti­gen“, also stark wach­sen­den, eth­nore­li­giö­sen Enkla­ven, so muß man eine „vote based inclu­si­on“ anvisieren.

Hier gilt es, die eth­ni­sche Wahl zu ver­ste­hen. Die­se ist, wie ich in mei­nem Vor­trag zusam­men­faß­te: „tri­ba­lis­tisch, ein­heit­lich, lokal, unideo­lo­gisch, kan­di­da­ten­zen­triert, und intrin­sisch gegen das Gemein­wohl des Gast­lan­des gerichtet.“ 

Man gewinnt sie, indem man auf loka­ler Ebe­ne Mit­glie­der aus migran­ti­schen Clans auf­stellt und die Sym­pa­thie von Moschee­ge­mein­den gewinnt. CDU, SPD und Grü­ne betrei­ben die­se Stra­te­gie mit Erfolg und ken­nen nicht ein­mal Berüh­rungs­ängs­te vor Grau­en Wöl­fen. Auch die FPÖ ent­hält scheut nicht davor zurück : Der Lan­des­chef der FPÖ Ober­ös­ter­reichs Man­fred Haim­buch­ner lud unlängst Ver­tre­ter von „Mil­li Görüs“ in sein Büro zu Gesprä­chen ein. 

Das Dilem­ma der eth­ni­schen Wahl liegt auf der Hand. Kon­ser­va­ti­ve, reli­giö­se und patrio­ti­sche Tür­ken sind in der Regel tür­ki­sche Patrio­ten und Mus­li­me. Das deut­sche Gemein­wohl liegt, not­wen­dig, nicht in ihrem Inter­es­se. Es mag sein, dass auch sie gele­gent­lich und zufäl­lig Schnitt­men­gen mit AfD For­de­run­gen auf­wei­sen. Bei­spiels­wei­se könn­ten Tür­ken der Erset­zungs­ein­wan­de­rung von Syrern kri­tisch gegen­über­ste­hen, da Neu­an­kömm­lin­ge eine direk­te Kon­kur­renz in ihren wirt­schaft­li­chen Nischen und der orga­ni­sier­ten Kri­mi­na­li­tät darstellen. 

Doch jede tür­keik­ri­ti­sche Poli­tik, die etwa Dop­pel­staats­bür­ger­schaf­ten, Visa­frei­heit, DTIP, oder die grau­en Wöl­fe kri­ti­siert, wür­de zum Ver­lust der Stim­men bei einer  „vote based inclu­si­on“ füh­ren.  War­um soll­ten gera­de Tür­ken und Jesi­den die kom­men­den Bünd­nis­par­ter sein, und nicht etwa Kur­den und Ira­ker? Will man z.B. die hun­dert­tau­sen­den, poten­ti­el­len ukrai­ni­schen Wäh­ler gezielt umwer­ben, ver­lö­re man, die nicht unbe­trächt­li­che Stim­men­ba­sis der Rußlanddeutschen.


Es ver­steht sich von selbst, dass sol­che wech­seln­den Eth­no-Bünd­nis­se für die AfD absurd sind.

Die Migran­ten, die eini­gen in der AfD als Wäh­ler vor­schwe­ben, also assi­mi­lier­te Tür­ken, die sich nicht län­ger mit ihrer Hei­mat iden­ti­fi­zie­ren und auch den Bevöl­ke­rungs­aus­tausch an sich ableh­nen, brau­chen gar kei­ne „Charme­of­fen­si­ve“. Sie wäh­len die AfD schon jetzt – gera­de, weil sie die Par­tei der ein­hei­mi­schen Deut­schen ist. Die­se authen­ti­schen Migran­ten­wäh­ler sind aber, eben­so wie authen­ti­sche Assi­mi­la­ti­on, sehr sel­ten und schon aus demo­gra­phi­schen Grün­den (ihre Gebur­ten­ra­te ist so gering wie die Assi­mi­la­ti­ons­ra­te) kei­ne “zukünf­ti­ge Wählergruppe”.

Selbst­ver­ständ­lich wäre es falsch, wür­de die AfD unnö­tig aggres­si­ve Signa­le an sol­che Wäh­ler aus­sen­den. Doch eine „sym­bo­li­sche Inklu­si­on“ von Migran­ten in Spit­zen­po­si­tio­nen oder im Wahl­kampf, bräch­te (abge­se­hen von ideo­lo­gi­schen Fra­gen) mei­ner Ein­schät­zung nach nur Nachteile.

Nach­weis­lich bringt sie wenig bis kaum Stim­men aus eth­nore­li­giö­sen Ghet­tos (dafür müß­te man das tun, was auch Befür­wor­tern der Charme­of­fen­si­ve auf twit­ter „doch etwas zuviel“ ist). Die Ziel­grup­pe der links­li­be­ra­len Deut­schen, die man so vom eige­nen „Anti­ras­sis­mus“ über­zeu­gen will, wählt, wie man sieht, eher CDU oder FDP.

Gleich­zei­tig wür­de eine der­ar­ti­ge “sym­bo­li­sche Inklu­si­on” aber die eige­ne Basis ver­un­si­chern oder gar spal­ten. Gera­de die Par­tei­ju­gend und die idea­lis­ti­schen Frei­wil­li­gen, auf die eine “Paria-Par­tei” umso mehr ange­wie­sen ist, wür­den dadurch demo­ti­viert. Eine gefähr­li­che, von den Medi­en und von ein­ge­schleus­ten VS-Agen­ten befeu­er­te Debat­te wür­de ent­ste­hen, an deren Ende die Spal­tung der AfD ste­hen könnte.

Die weni­gen Pro­zent­punk­te, die eine AfD mit einer mul­ti­kul­tu­rel­len Charme­of­fen­si­ve in Ber­lin, womög­lich errei­chen könn­te, stün­den im kei­nem Ver­hält­nis zum Scha­den, den das bun­des­weit für die Ein­heit und das Pro­fil der Par­tei bedeu­ten würde.

Ich könn­te für Ber­lin jetzt öffent­lich­keits­wirk­sam eine “Charme­of­fen­si­ve für deut­sche Nicht­wäh­ler” vor­schla­gen. Aber wir müs­sen ehr­lich zu uns selbst sein. Ein Kom­men­ta­tor auf Twit­ter hat recht, wenn er schreibt: ” Eines ist jetzt schon klar: Deut­sche, die die AfD wäh­len, zie­hen nach Bran­den­burg.” So hart es klingt, so unbe­streit­bar ist es: In man­chen Regio­nen Deutsch­lands hat die Erset­zungs­mi­gra­ti­on ein Elek­to­rat geschaf­fen, das eine Mehr­heit für migra­ti­ons­kri­ti­sche Posi­tio­nen logisch unmög­lich macht. 

Statt zu resi­gnie­ren, soll­te die AfD die­sen Skan­dal öffent­lich machen. Statt offen dar­über nach­zu­den­ken, wie man sich der eth­ni­schen Wahl öff­nen kann, muß man sie scho­nungs­los sicht­bar machen. Jede Kol­la­bo­ra­ti­on der Alt­par­tei­en mit migran­ti­schen Wäh­lern muss recher­chiert und ange­pran­gert wer­den. Eben­so soll­te die Par­tei, wie das die FPÖ in Öster­reich bereits mit ihrem „Demo­gra­phie­da­sh­board“ geleis­tet hat, an der Visua­li­sie­rung der Eth­ni­schen Wahl arbeiten.

Denk­bar wäre, bei jeder Wahl ein „alter­na­ti­ves“ Wahl­er­geb­nis zu errech­nen, das zeigt, wie sie ohne Erset­zungs­mi­gra­ti­on und Bevöl­ke­rungs­aus­tausch aus­ge­gan­gen wäre. So wird dem Volk bewusst, wie die Demo­gra­phie die Demo­kra­tie zer­stört. Die ille­gi­ti­me und anti­de­mo­kra­ti­sche Stra­te­gie des Wäh­ler­im­ports rück­te so ins Bewußtsein.

Die­se scho­ckie­ren­den Fak­ten müs­sen die AfD anspor­nen, in den Regio­nen, in denen es noch mög­lich ist, Mehr­hei­ten zu errin­gen. Vor allem muß sie an einer Recon­quis­ta arbei­ten, sprich mit den ver­ein­ten Kräf­ten des poli­ti­schen Umfelds, den Rah­men des Sag­ba­ren erwei­tern und die kul­tu­rel­le Hege­mo­nie der Geg­ner brechen.

Denn die­se Hege­mo­nie und ihre emo­tio­na­le Kon­di­tio­nie­rung durch den deut­schen „Schuld­kult“ sind immer noch die Haupt­grün­de dafür, daß migra­ti­ons­kri­ti­sche Deut­sche gegen jede Ver­nunft, eher die CDU als die AfD wählen.

Martin Sellner

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

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Kommentare (44)

Gotlandfahrer

14. Februar 2023 22:06

Wir leben im Zeitalter der Kaninchen, die vor der Schlange erstarren. Mit „öffentlich machen“ von Skandalen, mit „schonungslos sichtbar machen“ erreichen wir so viel wie ein Züchter, der seinen Viechern zuruft „lauft, die Schlange ist gefährlich“. Es findet rein gar nichts mehr auf argumentativer Ebene statt, seit langem nicht mehr, mittlerweile frisst sich dieses Denkvakuum durch die westlichen Gesellschaften wie das Nichts durch Phantasien. Das Bürgermaterial, auf das es theoretisch doch eher ankommen müsste als auf Mustafa, den Milden, oder Mandy, die nicht wählt, hat Thor von Waldstein im aktuellen Heft der Sezession trefflich beschrieben: Es ist träge Masse. Dies ist ihr gar nicht vorzuwerfen, es ist Rahmenbedingung, sie ist das, was folgt, wem oder was auch immer und sei es der sich entbergenden Technik und ihrer entwürdigenden Wirkung. Die Schlange holt sich ihre Opfer, den Blutzoll der Götter. Bald schon hüpft der Rest in Panik davon und dann schauen wir mal. Wenn sich jeder wieder selbst der Nächste ist, das Morgenmagazin nicht mehr von der nächsten Rentenerhöhung oder Strompreisbremse spricht, sortieren sich die Dinge von allein. Ich glaube nicht, dass es einen Unterschied macht, ob die AfD im Wedding den Mustafa aufstellt oder nicht. In Marzahn, in Thüringen etc. bleibt man stabil, egal was man andernorts an Verrenkungen macht oder unterlässt.
Unbesehen davon verneige ich mich vor MS und erachte seine Arbeit als Geschenk für unser Volk.

Laurenz

14. Februar 2023 22:32

@MS    Will Ihnen gar nicht widersprechen. Allerdings, verstehen Sie die AfD falsch, meine Meinung. Die Einbindung von Migranten oder immigrierten Ehefrauen/-männer in der AfD sind eine Frage der moralischen Debattenpostion im Verhältnis zu den Kartellparteien. Deutsche, welche die AfD wählen, ziehen nach Brandenburg. Das mag sein, führt aber zukünftig zu Staatsgrenzen an den Landesgrenzen. Frontex ist überall. Außerdem betrifft das ja nicht nur AfD-Wähler. Und Österreich kann man mit Deutschland so nicht vergleichen. Hat Österreich in etwa nur die Bevölkerungsdichte von Frankreich mit 107 Einwohnern pro Quadrat-KM. Deutschland ist mehr als doppelt so dicht besiedelt.

ede

14. Februar 2023 23:28

MS ist ja ein kluger Mann, stellt aber die zweifellos vorhandenen bedenklichen Aspekte in den Vordergrund. Ich sehe das differenzierter, man sollte das konservative Wählerpotential auch unter Muslimen und Erdoganfans durchaus einbinden. 
In Schönheit sterben ist keine vertretbare Option, das sollten die Heissporne mitbedenken. 

Majestyk

15. Februar 2023 00:56

Eine Alternative ist nur dann eine Alternative, wenn sie eine Alternative anbietet. Eine Partei die sich anpaßt um so eventuell mehr Stimmen zu gewinnen, was ganz sicher auch mehr Posten bringt ist dann zwar ein Erfolg für deren Mitglieder. Der Sinn der Alternative bestand aber darin an einer anderen Lebenswirklichkeit zu arbeiten und die Verhältnisse zu ändern, nicht darin sich den Verhältnissen zu beugen, damit man in dieser Lebenswirklichkeit Erfolg haben kann. 
Kann man machen, wenn ich aber eine Opportunistenpartei wählen möchte kann ich auch die CDU nehmen, dann hätte ich mir die ganzen Anfeindungen in den letzten Jahren sparen können. Und ich bin kein Prominenter mit Netzwerk, Leute wie mich erwischen die Konsequenzen für ihre Überzeugungen mit voller Breitseite. Es wäre aber ja nicht das erste Mal, das eine Partei die eigenen Kernwähler nach Strich und Faden verrät. Spätestens dann ist die AfD in der Parteienlandschaft endlich angekommen. 

MarkusMagnus

15. Februar 2023 02:31

@ ede Sehe ich auch so. Wir Deutschen können auch zum Islam übertreten. Dann bin ich halt deutscher Moslem statt deutscher Christ. Verrückt? Wenn euch hier was besseres einfällt...nur zu. Es gibt keinen Gott ausser Gott usw. Oder es gründet jemand eine neue Religion. Denn ohne Gott ist alles! erlaubt -Dostojewski- Ich lese gerade "A stranger in a strange world" von Henlein. Dort geht es auch um Religion. Starship Trooper ist auch von ihm. " Heute erforschen wir im Unterricht das Scheitern der Demokratie und wie Sozialwissenschaftler den Planeten an den Rand des Ruins gebracht haben bis Veteranen die Macht übernahmen". Dran drauf drüber

RMH

15. Februar 2023 07:21

Das Thema ethnische Wahl ist auch in den MSM angekommen:
https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/experten-warnen-vor-spd-plan-auslaender-einbuergern-wahlen-gewinnen-82898400.bild.html
MS: "Der Bevölkerungsaustausch des Wahlvolks stellt die AfD vor die Wahl, sich entweder dem „demographischen Wandel“ anzupassen und „Charmeoffensiven“ für Migranten zu starten,."
Es wird nichts "ausgetauscht" (das wäre der Fall, wenn ein deutscher nicht mehr wählen dürfte) es wir beigemengt & hinzugefügt. Die AfD als auf dem Boden der Verfassung stehende Partei hat offen für erhnisch Nichtdeutsche zu sein und kann entspr. Mitgliedsanträge nicht ablehnen. Es ist daher vollkommen richtig, auch bei Migranten zu werben, damit sich in dieser Gruppe nicht das Meme des Mainstreams verfestigt "die hassen uns" und grün-links "liebt uns". Genau das Gegenteil ist doch Fall. AfD Politik kommt MiHiGru Wählern im besonderem Maße zum Vorteil, dass checkt nur keiner. Kurzfristig bringen der AfD aber sicher andere Gruppen, welche die AfD nicht so oft wählen, mehr Stimmen und da würde ich vor allem eine Charmeoffensive bei Frauen starten. Im Übrigen lässt sich die deutsche Ethnie durch die Partnerwahl am effektivsten erhalten - und gerade da schaut es bei den größten rechten Maulhelden oft schwach aus (Single oder Frau aus Thailand, Osteuropa, Rest der Welt etc.).

Heinrich Loewe

15. Februar 2023 07:21

Allein schon „Reconquista“ zu ventilieren schreckt ob der Gewalt-Implikation so viele potentielle Wähler ab, daß man Splitterpartei und Paria bleibt. Nein. Dieses Schiff ist lange  abgesegelt. Die Frontlinie ist falsch gesetzt, entlang der Ethnien; wegen der heiligen Kuh „Ethnopluralismus“. Die Alt Right in den USA ist völlig marginalisiert, während der inklusive Populismus / Nationalismus mit MAGA sogar einem Präsidenten ins Amt verholfen hat und noch lange nicht tot ist. Das muß die Blaupause auch bei uns sein.
Hier ist ein ikonisches Bild, das wahr ist und so viele Menschen, egal welcher Ethnie, Hautfarbe, Religion, Bildung, sexueller Orientierung vereinen sollte, daß es zur Mehrheit reicht:
https://t.me/Jack_Posobiec/23096

quarz

15. Februar 2023 08:46

"Denkbar wäre, bei jeder Wahl ein „alternatives“ Wahlergebnis zu errechnen, das zeigt, wie sie ohne Ersetzungsmigration und Bevölkerungsaustausch ausgegangen wäre"
Das habe ich auch schon gelegentlich empfohlen. Es würde vor allem dem von Gegnern geschürten Bewusstsein entgegenwirken, mit seiner Vorliebe für ethnische Homogenität ein Außenseiter zu sein. Vielen würde plötzlich klar, wie viele von ethnisch Ihresgleichen ihre Einstellung teilen. Das stärkt das Selbstbewusstsein und macht Mut zu Bekenntnis - auch in der Wahlkabine, wo man zwar unbeobachtet ist, wo aber die durch steten Tropfen gehöhlte Psyche den zersetzereischen Kräften der ideologischen Manipulation nicht entzogen ist. In Österreich gibt es ja die alternative "Pass-egal-Wahl", die (freilich mit affirmativer Intention) aufzuzeigen versucht, wie das Wahlergebnis ohne staatsbürgerschaftliche Hürden aussehen würde. Entsprechend könnte man eine "Volk-nicht-egal-Wahl" aus den offiziellen Wahlergebnissen destillieren.

Laurenz

15. Februar 2023 09:07

@Majestyk, Heinrich Löwe & MarkusMagnus      Niemand wird daran gehindert, in die AfD einzutreten & für seine Ideale, Vorstellungen zu kämpfen. Aufgrund der Größe der Partei, ist das in der AfD auch einfacher, als in jeder Kartellpartei. Wenn, wie @RMH schreibt, die Rechtslage ist, wie sie ist, & Migranten, wie Herr Bystron, eintreten, können das indigene Deutsche schon lange. Ziel ist die Machterlangung, dem alles andere unterzuordnen ist. Was danach passiert, wird man dann sehen. Die vielen Erwartungshaltungen an die AfD, die hier schriftlich auf der SiN seit Jahren gerne niedergelegt werden, zeugen von einem gewissen Größenwahn & damit verbundenen Narzißmus. Weniger fordern, mehr machen.

quarz

15. Februar 2023 09:09

@RMH
Es wird nichts "ausgetauscht"
Doch. Fallen Sie doch nicht auf diese alberne semantische Polemik der Gegner herein. Entgegen einer verbreiteten Unterstellung wird mit der Verwendung des Begriffs "Austausch" weder behauptet, dass für jeden Fremden ein Hiesiger im Tausch gegeben wird, noch ist ein solcher Vorgang begriffliches Erfordernis. In der Physik kennt man z.B. den Gasaustausch, der definiert ist als eine Neuverteilung von Gasmolekülen im Raum. In ein räumliches Gebiet, in dem bisher vorwiegend A-Moleküle waren, können viele B-Moleküle einströmen ohne dass deswegen ein A-Molekül "im Tausch" verschwindet.
Vor allem aber weiß jeder, der nicht trotzig das Verständnis verweigert, dass tatsächlich etwas im unterstellten Sinn ausgetauscht wird: das demographische Profil. Es wird eine ethnisch sehr homogene gegen eine sehr heterogene Gesellschaft ausgetauscht. Ein Volk gegen eine "Bevölkerung".

Monacensis

15. Februar 2023 09:12

Na, wer mag, kann ja jetzt schon die Vorteile des konservativen Islam genießen und seine Zelte in der Türkei aufschlagen...
Ironie beiseite, auf diese Art von Konservativismus kann ich verzichten, was ja punktuelle Bündnisse zB gegen den Genderismus nicht ausschließt. Ausländer aus Europa dürften übrigens gar nicht so selten AfD wählen.
Nein, die AfD muss die Partei bleiben, die dafür kämpft, dass von Deutschland etwas übrig bleibt !
P.S.: Was die Partnerwahl angeht - ich persönlich hatte noch keine Frau aus Osteuropa oder der Dritten Welt - gehen Kinder aus gemischt-nationalen Ehen, die hier aufwachsen, dem Deutschtum nicht verloren.
 

Volksdeutscher

15. Februar 2023 09:33

"Der Bevölkerungsaustausch des Wahlvolks stellt die AfD vor die Wahl, sich entweder dem „demographischen Wandel“ anzupassen und „Charmeoffensiven“ für Migranten zu starten, oder aber langfristig zu einer „Volksgruppenpartei“ mit einer Hochburg im Osten zu werden."
Wenn die AfD darauf eingeht, dann dürfte uns allen klar sein, daß es mit der Repatriierung nichts wird und sie dieses Vorhaben sowohl rhetorisch als auch programmatisch aufgeben muß. Daraus folgt auch, daß sie die widergesetzliche Ansiedlung von Fremden sowohl gegenwärtig als auch zukünftig samt den darauf folgenden widergesetzlichen Einbürgerungen anerkennt. Wenn sie das anerkennt, so folgt daraus, daß sie dagegen nicht einmal auf rhetorischer Ebene etwas einwenden wird und die von den Kartellparteien betriebene weitere Ansiedlung von Fremden stillschweigend zustimmt. Wenn diese Ableitung nicht nur der Logik, sondern auch der Wirklichkeit entspricht, werden wir uns fragen dürfen, was die AfD noch zu einer Alternative für Deutschland macht und wozu wir sie überhaupt brauchen. Dann kann sie jetzt schon verschwinden und wir werden uns mehr oder weniger vergnügt in den Strudel des Maelstroms werfen: Finis ultimus Germaniae. Noch genießen wir eine Galgenfrist.

RMH

15. Februar 2023 09:47

@quarz,
Sie beschreiben einen langfristigen Effekt, ich den kurzfristigen. Es gibt noch genug Deutsche. Wenn die endlich einmal anfangen würden, geschlossener untereinander zu handeln, alle mit Disziplin für ihre Interessen wählen gingen und wieder ein Stück weit archaischer und clanmäßiger werden, würden sie sich auch nicht wie Partikelchen in der Luft auflösen sondern wären immer ein starker Machtfaktor. Migranten, die sich hier etwas aufbauen wollen, haben ein echtes Interesse daran, dass nicht ständig Neue dazu kommen, denn die Neuankömmlinge sind ihre härtesten Konkurrenten bei ihrem Weg. Etablierte Deutsche, die bereits in Dritter bis vierter Generation erben, juckt das ad hoc weniger. Insofern: die AfD ist mit einer Grenzschließungspolitik die Partei für die hart arbeitenden MiHiGrus, mehr als jede SPD.

Volksdeutscher

15. Februar 2023 09:52

Ich weiß nicht, ob es den Leuten in der AfD-Spitze auch nur entfernt bewußt ist, daß sie zwei Pferde nicht mit einem Hintern reiten können, denn: einerseits behaupten sie, die einzige Partei zu sein, die Rechtsstaatlichkeit verteidigt, andererseits aber liebäugeln sie damit, die von den Kartellparteien begangenen gegen den Rechtsstaat gerichteten Gesetzesbrüche zu bejahen, um "parkettfähig" zu sein. Ich weiß auch nicht, wie sie diesen unauflösbaren Widerspruch den Deutschen verkaufen und schmackhaft machen wollen - so ganz ohne Macht- und Gesichtsverlust.

Majestyk

15. Februar 2023 10:41

@Laurenz:
Netter Versuch einer Bringschuldumkehrung. Ich muß mich nicht rechtfertigen der richtige Wähler zu sein, eine Partei muß liefern um gewählt zu werden. Ich wähle doch keine Partei, damit es der Partei und deren Mitgliedern gut geht, sondern damit mein Lebensumfeld nicht so schlimm wird wie befürchtet. Und eine Partei die überlegt wie sie sich anpassen muß um gewählt zu werden, statt darüber wie sie um Inhalte wirbt die als richtig erachtet werden ist nur für Opportunisten brauchbar. Und für die gibt es schon die CDU. 

Mboko Lumumbe

15. Februar 2023 10:43

"...das unlösbare Problem für die AfD."
Der Artikel thematisiert mMn im Kern DAS unlösbare Problem in der AfD, quasi seit deren Bestehen und es wurden bisher alle Parteivorsitzenden daran verschlissen: Lucke, Petry, Meuthen. Die aktuelle Parteispitze "übersteht" das Problem bisher durch Ignorieren und so tun als gäbe es dieses nicht. Das wird natürlich nicht ewig so weitergehen können und MS spitzt es im Artikel im  Grunde darauf zu, gut so.
Es ist der konzeptionell grundlegende Dissenz zwischen der "Alternativen Mitte" (AM) und dem "Flügel" (F). Es wird innerhalb der AfD mMn hier keine gütliche Einigung geben können, dazu sind die Positionen einfach viel zu different und unvereinbar. Wer AM möchte, kann jedoch auch CDU wählen mit deren Werteunion. Doch wen soll F wählen, wenn man nicht NPD möchte?
Die ethnische und demografische Situation in D ist unumkehrbar und wurde mit politischer Gewalt erzwungen und es geht immer so weiter, egal was konservativ-rechte und die AfD sagen und tun.
Viele "verstecken" sich hinter ihrer Wahl der AfD und begnügen sich damit und vielleicht noch ein bisschen rummaulen, aber auch nur hinter vorgehaltener Hand. Daher wäre es vielleicht besser, es gäbe keine AfD, dann würde die völlige Ohnmacht und Hilflosigkeit deutlicher werden, weil das Feigenblatt AfD fehlt.

dojon86

15. Februar 2023 11:38

@Monacensis Eine kleine Randbemerkung, gerade Kinder aus gemischten Ehen, die von der Herkunftskultur des anderen Elternteils einen harten Autoritarismus und Nationalismus kennen, stehen als Erwachsene den woken linken Ideen mehr als kritisch gegenüber. So kann ich zumindest zwei junge Politiker des rechten Lagers (in Österreich und Tschechien) die aus gemischten Ehen stammen.

anatol broder

15. Februar 2023 11:44

sellner erläutert die ethnische wahl bei der afd, doch eigentlich geht es ihm nur um türken: «die migranten, die einigen in der afd als wähler vorschweben, also assimilierte türken.» diese erwähnt er insgesamt siebenmal. liegt das an deren hohem anteil bei den migranten in deutschland oder erfüllen sie als einzige die bedingung, «tribalistisch, einheitlich, lokal, unideologisch, kandidatenzentriert, und intrinsisch gegen das gemeinwohl des gastlandes gerichtet» zu sein?

dojon86

15. Februar 2023 13:29

Eine Reconquista wird es nicht mehr geben. Das sei hier einmal klar gesagt. Im übrigen war auch die Originalreconquista nicht das, was sich manche hier vorstellen. Niemand wäre damals auf die Idee gekommen, jemanden auszuweisen, bloß weil dessen Ahnen aus Afrika oder Vorderasien gekommen sind. Die spanischen Könige haben keinen Einzigen ausgewiesen, der die christliche Religion in ihrer katholischen Version annahm, selbst wenn das in der ersten Generation natürlich nur ein Lippenbekenntnis war. Nur die besonders Sturen mussten gehen. Jeder der den Phänotyp der andalusischen Bevölkerung kennt, weiß das.  Jedenfalls kann nur ein integrativer Nationalismus und Konservativismus (nach Trumpschen Vorbild) noch Erfolg haben. Alles andere ist der Weg in den Untergang. Beim dritten Mal übrigens als Farce.

RMH

15. Februar 2023 13:42

@M. Lumumbe,
Nein, ein A.M. Wähler, wie Sie ihn so schön beschreiben, kann gerade keine Union wählen, zumal die "Werteunion" keine von der Union anerkannte Gruppe ist und wie die Causa Maaßen deutlich zeigt, schätzt die Union Konservative nur als Wähler aber nicht als zu beachtende Stimmen im Chor. Die "F" Leute hingegen könnten auch mit der NPD, wenn diese nicht medial komplett verbrannt und VS unterwandert wäre. Da die NPD als Schmuddelkinder aber kein taugliches Vehikel für Einfluss und Posten sind, kommt sie rein praktisch nicht in Frage und man bleibt auf Übernahmekurs in der AfD (die  am Anfang bekanntermaßen einmal anders aufgestellt war, rein zeitlich aber jetzt schon überwiegend Heimat von Leuten war und ist, die man irgendwie mit "F" bezeichnen könnte).

Monacensis

15. Februar 2023 14:28

@RMH: Wer - mit Migrationshintergrund oder ohne - einfachen Tätigkeiten nachgeht, hat wirtschaftlich in der Tat ein größeres Interesse an der Beendigung der Migration als das wohlbestallte Bürgertum, jedenfalls bis der "Lastenausgleich" oder ähnliches kommt. Darauf hat auch Sieferle im "Migrationsproblem" hingewiesen und spekuliert, ob eines Tages nicht (frühere) Migranten die Grenzen schließen.
Kulturell können aber zB schon länger hier lebende Muslime oder Afrikaner durchaus ein Interesse daran haben, ihre Basis zu verbreitern.
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Und nie vergessen: Die kulturelle Liquidation des Staatsvolkes als Sprach- und Kulturgemeinschaft ist ein revolutionärer Akt der Kulturmarxisten, der mit Demokratie und Rechtsstaat nichts zu tun hat. In der Zielsetzung, nicht in den Methoden, vergleichbar mit Mussolinis Vorgehen in Südtirol oder dem der Chinesen in Tibet.

Ein gebuertiger Hesse

15. Februar 2023 15:49

Verdammich,
1) Wer bitte nimmt das wurmschissige Berlinwahl-Ergebnis für die AfD IN DIESER ZEIT noch für voll?
2) Wer bitte vermag es, erlaubt sich (vor dem eigenen Spiegelbild) noch zu glauben, daß derart lahmarschige Parteispitzen wie die der aktuellen AfD etwas im deutsch-eingesessenen Sinn reißen können?
Und falls doch, WARUM?

B Traven

15. Februar 2023 16:49

@Mboko Lumumbe
Der Gedanke, was wäre, wenn es die AfD nicht mehr gäbe, kam mir auch schon:

Den Altparteien und Medien fehlte ein von ihnen aufgebaute Popanz "Gefährdung der Demokratie", der offensichtlich vielen Menschen zur moralischen Selbstbefriedigung dient. Sie wuerden sich dann wieder der CDU zuwenden und dort investigativ tätig ("CDU-Stadtsekretaer ist Burschenschaftler" oder so.) 
Altparteienwaehler, die gerne mal in Kommentarspalten indirekt drohen, ein Nichtloesen von Problemen koennte "der AfD" oder "den Rechten" zu Gute kommen (vorzugsweise, wenn die Folgen der von ihnen herbeigewaehlten Politik sich in ihrem gehobenen Wohnumfeld zu zeigen beginnen, waeren auf den Topf gesetzt. 

Laurenz

15. Februar 2023 17:58

@BTraven @Mboko Lumumbe
Sie würden sich dann wieder der CDU zuwenden und dort investigativ tätig
Erinnere Sie an die Legislatur 13/17 ohne AfD & FDP, Gegrünte & Die Linke in der Opposition, gähnende Langeweile im Reichstag, man winkte alles nur noch ab. Ab & an versuchten Wagenknecht & Gysi (Oppositionsführer) den Zwergenaufstand. In der Volkskammer der DDR war wenigstens noch das Klatschen lauter. https://de.wikipedia.org/wiki/18._Deutscher_Bundestag
Ihre Mutmaßungen entbehren jeder Grundlage. Jeder Relotius-Schreiberling gab freiwillig seinen rechten Arm her, wenn er in der Aura der Kanzlerin oder besser Staatratsvorsitzenden wandeln durfte.

Majestyk

15. Februar 2023 18:10

@ Mboko Lumumbe:
Immer wenn es schon in Westdeutschland rumorte und sich so was wie national gesinnter Protest regte, war da plötzlich eine nationalgesinnte Alternative, die aber auch gleich Potential zur Ausgrenzung bot. Langer Rede, kurzer Sinn, ich würde mich nicht mal wundern, wenn der Feigenblattcharakter eingepreist wäre. Im Grunde ist das System Parteiendemokratie derart marode, was will man auf parlamentarischem Weg eigentlich verändern und so wie die demographische Bombe tickt, lohnt sich das überhaupt noch? 
Die nächste Frage wäre dann ja noch, wenn die Mehrheitsgesellschaft es anders haben will, sollte man diese nicht einfach weiter Richtung Abgrund laufen lassen? Schaue ich mich im Alltag um, so sehe ich kaum jemanden mit meinen Überzeugungen und vielleicht ist es wie beim "Last Man of Earth" und jemand wie ich ist einfach ein Relikt und nichts anderes als ein Außenseiter. 

Timotheus

15. Februar 2023 18:22

Bei der Berlin-Wahl hat die "ethnische Wahl" eine geringe Rolle gespielt, es sei denn man definiert linke Schwaben als ethnische Gruppe. Seit den sechziger Jahren erlebt Berlin einen kontinuierlichen Zuzug westdeutscher Linker. Das fing damit an, dass es in Berlin keine Wehrpflicht gab. Hinzu kam die Anziehungskraft der Freien Universität und der linken Milieus in Kreuzberg. Zu erst war das nur ein Fremdkörper in er Arbeiterstadt Berlin, dann hat sich der grüne Pfleck über die gesamte Innenstadt ausgebreitet. Darum schießen dort Yoga-Studios und Bioläden wie Pilze aus dem Boden. Diese Neuberliner wollen dann Straßen sperren, Parkplätze abbauen und Plätze umbenennen. Der Alt-Berliner hat im Prinzip nichts gegen den Türken von Nebenan, hasst diese grünen Neu-Berliner aber wie die Pest. Die CDU wurde als klassiche altberliner Partei gewählt, in Gedanken an die "guten Zeiten" unter Eberhard Diepken. Die SPD hat durch das Bündnis mit den Grünen diesen Status als Vertreter von Alt-Berlin hingegen verloren und wurde entsprechend abgestraft. Was wir in Berlin erleben ist ein Kulturkampf, aber nicht einer zwischen Deutschen und Türken, sondern zwischen den einen Deutschen und den anderen. 
 
 
 
 

deutscheridentitaerer

15. Februar 2023 19:00

Nun, auch die Rape-Gangs von Rotherham oder anderswo sehen sich wohl als konservative Moslems. Und warum auch nicht? Schließlich haben schon die Osmanen im großen Stil vergewaltigt. Soll noch einer sagen, die traditionellen Werte wären tot!

Allnichts

15. Februar 2023 20:01

Ohne grossartigen weiteren Kommentar empfehle ich diesen Vortrag von Peter Scholl-Latour, gehalten im Jahre 2010. Es sind fünf Teile, los geht es mit dem eigentlichen Thema ab etwa 3:50. Europa wird eben so eine Art Lateinamerika, eine Entwicklung, die sich meiner Ansicht nach nicht wesentlich beeinflussen lässt und für die es keine akzeptable Lösung gibt.

Ordoliberal

15. Februar 2023 20:24

Ich denke @Heinrich Loewe hat Recht. Die AfD muss sich an den Trumpisten orientieren. Trump ist es mit seiner MAGA Kampagne gelungen, Schwarze und Latinos in einem Ausmaß republikanisch wählen zu lassen wie nie jemals zuvor. Die liberals sind entsetzt, denn sie wissen, dass da noch viel mehr geht.
Der Konservativismus bei Schwarzen und Latinos ist religiös geprägt. Sie sind Christen. Ob das auch mit Muslimen funktioniert, ist fraglich. Andererseits sollte man sich klar machen, dass viel junge türkischstämmige Deutsche nur deshalb auf der Seite der Türkei stehen, weil dieses Land selbstbewusster auftritt als das duckmäuserische Deutschland. Das sind halt Jungs. Die wollen auf der Seite der Starken stehen.
Eine weitere bittere Pille, die eine bestimmte Sorte AfDler schlucken müsste, wenn es jemals eine Make-Germany-Great-Again-Kampagne nach dem Vorbild Trumps geben sollte: Das funktioniert nur mit weniger Vorschriften, Verboten und Subventionen. Trumps Versprechen war und ist: Mehr Freiheit, niedrigere Preise, niedrigere Steuern, weniger Staat. "Drain the swamp!" bedeutet nichts anderes als: "Entmachtet den Staat!". Trump ist mehr libertär als konservativ.

Der_Juergen

15. Februar 2023 20:29

"Der Egoismus der Parteien, eine der Achillesfersen des Parlamentarismus, wird hier zum Motor des Großen Austauschs."
Der wichtigste Satz in Sellners Artikel. In den USA wirbt die Republikanische Partei, statt sich als Interessenvertreterin der Weissen zu profilieren, um die Stimmen der Asiaten und Latinos, muss aber mit fassungslosem Entsetzen konstatieren, dass diese dennoch in ihrer übergrossen Mehrheit demokratisch wählen (eine Ausnahme scheint Florida zu sein, wo sehr viele Latinos Desantis gewählt haben; diese Latinos sind aber grossenteils Exilkubaner, die wegen ihres Antikommunismus eher zu den Republikanen tendieren). 
Wäre ich BRD-Bürger, würde ich zwar AFD wählen, der Partei aber nicht beitreten, weil Parteien Deutschland so wenig retten werden wie das weisse Amerika. In der AFD kann man sich den Luxus nicht leisten, laut über Alternativen zu Parteiensystem und Parlamentarismus nachzudenken, aber als unabhängiger Rechter kann man das sehr wohl.

ede

15. Februar 2023 21:23

"Die vielen Erwartungshaltungen an die AfD, die hier schriftlich auf der SiN seit Jahren gerne niedergelegt werden, zeugen von einem gewissen Größenwahn & damit verbundenen Narzißmus. Weniger fordern, mehr machen." 
So ist es Laurenz.
Das Gejammere "hat ja alles keinen Zweck, sowieso zu spät, AfD ist auch nur System, Partei müsste erst dieses und jenes, das guck ich mir erst mal an (von weitem)" usw. usf. ist schwer erträglich. 

MarkusMagnus

15. Februar 2023 22:13

Man sollte auch Kulturpolitik nicht unterschätzen.
Nächstes Jahr zu Ostern kommt wieder ein weiteres Meisterwerk vom meinem Lieblings-Schauspieler und Regisseur raus.
Die Passion Christi 2 in dem es um die Auferstehung gehen wird.
Der Film wird sicher wieder für Kontroversen sorgen :) Da werden einige wieder im Dreieck springen...lol

Franz Bettinger

15. Februar 2023 22:55

@Allnichts: Danke für den interessanten Link zu Peter Scholl-Latour (gestorben 2014). Für mich höchst erstaunlich, dass dieser hochbegabte und immer gut informierte Mann sogar noch 2010 das 9/11-do-it-yourself-Geschehen nicht durchschaut hat. Weiß einer, ob er den 9/11-Schwindel später erkannt hat? 

Majestyk

15. Februar 2023 23:48

@ Ordoliberal:
"Entmachtet den Staat!" = so viel Staat wie nötig, so wenig wie möglich, den Leviathan in Ketten legen, das ist in etwa auch der Gründungsgedanke der USA, der allerdings seit dem Sezessionskrieg immer weiter ausgehöhlt wurde. Jedenfalls war genau das mal der Grund warum Menschen sich auf den Weg in die neue Welt machten, da gab es einen Ort wo Menschen frei und selbstbestimmt leben konnten.
Dass nur ein schwacher Staat den Bürger stärkt, dürfte hierzulande aber schwer vermittelbar sein. Im Zweifel entscheiden sich Europäer dann doch lieber für die vermeintliche Geborgenheit und wenn nur mehr Alimente locken. Sozialistische Ideen halten sich ja nicht so hartnäckig weil sie besonders clever sind, sondern weil den meisten Menschen der Mut fehlt freiheitlich und eigenverantwortlich zu leben. 
Vielleicht muß man an der Stelle auch einsehen, daß die Menschen eben mehrheitlich nicht so sind, wie man sie sich wünscht. Anders kann ich mir auch nicht erklären, warum viele meiner Mitmenschen so gleichgültig gegenüber dem Zeitgeschehen sind. 

RMH

16. Februar 2023 06:52

@Ordoliberal "Ich denke @Heinrich Loewe hat Recht." @Heinrich Loewe, "Die Frontlinie ist falsch gesetzt, entlang der Ethnien; wegen der heiligen Kuh „Ethnopluralismus“.
Diese heilige Kuh wurde doch schon geschlachtet zu Gunsten eines neuen Realismus, der bitteschön den russischen imperialen Gedanken Rechnung zu tragen hat
https://sezession.de/66761/ukraine-vs-russland-zum-wem-haelt-der-ethnopluralist?hilite=ethnopluralismus
Insofern sollte ein "naiver, romantischer Ethnopluralismus", jetzt beim demokratischen Weg durch die Binnen-Insitutionen einer Bundesrepublik Deutschland "angesichts der Weltlage" auch nicht mehr stören, damit er nicht "skurril wirkt". 

Neander vom Thal

16. Februar 2023 07:41

Die ethnische Wahlmotivation wurde auf der rechten Seite eine zeitlang ignoriert. Jetzt will man sie auf einmal (auch hier im Forum) für unsere Zwecke einsetzten, also den Bock zum Gärtner machen. Die Öffnung einer rechten Partei für Fremde, gar für Moslems, ist für mich blinder Aktionismus, schildaischer Unsinn. Ich wähle doch eine rechte Partei, weil ich mein Volk erhalten will. Wenn es hier nur um das Erreichen von Prozenten für die Wahlstatistik geht, dann hat sich die Sache für mich erledigt. Jeder Rechte sollte sich bewußt machen, was sein "innerstes Selbst" wirklich für Volk und Land will. Lassen Sie sich kurz auf das Gedankenspiel ein, daß ein Moslem zum AfD- Chef und ein Afrikaner der Pressesprecher würden. Auch wenn Beide ihre Arbeit hervorragend absolvierten....Es wäre nicht meine Partei.

Mitleser2

16. Februar 2023 08:48

@Der_Juergen: "In der AFD kann man sich den Luxus nicht leisten, laut über Alternativen zu Parteiensystem und Parlamentarismus nachzudenken, aber als unabhängiger Rechter kann man das sehr wohl."
Und dann? Was ändert das Nachdenken? Oder wer setzt es um? 

B Traven

16. Februar 2023 08:52

@Laurenz
Im Kieler Landtag wandte sich der Kampf gegen Rechts nach Ausscheiden der AfD durchaus wieder der CDU zu und versuchte die Mitgliedschaft eines CDU-Staatssekretaers in einer Burschenschaft zu skandalisieren.
 

Laurenz

16. Februar 2023 09:34

@BTraven @L.
Das mag ja sein. In Schleswig-Holstein regiert Daniel Günther mit den Gegrünten, die sich beide im Kultur-Marximus überschlagen. Da steht steht selbst Antifa-Pöbel-Ralle mit seiner schechten-Laune-Fresse weit rechts davon.....

Adler und Drache

16. Februar 2023 10:36

Bei allem, was man - mit Fug und Recht! - Kritisches zur AfD äußern kann, sollte man sich dennoch vor Augen halten: Die Partei hat es bisher geschafft, zu einem milieuübergreifenden Sammelbecken zu werden, den politisch Marginalisierten eine Stimme zu verleihen und eine echte Wahl zu ermöglichen. Sie ist weder Lega Ost noch NPD 2.0 oder FDP 2.0 geworden, und das ist eine beachtliche Leistung.
Dass dies - wie alles - an anderer Stelle bezahlt wird, versteht sich von selbst. 

Franz Bettinger

16. Februar 2023 10:55

In diesem Interview (kurz vor seinem Tod, 2014) sagt der Große Scholl-Latour (11:18 - 15:40) fast seherisch voraus, was wir gerade in der Ukraine 1:1 erleben (inklusive der auf uns zurückschlagenden und deshalb idiotischen Sanktionen): https://www.youtube.com/watch?v=YDr-WB2mDK8

anatol broder

16. Februar 2023 18:24

@ neander vom thal 7:41
«lassen sie sich kurz auf das gedankenspiel ein, daß ein moslem zum afd-chef und ein afrikaner der pressesprecher würden. auch wenn beide ihre arbeit hervorragend absolvierten, es wäre nicht meine partei.»
gehört zu diesem gedankenspiel, dass man gleichzeitig seinen eigenen leuten das beste abverlangt?

Martin Sellner

16. Februar 2023 18:25

Nein, das hat einen anderen Grund. Es existiert für sie das meiste Datenmaterial.

Neander vom Thal

17. Februar 2023 07:28

Sehr geehrter Herr Broder. Wenn Sie das gleiche " Abverlangen" meinen wie ich, dann selbstverständlich. Allerdings bin ich mir bewußt, man kann von den Ureinwohnern dieses Landes nur noch eingeschränkt etwas für Volk und Vaterland fordern. Mir ist klar, daß Formeln wie "Volk und Vaterland" eine pathetische Überhöhung provozieren. Ich siedle so etwas sehr weit unten an. Die Formatierung der Hirne der "Bio"-Deutschen ist zu umfassend. Ein Umstand, dem man sich auch als aufmerksamer Bürger kaum noch entziehen kann. Herr Broder, ich hoffe ich habe Sie richtig verstanden. 

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