Sammelstelle (65): Autonomie für O.S.?

Mehrfach war in den letzten Jahren Oberschlesien Teil der Sezession-Berichterstattung:

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

Es ging um Bücher und Geden­ken, Grau­en­haf­tes, Kämp­fe­ri­sches und Schö­nes.

Dies­mal soll es um die anhal­ten­de Debat­te um die Kür­zung des deut­schen Sprach­un­ter­richts gehen. Die Zei­tung der Deut­schen in Polen, das Wochen­blatt (Abo in der BRD pro­blem­los mög­lich, auch als preis­wer­tes E‑Paper!), berich­tet über den anhal­ten­den Kampf der Min­der­heit um ihre Rechte.

Zunächst reka­pi­tu­liert Rudolf Urban die gro­ben Züge der Problematik:

Der Minis­ter für Bil­dung und Wis­sen­schaft, Prze­mys­law Czar­nek, hat auf Antrag des Abge­ord­ne­ten Janusz Kowal­ski mit sei­ner Ver­ord­nung vom 4. Febru­ar 2022 die Anzahl der Stun­den für Deutsch als Min­der­hei­ten­spra­che von 3 auf 1 pro Woche reduziert.

Sowohl Eltern als auch Leh­rer und Ver­tre­ter der deut­schen Min­der­heit pro­tes­tier­ten gegen die­se Ent­schei­dung, doch sie trat am 1. Sep­tem­ber 2022 in Kraft.

Erst eini­ge Mona­te spä­ter erklär­te Prze­mysław Czar­nek bei einem Tref­fen mit Ver­tre­tern der deut­schen Min­der­heit, dass die Ver­ord­nung zur Ver­rin­ge­rung der Anzahl der Deutsch­stun­den so bald wie mög­lich zurück­ge­zo­gen wer­den wür­de. Bis heu­te wur­de im Bil­dungs­mi­nis­te­ri­um jedoch kei­ne sol­che Ent­schei­dung getroffen.

Des­halb hat man eine Kam­pa­gne gestar­tet: »Gebt den Kin­dern die Spra­che zurück«.

Rafał Bar­tek, Vor­sit­zen­der des Ver­bands der deut­schen Gesell­schaf­ten in Polen, führt das Anlie­gen aus:

Seit dem Tref­fen mit Minis­ter Czar­nek in Oppeln sind sechs Mona­te ver­gan­gen und nichts hat sich geän­dert. Wir sind als Gemein­schaft und als pol­ni­sche Bür­ger ent­setzt über das Ver­hal­ten der Poli­ti­ker der Regie­rungs­par­tei, ins­be­son­de­re aus unse­rer Regi­on, was die För­de­rung des Sprach­un­ter­richts für unse­re Kin­der betrifft.

Denn Bar­tek weiß, was ein jeder his­to­risch und poli­tisch Inter­es­sier­ter weiß: Über Spra­che wird Iden­ti­tät geschaf­fen, Zusam­men­halt, Vertrauen.

Bar­tek weiter:

Es kann uns nicht gleich­gül­tig sein, was mit den Kin­dern geschieht. Unse­re regio­na­le Iden­ti­tät, unser Schle­sisch­sein, Deutsch­sein und Pol­nisch­sein sind etwas, das hier eine Art Kapi­tal schafft, um das uns ande­re beneiden.

Das Pro­blem ist, daß die pol­ni­sche Rech­te, sowohl in der Regie­rung als auch die in der Oppo­si­ti­on (dazu spä­ter mehr), das »Deutsch­sein« als einen Ver­rat am »Pol­nisch­sein« deu­tet; das »Schle­sisch­sein« wird allen­falls gedul­det, wenn es sich auf Pol­nisch-Schle­si­sches im Indus­trie­re­vier (Beu­then bis Kat­to­witz) bezieht, nicht aber auf Deutsch(-Polnisch-)Schlesisches.

Die Fra­ge nach dem Unter­richt ist der­weil kei­ne, die nur ein paar Hun­dert Deutsch­ge­blie­be­ne betrifft. Auch offi­zi­ell sind es schon jetzt mehr als 56 000 Kin­der und Jugend­li­che in ganz Polen, das Gros lebt rund um Oppeln und im Kohlepott.

Die Ent­schei­dung von Minis­ter Czar­nek betraf frei­lich nicht nur die Schü­ler. Auch Leh­rer wur­den zu Opfern die­ser Ent­schei­dung. Eine Leh­re­rin aus der Gemein­de Dam­brau (Dąbro­wa) teil­te mit:

Da wir seit Gene­ra­tio­nen in Schle­si­en zusam­men­le­ben, wis­sen wir um die Not­wen­dig­keit von Gesprä­chen und Dia­lo­gen in der Spra­che der Men­schen, die uns umge­ben, und dies ist oft die Annah­me, die Eltern aller Kin­der in der Gemein­schaft machen, wenn sie ihre Kin­der zum Deutsch­ler­nen schi­cken. Wir appel­lie­ren daher erneut an die Regie­rung, die Zahl der Deutsch­stun­den wie­der­her­zu­stel­len. Gleich­zei­tig appel­lie­ren wir an die Men­schen in unse­rer Regi­on: Geben wir nicht auf, kämp­fen wir für die best­mög­li­che Bil­dung und glei­che Ent­wick­lungs­chan­cen für unse­re Kinder.

Aus die­sem Grund wur­de die PR-Kam­pa­gne zuguns­ten des deut­schen Sprach­er­halts gestar­tet. Groß­pla­ka­te, Inter­net­gra­fi­ken, Flug­blät­ter: Ziel der Kam­pa­gne sei es, die han­deln­den Politiker

dar­an zu erin­nern, dass “Poli­tik nicht auf Kos­ten von Kin­dern gemacht wer­den sollte”.

Die Sozi­al-Kul­tu­rel­le Gesell­schaft der Deut­schen im Oppel­ner Schle­si­en als Motor der Kam­pa­gne hat eine Spen­den­mög­lich­keit ein­ge­rich­tet, wodurch jeder Freund der deut­schen Spra­che unkom­pli­ziert sei­ne Unter­stüt­zung bequem per Mou­se­klick leis­ten kann. Wird mehr gespen­det, kön­nen mehr Pla­ka­te und Groß­ban­ner gehängt wer­den – im bes­ten Fal­le auch außer­halb der deutsch­spra­chi­gen Schwer­punkt­re­gi­on Oppel­ner Land.

Apro­pos »außer­halb«: 120 Kilo­me­ter öst­lich von Oppeln, in der 300.000-Einwohner-Stadt Kat­to­witz, fand am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de der tra­di­tio­nel­le »Schle­si­sche Auto­no­mie­marsch« statt. Dort demons­trie­ren jähr­lich pol­nisch- und deutsch­spra­chi­ge Ober­schle­si­er für unter­schied­li­che Vor­stel­lun­gen einer ober­schle­si­schen Selbst­ver­wal­tung im Rah­men der Repu­blik Polen. Ver­tre­ter der fast aus­nahms­los pol­nisch­spra­chi­gen Auto­no­mie­be­we­gung lau­fen eben­so mit wie Ange­hö­ri­ge der deut­schen Jugend des Indus­trie­re­viers. Dies­mal waren es respek­ta­ble 1000 Teilnehmer.

Dem­entspre­chend wur­de auch in Kat­to­witz die Sprach­kam­pa­gne the­ma­ti­siert: »Gebt uns den Deutsch­un­ter­richt zurück!« lau­te­te die zen­tra­le Paro­le auf dem Marsch.

Der Beu­the­ner Mar­kus Tyli­kow­ski begrün­de­te gegen­über dem Wochen­blatt die Betei­li­gung an der Autonomie-Demonstration:

Wir woll­ten durch unse­re Teil­nah­me zwei Din­ge zum Aus­druck brin­gen: ers­tens, dass Ober­schle­si­en für uns Deut­sche unse­re Hei­mat war, ist und immer sein wird. Und zwei­tens, dass wir ange­sichts der Dis­kri­mi­nie­rung zehn­tau­sen­der jun­ger Ober­schle­sie­rin­nen und Ober­schle­si­er beim Erler­nen von Deutsch als Min­der­hei­ten­spra­che nicht auf­hö­ren wer­den, unse­re Rech­te einzufordern.

Rech­te, die der­zeit eben beschnit­ten werden.

In Deutsch­land mag man sich fra­gen, ob es nur an der PiS und ihren rech­ten Koali­ti­ons­part­nern wie der Soli­dar­na Pol­ska lie­gen mag, daß es soweit kom­men konn­te. Doch die Res­sen­ti­ments und Chau­vi­nis­men gegen­über den Deut­schen in Schle­si­en sind rechts der Mit­te bedau­er­li­cher­wei­se par­tei­en­über­grei­fend vorhanden.

Denn auch die Kon­fe­derac­ja, das auf­stre­ben­de oppo­si­tio­nel­le Rechts­bünd­nis aus Mon­ar­chis­ten, Liber­tä­ren und Natio­na­lis­ten, das in der AfD zuneh­mend Sym­pa­thien gewinnt, spielt eine zwei­fel­haf­te Rol­le. Gewiß: Kon­fe­derac­ja-Poli­ti­ker äußern sich sel­te­ner zur deut­schen Min­der­heit als ihre PiS-Konkurrenten.

Aber wenn, dann läßt man kei­nen Zwei­fel an einer vor­han­de­nen Abneigung:

Kon­fe­derac­ja möch­te die Rech­te der deut­schen Min­der­heit in Polen abschaffen,

heißt es schul­ter­klop­fend auf einem rege fre­quen­tier­ten rech­ten Inter­net­por­tal der pol­ni­schen Rech­ten, Kon­fe­derac­ja-Poli­ti­ker sind empört ob deut­scher Fah­nen in Kat­to­witz und die Par­tei­en­al­li­anz schreibt selbst auf ihrer Netz­sei­te, daß die Min­der­hei­ten­rech­te für die Deut­schen in Schle­si­en nur dann gewährt wer­den kön­nen, wenn Deutsch­land end­lich die pol­ni­schen Min­der­hei­ten­rech­te in Deutsch­land gewährt, womit sich Kon­fe­derac­ja auf Regie­rungs­li­nie der PiS befindet.

Zu erin­nern ist hier­bei indes an einen bedeu­ten­den Unter­schied: Die pol­ni­sche Ein­wan­de­rung nach Deutsch­land hin­ein ist etwas ande­res als die deut­sche Rest­prä­senz in Ober­schle­si­en, wo man seit vie­len Jahr­hun­der­ten leb­te, zunächst als Mehr­heit, dann, nach der Ver­trei­bung, als klei­ne Minderheit.

Es ist die­se rech­te Ableh­nungs­front von PiS (Regie­rung) bis Kon­fe­derac­ja (Oppo­si­ti­on), die die 200.000 bis 300.000 deutsch­stäm­mi­gen Wäh­ler in Polen in die Arme links­li­be­ra­ler Par­tei­en treibt, die offen für Min­der­hei­ten­rech­te agie­ren und damit der deut­schen Min­der­heit poten­ti­ell mehr Frei­räu­me ver­schaf­fen wür­den als aktuell.

Spricht man mit pol­ni­schen Rech­ten, die kei­ner­lei anti­deut­sche Stim­mung auf­wei­sen (die gibt es) und wagt sich vor auf das heik­le Ter­rain der deut­schen Fra­ge in O.S., wird einem in ver­trau­ter Regel­mä­ßig­keit ent­geg­net, man kön­ne als pol­ni­scher Rech­ter weder intern noch extern deutsch­freund­li­che Inter­es­sen ver­tre­ten, solan­ge die deut­sche Min­der­heit unver­hoh­len mit der Bür­ger­platt­form aus der lin­ken Mit­te lieb­äu­gelt*, dem Her­aus­for­de­rer der pol­ni­schen Rech­ten aller Couleur.

Allein, die ket­ze­ri­sche Gegen­fra­ge stellt sich von selbst: Bleibt den Deut­schen in Schle­si­en denn eine Wahl? Deren schwa­cher Aus­gangs­punkt lau­tet: Mit PiS und Part­nern gibt es Rech­te­ab­bau für Deut­sche, mit Kon­fe­derac­ja gäbe es Rech­te­ab­bau für Deut­sche, nur die Mit­te-Kräf­te und Links­li­be­ra­len ver­spre­chen einen Aus­bau der Minderheitenrechte.

Gibt es einen Aus­weg aus dem Dilem­ma, daß iden­ti­täts­be­wuß­te Deut­sche in Polen noto­risch iden­ti­täts­ver­leug­nen­de Lin­ke oder Libe­ra­le wäh­len »müs­sen«?

Der Aus­weg bestün­de dar­in, daß wenigs­tens eine Rechts­par­tei von ihren anti­deut­schen Res­sen­ti­ments zu las­sen hät­te. Die bes­te Chan­ce dar­auf gibt es, trotz skiz­zier­ter Kri­tik, wohl noch im wach­sen­den Kon­fe­derac­ja-Spek­trum. Dort sind die Struk­tu­ren und Denk­pro­zes­se nicht so ver­fes­tigt wie bei der PiS-Regie­rung, heißt es jeden­falls von jenen AfD- und JA-Funk­tio­nä­ren, die mit Polens poli­ti­scher Rech­ten bes­tens ver­traut sind.

Bei Spie­gel+ (v. 17.7.2023) beschreibt man der­weil die Kon­fe­derac­ja so:

Kon­fe­derac­ja ist eine tra­di­tio­na­lis­ti­sche Par­tei, in der Führungsriege fin­det sich kei­ne ein­zi­ge Frau. Und die­se Auf­stel­lung scheint anzu­kom­men, vor allem bei jun­gen, männlichen Wählern. In der Alters­grup­pe der 18 bis 39 Jah­re alten Männer auf dem Land oder in Kleinstädten schätzen Sozio­lo­gen das Poten­zi­al der Kon­fe­derac­ja auf mehr als 35 Prozent.

Die Fra­ge ist: Birgt die­se Wäh­ler­zu­sam­men­stel­lung Poten­ti­al für eine deutsch­freund­li­che Poli­tik oder ist nicht just auf dem pol­ni­schen Land der klas­si­sche Natio­na­lis­mus (eben: inkl. anti­deut­scher Ste­reo­ty­pe) hegemonial?

Man ver­ste­he mich nicht falsch, auch nicht im Hin­blick auf die nahen­de Euro­pa­wahl im Jahr 2024 und die Situa­ti­on der AfD, deren Prot­ago­nis­ten sich teils gen PiS, teils gen Kon­fe­derac­ja positionieren:

Anti­quier­ten anti­deut­schen Res­sen­ti­ments ist nicht mit anti­quier­ten anti­pol­ni­schen Res­sen­ti­ments zu begeg­nen. »Bres­lau, Dan­zig und Stettin!«-Gesänge und Kalau­er über die »pol­ni­sche Ver­wal­tung der Ost­ge­bie­te« sind 2023 ähn­lich dumm und schäd­lich wie ihr unse­li­ger Pen­dant, ein groß­pol­nisch-anti­deut­scher Chauvinismus.

Es liegt viel­mehr in unse­rem voll­kom­me­nen Inter­es­se, part­ner­schaft­li­che Bezie­hun­gen zur pol­ni­schen Rech­ten zu pfle­gen, nicht nur, aber auch, um die Situa­ti­on der Deut­schen in Polen zu ver­bes­sern. Dabei dür­fen wir aber nicht die real­exis­tie­ren­de deut­sche Min­der­heit poli­tisch »opfern«, um bei pol­ni­schen Rech­ten Rei­bungs­flä­chen und Ver­stim­mun­gen zu vermeiden.

Ich fas­se daher zusammen:

  1. Es wür­de der deut­schen Min­der­heit hel­fen, gäbe es eine par­la­ments­pa­trio­ti­sche pol­ni­sche Rech­te, die die Inter­es­sen der Deut­schen in Schle­si­en beher­zigt, anstatt sie zu leug­nen oder gar zu bekämpfen.
  2. Es wür­de der AfD hel­fen, gäbe es eine par­la­ments­pa­trio­ti­sche pol­ni­sche Rech­te, die gemein­sam mit ihr in Brüs­sel und Straß­burg für eine euro­päi­sche Poli­tik­wen­de arbei­ten könnte.
  3. Es wäre indes genu­in unpa­trio­tisch für die ein­zi­ge bun­des­weit rele­van­te patrio­ti­sche Kraft der BRD, wür­de die AfD die Fra­ge der deut­schen Min­der­heit in Polen rela­ti­vie­ren oder gar igno­rie­ren, um par­la­ments­pa­trio­ti­sche pol­ni­sche Koope­ra­ti­ons­part­ner 2024ff. zu gewinnen.

– –

* Nach­trag zum Lieb­äu­geln der deut­schen Min­der­heit in Polen mit der »lin­ken Mitte«:

Es ist ein offe­nes Geheim­nis, daß die deut­sche Min­der­heit bei pol­ni­schen Wah­len libe­ra­le und links­li­be­ra­le Par­tei­en wählt, wohin­ge­gen sie bei Wah­len in Deutsch­land CDU und CSU favo­ri­siert. Bei­des hat his­to­ri­sche und poli­ti­sche Grün­de, bei­des hat man als poli­ti­sche Rech­te in der BRD nicht voll­stän­dig selbst in der Hand. 

Was man sehr wohl in der Hand hat: Mehr Inter­es­se für O.S. und Co. zei­gen, mehr Empa­thie für die Situa­ti­on der Men­schen vor Ort auf­brin­gen, mehr Soli­da­ri­tät üben: Wochen­blatt abon­nie­ren, für die Sprach­kam­pa­gne spen­den, über die ÖLM/Der Eck­art bezüg­lich neu­er Pro­jek­te der Min­der­heit infor­mie­ren, Mit­strei­ter für das The­ma sen­si­bi­li­sie­ren: Das kann wirk­lich jeder. 

Untä­tig sein ist unstatt­haft, zumal die »Gegen­sei­te« eben­falls nicht untä­tig bleibt. Links­ori­en­tier­te deut­sche Schle­si­er leis­ten Anti-Rechts-Arbeit. Finan­ziert von pol­ni­schen Stel­len und dem deut­schen Insti­tut für Aus­lands­be­zie­hun­gen (ifa) – aus­ge­rech­net unter der Schirm­herr­schaft des ver­dienst­vol­len Joseph-von-Eichen­dorff-Kon­ver­sa­to­ri­ums (Oppeln) – berich­tet man über die AfD, die man sei­nen schle­si­schen Lands­leu­ten als Par­tei vor­stellt, »deren Mit­glie­der sich offen auf die natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Tra­di­ti­on berufen«. 

Der Autor Sebas­ti­an Fikus warnt vor einer AfD-Sym­pa­thie der Deut­schen in Polen. Er führt aus:

Das deut­sche Recht sieht vor, dass im Aus­land leben­de Bür­ger aktiv an Wah­len teil­neh­men kön­nen. Die über­wie­gen­de Mehr­heit der Auto­chtho­nen besitzt die­ses Recht und kann aktiv an der Bun­des­tags­wahl teil­neh­men. Die­ses Recht ist unbe­strit­ten. Vor­aus­set­zung für die Teil­nah­me an der Bun­des­tags­wahl ist die Aus­wahl eines Wahl­krei­ses in Deutsch­land, in dem man wäh­len möch­te. Die­se Wahl muss mit einem Bezug zur gewähl­ten Regi­on begrün­det werden.

Für Auto­chtho­ne wäre der nahe­lie­gends­te Wahl­be­zirk der west­li­che Teil des his­to­ri­schen Schle­si­ens, der in der Bun­des­re­pu­blik liegt. Das wären die deut­schen Krei­se west­lich von Gör­litz. Also dort,  wo die AfD-Par­tei am stärks­ten ist.

Zum ers­ten Mal in der Nach­kriegs­ge­schich­te kön­nen die Auto­chtho­nen begin­nen, ihre Inter­es­sen in Deutsch­land aktiv zu ver­tre­ten und zu ver­tei­di­gen. Und der Stimm­zet­tel ist eine wirk­sa­me Waf­fe, die sie dabei ein­set­zen sollten.

Finan­ziert von pol­nisch-staat­li­chen Stel­len wird hier min­des­tens unter­schwel­lig dazu auf­ge­for­dert, gegen die AfD zu optie­ren. Viel­leicht wäre der­ar­ti­ges auch ein­mal ein The­ma für die Par­tei, wenn sie mit Kon­fe­derac­ja- und/oder PiS-Poli­ti­kern zu Gesprä­chen zusammenkommt? 

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

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Kommentare (37)

Fortis fortuna adiuvat

19. Juli 2023 12:13

O wie raunt, lebt, atmet in deinem Lautder tiefe Gott, dein Herr; unsre Seel, die da ist das Schicksal der Welt. Du des Erhabenen starres Antlitz, mildes Auge des Traumes, eherne Schwertfaust!
Eine helle Mutter, eine dunkle Geliebte, stärker, fruchtbarer, süßer als all deine Schwestern; bittern Kampfes, jeglichen Opfers wert: Du gibst dem Herrn die Kraft des Befehls und Demut dem Sklaven. Du gibst dem Dunklen Dunkles und dem Lichte das Licht. Du nennst die Erde und den Himmel: deutsch!
Du unverbraucht wie dein Volk! Du tief wie dein Volk! Du schwer und spröd wie dein Volk! Du wie dein Volk niemals beendet!
Im fernen Land furchtbar allein, das Dach nicht über dem Haupte und unter den Füßen die Erde nicht:Du einzig seine Heimat, süße Heimat dem Sohn des Volks.
Du Zuflucht in das Herz hinab, du über Gräbern Siegel des Kommenden, teures Gefäß ewigen Leides! Vaterland uns Einsamen, die es nicht kennt, unzerstörbar Scholle dem Schollenlosen, unsrer Nacktheit ein weiches Kleid, unserem Blut eine letzte Lust, unserer Angst eine tiefe Ruhe:
Sprache unser! Die wir dich sprechen in Gnaden, dunkle Geliebte!Die wir dich schweigen in Ehrfurcht, heilige Mutter!
 
Josef Weinheber (aus "Adel und Untergang" 1934)

Artabanus

19. Juli 2023 12:15

Anders als mit Frankreich scheint eine Aussöhnung mit Polen aufgrund der Historie ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Für Deutschland sind gute Beziehungen zu Russland, notfalls auch auf Kosten des Verhältnisses zu Polen, sehr viel wichtiger. Stichwort Nordstream Pipelines.
Es ist ohnehin ein Wunder, dass es noch eine Deutsche Minderheit in den von Polen annektierten Gebieten gibt. Sind diese Menschen bei der Vertreibung damals "übersehen" worden oder sind sie etwas später wieder in ihre ursprüngliche Heimat zurückgekehrt?

Benedikt Kaiser

19. Juli 2023 12:57

@Artabanus:

Sind diese Menschen bei der Vertreibung damals "übersehen" worden oder sind sie etwas später wieder in ihre ursprüngliche Heimat zurückgekehrt?

Unterschiedlich. Im OS-Industrierevier gab es vor allem zwei Gründe für eine Nichtvertreibung: Man hoffte polnischerseits erstens, einen gewissen Anteil aus den Volksschichten (insb. aus der zahlenmäßig überaus großen Arbeiterklasse in den Gruben und Schächten) zu "polonisieren". Und zweitens benötigte man schlichtweg die Arbeitskräfte als Fachkräfte, um die polnischen Neusiedler (aus Wilna, Lemberg etc.) in die dominierende Kohle- und Stahlindustrie einzuarbeiten über die Jahre hinweg. Die Deutschen, die hierfür zuständig waren, durften z.B. gar nicht das sog. Volkspolen verlassen, um in die BRD zu emigrieren; erst ab den 1960er Jahren gab es dann die Möglichkeit für deutsche Oberschlesier, auszuwandern (nach erfolgreichem Antrag), was fortan Hunderttausende bis in die 1990er Jahre hinein nutzten. Daß heute noch 250 000-300 000 Deutsche bzw. Deutschstämmige dort leben, zwischen Oppeln und Kattowitz, ist also historisch betrachtet ein Allzeittief, aber aktuell eine vollkommen positive Nachricht. (In Niederschlesien, Westpreußen oder Pommern sieht es anders aus als in Oberschlesien; dort gibt es nur noch wenige hundert Deutsche – die Vertreibung war total.)

Waldgaenger aus Schwaben

19. Juli 2023 13:15

»Breslau, Danzig und Stettin!«-Gesänge und Kalauer über die »polnische Verwaltung der Ostgebiete« sind 2023 ähnlich dumm und schädlich wie ihr unseliger Pendant, ein großpolnisch-antideutscher Chauvinismus.
Einen Satz, den man nicht oft genug wiederholen kann. Nicht mal in Gedanken sollte die AfD die deutsche Ostgrenze in Frage stellen. Erstens wäre das der sichere Weg in die politische Bedeutungslosigkeit und die Spaltung der europäsichen Rechten (Ich hoffe, dass der Regierungsschutz nicht mitliest oder das nicht versteht). 
Zweitens bewahrt Polen die ehemaligen deutschen Ostgebiete vor dem Wahnsinn der gegenwärtigen deutschen Politik. So bleibt uns noch ein heimatnaher Zufluchtsort, falls es ganz eng wird. Wenigstens für die, die es sich leisten können oder von der Ausbildung her willkommen sind.
Der Erhalt der deutschen Kultur dort ist auch aus diesem Grund zu begrüßen und zu fördern.

Sandstein

19. Juli 2023 13:49

Danke für diesen interessanten Artikel! Meine Familie musste aus Niederschlesien (Kreis Liegnitz) fliehen - ich selbst war mit knapp 15 ein Jahr in Polen um Land und Sprache kennenzulernen. Habe sehr gute Erinnerungen und wirklich viele tolle Menschen kennengelernt. Was Polen politisch betrifft gibt es eine Kluft zwischen den umgänglichen Bürgern und den oftmals deutsch-feindlichen Politikern. Der Witz dabei - die einfachen Leute wählen genau diese Politiker und Attacken gegen Deutschland sorgen nach wie vor zuverlässig für Stimmen, und das nicht nur bei den strammen Katholiken und ärmeren Menschen. Polen meint bis heute, Deutschland schuldet diesem Land was, eine nie verwundene Niederlage, Minderwertigkeitskomplex und Opfermentalität - das sitzt noch sehr tief. Mir ist Polen, auch aktuell mit der großen Klappe, weil natürlich wieder mit Rückendeckung der Anglos, noch nie so fern gewesen. Schade!  

Klaus Kunde

19. Juli 2023 14:29

Polen wird doch nicht so unklug sein, die Traditionslinie seiner törichten Minoritätenpolitik wieder aufleben zu lassen. Meine Vorfahren siedelten einst in Galizien. Mit katholischer Schlamperei der k. u. k. Monarchie ließ es sich für alle auskömmlich leben. In Folge des polnisch-sowjetischen Krieges zeigte sich die Polonisierung, insbesondere in den frisch annektierten Gebieten, in besonders übler Form. Neben Russen, Ukrainern und Juden war auch die deutsche Minderheit zunehmend despotischen Energien nationalistisch gesinnter Kreise ausgesetzt. Vor die Wahl gestellt, entweder der deutschen Kultur und Sprache zu entsagen oder sich ins Reich repatriieren zu lassen, setzte so etwas ein, was man heutzutage Remigration nennen würde. Nach entschädigungsloser Enteignung des Besitzes fanden ganze mittellose Dorfgemeinschaften ihre neue Heimat in Brandenburg. Das Land Preußen teilte insolvente Rittergüter unter den Neuankömmlingen auf, baute Häuser und gewährte sonstige materielle Unterstützung. Harte Arbeit, später noch steuerliche Entlastung durch den nationalsozialistischen Staat, führten zum Erfolg. Meine Großmutter konnte die letzte Kreditrate im April 1945 bezahlen. Tage später kam die Rote Armee, 1960 die Zwangskollektivierung. Drei Mal im Leben alles verloren.

Laurenz

19. Juli 2023 14:53

Das von BK beschriebene Phänomen einer sprachlichen Diskriminierung & der nicht formulierten illegalen Okkupation fremder Territorien ist in Osteurpa ja kein Einzelfall. Dadurch entstand auch die Unfähigkeit zu einer tieferen Bündnispolitik zu kommen, die Osteuropa mehr Souveränität & mehr politisches Gewicht gegeben hätte. Der historisch künstlich erzeugte Panslawismus ist nicht mal grandios gescheitert. Derselbe Mißstand, den BK hier für die polnisch okkupierten Deutschen beschreibt, hat seit 2019 die Beziehungen zwischen der Ukraine & Ungarn im Permafrost erfrieren lassen. Selenskyj versprach im Falle seiner Wahl Erleichterungen für die Minderheiten, stattdessen zog er die Daumenschrauben an. Das Verhalten der osteuropäischen Regimes ist extrem geschichtsignorierend. Den politischen & militärischen Druck, den Rußland auf den halben Kontinent ausübt, wird nach der bedingungslosen Kapitulation der Ukraine massiv ansteigen. Gnade Gott den Menschen dort.

Valjean72

19. Juli 2023 15:00

Vielen Dank für diesen Lagebericht aus Oberschlesien. Diese Massnahmen gegen die deutsche Minderheit stehen mE in Zusammenhang mit einer grundsätzlichen deutsch-feindlichen Haltung der aktuellen polnischen Regierung (siehe auch die poln. Reparationsforderungen, die am 03.10.22 an die BRD überreicht wurden) und darüber hinaus konservativer polnischer Funktionsträger in Politik/Medien/Verwaltung allgemein. 
 
Es handelt sich demnach um eine traditionelle und verankerte Deutschfeindlichkeit der Polen, die in der Vergangenheit (und gewiss auch heute) von den Angelsachsen geschickt (und eiskalt) gefördert wurde (wird) und insofern erachte ich es als schwierig von patriotisch-deutscher Seite Anknüpfungspunkte mit konservativ-patriotischen Kräfte in Polen zu finden.
 
An sich wäre eine gedeihliche Kooperation mit unserem grössten Nachbarland im Osten naheliegend aber niemals untern den gegebenen Vorzeichen, die im Grunde einer Selbstverleugnung deutsch-patriotischer Anliegen gleich käme.

Valjean72

19. Juli 2023 15:13

@Waldgaenger aus Schwaben
Es war die polnische Regierung, die dieses Fass der Ostgebiete wieder aufgemacht hatte, in dem es am Tage der Deutschen Einheit eine diplomatische Note mit den polnischen Reparationsforderungen in Höhe von umgerechnet 1,3 Bio. EUR überreichte.
 
"Zweitens bewahrt Polen die ehemaligen deutschen Ostgebiete vor dem Wahnsinn der gegenwärtigen deutschen Politik."
 
Im Umkehrschluss ist es ja geradezu bedauerlich, dass der historische Teil der niederschlesischen Stadt Görlitz westlich der Neisse liegt und dadurch (leider, leider) deutsch blieb.
 
Ich gebe zu, dass ich zu jenen Unverbesserlichen gehöre, die sich immer wieder daran erfreuen, dass gerade eine Stadt wie Görlitz nach 1945 deutsch blieb.
 

Niekisch

19. Juli 2023 16:15

"Nicht mal in Gedanken sollte die AfD die deutsche Ostgrenze in Frage stellen."
@ Waldgaenger aus Schwaben 19.7. 13:15: Das ist angesichts der Illegalität des Raubes von 20000 deutschen Städten und Gemeinden im Osten ohnehin nicht nötig.

Ihr in Nord und Süd,
wir in Ost und West
sind uns einig und im Willen gleich.
Haltet daran fest,
eisern daran fest:
Ueber allen stets das eine Reich!
 
Unsrer Väter Traum,
unsrer Kinder Trost,
unrer blutigen Leiden einziger Lohn:
nimmer drum gespielt,
nimmer drum gelost!
Jeder sei lebendiger Teil davon.
 
( Karl Bröger )

Heinrich Loewe

19. Juli 2023 17:04

Nein! Gegen die polnischen Nationalisten muß von D. aus eine beinharte, kompromißlose Linie mit Ansage gefahren werden. Die verstehen keine andere Sprache.
Die ziehen wegen ihrem Jahrhunderte alten beef mit den Russen ganz Europa und letztlich die Welt ins Amargeddon. Die ungeheuerliche Frechheit mit den Reparationsforderungen. Lest den neuen Scheil, Leute! Nichts hat sich geändert seit hundert Jahren.

MarkusMagnus

19. Juli 2023 18:09

Völkerrechtlich ist die Sache ziemlich eindeutig. Die Gebiete gehören zu Deutschland. 
Daran ändern auch keine 2 plus 4 Verträge irgendwas, weil sie in dieser Hinsicht Unrecht legitimieren und daher von vornherein null und nichtig sind. Sittenwidrig würde man im Privatrecht sagen. 
Den meisten Polen ist das durchaus bewusst. Uns Deutschen leider weniger. 
Wir müssen uns mit Russland gut stellen. Das Ziel darf nie aus den Augen verloren werden.
Und wir sollten das die Polen durchaus wissen lassen das wir diese Gebiete niemals aufgeben. Das hat nichts mit Revanchismus zu tun, sondern mit Gerechtigkeit weil Polen schuldig am WK 2 ist. 
Siehe die Tyler Kent Affäre. Die hocken auf geraubten Gebiet und wollen von uns Reperationen haben? Die sind grössenwahnsinnig.
Und jetzt zündeln sie schon wieder. Die Ukraine und die Nato muss den Krieg verlieren. Und zwar krachend. 
 
 
 

MarkusMagnus

19. Juli 2023 18:22

@ Waldgaenger aus Schwaben
" Nicht mal in Gedanken sollte die AfD die deutsche Ostgrenze in Frage stellen"
Das Völkerrecht ist hier eindeutig auf deutscher Seite, auch wenn wir leider im Moment nicht die Macht haben es durchzusetzen. 
Es sind polnisch verwaltete deutsche Gebiete. Daran ändern auch irgendwelche Verträge nichts, da null und nichtig  Den Polen muss klargemacht werden das sie selbst am Krieg schuld waren und die Zerstörungen selbst herbeigeführt haben. Der Täter darf nicht mit der Beute einfach so davon kommen. 
Nein, wir müssen Russland helfen den Krieg gegen die Ukraine, Polen und der Nato zu gewinnen. Der Nato die uns Deutsche unten halten will wohlgemerkt. 
Abgesehen davon weden die/wir Moslems dieser Teil sowieso irgendwann beanspruchen und freikämpfen wenn die Zeit dafür gekommen ist.
Ich bin dafür das wir alle kollektiv zum Islam übertreten. Bin ich halt muslimischer Deutscher statt christlicher Deutscher, was solls? 
Und scheiss auf den Hans Maulwurf vom V-Schutz. Der wird eh bald im Asyl verschwunden sein wenn er überhaupt noch hier ist.

Waldgaenger aus Schwaben

19. Juli 2023 18:23

@Valjean.
Das kennen Sie sicher:
Im Osten gibt es gemessen an der Bevölkerung noch immer zu wenig Menschen, die sichtbar Minderheiten angehören, die zum Beispiel schwarz sind. 
https://www.tagesspiegel.de/politik/dem-osten-wurde-es-erspart-einwanderungsland-zu-werden-3644761.html
 
Kämen die deutschen Ostgebiete zurück zu uns. Nichts täten die lieber als sie mit "sichtbaren Minderheiten" zu füllen. 
Die Grenze soll so bleiben wie sie ist, bei unbeschränkter Reise- und Niederlassungsfreiheit. Ist ein Europa der Vaterländer geschaffen, was ich sehr hoffe, bloß keine innereuropäischen Konflikte, von denen nur externe Mächte profitieren würden. Bloß keine vergangenen Schlachten nochmals schlagen wollen. 

MarkusMagnus

19. Juli 2023 18:38

" Das ist angesichts der Illegalität des Raubes von 20000 deutschen Städten und Gemeinden im Osten ohnehin nicht nötig"
@ Niekisch
Eben. Man unterhalte sich mal dazu mit richtigen!! Völkerrechtlern zu dem Thema.
Natürlich ist Recht haben und Recht bekommen nicht immer das Gleiche.
Man braucht Macht um es durchzusetzen, Macht die wir zur Zeit nicht haben.
Und genau deswegen brauchen wir ein Bündnis mit Russland. Als Schröder noch Kanzler war und Freund von Wladimir haben die Polen kleine Brötchen gebacken. 
Wenn Deutschland und Russland auf einen Nenner kommen hat der polnische Staat in der Regel ein baldiges Ablaufdatum ;)
Ich weisse auch darauf hin das vor etwas mehr als 100 Jahren Deutschland direkt an Russland grenzte. 
Der letzte Zar war halt ein Idiot der mit seinem Krieg gegen Deutschland alles kaputt gemacht hat. In Deutschland wie auch in Russland. Nicht zuletzt seine eigene (deutsche) Familie.
 
 
 
 

Kurativ

19. Juli 2023 19:28

Einer Gefahr, welcher die europäischen Rechten gegenüberstehen, hat sich bei den Wahlen von Meloni und Schwedendemokratern wieder gezeigt: Die Unterscheidung von Transatlantisch und Eigen. Diese Unterscheidung ist derzeit wichtiger, als die Unterscheidung von Rechts und Links. Die Transatlantiker nutzen die Stimmungen der Bevölkerung, um die Wahlen für sich zu entscheiden. Die Bedingungen dafür haben sie selber vorher geschaffen. Man sieht es an dem, was dann diese Regierungen tatsächlich machen: In Italien ändert sich nichts an der Migrationspolitik. In Schweden werden NATO-Strukturen installiert und das Straßenbild ändert sich auch nicht. Im Übrigen wurde auch "Klein Adolf" von solchen "transatlantischen Strukturen" an die Macht verholfen, um die Interessen der GB/US-Oligarchie gegen den Ost-Kommunismus zu sichern. In einer Wirtschaftskrise, welche Wilson selber so an der Wall Street eskaliert hat.

MarkusMagnus

20. Juli 2023 00:09

Beim Nachdenken und Selbstreflektieren ist mir noch was eingefallen:
Im Prinzip ist Mitteldeutschland gar kein richtiges Nato-Gebiet. Es gehört zwar dazu, aber irgendwie auch nicht richtig.
Es dürfen sich dort weder dauerhaft Nato- Truppen noch Atomwaffen befinden.
Das könnte sich nochmal als extrem nützlich erweisen. 
Ich sag nur Sezession und Verteidigungsbündnis mit Russland.
Deswegen sollten die AFD und ihr Vorfeld ihre Kontakte zu Russland weiter aufbauen und vertiefen. 
Dennoch tun mir die Ukrainer unendlich leid. 
Krieg ist Sch....aber es gibt nunmal Leute die daran sehr gut verdienen. Die sitzen aber auf der anderen Seite des Teiches und verdienen wie immer gut daran wenn sich europäische weisse Völker gegenseitig abschlachten.
Alleine aus diesem Grund sollte der Krieg schnell beendet werden. Ich hoffe Putin weiss was er macht.
 
 
 
 
 
 
 
 

Laurenz

20. Juli 2023 00:33

@Kurativ ... Meloni... Etwas mehr Fingerspitzengefühl in der internationalen Politik wäre auch auf der SiN zweckdienlich. Natürlich darf man Maximal-Forderungen stellen, dann wären aber auch formulierte Minimal-Forderungen hilfreich. Meloni ist extrem talentiert. Sie weiß genau, Sie kann Sich nicht mit allen anlegen. Immerhin von der Leyen muß wohl widerwillig springen, wenn Meloni pfeift.  https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/ziemlich-beste-freundinnen/
@MarkusMagnus @Niekisch ... An sich nichts gegen Ihren Beitrag. Ich schreibe, um Ihre einseitige historische Sicht etwas gerade zu rücken. Wilhelm II, Nikolaus II & Franz Josef I waren allesamt Trottel, was explizit gegen die monarchische Erbfolge spricht. Franz Josef war noch dämlicher als Nikolaus. Habsburg war für den Krieg am schlechtesten gerüstet. Bei Kriegsbeginn produzierten die Russen 4x so viel Munition, wie die K.u.Ks. Die Gewehre aller Einberufenen in Österreich-Ungarn waren aus den 1860er Jahren. Wie lächerlich kann ein Kaiser sein? Alle 3 hatten keinerlei Vorstellung von dem Vernichtungswillen ihrer Gegner. Sie sind mit Recht untergegangen.

Laurenz

20. Juli 2023 00:59

@Heinrich Loewe .... emotional betrachtet, gebe ich Ihnen Recht, bringt aber nichts. Mit @Kurativs historischen, nicht belegtem Unfug ... auch "Klein Adolf" von solchen "transatlantischen Strukturen" an die Macht verholfen ... kommen wir nicht weiter. BK hat das doch mit einem Artikel über einen internationalen Nebenkriegsschauplatz, der sich mit einigen anderen Regionen Europas gleicht, doch geschickt gedeichselt, um die Debatte wohin zu führen? Politik ist, wie der Krieg, meist Improvisation, wie man am Versagen der Deutschen & US-Amerikaner im Falle von Russisch-Ostpreußen erkennen kann. Allen war seinerzeit die innerpolitische Befindlichkeit Europas nach der Wende wichtiger als die Geo- oder Minderheiten-Politik. Wir debattieren hier doch für eine Zeit in 10 Jahren +. Trotz des immensen Drucks der Globalisten aus USA, Brüssel, Paris & Berlin scheint sich Europa nach rechts, nationaler zu orientieren. Ein eklatanter Schlag ins Kontor wäre das politische Kippen Frankreichs. Es bringt daher überhaupt nichts, sich mit den Polacken, Franzmännern grundsätzlich anzulegen. Lassen Sie die Emotion weg. Seit dem Abgang Bismarcks werden wir von allen verarscht. Es wird viel zweckdienlicher sein, wenn eine zukünftige rechte Regierung in Deutschland anfängt, alle anderen die nächsten 100 Jahre diplomatisch auf's Kreuz zu legen, & zwar am besten ohne, daß sie es merken.

Valjean72

20. Juli 2023 09:39

@Waldgänger aus Schwaben:
Selbstverständlich ist mir diese Aussage von Frau Kahane bekannt. mE ist diese forcierte Massenmigration Teil einer hybriden Kriegsführung gegen Kerneuropa und allen voran gegen Deutschland.
 
Ein weiterer Hebel ist die Energiewende ins Nichts. Beatrix von Storch hatte zuletzt in der Jungen Freiheit mehrmals dargelegt, inwieweit bundesdeutsche Politiker und Entscheidungsträger, welche diese Energiewende propagieren und durchboxen, mit Black Rock & Co vernetzt sind (siehe z.B. hier)
 
Der polnische Staat wiederum wurde nach dem Ende des 1.WK von den West-Alliierten explizit gegen Deutschland in Stellung gebracht und daran hat sich mMn bis heute grundsätzlich nichts geändert. So gehe ich davon aus, dass die aktuellen polnischen Reparationsforderungen mit Washington abgestimmt wurden.
 
Wir Deutschen sind keineswegs nur von Staaten umgeben, die es gut mit uns meinen. Von diesem naiven Trugschluss sollte man sich lösen.

Waldgaenger aus Schwaben

20. Juli 2023 09:42

Noch was zu den polnischen Reparationsforderungen.
Ich halte sie für innenpolitischen Dummenfang. Man stellt Forderungen auf, die das eigene Wählerpotential erfreuen und weiß doch, dass sie unrealistisch sind. So wie z.B. einzelne CDU-Politiker, eine Verschärfung des Asylrechts fordern, wissend, dass sie nicht mal in der eigenen Partei eine Mehrheit haben. Gleichzeitig betonen sie die Wichtigkeit der "Brandmauer" zur AfD .
Bezüglich der Reparationsforderungen wüsste ich gerne, wie die es sich vorstellen? Neue deutsche Schulden, Übertragung von deutschem Inlandsvermögen, jährliches Abstottern? Alles würde zu gewaltigen wirtschaftlichen und politischen Verwerfungen in Europa führen, die auch Polen beträfen.
Deutschland könnte natürlich seine Target2-Salden an Polen abtreten.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/233148/umfrage/target2-salden-der-euro-laender/
Das sind de facto uneinbringliche, unverzinsliche Forderungen an die Zentralbanken andere Euro-Länder. Dann hätten die Polen Guthaben in Höhe von ca. 1,2 Billionen, vor allem bei Italien, Frankreich und Griechenland und könnten sich reich fühlen. 

Niekisch

20. Juli 2023 11:12

"Man unterhalte sich mal dazu mit richtigen!! Völkerrechtlern zu dem Thema."
@ Markus Magnus 19.7. 18:38: Sie können mich gerne ansprechen. Im Gegensatz zu Frau Baerbock habe ich Jahrelang Staats- und Völkerrecht studiert. 
"Der letzte Zar war halt ein Idiot der mit seinem Krieg gegen Deutschland alles kaputt gemacht hat."
Ein Idiot war Nikolaus nicht. Er wollte den Krieg nicht, wurde insbesondere durch die französische Diplomatie und eigene Landsleute hineingelotst, wie uns schon Christopher Clark in den "Schlafwandlern" ausführlich beschrieben hat. 
"Ihre einseitige historische Sicht"
@ Laurenz 20.7. 00:33: Was genau meinen Sie damit? 
"Habsburg war für den Krieg am schlechtesten gerüstet."
Für die Revanche gegen Serbien wegen des Thronfolgermordes in Sarajewo hätte es allemal gereicht. Die Ausweitung zum Weltkrieg hatten diejenigen zu verantworten, deren Hauptziel auch heute der Sturz der sog. Autokratien ist, und wer sind die wohl?

t.gygax

20. Juli 2023 13:03

@valjean
Können Sie mir einen Staat/ eine Regierung nennen, der/die uns wohlgesinnt ist?
Wohlgemerkt:  ich rede nicht von den Völkern-die USA als Regierung haben seit 1917 nur ein Interesse, "to keep the germans  down". Dagegen habe ich bei ganz normalen Amerikanern eine Deutschfreundlichkeit erlebt, die ich in keinem anderen europäischen Land  jemals gefunden habe. Vielleicht gibt es in Paraguay, Argentinien, Brasilien, Japan auch einmal Politiker, die Deutschland schätzen.......

Valjean72

20. Juli 2023 14:12

@t.gygax:
"Können Sie mir einen Staat/ eine Regierung nennen, der/die uns wohlgesinnt ist?"
---
Nein, das kann ich nicht. Erschwerend kommt hinzu, dass nach Lage der Dinge die aktuelle und die vorangegangene Bundesregierung (wahrscheinlich der bundesrepublikanische Staat insgesamt) unserem Volk alles andere als wohlgesonnen war und ist.
Wobei sich das Mass an Feindseligkeit der Staaten der Welt uns gegenüber doch stark voneinander unterscheidet.
Polen zähle ich zu den ausgeprägt deutsch-feindlichen Staaten (wobei diese Deutschfeindlichkeit mMn auch von aussen gezielt befeuert wird) und Putins Russland war uns zumindest bis 2014 (Maidan-Putsch in der Ukraine) durchaus wohlgesonnen.

Arkadier

20. Juli 2023 14:44

1/ Bei Polens Parteienlandschaft handelt es sich, der BRD ähnlich, um ein Kartell. Mit Ausnahme der PO hassen sie alle Deutschland und Deutsche, genauso wie sie Russen hassen. Die Konfederacja ist zwar eine eigene Partei, aber mit der PiS engstens verflochten; es gibt geheime Absprachen bis hin zu privaten geschäftlichen Partnerschaften der Politiker beider Parteien. Nach meiner Meinung ist das eine gelenkte und kontrollierte Opposition, deren Aufgabe darin besteht, gewisses Klientel abzuschöpfen, bevor es sich anderen Parteien zuwendet. So ähnlich wie die Werteuntion, sollte sie mal als Partei zur Wahl antreten.  Die großen Parteien werden von vielen Polen als fremd oder gar anti-polnisch bezeichnet - und doch werden sie immer wieder gewählt. Die Medien - so gut wie alle in ausländischer Hand - lenken die Meinung ähnlich wie bei uns immer wieder in die "richtige" Richtung. 

Arkadier

20. Juli 2023 14:44

2/ Was die Zusammenarbeit der AfD angeht: Die PiS ist alles andere  als werteorientiert und konservativ. Sie betreibt eine hasserfüllte  Politik sowohl Deutschland wie auch Russland gegenüber. Ihre Politiker, bis hinunter zur lokalen Ebene, sind bis tief ins Mark korrupt,  und die Spitze agiert im Interesse der USA.  Die PO, wohl die deutschfreundlichste von allen, vertritt aber nicht die Werte der AfD.  Ob rechts ob links - ich finde diese Unterscheidung derzeit irrelevant. Das vorrangige Interesse Deutschland besteht in einem guten Verhältnis zu Russland, und weil es derzeit in PL keine russlandfreundliche Partei gibt, sollten keine freundschaftlichen Beziehungen zu keiner der polnischen Parteien gesucht werden. Sie sind alle extrem transatlantisch und sollten links liegen gelassen werden. Das Ziel ist gutes Verhältnis zu Russland, Polen ist vergleichsweise zu vernachlässigen. Das sollte deutlich kommuniziert werden.

Arkadier

20. Juli 2023 14:45

3/ Die kommende Wahl im November, so sie auch stattfindet (man munkelt allerdings vom bevorstehenden Kriegsrecht und einer Verlegung der Wahl) könnte da etwas Klarheit bringen. Ich erwarte aber keine grundlegende außenpolitische Wende - Polen hat eine festgeschriebene Rolle im geopolitischen Spiel der USA zu spielen, und die besteht vor allem darin, Hass, Unruhe zu stiften und Osteuropa gegen die großen Nachbarn zu verfeinden und West Europa von Eurasien dauerhaft zu trennen. Viele Polen sehen das als ein brandgefährliches Spiel, das die Existenz der ganzen Region aufs Spiel setzt. Viele Polen gehen  davon aus, dass die Eliten - wie 1939 - rechtzeitig ausgeflogen und ihre Luxusimmobilien in Florida, an der Côte d'Azur und sonstwo  sicher erreichen werden, in dem Moment wo alles lichterloh brennt. Zurück zum Titel des Artikels: Autonomie für Oberschlesien - erreicht man nur bei einem guten Verhältnis zu Russland. 

Laurenz

20. Juli 2023 15:29

@Niekisch @L. .... Vielleicht trinken Sie mal einen Kaffee, bevor Sie schreiben. Im Grunde haben Sie in Ihrem Beitrag Ihre Frage an mich Selbst beantwortet, ohne es zu merken. Clark ist wie Knopp das maximalste, was in unserer despotischen Mainstream-Geschichtsschreibung des ÖRR möglich ist, bleibt aber nicht mal halbgar. Der Ursprung findet sich in Bismarcks ungeliebten Berliner Abkommen von 1878, https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Kongress was auch eindeutig eine juristische Schuldfrage am I. Weltkrieg klärt. Die Schuldverteilung der einschlägigen Historiker auf alle, ist schlichter Unfug. Habsburg investierte einen großen Teil seiner Steuereinnahmen im bodenlosen Faß Bosnien & ähnlich, wie Deutschland, in eine fast nutzlose Flotte, die sich desöfteren von den Italienern mit Schnellbooten auf Reede versenken ließ. Alle 3 genannten Potentaten machten sich keine Vorstellung davon, was die II. Reichsgründung bei Briten, Franzosen & US Amerikanern bis zum I. Weltkrieg auslöste, was auch heißt, alle 3 hatten beschissene Intelligenz-Dienste, was allein ihre eigene Schuld war. Die Amis bemerkten also eine deutsch-russische Synergie, bevor Deutsche & Russen diese selbst bemerkten.

Laurenz

20. Juli 2023 15:50

@Niekisch @L. (2) Wie Sie an allen maritimen Konflikten der Russen festmachen können, zB dem Krim-Krieg oder das russische Trauma in Ostasien, hatte die Verhinderung einer russischen Expansion zu einem Südmeerzugang absolute Priorität, auch vor einer Vernichtung des Reichs. Habsburg hatte seit ca. 1907 auch den Schweine-Krieg gegen die Serben verloren. Man kann nicht davon ausgehen, daß das irgendeiner der 3 Hanswurste begriffen hatte. Denn noch 1939 machten die Alliierten aus einem lokalen Konflikt mit Polen um deutsche & russische (sowjetische) Territorien in mitteleuropäischer Blindheit einen Weltkrieg, um die Vernichtung eines europäischen Weltmachtgefüges endgültig zu machen. Daß, was ich kurz in einem militärisch-industriellen Maßstab im Vergleich von Habsburg zu Rußland schilderte, finden Sie, Niekisch, auch auf dem Schlachtfeld wieder. Die Russen überrannten die schlecht ausgerüsteten & miserabel organisierten Armeen Österreich-Ungarns. Glauben Sie, daß der durch Inzest minderbemittelte Franz Josef auch nur einen Gedanken daran verschwendete, welch ein Inferno der Kriegseintritt Deutschlands entfachen würde? Man hätte vielleicht!! den großen Krieg vermeiden können, wenn Deutschland diesen Krieg, wie die Chinesen im Korea-Krieg, geführt hätte. Aber das war in der Gedankenwelt des von Freimaurern kontrollierten Deutschen Hochadels nie eine Option.

MarkusMagnus

20. Juli 2023 18:40

@ t.gygax
Der Iran zum Beispiel. Ahmadinedschad hat sich damals sehr für uns eingesetzt. 
Der Iran hat mittlerweile die Bombe. Die sind ja auch dicke mit Nordkorea.
Syrien steht steht auch noch mit Assad da.
Läuft nicht so gut für die NWO Jungs. Wenn die Sache auch noch in der Ukraine schief geht dann wird es dünne.
 
 
 
 

Kurativ

20. Juli 2023 21:26

Für eine handvoll Nationalismus bekommen die Handlanger der US-Interessen in Europa die Stimmen der Bevölkerung. Wie in Schweden: Die blöden Koranverbrennungen ändern absolut gar nichts an der Situation in den Städten. Es kann so gar noch schlimmer werden. Wenn die USA einfach sagen: "Wenn ihr nicht macht, was wir wolllen, gehen wir jetzt mal massiv in den Iran oder Syrien, dann bekommt ihr noch mehr Asylanten und Überfremdung. Dann könnt ihr ja mal sehen, wie ihr mit den von uns installierten Strukturen umgeht (Richter, Medien, Konzerne, Demonstranten, ....)"
Laurenz: Meloni und vdL? Kein Unterschied. Genauso wie bei Merkel mit Erdogan. Die Grundsätze müssen EU-weit auf den Tisch und geändert werden. Meloni könnte sagen: Entweder die Umvolkung hört auf oder wir lassen Italien pleite gehen und die NATO-Basen kommen weg. Dann knallt es richtig!

links ist wo der daumen rechts ist

21. Juli 2023 06:56

Es geht um nichts weniger als historische Gerechtigkeit, deswegen kümmert mich auch nicht, welche Probleme die AfD mit ihren polnischen Standesgenossen hat oder die Rechten generell mit ihren falschen Visegrad-Brüdern haben.
Erster Punkt ist, den Anteil deutscher Geschichte in den Gebieten, die das derzeitige deutsche Sprachgebiet umgeben, nicht zu unterschlagen. D.h. daß man den deutschen Charakter der Städte von Straßburg über Bozen, Laibach, Ödenburg, Brünn, Karlsbad, Aussig bis zu Breslau, Stettin, und Danzig schlicht und einfach anzuerkennen hat.
Ein Tropfen auf den heißen Stein: https://www.youtube.com/watch?v=uFF_bV8JYUA
Der zweite Punkt ist die Verankerung eines völkerrechtlichen Unrechts im deutschen Bewußtsein. Präzedenzfall wäre hier Südtirol; es war und ist legitimer Bestandteil des ungeteilten Landes Tirol und wurde – aus durchsichtigsten Gründen – nach einem verlorenen Gebiet zu einem Raubgut. Ein Glück war, daß die deutsche Volksgruppe – trotz rigider Italianisierungsmaßnahmen – nicht vertrieben wurde und die ganze Angelegenheit dann dank eines österr. Bundeskanzlers in den 60er Jahren vor die UNO kam.
Fernziel muß also sein, die Potsdamer Beschlüsse als völkerrechtswidrig (Kriegsbeute, inhumaner „Bevölkerungstransfer“) einstufen zu können. Grenzrevisionen sind dabei natürlich illusionär.
Aber warten wir ab, wie weit die slawischen „Brudervölker“ ihr gegenseitiges Zerstörungswerk treiben…

Niekisch

21. Juli 2023 11:38

@ Laurenz 20.7. 15:29 + 15:50: Gestärkt durch eine Tasse Ingwer-Tee komme ich wieder einmal nicht umhin zu konstatieren, daß Sie nicht bereit sind, auf konkrete Fragen und Ausführungen ebenso konkret zu antworten. Sagen Sie doch ganz einfach einmal, was Sie aus Clark, Kapitel 12, Die letzten Tage, S. 624 ff. herauslesen. Ihre Pauschalabwertung des Werkes ist keine Antwort. Wieso genau ist denn Nikolausens Abneigung schon gegen eine Generalmobilmachung letzlich über eine Teilmobilmachung hinweg wieder umgeschlagen? Waren die französischen Besuche in Rußland insbesondere durch Hochgradfreimaurer Poincare´ bedeutungslos sowie ohne Einfluß auf Nikolaus? 
Wieso genau ist meine Sicht einseitig? Ich habe mich doch nur zu einer einzigen Frage im komplizierten Geflecht geäußert. Was genau hat diese Angelegenheit mit dem schon schon fast 30 Jahre zurückliegenden Berliner Kongreß zu tun? 
Da ging es noch überhaupt nicht um die zu groß gewordene wirtschaftliche Konkurrenz des Deutschen Reiches sowie das Großziel, die "autokratischen Monarchien" zu stürzen, um den Weg für einen Völkerb u n d  hin zur Weltrepublik freizumachen.
 

Niekisch

21. Juli 2023 17:45

"was auch eindeutig eine juristische Schuldfrage am I. Weltkrieg klärt"
@ Laurenz: Eine Schuld am Ausbruch des Ersten Weltkrieges gibt es nicht, ist daher auch nicht zu prüfen, da der Krieg an sich damals noch garnicht justiziabel war. Zu prüfen ist die Verantwortung am Ausbruch.

Laurenz

22. Juli 2023 02:56

@Niekisch @L. (2)... USA, Frankreich & Britannien unterstützten das, weil sie irgendeinen lokalen Konflikt brauchten, um den Weltkrieg mit der Verrnichtung des Reichs zu entfachen & Rußland so sehr zu schwächen, damit die Revolution dort Fuß fassen konnte. Die Wiederholung der Oktober-Revolution fand quasi nochmal in den 90ern in Rußland (viel billiger) statt, als die Amis schon in Jelzins Ministerien saßen. Das politische Ziel war nicht nur die Vernichtung des Reichs, sondern ganz Europa hörte nach dem II. Weltkrieg auf, als Machtfaktor zu existieren. Das politische Ergebnis ist eindeutig & läßt daher der Vorgeschichte keinerlei Interpretationsspielraum übrig. Was sich die 3 kaiserlichen Hanswurste nie vorstellen konnten, ist, daß sich in Britannien & Frankreich die politischen Kräfte durchsetzen würden, die bereit waren, auf die politische Souveränität beider Staaten ein für allemal zu verzichten. Das überstieg auch die Vorstellungskraft Hitlers, der nicht begreifen konnte, daß Britannien denselben Fehler, Krieg zu führen, in kurzer Zeit ein 2. Mal beging. Dieselbige Begriffstutzigkeit finden Sie auch am Ende der Debatte zwischen dem Teilnehmer @Gracchus & L. im FS-Artikel wieder. Es ist mutmaßlich einer Mehrheit nicht möglich, sich in die Denkweise von Globalisten hineinzuversetzen.

Niekisch

22. Juli 2023 12:09

@ Laurenz 22.7. 02:56: Was hat Sie bloß daran gehindert, substantiiert zu antworten, wo sich unsere Argumentationslinien jetzt treffen? Um nicht in den Ruf des off-topic-Schreibers zu kommen, nur noch 2 Zitate zu den Hauptantriebskräften Richtung zweier Weltkriege:
"Es ist das Gesamtgehirn Deutschlands, gegen das wir in industrieller Fehde liegen und gegen welches wir um unsere fortdauernde Übermacht zur See kämpfen müssen...Wir stehen jetzt dem Anfange eines Kampfes gegenüber, der, wenn unsere augenblickliche nationale Apathie nicht nur augenblicklich ist, unbedingt in deutscher Vorherrschaft in Europa und Asien enden muß...Deutschland kann für uns nicht mehr als eine Bekanntschaft bedeuten; nie kann es uns ein wahrer Freund sein - unsere Weltinteressen treten einander in zu vielen Beziehungen entgegen...Es gibt in der Welt kaum genug Raum für zwei Reiche, wie das unsere ist..Früher oder später muß der Tag kommen, wenn man mit dem ehrgeizigen Deutschland wird abrechnen müssen, und, wie richtig gesagt wurde, "all die geflügelten Worte der Zauberer zwischen Margate und San Franzisko werden nicht imstande sein, es abzuwenden." ( Thirlmere, Rowland, Der Zusammenprall  (The Clash of Empires), Curtius, Berlin 1907, S. 60 ff. ) Das Buch erhielt mein Großvater am 25.9.1919 im Kriegsgefangenenlager Oswestry/England zur erbaulichen Lektüre.
weiter II.

Niekisch

22. Juli 2023 12:27

II. Die zweite, wohl wesentlichere Hauptantriebskraft, weil aus den USA befeuert, die zugleich England als Weltmacht ablösen wollte, war das von Anfang an "antiautokratische" Denken und Wollen der Freimaurerei, die den Monarchien den Garaus bereiten wollte, um zur Weltrepublik zu gelangen:
"Der Liga der Fürsten muß die heutige Allianz der Völker entgegengesetzt werden. Die Demokratie muß aufgerichtet werden....Das alte Europa stirbt. Das Todesurteil über das Kaisertum, die Monarchie und die Aristokratie bildet das Ergebnis, auf das alle Bestrebungen unserer Epoche hinauslaufen...Die Vereinigung der Völker in die Weltrepublik ist die große heilige Kirche der Zukunft, der Dolmetsch der Erkenntnis des höchsten menschlichen Endzieles."  ( Hochgradfreimaurer Mazzini bereits vor dem Freimaurerkongress v. 16./17. Juli 1889 in Paris, der den baldigen Zusammensturz der Monarchien Europas verkündete ( Congre`s maconique internationale du Centenaire, Paris 1889, pag. 147 - 149 )
Erkennen wir diese Bestrebungen nicht besonders auch heute wieder gegenüber Rußland und China?