Jude ist, wer auch zu den Opfern gehören will – oder vielleicht doch nicht?

Ich habe in den vergangenen Tagen viel gelacht. Nicht aus Schadenfreude über die selbstgewählte Hölle, die Fabian Wolff gerade durchmachen muß. (Nach eigenen Angaben „weint er viel“.) Doch die identitätspolitische Debatte, die sein Fall anheizt, kann nur noch mit Galgenhumor ertragen werden.

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

Fabi­an Wolff ist ein „Kos­tüm­ju­de“ (Jüdi­sche All­ge­mei­ne). Man könn­te ihn auch einen „Trans­ju­den“ nen­nen. Er spiel­te den begeis­ter­ten Juden, steckt aber tra­gi­scher­wei­se in einem bio­deut­schen Kör­per und hat sei­nen Opfer­stamm­baum bloß erfun­den. Nun kam er mit einem Arti­kel, in dem er sei­ne „ger­ma­ni­sche Retran­si­ti­on“ beweint, einem Outing zuvor.

Details: Der Ost­ber­li­ner Wolff erfand mit etwa 18 Jah­ren eine jüdi­sche Iden­ti­tät, basie­rend auf einer vagen Behaup­tung sei­ner Mut­ter. Auf die Fra­ge: „Mama, sind wir eigent­lich jüdisch?“ Ant­wor­te­te sie: „Na ja, nicht wirk­lich, aber du weißt ja das mit dei­ner Groß­mutter.“ Für Wolff änder­te sich damit alles:

Ich hat­te jetzt näm­lich etwas, was ich über mich selbst erzäh­len konn­te, auch wenn es mein Gegen­über womög­lich befrem­det, was dann auch oft genug geschah. Ich hat­te jetzt eine Geschich­te, ich hat­te eine Identität.

Das impli­ziert frei­lich, daß er vor­her kei­ne Iden­ti­tät und Geschich­te hat­te. Sei­ne ange­maß­te Iden­ti­tät beu­te­te Wolff gründ­lich aus. Als „muti­ge, jüdi­sche Stim­me“ hat­te er bald einen Stamm­platz im deut­schen Feuilleton.

Nur des­halb sorgt sein Fall für sol­ches Auf­se­hen und schlägt höhe­re Wel­len als der von Sophie Maria Hingst im Jahr 2019. Die deut­sche His­to­ri­ke­rin und Blog­ge­rin bezeich­ne­te sich als Nach­fah­re von ver­folg­ten Juden. Ihre Iden­ti­tät nutz­te sie, wie so vie­le, als Kar­rie­re­g­leit­mit­tel. Nach ihrer Ent­tar­nung wur­de sie am 17. Juli 2019 tot in ihrer Woh­nung auf­ge­fun­den. Sie hat­te die erzwun­ge­ne „ger­ma­ni­sche Retran­si­ti­on“ nicht überlebt.

Bei Wolff ist Ähn­li­ches gott­sei­dank nicht zu befürch­ten. Zu viel Selbst­mit­leid und Selbst­lie­be strotzt aus sei­nen lite­ra­ri­schen Ergüs­sen. Außer­dem hat er eine Mis­si­on. Als „Kos­tüm­ju­de“ war er ein Kom­bat­tant in einer der wich­tigs­ten, jün­ge­ren Debat­ten der deut­schen Ideengeschichte.

Der „his­to­ri­sche Block“ (Anto­nio Gramsci), den die kom­ple­xen Unter­grup­pen einer Gesell­schaft zu jeder Zeit durch ihre öko­so­zia­len Alli­an­zen bil­den, übt stets kul­tu­rel­le Hege­mo­nie aus. Nur so kann in der Gesell­schaft ein „spon­ta­ner Kon­sens“ geschaf­fen wer­den. Die­ser ver­bin­det als sozia­ler Kitt Herr­scher und Beherrschte.

Kern der Hege­mo­nie ist ein „bloc des idées incon­test­a­ble“ (Mau­rice Hau­riou), also eine welt­an­schau­li­che Über­zeu­gung, die im Grun­de nicht infra­ge gestellt wer­den kann. Die­se Über­zeu­gun­gen bil­den die Säu­len der „herr­schen­den Ideo­lo­gie“ (Lou­is Alt­hus­ser). Wer die­sen Mecha­nis­mus und sei­ne welt­an­schau­li­chen Säu­len nicht kennt, dem fehlt die ideen­ge­schicht­li­che Ori­en­tie­rung. Er ist im äußers­ten Maße unfrei und „fremd­ge­steu­ert“. 

Die Metaer­zä­hung der BRD ist das Nar­ra­tiv der eige­nen Schuld, begin­nend mit ihrem viel­zi­tier­ten „Grün­dungs­my­thos“. Er dient als „fun­da­men­ta­ler Signi­fi­kant“ (Lacan). Er gibt jedem Deut­schen eine (nega­ti­ve) geschicht­li­che Identität.

Die geschicht­li­che Mis­si­on des his­to­ri­schen BRD-Blocks ist im 3. Impe­ra­tiv der Auf­klä­rung fest­ge­legt. In Anschluß an den kate­go­ri­schen Impe­ra­tiv Kants und den revo­lu­tio­nä­ren Marx­schen Impe­ra­tiv for­mu­lier­te ihn Ador­no. Er for­dert, die Welt so ein­zu­rich­ten und zu befrie­den, „daß Ausch­witz nicht noch ein­mal sei“. Statt einer uni­ver­sa­len Befrei­ung von Unmün­dig­keit oder eines glo­ba­len Umstur­zes aller Hier­ar­chien wird ein per­ma­nen­ter, pes­si­mis­ti­scher Ver­hin­de­rungs­mo­dus eingenommen.

Die uni­ver­sa­le Auf­ga­be der „Welt­ein­rich­tung“ beruft sich also auf ein deut­sches Ereig­nis. Damit bil­det die herr­schen­de Ideo­lo­gie ein auto­ag­gres­si­ves „ger­ma­no­zen­tri­sches“ Nar­ra­tiv. Die Ein­he­gung der deut­schen Ursün­de ist Auf­ga­be der Welt­ge­mein­schaft. Die­ser „ador­ni­ti­sche Impe­ra­tiv“ steht ideen­ge­schicht­lich in der Tra­di­ti­on poli­ti­scher Reli­gio­nen und der „Real­tran­szen­denz“, die nach der Infra­ge­stel­lung der gött­li­chen Tran­szen­denz not­wen­dig wur­de (Rolf Peter Sieferle).

Anti­uto­pisch und „neo­kon­ser­va­tiv“ geht es dem 3. Impe­ra­tiv der Auf­klä­rung nicht mehr um die Schaf­fung einer neu­en Welt, son­dern um die Ver­hin­de­rung eines neu­en (deut­schen) Unheils. Sein Cre­do lau­tet nicht „Bau auf!“ son­dern „Nie wieder!“.

Die Wie­der­kehr des Bösen droht nicht nur in und von Deutsch­land. Schon früh mach­te Ador­no mit sei­ner berüch­tig­ten „F‑Skala“ all­über­all faschis­to­ide Keim­zel­len aus. Benoist hielt dazu im Buch Tota­li­ta­ris­mus fest:

Da sich nie­mand mehr zum Faschis­mus bekennt, er jedoch bei jedem ver­mu­tet wird (und um so leich­ter ver­mu­tet, als sich nie­mand zu  ihm bekennt), grün­det sich der Anti­fa­schis­mus nicht mehr auf eine objek­ti­ve Fest­stel­lung, son­dern auf eine blo­ße Unter­stel­lung. (…) Man ver­sucht aus sei­ner absto­ßen­den Wir­kung Kapi­tal zu schla­gen und kämpft gegen ein Gespenst, das man für all­ge­gen­wär­tig erklärt.

Was hat das alles mit dem Fall Wolff zu tun? Der Impe­ra­tiv Ador­nos und der ger­ma­no­zen­tri­sche Schuld­kult füh­ren zu einer eth­nisch-iden­ti­tä­ren „Auf­la­dung“ der auf­klä­re­ri­schen Metaer­zäh­lung. Wäh­rend der ortho­do­xe Kom­mu­nis­mus noch mit dem Zio­nis­mus eben­so hart ins Gericht ging wie mit jedem ande­ren Natio­na­lis­mus, ist der ger­ma­no­zen­tri­sche Schuld­kult gera­de­zu völkisch.

In den stel­len­wei­se reli­gi­ös anmu­ten­den, älte­ren Schrif­ten anti­deut­scher Den­ker wie Cle­mens Nacht­mann, Ste­phan Gri­gat und Jus­tus Wert­mül­ler wer­den Juden zur Per­so­ni­fi­zie­rung der Auf­klä­rung. Sie wer­den Ava­tare des Fort­schritts und fleisch­ge­wor­de­ne Uto­pie­ver­spre­chen. Mar­xis­tisch wird das so aus­ge­legt: Indem die „Dia­lek­tik der Auf­klä­rung“ den Juden am här­tes­ten getrof­fen habe, sei er zum revo­lu­tio­nä­ren Sub­jekt eben­die­ser Auf­klä­rung geworden.

Die Ein­zig­ar­tig­keit des Holo­causts zu ver­tei­di­gen bedeu­tet daher auch, die uner­reich­ba­re Ent­frem­dungs­er­fah­rung des jüdi­schen Volks zu ver­tei­di­gen. Die auf­klä­re­ri­sche Metaer­zäh­lung bekommt ein posi­ti­ves völ­ki­sches Sub­jekt (Isra­el), dem das nega­ti­ve Anti­volk der Nazis gegen­über­ge­stellt wird. Die­ser Dua­lis­mus dient als Aus­le­gungs­bei­spiel für jede ande­re mora­li­sche Fra­ge. Eine recht belieb­te anti­deut­sche For­mel lau­tet: „Wenn alle Staa­ten ster­ben müs­sen, dann Deutsch­land zuerst und Isra­el als letztes.“

Die­ser eben­so ger­ma­no- wie judäo­zen­tri­sche Schuld­kult ist, so bizarr er sich auch anhört, der­zeit die mäch­tigs­te Metaer­zäh­lung über­haupt. Mar­kus Vah­le­feld beschreibt sei­ne Wir­kung auf die Gesell­schaft in Mal eben kurz die Welt ret­ten als:

einen flä­chen­de­cken­den Nazi­kom­pen­sa­ti­ons­kom­plex, der so tief in die Volks­see­le ein­ge­drun­gen ist, dass er sich pro­blem­los instru­men­ta­li­sie­ren und als Recht­fer­ti­gung für jeden Son­der­weg und jeden demo­kra­ti­schen Abusus ins Feld füh­ren lässt.

Das Dra­ma um den  Fall Wolff läßt sich also nur begrei­fen, wenn man ihn im Kon­text die­ser Metaer­zäh­lung begreift. Wolff gehört näm­lich einem kon­kur­rie­ren­den „Orden“ der Schuld­re­li­gi­on an. Die­ser lie­fer­te sich zu Beginn des 21. Jahr­hun­derts, von vie­len kaum wahr­ge­nom­men, einen regel­rech­ten „Reli­gi­ons­krieg“ mit den Ger­ma­no­zen­tri­kern. Die Frak­ti­on der „Anti­im­pe­ria­lis­ten“ bekrieg­te die „Anti­deut­schen“.

Es ging, wie so oft, um den Staat Isra­el: Bedeu­tet die „Welt so ein­zu­rich­ten, daß Ausch­witz sich nicht wie­der­ho­le“, nun den Staat Isra­el bedin­gungs­los gegen „isla­mi­schen Anti­se­mi­tis­mus“ zu ver­tei­di­gen, oder, im Gegen­teil, die Paläs­ti­nen­ser als „neue Juden“ vor einem „Apart­heids­staat“ in Schutz zu nehmen?

Die ortho­dox mar­xis­ti­schen „Anti­imps“ lehn­ten den etho­na­tio­na­len Aspekt des ger­ma­no­zen­tri­schen Schuld­kults ab. Die neo­mar­xis­ti­schen „Anti­deut­schen“ begeis­ter­ten sich dage­gen, ersatz­na­tio­na­lis­tisch, für „jüdi­sches Leben“. Als ger­ma­ni­sche Prä­to­ria­ner­gar­de woll­ten sie sich schüt­zend vor den Staat Isra­el wer­fen. Dage­gen war­fen die Anti­imps ihnen vor, daß sie durch die­se Fixie­rung den Kampf für eine glo­ba­le „befrei­te Gesell­schaft“ ver­nach­läs­sig­ten. Schon damals argu­men­tier­te Robert Kurz wie spä­ter Fabi­an Wolff: Die Iden­ti­fi­ka­ti­on mit Isra­el sei eine Art Vor­wand, damit man als Deut­scher wie­der Her­ren­men­schen­tum und (anti­is­la­mi­schen) Ras­sis­mus pfle­gen könne.

Der bin­nen­mar­xis­ti­sche Aus­le­gungs­krieg, der etwa 2009 bei einer Auf­füh­rung des Clau­de-Lanz­mann-Films “War­um Isra­el“ sogar gewalt­sam auf der Stra­ße aus­ar­te­te, ende­te im Bereich der ideo­lo­gi­schen Staats­ap­pa­ra­te mit einem Sieg der gemä­ßig­ten Anti­deut­schen. Deren radi­ka­le Spit­ze brach ab und mach­te sich selb­stän­dig. Vor allem in Form des Maga­zins Baha­mas wur­den sie seit­dem immer neo­kon­ser­va­ti­ver und islamkritischer.

Die Anti­imps erle­ben der­zeit wie­der einen gewis­sen Auf­wind. Die neu­lin­ke Iden­ti­täts­po­li­tik, rund um „Post­ko­lo­nia­lis­mus“, „Black lives mat­ter“ und nicht zuletzt der „demo­gra­phi­sche Wan­del“ sind die Ursachen.

Anti­deut­sche Ideo­lo­gie ist ein durch und durch „bio­deut­sches Phä­no­men“. Ihr erwächst daher para­do­xer­wei­se durch den Bevöl­ke­rungs­aus­tausch ein neu­er Geg­ner: Eine neue Gene­ra­ti­on an „Aggro­mi­gran­ten“ dringt in die Hoch­schu­len vor.

Sie zeich­net sich durch lei­den­schaft­li­che Beschimp­fun­gen der Ein­hei­mi­schen und höh­ni­schen Bei­fall für den Bevöl­ker­ung­aus­tausch aus. Zwar spielt sie vir­tu­os mit dem „flä­chen­de­cken­den Nazi­kom­pen­sa­ti­ons­kom­plex“ der „Kar­tof­feln“. Zugleich emp­fin­den sie aber, von Ilhan Omar bis zu Hega­meh Yago­bi­fa­rah natur­ge­mäß wenig Sym­pa­thien für den Staat Isra­el. Sie wol­len den ger­ma­no­zen­tri­schen Schuld­kult vom Holo­caust „ent­kop­peln“ und zu einem post­ko­lo­nia­len Schuld­syn­drom transformieren.

Dabei wol­len sie selbst, zum Nach­teil der Juden, in der Hier­ar­chie der Opfer auf­stei­gen. Damit machen sie nicht nur Hit­ler­deutsch­land als „schwar­ze Son­ne, um die sämt­li­che Wert-Pla­ne­ten die­ser Repu­blik krei­sen“ (Botho Strauß) die unmo­ra­li­sche Ein­zig­ar­tig­keit strei­tig.  Die POCs bean­spru­chen, immer laut­star­ker, vor den Juden den ers­ten Platz in der anti­ka­pi­ta­lis­ti­schen „Ent­frem­dungs­ska­la“ ein­neh­men zu wollen.

Ich habe die­se Debat­te bereits im Mai 2021 in einem Bei­trag auf­ge­grif­fen. Der aus­tra­li­sche Geno­zid­for­scher Antho­ny Dirk Moses setz­te damals, unter ande­rem gegen Dan Diner, zur Fron­tal­at­ta­cke auf den Grün­dungs­my­thos der BRD an. Der Holo­caust sei ein „chris­to­lo­gi­sches Erlö­sungs­nar­ra­tiv“ und „hei­li­ges Trau­ma“ mit „völ­ki­schen Vor­an­nah­men“ sowie eige­nen „Glau­bens­ar­ti­keln“. Es sei an der Zeit „die­sen Kate­chis­mus aufzugeben.“

Fabi­an Wolff ist nun nicht nur irgend­ein „Kos­tüm­ju­de“. Er war eine der wich­tigs­ten Stim­men der anti­im­pe­ria­lis­ti­schen Frak­ti­on. Für die ZEIT schrieb er:

Nur wenn die Sho­ah nicht als her­me­tisch ver­sie­gel­ter Fakt außer­halb jeder Geschich­te ver­stan­den wird, son­dern als radi­kals­te Kon­se­quenz einer gewalt­tä­ti­gen Aus­son­de­rung und Unter­wer­fung, als Teil von his­to­ri­schen Pro­zes­sen, die nicht 1933 begon­nen und nicht 1945 auf­ge­hört haben und in denen es nicht nur um Jüdin­nen* Juden und Deut­sche geht, kann die Erin­ne­rung an sie Grund­la­ge dafür sein, dass Ausch­witz nie wie­der sein wird. Egal für wen.

Hier sehen wir lehr­buch­ar­tig den alter­na­ti­ven Aus­le­gungs­ver­such des ador­ni­ti­schen Impe­ra­tiv. In anti­deut­schen Augen muß das ket­ze­risch wirken.

Wolff offen­bart wei­ters, was die ange­maß­te jüdi­sche Iden­ti­tät für ihn bedeutet:

Ich bin Jude, weil die­ses Land kalt und gemein ist und die Welt über­hitzt und zer­bro­chen und es die Auf­ga­be eines jeden Juden und einer jeden Jüdin ist, sie etwas zu repa­rie­ren. Das jüdi­sche Pro­jekt ist noch nicht been­det und wird es nie sein. Viel­leicht reagiert die­ses Land des­we­gen so emp­find­lich auf lin­ke Jüdinnen*Juden: weil sie die letzt­lich sehr christ­li­che Vor­stel­lung von Isra­el als Apo­theo­se jüdi­scher Geschich­te anzweifeln.

In Wolffs Per­spek­ti­ve erscheint Isra­el als Kat­echon und Brems­block für die jüdi­sche Mis­si­on des „tik­kun olam“, die revo­lu­tio­nä­re „Hei­lung“ und Neu­ge­stal­tung der Welt. Ein jüdi­scher Natio­na­lis­mus, der im Sin­ne des „Mus­kel­ju­den­tums“ lang­fris­tig zu einer Ver­wur­ze­lung und Nor­ma­li­sie­rung führt, ist ihm zuwi­der. Wolff plä­diert statt­des­sen (als Nicht­ju­de eini­ger­ma­ßen bizarr) für die ewi­ge Dia­spo­ra und jüdi­sche Weltrevolution:

Aber ich bin hier und, noch ein­mal boruch hash­em, nicht allein. Lang­sam ent­ste­hen Alli­an­zen: migran­tisch-jüdisch, jüdisch-paläs­ti­nen­sisch, inter­re­li­gi­ös, Black-Jewish, Migrantifa.

Sein Fall stärkt ein­deu­tig die Schuld­kle­ri­ker der Anti­deut­schen Frak­ti­on. In ihren Augen ist Wolff ein Indiz dafür, daß Anti­zio­nis­mus ein deut­scher Sonder(flucht)weg aus ihrer „ein­zig­ar­ti­gen Ver­ant­wor­tung“ sei.

Wie sol­len sich Rech­te ange­sichts die­ses gor­di­schen Kno­tens aus his­to­ri­schen Kom­ple­xen und neo­mar­xis­ti­schem Sek­tie­rer­tum ver­hal­ten? Ich rate zur Zurück­hal­tung. Erfreu­li­cher­wei­se bekrie­gen sich hier zwei Lager, die zu unse­ren Geg­nern gehö­ren. In den öffent­li­chen Debat­ten über­bie­ten sich die Freun­de und Fein­de Wolffs immer­hin in der Fra­ge, wer die Deut­schen mehr „ner­ven“ wür­de. Ger­ma­no­zen­tri­scher und inter­na­tio­na­ler Schuld­kult sind sich im Ver­dikt des deut­schen Volks und ewi­gen Repa­ra­ti­ons­zah­lun­gen einig. Der Streit beginnt bei der Fra­ge, auf wel­ches Kon­to ein­ge­zahlt wer­den soll.

Gegen­über dem deut­schen Volk ver­hal­ten sich „Anti­imps“ und „Anti­deut­sche“ – man ver­zei­he mir das raue Bei­spiel – wie zwei Ver­ge­wal­ti­ger, die sich nicht über die Rei­hen­fol­ge eini­gen kön­nen. Man strei­tet sich um den Anspruchsvorrang.

Doch gera­de in die­sem immer wil­de­ren Kon­flikt pro­du­zie­ren bei­de Sei­ten Argu­men­te, die für eine „erin­ne­rungs­po­li­ti­sche Wen­de“ brauch­bar wer­den könn­ten. Die Kri­tik der „Anti­imps“ am „hei­li­gen Trau­ma“ könn­te zur His­to­ri­sie­rung und kor­rek­ten Ein­ord­nung der Ver­gan­gen­heit beitragen.

Die War­nun­gen der Anti­deut­schen vor impor­tier­tem, mus­li­mi­schen Anti­se­mi­tis­mus und ihre Apo­lo­gie des Natio­nal­staats kön­nen Start­hil­fe für eine deut­sche Iden­ti­täts- und Remi­gra­ti­ons­de­bat­te wer­den. Zieht man den ermü­den­den, ritua­li­sier­ten deutsch­land­feind­li­chen Jar­gon der Debat­ten ab, so fin­den sich wohl ver­hält­nis­mä­ßig mehr Schnitt­men­gen mit natio­na­lis­ti­schen Zio­nis­ten wie Yoram Hazo­ny und Ideo­lo­gie­kri­ti­kern wie Jus­tus Werthmüller.

Aus gänz­lich ande­ren Inten­tio­nen haben sie der­zeit ein (vor­sich­ti­ges) Inter­es­se an einer Brem­sung des Bevöl­ke­rungs­aus­tauschs in West­eu­ro­pa und einer Reha­bi­li­tie­rung des (rela­tiv) homo­ge­nen Natio­nal­staats als poli­ti­schem Ordnungsmodell.

Doch wir soll­ten hier nicht Posi­ti­on bezie­hen, son­dern beob­ach­ten, wie ein mor­scher „his­to­ri­scher Block“ Ris­se bekommt. Kon­kret sind daher aus dem Fall Wolff, mei­ner Ansicht nach, drei Schlüs­se zu zie­hen und zu verbreiten:

1. Der Fall Wolff ist Pati­en­ten­ma­te­ri­al des Eth­no­ma­so­chis­mus. Die „holo­caust edu­ca­ti­on“ trau­ma­ti­siert, wie Prof. Schmidt-Den­ter nach­weist, deut­sche Jugend­li­che und treibt sie zur Suche nach Ersatz­iden­ti­tä­ten, die von Geschlechts­an­pas­sung bis zur eth­ni­schen Hoch­sta­pe­lei reicht. Die geziel­te Trau­ma­ti­sie­rung drängt gera­de sen­si­ble Jugend­li­che auf Sinn­su­che regel­mä­ßig in Extre­mis­men. Das „Huf­ei­sen“ der der­zei­ti­gen „holo­caust edu­ca­ti­on“ reicht von Fabi­an Wolff bis zu Ste­phan Bal­liet . War­um ist die­se Art der „schwar­zen Pädao­gik“ ein Tabu?

2. Jude oder Migrant zu sein bedeu­tet im heu­ti­gen Deutsch­land ein Pri­vi­leg. Es ver­leiht einen geschütz­ten „Sprechort“, von dem aus man ras­sis­tisch gegen Ein­hei­mi­sche agie­ren kann. „Kos­tüm­ju­den“ wie Wolff sind ein unwi­der­leg­ba­rer Beleg dafür. Wie­so spre­chen wir immer noch von „Dis­kri­mi­nie­rung“?

3. Wäh­rend das deut­sche Volk jen­seits der Staats­bür­ger­schaft nicht exis­tie­ren darf, sind bei ande­ren Eth­ni­en gera­de­zu „bio­lo­gis­ti­sche“ Iden­ti­täts­nach­wei­se offen­bar legi­tim und wer­den unkri­tisch ein­ge­for­dert und akzep­tiert. Wie­so ist das eine „gesi­chert rechts­extrem“ und das ande­re nicht?

Das Ziel ist nicht eine neue Aus­le­gung des ador­ni­ti­schen Impe­ra­tivs oder gar eine Inte­gra­ti­on der Rech­ten in die Opfer­py­ra­mi­de, son­dern sei­ne Über­win­dung und deren Sturz.

Ziel einer erin­ne­rungs­po­li­ti­schen Wen­de muß eine eben­so unver­krampf­te Bezie­hung zum eige­nen wie zum jüdi­schen Volk sein. Mit dem ger­ma­no­zen­tri­schen Schuld­kult muß die patho­lo­gi­sche Fixie­rung auf das jüdi­sche Volk und Isra­el in posi­ti­ver wie nega­ti­ver Hin­sicht über­wun­den wer­den. Jeder Ver­such, ihn zu trans­for­mie­ren oder gar post­ko­lo­ni­al auf „POCs“ und den Rest der Welt aus­zu­wei­ten, ist abzulehnen.

Zusam­men­ge­faßt hie­ße das, Deutsch­land so ein­zu­rich­ten, daß sich der Fall Wolff nicht wiederhole.

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

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Kommentare (46)

anatol broder

24. Juli 2023 15:51

ich bezweifle, dass jemals ein jude beim anblick von fabian wolff dachte, er wäre einer von uns.

MARCEL

24. Juli 2023 15:59

Die Halacha ist da eindeutig, tertium non datur und das ist gut so.
Daher auch meine Abneigung gegenüber deutschen Konvertiten, z.B. zum Islam oder zur christlichen Orthodoxie! Das sind immer auch ethno-kulturelle Konversionen, die nicht einfach angelegt sind - allenfalls nach vielen Generationen
Man ist das, was man ist und man soll es schätzen.
Ein breiterer Umschwung zu einer Wertschätzung des Herkommens kann m.E. (leider Gottes!) nur über den Weg einer direkten, großangelegten, physischen, also blutigen Bedrohung erfolgen, die Opfer fordert - erst dann.
Es braucht Katharsis - leider! Sonst verstopfen die Gefäße

Rheinlaender

24. Juli 2023 16:03

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass es vor allen anderen Akteuren die Linke ist, die heute über die Rassereinheit von Menschen wacht und auf dieser Grundlage Privilegien zuteilt oder entzieht. In den USA kommen häufig Fälle vor, in denen weiße Linksaktivisten, die sich als Schwarze oder Indianer (oder zumindest deren Nachkommen) ausgaben, von ihren Genossen das falsche Erbgut nachgewiesen wird, was in der Regel harte Sanktionen für die Betroffenen nach sich zieht.
Der deutliche Anstieg der Zahl der Fälle der selbsterklärten sexuellen Identitäts- und Präferenzstörungen bei jüngeren weißen Amerikanern deutet darauf hin, dass manche diesen Schritt als attraktiven Weg zur Aufwertung der eigenen Identität durch Zurechnung zu einer vermeintlichen Opfergruppe betrachten.

RMH

24. Juli 2023 19:37

Erinnert sei in diesem Zusammenhang an den gar nicht mal so lange zurück liegenden Streit zwischen Maxim Biller und Max Czollek, in welchem Biller darauf hingewiesen hatte, dass Czollek aufgrund jüdischer Abstammung nur auf väterlicher Linie kein Jude sei.
Maxim Biller orakelte damals im Nachgang zum Steit bereits: „Ich fand mich etwas zu ernst, aber die Sache war ja auch ernst, weil inzwischen zu viele deutsche Intellektuelle in ihre gojischen Biografien jüdische Episoden und Leitmotive hineinredigierten.“
(zu finden, neben anderem, u.a hier:
https://www.tagesspiegel.de/kultur/komplizierte-biografien-4271194.html
)
 

tearjerker

25. Juli 2023 09:33

Ob nun Jude sein wollen, das eigene Geschlecht zu wählen, sich planlos voll tätowieren zu lassen oder Emo-Strähnchen ins Haar zu färben: Identität ist Marketing. Ohne vernünftigen Vertrieb "weint" man dann, weil nur die Anderen dick abkassieren.

Maiordomus

25. Juli 2023 10:14

@RMH. Wer hat eigentlich damals gesagt unter den Mächtigen: "Wer Jude ist, bestimme ich!"  War es wohl sogar der Gröfaz persönlich oder ein anderer aus der oberen Liga?

Hesperiolus

25. Juli 2023 10:24

@ anatol broder. Lese ihre Wortmeldung als treffende Parade auf Sellners „biodeutschen Körper“. Neben den seltenen affizierten Semitomimen steht jedoch die Masse eines karrieristischen Ps.-Philosemitismus der Opportunosemiten. Kaltrechnende Streber des ISA. – Auf längere Sicht vermutlich selbstschädigender Hypersemitismus insonders der falschen Freunde im Feuilleton! - Konjunktur-Philosemiten en masse heute wie Konjunktur-Antisemiten damals, deren abgründige Ressentiments auch der jüdische Blick nicht durchweg zu perzipieren vermag. 

kikl

25. Juli 2023 10:27

Teil:

"Die „holocaust education“ traumatisiert, wie Prof. Schmidt-Denter nachweist, deutsche Jugendliche und treibt sie zur Suche nach Ersatzidentitäten, die von Geschlechtsanpassung bis zur ethnischen Hochstapelei reicht."
Die Kostümjuden sind die traurigen Opfer dieser psychologischer Manipulation. Ich fühle Mitleid mit ihm, denn es hat mich selbst sehr viel Kraft gekostet, mich von dem Trauma zu befreien.
Man beachte, dass diese Form des "Geschichtsunterrichts" bei keinem anderen Krieg oder Massacker der Geschichte stattfindet. Mir wurden als Kind keine Leichenberge aus Vietnam oder Korea gezeigt. Es geht demnach um die gezielte psychologische Manipulation der Jugendlichen und Kinder und nicht um einen rationalen Zugang zur historischen Wahrheit.

kikl

25. Juli 2023 10:29

2. Teil:
"Die „holocaust education“ traumatisiert, wie Prof. Schmidt-Denter nachweist, deutsche Jugendliche und treibt sie zur Suche nach Ersatzidentitäten, die von Geschlechtsanpassung bis zur ethnischen Hochstapelei reicht."
Wenn es der Elite um die historische Wahrheit ginge, dann müsste sie jegliche Abweichung von der Wahrheit sanktionieren, also das Übertreiben des Holocausts genauso wie das Verharmlosen. Strafbewehrt ist allerdings nur das Billigen, Leugnen und Verharmlosen. Dass man überhaupt glaubt, die Wahrheit mit staatlicher Gewalt beschützen zu müssen, bezeugt das totalitäre Denken des Mainstreams. Genau hier zerschellt die Demokratiesimulation in tausend Scherben.
Schließlich möchte ich noch darauf aufmerksam machen, dass die Traumatisierung und Verängstigung von Menschen eine bewährte Methode der Gehirnwäsche ist. "Trauma based mind control" ist der Fachbegriff. Hier wird die Methode bewusst oder unbewusst an Kindern angewandt.
 

Noch ein Hesse

25. Juli 2023 11:09

"Beobachten, wie ein morscher historischer Block Risse bekommt": Ja, mit viel Popcorn! Die drei zu verbreitenden Schlüsse bzw. Fragen: Großartig, wenn es denn Gegenüber (Plural) gäbe, die sich ernsthaft auf solche Gespräche einließen. Aber vor allem: Verstehen, dass 95% von dem, was die Sieger uns über Die Zwölf Jahre  eingetrichtert haben, schlicht Unfug sind, und sich ganz unbelastet wieder mit den eigenen Ahnen verbinden. Sonst bleibt jegliche rechte Weltsicht ein Glasperlenspiel.

Ein Fremder aus Elea

25. Juli 2023 11:18

À propos ardonitischer Imperativ: Studierte der Mann, der den Völkermord in Ruanda geplant hat, zu der Zeit nicht in Frankfurt?

Ein Fremder aus Elea

25. Juli 2023 11:23

„Wenn alle Staaten sterben müssen, dann Deutschland zuerst und Israel als letztes.“

Scheint mir ausgesprochen kontraproduktiv, da die Deutschen dann doch überproportionalen Einfluß auf die künftige Weltordnung gewinnen. Wäre doch besser, wenn Deutschland als letzter Staat stirbt und vor vollendete Tatsachen gestellt wird.

Ein Fremder aus Elea

25. Juli 2023 12:10

"langfristig zu einer Verwurzelung und Normalisierung führt"

Messiasvorstellungen und Normalität gehen nicht zusammen, was übrigens eine ganz interessante Frage ist, nämlich wie sich die messianischen Standards in den letzten 2000 Jahren verändert haben. Wir sind ja mehr oder weniger da, wo Jesaja hin wollte. Nur etwas mehr noch, und das Verprechen könnte als erfüllt betrachtet werden, im Grunde genommen jetzt schon, es ist nur eine Frage des politischen Willens, die Verhältnisse als messianisch abzusegnen, was die Frage aufwirft, ob der Messias mittlerweile nervt oder weiterhin eine wichtige Inspirationsquelle ist, welche man nicht verlieren will.

Naja, wenn man den Blick mal von Deutschland löst.

Niekisch

25. Juli 2023 13:57

in einem biodeutschen Körper" rel="nofollow ugc">"in einem biodeutschen Körper
@ MS: Gibt es eigentlich auch nicht"biodeutsche" deutsche Körper? 
impliziert freilich, daß er vorher keine Identität und Geschichte hatte." rel="nofollow ugc">"impliziert freilich, daß er vorher keine Identität und Geschichte hatte."
Als sog. Biodeutscher hat er aber dann auch keine wirkliche Identität und Geschichte. Nie hat er dann als Glied einer langen Kette vor der Abgrenzung zu Anderen am Schicksal der deutschen Deutschen teilgehabt, hat keine Identität aus unserer Vorgeschichte. 
Warum suchen wir das Eigene fast immer in Anlehnung an Fremdes?

Blue Angel

25. Juli 2023 14:23

Sehr guter Artikel und eine sehr nützliche Schlußfolgerung, sich bei diesem Disput herauszuhalten.
Richtig: Das Ganze hat religiöse Züge und m. E. konnte der Schuldkult, von extremer Propaganda abgesehen, in D so gut etabliert werden weil es ein christliches Land war/ist.
Als Nicht-(mehr-)Christ ist mir die Theorie einer "Erb"sünde immer schon suspekt gewesen: Auch wenn man sich als Teil einer Kette von Vor- und Nachfahren betrachtet und als solches auch um die Fehler Ersterer wissen sollte wie um ihre Errungenschaften, ist m. E. ein neugeborenes Kind erstmal unschuldig und frei, aus den mitgegebenen Talenten und Belastungen (wie z. B. ererbten Traumata) unter den ihm gegebenen Bedingungen das Bestmögliche zu machen. - "Bestmöglich" nicht im materialistischen Sinn sondern bezüglich der grundsätzlichen Lebensaufgabe, den Platz, an den man in dieser Welt gesetzt ist, nach vorhandenen Kräften ein bißchen besser und schöner zu hinterlassen als man ihn vorgefunden hat.
Erfreulich ist, daß der größere Teil mir bekannter Jüngerer auch nichts vom Konzept einer Erbsünde hält und dem Schuldkult daher niccht/nicht mehr verfällt.
 
 

Niekisch

25. Juli 2023 14:42

"Der „historische Block“ (Antonio Gramsci),"
@ MS: Hier interessiert, woher Sie diesen Begriff entnehmen, damit ich nachlesen kann. Im Registerband  zu den Gefängnisheften ist vom "geschichtlichen Block - Hegemonie und Konsens als seine notwendige Form" die Rede. Im Text dazu bezieht sich Gramsci auf Croce und dessen Denken und das "Moment der Hegemonie und des Konsenses als notwendiger Form des konkreten geschichtlichen Blocks." ( Gramsci, Antonio, Gefängnishefte, Bd. 6, Argument - Verlag 1. Aufl.1994, S. 1228 ) Nicht allerdings auf einen "spontanen Konsens" usw.
"Kern der Hegemonie ist ein „bloc des idées incontestable“ (Maurice Hauriou), also eine weltanschauliche Überzeugung, die im Grunde nicht infrage gestellt werden kann."
Kann schon, beim Schuldnarrativ als Metanarrativ sogar besonders leicht, aber es fehlt am Dürfen. Zum ersten Mal in der neueren Geschichte darf ein Schuldgrund als causa der Schuld weder historiographisch noch juristisch subsumiert werden.

Niekisch

25. Juli 2023 15:06

"Wer diesen Mechanismus und seine weltanschaulichen Säulen nicht kennt, dem fehlt die ideengeschichtliche Orientierung. Er ist im äußersten Maße unfrei und „fremdgesteuert“."
@ MS: Was aber ist die Basis der Säule des Narrativs von der eigenen Schuld? Unfreiheit und Fremdbestimmtheit können doch nicht aufgehoben werden, wenn wir zwar wissen, daß die weltanschauliche Säule aus lauter Antagonismen zum Eigenen besteht, die Basis der Säule auf weißem Marmor mit Schriftzeichen versehen ist, die wir nicht lesen können, weil uns das Erlernen der Schrift verboten ist? 

"formulierte ihn Adorno."
Viel konkreter formulierte den "3. Imperativ" Jakob Taubes, indem er davon sprach, das deutsche Volk werde als Amalek bewertet, weil im Völkerhandel zwischen Juden und Deutschen die Deutschen einen eigenen Heilsweg gesucht hätten, was habe unterbunden werden müssen. 
Ursprünglich sollte nicht mit Adorno die Welt neues Unheil aus Deutschland verhindern, sondern die Deutschen mit fremder Hilfe und sodann autonom ihren eigenen Charakter wandeln.
Das ging als Ursache dem Schuldnarrativ und dessen Säule voraus.

Andreas Stullkowski

25. Juli 2023 17:13

Ein interessanter Artikel.
Man könnte noch hinufügen: der Holocaust-Schuldkult und auch die beschriebenen Kämpfe zwischen „Antiimps“ und „Antideutschen“ kommen weitgehend ohne Juden aus, und finden auf akademisch-medialer Ebene statt.Da hat sich daraus eine Industrie entwickelt, in der viele deutscher linke Intelektuelle ein gutes Auskommen haben.
Sich Jude ausweisen zu können ist für manche Teil des Eigen-Marketings, aber er reicht da auch überzutreten, oder irgendwo eine halbjüdische Grossmutter zu finden. Aber eigentlich ist die Abstammung irrelevant. 
Es gibt ja auch gar nicht so viele deutsche Juden. (Die deutsche jüdische gemeinde besteht jetzt zum allergrössten Teil aus Russen.)
Dasselbe sich auch in der beuen LGBT...Industrie, deren Erschaffung wir ja gerade erlebt haben. Auch als Trans-Aktivist muss man nicht trans sein.
Nur als Diskriminierungs-Beauftragter muss man wohl Migration Hintergrund haben.

Niekisch

25. Juli 2023 18:45

"Nur wenn die Shoah nicht als hermetisch versiegelter Fakt außerhalb jeder Geschichte verstanden wird, sondern als ... Teil von historischen Prozessen, die nicht 1933 begonnen und nicht 1945 aufgehört haben und in denen es nicht nur um Jüdinnen* Juden und Deutsche geht,"
Da hat dieser Fabian Wolff aber Glück gehabt, daß er nicht wegen "Relativierung"  in die Fänge der Justizbüttel geraten ist.
"produzieren beide Seiten Argumente, die für eine „erinnerungspolitische Wende“ brauchbar werden könnten. Die Kritik der „Antiimps“ am „heiligen Trauma“ könnte zur Historisierung und korrekten Einordnung der Vergangenheit beitragen."
Es wird nicht möglich sein, solange die Rechtslage so ist, wie sie derzeit ist. Es werden Strafverteidiger am Stellen von mündlichen Beweisanträgen gehindert und sogar selber vor Gericht gestellt.

FraAimerich

25. Juli 2023 19:49

@Niekisch
Besagter "Völkerhandel" muß früh begonnen haben. Schon im Traktat Megila 6B des Talmud findet sich eine Erläuterung Raschis, wonach "Germamija" eine Macht bezeichne, "die aus Edom hervorgegangen" sei. Unter Berufung auf den Gaon von Wilna wird "Germamija" spätestens seit dem 18. Jhd. als "Germanija" gelesen und auf ein "Nordvolk" mit heller Haut und hellen Haaren bezogen. - Amalek war der Enkel Esaus, des Stammvaters der Edomiter.

MarkusMagnus

25. Juli 2023 20:14

@ Niekisch
Als jemand der in den Neunzigern mit Playstation, Loveparade und Inlineskaten aufgewachsen ist, haben mich solche Leute wie Adorno nie interessiert. Ich wusste bis eben nichts von dem Typ.
Habe mal nach dem Mann gegoogelt. Es hat sich leider wieder mal bestätigt was ich seit einiger Zeit vermute.
Will das gar nicht wiedergeben was der vom Stapel gelassen hat 
Die, die am Meisten gegen uns Deutsche hetzen sind totale Psychopathen.
Oft Frauen- oder Kinderschänder. Bin ich der Einzige der dem das auffällt oder habe ich vielleicht Wahrnehmungsstörungen??
Ich bin ein einfacher Handwerker und habe einen einfachen Job in der Produktion aber für ganz verblödet halte ich mich auch nicht.
Oder ist dass das totale Tabuthema?
 
 

Blue Angel

25. Juli 2023 21:18

Haß auf das Eigene und das eigene Volk ist m. E. immer auch Selbsthaß und der ist ganz sicher kein Zeichen psychischer Gesundheit.
Freut mich übrigens sehr, wenn hier auch mal mehr Normalos, im Sinne von Nicht-Intellektuellen, mitschreiben, MarkusMagnus. Schon deshalb weil ich mir dann mit meinen rustikalen Gärtneransichten nicht mehr ganz so einsam vorkomme ;-)

Gracchus

25. Juli 2023 23:21

Diesmal: gut gelungen, der Text. 
Fabian Wolff kannte ich bis jetzt nicht. Ich habe mir jetzt die beiden ZEIT-Texte angesehen, zuerst den aus 2021 "Nur in Deutschland" - Wolff hätte Maxim Biller gar nicht erwähnen müssen, sofort weiß man, wen er nachahmt, wie man sofort weiß, dass sich hier jemand literarisch inszeniert: 
"Meine Familiengeschichte hat mir zwei Gepäckstücke vererbt: den berühmten gepackten Koffer unterm Bett. Und eine Reisetasche ausgepackt im "Hotel Deutschland", dessen Buchung ich alle zwei Wochen verlängere wie Barton Fink." 
Das war schon gelogen, bevor er seine Familiengeschichte recherchiert hatte. 

MarkusMagnus

25. Juli 2023 23:51

@ Blue Angel
Angenehm. Man kann allerdings auch als Arbeiter - gerade in Zeiten des Internets- zu einem Intellektuellen werden.
Niemand kann alles wissen. Mein Spezialgebiet ist beispielsweise die Ermordung der Zarenfamilie in Russland 1918.
Mich interessiert vor Allem wieso zwei Mitglieder der Zarenfamilie (Alexej und Maria) in anderen Gräbern als die anderen Ermordeten aufgefunden wurden. Sie wurden nach den Spuren zu urteilen auch anders ermordet und anders begraben.
Deswegen gehe ich mit der offiziellen Mordtheorie der orthodoxen Kirche und des russischen Staates "nur" in diesen beiden Fällen mit.
Ausserdem sollten die Konsequenzen der Heiligsprechung der Zarenfamilie im Jahr 2000 diskutiert werden die zu einem gesteigerten Schuldkuld in Deutschland geführt haben.
Die Sache geht so:
Eine zum Großteil deutsche Familie wird bestialisch von jüdischen Tätern (siehe Rede von M. Hohmann am 3. OKTOBER 2003) an einem hohen jüdischen Feiertag (17 Juli.1918/Tisha Ba Av) ermordet. Und diese Familie wird seit 2000 in Russland als Märtyrer verehrt.
Spätestens seit 2015 wird in Russland dieser Mord als Ritualmord angesehen.
Eine seriöse Quelle dazu:
https://de.euronews.com/2017/11/30/zarenmord-in-russland-religioses-menschenopfer-
Was immer man selbst zu diesem Thema denken mag, aber man sollte sich klarmachen dass das nicht allen Leuten gefallen hat und dass das nunmal die Ansichten der Kirche und des Staates im RU sind. Ob es einem gefällt oder nicht.
 
 
 

Sandstein

26. Juli 2023 00:05

Hmm..nach 2 wirklich bockstarken Texten jetzt sowas, ernsthaft? Man soll ja zitieren, wenn man es selbst nicht besser kann, daher: 
"ich bezweifle, dass jemals ein jude beim anblick von fabian wolff dachte, er wäre einer von uns." (anatol broder)

Gracchus

26. Juli 2023 00:24

Dann bin ich zum "Büssertext" gehopst. Wieder der nachgeahmte Biller-Ton. Ellenenlange Selbstbespiegelung. Warum räumt die ZEIT dem so viel Platz ein? Ich verstehe jetzt jenen Priester, der sagte, man solle sich kurz fassen, wenn man beichte. Inszenierte Aufrichtigkeit wirkt unaufrichtig. Ich lese den Text vor allem als Bitte: "Bitte, bitte, lasst mich weiter jüdisch sein, sonst habe ich ja nichts." Nicht dass mir Fabian Wolff nicht leid täte, nicht dass er mir furchtbar unsympathisch wäre. Über seinen Großvater schreibt er: "Mein Großvater war weiter nicht bemerkenswert, ein typischer Deutscher." 

Ein Fremder aus Elea

26. Juli 2023 07:14

MaiorDomus,

ich habe vor bald 6 Jahren extra für diese Frage eine kleine Eselsbrücke gebaut. Sehen Sie hier:

Und es gibt doch Neues unter der Sonne

Franz Bettinger

26. Juli 2023 09:23

Was das Narrativ der wirklichen Schuld angeht, fand ich den Vortrag des Australischen Widerständlers Topher Field sehr inspirierend, obgleich viele Fragen zur praktischen Umsetzung des von ihm geforderten Ungehorsams gegen ein Unrechts-Regime offen bleiben. Aber das liegt in der Natur der Sache. —> https://www.facebook.com/TopherField/videos/992349355244851

Kurativ

26. Juli 2023 09:36

Der grausame Mord an Millionen von Juden in Europa war genauso wenig zu verstecken und zu leugnen, wie Atomwaffenentwicklung und die Atomwaffenabwürfe auf Nagasaki und Hiroschima. Aber für die USA war es u.a. eine Gelegenheit, von der eigenen Schuld abzulenken und eine größere Schuld auf eine andere Region und Nation zu lenken. So kam es zur Umerziehung der Deutschen mit Hilfe ihrer Agenten (Adorno). Die "Philosophiesierung" der Schuld war kein Zufall, sondern war auf die Deutschen abgestimmt. Was in keinem Geschichtsbuch steht ist, dass die USA und Allen Dullas im schweizerischen Bern wussten, was in Auschwitz passierte und die USA die Zufahrten hätten zerstören können. Er sagte zwar, dass er es nicht für wichtig hielt. Das ist aber kaum glaubwürdig, wenn man bedenkt, wie er danach aufgestiegen ist. Was keine Schuldverschiebung sein soll, sondern eine Information sein muss.

herbstlicht

26. Juli 2023 10:04

@Maiordomus, 25. Juli 2023 10:14
»Jude ist ...«
Hermann Göring soll im Zusammenhang mit General Milch gesagt haben: "Wer in der Luftwaffe Jude ist, das bestimme ich."  Vermute schwach, daß sich in den "Erinnerungen" des  Luftwaffenadjutanten von Below hierzu etwas findet --- meine, das Zitat einmal in einer etwas ernst zu nehmenden Schrift gelesen zu haben.

Fredy

26. Juli 2023 12:17

Namedropping vom Allerfeinsten:
Antonio Gramsci, Maurice Hauriou, Louis Althusser, Lacan, Kant, Marx, Adorno, Rolf Peter Sieferle, Clemens Nachtmann, Stephan Grigat, Justus Wertmüller, Markus Vahlefeld, Robert Kurz, Claude-Lanzmann, Botho Strauß, Anthony Dirk Moses, Yoram Hazony, Prof. Schmidt-Denter

Niekisch

26. Juli 2023 12:24

"Schon im Traktat Megila 6B des Talmud findet sich eine Erläuterung Raschis, wonach "Germamija" eine Macht bezeichne, "die aus Edom hervorgegangen" sei."
@ FraAimerich 25.7. 19:49: Der Begriff "Germamija" dürfte mit Germanen ( Germannen ) nichts zu tun haben, weil unsere Vorfahren, die Speermänner, erst zeitlich nach dem Talmud als solche bezeichnet wurden. Allerdings gibt es wissenschaftlich belegte Besuche und Zuwanderungen von nördlichen Menschen in den Nahen Osten, wie z.B. die Phönizier. Auch die Galiläer stehen in zumindest in diesem Ruch. Sicher ist es auch kein Zufall, daß es in Ägypten die Sonnenanbetung zu Aton gab. Ich danke für den Hinweis und werde recherchieren. 
"totale Psychopathen."
@ MarkusMagnus 25.7. 20:14: ...aber eingespannt in US-Dienste zur Umerziehung der Deutschen.
Ich stamme auch aus einem Handwerkerhaushalt und habe vor dem Studium Fußböden verlegt.

Adler und Drache

26. Juli 2023 13:33

@Blue Angel
ein neugeborenes Kind erstmal unschuldig und frei, aus den mitgegebenen Talenten und Belastungen (wie z. B. ererbten Traumata)
Wenn ein neugeborenes Kind "mitgegebene Talente und Belastungen" hat, kann es nicht zugleich "frei" sein. Es ist im gewissen (nicht absoluten) Sinn festgelegt. Die Freiheit, die ihm von außen, sozusagen "gesellschaftlich" zugesprochen wird (im Sinne einer politischen, moralischen oder sonstwie definierten Freiheit) ist reines soziales Konstrukt - was nicht heißt, dass es "nur herbeiphantasiert" und nicht wirksam wäre. (Ein beliebter Fehlschluss unter Rechten.)
Ob sich der "Schuldkult" von der christlich verstandenen "Erbsünde" - sozusagen als durch den säkularen Rahmen verzerrtes christliches Relikt - ableiten lässt, wäre bedenkenswert. Gemeint ist mit der Erbsünde freilich etwas ganz anderes, nämlich dass es keinen Menschen im Zustand absoluter Gerechtigkeit gibt, auch nicht im Zustand eines "unbeschriebenen Blatts". Als Mensch ist man mit dem Destruktiven von vornherein unauflösbar verbunden und muss das, was an Bösem in einem schwelt, erkennen, um es zu überwinden. (Wir hatten ja letztens die Diskussion um Grönemeyers Lied und wie naiv-albern und unrealistisch der Text sei.) - Nach der christlichen Lehre betrifft dies alle, der Schuldkult dagegen betrifft nur bestimmte Menschen.     

Adler und Drache

26. Juli 2023 13:43

@MARCEL
Daher auch meine Abneigung gegenüber deutschen Konvertiten, z.B. zum Islam oder zur christlichen Orthodoxie! Das sind immer auch ethno-kulturelle Konversionen, die nicht einfach angelegt sind - allenfalls nach vielen GenerationenMan ist das, was man ist und man soll es schätzen.
Das haben Sie treffend formuliert! Sie haben sich ein feines inneres Gespür bewahrt. Man kann die Gegebenheiten der symbolischen Sphäre (durch die ja überhaupt erst so etwas wie Identität erzeugt wird) nicht einfach wechseln wie Gebrauchsgüter, die symbolische Verlebendigungskraft stirbt einem dabei unter der Hand weg. Selbst mir, der ich aus der Evangelischen Kirche halb rausgeschmissen wurde und halb geflohen bin, ist es trotz katholischem Gespons auf Grund dieses Gespürs nicht möglich, einfach zur RKK (oder zu irgendeiner Freikirche) zu "wechseln". Geht nicht! Man ist, was man ist - wie wahr! Ich habe erkannt, dass ich die religiöse Heimatlosigkeit zu ertragen habe.   

Adler und Drache

26. Juli 2023 14:03

Ein Gedanke zur jüdischen Lehre "tikkun olam", den ich schon lange mit mir herumschleppe und der hier vielleicht mal den richtigen Platz zur Diskussion hat: Ist es möglich, dass alle modernen politischen Weltumgestaltungs-Utopien, egal ob nun liberaler oder sozialistischer Provenienz, direkt daher stammen?
Das christliche Bewusstsein wartet ja auf eine Erneuerung der Welt durch Gott und tut durch die Buße dabei das je ihm Eigene zur Verbesserung der Umstände, ohne jedoch zu wähnen, eine real verbesserte Welt herstellen zu können. Es würde sich außerdem nie dazu versteigen, die von Gott als "sehr gut" qualifizierte Welt reparieren zu wollen! (Das geht weiter zur Frage nach dem "neuen Menschen ... Ich will das nur anreißen!)
Könnte es sein, dass diese esoterischen Lehre im säkularisierten Judentum ins Politische hinein transformiert wurde und damit zur "progressiven Ideologie" der Moderne avancierte (die noch vor der basispolitischen Ausdifferenzierung in "linke" und "liberale" Ideologie liegt), sodass die Ursache aller weltverändernden Prozesse der Moderne (ich werte nicht) tatsächlich spezifisch jüdisch wäre?
Meine Gedanken gehen weiter, aber mehr wage ich nicht auszusprechen. 
 

Gotlandfahrer

26. Juli 2023 14:22

@MarkusMagnus:
Was heißt hier "oft"? Machen Sie sich mal mit Ilja Ehrenburg vertraut, nach dem sind heute Strassen in Deutschland benannt. Ansonsten ein herzliches Willkommen unter uns Analphabeten. Von wegen Tabuthema! Weder Playstation (bei mir war es Telespiel-Tennis mit senkrecht bewegbaren Strichen), Loveparade (bei mir waren es Meisterfeiern auf dem Rathausmarkt) noch Inlineskaten (bei mir hiess es noch Rollschuhfahren, was ich immer blöd fand) sind im Stande, die deutsche Seele auszulöschen. Sie sind der Beweis. Der Verstand soll unser Diener sein, nicht unser Herr, lassen Sie sich also von aufgeblasenen Mundwerkonanisten wie Adorno oder sonstige Mitreisende der *** nicht ins Bockshorn jagen. Was zählt ist Liebe, und die bedeutet Diskriminierung und Sich-opfern für das, was das eigene Überleben erfordert. Die große Aufgabe aller Patrioten weltweit unserer Zeit ist es, die Psychopathen, die sich - schweineintelligent wie sie sind - seit Langem in ihrer Pervertiertheit gegenseitig gefunden, bevorteilt und nach oben gebracht haben, dem letzten Naivling sich offenbaren zu lassen und dann beim großen Reinschiff anzupacken. 

Valjean72

26. Juli 2023 15:20

FraAimerich:
"wonach "Germamija" eine Macht bezeichne, "die aus Edom hervorgegangen" sei."
---
 
Wobei je nach Auslegung gewisser heiliger Schriften Edom auch als Europa, bzw. als die gesamte europäische Christenheit ausgemacht werden kann.
 
Und für gewisse Leute (religiöse Fundamentalisten) soll dieses "Edom" untergehen. Ja es muss sogar untergehen, auf dass sich die Prophezeiung erfüllt und ihr Erlöser endlich erscheinen kann (siehe z.B. hier).
 
@MarkusMagnus:
 
Ich kann Ihnen nur zustimmen. Leute wie Adorno & Co. sind im Wesenskern Deutschland hassende Psychopathen. Und ja, hier noch weiter zu bohren, ist für die allermeisten ein grosses Tabu.
 

Adler und Drache

26. Juli 2023 21:29

@MarkusMagnus
@Laurenz
Ich stamme auch aus einem Handwerkerhaushalt und habe vor dem Studium Fußböden verlegt.
Ich hab Heizungen eingebaut. 

Blue Angel

26. Juli 2023 22:22

Schön gesagt, Gotlandfahrer.
Adler und Drache, kein Kind ist ein "unbeschriebenes Blatt" sondern eine junge Seele, die in gewissem Rahmen frei ist, das ihr Mitgegebene zu nutzen. Keinesfalls "schuldig geboren", wie meiner Erinnerung nach der Katholizismus suggeriert/e und was einer der Gründe für mich war, schon als Kind davon befremdet zu sein.  Übrigens lebt es sich recht gut ohne religiöse Heimat: Spiritualität der naiven Art braucht keine Organisation sondern nur offene Sinne und ein offenes Herz.
Was die "Welt-", bzw. Platzverbesserung betrifft, ist das ganz alltäglich und pragmatisch gemeint: Sammle ich beim Spaziergang Müll ein oder nicht? Verhalte ich mich grundsätzlich freundlich oder eher abweisend? Pflanze ich Blühsträucher oder betoniere ich eine Fläche? U. a. das sind kleine Entscheidungen, die jeder täglich treffen kann. Mit größenwahnsinnigen Utopien von "neuen/anderen Menschen" o. ä. hat das nichts zu tun, kann sich evtl. aber trotzdem auf das jeweilige Umfeld auswirken.
Schön, daß es hier noch mehr Praktiker gibt.
 
 

Gracchus

26. Juli 2023 22:48

@Adler und Drache
Interessanter Gedanke - ich vertrete jedoch eher eine konträre Position und denke, dass dies (ebenso oder noch mehr) aus dem Christentum kommt. Das heißt, ich glaube, dass Gott für die Erneuerung der Welt "Mitstreiter" sucht. Christen sollen aus der Gnade Christi in die Welt hineinwirken. Im Sinne: "Dein Reich komme". Dies ist durch Christus erst ermöglicht worden. 

Gracchus

26. Juli 2023 23:47

@Adorno
Also bitte: Adorno war weder Frauen- noch Kinderschänder. Wer bitte kommt auf sowas? Natürlich eine höchst ambivalente Figur. Er war m. W. katholisch getauft, nur "Vater-Jude"; hat den "Negerjazz" verdammt, Vertonungen von Schirachs dafür gelobt und sich, meine ich, noch bis kurz vor seiner Migration um Aufnahme in die Schrifttumskammer bemüht. Dass er nach seiner Emigration, nach Krieg und Holocaust nicht gut auf Deutschland zu sprechen war, soll man ihm das wirklich verübeln? Er ist aber remigriert, wohl aus Heimweh und der Verbundenheit mit der deutschen Sprache. Seinen Angriff auf Bergengruen, den ich mehr (und mehr) schätze, nehme ich ihm etwas krumm. Golo Mann hat er auch geschadet. Die kritische Theorie ist quasi tot. Adorno und seine Philosophie geraten mehr und mehr in Vergessenheit. 
   

Franz Bettinger

27. Juli 2023 00:09

@Kurativ: "Der Mord an Millionen … Atomwaffen … größere Schuld … ablenken…“. Die Wahrheit ist noch ungeheuerlicher, nur darf man sie in unserer Zeit der Hexen-Prozesse im besten 'Schland seit Dschingis Khan nicht frei debattieren. 

FraAimerich

27. Juli 2023 01:03

@Niekisch
Ihr Einwand ist berechtigt - allerdings wird das Alter zumindest erheblicher Teile des Talmud häufig überschätzt. Der zitierte Raschi studierte von 1055-1065 in Worms und Mainz. 
Außer Frage steht, daß Amalek als Schimpfwort nach Bedarf sämtliche Feinde Israels bezeichnen kann. Hervorheben wollte ich, daß Jacob Taubes' Identifikation Deutschlands mit Amalek der - zumindest neueren - rabbinischen Auslegungstradition entspricht.
So soll sich auch der Großrabbiner Joseph Chaim Sonnenfeld im Jahre 1898 geweigert haben, Wilhelm II. in der Jerusalemer Altstadt zu begrüßen, weil er ihn für einen Abkömmlimg der Amalekiter hielt. 
(Mit Völkernamen wurde zudem schon immer viel "Schindluder" getrieben. Die Völker und Reiche von Kelten, Germanen und Skythen "durchdringen" sich in den Schriften der Alten. So zum Teil auch ihre Götter. Odin scheint aus dem Osten zu den Germanen gestoßen zu sein; am Ende war es einer von Odins blau-gauen Wölfen "aus dem Westen", der bei einem seiner Streifzüge zurück in die alte Heimat zusammen mit einer weißen Hirschkuh den Urvater des mongolischen Herrschergeschlechts zeugte, wie dies die "Geheime Geschichte der Mongolen" bezeugt. Der "Gleichsetzung" der Deutschen mit "Hunnen" in der angloamerikanischen Weltkriegspropaganda erwüchse dadurch eine gewisse "mythische" Legitimation. Auch einige der Rätsel um Gog und Magog und den Ursprung der Khasaren könnten einmal in solch "mythischem Licht" betrachtet werden.) 
 

anatol broder

27. Juli 2023 14:24

@ andreas stullkowski 17:13
nein, die juden verwandeln sich nicht in russen, weil sie unter anderem die amtssprache der ehemaligen sowjetunion benutzen.

Valjean72

27. Juli 2023 16:14

@Grachus:
 
Nachfolgend ein Auszug eines Artikels der Frankfurter Runschau über Adornos Korrespondenz mit seinen Eltern während des Krieges:
 
"was man sich jahrelang gewünscht hat, das Land vermüllt, Millionen von Hansjürgens und Utes tot, wahrscheinlich dem Volk das Genick gebrochen, sodaß es als Subjekt aus der Weltgeschichte ausscheidet wie die Karthager nach dem zweiten punischen Krieg" (01.05.1945)
 
(Quelle: FR.de, 04.02.2019)
 
Das ist lediglich ein kleiner Auszug dennoch tritt der Charakter eines Pychopathen und eines Deutschenhassers klar hervor.
 
Adorno kam gewiss nicht wegen Heimweh [sic!] zurück nach Deutschland, sondern vielmehr um sein Zersetzungswerk umzusetzen.

Valjean72

27. Juli 2023 16:18

@anatol broder @ andreas stullkowski"nein, die juden verwandeln sich nicht in russen, weil sie unter anderem die amtssprache der ehemaligen sowjetunion benutzen."
---
 
Galt das auch für die jüdischen Mitglieder des ersten ZK der Sowjetunion? Nach einer öffentlichen Aussage von Putin waren in diesem ertsen ZK über 80% Juden.

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