José Antonio Primo de Rivera und die spanische Erinnerungspolitik

Spanien hat gewählt. Die Liberalkonservativen der Volkspartei (PP) haben gewonnen: 33,1 Prozent bedeutet ein Plus von 12,3 Prozentpunkten.

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

Die Alter­na­ti­ve für Spa­ni­en, VOX, büß­te hin­ge­gen fast drei Pro­zent­punk­te ein und lan­det nur noch bei 12,4 Pro­zent. Die modern und dyna­misch auf­tre­ten­de Rechts­par­tei ver­such­te, sich als Mehr­heits­be­schaf­fer für PP und gegen die »Sozia­lis­ten« der ver­ei­nig­ten Lin­ken zu insze­nie­ren. Das half vor allem der PP, nicht der VOX. Inter­ne Stra­te­gie­de­bat­ten sind zu erwarten.

Der Erfolg der PP reicht gleich­wohl nicht aus, mit der VOX gemein­sam Spa­ni­en zu regie­ren; es feh­len sie­ben Sit­ze zur abso­lu­ten Mehr­heit. Das Züng­lein an der Waa­ge wer­den – ein­mal mehr – Regio­nal­par­tei­en dar­stel­len. Aus­führ­li­che Zah­len und Rechen­spie­le gibt es hier. 

Für uns soll es im Anschluß indes nicht um der­lei Koali­ti­ons­po­ker in Madrid gehen. Auch die Fra­ge, wie­so VOX der­art offen­siv damit warb, mit der PP gemein­sam regie­ren zu wol­len, was ihren Sta­tus von einer selbst­be­wuß­ten, wach­sen­den und auf­stre­ben­den Oppo­si­ti­ons­par­tei hin zu einer mode­ra­ten Mehr­heits­be­schaf­fer­par­tei abän­der­te, ist – heu­te – nicht das Thema.

An die­ser Stel­le geht es viel­mehr um tie­fer lie­gen­de Kon­flik­te in der spa­ni­schen Gesell­schaft, kon­kret um die ewi­ge Kon­flikt­li­nie »rechts« vs. »links«.

»Ewig« – denn wie­der schreibt man land­auf, land­ab von den »zwei Spa­ni­en«, dem lin­ken Lager (Sozia­lis­ten + Sozi­al­de­mo­kra­ten + lin­ke Regio­nal­par­tei­en + Sepa­ra­tis­ten) und dem rech­ten Lager (Libe­ral­kon­ser­va­ti­ve + Kon­ser­va­ti­ve + rech­te Regio­nal­par­tei­en + Res­te des Falang­is­mus). Bei­de Lager haben fast die Hälf­te der Sit­ze im spa­ni­schen Par­la­ment für sich bean­spru­chen dür­fen. Die Spal­tung von einst ist wei­ter­hin real.

Ein Bei­spiel für der­ar­ti­ge tie­fer lie­gen­de Kon­flik­te ist der erin­ne­rungs­po­li­tisch bis heu­te hart umkämpf­te Gedenk­ort des »Val­le de los Caí­dos«. Das Tal der Gefal­le­nen stellt wei­ter­hin für unter­schied­li­che Rech­te Spa­ni­ens – allen vor­an Mon­ar­chis­ten und Neo­fa­lang­is­ten – eine Art Sehn­suchts- und Besin­nungs­ort dar.

Die­se Gedenk­stät­te in der Sier­ra de Gua­d­ar­ra­ma, wo Köp­fe des Falang­is­mus und Fran­qu­is­mus begra­ben lagen bzw. zum Teil noch lie­gen, befin­det sich nord­west­lich der Haupt­stadt Madrid.

Kürz­lich gedach­ten dort jun­ge und alte Falang­is­ten des 120. Geburts­tags ihres Inspi­ra­tors: José Anto­nio Pri­mo de Rive­ra (1903–1936). Er war Sohn des Gene­rals Miguel Pri­mo de Rive­ra (1870–1939), der wäh­rend der auto­ri­tä­ren Restau­ra­ti­ons­ära von 1923 bis 1930 regierte.

Anders als sein Vater ent­wi­ckel­te der jun­ge José Anto­nio Pri­mo de Rive­ra umstürz­le­ri­sche Ideen: Er streb­te nach einer Syn­the­se aus Natio­na­lis­mus und Sozia­lis­mus sowie Kon­ser­va­tis­mus und Revo­lu­ti­on und stand dem Groß­grund­be­sitz und mate­ri­el­len Pri­vi­le­gi­en der katho­li­schen Kir­che kri­tisch gegen­über. Mit die­sem Ein­stel­lungs­bün­del wur­de er Anfang der 1930er Jah­re cha­ris­ma­ti­scher Kopf der Ur-Falange.

Die­se dyna­mi­sche sozi­al- und natio­nal­re­vo­lu­tio­nä­re Kader­trup­pe darf man nicht mit der spä­ter zu Regie­rungs­wür­den gelan­gen­den natio­nal­ka­tho­lisch-restau­ra­ti­ven Falan­ge ver­wech­seln, wie sie – nach der Zwangs­fu­si­on mit den Car­lis­ten – unter Fran­cis­co Fran­co (1892–1975) zur staats­tra­gen­den Par­tei wurde.

Aber nicht nur am Geburts­tag José Anto­ni­os, wie er von Freund und Feind meist genannt wur­de, war das Grab­mal geschmückt: Täg­lich sol­len Anhän­ger fri­sche Blu­men gebracht haben. Damit ist seit Ende April 2023 Schluß. Die sterb­li­chen Über­res­te des im Novem­ber 1936 ermor­de­ten Revo­lu­tio­närs wur­den ent­fernt. Via Hub­schrau­ber brach­te man sie auf einen Fried­hof in der Hauptstadt.

Das geschah auf Ver­an­las­sung der Nach­kom­men: Sie orga­ni­sier­ten den Trans­fer ins Fami­li­en­grab auf den San-Isidro-Fried­hof im Süd­wes­ten Madrids, damit kei­ne »Grab­schän­dung« wie bei Fran­cis­co Fran­co mög­lich wür­de. Die sterb­li­chen Über­res­te des eins­ti­gen Cau­dil­los wur­den näm­lich bereits im Herbst 2019 aus dem »Tal der Gefal­le­nen« entfernt.

Damals geschah dies auf Anord­nung der regie­ren­den Sozi­al­de­mo­kra­tie: Der »Krieg der Erin­ne­run­gen« (vgl. Arnaud Imatz in der 29. Sezes­si­on) wird auch auf den Fried­hö­fen geführt.

Wie dach­te nun der Mann, der bis heu­te die spa­ni­schen Gemü­ter reizt? Das ist für deutsch­spra­chi­ge Leser schwie­rig zu eru­ie­ren. Lite­ra­tur zur Ur-Falan­ge und ihrer Füh­rungs­fi­gur sind Man­gel­wa­re. Wer einen Ein­blick gewin­nen möch­te, kann aber immer­hin auf die kaum beach­te­te Dis­ser­ta­ti­on von Frank Peter Gei­nitz zurück­grei­fen: Die Falan­ge Espa­ño­la und ihr Grün­der José Anto­nio Pri­mo de Rive­ra ist online abrufbar.

Anti­qua­risch zu bezie­hen ist über­dies eine kri­tisch kom­men­tier­te Aus­wahl von José Anto­ni­os wich­tigs­ten Reden und Auf­sät­zen: José Anto­nio Pri­mo de Rive­ra – der Trou­ba­dour der spa­ni­schen Falan­ge erschien in der Schrif­ten­rei­he der Vier­tel­jahrs­hef­te für Zeit­ge­schich­te (Stutt­gart 1965).

Hier wer­den José Anto­ni­os Welt­an­schau­ung und Orga­ni­sa­ti­ons­ver­su­che unver­kenn­bar. Über natio­nal­syn­di­ka­lis­ti­sche Angriffs­grup­pen als Vor­stu­fe der Falan­ge berich­tet der Her­aus­ge­ber Bernd Nel­les­sen eben­so wie über die Grün­dung der eigent­li­chen Falan­ge im Okto­ber 1933.

Bei­de Sei­ten – Angriffs­grup­pen und Falan­ge – ver­schmol­zen im März 1934 zur Falan­ge Espa­ño­la de las Jun­tas de Ofen­si­va Nacio­nal Sin­di­cal­is­ta (dt. Spa­ni­sche Falan­ge der natio­nal­syn­di­ka­lis­ti­schen Angriffsgruppen).

José Anto­nio selbst wur­de bereits im Herbst des Jah­res zum unab­setz­ba­ren Anfüh­rer der Trup­pe gewählt, die sich fort­an in blau­en Hem­den uni­for­mier­te und das noch heu­te von eini­gen Rechts­grup­pen Spa­ni­ens ver­wen­de­te Sym­bol inau­gu­rier­te, das José Anto­nio so beschrieb:

Da habt Ihr nun das Joch und die Pfei­le: das Joch als Sinn­bild der Arbeit und die Pfei­le als Sinn­bild der Macht.

José Anto­nio rief pas­send zu den Begrif­fen »Arbeit« und »Macht« drei damit ver­bun­de­ne Haupt­pro­ble­me des zeit­ge­nös­si­schen Spa­ni­ens aus: regio­na­len Sepa­ra­tis­mus, Par­tei­en­ha­der, Klas­sen­tei­lung bzw. Klas­sen­haß (nota­be­ne: alle The­men sind bis heu­te viru­lent, min­des­tens für Wahl­kämp­fe, wie aktu­ell zu beob­ach­ten war).

Gegen den Sepa­ra­tis­mus stell­te José Anto­nio die natio­na­le Ein­heit bei Dul­dung regio­na­ler Beson­der­hei­ten und anzu­stre­ben­der Locke­rung der Zen­tral­ver­wal­tung; gegen den Par­tei­en­ha­der die Ein­heit der gesam­ten Nati­on im Zei­chen einer syn­di­ka­lis­ti­schen Neu­struk­tu­rie­rung von Wirt­schaft und Gesell­schaft; gegen den Klas­sen­haß die Ein­heit aller Schich­ten im Zei­chen der volks­ge­mein­schaft­li­chen Arbeits­tei­lung und des sozia­len Ausgleichs.

Das brach­te José Anto­ni­os Grup­pie­rung in Kon­flik­te mit links wie rechts. Neben gewalt­tä­ti­gen Schar­müt­zeln mit Kom­mu­nis­ten und Anar­chis­ten befeh­de­ten die Blau­hem­den auch jene Kräf­te, die sie als Reak­tio­nä­re ablehn­ten, des­wei­te­ren auch ideo­lo­gi­sche Kräf­te, die – wie sie – auf­grund ihres Stils als »Faschis­ten« titu­liert wurden.

José Anto­nio woll­te hier kei­ne Kon­kur­renz dul­den und selbst dann nicht wei­chen, soll­te sei­ne Falan­ge eine unge­lieb­te Min­der­heit blei­ben. Im April 1935 rief er Gefolgs­leu­ten zu:

Wir müs­sen von Ort zu Ort gehen und uns hei­ser schrei­en inmit­ten der Ver­leum­dung, der üblen Nach­re­de, der Gleich­gül­tig­keit und der Selbst­sucht, der Feind­schaft derer, die uns nicht ver­ste­hen und uns aus ihrem Unver­ständ­nis her­aus hassen.

Im Juli 1936, die Falan­ge war von der Volks­front durch­aus ver­stan­den und daher im März ver­bo­ten wor­den, sin­nier­te José Anto­nio nicht nur über die Gefah­ren der ver­ei­nig­ten Lin­ken. Auch ein rech­ter »Roll­back« blieb ihm zuwi­der. An einen ein­fluß­rei­chen Kame­ra­den schrieb er nach­denk­lich, er fürch­te in Zukunft

die Herr­schaft eines fal­schen, kon­ser­va­ti­ven Faschis­mus ohne revo­lu­tio­nä­ren Mut und jun­ges Blut.

Es war grosso modo just das, was nach dem Sieg der Natio­nal­s­pa­nier im Bür­ger­krieg in den ers­ten Jah­ren nach 1939 auf­ge­baut wurde.

José Anto­nio anti­zi­pier­te die­se Ent­wick­lung: Seit 14. März 1936 in Haft, warn­te er sei­ne Mit­strei­ter vor einer Alli­anz mit natio­nal­kon­ser­va­ti­ven Krei­sen, die ange­sichts der repres­si­ven regie­ren­den lin­ken Volks­front aber von immer mehr Falang­is­ten gou­tiert wurde.

Denn für welt­an­schau­li­che Klar­heit war kei­ne Zeit mehr: Am 17. Juli 1936 putsch­ten Offi­zie­re unter der Füh­rung Fran­cis­co Fran­cos gegen die links­re­pu­bli­ka­ni­sche Regie­rung; der laten­te Bür­ger­krieg der gespal­te­nen Gesell­schaft – der »zwei Spa­ni­en« – wur­de zum bewaff­ne­ten Konflikt.

Die Ursprün­ge für die Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen den (über­wie­gend) länd­li­chen, königs­treu­en, katho­lisch-kon­ser­va­ti­ven und auch natio­nal­re­vo­lu­tio­nä­ren Lagern auf der einen Sei­te und den unter­schied­li­chen lin­ken Kräf­ten der (über­wie­gend) urba­nen Milieus auf der ande­ren Sei­te lagen zwar in der kon­kre­ten spa­ni­schen His­to­rie und der sozia­len Miß­la­ge brei­ter Schich­ten begrün­det, aber im Ver­lauf des Krie­ges wur­de Spa­ni­en zum Schau­platz ideo­lo­gi­scher Rei­bun­gen und Kämp­fe, die in ganz Euro­pa all­ge­gen­wär­tig waren.

Trotz eini­ger Aus­nah­men – das Gros der bas­ki­schen Natio­na­lis­ten war bei­spiels­wei­se katho­lisch-kon­ser­va­tiv aus­ge­rich­tet, kämpf­te aber im anti­fa­schis­ti­schen Block –, war der Kon­flikt in der welt­wei­ten Wahr­neh­mung daher schon in der Ent­ste­hungs­pha­se in einem Schwarz-Weiß-Mus­ter gedeu­tet wor­den: als Kampf zwi­schen »links« und »rechts«, zwi­schen »Anti­fa­schis­mus« und »Faschis­mus«.

So nah­men es auch vie­le spa­ni­sche Natio­na­lis­ten aller Grup­pen wahr und sehn­ten sich nach einer geschlos­se­nen Füh­rung unter einem mili­tä­risch kom­pe­ten­ten General.

Im letz­ten Jour­na­lis­ten­ge­spräch vor sei­nem Tod äußer­te sich der inhaf­tier­te José Anto­nio im Okto­ber 1936 zur suk­zes­siv voll­zo­ge­nen Rich­tungs­än­de­rung des gesam­ten natio­na­len Lagers im Zei­chen einer restau­ra­tiv-mon­ar­chis­ti­schen Mas­sen- und Ein­heits­be­we­gung, die sich gegen die lin­ke Regie­rung erhob:

Ich weiß schon heu­te, daß ich mich mit der Falan­ge zurück­zie­hen wer­de, wenn die­se Erhe­bung gelingt, und es sich dann her­aus­stellt, daß sie nichts ande­res als reak­tio­när ist. Dann wer­de ich inner­halb weni­ger Wochen in die­ses oder in ein ande­res Gefäng­nis zurückkehren.

José Anto­nio konn­te die­se Andro­hung nicht wahr­ma­chen; nur weni­ge Tage spä­ter, am 20. Novem­ber 1936, lie­ßen ihn die Lin­ken mit nur 33 Jah­ren im Gefäng­nis von Ali­can­te erschießen.

Daß fast exakt 60 Jah­re spä­ter der neu­rech­te Vor­den­ker Armin Moh­ler auf die Fra­ge eines Jour­na­lis­ten »Sind Sie ein Faschist?« keck antwortete:

Ja, im Sin­ne von José Anto­nio Pri­mo de Rivera,

sorg­te zwar nicht für eine José Anto­nio-Renais­sance, kann aber mit der ver­such­ten kon­ser­va­tiv-revo­lu­tio­nä­ren Syn­the­se José Anto­ni­os eben­so begrün­det wer­den wie mit Moh­lers Freu­de ob einer ele­gant pla­zier­ten Provokation.

Zuletzt: Spielt die­se erin­ne­rungs­po­li­ti­sche Schlacht in Spa­ni­en dar­über hin­aus auch par­la­ments­po­li­tisch eine Rol­le? Ja und nein.

Nein, weil weder die kon­ser­va­ti­ven Libe­ra­len der PP noch die rech­ten Kon­ser­va­ti­ven der VOX mit dem José-Anto­nio-Sound lieb­äu­geln. Wenn über­haupt, wird his­to­risch mit der fran­quis­ti­schen Reak­ti­on sympathisiert.

Ja, weil die falang­is­ti­schen Klein­par­tei­en rechts der VOX eben­so wie die außer­par­la­men­ta­ri­sche Rech­te Spa­ni­ens mit Argus­au­gen beob­ach­ten, was sich bei VOX voll­zieht. Denn VOX hat das Wäh­ler­po­ten­ti­al für die Rech­te jen­seits der »Mit­te-Rechts-PP« beein­dru­ckend erwei­tert und ver­grö­ßert. Es ist nahe­lie­gend, daß sich Tei­le die­ses Wäh­ler­re­ser­voirs ent­täuscht neue Ver­tre­ter suchen wer­den, wenn die Sehn­sucht nach der Ver­mit­tung bei VOX zur unum­strit­te­nen Gene­ral­li­nie wür­de (– was nach der jüngs­ten Wahl­ent­täu­schung aber nicht zu hof­fen ist).

Spa­ni­en bleibt daher sowohl erin­ne­rungs- als auch par­la­ments­po­li­tisch in Bewegung.

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

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Kommentare (27)

Laurenz

26. Juli 2023 11:18

Der Spanische Bürgerkrieg war wohl ein echter, regional & ökonomisch nicht so separierter Bürgerkrieg, wie der Amerikanische. Das hinterläßt Spuren in der sogenannten Erbsünde eines jeden Spaniers. Das deutsche Eingreifen im Spanischen Bürgerkrieg mit der Legion Condor, war wohl der erste & gravierendste außenpolitische Fehler der Nationalsozialisten. Nur mit einer expliziten Neutralität hätte man den eigenen Krieg in 1939 vielleicht vermeiden können, wenn man Spanien Stalin überlassen hätte. Um allerdings den Fehler vorab zu erkennen, hätte man besserer Intelligenzdienste bedurft, die in Deutschland bis zum heutigen Tage vernachlässigt werden. Nur unsere gesellschaftlichen Flaschen, symbolisiert durch die charakterlosen Witzfiguren Haldenwang & Kahl, suchen dort Lohn & Brot. In der DDR war das historisch ausnahmsweise mal gewiß anders. 
@BK ... schätzen Sie José Antonio Primo de Rivera als eine Art intellektuellen Ernst Röhm ein?

Siriusstar

26. Juli 2023 15:56

Immerhin hat Spanien keine aussenpolitischen Abenteuer gemacht, kein Imperialismus, keine Apartheid, kein Weltkrieg, kein Stalinismus, keine Rassenlehre.
Aber sehr wohl gewisse Sozialreformen eingeleitet, Grundlagen für industrielle Kerne gelegt,... Selbst eine Mondragon Gesellschaft wurde meines Wissens toleriert.

Sven30000

26. Juli 2023 16:39

Zur Ergänzung:
Die Reden und Aufsätze gibt es auch als PDF. 
https://www.degruyter.com/document/doi/10.1524/9783486703726/html

Niekisch

26. Juli 2023 17:24

@ Laurenz: Wieso hängt die Beschreibung als "echter Bürgerkrieg" im einzelnen von Regionalität und Ökonomie ab? Was ist die "sog. Erbsünde" "eines jeden Spaniers" und wieso soll ausgerechnet der "echte Bürgerkrieg" Spuren in ihr hinterlassen? Wieso war nicht der Austritt aus dem Völkerbund der erste außenpolitische Fehler der Nationalsozialisten? Wieso genau hätte Neutralität im Spanischen Bürgerkrieg mit der Folge des Versinken Spaniens in Kommunismus oder Bolschewismus den Krieg ab 1.9.1939 vermeidbar gemacht? Hätte das Reich nicht das tschechoslowakische Flugzeugmutterschiff im Bauch und ein feindliches Spanien im Rücken gehabt? Und sind nicht dank der Leistung der dtschen Aufklärung rechtzeitig Franco - Truppen aus Marokko mit Ju-52 nach Spanien transportiert worden?
Wieso all diese Vermutungen?
Weiter II.

Niekisch

26. Juli 2023 17:36

II.
Wieso ausgerechnet Ernst Röhm und nicht Graf Henri des Saint Simon, Karl Rodbertus ( der erste Solidarist ), J.P. Proudhon, Mazzini, Garibaldi, Louis Auguste Blanqui, Alfredo Orsianis, Gabriele d`Annunzio, den Kapitan Codreanu, Otto und Gregor Strasser, und den in seiner geistig - weltanschaulichen Konsequenz und seiner Verfolgung durch alle Systeme seiner Zeit hindurch herausragenden Ernst Niekisch.
Das persönliche Ende von de Rivera und Ernst Röhm allerdings gleicht sich: 
Der Versuch, Nationalismus und systemischen Sozialismus weltanschaulich miteinander verbinden zu wollen, ist lebensgefährlich und endet des öfteren mit dem Tode.
 
 

Ein Fremder aus Elea

26. Juli 2023 17:48

Laurenz,

Geheimdienste? Wozu? Hätte Hitler Spanien Stalin überlassen, vorausgesetzt, daß die Kommunisten ohne das Eingreifen der Legion Kondor gewonnen hätten, wäre der Wert Deutschlands als Bollwerk gegen den Kommunismus selbstverständlich gestiegen. Um das zu erkennen, brauchen Sie doch keinen Geheimdienst.

Hitler war es aber wichtiger, Deutschlands Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen.

Im Gespräch mit Mannerheim kann er nicht verstehen, warum Stalin 1940 nicht einfach Rumänien besetzt und Deutschland von seiner Ölquelle abgeschnitten hat. Das hat Stalin natürlich deshalb nicht getan, weil er Angst hatte, daß Hitler dann vielleicht Öl von England kriegt.

Dieser Gedanke, daß jemand deshalb bekämpft wird, weil er gefährlich scheint, war Hitler völlig fremd. Ihm war nur klar, daß es mehr Mut erfordert, jemanden zu bekämpfen, der stark scheint, als jemanden, der schwach scheint.

Laurenz

26. Juli 2023 23:18

@Niekisch @L. .. Hatte die Debatte bereits mit @Franz Bettinger, der zur Tendenz neigt, daß der us amerikanische Bürgerkrieg gar kein solcher war. Da hat Er gar nicht so Unrecht, allerdings da sich die Offiziere beider Parteien von beiden Akademien oft persönlich kannten, war es einer. Unter dem für Amerikaner üblichen moralischen Deckmantel, hier der Sklaverei, rechtfertigte man den Krieg, aber Lincoln besaß selbst 2 Sklaven, die Sklaverei war im Grunde völlig irrelevant. Es hätte keinen Krieg gegeben, wenn die Nordstaaten das Recht der konföderierten Staaten auf Abspaltung respektiert hätten. Insofern war es, wie Franz sagt, ein imperialistischer Krieg, zwischen 2 Staaten, von denen einer vom anderen okkupiert wurde. In Spanien wies zwar die politische Tendenz regional die auf, die im Artikel erwähnt wurde, ging aber trotzdem durch tausende von Dörfern, wo man sich gegenseitig meuchelte & anonym verbuddelte. Süchte, Betrug, Mord & Totschlag ziehen sich ohne Lösung oder Vergebung als Traumata über viele Generationen hinweg. Christen nennen das die Erbsünde. Es ging in Spanien also nicht um Sezession, sondern um religiöse, wie politische Macht, bis hinunter auf Gemeinde-Ebene.

Laurenz

26. Juli 2023 23:39

@Niekisch & Ein Fremder aus Elea @L. ... Die These mit Stalins Spanien stammt nicht von mir, sondern vom Fallschirmjäger & Autoren Otto Hantl, der mit 17 in der Normandie kämpfte & vor 2 Jahren starb. Die These hat insofern Hand & Fuß, weil das erste Ziel des Westens immer die Verhinderung eines Russischen oder Sowjetischen Südmeerzugangs war, welcher in der Russischen Nationalhymne als diametrales Ziel verbrieft ist. Wie schon vor dem I. Weltkrieg ein Adriazugang zugunsten der Russischen Flotte, wäre ein stalinistisches Spanien mit seinen langen Küsten zugunsten der Roten Flotte für den Westen völlig inakzeptabel gewesen & hätte den politischen -, wie militärischen Focus des Westens von Zentraleuropa abgelenkt. Bismarck arbeitete genau so, weil Bismarcks Wahrnehmung wenig mit Sich Selbst beschäftigt war. Hitler verstand nicht, daß Stalin keinen Krieg anfangen wollte. Stalin schickte bezüglich Rumäniens Molotow vor mit unhaltbaren Forderungen, was die Deutschen erst auf die Bedrohungslage aufmerksam machte. Stalin legte Hitler auch zuvor schon mit dem Polenfeldzug rein, weil Hitler davon ausging, daß die Westmächte keinen Weltkrieg vom Zaun brechen würden, was Stalin explizit erwartete. Die Deutschen schickten nach dem Polenfeldzug in etwa 22 Friedensangebote nach London, mit Herstellung des alten Status Quo. Sie alle kennen das Ende.

Laurenz

26. Juli 2023 23:50

PS @Niekisch... Ihre ganzen Hanswurste, wie Graf Henri des Saint Simon, Karl Rodbertus, J.P. Proudhon, Mazzini, Garibaldi, Louis Auguste Blanqui, Alfredo Orsianis, Gabriele d`Annunzio, den Kapitan Codreanu, Otto und Gregor Strasser waren schlicht irrelevant. Ernst Röhm war, bis kurz vor seinem Tod, der mächtigste Nationalsozialist neben Adolf Hitler & hatte sozialistischere Vorstellungen von einer Volksgemeinschaft als letzterer. BK hat uns Seine Einschätzung bisher nicht mitgeteilt.

Niekisch

27. Juli 2023 19:53

@ Laurenz: Beantworten Sie doch bitte auch die restlichen Fragen und zusätzlich, warum die von mir genannten Personen "Hanswurste"waren. Wußten Sie, daß Ernst Röhms Schicksal schon am 30. Januar 1933 besiegelt war, weil von Anfang an klar war, daß die Reichswehr die einzige bewaffnete Macht sein sollte, Röhms Idee von der SA als Basis eines "Volksheeres" aber für Hitler unannehmbar war? Wieso war er dann der zweitmächtigste Mann?
Es ist mit Ihnen kaum zu debattieren, weil Sie entweder überhaupt nicht oder an an den Fragen vorbei antworten.  
 

Martha

27. Juli 2023 23:22

Im englischsprachigen Raum gibt es z.B. "José Antonio Primo de Rivera - Anthology of Speeches and Quotes" bei Antelope Hill Publishing oder von Nick W. Sinan Greger: "Jose Antonio Primo de Rivera - The Foundations of the Spanish Phalanx - Biography & Ideology" bei KDP Publishers. Beide bei Amazon.

Laurenz

28. Juli 2023 11:28

@Niekisch @L. ... Zur Zeit der Liquidierung Ernst Röhms (& anderer), also im Juni 1934, besaß die SA 4,5 Mio. Mitglieder, welche para-militärisch organisiert waren. Während die Reichswehr erst Ende 1936 550.000 Mann erreichte. Die SS verfügte 1933 über etwa 209.000 Mann. Die sogenannte Ordnungspolizei erreichte erst 1938 eine Zahl von 62.000 Beamten. Da die entscheidende Macht in der militärischen Option liegt, auch innenpolitisch, ist hiermit hoffentlich Ihre Frage, Niekisch, beantwortet. Und noch mal, Sie sind gelernter Jurist, wieso brauchen Sie mich dazu?

Niekisch

28. Juli 2023 12:17

@ Laurenz 28.7. 11:28: Ich brauche Sie, geschätzter Laurenz, weil Sie den Kommentarstrang eröffnet haben, sodaß Rückfragen und darauf folgende Antworten zu erwarten und normal sind. 
"Zur Zeit der Liquidierung Ernst Röhms (& anderer), also im Juni 1934, besaß die SA 4,5 Mio. Mitglieder,"
Da widersprechen Sie sich ein wenig. Sie haben selber geschrieben, der 1. Mann - was stimmt - sei Hitler gewesen. Er hatte die oberste Befehlsgewalt und dann in der "Bartholomäusnacht" mit der in einer kleinen Minderheit aufmüpfigen SA abgerechnet, weil diese Hitlers bereits mit den Militärs abgesprochenem Plan einer Wehrmacht als "alleinigem Waffenträger der Nation" im Wege stand. Die Masse der SA-Leute begnügte sich "nach Vollendung der Revolution" bereits mit Biertrinken auf dem Kinderkarussell. 
Da Sie die restlichen Fragen offenbar nicht beantworten möchten, so schlage ich vor, wieder topic zu gehen. 
 

RMH

28. Juli 2023 13:11

So, jetzt einfach mal zum Wochenausklang cara al sol hören und die Gemüter beruhigen sich dann hoffentlich:
https://www.youtube.com/watch?v=C4qvZT_y2g4
 

Laurenz

28. Juli 2023 16:49

@Niekisch @L. .... Als Hitler die schwule SA-Führung beseitigte, hatte Er was im Sinn? Sie schreiben, die Wehrmacht als alleinigen Waffenträger zu etablieren. Ist das so? Was ist mit der Waffen-SS? Was ist mit den 200k Mann (fast eine ganze Armee) überzähligen Bodentruppen der Luftwaffe, wo Göring darauf bestand, sie unter seinem eigenen Befehl zu halten. Sie sehen, wir wissen nicht genau, worin der Konflikt zwischen den Duz-Freunden Hitler & Röhm bestand. Aber der Konflikt war wohl eminent, sonst hätte er nicht mit dem Tod eines von beiden geendet. Also gehe ich von den Zahlen aus. Wissen Sie, welche tatsächliche Befehlgewalt Hitler über die SA hatte? Sie sehen hier, wie schnell man als Nummer 1 enden kann. https://www.fr.de/politik/niger-putsch-afrika-praesident-bazoum-militaer-armee-macht-bundeswehr-zr-92425540.html

FraAimerich

28. Juli 2023 19:29

Mein Start ins Wochenende war gerettet in jenem köstlichen Moment, als ich im Bosselmann-Strang gerade zu meiner großen Überraschung und Erheiterung lesen durfte, daß Laurenz - seiner Selbsteinschätzung nach - nicht dazu neige, Autoren und Teilnehmer "bewerten zu müssen". Sofern es sich nicht gerade um ein knappes Dutzend "Hanswurste" oder "Schwätzer" wie Friedrich Engels handelt zumindest.

Laurenz

29. Juli 2023 09:28

@FraAimerich .... Schwätzer & Hanswurste ..... Sie haben nicht richtig gelesen. Engels ist nur in dem Augenblick ein Schwätzer oder Hanswurst, wenn Sie Ihn dämlich zitieren. Natürlich ist Engels auch heute noch ein VIP seines eigenen Zeitgeistes, was ja nicht sagt, daß er Recht hatte. Dasselbe bei Niekisch, der fast in heutiger Equality-Kultur mit augenblicklichen Hanswursten gegen Ernst Röhm anstinken will. Ansonsten waren die von Ihm zitierten Persönlichkeiten, sicherlich bekannte Autoren, Politiker oder Revolutionäre. Ich hätte Ihnen, FraAimerich, mehr Empathie beim Lesen zugetraut.

Niekisch

29. Juli 2023 09:40

@ Laurenz: Die Waffen - SS existierte seit Ende 1939, die Luftwaffen - Felddivisionen seit 12.9.1942, also erst Jahre nach der Bartholomäusnacht. Da haben Sie einen ganz schönen Bock geschossen. Im übrigen führt Sie der Hinweis auf den Putsch im Niger in den nächsten Widerspruch: Was ist denn wahrscheinlicher? Daß Ernst Röhm Hitler stürzte oder daß die Reichswehrführung im Verbund mit deren Umfeld Hitler stürzte, um Ernst Röhms Plänen zuvorzukommen? 
Bevor Sie sich in weitere Unannehmlichkeiten bringen, geschätzter Laurenz, schlage ich erneut vor, auf Benedikt Kaisers hervorragenden Artikel zurückzukommen. Der Autor wird auf Ihre Frage im Kommentar vom 26.7. 11:18 sicher nicht mehr reagieren. 
Ein interessanter Diskussionspunkt ist sicher de Riveras Verständnis für die nicht privilegierten Klassen im damaligen Spanien. Wäre er vielleicht bei Überleben der Haft bei den Linken später durch die Francisten ermordet worden? 

Laurenz

29. Juli 2023 11:35

@Niekisch @L. ....Nur Sie bringen Sich in die Bedrouille, werter Niekisch. Nach der Nacht gegen den privaten CSD, ging die SA nicht am Stammtisch Bier trinken, wie Sie schrieben, sondern löste sich rasch in die Bedeutungslosigkeit auf. Wenn es Juni 1934 noch 4,5 Mio Mitglieder gab, sanken sie auf 2,6 Millionen (September 1934), auf 1,6 Millionen (Oktober 1935), auf 1,2 Millionen im Jahr 1938 ab. Anfang 1940 hatte die SA nur noch rund 900.000 Mitglieder. Damit wird im Grunde auch die Farbe Braun, welche bis heute für den Nationalsozialismus steht, im Grunde politisch delegitimiert.

FraAimerich

29. Juli 2023 11:57

@Laurenz
Ich habe Sie schon richtig verstanden, keine Sorge. Allzu subtil gehen Sie ja auch nicht vor, das begreift an guten Tagen sogar einer wie ich. Das eigentliche Problem ist, daß Ihnen jeder zum Hanswurst oder Schwätzer taugt, wenn Ihnen gerade danach ist. So haben Sie mit Ihrer notorischen Stänkerei schon manche ernsthafte Debatte belastet und verschaffen sich regelmäßig gravierende Abzüge in der B-Note, selbst wenn Sie - was ja durchaus häufig der Fall ist - sachlich richtig liegen. (In unserem Streit um "Wertschöpfung" durch Ausbeutung weiblicher Arbeitskraft lagen Sie freilich falsch, sonst hätten Sie meinen dämlichen Verweis auf Engels auch sicher nicht aus dem Stand in Richtung "Völkermord" zugespitzt, wie man das sonst nur von argumentativ am Ende angekommenen Antifas kennt. - War das jetzt einfühlsam genug?) 

Niekisch

29. Juli 2023 16:18

@ Laurenz: Geschrieben hatte ich: "Die Masse der SA-Leute begnügte sich "nach Vollendung der Revolution" bereits mit Biertrinken auf dem Kinderkarussell."
Sie hingegen zitieren mich so: "Nach der Nacht gegen den privaten CSD, ging die SA nicht am Stammtisch Bier trinken, wie Sie schrieben" 
Wie Sie wissen, hatte Hitler in einer großen Rede bereits  v o r  dem 30.6.1933 die Revolution für beendet erklärt. Sie zitieren mich also falsch, wenn Sie apodiktisch die Zeit  n a c h  dem 30.6. unterstellen.
Ein Foto von Bier trinkenden SA-Leuten auf einem Kinderkarussell existiert ganz nebenbei tatsächlich.
Im übrigen widersprechen Sie sich erneut. Wenn die SA nach der Bartholomäusnacht so schnell in sich zusammensackte, so war wohl auch schon vor dem 30.6.1934 nicht die von Ihnen angenommene Umsturzkraft vorhanden. Hitler immerhin bestimmte die Richtlinien des Politik im Inneren, nicht der Oberste SA - Führer.
Ich wende mich jetzt dem neuen Artikel hinsichtlich Transgender zu.
 
 
 

MarkusMagnus

29. Juli 2023 19:11

@ Laurenz
'Nur mit einer expliziten Neutralität hätte man den eigenen Krieg in 1939 vielleicht vermeiden können, wenn man Spanien Stalin überlassen hätte..."
Ich glaube der Krieg war nicht zu vermeiden, aber er war zu gewinnen. 
Es gab nur einen Fehler: Die Russen nicht vom Bolschewismus zu befreien und ihnen stattdessen noch eins obendrauf zu geben.
Wlassow hatte schon früh angeboten ein 5 Millionen Heer aus antibolschewistischen Russen aufzustellen und eine NS Partei in Russland zu gründen. Wurde von Hitler abgelehnt. Mir ist sein Hass auf Russland nicht verständlich. 
Mit Deutschland, Japan und Russland wäre wahrscheinlich sogar eine Invasion der USA von 3 Seiten möglich gewesen und wir hätten mit dem antideutsche Kriegstreiber Roosevelt und seinen Intriganten kurzen Prozess gemacht.
Der Welt wäre viel erspart geblieben. Jetzt haben wir eine Welt in der Verbrecher wie Epstein die Politiker in den Händen haben und Pimmelpianisten wie Selensky Völker in Kriege treiben.
Ich gebe Ihnen Recht was die grundsätzliche Rückständigkeit der Deutschen in Geheimdienstsachen angeht. 
 
 
 
 

Laurenz

30. Juli 2023 02:23

@MarkusMagnus @L. .... Es geht bei dieser Debatte doch nie, maximal sekundär um die historischen Interessen Deutschlands, sondern um die politisch, wie militärischen Ziele der Alliierten. Sie haben doch verstanden, daß es in diesem Krieg nicht um Nationalsozialisten oder nicht ging. Es ging um die Vernichtung des Deutschen Volkes. Das Interesse Deutschlands muß also darin liegen, der Vernichtung zu entgehen, was letztendlich & perverserweise mit der Hilfe Stalins gelang. Um also der außenpolitischen US-Prio 1 zu entgehen, muß man andere geo-politische Ereignisse kreieren, die von einem selbst ablenken. Umso besser, wenn diese Kreation in nichtstun besteht.
@Niekisch ... Sie biegen Sich unsere Geschichte auch zurecht, wie es Ihnen paßt. Während des sogenannten Röhm-Putsches, mußte sich die Leibstandarte noch Waffen von der Reichswehr leihen. Kurz danach bekam die SS unabhängig von der Reichswehr/Wehrmacht das Waffenrecht zugesprochen, also nix Waffen-Monopol. Der Widerspruch, den Sie ansprechen, liegt doch in der Thematik selbst begründet. Sie Selbst haben den Widerspruch ausgelöst, indem Sie die Machtposition Röhms in Frage stellten. Ohne Röhm & seine Leute brach die SA in sich zusammen. Die Fortsetzung der nationalsozialistischen Revolution im Sinne Röhms hätte bedeutet, die ökonomischen & militärischen Eliten auszutauschen. Aber wie die Linken heute, wollte Hitler die alten Eliten für seine Zwecke nutzen.

Niekisch

30. Juli 2023 16:09

"@Niekisch ... Sie biegen Sich unsere Geschichte auch zurecht, wie es Ihnen paßt."
@ Laurenz: Es ist wirklich schade, daß Sie das so sehen...

Laurenz

30. Juli 2023 22:06

@Niekisch .... Ich wollte das nicht als Vorwurf verstanden wissen, eher lächelnd. Jeder empfindet das Gelesene oder Gesehene etwas anders. Schreiben Sie weiter aus Ihrem Blickwinkel, der Strang ist noch nicht geschlossen.

Niekisch

31. Juli 2023 11:18

@ Laurenz: Na, ja, wir "Spitzbuben" schauen eben etwas genauer auf Form, Inhalt und Gemeintes einer Aussage; das empfehle ich auch Ihnen, geschätzter Laurenz. Und im Überspannenden stimme ich Ihnen ja auch zu, im Speziellen wälzt sich der Hase im Pfeffer. A.H. war verfassungsrechtlich der 1.+2 +3. Mann im Staat, Reichskanzler, Reichspräsident und Parteiführer und letztlich auch oberster "Gerichtsherr". Und bei der institutionellen Bedeutung der Reichswehr/Wehrmacht fallen SA als Hilfspolizei und die Anfangs - SS nun nicht wirklich ins Gewicht. Hitler fühlte sich als "Architekt des Reiches", er hatte auf die äußere Sicherheit und die innere Struktur des Reiches zu blicken. Da waren Ernst Röhm und sein Freundeskreis nun aus mehreren Gründen ein ernstzunehmendes oder wenigstens befürchtetes Hindernis. Können wir so zueinander kommen? 

Laurenz

31. Juli 2023 17:36

@Niekisch @L. .... Ich kann es nicht so korrekt formulieren, wie Sie. Sie haben das staatliche Format dieser recht kurzen Ära Deutschlands in 4 Sätzen einwandfrei zusammengefaßt.

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