Sommerfest-Trio: Man kann über Literatur so richtig nicht einer Meinung sein

Literarisches Trio "Aufgeblättert. Zugeschlagen: mit Rechten lesen" im Rahmen unseres Sommerfests. Susanne Dagen und Ellen Kositza hatten Volker Mohr zu Gast, einen Schriftsteller aus der Schweiz, der auf Novellen spezialisiert ist und die mehr als ungewöhnlichen Begebenheiten unserer Zeit in Worte faßt. (Wir haben einen Bücherschrank mit Mohrs Werken zusammengestellt.)

Im unten nun ver­füg­ba­ren Gespräch geht es aber nicht um Mohrs Arbei­ten, son­dern um drei ande­re Bücher, und wie stets stellt jeder Teil­neh­mer eines davon vor.

Vol­ker Mohr wähl­te Tove Dit­lev­sens Erzähl­samm­lung Böses Glück,
Susan­ne Dagen spricht über Jörg Ber­nigs Eschen­haus (hier zu haben) und
Ellen Kositza ent­schied sich für die Samm­lung Wie man schlecht schreibt, die Ste­fan aus dem Sie­pen zusam­men­ge­stellt hat (hier bestel­len).

Viel Ver­gnü­gen mit dem leb­haf­ten Abtausch!

Nichts schreibt sich
von allein!

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Kommentare (4)

Franz Bettinger

19. August 2023 10:53

Köstlich unterhaltsam, diese Seitenhiebe auf den gestrengen Hesse & den auch für mich unlesbaren Ulysses von Joyce. Mir gefallen diese literarischen Terzette der 2 charmanten Frauen sehr gut. Mehr! Goethe’s großer Fax Pas im Faust ist, dass er Gott wortbrüchig werden lässt. „Es irrt der Mensch solang er strebt.“ So wird Mephisto am Anfang der Tragödie belehrt, indessen Gott am Ende zum gegenteiligen Schluss kommt: „Wer ewig strebend sich bemüht, den können wir erlösen“; und das tut er denn auch, womit er dem Teufel den versprochenen ! Triumph verwehrt. - An Albert Wass’ großartigem Büchlein 'Gebt mir meine Berge zurück‘ stört mich nur das pathetische Vorwort. Neben dem vielen Guten darin fand ich die Liebesgeschichte der ersten 70 Seiten und die Figur des Barons am besten. 

Niekisch

19. August 2023 16:56

Ein wirklich interessantes Profil. Es läßt erahnen, welche inneren Ringkämpfe sich in den Köpfen der Autoren anspielen, bevor ein Text vorgelegt wird. Ebenfalls bei Lektorat und Übersetzern. Gerade habe ich die ersten 78 Seiten von Martin Sellners "Regime Change" mit meiner üblichen Bearbeitungsmethode hinter mich gebracht. 76 Stellen sind mit Fragezeichen, Bemerkungen und Ergänzungen versehen. Ich möchte beim Lektorieren Mäuschen gewesen sein. 

Heinrich der Seefahrer

20. August 2023 11:24

Danke für dieses lebhafte literarische Terzett, es war sehr amüsant. Insbesondere war es eine gute Idee den von mir ob seiner Wortkunst verehrten zeitgenössischen Autor Volker Mohr einmal kennenzulernen. Ich habe mich bei "wie man schlecht schreibt" ein wenig an Karl-Heinz Deschner erinnert bei seinem einzigartiger Verriss damaliger Leitfiguren der Manstream-Lyriker oder Dichter, darunter war auch Hermann Hesse. Auch wenn man die Bücher nun nicht kauft, war dies ein tolles authentisches Streitgespräch.

quarz

23. August 2023 10:57

Gehe ich als Nichthesse recht in der Annahme, dass auch diese Zeilen auf Hessisch funktionieren?:
"Wie Himmelskräfte auf und nieder steigen.
Und sich die goldnen Eimer reichen"

Kositza: Bingo!