Die Ökonomie der Aufmerksamkeit – Teil 2/4

Mit der richtigen Methode können wir die neue Ökonomie der Aufmerksamkeit nutzen, um unsere Weltanschauung zu normalisieren. Erik Ahrens zeigte im ersten Artikel dieser Reihe, wie wir durch gezielte Provokation die Aufmerksamkeit vieler junger Menschen auf uns lenken können. Im zweiten Artikel zeigt er, wie es gelingen könnte, die einmal erzeugte Aufmerksamkeit dauerhaft an uns zu binden. Dies können wir schaffen, ohne stets von Neuem provozieren zu müssen, indem wir die Angriffe unserer Gegner für uns arbeiten lassen. 

Teil 2: Die Spi­ra­le der Aufmerksamkeit

Bevor wir zu der Metho­de kom­men, etwas vor­weg in eige­ner Sache: Neben den Lesern die­ser Arti­kel­rei­he sind auch eini­ge Ver­tre­ter aus den Kar­tell­me­di­en auf mich auf­merk­sam gewor­den. Böh­mer­mann hat mich in sei­ner Sen­dung als „Pro­fi-Faschis­ten“ bezeich­net, die Tages­the­men zitie­ren mich als gefähr­li­chen rech­ten Social Media-Exper­ten, vie­le ande­re Medi­en­ver­tre­ter sehen mich als Bedrohung.

Ich ver­ste­he das, schließ­lich zei­ge ich mit mei­ner Metho­de, wie Rech­te auch gegen den Wil­len des Medi­en­kar­tells sicht­bar und rele­vant für die Mas­sen blei­ben. Für alle, die die Deu­tungs­ho­heit im Kampf gegen rechts behal­ten wol­len, ist dies sicher eine gro­ße Bedrohung.

Aber nie­man­des Reak­ti­on ist so viel­sa­gend wie die von Chris­ti­an Gey­er im Feuil­le­ton der FAZ.

Gey­er hat den ers­ten Arti­kel die­ser Rei­he gele­sen und sich sehr empört: Anstatt daß Rech­te in ihrer Ecke ste­hen und sich dort schä­men, dis­ku­tie­ren wir die aktu­el­len Metho­den, um den digi­ta­len Raum zu gewinnen.

Dar­aus spricht eine gefes­tig­te Scham­lo­sig­keit, ein Unbe­küm­mert­sein um Tar­nung und Raf­fi­ne­ment, ein sich inzwi­schen Selbst­ver­ständ­lich­neh­men – ein Ges­tus, wie er zusätz­lich zu den trans­por­tier­ten Inhal­ten beunruhigt.

Der Vor­wurf lau­tet also, daß wir uns nicht mehr defen­siv recht­fer­ti­gen oder ver­ste­cken, son­dern offen­siv vorgehen.

Damit hat Gey­er tat­säch­lich auf den Punkt gebracht, wor­um es geht. Bis vor weni­gen Jah­ren hat­te das Medi­en­kar­tell ein Mono­pol auf Auf­merk­sam­keit und konn­te die Rech­ten daher immer durch sei­ne eige­ne Lin­se zei­gen: als rand­stän­di­ge Böse, die sich schä­men und tar­nen müß­ten. Doch heu­te kön­nen wir selbst Auf­merk­sam­keit erzeu­gen und den Zuschau­ern zei­gen, wie wir wirk­lich sind. Dabei kom­men wir oft viel bes­ser weg als die Gegen­sei­te, näm­lich über­haupt nicht ver­schämt, son­dern als die Sei­te mit der stär­ke­ren Aus­strah­lung und den bes­se­ren Argumenten.

Wir müs­sen uns nicht im Wer­te­sys­tem der Geg­ner recht­fer­ti­gen, son­dern wir stel­len unse­re eige­nen Wer­te auf. Wir sind die­je­ni­gen, die sagen: „Unse­re Vor­fah­ren waren kei­ne Ver­bre­cher.“ Die Gegen­sei­te sagt in Gestalt eines Jan Böh­mer­mann: „Unse­re Vor­fah­ren waren fuck­ing Ver­bre­cher.“ Mit wel­cher der bei­den Aus­sa­gen wird sich ein 17-jäh­ri­ger Deut­scher iden­ti­fi­zie­ren, mit unse­rer selbst­be­wuß­ten Bot­schaft oder mit der geg­ne­ri­schen Bot­schaft der Selbst­ver­ach­tung? Die Chan­cen ste­hen gut, daß er sich für uns ent­schei­det, egal was lin­ke Leh­re­rin­nen und Jour­na­lis­ten dazu sagen.

Und die­se Wahl geben wir ihm, indem wir es ihm leicht machen, uns zu fin­den und unse­re Bot­schaft zu hören. Um zu erklä­ren, wie wir das machen, dient die­se Arti­kel­se­rie. In Teil eins zeig­te ich an rea­len Bei­spie­len, wie die Auf­merk­sam­keit erzeugt wird. Im vor­lie­gen­den zwei­ten Teil zei­ge ich, wie wir die ein­mal erreich­te Auf­merk­sam­keit lang­fris­tig an uns bin­den, ohne dafür immer wie­der neu pro­vo­zie­ren zu müssen.

Um die­se Metho­de zu zei­gen, set­zen wir dort an, wo Teil eins auf­ge­hört hat: Mit Pro­vo­ka­ti­on und Mus­ter­un­ter­bre­chung erzeu­gen wir schnell sehr gro­ße Auf­merk­sam­keit auf Platt­for­men, die genau dies beloh­nen (wie Tik­Tok). So kön­nen wir an den Gate­kee­pern und ihren Fil­tern vor­bei direkt an die meist sehr jun­gen Zuschau­er sen­den. Die­se sehen unse­re Inhal­te und neh­men somit für einen Moment die Welt durch unse­re Augen wahr.

Doch ein sol­cher Augen­blick ver­fliegt schnell und die Auf­merk­sam­keit liegt auf der nächs­ten Attrak­ti­on. „AfD-Poli­ti­ker gibt Dating­tipps“ kann Schlag­zei­len erzeu­gen und ein Gesicht samt Namen schnell bekannt machen, aber das ist nur die ers­te Stu­fe auf der Lei­ter. Damit wir unse­re Welt­an­schau­ung nor­ma­li­sie­ren kön­nen, müs­sen wir sie immer wie­der an das Publi­kum aus­sen­den, bis sie als etwas ganz Selbst­ver­ständ­li­ches wahr­ge­nom­men wird. Gleich­zei­tig dür­fen wir natür­lich nicht lang­wei­lig wer­den, da wir sonst die Auf­merk­sam­keit ver­lie­ren. Wie kann das gelingen?

Der ein­fachs­te Weg ist, kon­se­quent immer wei­ter zu pro­vo­zie­ren. Doch die­se Vor­ge­hens­wei­se ist stets pro­ble­ma­tisch, da mit star­ker und andau­ern­der Pro­vo­ka­ti­on auch eine sehr hef­ti­ge Spal­tung in Freund und Feind ein­her­geht. Man bie­tet Angriffs­flä­che, die von Geg­nern genutzt wird und schürt auch im eige­nen Lager Kon­flik­te. Die Metho­de ist daher gut geeig­net für jun­ge Akti­vis­ten, die nach dem Prin­zip „high risk, high reward“ schnell bekannt wer­den wol­len. Aber eine pro­fes­sio­nel­le Kam­pa­gne für einen Poli­ti­ker muß anders lau­fen: Wir wol­len die Auf­merk­sam­keit bere­chen­bar und zuver­läs­sig bin­den, ohne andau­ernd gro­ße Risi­ken einzugehen.

Genau das geht mit der Metho­de, die ich hier vor­stel­le. Wir kön­nen die Auf­merk­sam­keit spie­lend leicht und ohne andau­ern­de Pro­vo­ka­ti­on an uns bin­den und dabei immer sou­ve­rän wir­ken. Jeder, der das Prin­zip der Mus­ter­un­ter­bre­chung und der Pro­vo­ka­ti­on aus Teil eins die­ser Arti­kel­rei­he ver­stan­den hat, kann die­se Metho­de eben­so schnell ler­nen, weil sie als zwei­ter Schritt logisch aus dem ers­ten folgt. Wir gehen dazu wie­der an ein Pra­xis­bei­spiel aus der ech­ten Erfahrung:

Krah lächelt über­le­gen in die Kame­ra und kom­men­tiert, was er soeben selbst gese­hen hat:

Die­ter Gose­win­kel, den ich über­haupt nicht ken­ne, ist ja zunächst ein schö­ner Beweis mei­ner The­se, daß ech­te Män­ner rechts sind.

Dies war nicht freund­lich gemeint, son­dern in dem Sin­ne, daß Krah den lin­ken Gose­win­kel nicht als ech­ten Mann aner­kennt. Die­ter Gose­win­kel, Geschichts­pro­fes­ser an der FU Ber­lin, war von ZDF Fron­tal als „Exper­te“ her­an­ge­zo­gen wor­den, um Maxi­mi­li­an Krahs Buch Poli­tik von rechts als ver­fas­sungs­feind­lich dar­zu­stel­len, weil es die Men­schen­wür­de anders defi­niert als der Main­stream. Und Krah reagier­te souverän:

Daß das natür­lich dem Lurch da nicht paßt, mag sein. Er ist ein Lin­ker, ich nicht. Aber genau das darf man, man darf über sol­che Begrif­fe streiten.

Die Idee für ein Reac­tion-For­mat kam mir, nach­dem ich die unter­ir­di­sche und kata­stro­phal ein­sei­ti­ge ZDF Fron­tal Doku­men­ta­ti­on über Maxi­mi­li­an Krahs Buch gese­hen hatte.

Auf 25 Minu­ten Län­ge wur­den Zita­te aus dem Zusam­men­hang geris­sen, graue Bil­der von Krah mit Gru­sel­mu­sik unter­legt, und das Bild einer bevor­ste­hen­den auto­ri­tä­ren Macht­über­nah­me gezeich­net. Dabei bezog man sich auch auf Aus­sa­gen des par­tei­in­ter­nen Geg­ners Nor­bert Klein­wäch­ter, der in einem Pam­phlet auf sei­ner Web­site geschrie­ben hat­te, Krah pla­ne „nichts ande­res als einen bru­ta­len Füh­rer- und Gewaltstaat“, wes­halb er „den Pra­xis­test sei­ner [Krahs] Ansich­ten in Deutsch­land nie­mals erle­ben“ wolle.

Was Klein­wäch­ter und das ZDF nicht vor­her­ge­se­hen hat­ten: Damit gaben sie uns genau das, was wir brauch­ten. Denn nach­dem Krah mit sei­nem Buch, der Tik­Tok-Offen­si­ve und der hart umkämpf­ten Nomi­nie­rung als EU-Spit­zen­kan­di­dat bereits auf drei Ebe­nen vor­ge­legt und erfolg­reich pro­vo­ziert hat­te, brauch­ten wir eine Reak­ti­on der Gegen­sei­te. Wenn man eine Offen­si­ve führt und dabei auf kei­ner­lei Gegen­wehr trifft, droht man sich mit immer neu­en Pro­vo­ka­tio­nen zu über­deh­nen. Dar­um sind Gegen­an­grif­fe nicht nur begrü­ßens­wert, son­dern sogar not­wen­dig für den Erfolg. Je umfang­rei­cher und auf­wen­di­ger die­se aus­fal­len, des­to bes­ser. Eine 15-minü­ti­ge ZDF-Fron­tal- Sen­dung samt Buch­zi­ta­ten, Die­ter Gose­win­kel und Nor­bert Klein­wäch­ter bot uns umfas­sen­de Gele­gen­hei­ten, wie­der­um zu reagieren.

Im You­Tube-Video „Medi­en: Maxi­mi­li­an Krah (AfD) zer­stört ZDF-Fake-News!“ taten wir genau dies. Wir nah­men die geg­ne­ri­sche Offen­si­ve an, fin­gen sie auf und schlu­gen sie zurück. Dafür muß­ten wir nur das Video abspie­len und an den jewei­li­gen Schwach­stel­len pau­sie­ren, damit Krah die­se kom­men­tie­ren und sich über sie lus­tig machen konn­te: Die Buch­zi­ta­te waren ver­fälscht und aus dem Kon­text geris­sen, Gose­win­kel in Krahs Wor­ten ein „Lurch“ und Klein­wäch­ter ein „schwar­zes Schaf“ in den eige­nen Reihen.

 

Außer­dem hat­te Krah die Gele­gen­heit, Für­spre­cher aus der AfD, die vom ZDF zitiert wor­den waren, zu ver­tei­di­gen. Somit konn­ten wir das eige­ne Lager zemen­tie­ren und die Geg­ner, inklu­si­ve den Ver­rä­ter aus den eige­nen Rei­hen, der Lächer­lich­keit preis­ge­ben. Dies alles dank der vor­ge­streck­ten Auf­merk­sam­keit, die das ZDF mit per­so­nel­lem und finan­zi­el­lem Auf­wand für uns erzeugt hatte.

Das Prin­zip ist ein­fach zu ver­ste­hen: Auf jeden sub­stan­ti­el­len Vor­stoß folgt ein Gegen­stoß. Pro­vo­ka­ti­on, Reak­ti­on, Gegen­re­ak­ti­on erzeu­gen eine Spi­ra­le, in der die anfangs erzeug­te Auf­merk­sam­keit erhal­ten bleibt – mal auf nied­ri­ger Flam­me, mal auf höhe­rer. Wir hal­ten die Sache am Lau­fen, indem wir immer wie­der selbst öffent­lich auf die Gegen­an­grif­fe reagie­ren. Wir hal­ten dage­gen, war­ten auf die Ant­wort, hal­ten wie­der dage­gen. Die Auf­merk­sam­keits­spi­ra­le erzeugt Dra­ma und bin­det somit die Auf­merk­sam­keit der Zuschau­er, wäh­rend sie uns gleich­zei­tig von allei­ne Gele­gen­hei­ten schafft, immer wei­ter nachzulegen.

Genau das taten wir, obwohl vom ZDF vor­erst gar kei­ne wei­te­re Reak­ti­on kam: Auf mei­ne Bit­te ver­öf­fent­lich­ten die You­Tuber Schat­ten­ma­cher und Shlo­mo Fin­kel­stein im Dezem­ber 2023 eine wei­te­re Reak­ti­on, in der sie wie­der­um die Krah-Reak­ti­on anschau­ten und öffent­lich kom­men­tier­ten. Dadurch sah ein wei­te­rer Teil der Zuschau­er, den wir vor­her nicht hat­ten errei­chen kön­nen, unse­ren Gegenstoß.

Man muß also nach der initia­len Pro­vo­ka­ti­on erst ein­mal auf die rich­ti­ge Reak­ti­on war­ten. Je mehr unse­re Bot­schaft die bestehen­den Macht­struk­tu­ren her­aus­for­dert, umso zahl­rei­cher und mäch­ti­ger sind die Fein­de, und umso hef­ti­ger ihre Reak­ti­on. Wenn wir erfolg­reich pro­vo­ziert haben, wird ein mäch­ti­ger Geg­ner sich die Mühe machen, mit viel Auf­wand zu reagie­ren – zum Bei­spiel ZDF Fron­tal, indem sie eine 25-minü­ti­ge Doku­men­ta­ti­on über Maxi­mi­li­an Krah mach­ten, in der sie sein Buch und sei­ne Tik­Tok-Vide­os auf­grif­fen und ver­such­ten, ihm dar­aus einen Strick zu drehen.

Wir war­ten auf sol­che Angrif­fe, weil sie uns die meis­te Auf­merk­sam­keit brin­gen. Ein Kom­men­tar oder ein belei­di­gen­des Tik­Tok-Video sind es nicht wert, dar­auf zu ant­wor­ten, weil wir damit selbst unse­re Auf­merk­sam­keit mit klei­ne­ren, unbe­deu­ten­den Geg­nern tei­len. Aber wenn grö­ße­re Geg­ner uns angrei­fen und sich dabei viel Mühe geben, erzeu­gen sie damit eine sehr gro­ße Auf­merk­sam­keit, die sie gegen uns rich­ten. Wir war­ten die­ses Momen­tum ab und nut­zen es für den erneu­ten Gegenangriff.

 

Damit wir dabei sou­ve­rän blei­ben kön­nen, sagt uns eine Ent­schei­dungs­ma­trix, auf wel­che Angrif­fe wir reagie­ren soll­ten und auf wel­che nicht: Wenn der Geg­ner nur mit Dreck schmeißt, kön­nen wir es gelas­sen igno­rie­ren oder, wenn uns gute Kon­ter ein­fal­len, den Dreck zurückschmeißen.

Das Prin­zip von „Dis­stracks“ in der Rap­mu­sik besteht zu 80% aus Belei­di­gun­gen, die mit ande­ren Belei­di­gun­gen wort­ge­wandt gekon­tert wer­den. Allei­ne damit wird die Auf­merk­sam­keit von Mil­lio­nen von Zuschau­ern immer wie­der in end­lo­sen Fake-Strei­tig­kei­ten zwi­schen Rap­pern gebun­den. Neben Belei­di­gun­gen und Kon­tern gehö­ren auch gran­dio­se Ansa­gen und Her­aus­for­de­run­gen zum unter­halt­sa­men Teil der öffent­li­chen Auseinandersetzung.

Wenn jemand Lügen ver­brei­tet, die unse­rem Ruf scha­den könn­ten, wird es erns­ter. Dann müs­sen wir ihn als Lüg­ner ent­blö­ßen, aber nicht wei­ter inhalt­lich dar­auf ein­ge­hen, außer wenn wir kla­re Bewei­se für unse­re Sei­te vor­brin­gen kön­nen. Wenn wir wis­sen, daß der Geg­ner lügt, aber es aktu­ell nicht gut bewei­sen kön­nen, bezeich­nen wir ihn als Lüg­ner und gehen nicht wei­ter drauf ein.

Nur wenn der Angriff unse­re Kern­in­hal­te angreift, ant­wor­ten wir aus­führ­lich und inhalt­lich. Da wir in die­sen Punk­ten davon über­zeugt sind, daß wir wirk­lich im Recht und der Geg­ner wirk­lich im Unrecht sind, fällt es uns leicht, sou­ve­rän zu reagie­ren. Mit die­ser ein­fa­chen Regel läßt sich schnell fest­stel­len, ob ein geg­ne­ri­scher Angriff sub­stan­ti­ell beant­wor­tet wer­den muß oder nicht.

Das ZDF leg­te im Febru­ar 2024 noch ein­mal deut­lich hef­ti­ger nach, als Jan Böh­mer­mann eine gan­ze Sen­dung Maxi­mi­li­an Krah wid­me­te, um die­sen mit allen Mit­teln anzu­grei­fen. Auch ich wur­de in der Sen­dung erwähnt, als „Pro­fi-Faschist“ bezeich­net und als recht kom­pe­tent dar­ge­stellt. Damit soll­te Krah offen­bar als noch böser dar­ge­stellt wer­den, weil er es wagt, sich pro­fes­sio­nel­le Unter­stüt­zung bei sei­nen poli­ti­schen Kam­pa­gnen zu holen.

Mit der Sen­dung tat Jan Böh­mer­mann uns einen rie­si­gen Gefal­len, weil er Krah vor einem Mas­sen­pu­bli­kum noch bekann­ter und wich­ti­ger gemacht hat. Somit ist mei­ne Stra­te­gie für Krahs bis­he­ri­ge Kam­pa­gne seit Mit­te 2023 per­fekt aufgegangen:

  • Durch Pro­vo­ka­ti­on auf Tik­Tok erreich­ten wir Auf­merk­sam­keit, die durch die Auf­merk­sam­keits-Spi­ra­le gebun­den wurde.
  • Jetzt wur­de die nächs­te Schwel­le der Rele­vanz über­schrit­ten und
  • Jan Böh­mer­mann hat mit einem sehr gro­ßen Auf­wand noch viel mehr Auf­merk­sam­keit für Krah erzeugt, von der auch ich als Exper­te hin­ter Krahs Stra­te­gie profitiere.

Der nächs­te Schritt ist selbst­er­klä­rend: Auf die­se Sen­dung muß in Bäl­de wie­der­um ein Gegen­an­griff Krahs als Reak­ti­on-For­mat erfol­gen, wie ich es zu der ZDF Fron­tal Doku­men­ta­ti­on ein­ge­führt habe. Dar­in ist nach dem Prin­zip vor­zu­ge­hen: Dreck­wür­fe wer­den igno­riert oder rhe­to­risch stark gekon­tert, Lügen wer­den ent­larvt, inhalt­li­che Kri­tik wird widerlegt.

Als Sah­ne­hau­be oben­drauf kann man in den hef­ti­gen Gegen­an­griff über­ge­hen: Böh­mer­mann hat diver­se Gren­zen über­schrit­ten, als er zum Bei­spiel gegen­über Krah Ohr­fei­gen andeu­te­te und „Halt’s Maul“ sag­te. Hier kann man ihn gut her­aus­for­dern, das doch ein­mal im ech­ten Leben aus­zu­pro­bie­ren. Außer­dem belei­digt Böh­mer­mann unse­re deut­schen Vor­fah­ren als „fuck­ing Ver­bre­cher“, also „ver­damm­te“ oder „Scheiß-Ver­bre­cher“ und ist gene­rell nicht lus­tig. Er bie­tet so viel Angriffs­flä­che, daß Krah ihn mit einer Gegen­re­ak­ti­on in den Augen des Publi­kums emp­find­lich anschla­gen kann.

Wenn von der 2‑Mil­lio­nen-Reich­wei­te, die Böh­mer­manns Sen­dung bei You­Tube erreicht hat, nur ein Fünf­tel auf die Reak­ti­on kli­cken soll­te, dann sehen Hun­dert­tau­sen­de die Zer­stö­rung Jan Böh­mer­manns durch den rhe­to­risch stärks­ten AfD­ler. Dies kann ein Coup wer­den, der nur dadurch ermög­licht wur­de, daß wir die Prin­zi­pi­en der Auf­merk­sam­keit ver­stan­den und ange­wandt haben.

Somit war es uns mög­lich, auf Tik­Tok eine Wel­le der Auf­merk­sam­keit zu erzeu­gen, die bis in die wich­tigs­ten Sen­dun­gen im Staats­fern­se­hen geschwappt ist und uns nun wie­der­um die Mög­lich­keit gibt, auf You­Tube und ande­ren Platt­for­men zu antworten.

Die­se Metho­den funk­tio­nie­ren nicht nur bei Maxi­mi­li­an Krah, son­dern mit der rich­ti­gen Anlei­tung kann jeder sie anwen­den und für sich nutz­bar machen. Dafür dient die­se Arti­kel­rei­he und mei­ne Mit­ar­beit als Exper­te: Bereits jetzt bera­te ich AfD­ler, JAler und Akti­vis­ten und hel­fe ihnen dabei, in der Öko­no­mie der Auf­merk­sam­keit sicht­bar zu werden.

Hier funk­tio­niert jeder unter­schied­lich: Wo Krah rhe­to­risch schlag­fer­tig ist, punk­tet der nächs­te Poli­ti­ker mit Nah­bar­keit und Fach­wis­sen, der JAler mit Authen­ti­zi­tät, der Akti­vist mit Kampf­geist usw. Ent­schei­dend ist, daß die jeweils beson­de­ren Eigen­schaf­ten mit den rich­ti­gen Metho­den aus der Unsicht­bar­keit her­aus­tre­ten, indem wir Auf­merk­sam­keit gene­rie­ren und binden.

Mit den Mit­teln aus die­sen Arti­keln haben wir bereits die Grund­la­gen. Für die meis­ten Anwen­der der sozia­len Medi­en reicht die­ses Rüst­zeug, um den eige­nen Mar­ken­kern sicht­bar zu machen und dann sicht­bar zu blei­ben. Doch es geht noch einen Schritt wei­ter: Wenn wir in der Auf­merk­sam­keits-Öko­no­mie nicht nur Erfolg haben, son­dern wirk­lich Revo­lu­tio­nä­res bewe­gen wol­len, müs­sen wir über die sozia­len Medi­en hin­aus­den­ken und begrei­fen, daß Auf­merk­sam­keit das Kapi­tal in die­ser neu­en Wirt­schaft ist. Und weil es Kapi­tal ist, kann es auch in ande­res Kapi­tal umge­wan­delt werden.

Die­je­ni­gen, die das ver­ste­hen, sind die eigent­li­chen Gewin­ner der Auf­merk­sam­keits-Öko­no­mie. In jeder tech­no­lo­gi­schen Revo­lu­ti­on gibt es ein paar weni­ge, die das Prin­zip als ers­tes ver­ste­hen und damit zu den abso­lu­ten Gewin­nern des Fort­schritts wer­den. Dies sind heu­te die, die die Auf­merk­sam­keits-Öko­no­mie wirk­lich ernst­neh­men und dort nicht nur ein wenig mit­spie­len, son­dern wirk­lich all-in gehen.

Die­ser klei­ne Kreis ver­steht, wie man die ein­mal erzeug­te und gebun­de­ne Auf­merk­sam­keit in jedes belie­bi­ge ande­re Kapi­tal umwan­deln kann: Geld, Ein­fluß, Anhän­ger, Leser, Par­tei­mit­glie­der und mehr.

Die Metho­de, wie genau dies gelingt, wer­de ich im drit­ten Arti­kel die­ser Rei­he schildern.

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Kommentare (30)

Eo

8. März 2024 19:46

.
Genau -- so isses.
Wir müssen uns nicht verstecken. Wir setzen auf Klarblick und streben nach Durchblick und scheuen uns auch nicht, rote Linien zu mißachten und, wenn es sein muß und nottut, eben gefährlich zu denken. Denn, und das ist der Dreh- und Angelpunkt -- wir sind die mit den besseren Argumenten
Und die Freiheit 
im Geiste und im Denken und darüber hinaus, gibt es nur bei uns; und nicht bei den politisch Beknackten und den linken, bornierten Idiologen.
.

wolfdieter

8. März 2024 21:45

Aufmerksamkeitsökonomie als Schachspiel. Interessant. Bei Lektüre mittendrin hats mich durchaus in den Fingern gejuckt.

Nemo Obligatur

8. März 2024 21:57

"Aber niemandes Reaktion ist so vielsagend wie die von Christian Geyer im Feuilleton der FAZ."
Den Artikel habe ich auch gelesen und mich - ganz im Sinne der Ökonomie der Aufmerksamkeit - über die kostenlose Werbung für die Sezession gefreut. Es werden doch hoffentlich ein paar Hundert FAZ-Leser nach der Adresse der Sezession gegoogelt und selbst ihre Meinung gebildet haben!
 

Volksdeutscher

8. März 2024 23:45

- "Im vorliegenden zweiten Teil zeige (ich), wie wir die einmal erreichte Aufmerksamkeit langfristig an uns binden, ohne dafür immer wieder neu provozieren zu müssen."
 
Das kann ich nicht unterschreiben. Das Phänomen, daß die Aufmerksamkeit der Menschen nach einer Zeit nachläßt, wenn nicht neue Reize folgen, die sie wachhalten, dürfte hinlänglich bekannt sein. Man kommt also nicht ohne weitere Schübe an Reizen aus. Die Frage dabei ist nur, in welchen Zeitabständen und Mengen man die Reize verabreicht.

RMH

9. März 2024 09:30

Irgendwann wird dann aber hoffentlich der Zeitpunkt kommen, wo man das breitbeinig auf dem Kneipenhocker sitzende Provokationsgelabere einstellen darf und das differenziertere Argumentieren und Handeln beginnt.
Und übrigens, um beim Kneipenbild zu bleiben: Der breitbeinig provozierende Laberkopf bekommt in mindestens 2 von 3 Abenden irgendwann eine aufs Maul. Und genau das passiert aktuell. Mit dem Dilemma, Auffallen für die Reichweite und Gegenwehr - vor allem auch mit offenen und verdeckten Schlägen unter die Gürtelinie - durch die Gegenseite sollte man bei so einer Strategie dann auch umgehen können bzw. diese eingeplant haben, wenn sie am Ende zu etwas Konstruktivem führen will. Als Berater hat man bis zum Ende zu denken und ein guter Schachpieler denkt mehr als nur 2 Züge voraus.

Franz Bettinger

9. März 2024 10:22

Eine sehr schöne und dazu leicht zu verteidigende Provokation ist „Die Nazis waren Linke“. Für mich ist es die größte Provokation überhaupt. Habe noch nie erlebt, dass Linke darauf eingehen. Wieso? Weil sie dieses Faktum nicht widerlegen können. Das ist die Kerbe, die ich beständig schlage und vertiefe. Haben wir erst einmal diese Großlüge in der breiten Öffentlichkeit bloßgelegt, haben wir’s geschafft. 

Franz Bettinger

9. März 2024 10:38

Weiteres Beispiel geglückter Provokation: Im Wahlkampf laufe ich langsam mit einem Plakat über den belebten Gemüsemarkt-Markt. Auf dem Schild steht: „Vorsicht! Nicht nähertreten! Sie könnten ihre Meinung ändern.“ Viele Augenpaare verfolgen mich. Allmählich & schlussendlich lande ich vor dem AfD-Stand, wo man mich lachend als einen der ihren begrüßt. 

RMH

9. März 2024 11:00

„Die Nazis waren Linke“.
@F.B., übrigens ist diese Feststellung auch bei manchem Rechten sehr unbeliebt (weil er eventuell gar kein Rechter ist, wenn er einmal gründlich reflektieren würde). Rein faktisch stellt er eine Verkürzung der historischen Tatsachen dar, da die Nazis (NSDAP. Mutmaßlich haben die sich so selber gar nicht bezeichnet. "Nazi" war vielmehr der gängige Spitzname oder die Kurzform des früher nicht seltenen Namens Ignaz) eine Bewegungs- und Sammlungspartei war und dementsprechend eben auch unterschiedlichste Strömungen hatte und ein Amalgam aus den verschiedensten Richtungen war. Aber auch beim Amalgam ist die Hälfte giftiges Quecksilber, so dass der Spruch, die Nazis waren Linke (der meist auf eine Aussage von J. Goebbels zurückgeführt wird), seine Berechtigung hat und nicht als komplett falsch zurückweisbar ist. Linke sind nach allem, was wir feststellen dürfen, eindeutig häufiger Antisemiten, als echte Rechte und auch hier zeigt sich die klare Parallele zum historischen NS, dessen Kernelement bzw. sogar conditio sine qua non eben der Antisemitismus ist, der wiederum Rechten fremd ist und die kein Problem mit Juden in den eigenen Reihen oder als Vordenker und Philosophen haben.

Laurenz

9. März 2024 11:32

Ohne Wettbewerb gibt es keine guten Profis. Ich finde es berührend, daß Sie uns hier von Ihrer spannenden Arbeit berichten. So, wie GK, heutige Links-Intellektuelle, die nicht mal mehr ein Schatten ihres einstigen selbst sind, zum Kotzen bringt, so bewegen Sie Sich im Grunde im permanenten Wahlkampf, um mal Trotzki zu verfälschen. Ich hatte mir in meiner SiN-Vergangenheit solche Artikel schon immer gewünscht. Sie stellen so eine Art virtuellen Straßenkampfs dar, Luthers Thesenanschlag im Netz. Wenn Sich die Redaktion in der Lage sieht, dem zuzustimmen, schlage ich Ihnen vor, uns hier (SiN) auf Terminvorlage vierteljährlich kurz zu schreiben, den Kontakt zu halten. Wenn man hier 50 Kommentare schreibt, ist vielleicht eine Formulierung tatsächlich genial, wo man auch sofort spürt, daß einem 7 auf einen Streich gelungen sind. 5-10 Kommentare mögen gut sein, einen publizistischen Wert besitzen. Aber da wird die eigene Einschätzung schon zu subjektiv, um Wirkung einschätzen zu können. Hinterlassen Sie uns doch eine Email-Adresse, hier oder woanders, wo wir Ideen hinsenden können, die Sie niemals beantworten. Am meisten geht mir bei unseren kultur-marxistischen Gegenspielern, von Wüstling bis Böhmermännchen die psychische Projektion derer Gesinnung auf uns auf den Sack. Wir sind weder Sozialisten, noch Nationalsozialisten.

A P Weber

9. März 2024 11:36

@ Franz Bettinger 9.3. 10:22: Gestern nachmittag in Münster auf dem Weg ins Museum hörte ich das Bella Donna - Partisanen - Geschrei von ca. 2000 Frauentagsdemonstrantinnen in ihrem wirren Aufzug und den absurden Antifa -Parolen gegen das "Patriarchat". Anschließend las ich diesen Schwachsinn an den Wänden des LWL - Museums, garniert mit Abbildungen von mit Tampons tragenden und von  Monatsblut bespritzten nackten Frauen, die sich am Boden in Tierfedern wälzten. 
Wie fehl geht da die Provokation "Nazis waren Linke"? Wie schief ist der Vergleich? Wie lächerlich der Gedanke, damit auch nur einen Millimeter voranzukommen? Der gleiche Unsinn wie die Parole "Unsere Väter waren keine Verbrecher". Die unsystemisch nationalistischen und unsystemisch sozialistischen Nationalsozialisten waren genausowenig "Linke" wie sie alle eine weiße Westen hatten. 
Warum den Lügen des Feindes mit neuen Unwahrheiten begegnen? Nur schonungslose Suche nach der Wahrheit hilft weiter.

Volksdeutscher

9. März 2024 11:50

@Franz Bettinger - Ich verstehe nur nicht, was daran der Gewinn sein soll und vor allem, für wen. Für die Linke? Für die Rechte? Die Linke ist grundsätzlich gegen nationale Positionen, gleich, von wem diese vertreten werden. Sie hatten die Nationalen in ihren Reihen auch in der Vergangenheit bekämpft, siehe Mussolini. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Die Linke hat bis dato nicht verstanden oder nicht akzeptieren wollen, daß die Nation als Sozietät folgerichtig eine soziale Angelegenheit ist: Wer etwas für die Nation tut, handelt sozial. In der Vergangenheit ordnete sich die Linke dem Sowjetkommunismus unter, nach dessen Untergang dem globalen Kapitalismus. Die Linke will mit der Nation nichts zu tun haben und die Erkenntnis, daß die Nationalsozialisten in Wirklichkeit Linke waren, wird nichts an ihrer Haltung ändern. Hat man ihr linkisches Argumentationsmuster oft genug gehört, weiß man, daß sie mit großer Wahrscheinlichkeit sagen werden: "Die Nationalsozialisten waren eben deshalb keine guten Sozialisten, weil sie von rechts waren. So können wir den Kampf gegen rechts mit gutem Gewissen fortsetzen - auch in unseren Reihen."

das kapital

9. März 2024 14:58

Meine Erwartung an die AfD ist nach wie vor: Propaganda reicht nicht. Sondern für die Bürger muss eine möglichst gute Sachpolitik formuliert und dann auch umgesetzt werden. /// Propaganda regiert schlecht, siehe Klima, Gender , Migra-tion und Ampel. Nicht nur an den Wahlergebnissen muss geschraubt werden, sondern auch an der Regierungstüchtigkeit.

Laurenz

9. März 2024 18:38

@A P Weber & Volksdeutscher @Franz Bettinger ... Ihre Beiträge sind historisch nicht zu halten, Franz Bettinger nehme ich aus, Sein Beitrag über Linke (Nazis) bleibt eher ungeschickt. Um solch eine Parole durchzuziehen, fehlt uns die Medienmacht. Der Teilnehmer @RMH verfügt hier über die meiste historische Bildung & liegt ziemlich punktgenau richtig, im Grunde ohne gar das wesentliche anzusprechen. Wir können die Geschichte der NSDAP formal ab 1923 schreiben, informell ab dem Versailler Vertrag. Der politische Spagat, den die nationalsozialistischen Führung, anders, als die meisten anderen partikularinteressengeleiteten Parteien des II. Reichs & der Weimarer Republik versuchte, wird heute mit dem Terminus "Volkspartei" beschrieben. Im Grunde ist das, nach linker Definition ein Nazi-Begriff, der aber nicht aus dem Framing fällt, weil sich jede Partei gerne Volkspartei nennt. Insofern sind die Nationalsozialisten ausnahmslos Propaganda-Vorbild für alle Nachkriegsparteien. Der Spagat der NSDAP ging aber sogar noch über Volkspartei hinaus, womit Adolf Hitler den alleinigen Existenzanspruch als Partei rechtfertigte. Allerdings gibt es nur 12 Jahre nationalsozialistischer Herrschaft, nur 6 Friedensjahre, viel zu wenig, um auch nur ansatzweise nationalsozialistische Projekte durchzuziehen. 

deutscheridentitaerer

9. März 2024 18:47

@Bettinger/RMH
Dass die Linken Nazis wären, ist eine bequeme Boomerdummheit. Daran ändert sich auch nichts dadurch, dass man derartiges selbst von klugen Boomern wie Klonovsky hört.Sie, RMH, sagten ja selber, dass wir heute "alle Linken wären". Nun, wenn wir alle Linke sind, kann es auf die von allen geteilte Menge linker Elemente zur Kategorisierung nicht ankommen. Daher mag der heutige Rechte zur Zeiten der franz. Revolution ein Linker gewesen sein - heute ist er ein Rechter.
Die Nationalsozialisten wilderten zwar zwanglos im linken Ideen- und Methodenrevier, aber nur solange es übergeordneten Zielen diente, die damals wie heute sinnvoll nur als rechts kategorisiert werden können.Gleiches gilt für den genuin rechten Antisemitismus; dieser mag nicht von allen Rechten geteilt werden, hat aber eine ganz andere Qualität als de oberflächliche Antizionismus der Linken.
 

Laurenz

9. März 2024 18:53

@A P Weber & Volksdeutscher @Franz Bettinger (2) ... man war sich in der NSDAP auch uneins. Ernst Röhm, einer der wenigen Freunde Hitlers, wollte, wie bei den historischen Marxisten/Bolschewisten üblich, die gesellschaftliche, also ökonomische Elite mit SA-Apparatschiks ersetzen, also wie in der heutigen Ampel mit Leuten, die von nichts eine Ahnung haben, so auch wie jetzt, im Militär. Es endete also im gescheiterten Röhm-Putsch. Auch die nationalsozialistische Ablehnung einer Ständegesellschaft & unterschiedlich bewerteter Arbeit ist extrem links, aber für Rechte durchaus akzeptabel. Hieraus etablierte sich die SS. Für die Abschaffung des ständischen Beamtentums fehlte, wie Otto Schily, die Zeit. Auch die Besteuerung des Kapitals (Körperschaftssteuer) war im III. Reich wesentlich höher, also linker als jetzt. Rechts war die Anerkennung gesellschaftlich militärischer & ökonomischer Kompetenzen, siehe Albert Speer, der in seinen fachlichen Kompetenzen im 20. Jahrhundert kaum seinesgleichen findet. Um also tatsächlich die Parallelen der Ampel zu den Nazis aufzuzeigen, braucht es geschicktere Formate für den medialen Angriff, wie zB Konkordats-Parteien, was aber in der AfD nicht unumstritten sein wird.

das kapital

9. März 2024 20:57

@Laurenz Wie meinen Sie das mit dem Konkordat ? Kannte ich bisher nur mit Bezug auf den Vatikan. /// "Mit dem nationalsozialistischen Begriff Röhm-Putsch werden bis heute die Ereignisse Ende Juni/Anfang Juli 1934 bezeichnet, bei denen die Führung der Nationalsozialisten unter Adolf Hitler die Führungskräfte der Sturmabteilung (kurz SA) einschließlich des Stabschefs Ernst Röhm ermorden ließ. Die nationalsozialistische Propaganda rechtfertigte die Morde mit der unwahren Behauptung, dass die SA unter Röhm einen baldigen Putsch geplant habe. In der Folge wurde der Ausdruck Röhm-Putsch von Hitler und der NS-Propaganda nicht mehr nur für den angeblichen Putsch, sondern für die gesamten Ereignisse einschließlich der von Hitler befohlenen Morde benutzt." /// Vorherrschendes Narrativ ist, dass die Ermordung der Führung der SA n i c h t einem drohenden Putsch vorgebeugt hat, sondern generell ausgeschaltet werden sollte. Da hatten die von Lenin und Stalin gelernt.
 

Laurenz

9. März 2024 21:13

@DeutscherIdentitaerer @Bettinger & RMH ... genuin rechten Antisemitismus; dieser mag nicht von allen Rechten geteilt werden, hat aber eine ganz andere Qualität als der oberflächliche Antizionismus der Linken. ... Der historische & aktuelle Anti-Semitismus, wie Anti-Zionismus der Linken, auch der vieler säkularer Juden bei den Bolschewisten, ist diametral ein fundamentaler. Dagegen bleibt Ihre Minderheitsmeinung unter ferner liefen. Das früher häufig im Osten anzutreffende orthodoxe Judentum, ist, wie der Zionismus ethnisch & kulturell identitätsstiftend, also nationalistisch im weiteren Sinne. Der leichte Anti-Semitismus des II. Reichs, war extrem überschaubar. Bismarck zog seinen Jüdischen Banker Deutschen Mitbewerbern vor. Bei Wagner war er kulturell bedingt. Der größte Teil des Adels dachte seit Jahrhunderten auch nie national, sondern globalistisch. Der Anti-Semitismus (Hitler war ideologischer Zionist) der Nationalsozialisten, entstand aus der Rolle der Zionisten im I. Krieg zur Änderung des sogenannten Sentiments gegenüber Deutschland in den USA. Die Nationalsozialisten unterstellten, daß die Zionisten im Pakt mit den globalen Diaspora-Juden aus allen Jüdischen Strömungen Nachfolger rekrutieren könnten. Die heutige politische Situation ist ein Resultat dieses Souveränitäts-Konflikts.

Auf Sehrohrtiefe

9. März 2024 21:39

Ich freue mich über die selbstbewußte Nutzung dieser Methode auf breiter Front, die bereits bei Martin Sellners Thesen bestens funktioniert hat. Dank systemgesteuerter Hysterie ist das Werk in aller Munde und hat eine derartige Zahl an Unterstützern gefunden, die ohne diesen Mechanismus undenkbar gewesen wäre.
Ein entscheidender Fehler des Systems ist, daß so viele Knöpfe so leicht zu drücken sind. Nehmen wir Israel. Ein selbstbewußt vorgetragener simpler Satz wie "Ich bin gegen Angriffskriege Israels auf Nachbarländer wie Palästina" würde ausreichen, um die Lemmingarmee der Systemtrolle in Hyperventilation zu versetzen, ohne daß es noch einer weiteren Aktion bedarf. Gleichzeitig beschert dies ein paar Zehntausend, vielleicht Hunderttausend Stimmen aus dem propalästinensischen Lager, die ansonsten von keiner Blockpartei abgedeckt sind. Das jüngste Beispiel der Nachwahl in England ziegt die Eleganz dieses Ansatzes. Oder hinsichtlich der Ukraine: "Ich sterbe nicht für einen Clown." Billiger und produktiver geht es nicht.

Franz Bettinger

9. März 2024 22:44

@RMH, @Volksdeutscher ... : Lesen Sie: https://www.klonovsky.de/2022/09/wie-sozialistisch-waren-die-nazis/ Hitler 1927: „Wir sind Sozialisten & Feinde der kapitalistischen Wirtschaftsordnung.” Ja, die Nazis verstanden sich als Linke, wie der Name NSDAP schon besagt; viele Zitate von Goebbels & Hitler bestätigen das. Sie handelten auch links. Die Gegner der Nazis kamen von Rechts (und wurden gehängt, Staufenberg, Canaris...). So sieht sie aus, die Wahrheit, die nackte, die politisch unsagbare. Wie kam es zu dem Etiketten-Schwindel? Warum wurden Nazis nach dem Krieg in Rechte umgetauft? Darauf gab Reich Ranicki in seiner lesenswerten Biographie Mein Leben die Antwort: "Hätte man die Nazis als das bezeichnet, was sie waren - Linke, Sozialisten, Arbeitervertreter - hätten UDSSR und DDR ein ideolog. Legitimations-Problem gehabt. So kam es, dass man die Hitleristen wahrheitswidrig zu Rechten umstempelte. Das sagte immerhin Reich Ranicki, ein Jude & Überlebender des Warschauer Gettos. - Übrigens ist meine Provokation (von den Linken Nazis) taktisch begründet, weil: Die Linken Dummbeutel triggert das am besten. Mehr will ich nicht, nur: Die Brüllaffen aus dem Sattel stoßen.  

Laurenz

9. März 2024 23:21

@Das Kapital @L. ... für die Formulierung des sogenannten Röhm-Putsches fehlte mir der Platz an Buchstaben im Beitrag. Ich ging davon aus, daß jeder versteht, was ich meine. Ich hatte die Recherche-Arbeit in den letzten 2 Jahren bereits bei einem entsprechenden SiN-Artikel geleistet, um die Mitglieder-Zahlen der SA auf der zeitlichen X-Achse darzustellen. Das können Sie Selbst leisten, Sie finden die Zahlen im Netz. Vergleichen Sie dazu die Mitglieder-Zahlen der SS, um die para-militärischen Machtverhältnisse für Sich Selbst zu verfizieren. In der von Ihnen zitierten Nacht der Langen Messer, lieh sich die SS noch die Waffen von der Reichswehr. Erst danach wurde die SS legal berechtigt, Waffen zu tragen. Wenn ich Ihren Beitrag lese, bemerke ich, daß Sie Sich nicht eingehender mit der Thematik beschäftigt haben. Hindenburg lebte noch. Wie heute auch, muß eine Partei Einigkeit darstellen. In 1933 wurden auch nur linke Parteien verboten. Schauen Sie doch mal bei linken Medien rein. Hitler verbot bis zu seinem Tode jedem, schlecht über Röhm zu sprechen. https://www.deutschlandfunk.de/roehm-putsch-sa-fuehrer-roehm-wird-erschossen-100.html

Freier

9. März 2024 23:57

@ "Nazis waren Linke"
Das einzige, was Linke an den historischen Nationalsozialisten stört, ist, dass diese sich für die Deutschen eingesetzt haben.
 
In diesem Sinne sind wir hier alle "Nazis" und werden von der Linken auch konsequenterweise so betitelt. Teilen wir doch die, in ihren Augen, einzig schlechte Eigenschaft der Nationalsozialisten.

Franz Bettinger

10. März 2024 00:33

Falls erlaubt, noch ein (finaler?) Nachschlag: Bevor man jemanden als Links verordnen kann, muss eine Definition her. Es dürfen gar mehrere, von einander abweichende, Definitionen sein. Das habe ich getan und bin immer, egal mit welcher Definition, bei der Feststellung gelandet: Die Nazis waren Linke. Den Antisemitismus gab es auf der ganzen Welt, Links, Rechts und vor allem auch in der Mitte. National, das waren ebenfalls alle, Stalin, Castro, Rosevelt, Hitler, Franzosen, Briten - alle! Und Anti-Kapitalisten? Die gab es dem Namen nach ebenfalls überall, und alle benahmen sich in Wahrheit kapitalistisch, was auch nur gut und richtig ist. 

A P Weber

10. März 2024 09:57

@ Alle, die zu "linke Nazis" kommentieren: Ja, es überzeugt mich. Die Nationalsozialisten waren typische Linke: internationalistisch, klassenbewußt, feindlich dem Privateigentum, Kolschosenbefürworter, die Persönlichkeit zerstörend, klassenantisemitisch, frauenrechtlerisch, im Verhalten und äußerlichen Auftreten schlampig, pazifistisch; ganz einfach insgesamt verlogene, korrupte, verbrecherische, volksfeinliche Marionetten des Großkapitals. Wenn sie aufmarschierten, zeigten sie sich als verlodderte Desperados, die jeden Bürger am Straßenrand sofort zusammenschlugen und zusammentraten, Personifizierungen des Bösen. Sangen sie nicht " Genossen, die Braunfront und Reaktion erschossen..."? 
Ja, die Nazis waren Linke und deswegen sind die heutigen Linken Nazis...
 

links ist wo der daumen rechts ist

10. März 2024 10:56

Alte Säcke
Die Debatte, ob der NS eher links oder doch rechts gewesen sei, ist so abendfüllend wie müßig.
Natürlich war es nicht unwitzig, wenn Gevatter Klonovsky vor kurzem schrieb, Hitlers Kampf gegen rechts sei die Abrechnung mit der Stauffenberg-„Clique“ gewesen. Okay, und bis zum Entschluß zu Attentat und Staatsstreich waren sie als Parteigänger demnach links??
Für K. ist halt alles, was ihm zu pöbelig ist (darin dem Verdikt Joachim Fests zum NS nicht unähnlich), links bzw. sozialistisch. Aktuell stoßen ihm die allgegenwärtigen Tattoos auf, aber die Mannbarkeitsrituale bzw. den Proletkult beim Fußball finden er wiederum toll: Lebenslügen eines schmallippigen Hedonisten, der früher ein Zeitgeistmagazin bedient hat. Not my problem.
Daß die NSDAP in gewisser Weise eine Volkspartei mit gesellschaftlicher Aufstiegsdynamik war, hat Götz Aly ja zur Genüge nachgewiesen bzw. läßt sich das in Hitlers Tischgesprächen nachlesen (schade, daß Qualtinger das nicht szenisch umgesetzt hat). Daß Aly mit seinem 68er-Bashing zugleich die „33er“ exkulpiert hat, war ihm weniger bewußt, obwohl natürlich beides „Jugendbewegungen“ waren. Der Jargon der Landser („alte Säcke“) gleicht in vielem übrigens dem der 68er, herrlich aufbereitet in Heinz Küppers „Am A…. der Welt. Landserdeutsch 1939-1945“.

FraAimerich

10. März 2024 12:10

@A P Weber  -  Dem Niveau dieser unsinnigen Links-Rechts-Debatte mit ihren Plat(t)itüden ist wohl wirklich nurmehr mit Sarkasmus zu begegnen.
Wer noch immer nicht begriffen hat, daß der Begriff der Nation untrennbar mit der sozialen Frage verknüpft ist und dies, wenn nicht aus innerer Bereitschaft oder Überzeugung, zumindest taktisch zu berücksichtigen wäre, ist ein hoffnungsloser Fall. 
Aber vielleicht wird das Nationale bald ja auch noch als urlinkes und im Kern antisemitisches Konstrukt entlarvt, frei nach dem Motto "Der Nationalbolschewismus von Moses bis Hitler". Mir persönlich wär's egal. Dem NS ist nun wirklich ganz anderes vorzuwerfen, als daß er viele alte Sozis und sogar ein paar Kommunisten für sich gewonnen sowie soziale Ansprüche formuliert hat.
Wie man sich sinnvoll mit dem Thema auseinandersetzt, demonstrierten unlängst übrigens B. Kaiser und S. Schick zusammen mit Wolfgang Streeck in H. 15 der "Kehre".
 

Klaus Kunde

10. März 2024 15:32

Sehr verkürzt: Den NS als Ausdruck linker Gesinnung zu deuten, ist verlockend. Die These enthält allenfalls Teilwahrheiten & ist daher lediglich als Polemik tauglich. Ihre politische "Dampfkraft“ zog die NSDAP aus der Vielseitigkeit ihrer Parolen, die für viele Unterschiedlichstes bedeutet zu haben schien. Ein Elixier, das Volksparteien, zu eigen ist. Neben der Zentrumspartei, dort allerdings reglementiert auf katholische Wähler, war die NSDAP die erste moderne Massenintegrationspartei. Sie zeigte sich als Bollwerk gegen eine wohl tatsächlich als real empfundene kommunistische Gefahr für die Oberschicht, als Sammlung des sozialen und wirtschaftlichen Protestes für die Mittelschicht, als nationale Alternative zu den beiden sozialistischen Parteien für Teile der Arbeiterschaft, als Aufbruchsbewegung in eine bessere Zukunft für die Jugend & sie war vor allem eines, die Speerspitze für völkisch-antisemitische Gruppen. Das 25-Punkte-Programms enthält durchaus linke Postulate, allerdings auch konservative Elemente, während solche mit völkisch-nationalem Charakter dominieren. Innenpolitisch läßt sich von einer wohltuenden Sozialpolitik für den kleinen Mann reden, begrenz auf rassisch förderungswürdige Volksgenossen, finanziert über horrende Staatsschulden, so daß der Reichshaushalt seit 1933 nicht mehr veröffentlicht wurde. Goebbels AgitProp von der links geprägten NSDAP scheint bis in die Gegenwart fortzuwirken.

Franz Bettinger

10. März 2024 21:58

@Linker Daumen: Nicht nur formal waren die Nazis Linke - dafür bürgt der Name NSDAP - & nur darauf kommt es beim Thema Provokation an. Links: ist ein starker, kontrollierender Staat. Links: ist die Reichen steuerlich zu schröpfen, und das Volk zu entlasten (Ostsee-Kuren; Kinder-Land-verschickung …). Links ist Gleichschaltung. Links = Nazis! Rechts ist liberal, libertär, freier Markt, wenig Staat, laisser faire laisser aller. Informell verkörperten die Nazis scheinbar auch Rechtes, denn national Denken heißt an das Eigene (Volk) zuerst denken. National gesinnt sein und für das eigene Land eintreten: sind allerdings ubiquitär vorkommende Trivialitäten, auch wenn die heutigen Woken wie die einstigen Marxisten von einer anderen transnationalen, utopischen Welt träumen. Ich sähe das Thema gerne einmal separat auf SiN behandelt. Andererseits scheint jedes ernsthafte sich Befassen mit den Nazis unter den heutigen polit. Verhältnissen auf ein Selbstmordkommando hinauszulaufen. 

ofeliaa

11. März 2024 00:00

Es gibt auch noch soetwas wie Storytelling (offizieller Begriff). Die Zuschauer möchten einer Person, wahlweise auch Institution oder Partei, bei einem Prozess von Ist- zu Soll-Zustand beiwohnen, das heisst, diesen Prozess aktiv miterleben und gar mitempfinden. Ich denke, diese emotionalisierte Art des Inhalts (contents) kommt aus dem Amerikanischen. Ich befürworte eine emotionalisierte Politik nicht, weiss aber, dass solche prozesshaften, emotionalisierten Inhalte die Aufmerksamkeit binden. Ein Beispiel, wo das schon so ähnlich gewirkt hat, war als Björn Höcke im Interview erzählte, dass sein Vater an einer Augenerkrankung litt. Plötzlich war da das Menschliche. Welche Geschichte (story) steckt dahinter? Wer ist das? Was bewegt diese Person? Was prägt(e) diese Person? Wohin will diese Person in ihrem Leben? Und dann wird das Leben gefilmt, storytelling betrieben, Emotionen und Identifikation aufgebaut. Ohne direkte Provokation wird trotzdem die Aufmerksamkeit und die Involviertheit provoziert. Ungefähr so ähnlich, wie wenn die Tagesschau uns die entbehrungsreiche Reise dreier junger Flüchtlinge nach Deutschland abfilmt und präsentiert. Hauptmerkmal ist einfach, dass Personen gewisse Entwicklungen durchlaufen, und dass die Zuschauer daran teilnehmen können. 

LuitpoldXXIV

11. März 2024 02:09

Die Welt wird mit Narrativen regiert, damals wie heute. Den besten Aufmerksamkeitswert hat ein Narrativ das die bestehende Weltordnung auf den Kopf stellt. "Die Welt ist flach versus die Welt ist rund", "das Universum dreht sich um die Erde" versus "die Erde dreht sich um die Sonne". Dafuer wurden Menschen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Um Aufmerksamkeit braucht man sich in solch einer Situation nicht mehr zu sorgen.

anatol broder

11. März 2024 02:22

ahrens hat romeo und julia verstanden.
auch teile ich seine theorie, dass sich der sparsamste sammelnde schlagabtausch zwischen zwei wiederholungskämpfern spiralenförmig entwickelt. denn die endlose reihe von reaktionen auf reaktionen, die ahrens als verfahren in aussicht stellt, folgt durchaus der von fibonacci. ihre entwicklung ist somit berechenbar, wie ahrens fordert, doch der wuchtzuwachs von bis zu 61,8% (Ф-1) bei jedem weiteren schlag kann dem unternehmen seine leichtigkeit nehmen. ich erwarte, dass ahrens die notwendigen bedingungen für den abbruch einer spirale benennt.

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