Autorität und Respekt, oder: #syltistüberall

Am Heimweg von meiner stillen Klause dachte ich, dass die Querelen in der AfD das bestimmende Thema der nächsten Tage sein würden. Bei meiner Recherche für einen (im Zug gefilmten) Videokommentar tauchte in meinem Augenwinkel jedoch ständig ein Vidoeschnipsel mit singenden Jugendlichen auf. Am Tag danach hatte der "Syltschock" bereits alle anderen Nachrichten verdrängt.

Martin Sellner

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

Die cir­ca 15-sekün­di­ge Sequenz von Jugend­li­chen in einem Strand­club in Sylt ist mitt­ler­wei­le sogar Gegen­stand inter­na­tio­na­ler Bericht­erstat­tung. Zu den Klän­gen von „L’amour tour­jours“, einem Italo-Tech­no Hit, into­nier­ten die Urlau­ber den Text „Deutsch­land den Deut­schen – Aus­län­der raus“.

Wer nicht wuß­te, was sich auf Sylt zuge­tra­gen hat­te, hät­te aus der Flut an Reak­tio­nen auf einen Ter­ror­an­schlag schlie­ßen könn­ten. Anders als die Kali­fats­de­mos, der Mord von Iller­kirch­berg und die Flut im Ahrtal, traf das Sylt­vi­deo das lin­k­li­be­ra­le Jus­te Milieu ins Mark. Auch tiefs­te huma­ne Tra­gö­di­en rin­gen die­sem Kli­en­tel sonst nur schul­ter­zu­cken­de Betrof­fen­heits­flos­keln ab. Wenn die Opfer Deut­sche und die Täter Migran­ten sind, ver­sucht man die Vor­fäl­le gar unter den Tep­pich zu keh­ren, weil sie nicht „über­re­gio­nal rele­vant“ sind (so die Tages­schau nach dem Mord an Maria Ladenburger).

Nur wenn die Schuld­n­eu­ro­se gekit­zelt wird und irgend­ein Bezug zur deut­schen Erb­schuld und deut­schem Selbst­haß her­stell­bar ist, ist der deut­sche Main­stream emo­tio­nal bereit zur Groß­kam­pa­gne. Das war schon bei der „Hetz­jagd“ von Chem­nitz (die jüngst vor Gericht als Popanz ent­larvt wur­de) so. Nun also Sylt.

Die Prot­ago­nis­ten des Vide­os ver­flu­chen längst den­je­ni­gen, der es auf­ge­nom­men und ins Netz gestellt hat. Sie haben ihre Arbeits­plät­ze ver­lo­ren, die Jus­tiz ermit­telt, und die Prä­si­den­tin des Bun­des­tags for­dert gar eine Höchst­stra­fe von 5 Jah­ren Haft. Die BILD druck­te ihre Gesich­ter mit pri­mi­ti­ven Schmä­hun­gen mil­lio­nen­fach ab. Ande­re Medi­en folg­ten und begrün­de­ten die­sen publi­zis­ti­schen Pran­ger mit der angeb­li­chen „his­to­ri­schen“ Bedeu­tung des Vor­falls. Das­sel­be Milieu ver­pi­xelt sonst jeden noch so bru­ta­len migran­ti­schen Kri­mi­nel­le und empör­te sich über die Fahn­dungs­pla­ka­te gegen links­ter­ro­ris­ti­sche Gewalttäter.

Eines der Opfer der Hetz­kam­pa­gne bekam jetzt sogar Haus­ver­bot auf ihrer Hoch­schu­le: „Die Stu­die­ren­de erhält ein zwei­mo­na­ti­ges Haus­ver­bot, das sich auch auf die Teil­nah­me von Lehr­ver­an­stal­tun­gen erstreckt“, teil­te die Ham­bur­ger Hoch­schu­le HAW mit. Ein Exma­tri­ku­la­ti­ons­aus­schuß wur­de bereits einberufen.

Als ein ara­bi­scher Stu­dent im Zuge der Hamas­de­mos einen jüdi­schen Komi­li­to­nen ins Kran­ken­haus prü­gel­te, schloß die FU Ber­lin die Exma­tri­ku­la­ti­on strikt aus. Es gäbe kei­ne Rechts­grund­la­ge und der Ein­griff in das Bil­dungs­grund­recht des Migran­ten wür­de zu schwer wiegen.

Neh­men wir die Paro­len selbst unter die Lupe. Dubrav­ko Man­dic hat sie hier sach­kun­dig ana­ly­siert . Weder „Deutsch­land den Deut­schen“ noch „Aus­län­der raus“ sind für sich genom­men straf­bar. Ins­be­son­de­re in einer nicht poli­ti­schen Atmo­sphä­re ohne Droh­wir­kung, dafür unter Alko­hol­ein­fluß, wäre eine Straf­bar­keit wirk­lich weit hergeholt.

Was an der Aus­sa­ge „Deutsch­land den Deut­schen“ auch nur pro­ble­ma­tisch sein soll­te, konn­te mir bis jetzt nie­mand ver­nünf­tig erklä­ren. Skan­da­lös ist eher die gemein­ge­fähr­li­che Ein­wan­de­rungs­po­li­tik, in deren Licht die Beliebt­heit einer sol­chen Paro­le erst ver­ständ­lich wer­den kann.  „Aus­län­der raus“ mag eine plum­pe Paro­le sein, ähn­lich wie „Nazis raus“, oder „Rei­che ent­eig­nen“. Sie ver­kürzt eine an sich legi­ti­me For­de­rung nach Remigration.

Der seman­ti­sche Kern der For­de­rung, daß Nicht­staats­bür­ger das Land ver­las­sen sol­len, ist weder men­schen­ver­ach­tend noch ille­gal. Lin­ke Paro­len wie „Bom­ber Har­ris do it again“ impli­zie­ren dage­gen Massenmord.

Ich selbst ver­wen­de die Paro­le „Aus­län­der raus“ den­noch nicht und rate jedem Poli­ti­ker davon ab. Sie ist zu pau­schal und zu plump. In der Ver­kür­zung geht der eigent­li­che Stand­punkt ver­lo­ren. Doch hier geht es auch nicht um hohe Poli­tik, son­dern die Nie­de­run­gen der Syl­ter Par­ty­sze­ne. Am Ende wis­sen wir alle: Hät­ten die Fei­ern­den auf Sylt „Deutsch­land Ver­re­cke“, „Nazis Raus“, „AfD­ler töten“ oder „Bom­ber Har­ris do it again“ gesun­gen, hät­te kein Hahn nach dem Video gekräht.

Man könn­te mit der Lis­te der Dop­pel­stan­dards end­los fort­fah­ren. Der Hit­ler­gruß der grü­nen Poli­ti­kern Jut­ta Boden hat­te eben­so wenig eine Men­schen­hatz zufol­ge wie das „Alles für Deutsch­land“ von Cathy Hum­mels. Doch Leser die­ses Blogs wis­sen längst, daß Jus­tiz und öffent­li­che Mei­nung in der Bun­des­re­pu­blik anti­deutsch gepolt sind. Die „nicht belei­di­gungs­fä­hi­ge Köter­ras­se“ unter­liegt ihrer­seits strengs­ten Mei­nungs­ge­set­zen und steht unter stän­di­ger Beobachtung.

Inter­es­san­ter sind die meta­po­li­ti­schen Impli­ka­tio­nen von Sylt. Wer von den fei­ern­den Jugend­li­chen hät­te gedacht, daß sich weni­ge Tage spä­ter der Kanz­ler der dritt­größ­ten Volks­wirt­schaft der Welt besorgt und ent­setzt über ihr Pfingst­wo­chen­en­de äußern wür­de? Die Ber­li­ner Zei­tung titelt:

Nach Sylt-Eklat: Bun­des­wei­te Jagd auf Hörer des „ver­bo­te­nen Lieds§. Das ist kein Ein­zel­fall: Eine Anzei­gen­wel­le rollt durchs Land.

Die hys­te­ri­sche Reak­ti­on läßt tief bli­cken. Die herr­schen­de Klas­se spürt, daß hier etwas ins Rut­schen gerät. Es folg­ten ähn­li­che Sze­nen in Lönin­gen, Wein­dorf, Schles­wig-Hol­stein, Mal­lor­ca und Erlan­gen. Täg­lich wer­den neue Vor­fäl­le publik. Eine lin­ke Info­gra­fik zählt gan­ze 30 Fäl­le in den letz­ten 8 Mona­ten. Die Dun­kel­zif­fer dürf­te viel höher liegen.

„#Syl­ti­st­über­all“ lau­tet ein Hash­tag auf Twit­ter. Auch Öster­reich wur­de vom Fie­ber erfaßt. 2 Fäl­le tauch­ten in Kärn­ten auf. Der bis­he­ri­ge Höhe­punkt: in Stutt­gart fei­er­ten sogar tür­ki­sche Fans von „Gala­ta­sa­ray“ zum neu­en Som­mer­hit und san­gen eif­rig mit: „Aus­län­der raus“. Die Poli­zei ermit­telt auch hier. Die Reak­ti­on des Estab­lish­ments ist eben­so pein­lich wie wirkungslos.

Das Lied „L’amour tou­jours“ soll qua­si ver­bo­ten wer­den. In Erlan­gen kam es auf die schwar­ze Lis­te für die Berg­kirch­weih. Am Okto­ber­fest wur­de es von den Ver­ant­wort­li­chen unter­sagt, was zu Pro­tes­ten in der DJ-Sze­ne führ­te. Mit holp­ri­gen Umdich­tun­gen ver­su­chen indes lin­ke Musi­ker die Melo­die zu kapern – ver­geb­lich! Der Ohr­wurm ist und bleibt rechts und jeder Ver­such ihn zu ver­bie­ten macht ihn nur noch interessanter.

Indem man das Lied selbst angreift, begeht man einen kapi­ta­len Feh­ler. Ost­deut­sche Jugend­li­che in der Dorf­dis­co und west­deut­sche Jup­pies auf Sylt, die zu der ver­bo­te­nen Hym­ne fei­ern, tun das vor allem, weil sie ver­bo­ten ist. Es geht um Eska­la­ti­on und Pro­vo­ka­ti­on, weni­ger um Ideo­lo­gie und Migra­ti­on. Die humor­lo­se Repres­si­on reizt ihre Ziel­grup­pe nur noch mehr, das „ver­bo­te­ne Lied“ abzuspielen.

Die Ange­le­gen­heit ent­glei­tet den Eli­ten. Das „mao­is­ti­sche Exem­pel“ an den Jugend­li­chen vom Sylt­vi­deo soll­te durch die bru­ta­le Bestra­fung weni­ger Tau­sen­de ande­re erzie­hen. Tat­säch­lich hat es das Lied und sei­ne Bedeu­tung mil­lio­nen­fach bekannt gemacht. Ein mäch­ti­ges, vira­les Meme wur­de, dank der eif­ri­gen Unter­stüt­zung der Tages­schau, im kol­lek­ti­ven Bewußt­sein verankert.

Die Remi­gra­ti­on hat nun ihren Sound­track. Es reicht in Zukunft wohl aus, „L’amour tou­jours“ zu sum­men, um die absur­des­ten, lin­ken Über­re­ak­tio­nen zu pro­vo­zie­ren. Die aktio­nis­ti­schen Mög­lich­kei­ten, die sich hier bie­ten, sind grenzenlos.

Der Kampf gegen ein Lied wirkt, gera­de wenn er pathos­ge­la­den und straf­be­wehrt daher­kommt, mora­lin­sauer und pein­lich. Eine Poli­zei, die wegen eines “musi­ka­li­schen Delikts” eine Par­ty sprengt, wird man viel­leicht fürch­ten, aber nie­mals mehr erst neh­men. Den Regie­ren­den sei ein Satz von Han­nah Are­ndt ins Stamm­buch geschrieben:

Auto­ri­tät bedarf zu ihrer Erhal­tung und Siche­rung des Respekts ent­we­der vor der Per­son oder dem Amt. Ihr gefähr­lichs­ter Geg­ner ist nicht Feind­schaft, son­dern Ver­ach­tung, und was sie am sichers­ten unter­mi­niert, ist das Lachen.

Das Sys­tem ersetzt seit Jah­ren sei­ne schwin­den­de Auto­ri­tät durch Repres­si­on. Es schafft damit kei­ne treu­en Unter­ta­nen, son­dern wider­wil­lig Gehor­chen­de. Bis dato waren Bier­zel­te und Strand­clubs noch deut­sche „Safe­spaces“. Hier konn­ten die Lohn­skla­ven sich hin und wie­der eine Aus­zeit von „Viel­falt“ und „Berei­che­rung“ gön­nen. Auch die­ser Bereich wird nun in Visier genommen.

Wenn die mao­is­ti­sche Tak­tik nicht auf­geht und die har­te Stra­fe nicht abschreckt, son­dern Tau­sen­de zur Nach­ah­mung ansta­chelt, steht das Sys­tem vor einem Pro­blem. Es ist unmög­lich, jeden Fall zu ahn­den und jeden ein­zel­nen Sän­ger eben­so hart zu bestra­fen. Die Repres­si­on gerät, wie beim Impf­zwang, an ihre Gren­zen. Ab hier ver­liert sie nicht nur ihre Auto­ri­tät, son­dern büßt auch ihre Wir­kung ein. Sie wird lächer­lich und zahnlos.

Kein Satz unter­streicht das mehr als die Ver­tei­di­gung eines Club­be­sit­zers auf die Fra­ge, war­um er nach dem “Vor­fall” die Sän­ger des ver­bo­te­nen Lie­des nicht aus sei­nem Club gewor­fen habe:

Ich konn­te, die, die mit­ge­sun­gen haben, nicht raus­wer­fen, da alle mit­ge­sun­gen haben.

Martin Sellner

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

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Kommentare (60)

kikl

29. Mai 2024 08:40

Ich denke Herr Sellner hat das Wesentliche hervorragend auf den Punkt gebracht.
Ich möchte nur ergänzen, dass dieses Meme "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!" zum Song "l'amour toujours" die anschwellende Stimmung gegen die Umvolkung Deutschlands zum Ausdruck bringt. Der Zorn muss sehr groß sein, weil die Sänger die Gefahr von gesellschaftlichen Sanktionen in Kauf nehmen.
Die Überreaktion des Staates zeugt von der Angst der Herrscher vor dem Volk und ja der Staat delegitimiert sich damit einmal wieder selbst. Aber das hat Herr Sellner bereits hervorragend dargelegt.

Laurenz

29. Mai 2024 09:12

@MS .. vor allem der Müll-Container mit den hunderten von teuren (& leeren) Schampus-Flaschen, zeugten von der Geschäftstüchtigkeit des Pony-Lokals. Das wesentliche an der noch viel teureren Medien-Kampagne & gespielten Empörung der Polit-Kaste ist die Reaktion an sich. Nach linkem Diktum existieren gar keine Ausländer & auch keine menschlichen Rassen, wie auch keine Bio-Deutschen. Die Empörung, wie die Einordnung als Rassismus gegenüber des skandierten "Ausländer raus" & "Deutschland den Deutschen" beweist quasi das Gegenteil & die Unwahrheit der eigenen linken Definition, praktisch eine bundesweite Bestätigung der Existenz unterschiedlicher Ethnien & Kulturen. Die Bigotterie bezüglich unterschiedlicher, politischer Anwendung des Strafrechts fällt auch dem dümmsten Michel auf.

das kapital

29. Mai 2024 09:14

Wenn das Volk seine Meinung singt, gehört es eingeknastet. Wenn das Volk vergewaltigt wird, bleiben alle auf freiem Fuß. So genau geht Rechtsstaat und so genau geht "unsere" Demokratie. Dem Volk aufs Maul schauen (Luther) war gestern. Dem Volk aufs Maul hauen ist heut. Nicht Herrschaft des Volkes für das Volk sondern ohne und gegen das Volk.

Wuwwerboezer

29. Mai 2024 09:26

Erlaube mir die leise Anmerkung, dass diese Highperformer, in deren Opportunistenvisagen man wie in einen Abgrund blickt, das Lied nicht etwa aus "patriotischem" Antrieb krakeelt haben, sondern nur zum Hohn auf das "Prekariat in Hoyerswerda" wie auch z. B. zum Hohn auf Martin Sellner und letztlich zum Hohn auf einen jeden Sezessions-Leser. Darf nur kurz vor den Wahlen nicht gesagt werden, auch die Herren und Damen Perspektivkader sind jetzt in der Nazi-Nummer gefangen, im deutschen Managergossenjargon: "Dumm gelaufen".
Nietzsches blonde Bestie wie sie leibt und lebt ...

Maiordomus

29. Mai 2024 09:28

Ein Kommentar zur Tageshysterie. Am stärksten berührte mich die Bemerkung über die "stille Klause". Ernst Jünger sprach 1939 von der "Rautenklause". Glücklicherweise haben wir nicht 1939, ausser dass alle Epochen in Gefahr geraten, die Verhältnisse und Proportionen durcheinander zu bringen.  

tearjerker

29. Mai 2024 09:29

Döp dödödödöp dödödödöp. Wieder mal Vorteil für das Meinungskartell, dass die Front unter dem Banner 'reiche Schnösel raus' schliesst, an der sich sofort von der verhaltensauffälligen Flinta bis zum AfD-nahen Rentner alle gemeinsam und in der Sache vereint einfinden. #vonRechtenkeineSpur, #dasmussjajederselberwissen, #dadarfmangarnichtdrübernachdenken.

Volksdeutscher

29. Mai 2024 09:44

"Es geht um Eskalation und Provokation, weniger um Ideologie und Migration."
Gerade umgekehrt. Ich denke, kaum einer der Mitfeiernden hätte etwas gegen die gesungene Forderung "Deutschland den Deutschen, Ausländer ´raus", also gegen Remigration. Jeder von ihnen wird sich dessen bewußt sein, was eine solche Forderung beinhaltet. Das Mitsingen ist Zustimmung zu einer imaginierten Wirklichkeit. Diese Pointe ist höher zu bewerten, als eine pure (letztlich doch infantile) Provokation. Man sollte das Phänomen nicht in die niederere Kategorie der Blödelei hinabrutschen lassen! Es handelt sich dabei um mehr, es zeigt die Tiefe der vorhandenen emotionalen Aversion gegen die Flutung Deutschlands mit allerlei Art- und Kulturfremden. Denn wenn die linke kartographische Beweisführung stimmt, bedeutet das, daß diese Stimmung die ganze Republik strukturell tief erfaßt hat. Daß der Text "Deutschland den Deutschen, Ausländer ´raus" Frauen und Männer, Jung und Alt in Partystimmung, ja in rauschhafte Zustände versetzt und die Tanzbeine schwingen läßt, ist gerade das, was den Herrschenden die Hosen kleben macht, nicht der seit eh schon langem bekannte Spruch an sich. 
"Ich konnte, die, die mitgesungen haben, nicht rauswerfen, da alle mitgesungen haben." 
Mag sein oder auch nicht. Ob handfeste finanzielle Interessen dabei nicht doch eine größere Rolle gespielt haben oder auch klammheimliche Zustimmung... Wer weiß?

Monacensis

29. Mai 2024 09:56

Dem ist nichts hinzuzufügen. Außer vielleicht das "Deutschland verrecke, gib mir nen Like" der Band "Feine Sahne Fischfilet", das Heiko Maas nicht davon abgehalten hat, sich mit der Band -auch nach entsprechenden Hinweisen der Opposition - nach ihrem Auftritt bei "Wir sind mehr" zu solidarisieren. Übrigens sind auch solche Aussagen zu Recht nicht strafbar, politisch müssen wir daran arbeiten, dass sie indiskutabel werden.

Le Chasseur

29. Mai 2024 10:17

"Hätten die Feiernden auf Sylt „Deutschland Verrecke“, „Nazis Raus“, „AfDler töten“ oder „Bomber Harris do it again“ gesungen, hätte kein Hahn nach dem Video gekräht."
Für diejenigen, die es nicht mitbekommen haben:
"AfDler töten": Keine Strafe für Antifa-Banner nach Demo in Aachen
 

Wahnsinnistkeinemeinung

29. Mai 2024 10:17

Ich habe keinen positiven Beitrag bzgl. Ihrer Gedanken Herr Sellner. Ihnen, Herrn Kubitschek und allen anderen Autoren der Sezession, gebührt meine Hochachtung für Ihr Stehvermögen, Ihren Langmut und Ihren Willen nicht einfach aufzugeben. Ein übermächtiger Kontrahent, ich vermeide absichtlich bestimmte Terminologien, die zu einem späteren Zeitpunkt für mich oder auch die Sezession zum Problem werden könnten, dessen Verlogenheit und psychotische Penetranz, jeden vernunftgetriebenen Menschen in den Wahnsinn treiben müssen. Diese Gesellschaft ist an sich selbst irre geworden. Es ist schwer, Ursachen zu benennen und eine Wirklichkeit zu deuten, für die der Begriff dystopisch nicht mehr ausreichend ist. Vor einigen Wochen schrieb Herr Kubitschek über die grauenhaften Drohnenvideos des Ukrainekrieges und er war der Erste überhaupt, der für dieses Elend und den damit verbundenen Wahnsinn die passenden Worte fand. Währenddessen schreien Wahnsinnige Land auf, Land ab, noch lauter ihren absurden Stumpfsinn in die Welt. Die aktuellen FDP Europawahl Plakate sind ein weiteres, erschreckendes Beispiel für eine vollkommen irre gewordene Gesellschaft. Ich frage mich wie Menschen die diesem geisteskranken Irrsinn folgen, noch schlafen können, sich selbst ernst nehmen und welcher Ethik und Moral sie wohl folgen mögen? Welchem Gottesverständnis folgt ein solcher Mensch?

Le Chasseur

29. Mai 2024 10:32

@Wuwwerboezer"Erlaube mir die leise Anmerkung, dass diese Highperformer, in deren Opportunistenvisagen man wie in einen Abgrund blickt, das Lied nicht etwa aus "patriotischem" Antrieb krakeelt haben, sondern nur zum Hohn auf das "Prekariat in Hoyerswerda""
Ja, das war ironisch: "Komm, wir spielen mal bißchen abgehängtes Prekariat." Nur dass man eben kein Dosenbier in der Dorf-Disse, sondern Champagner in der Sylter Strandbar trinkt. Da war ja auch keine Aggressivität erkennbar, nur dämliches Grinsen. Bei den meisten der Anwesenden dürfte es sich um "Anywheres" handeln. Eine arbeitete für eine Influencerin mit Migrationshintergrund, ein anderer Gröler für eine international tätige Werbeagentur (die sicherlich auch einen Auftrag der Grünen annehmen würde). Es würde mich auch nicht wundern, wenn viele der Anwesenden (bzw. deren Eltern) Mietwohnungen besitzen und durch den durch die Masseneinwanderung verursachten Anstieg der Mieten einen ordentlichen Reibach machen.

Waldgaenger aus Schwaben

29. Mai 2024 10:36

Rechts und reich! Da geht die Post so richtig ab. Rechts und arm könnten immer noch als Opfer des Systems bei tränenreicher Reue mit Verständnis und Vergebung rechnen. 
Aber dann noch reich! Da bleibt der Ruf nach Arbeits-und Vernichtungslager nicht aus.
https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2024/das-sind-die-krassesten-reaktionen-auf-das-sylt-video/

Gurbanguly

29. Mai 2024 10:41

@Wuwwerboezer
Erlaube mir die leise Anmerkung, dass diese Highperformer (...) das Lied nicht etwa aus "patriotischem" Antrieb krakeelt haben, sondern nur zum Hohn auf das "Prekariat in Hoyerswerda" (....) und letztlich zum Hohn auf einen jeden Sezessions-Leser
Ich sehe für rein sarkastische Motive keinen Hinweis. Ich glaube vielmehr, es benimmt sich andersherum. Man schaut in wohlhabenden Deutschen Kreisen auf die Migranten nicht deshalb hinab, weil sie kulturell fremd sind - geschenkt. Sondern weil sie Armutseinwanderer sind und Armut der High Society maximal fremd ist. 
Ein zweiter Aspekt ist die reine Lust an der Provokation, die -wenn sie aus der  Oberschicht kommt- als reiner Statusbeweis zu werten ist - 'Ich kann es mir leisten eure roten Lienen zu überschreiten, ihr könnt mich eh nicht canceln.' 
 

HagenAlternat

29. Mai 2024 11:14

"Ostdeutschen Jugendliche in der Dorfdisco und westdeutschen Juppies auf Sylt, die zu der verbotenen Hymne feiern, tun das vor allem, weil sie verboten ist. Es geht um Eskalation und Provokation, weniger um Ideologie und Migration. Die humorlose Repression reizt ihre Zielgruppe nur noch mehr, das „verbotene Lied“ abzuspielen."
Wer tut schon gerne das, was er tun darf.
Was verboten ist, das macht uns gerade scharf.
Wolf Biermann zu DDR-Zeiten

Maiordomus

29. Mai 2024 11:27

@das kapital. "Dem Volk aufs Maul hauen" statt ihm "aufs Maul schauen" à la Luther scheint mir eine sprachliche Trouvaille zu sein. Sie könnten Texter des Kabarettisten sein, der seine Bekanntheit der Imitation von Erich Honecker verdankt.   

RMH

29. Mai 2024 11:40

Saufen & Partymachen ist immer auch Grenzüberschreitung und ein bisschen Lust am Tabubruch. Und was gibt es denn noch für letzte Tabus in dieser Gesellschaft? Ja, das vermeintlich Rechte, der ewige Nazi, der uns allen unterstellt wird. Und jetzt auch mal nicht vom glatzköpfigen, tätowierten Ossi provokant gegrölt, sondern von Schnöseln auf Sylt. Da wird dann durchgedreht und die Hexen sollen sofort brennen. Gut, es gibt mittlerweile auch wieder andere Tabus, die in der Jugend der der selbsternannten Tugendwächter als "Befreiung" verkauft wurden und die beim Saufen gerne gebrochen werden können, bspw. gegenüber dem anderen Geschlecht (ok, korrekterweise ggf. auch gleichen oder xy- Geschlecht) im wahrsten Sinne des Wortes übergriffig werden ("biste verklemmt oder wa?"). Aber ein m2 hätte nie den Aufreger erzeugt, wie das Liedchen mit dem Gegröle.
PS: Der Aspekt, den @Wuwwerboezer nennt, dass die Snobs "Nazis" nachäffen (sowie die Finger zum A.H. Bärtchen machen ja auch als Verhohnepipeln interpretiert werden kann), um sich über die doofen Rechten, Zonis etc. lustig zu machen, ist interessant. Evtl. bringt den noch ein Anwalt einer der jetzt Beschuldigten.

Laurenz

29. Mai 2024 12:17

@Maiordomus @Das Kapital ... Sie meinen den mutigen Schauspieler & Kabarettisten Uwe Steimle. https://youtu.be/xrHRPa83a_w

Le Chasseur

29. Mai 2024 12:27

@Wahnsinnistkeinemeinung
"Ich frage mich wie Menschen die diesem geisteskranken Irrsinn folgen, noch schlafen können, sich selbst ernst nehmen und welcher Ethik und Moral sie wohl folgen mögen? Welchem Gottesverständnis folgt ein solcher Mensch?"
Also eine Strack-Zimmermann folgt sicherlich keiner Moral oder Ethik (außer, sie ist praktizierende Satanistin). Und diejenigen, die sie wählen, fallen eben auf die Propaganda herein. Zum kleinen Einmaleins der Kriegspropaganda gehört, den Gegner als das absolut Böse hinzustellen und ihn zu entmenschlichen. Putins "verbrecherischer Angriffskrieg" hat das Ziel, die ganze Ukraine "in ein großes Butscha zu verwandeln" (Marcus Faber, verteidigungspol. Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion). Und wenn Putin mit der Ukraine fertig ist, ist das restliche Europa dran. Also muss gekämpft werden, bis zum allerletzten Ukrainer und der allerletzten Ukrainerin. Deus lo vult! Dulce et decorum est pro America mori!

rotenburg

29. Mai 2024 12:28

Was muss man für ein Vollpfosten sein, um "Ausländer raus" zu singen? Das ist so unglaublich bescheuert, dass es einem die Sprache verschlägt. 
Die hätten ja auch singen können "Wir lieben Deutschland"  oder eine Techno-Version eines deutschen Volksliedes. Der Fantasie ist da ja keine Grenze gesetzt. Das würde ich als Ausdruck einer politischen Wende betrachten, über die die Regierung sich Sorgen machen müsste. Das auf Sylt hat nichts mit Nationalbewusstsein oder politischem Protest zu tun, das ist schiere Wohlstandsverwahrlosung. Mir ist völlig unverständlich, wie man sich diesen Schuh anziehen kann.

das kapital

29. Mai 2024 12:35

@ RMH Manches von Uwe Steimle liebe ich tatsächlich. Sonntag abend 19 Uhr. Ein selten authentischer Sachse, der ganz und gar zur Vergangenheit und mit beiden Füßen fest auf dem Boden der (totalitären) Gegenwart steht.

deutscheridentitaerer

29. Mai 2024 13:02

Entlarvend, wieviele Kommentatoren sich hier scheinbar von den Sylter Schnöseln "verhöhnt" fühlen, ohne dass diese irgendeinen Anlass dafür gegeben haben. Gleich reiht man sich in den widerlichen Hetzmob, schimpft auf die Opportunistenfressen und Anywheres. Da hat sich ja echt einiges an Ressentiment angestaut. 

Maiordomus

29. Mai 2024 13:30

@Laurenz u. das kapital. In Sachen Steimle scheinen wir uns zu verstehen. Mein Gedächtnis hält Gedrucktes besser fest als fernsehartig Wahrgenommenes. Es geht möglicherweise noch vielen so, hoffen wir es. Von den immergleichen polemisch gemeinten Einblendungen des Expolizisten hingegen kann man mit der Zeit genug bekommen. 

deutscheridentitaerer

29. Mai 2024 13:39

@rotenburg
 
Man zum Beispiel durch die Innenstadt gehen, wobei - heutzutage reicht auch eine Zugfahrt durchs tiefste Hinterland. Dann muss zum Beispiel Nachrichten lesen. Wenn man sich dann daran stört, dass ein weit überproportionales Maß an Kriminalität, quantitativ wie qualitativ, von Ausländern verübt wird, dann könnte man schon mal auf den Gedanken kommen, dass diese Ausländer vielleicht besser wieder im Ausland aufgehoben werden.
 
vielleicht fragt man sich dann auch, was für ein unfassbarer Vollpfosten man sein muss, die Parole Ausländer raus als anstößig zu empfinden.

Kriemhild

29. Mai 2024 13:48

Der Spruch "Ausländer raus" ist seit den 1980ern in Mode ... und hat sich als regelrechtes Erfolgsrezept erwiesen, denn seit damals ist die Zahl der Ausländer in Deutschland doch signifikant gesunken!? ... Sylt weist also den Weg in die Zukunft! Genau wie der Versuch, den NS zu rehablitieren, positiv umzudeuten oder jedenfalls zu entlasten. Das tut die alte Rechte seit 80 Jahren und hat damit immense (meta-)politische Geländegewinne erzielt! Dort gilt es anzusetzen! Wir sollten diese Frage zu unserem absoluten Schwerpunktthema machen! 

Valjean72

29. Mai 2024 13:54

@deutscheridentitaerer: "Entlarvend, wieviele Kommentatoren sich hier scheinbar von den Sylter Schnöseln "verhöhnt" fühlen, ohne dass diese irgendeinen Anlass dafür gegeben haben."
---
 
Sie drücken das meiner Ansicht nach vollkommen richtig aus: entlarvend.
 
Wer hier das Framing von BILD & Co. übernimmt und von Schnöseln schreibt und spricht, der ist entweder sehr unbedarft oder der meint es vielleicht doch nicht ganz so ernst mit patriotischer Opposition zum herrschenden Kartell etablierter Parteien und Mainstream-Medien.
 
Natürlich ist es für dieses Kartell ein absolutes Schreckensszenario, wenn ihnen nicht nur die Landjugend der mitteldeutschen Provinz zu entgleiten droht, sondern auch wohlsituierte Abkömmlinge in den gutbürgerlichen Wohnbezirken westdeutscher Großstädte.

Le Chasseur

29. Mai 2024 14:02

@deutscheridentitaerer"Entlarvend, wieviele Kommentatoren sich hier scheinbar von den Sylter Schnöseln "verhöhnt" fühlen, ohne dass diese irgendeinen Anlass dafür gegeben haben. Gleich reiht man sich in den widerlichen Hetzmob, schimpft auf die Opportunistenfressen und Anywheres."
Verhöhnt fühle ich mich nicht. Aber echtes Mitleid empfinde ich auch nicht. Papi zahlt den Staranwalt, und Dank der väterlichen Connections hat man auch bald einen neuen gutbezahlten Job, vielleicht nicht mehr in Hamburg oder München, sondern in Brüssel, oder in Paris, oder in London...
"Da hat sich ja echt einiges an Ressentiment angestaut."
Allerdings. Kenne diese Typen vom Studium.

kikl

29. Mai 2024 14:20

Ich glaube nicht, dass es hier allein um Provokation geht, denn dazu ist das Thema viel zu heikel. Diese Provokation hätten sich die jungen Damen und Herren im Nobelstrandlokal gewiss im nüchternen Zustand niemals zugetraut, weil sie wissen, was sich gehört oder was "man" tut oder nicht tut. Das ist aus ihnen herausgeplatzt.
Zum Thema "Rassismus". Gegen welche "Rasse" wendet sich denn der Spruch "Ausländer raus!"? Sind Ausländer eine Rasse? Wenn ich einem Gast bedeute, er möge gehen, also raus, bin ich das "gastfeindlich"?
Ich denke nicht, aber das ist die "Logik" hinter dem Rassismusvorwurf. Der Mainstream eskaliert kopflos nur wieder seine pavlovschen Reflexe. Zu einem rationalen Diskurs sind sie schon lange nicht mehr in der Lage.  
Natürlich ist die Parole verkürzt und zugespitzt. Gemeint werden diejenigen illegalen Migranten sein, die auf Deutschlands Straßen sehr viel Stress machen, um es höflich auszudrücken. Ihrem Groll darüber können Deutsche keine Luft verschaffen, weil sie sofort an den ÖRR-Pranger gestellt werden.  Aber auch zugespitzte Parolen müssen in einem liberalen Rechtsstaat erlaubt sein. Davon sind wir meilenweit entfernt.

deutscheridentitaerer

29. Mai 2024 14:44

@LeChasseur
Es gibt überall solche und solche. Nur weil einer in überteuerten Bars verkehrt und den Pullover über die Schultern trägt, ist er kein Arschloch.
Sie verkennen außerdem die Machtverhältnisse. Diese Typen, vor allem die junge Frau, wurden in nie zuvorgewesener Weise sozial vernichtet. Gegen einen von den höchsten Staatsämtern unterstützten Internetmob hilft weder ein Staranwalt noch ein paar Millionen auf dem Konto der Eltern. Es würde nicht nicht wundern, wenn sich die Frau umbringt.
 
Wer da kein Mitleid hat, sollte sich wirklich mal hinterfragen.

Laurenz

29. Mai 2024 14:53

@Maiordomus @L. ... Umso länger Tim Kellner Öffentlich-Rechtliche Schundfunk - Sendungen zitiert, umso unerträglicher werden Seine Sendungen. Die Sendungen Kellners sind dann gut, wenn die Zitate kurz & knackig bleiben. Es ist aber auch nicht so einfach, täglich Nachrichten mit dunklem Humor aufzubereiten. Zudem muß Sich Kellner auch noch mit den Ministerien einschlägiger weiblicher Minister-Simulanten vor Gericht prügeln. Die letzte Sendung war ganz gut gelungen. https://youtu.be/0aTLDQFI55o

Waldgaenger aus Schwaben

29. Mai 2024 14:53

Interessant wie abrufbar Neid auf "die da oben" in Deutschland ist, auch bei den Rechten. Die SPD wird bei der nächsten Wahl voll darauf setzen. Die Deutschen dulden lieber Unfreiheit als Ungleichkeit. Auch wenn es mir beschissen geht, Hauptsache dem Nachbarn geht es auch schlecht.
BTW: "Papi zahlt den Staranwalt"
Den braucht es vielleicht gar nicht.
 https://www.vorwaerts.de/inland/nach-eklat-auf-sylt-warum-auslaender-raus-rufe-allein-nicht-strafbar-sind
Und wenn es doch juristische Folgen hat, dann wahrscheinlich ein Strafbefehl über ein paar tausend Euro, für den man dann auch keinen "Staranwalt" braucht. 
 

Mitleser2

29. Mai 2024 15:08

Wieso echauffieren so hier so viele über "Ausländer raus". Letztlich ist das nur überspitzt Sellners Remigration. Wollen das nun Rechte oder nicht? Ist derbe Sprache verboten?

Le Chasseur

29. Mai 2024 15:13

@kikl
"Natürlich ist die Parole verkürzt und zugespitzt. Gemeint werden diejenigen illegalen Migranten sein, die auf Deutschlands Straßen sehr viel Stress machen, um es höflich auszudrücken."
Gegen die offenbar auch schon länger hier lebende Türkischstämmige etwas haben, Sellner hat es in seinem Beitrag ja bereits erwähnt: https://www.schwaebische.de/politik/stuttgart-auslaender-raus-parolen-auf-schlossplatz-bei-galatasaray-2561954

Dr Stoermer

29. Mai 2024 15:16

"Die herrschende Klasse spürt, daß hier etwas ins Rutschen gerät."
Die Klasse, die Rutschen spürt, ist die verwaltende, aufsehende, Briefings ausführende, Belohnungen einstreichende. Herrschaft hat sich noch nie auf dem Marktplatz ausgeprügelt. Die Inversionen, Repressionen und Delegitimationen sind Ergebnis längst zurechtgerutschter, sich aber nicht akklamtiv erklärender Herrschaftsveränderung, die sich im Zuge eines klugen Change Managemets die Mitmachbereitschaft der übernommenen Belegschaft herstellt. Es singen ja nicht Teilnehmer des Sommerfestes in Schnellroda, sondern Schampus-Säufer UND Ausländer. Wer wirklich seine eigene Herrschaft fortführen wollte, würde sich nicht so lächerlich machen.

Laurenz

29. Mai 2024 15:44

@MS ... mir war dieser Italo-Schlager nicht geläufig, der ging quasi an mir vorbei. Die Nummer ist quasi schon Asbach (2001) & wie bei vielen populären Nummern entwickelt sich daraus eine Art Kultur. Es gibt locker 20 oder mehr Aufnahmen mit Orgel im Netz. https://youtu.be/ESHBfeux8WA
Die Nummer ist auch bei kirchlichen Hochzeiten sehr beliebt.
https://youtu.be/CcJQd1Hyn1s
Hier eine Orchester-Version, leider mit nur durchschnittlicher Stimme, https://youtu.be/aSKqKzojfzg
Hier eine klassische Quintett-Version https://youtu.be/aSKqKzojfzg
Hier eine Mittelalter-Markt-Version https://youtu.be/1oGlUHcp_to
Hier eine Orchester-Version aus dem heutigen Meloni-Funk, aber ich gehe davon aus, die Aufnahme ist Fake. Weiß ich aber nicht wirklich. 
https://youtu.be/Gujq8ZshiFk
Die hier ist echt. https://youtu.be/aQsP6FGfAyM
Der Deutsche Zusatz-Text wird nie mehr das kollektive Gedächtnis verlassen. Die Nummer ist gelaufen. Verbote waren schon immer die beste Promo... Gigi D’Agostino & Seine Mitautoren werden stinkereich.

Franz Bettinger

29. Mai 2024 15:46

An der Melodie bereits klebt seit Sylt nun Die Eine Message auf ewig egal welcher Text neu geplärrt werden wird: „Dd den Dn, Ausländer schaut’s!“ oder: „...Schwarzwälder schaut’s!“ Hätte Monsieur Haltungszwang daran etwas auszusetzen? Muss er die Melodie verbieten? Wie weit will er die roten Linien verschieben?

Artabanus

29. Mai 2024 16:04

"Deutschland den Deutschen, Ausländer raus", der Satz ist doch schon sehr alt. Er reimt sich zufällig auf die Melodie von L'amour toujours. Der Gesang war doch ursprünglich nur als politisch unkorrekter Witz gemeint. Niemand, der hier mitsingt will ernsthaft alle Ausländer rausschmeissen.
Die Reaktionen der Staatlichen Institutionen und der Medien darauf belegen deren geistigen Bankrott.
 

rotenburg

29. Mai 2024 16:29

@deutscheridentitaerer:
Manchmal hat man so Aha-Erlebnisse. Ich dachte bis zu diesem Zeitpunkt, wenn Linke "Rechte" so karikieren, als würden sie "Ausländer raus"-rufen oder sich mit der Parole identifizieren, dass es sich dabei um eine reine Propaga-Lüge handelt, um alles, was rechts von der MItte ist, schlecht zu machen und Kritik an der Migrationspolitik zu diskriditieren. Jetzt habe ich gelernt: Das ist keine Erfindung der Linken, solche Leute gibt es tatsächlich. 
 

deutscheridentitaerer

29. Mai 2024 16:55

@rotenberger
 
Meine Güte, wie habe Sie denn hier her gefunden? Sie haben schon mitgekriegt für welches griffige Schlagwort der Autor obigen Artikels neulich einen bundesweiten Bekanntheitssprung erfahren hat? Leute gibt's man muss sich immer wieder wundern.

Maiordomus

29. Mai 2024 17:02

@L. Kann Ihre hier Kurzanalyse zu nennende Kommentierung der "Schundfunk"-Parodien nachvollziehen, wobei es aber offenbar sogar Ihnen zu viel werden konnte. Dass sie (klein geschrieben) ihn noch nicht zur Strecke gebracht haben, verwundert mich, spricht für seine Nehmerqualitäten. Es gab bis vor drei Jahren eine maskierte Art Tagesschau mit zwei Sprechern, einem "Normalen" und einer Art "Zwerg", die sang. und klanglos verschwunden ist, technisch professioneller gemacht als der von Ihnen hier immer mal wieder Zitierte, dessen Werbeeinlagen jeweils Abschalten hervorrufen. Als fast einziger vermag Steimle zu berühren, der seinen angestellten Job aber trotz Qualitäten offenbar analog zu einem Mitarbeiter von SiN preisgeben musste. Dann gibt es noch zu viele Typen, die wegen ihrer offensichtlichen Geschäftsinteressen ungeniessbar sind, sie beschmutzen die Marktlücke. 

Maiordomus

29. Mai 2024 17:04

@rotenburg. Eine betrübliche leider nicht verwunderliche Erkenntnis.  

deutscheridentitaerer

29. Mai 2024 17:12

@LeChaseur
Die Türken haben das wiederum wohl tatsächlich ironisch, wenn nicht gar höhnisch gesungen. Es tut mir leid (wobei, eigentlich nicht), aber für sich einstehen muss der Deutsche selbst oder es macht eben keiner.

Le Chasseur

29. Mai 2024 17:35

@deutscheridentitaerer"Gegen einen von den höchsten Staatsämtern unterstützten Internetmob hilft weder ein Staranwalt noch ein paar Millionen auf dem Konto der Eltern. Es würde nicht nicht wundern, wenn sich die Frau umbringt." Quatsch.

Liselotte

29. Mai 2024 17:53

Nun lacht doch mal und heult nicht gleich, weil der Schlag auf den Nagel halt nur halb sitzt. Immerhin ist es ein unverhoffter Schlag in die halbrichtige Richtung. Ich sehe das wie Valjean72 13:54, letzter Satz.

Liselotte

29. Mai 2024 17:58

@rotenburg 16:29: aber warum gibt es die, weil sie es mit der Migrantenheiligsprechung überzogen haben. Dann tauchen halt auch mal weniger zieselierte, alte Memes auf.

Old Linkerhand

29. Mai 2024 18:09

Mich erinnert die ganze Geschichte an Krachts Faserland. 

Laurenz

29. Mai 2024 18:15

@Rotenburg @DeutscherIdentitärer ... solche Leute gibt es tatsächlich ... mehr als ethnische Deutsche auf dem Planeten & das sind etwa nicht ganz 100 Mio. Recherchieren Sie einfach mal ethnische oder religiöse Konflikte. 

Laurenz

29. Mai 2024 20:23

@Maiordomus @L. ... Bedenken Sie, daß Tim Kellner das nicht alleine macht. Er hat ein Team. Ich klicke über die kurzen Werbeeinlagen immer weg. Man kann das immer daran erkennen, daß Er die Werbung mit der blond perückten Transe beendet, die uns "Yes, absolutely" entgegenwirft. Kellner unterhält mit einem Teil Seiner Einnahmen eine größere Tafel für arme Tierbesitzer. YouTube (Google) hat Ihm die Monetarisierung des Kanals genommen. Er kann also nur auf Telegram etc. monetarisieren & durch den Verkauf Seiner Germanen- & Lovepriest-Kollektionen Geld einnehmen. Ab & an bewirbt Er neben Seinen beiden Eigenen Büchern auch welche anderer (rechten) Verlage. Für Seine Prozesse gegen Regime-Parteigänger bekommt Er auch Spenden. Auf Seine Pension als Polizist hat Er verzichtet. Er sendet jetzt wöchentlich auf Auf1, aber Auf1 wird Ihm nicht viel entrichten können. Auf jeden Fall trägt Er dazu bei, daß Auf1 die eigene Reichweite erhöhen kann.

ofeliaa

29. Mai 2024 20:46

Also mir tun die Betroffenen tatsächlich sehr leid. Ich verstehe nicht, wie man eine Studierende deswegen von einer Uni exmatrikulieren kann. Was hat das damit zu tun, wie gut sie Inhalte lernen und verinnerlichen und ihren Abschluss machen kann? Es ist erschreckend - zumal (ich bin derzeit selbst Student) an der Universität wirklich viele offen links bis linksextreme Studenten sind. Für die Palästina Demonstrationen an unserer Universität kam die Polizei - ist ja auch in Ordnung - nur es wird eben ein riesiger Aufwand betrieben dafür, dass die Palästina-Demonstranten sicher ihre Gesinnung propagieren können - aber wenn Studenten irgendwo betrunken ein Lied singen, dann ist das der Universität "zu viel". Ausser dem kann ich dazu nichts mehr sagen - mir fehlen die Worte. Generell hoffe ich jetzt für die Betroffenen, dass es dennoch irgendeine Form von Rechtssystem gibt, dass dieser Exmatrikulation entgegenwirkt. Bei manchen Menschen hängt da die komplette Existenz daran, sie haben Geld und Zeit in ein Studium investiert. Für mich ist es eine Verletzung der Menschenwürde, wenn man Menschen einfach so mir nichts dir nichts, exmatrikuliert. Man wünsche den Betroffenen alles Gute. 

Nitschewo

29. Mai 2024 21:24

Irgendwie kommt es mir vor, als wäre man pikiert ob der deutlichen Worte und möchte das Lied nur mit spitzen Fingern anfassen. Aber sowohl die Prolls aus Sachsen als auch die Pullunderträger aus dem hohen Norden sagen doch letztlich auch nichts anderes, als was hier seit Jahren laut gedacht wird. Wo also ist das Problem? Das kann ich Ihnen sagen, es stinkt nach Angst bei Ihnen hier. 

Gracchus

29. Mai 2024 21:32

Hilfe, ich will auch in die stille Klause (würde mich tatsächlich interessieren, wie's da war)!
Die deutsche polit-mediale Psychose hält man ja kaum aus. Was BILD veranstaltet hat, ist einfach nur widerwärtig. Wie MS, obwohl er seit Jahren viel, viel mehr auszuhalten hat, da noch einen positiven Spin reinbringt ... ich bleibe skeptisch, bis sich "bürgerlicher Ungehorsam" offen und offensiver zeigt. 
 

Jan

29. Mai 2024 21:37

Teil I
Wie rechts ist bzw. war die deutsche Oberschicht? Was Sylt betrifft sicherlich etwas rechter als der Bundesdurchschnitt. Nicht die Insulaner, sondern die dortigen Ferienhausbesitzer und Nobel-Urlauber. Kenne die Insel seit meiner Kindheit in den 70ern. Sylt war für mich immer viel Hamburger Oberschicht, Springer, Gruner + Jahr, gefolgt von Düsseldorf (Schreibtisch des Ruhrgebietes). Letztendlich die Wirtschaftswundergeneration, nicht selten mit NS-Vergangenheit, rechtskonservativ, aber stubenrein (nicht mehr nach heutigen Maßstäben), gesellschaftlich etabliert und von der CDU in die bundesrepublikanische und transatlantische Konsensdemokratie eingebunden. Die meisten typische WamS-Leser und klassische CDU-Wähler. Musste die letzten Tage viel an Krah und seine Aussage zur Einhegung und Neutralisierung des Konservatismus durch die CDU denken: Dregger & Co. haben kein politisches Erbe hinterlassen. Vollkommen richtig. 
 

Jan

29. Mai 2024 21:40

Teil II
Ebenso rechtskonservative Journalisten wie Claus Jacobi nicht. Auch er war leidenschaftlicher Sylt-Urlauber und seine Kolumnen sind im heutigen Mainstream nicht mehr vorstellbar. Man schaue sich diese sehenswerte (und unterhaltsame) Sylt-Dokumentation von 1972 an, die damalige deutsche Oberschicht, Jacobi kommt auch vor. Die jungen Erwachsenen vom Pfingst-Skandal im "Pony" sind im Prinzip die Enkelgeneration der damaligen Leute. Bei all dem Dünkel, dem Materialismus, dem zynischen "Faserland"-Nihilismus und -Hedonismus und dem weiten gesellschaftlichen Abstand zu prekären Milieus: Ich kann mir bei diesen Familiengeschichten nicht vorstellen, dass den heutigen Richkids der dramatische Verfall Deutschlands - und damit auch der eigenen familären Traditionslinien - so völlig egal ist. Nicht allen. Vielleicht ist an Pfingsten auch einfach mal Druck und Frust vom Kessel abgelassen worden. Die Enthemmung kam nicht nur vom Alkohol her. Unmut macht sich auch in Teilen der Oberschicht breit. Und vermutlich reagiert die Berliner Politik auch deswegen so scharf. Man hat Panik, dass jetzt auch oben was wegbröckelt. Da wo Macht ist.    

Ordoliberal

29. Mai 2024 21:55

Wenn ich diese ordinäre, jede musikalische Intelligenz beleidigende Melodie höre, kriege ich auch Lust, ordinäre Texte darauf zu dichten. Das nennt man Verhöhnen durch Spiegeln, eine kleine Rache am Komponisten, der mit so etwas reich wird, aber auch am Milieu, das so etwas hören will.
@Wuwwerboezer: Es ist möglich, dass das das Motiv der "Sylt-Schnösel" war. Aber ich bezweifle es.
"Am unteren und am oberen Rand der Gesellschaft sind die Menschen ziemlich gleich." Ich weiß nicht mehr, wer diese treffende Beobachtung gemacht hat, aber es würde erklären, warum Sylt-Schnösel und Malle-Urlauber in einer Popkulturgesellschaft denselben Geschmack haben.
@Dr Störmer: Die herrschende Klasse in Deutschland ist die bürgerliche Klasse der Mitläufer. Mitläufer herrschen besonders gut und effektiv über Mitläufer. So erklären sich die Herrschaftsstrukturen an Universitäten, in großen Firmen und in politischen Parteien.

rotenburg

29. Mai 2024 22:04

@deutscheridentitaerer
Ich will nur wissen, ob ich Sie richtig verstehe. Sie wollen sagen, dass Martin Sellners Begriff der "Remigration" nur ein griffiges Schlagwort für "Ausländer raus" ist?
 

rotenburg

29. Mai 2024 22:23

@Sellner "Die hysterische Reaktion läßt tief blicken. Die herrschende Klasse spürt, daß hier etwas ins Rutschen gerät."
Da kommt gar nichts ins Rutschen. Die ziehen seit vierzig Jahren dieselbe Show ab und freuen sich, wenn ihnen jemand so bereitwillig die Vorlage für ihr Drehbuch liefert. Der eine redet über die SS, die anderen rufen "Ausländer raus."
Das läuft aus Sicht der "herrschenden Klasse" alles Bestens. Zu erst wird die AfD auf unter 15 % gedrückt und die Stimmung für das Verbotsverfahren geschaffen. Am Ende machen die den Sack zu. Das läuft nach Plan. 
 
 

deutscheridentitaerer

29. Mai 2024 22:52

@rotenberg
Eine Zuspitzung, ja.

Le Chasseur

29. Mai 2024 23:44

@rotenburg"Der eine redet über die SS, die anderen rufen "Ausländer raus."Das läuft aus Sicht der "herrschenden Klasse" alles Bestens. Zu erst wird die AfD auf unter 15 % gedrückt"
Was bei den Kommunalwahlen in Thüringen ja schon mal bestens funktioniert hat.
@ofeelia
"Generell hoffe ich jetzt für die Betroffenen, dass es dennoch irgendeine Form von Rechtssystem gibt, dass dieser Exmatrikulation entgegenwirkt. Bei manchen Menschen hängt da die komplette Existenz daran, sie haben Geld und Zeit in ein Studium investiert."
Wenn alle Stricke reißen, geht sie halt für ein Jahr an die London School of Economics and Political Science und macht ihren Master in „Public International Law“.

Volksdeutscher

30. Mai 2024 00:21

@rotenburg - "Das läuft aus Sicht der "herrschenden Klasse" alles Bestens. Zu erst wird die AfD auf unter 15 % gedrückt und die Stimmung für das Verbotsverfahren geschaffen. Am Ende machen die den Sack zu. Das läuft nach Plan."
Sie trauen den Volk- und Kulturzersetzern zu viel Intelligenz und Potenz zu. Denn deren Reaktionen zeigen ein ganz anderes Bild: Wer seiner Macht sicher ist, bedarf nicht wegen solcher Lapalien die Muckis spielen zu lassen. Hysterie ist alles andere als Zeugnis der Selbstsicherheit. Man braucht den politischen Feind nicht größer an die Wand zu malen als er ist.

Adler und Drache

30. Mai 2024 09:11

Interessant, dass das so ... tja, undifferenziert aufploppt. Wo doch selbst die NPD ihre Forderungen auf "KRIMINELLE Ausländer raus!" abgeschmolzen hatte. 
Im bisher Unsagbaren verdichtet sich etwas, was aus der Lebenserfahrung resultiert, und macht es sagbar. Die Terminologie der Ideologie wird zur Terminologie der Pragmatik.
Sind wir schon über den grünen Zenit? Manchmal sieht es so aus. Hoffentlich zieht sich die Agonie nicht ewig hin.  

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