Europäische Notizen (5): Gemeinschaft in Tschechien

Nicht nur für die BRD, sondern für ganz EU-Europa ist 2024 eine Art Superwahljahr. So auch für unsere Nachbarn in Tschechien. Zwar findet die Abgeordnetenhauswahl (vergleichbar unserer Bundestagswahl) erst 2025 statt; doch in diesem Jahr folgten auf die EU-Wahl im Juni kürzlich, im September, die Regionalwahlen.

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

Zur Erin­ne­rung: Bei der EU-Wahl gewann die Par­tei ANO (Ja) des »Popu­lis­ten« Andrej Babiš mit 26,1 Pro­zent (+4,9, das sind 7 der 21 tsche­chi­schen Sit­ze in Brüssel/Straßburg). Das libe­ra­le Wahl­bünd­nis SPOLU (Gemein­sam) aus Bür­ger­de­mo­kra­ten (ODS), Top 09 und Christ­de­mo­kra­ten (KDU-ČSL) mit Spit­zen­kan­di­dat Alex­an­dr Von­dr kam ledig­lich auf 22,3 Pro­zent (6 Sit­ze) – es sind dies drei regie­ren­de Par­tei­en in Tschechien. 

Die vier­te Regie­rungs­par­tei der Pira­ten trat allein an und fiel auf 6,2 Pro­zent (1 Sitz), die fünf­te – und damit letz­te – Regie­rungs­par­tei ist die Par­tei STAN (Bür­ger­meis­ter­par­tei), die 8,7 Pro­zent erzie­len konn­te (2 Sit­ze).Wei­te­re EU-Par­la­men­ta­ri­er kön­nen sowohl Kom­mu­nis­ten (fast 10 Pro­zent, 2 Sit­ze) als auch das Wahl­bünd­nis aus Pří­sa­ha (Eid) und Moto­ris­té sobě (Auto­fah­rer­par­tei) ent­sen­den (2 Sit­ze), da man 10,26 Pro­zent erzielte. 

Aber auch die AfD-Part­ner­par­tei Svo­bo­da a pří­má demo­kra­cie (SPD, Frei­heit und direk­te Demo­kra­tie) errang ein Man­dat im Bünd­nis mit der Tri­ko­lo­ra; die rech­te Alli­anz kam auf 5,9 Pro­zent (1 Sitz) bei einer Wahl­be­tei­li­gung von 36,5 Pro­zent: ein Rekord­wert in Tsche­chi­en für eine EU-Wahl. 

Am 20. und 21. Sep­tem­ber folg­ten dann die Regio­nal­wah­len. In 13 von 14 Kra­jen (ähn­lich den Bun­des­län­dern) wur­de gewählt. Die Ten­denz, die Fünf­par­tei­en­re­gie­rung abzu­stra­fen, setz­te sich fort. Ins­be­son­de­re die Pira­ten stürz­ten ab und kamen im lan­des­wei­ten Schnitt auf nur noch 3,87 Pro­zent. Wahl­sie­ger ist ein­mal mehr ANO (35,38 Pro­zent), wobei die star­ken Zuge­win­ne (+ 13,56) zumin­dest in Tei­len auch auf Kos­ten der rech­ten SPD erzielt wur­den, die auf 6,48 Pro­zent kam (-2,87).

Man kann es kurz fas­sen: 2025 wird das Jahr von Andrej Babiš wer­den, der sich aller Vor­aus­sicht und aller Demo­sko­pie nach sei­ne Koali­ti­ons­part­ner wird aus­su­chen kön­nen. Eine »Brand­mau­er« gibt es in Prag frei­lich nicht; daher ist es eine Opti­on, daß der Mil­li­ar­där mit der SPD zusam­men­geht – sofern die­se ihr star­kes 2021er Ergeb­nis (9,6 Pro­zent) halb­wegs hal­ten wird kön­nen; man darf jedoch von einem leich­ten Abwärts­trend ähn­lich den Regio­nal­wah­len aus­ge­hen, so daß am Ende die natio­na­le Kraft mit 5 bis 7 Pro­zent (Stand jetzt) durchs Zie­le gehen dürfte.

Apro­pos SPD: Am Wochen­en­de nach den Regio­nal­wah­len, vom 27. bis 29. Sep­tem­ber, fand in der tsche­chi­schen Haupt­stadt ein Semi­nar der Jun­gen Alter­na­ti­ve (JA) Sach­sen statt. Die AfD-Jugend um Alex­an­der Wies­ner und Len­nard Schar­pe ist bes­tens mit den tsche­chi­schen Rech­ten ver­netzt; ver­gan­ge­ne Tref­fen fan­den u.a. in Aus­sig (Ustí nad Labem) statt. Dies­mal ver­sam­mel­te man rund 40 Teil­neh­mer aus Sach­sen, Tsche­chi­en, Polen (Kon­fe­derac­ja), Ungarn (Mi Hazánk Moz­ga­lom) und der Schweiz, denen ein inter­es­san­tes Pro­gramm gebo­ten wurde.

Am Frei­tag stand u.a. eine aus­führ­li­che Par­la­ments­be­ge­hung, die Besich­ti­gung der SPD-Räum­lich­kei­ten und ein Vor­trag des Par­tei­chefs Tonio Oka­mu­ra – Unter­neh­mer, Halb­ja­pa­ner, ehe­ma­li­ger Vize­prä­si­dent des Abge­ord­ne­ten­hau­ses – auf dem Pro­gramm. Deut­lich wur­de bereits da, daß die SPD, die gemein­sam mit der AfD im EU-Par­la­ment der Frak­ti­on Euro­pe of Sove­reign Nati­ons (ESN) ange­hört, kei­ne Welt­an­schau­ungs­par­tei, aber auch kei­ne Samm­lungs­par­tei unter­schied­li­cher patrio­ti­scher Strö­mun­gen ist.

Die 2015 gegrün­de­te SPD kann eher als »klas­sisch« rechts­po­pu­lis­ti­sche Kraft mit »dün­ner Ideo­lo­gie« (Micha­el Fre­deen) bezeich­net wer­den: Haupt­the­men sind isla­misch-ara­bi­sche und afri­ka­ni­sche Zuwan­de­rung, der Kampf gegen poli­ti­sche Kor­rekt­heit und ein all­ge­mei­ner Anti-Eli­ten-Dis­kurs, der beson­ders in Bezug auf die EU-Domi­nanz mit Schär­fe gepflegt wird.

Ein Pro­blem für die SPD könn­te nach mei­nem Dafür­hal­ten der Umstand sein, daß die­se obli­ga­to­ri­schen »rechts­po­pu­lis­ti­schen« Sujets medi­en­wirk­sam und mas­sen­kom­pa­ti­bel auch von ANO und Andrej Babiš auf­ge­grif­fen wer­den – die neun Jah­re alte SPD muß sich the­ma­tisch daher wohl erst noch zu einer inte­gra­len Rechts­par­tei mit brei­te­rem The­men­spek­trum wei­ter­ent­wi­ckeln, wenn sie sich dau­er­haft zwei­stel­lig rechts der füh­ren­den ANO eta­blie­ren möchte.

Einer der Pra­ger SPD-Abge­ord­ne­ten (im Par­la­ment gibt es derer 20 von 200 ins­ge­samt) teil­te mir auf mei­ne dies­be­züg­li­chen Beden­ken mit, daß man künf­tig tat­säch­lich auch ande­re The­men wie die Wohn­pro­ble­ma­tik im Haupt­stadt­raum auf­grei­fen möch­te. Der gras­sie­ren­de »Über­tou­ris­mus« an der Mol­dau sor­ge nicht zuletzt dafür, daß – ähn­lich wie in Bar­ce­lo­na – eine kras­se Wohn­raum­ver­knap­pung zulas­ten der Ein­hei­mi­schen zu kon­sta­tie­ren sei. Feri­en­woh­nun­gen, Zweit­woh­nun­gen und ähn­li­che Optio­nen ver­rin­gern qua­li­ta­tiv wie quan­ti­ta­tiv den vor­han­de­nen Lebens­raum der Pra­ger und Rand­pra­ger. Das The­ma gewin­ne daher an Bedeutung.

Die­ses Gespräch war am Pra­ger Wochen­en­de kei­ne Aus­nah­me: Die all­ge­mei­ne Herz­lich­keit der Par­tei­ver­tre­ter, die – ob jung oder älter – fast aus­nahms­los lupen­rei­nes Deutsch spra­chen, ermög­lich­te pro­blem­los und ohne Sprach­bar­rie­ren inten­si­ve Gesprä­che über die Situa­ti­on der SPD in Tsche­chi­en (es gibt kei­ne Aus­gren­zung, ANO gräbt vie­le Wäh­ler ab, man sieht als Haupt­geg­ner die links­li­be­ra­len Pira­ten usw.), aber auch zu deutsch-tsche­chi­schen Fragen.

Als Eck­art-Kolum­nist, mit­hin als Autor einer Zeit­schrift also, die von der volks­tums­ori­en­tier­ten Öster­rei­chi­schen Lands­mann­schaft (ÖLM) her­aus­ge­ge­ben wird, inter­es­sier­te mich natür­lich ins­be­son­de­re der Blick der SPD-Kader auf die Situa­ti­on der ver­blie­be­nen 25.000 Deut­schen im Land, die über­wie­gend zwi­schen Eger (Cheb) und Jáchy­mov (Sankt Joa­chims­thal) sowie rund ums mäh­risch-schle­si­sche Trop­pau (Opa­va) leben.

Doch zu mei­ner Über­ra­schung hat­te kei­ner der SPD-Gesprächs­part­ner Kennt­nis von der deut­schen Min­der­heit als orga­ni­sier­ter Kraft; all­ge­mei­ner Tenor war: Man sei ihnen prin­zi­pi­ell zuge­wandt, sofern man sie wahr­näh­me. Ein Umstand, der viel über die Mar­gi­na­li­sie­rung der Deut­schen in Böh­men, Mäh­ren und dem tsche­chi­schen Teil Schle­si­ens ver­rät und den durch­aus reich­lich exis­tie­ren­den Orga­ni­sa­tio­nen der Deut­schen (vom Bund der Deut­schen über den Ver­band der Deut­schen bis hin zu diver­sen loka­len Kul­tur- und Sprach­ver­ei­nen) schmerz­haft bewußt machen dürf­te, wie wenig man über­haupt noch gesell­schaft­lich wahr­ge­nom­men wird.

Posi­tiv kann hin­ge­gen ver­bucht wer­den, daß sowohl Man­dats­trä­ger der SPD als auch ihre Jugend­ver­tre­ter aus­nahms­los deutsch­freund­lich auf­tra­ten – von gegen­sei­ti­gen Res­sen­ti­ments oder his­to­ri­schen Vor­be­hal­ten war nichts zu spü­ren, dafür ehr­li­ches Inter­es­se und auf­rich­ti­ge Bewun­de­rung für die vita­le non­kon­for­me Sze­ne­rie in Deutschland.

Zwei wei­te­re Aspek­te des Wochen­en­des möch­te ich anrei­ßen, und zwar nicht das Podi­um mit Irm­hild Boß­dorf (MdEP), JA-Kader Schar­pe und mir (dies wird noch als Video ver­öf­fent­licht), son­dern folgendes:

Zum einen ist der Vor­trag von Patrik Orosz zu nen­nen. Der jun­ge Beauf­trag­te für Aus­lands­kon­tak­te der unga­ri­schen Rechts­par­tei Mi Hazánk Moz­ga­lom (Bewe­gung für unse­re Hei­mat) sprach über die Lage Ungarns und natür­lich auch über die Son­der­rol­le sei­ner natio­na­len Par­tei als rech­ter Oppo­si­ti­on gegen eine kon­ser­va­ti­ve Regie­rung unter Orbán.

Da die rech­te Pro-Orbán-Posi­ti­on in unse­rem Milieu hin­rei­chend bekannt sein dürf­te, gebe ich an die­ser Stel­le in Stich­punk­ten Oros­zs’ nicht min­der rech­te Ein­wän­de gegen eine Fidesz-freund­li­che Per­spek­ti­ve wie­der, die er auf mei­ne expli­zi­te Nach­fra­ge wie folgt darlegte:

  1. Orbán bekämp­fe ille­ga­le Migra­ti­on, for­cie­re aber lega­le Migra­ti­on, die er als Gast­ar­bei­ter­be­fris­tun­gen ver­schlei­ert – als volks­treue Kräf­te sei­en sie gegen bei­de Vari­an­ten der Zuwanderung.
  2. Fidesz-Kor­rup­ti­on ersti­cke das Land – Cli­quen­wirt­schaft und Olig­ar­chi­sie­rung leh­nen sie ab.
  3. Die Medi­en sei­en auf­ge­teilt unter Orbán-Getreu­en auf der einen Sei­te und links­li­be­ra­len Inter­es­sen­grup­pen auf der ande­ren – sie wol­len einen media­len Neu­an­fang für Ungarn.
  4. Das Land wer­de zer­stü­ckelt, ver­kauft und zuge­baut – die Ver­städ­te­rung durch Orbáns Poli­tik sei für Mi Hazánk ein zen­tra­les Pro­blem, die Land­wirt­schaft als Herz­kam­mer der klas­si­schen unga­ri­schen Wirt­schaft dar­be auch deshalb.
  5. Orbán sei zwar ver­bal Kiew-kri­tisch, las­se aber de fac­to die Waf­fen des Wes­tens pas­sie­ren und ver­nach­läs­si­ge über­dies die Belan­ge der unga­ri­schen Min­der­heit in der West­ukrai­ne – Mi Hazánk befür­wor­te hin­ge­gen eine kla­re Veur­tei­lung der Selen­sky-Regie­rung, eine star­ke Par­tei­nah­me für Aus­lands­un­garn und eine strikt kri­ti­sche Hal­tung zur EU und NATO.

Zum ande­ren zu erwäh­nen sind die guten Gesprä­che mit zwei Ver­tre­tern der Kon­fe­derac­ja aus Polen, genau­er: aus der Regi­on Ost-Gör­litz (Zgor­zel­ec) bzw. Hirsch­berg (Jele­nia Góra) in Nie­der­schle­si­en. Bei­de gehö­ren der natio­nal­li­be­ra­len Par­tei Nowa Nad­zie­ja an, die mit drei EU-Abge­ord­ne­ten Teil der AfD-EU-Frak­ti­on ESN ist. 

Einer von ihnen spricht makel­lo­ses Deutsch, und ihn befrag­te ich zur Lage der deut­schen Min­der­heit in Nie­der- und Ober­schle­si­en, die unter der PiS-Regie­rung unter neu­en Repres­sio­nen wie der mas­si­ven Ein­schrän­kung des Deutsch­un­ter­richts für deutsch­stäm­mi­ge Kin­der zu lei­den hat­te. Sei­ne Posi­tio­nie­rung war höf­lich-zurück­hal­tend: Als Kraft der Frei­heit wür­den sie auch für die orga­ni­sche deut­sche und sla­wisch-schle­si­sche (»schlon­zaki­sche«, »was­ser­pol­ni­sche«) Min­der­heit in Polen Frei­heits­rech­te affir­mie­ren, d.h. auch Schul­un­ter­richt u. dgl. ermöglichen. 

Eben­so höf­lich gab er mir aber zu ver­ste­hen, daß die ande­ren bei­den Rechts­par­tei­en in der Kon­fe­derac­ja (Ruch Naro­do­wy und Kon­fe­derac­ja Koro­na Pol­skiej) hier womög­lich noch ande­re Stand­punk­te ein­neh­men wür­den – eine The­se, die durch Inter­net­ar­ti­kel, Par­la­ments­re­den und ent­spre­chen­de Posi­tio­nie­run­gen als belegt gel­ten kann, wobei man ergän­zen muß, daß das anti­deut­sche Level der PiS bei Kon­fe­derac­ja kei­nes­wegs erreicht wird, was zumin­dest hof­fen läßt.

Neben den posi­ti­ven Ele­men­ten eines sol­chen euro­päi­schen Wochen­en­des im Zei­chen des poli­ti­schen Aus­tauschs und der geleb­ten Gemein­schaft muß daher auch kon­sta­tiert wer­den, daß noch reich­lich Gutes zu tun ist: Ver­stän­di­gung in der euro­päi­schen Rech­ten über Volks­gren­zen hin­weg darf nicht bedeu­ten, daß man die natio­na­len Min­der­hei­ten ver­gißt oder ihre Belan­ge pau­schal unterordnet.

In Polen bei­spiels­wei­se gab es bis dato kei­ne ein­zi­ge rech­te Kraft, die unver­krampft und auf­ge­schlos­sen der deut­schen und schle­si­schen Min­der­heit ins­be­son­de­re in Ober­schle­si­en gegen­über­tritt: Wenn sich das mit der Nowa Nad­zie­ja ändern kann, ist das unbe­dingt zu begrü­ßen, und wenn Tagun­gen wie die aktu­el­le der JA Sach­sen ihr Scherf­lein dazu bei­tra­gen, sowieso. 

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

Nichts schreibt sich
von allein!

Das Blog der Zeitschrift Sezession ist die wichtigste rechtsintellektuelle Stimme im Netz. Es lebt vom Fleiß, von der Lesewut und von der Sprachkraft seiner Autoren. Wenn Sie diesen Federn Zeit und Ruhe verschaffen möchten, können Sie das mit einem Betrag Ihrer Wahl tun.

Sezession
DE58 8005 3762 1894 1405 98
NOLADE21HAL

Kommentare (65)

Le Chasseur

9. Oktober 2024 14:43

"Orbán bekämpfe illegale Migration, forciere aber legale Migration, die er als Gastarbeiterbefristungen verschleiert"
Sage mir, mit wem du umgehst, so sage ich dir, wer du bist: Der Mann, der Orban zur Macht verhalf

Laurenz

9. Oktober 2024 16:52

@BK ... Die ost-europäischen Partner der AfD haben nur eine Chance, wenn sie einerseits die besten Lösungen in allen Politikfeldern zu bieten haben & andererseits diese, für jeden verständlich, auch verkaufen können. Ob in Osteuropa auch eine intellektuelle rechte Kraft, wie bei uns Schnellroda vonnöten ist, die das Bild der Deutschen Rechten signifikant veränderte, kann ich nicht beurteilen. Die Haltung von Mi Hazánk Mozgalom (Patrik Orosz) kann man nur als naiv bezeichnen. Um die notwendigen guten Leute zu bekommen, muß man Privilegien anbieten können. Das, was Orban umsetzt, ist die Politik des Machbaren. Orban spricht in Rumänien, https://sezession.de/69511/machtverhaeltnisse-viktor-orban-sprach-teil-1 & seit der Machtergreifung Selenkyjs in 2019 sind die Ungarisch-Ukrainischen Beziehungen explizit abgekühlt. https://www.bpb.de/themen/europa/ukraine-analysen/318254/analyse-wie-die-ukrainisch-ungarischen-beziehungen-in-die-krise-gerieten-und-warum-sie-nicht-aus-der-sackgasse-kommen/ Auch bei einer zu erwartenden Auflösung der Ukraine, wird ein Einmarsch der Ungarn in die ehemaligen Gebiete wenig bringen.

Laurenz

9. Oktober 2024 16:53

@BK (2) ... Die ehemaligen Gebiete Ungarns in der aktuellen Ukraine nach Trianon war die Zigeuner-Region Ungarns, quasi wertlos. Die wertvollen Ex-Ländereien Ungarns befinden sich heute auf den Territorien der Slowakei, Kroatiens & Serbiens. Allenthalben könnte man mit der Okkupation Ungarischen Territoriums in der Ukraine die Debatte um eine Rückgabe aller Gebiete befeuern. Hier ließe sich für die Ungarische Rechte, abseits Orbans, vielleicht etwas herausholen. Gegen ein Treffen der JA in Prag ist, zum Abgleich der Europa-Politik aus junger Sicht, nichts zu entgegnen. Allerdings, spielen die Entwicklungen in Osteuropa fast keine Rolle. Orbans begrenzte Macht basiert auf Seiner aktuellen Einzigartigkeit. Einzig entscheidend bleibt die Veränderung des politischen Sentiments in Deutschland, an der die rechten Kräfte Europas, bis auf Ungarn, kein Interesse aufweisen. Wie dem BK-Artikel wieder zu entnehmen ist, scheißt irgendwer Polnischen Politik-Betreibern seit über 100 Jahren ins Hirn. Der Polnische Glaube an den Westen hatte schon immer zur Eliminierung Polens auf der Landkarte geführt. Die ewigen Forderungen Polens zu Gebietsabtretungen an Weißrußland bleiben auf Dauer tödlich.

Maiordomus

9. Oktober 2024 22:43

Wichtige Zwischenfrage an informierte Foristen: An der heutigen Debatte bei Welt zwischen Wagenknecht und Weidel gab letztere auf die Bemerkung Wagenknechts betr. Höcke keine Antwort, wonach dieser die Remigration von 20 Millionen  bis 30 Millionen Migranten gefordert habe. Davon hätte ich noch nie was gehört, kann auch nicht glauben, mit einer solch absurd undurchführbaren und politisch in keiner weisen realisierbaren Forderung je provoziert zu haben. Weiss jemand etwas davon, gehört wohl zur grossen Remigrationslegende. Wie ist eine solche Unterstellung bzw. behauptete Aussage von  B.H. je in Umlauf gekommen, oder was weiss man davon?

Le Chasseur

10. Oktober 2024 09:51

@Maiordomus
Ich denke, Wagenknecht bezog sich darauf:
"[I]m Dezember beim AfD-Stammtisch in Gera [...] stellte ein Besucher dem thüringischen AfD-Landeschef Björn Höcke die Frage, was denn eigentlich mit den Millionen sei "ich nenne sie jetzt trotzdem noch Ausländer, die aber längst den deutschen Pass haben, die die deutsche Staatsbürgerschaft haben".
Höcke antwortete im Verlauf unter anderem: "Wir werden auch ohne Probleme mit 20, 30 Prozent weniger Menschen in Deutschland leben können, das halte ich für ökologisch sogar sinnvoll tatsächlich."
Damit nannte er ziemlich genau den Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland - 28,7 Prozent -, also auch die mit deutschem Pass. Auf Panorama-Anfrage teilt Höcke mit, da sei er falsch verstanden worden. Die Zahl ergebe sich aus der demografischen Katastrophe, in der sich Deutschland befinde." Quelle

Daniel

10. Oktober 2024 10:08

@ Maiordomus: Das dürfte sich auf einen Auftritt Höckes in Gera Ende letzten Jahres beziehen. Dort waren wohl auch ein paar linke Aktivisten anwesend, die danach diesen Ausschnitt aus der Rede verbreiteten (was von den Medien im Zuge der Correctiv-"Enthüllungen" unkritisch aufgegriffen wurde): https://x.com/AnsarBerlinIRL/status/1751557283983622463
Hier erfolgt in 0:52 jedoch deutlich erkennbar ein Schnitt, womit ein direkter Zusammenhang mit Doppelstaatlern/Migranten mit deutschem Pass suggeriert werden soll. Der eigentliche Kontext soll laut anderen Teilnehmern hingegen die demografische Entwicklung gewesen sein. 

anatol broder

10. Oktober 2024 10:55

die polnischen patrioten scheinen kurz- und mittelfristig deutschlandfeindlich eingestellt zu sein. die deutschen patrioten sollten also eine langfristige strategie zur verbesserung der beziehungen zu polen verfolgen.

anatol broder

10. Oktober 2024 10:56

@ maiordomus 22:43
man weiss, dass wagenknecht kommunistin ist. deshalb sind ihre aussagen wertlos. gern geschehen.

Laurenz

10. Oktober 2024 11:06

@Maiordomus ... Ich hatte den Moderatoren nur von Mio. im Bezug zu Höcke sprechen hören. Es sind ja auch Mio., die unfähig zur Integration in unserem Land weilen. In einem Flächenstaat, die Kanada, den USA, Rußland, Brasilien etc. mag das mit unterschiedlichen Kulturen funktionieren. Aber auf einem übervölkerten Fliegenschiß, wie Deutschland funktioniert das nicht. Das hat auch etwas mit gesellschaftlichen Bedürfnissen zu tun. Ich denke, die Türkei braucht einen großen Politiker, wie Herrn Özdemir, viel dringender als wir.

anatol broder

10. Oktober 2024 12:23

@ maiordomus 22:43
kubitschek berichtet heute davon, wie drei kommunisten (spiegel) am sonntag ihn, seine familie, seine tiere und seine nachbarn belästigt haben. jede längere auseinandersetzung mit kommunisten läuft so ab. warum? weil kommunisten nichts nützliches leisten. wo sie auftreten, erhöht sich allein die entropie. die inhalte spielen keine rolle.
wenn also das gespräch zwischen weidel und wagenknecht (kommunistin) länger als eine minute lief, dann war es wirkungsgleich mit dem überfall auf kubitschek. es folgt die allgemeine regel.
sei entropie(m1, m2) die unordnung zwischen zwei menschen m1 und m2. sei komm ein kommunist. sei kons ein konservativer. dann gilt:
entropie(komm, komm) > entropie(komm, kons) > entropie(kons, kons).

Waldgaenger aus Schwaben

10. Oktober 2024 14:56

@Maiordomus
Eine kurze google- Recherche zeigt, dass in D Stand 2019 ca 22 Millionen Menschen mit sogenanntem Migrationshintergrund leben (also z.B. auch Österreicher und Schweizer und deren Kinder) darunter mehr als die Hälfte mit deutscher Staatsbürgerschaft. 
Es kann nur eine Unterstellung sein, dass B.H. diese alle abschieben will. Ich habe mir diese Posse erspart, vermute aber, dass Weidel entweder aus Zeitgründen nicht geantwortet hat, oder deshalb, weil die nächste Frage gewesen wäre: Wieviel will er denn abschieben? Man auch muss nicht auf jeden Blödsinn antworten. So fragte mich vor kurzem jemand, ob Höcke "die ganzen Ausländer" nur abschieben wolle oder in KZs einweisen will. Ich habe keine Antwort gegeben, sondern nur mit den Schultern gezuckt. 

Laurenz

10. Oktober 2024 17:20

@Anatol Broder ... die Polnischen Patrioten scheinen kurz- & mittelfristig Deutschlandfeindlich eingestellt zu sein. Die Deutschen Patrioten sollten also eine langfristige Strategie zur Verbesserung der Beziehungen zu Polen verfolgen. ... Der war diesmal richtig gut, Broder. Gebietsabtretungen bis an die Weser & neue Reparationen in Höhe von 1,5 Bio. Euro. Das wollten Sie doch sagen, nicht? Mit Verlaub, ich sehe 4,5 Bio. Euro Pacht & Rückgabe aller Gebiete bis zur Memel als sinnvoller an. Jede Anbiederung verstehen unsere Polnischen Freunde nur als Schwäche. Mit einer Optimierung unserer Beziehungen zu Rußland, regelt sich Ihre Debatte über Polnische Patrioten, abseits Deutschlands, von ganz alleine. Das empfinde ich noch als viel lustiger. Mittlerweile haben auch unsere 3 südlicheren Freunde aus der Visegrad-Staaten-Gruppe begriffen, daß die Polnische Knute wesentlich unangenehmer ist, als die Deutsche. Waren Sie nicht Jahrgang '66? (Um auf EKs Frage zurückzukommen.)

FraAimerich

10. Oktober 2024 20:25

@Anatol Broder  -  Das Ludwig-Ehrhard-Fangirl S. Wagenknecht eine "Kommunistin" zu nennen, weil sie mal jung war, ist ähnlich abwegig und fast so beleidigend, wie Herrn Sellner nach Art der Journaille als "Neo-Nazi" zu titulieren.
Oder wollen Sie hier nur unterschwellig eine Art rechtes Stand-up-Format einführen? Ihr Polenwitz ist auch ein Rohrkrepierer. Der wird ja nicht mal komisch, wenn man ihn mit Israel in der Hauptrolle in die Levante verlegt.

FraAimerich

10. Oktober 2024 20:53

Warum das oben bereits erläuterte Schauermärchen von den "20-30 Millionen" nicht einfach einmal aufgeklärt wird (es taucht regelmäßig in "Talk-Shows" und "kritischen" Interviews auf), versteh ich nicht. Gerade Frau Weidel wurde bereits wiederholt mit diesem Vorwurf konfrontiert und schaute dazu stets nur nichtssagend in die Kamera. Zeit hätte sie gestern genug gehabt - aber sie hatte nicht ihren besten Tag, war wohl auch nicht besonders gut vorbereitet. Daß Frau Wagenknecht ihr derzeit "bestes" Argument gegen die "Höcke-AfD" einmal mehr ausspielen würde, war doch klar. Wer dergleichen vor laufenden Kameras nicht ausräumt, hat entweder seine Gründe - oder keine Ahnung.

Majestyk

10. Oktober 2024 20:59

@Le Chasseur:
Mag an mir liegen, aber ich habe Höcke so verstanden als wäre es kein Problem, wenn in Deutschland weniger Menschen leben würden. Wenn da zwei Zahlen eine ähnliche Größenordnung haben findet die Zuordnung zunächst mal bei demjenigen statt der interpretiert.
Ich wüßte jetzt nicht was an der Aussage falsch sein soll. Warum war es angeblich eine Katastrophe, wenn die Bevölkerung in Deutschland schrumpft, wo Menschen länger fit werden, moderne Technik menschliche Arbeit ersetzen kann?
Wieso muß die Bevölkerung eines Landes ständig wachsen, wem nutzt das außer jenen die von wirtschaftlichen Kennziffern leben, die in der Realität nahezu ohne Bedeutung fürs eigene Leben sind?
Deutschland mußte doch eh schon in weniger Fläche die Vertriebenen, die Aussiedler und diverse europäische Einwanderer unterbringen. Als Bevölkerungsarm empfinde ich dieses Land nicht.
Im Übrigen und das schreibe ich hier sicher nicht als Erster gibt man kein bereits bewohntes Land zur Einwanderung frei, zumal nicht auf Basis eines Fachkräftemangelschwindels. 
Der eigentliche weiße Elefant im Raum heißt aber auch Islam. 
Das Schweigen von Weidel hierzu fand ich ich übrigens schwach. 

Majestyk

10. Oktober 2024 21:11

@ anatol broder:
In einem anderen Kommentariat meinte jemand, Wagenknecht sei wenigstens nicht in Nazitourette verfallen.
Was mich zur Antwort veranlaßte: Doch, nur eben nicht gegenüber Weidel. 
Ich weiß ja nicht, was man in einem solchen Format zu gewinnen erhofft, aber ich bin ja auch kein Parteistratege. 
Interessant fand ich zudem, daß ich nun weiß, daß die AfD fest an der Seite Israels steht, aber denen keine Waffen liefern möchte. Nicht, daß Israel auf Hilfe der Bundeswehr angewiesen wäre, aber solch zuverlässige Freunde habe ich mir auch schon mein Leben lang gewünscht. 
 
 

anatol broder

11. Oktober 2024 00:12

@ maiordomus
apropos entropiezunahme. stephen w hawking erzählt in seiner kurzen geschichte der zeit (1988):
«1981 begann ich mich erneut für den ursprung und das schicksal des universums zu interessieren. zu diesem zeitpunkt nahm ich auch an einer konferenz über kosmologie teil, die von den jesuiten im vatikan veranstaltet wurde. die katholische kirche hatte im falle galilei einen schlimmen fehler begangen, als sie eine frage der wissenschaft zu entscheiden suchte, indem sie erklärte, die sonne bewege sich um die erde. jahrhunderte später hatte sie nun beschlossen, eine reihe von fachleuten einzuladen und sich von ihnen in kosmologischen fragen beraten zu lassen. am ende de konferenz wurde den teilnehmern eine audienz beim papst gewährt. er sagte uns, es spreche nichts dagegen, dass wir uns mit der entwicklung des universums nach dem urknall beschäftigten, wir sollten aber nicht den versuch unternehmen, den urknall selbst zu erforschen, denn er sei der augenblick der schöpfung und damit das werk gottes.»
spricht der papst eine bestimmte katholische regel aus? in welchen bereichen wird sie noch angewendet?

Maiordomus

11. Oktober 2024 14:48

Chasseur/Daniel/Waldgänger: diese Informationen sind wertvoll. Mit anderen Worten, das mit den 20 bis 30 Millionnen zu Remigrierenden war eine Lüge, unweit der Hunderttausende von Demonstranten mobilisierenden Lüge im Zusammenhang mit der angebl. Potsdamkonferenz 2.0, glaube nicht, dass Trumps gelegentlich eher kuriosen Sprüche bei freiem Sprechen je solche Dimensionen annahmen, am wenigsten das Diktum über die Katzen und Hunde verspeisenden Migranten, das mässig ernst genommen wurde.
Betr. Wagenknecht, Lafontaine: mit "Kommunistin" kann deren geschickte Rhetorik, die in Sachen Aussenpolitik und Grünen-Kritik vielfach zustimmungsfähig ist, wohl nicht abgetan werden. Klar wollte Weidel da sogar noch Punkte holen und sich auch aus taktischen und strategischen Gründen die Gesprächszeit nicht mit Verteidigung von B.H. quasi verschwenden lassen, zumal zu dieser Thematik die Meinungen gemacht sind. 

Maiordomus

11. Oktober 2024 15:25

@Die beste Analyse des Gesprächs überhaupt. Von allen rechten Alternativkanälen hat schon seit vielen Monaten die "Ketzerkirche" die präziseste und jeweils genaueste Analyse, so diesmal Ketzerkirche Wagenknecht - Weidel, wo alle wirklcih "matchentscheidenen" Stellen zitiert und ausgedeutet werden, auch mit dem Hinweis, dass alle Zugeständnisse Wagenknechts an Frau Weidel von der Parteivorsitzenenden Ali vollständig gegenteilig gesehen werden. Auch wird klar, dass Weidel bezüglich der genauen Zahlen von Ausländern in Deutschland scheinbar nicht vorbereitet war, so wenig wie Wagenknecht, die davon ausging, dass weit mehr Leute nach Höcke ausgeschafft werden sollten als es überhaupt Ausländer im Land hat. Hier war eine Riesenlüge im Spiel, falls es nicht mangelnde Qualififaktion war und hätte sich Weidel auch klar machen müssen, dass Passentzug keine Höckeforderung war, sondern von Seehofer und CDU-Innenminister. Hier liegt leider versagen vor, und die Note Weidels sinkt von lange Zeit sehr gut auf nur noch knapp genügend, bei einem unentschuldbaren Mangel an Schlagfertigkeit in der wichtigsten Thematik. Kennt jemand den Namen des Sprechers der Ketzerkirche, natürlich doch ganz anderes Niveau als Tim K. wiewohl durchaus auch als Satire installiert. 

Le Chasseur

11. Oktober 2024 17:50

@Majestyk
"Ich wüßte jetzt nicht was an der Aussage falsch sein soll."
Ich habe nicht gesagt, dass etwas an Höckes Aussage falsch ist.
"Interessant fand ich zudem, daß ich nun weiß, daß die AfD fest an der Seite Israels steht, aber denen keine Waffen liefern möchte. Nicht, daß Israel auf Hilfe der Bundeswehr angewiesen wäre, aber solch zuverlässige Freunde habe ich mir auch schon mein Leben lang gewünscht."
Echte Freunde Israels würden auf einen Regime Change in Tel Aviv hinwirken. Der israelische Finanzminister Smotrich sagte kürzlich in einem Interview, dass zur Schaffung eines Großisraels (das angeblich in irgendwelchen alten Märchenbüchern prophezeit wurde und das er anstrebt) die Annektion von jordanischen, syrischen, libanesischen, irakischen, ägyptischen und saudi-arabischen Gebieten erforderlich sei. Solchen Geisteskranken wollen Sie deutsche Waffen liefern?

Maiordomus

11. Oktober 2024 18:25

@anatol broder. Der Fall Galilei war komplexer als gemeinhin dargestellt, so wie es zwischen Kepler und Galilei Meinungsverschiedenheiten um nicht zu sagen Neidereien gab. Die Vatikanische Sternwarte gehörte so oder so zu den damals besten der Welt, erreichte freilich erst im 18. uns 19. Jahrhundert, u.a. durch P.A. Secchi, ihren vergleichsweisen Höchststand. Wahr ist, dass Kepler wie auch Newton nicht nur Physiker waren, sondern christliche Kosmologen, und Galilei nicht schlechthin als Ketzer galt, nur wollte man kosmologische Streitfragen wenn immer möglich nicht "exoterisch", sondern wenn möglich esoterisch diskutieren. Zu den bedeutenden katholischen Astrophysikern gehörten in der Folge die Schweizer Johann Baptist Cysat  und Mauritius Stadler, dessen lat. Lehrbuch für Geistliche auf absolut neuzeitlichem Niveau war, wie zumal der bedeutendste jesuitische Naturwissenschaftler Kroatiens, in Mailand beschäftigt, Boscovic. Freilich standen auch Werke von Kepler auf dem Index, wiewohl dieser wegen seiner Verteidigung der Kalenderreform bei Lutheranern und Reformierten als Kryptokatholik galt und vom Abendmahl ausgeschlossen war.  Das Thema führt aber zu weit für diese Spalte, Kepler als christlicher Kosmologe ist aber heute noch lesenswert! Die heiklen Themen erörterte er zwar durchwegs lateinisch!

Ingelore

11. Oktober 2024 21:11

@ Majestyk ,Frau Weidel kann gar nicht anders , als  sich für die Unterstützung gegenüber Israels auszusprechen. Was wäre wohl los in den Medien , würde Sie auch nur einen Hauch Mitleid für Palestina zu zeigen.( siehe Greta Thunberg , die wird zur Zeit  medial durch den Fleischwolf gedreht.) Da spielt auch Diplomatie eine große Rolle. Solange die Anzeige aus Südafrika und somit  das Verfahren vom internationalen Gerichtshof in den Haag gegen Deutschland  wegen Beihilfe zum Völkermord gegen Palestina  geprüft wird , halten sich die Regierung und auch die Medien sehr zurück mit diesem Thema und auch mit Waffenlieferungen..Weidel sagte  , sie sei gegen eine Waffenlieferung an Israel , allerdings sagte sie nicht den Grund .Übrigens  fand ich beide Damen sehr professionel , sachlich , nüchtern und sehr überlegt.

Gracchus

11. Oktober 2024 22:02

Die neue Rubrik von BK ist ganz interessant. Obwohl ja die Abschaffung des Nationalen vorangetrieben wird, hat sich mein Fokus doch in den letzten Jahren auf hierzulande verengt. Das liegt an deutschen Sonderlichkeiten. Mich würde interessieren, ob in den erwähnten Ländern wie Tschechien eine ähnliche niederdrückende Stimmung herrscht und ob der sicherlich ähnliche Kampf derart verbissen seitens globalistischer Eliten geführt wird. Ich stelle mir - viellricht zu Unrecht - vor, dass die Völker dort tendenziell resilienter sind, der Spaltkeil weniger spürbar ist. 

Gracchus

11. Oktober 2024 22:16

Alice Weidel muss aufpassen, immer wieder entgleisst ihre Mimik, entweder wirkt sie unbeteiligt oder sie lacht an unpassenden Stellen, oft hat ihr Gesichtsausdruck im "Ruhezustand" etwas Süffisantes. Ich dachte, sie hätte das besser in den Griff gekriegt, aber in den paar Ausschnitten, die ich aus dem W&W-Duell kenne, war es wieder auffällig. Zudem schien sie nicht gut vorbereitet oder wenig schlagfertig. Mir ist das im Prinzip egal, ich finde es oft sympathischer, wenn jemand in solchen Formaten ungeschickt auftritt. 

Gracchus

11. Oktober 2024 22:30

Bei Medienprofi Wagenknecht blättert der Lack allmählich ab. Ihr "Return" auf Weidel war schwach, weshalb BSW mit der CDU koalieren will. Sie hat keinen vernünftigen Grund genannt. Weil es auch keinen gibt, muss sie Höcke umso heftiger "anbräunen". Sie will es wohl so darstellen, als bliebe BSW keine andere Wahl. Mit Höcke zu regieren, wäre natürlich riskant, aber mit CDU (und Linke) m. E. nicht minder. Vielleicht bewegt sie sich zu sehr in der Medienblase und schätzt die Risiken falsch ein, die Leute draußen im Lande sind weiter, jeder, der oppositionell eingestellt ist, weiß, dass CDU das Allerletzte ist, vielleicht hat sie aber auch ihre Leute nicht im Griff oder scheut den Konflikt mit ihnen. Sie muss sich jetzt strategisch beweisen. Da wird es interessant. Eloquenz hilft ihr da nur bedingt. Vielleicht hat sie aber auch (qua Weltgeist) die Mission, die CDU in den Abgrund zu reißen, und koste es die eigene Partei. Das wäre wiederum lobenswert. 

Oberlausitz

12. Oktober 2024 11:32

@Laurenz 10/10 17:20
Re: polnischer Revisionismus
Meine volle Zustimmung. Die meisten Polen sind nicht willens, ihren eigenen Beitrag zum Schlamassel, in den sie des öfteren geraten sind, einzusehen und in Rechnung zu stellen. Es werden ja auch nur wenige Stimmen bei ihren westlichen Nachbarn laut (Stefan Scheil ist hier eine Ausnahme), die ihrem Skript widersprechen. Am unrühmlichsten benimmt sich diesbezüglich die deutsche Regierung. Zu echter Aussöhnung kann so eine Haltung nicht führen.

Gracchus

12. Oktober 2024 11:48

@Le Chasseur: Richtig, Netanjahu würde ich auch keine Waffen liefern. Eine solche Haltung ist auch nicht "Anti-Israel", wie manche deutsche "liberalkonservative" Medien verklickern wollen. 

Majestyk

12. Oktober 2024 11:55

@ Le Chasseur:
„Solchen Geisteskranken wollen Sie deutsche Waffen liefern?“
Ich will niemandem etwas liefern. Sie interpretieren etwas in meinen Kommentar was ich nicht geschrieben habe. Ich bezog mich auf die typische Politikerphrase „wir stehen fest zu Israel“ um gleich darauf kundzutun, daß man nicht bereit ist einen Finger zu rühren.
Unter Staaten gibt es bekanntlich keine Freundschaften, echte Freunde von denen Sie schreiben nehmen den Freund so wie er ist, die urteilen nicht. Für mich persönlich gilt, daß ich zu Freunden stehe, gerade wenn die Mist bauen oder im Unrecht sind und zwar vorbehaltlos. 
Geht es um andere Länder, habe ich vielleicht Sympathien, aber einem anderen Land gilt nicht meine Loyalität. Als Politiker würde ich stets schauen, was nützt Deutschland.
Dass ich den Nahostkonflikt anders bewerte als Sie dürfte inzwischen klar sein, nur sind weder Sie noch ich in der Lage diesen zu lösen und eine ähnliche Kompetenz haben Weidel oder Wagenknecht. Ich weiß aber auch nicht, warum man aus der Opposition heraus meint Außenpolitik machen zu müssen und Themen in den Vordergrund rückt, die nicht unmittelbar etwas mit Deutschland zu tun haben, von Deutschland aus auch nicht gelöst werden können und nur innere Spaltung hervorrufen. Weidel hätte auch sagen können „Israel hat das Recht sich zu verteidigen, aber lassen wir uns auf die Probleme unseres Landes konzentrieren“. So blieb es für jeden ersichtlich beim reinen Lippenbekenntnis.

Majestyk

12. Oktober 2024 12:16

@ Ingelore:
Israel liegt in Palästina. Die Araber hatten seit 1948 Zeit genug selber einen weiteren Staat zu gründen, zum Mandatsgebiet gehörte schließlich auch Jordanien, waren aber lieber damit beschäftigt die Juden von Land zu vertreiben das ihnen nie gehört hat. Israel betreibt auch keinen Völkermord, was schon rein faktisch gar nicht möglich wäre. Und was ein hochkorruptes sozialistisches Regime, in dem man ungestraft zum rassistisch begründeten Mord an Weißen aufrufen kann, dazu äußert interessiert mich nicht die Bohne. Der internationale Gerichtshof in Den Haag gehört eh abgeschafft. War schon richtig von den USA diesen nicht anzuerkennen. 
Ich empfinde es zudem als widersprüchlich über die europäische Islamisierung zu jammern, aber gleichzeitig von den Juden in Israel zu erwarten, daß die für die Korruption und den Gebärturbo der Araber haften sollen, denen Platz zu machen und nach jahrzehntelangem Terror stets die andere Wange hinhalten.

Majestyk

12. Oktober 2024 13:02

@ Gracchus:
Wagenknecht argumentiert wie man es von einem guten SED Mitglied erwartet, im Kern antikapitalistisch, antiwestlich und antisemitisch. Schon Honecker übte den Bruderkuß mit Arafat und die DDR unterstützte stets jene die Israel attackierten. Mit Juden hatte man es in der DDR aber auch nicht so, trotzdem man sich gerne als der antifaschistische Staat und das bessere Deutschland inszenierte. 
Die Begeisterung für Weidel konnte ich noch nie teilen, sie macht halt das weswegen sie zum Gesicht der Partei ausgewählt wurde. Dass jemand der lebt wie ein anywhere nicht wirklich daran interessiert ist einen somewhere zu verteidigen überrascht mich nicht. So viel aber zum innerparteilichen Verständnis von Loyalität. 

anatol broder

12. Oktober 2024 16:00

@ maiordomus 18:25
als ich meine frage an dich richtete, wusste ich, dass du keine antwort darauf gibst und bei kepler herauskommst. überrascht bin ich allein, dass unter den vielen namen der papst (welcher war das?) nicht auftaucht.

Franz Bettinger

12. Oktober 2024 20:07

Ist doch klar, dass das System die BSW-Leute einfach kaufen wird. Was will die W dagegen tun? Nix. Ja, es wird ein paar überraschende Pointen geben in der Causa der gewendeten Linken. Am Ende gibt es nur einen Garanten für die Zweite Reformation Europas: die AfD. 

Ingelore

12. Oktober 2024 23:40

@Majestik , In Palestina lebten und leben bis heute schiitische Moslems , Menschen jüdischen Glaubens und Christen. Die Hisbolla wird vom Iran unterstützt  und es handelt sich bei den Iranern  um sunitische Moslems.Nach dem Krieg war Palestina  unter Britischem Mandat und wurde von Jüdischen Zionisten verwaltet. Danach übernahmen die Vereinten Nationen die Verwaltung , weil es permanent zu Konflikten kam zwischen den verschiedenen Religionen.Das in sehr verkürzter Form. Die Anzahl der rückreisenden Juden  nach Israel  nach dem Krieg war übrigens begrenzt , deshalb ließen sich auch Juden in Palestina nieder , sehr zum Mißfallen der Araber.Ich habe übrigens in meinem Beitrag nicht meine Meinung gesagt , sondern die Situatiom von Frau Weidel während  des "Spektakels"versucht zu erklären. Man konnte  ihr wohl auch angemerkt , dass dieser Auftritt nicht ganz freiwillig war.

Ingelore

13. Oktober 2024 00:12

@ anatol broder , Sie haben mich zwar nicht gefragt , aber es muss Papst Johannes Paul der II gewesen sein , also der pollnische Papst ( Anfang der 60ger bis 2006).Was jeder Papst , der katholisch ist raten würde : sich mit den Ursprüngens des Universums zu beschäftigen , mit dem Sinn des Lebens  , dem Ziel unseres Daseins , das Gute Wahre und Schöne anzustreben und  zu verwirklichen. Wir sind immer in der Situation zu wählen , darin liegt unsere menschliche  Freiheit mit Hilfe  unsere Vernunft  , um unser selbst gewähltes Ziel zu erreichen.Das Tier hat weder diese Freiheit , noch die Vernunft. Jeder Papst würde raten ,zuerst die Himmlischen Güter anzustreben ,  übrigen raten das auch die antiken Philosophen und die Kirchenväter.Es gibt jedoch Grenzen , das ist der Eingriff in die Schöpfung.z.B.Abtreibung , das könnten evtl, auch  physikalische Forschungsprojekte sein , ( Cern) oder genetische Eingriffe. Den Weltraum zu erobern wäre nicht verboten , jedoch nach vernünftgen Ermessensgründen unnötig.

Laurenz

13. Oktober 2024 08:58

@Anatol Broder @Majestyk ... mein allzu deutlicher Beitrag für die weniger nachhaltig Denkenden, ging (leider) nicht durch. Baumann & von Storch artikulierten sich eindeutig in der Israelfrage, Chrupalla eher ungeschickt, nur kurzfristig denkend. Das mag damit zu tun haben, daß Chrupalla, wie der Teilnehmer @Majestyk schreibt, in der DDR sozialisiert wurde. Mit dieser Sozialisierung werden einem vielleicht die geo-politischen Konsequenzen in der Israel-Frage weniger deutlich. Es bleibt immer günstig, einen analytischen Prozeß konservativ zu durchdenken & sich damit an den Realitäten, wie an den etwaigen Szenarien bei der Schlufolgerung der möglichen Optionen in jeglicher Konsequenz zu orientieren. Das funktioniert auch hervorragend, wenn man kein Transatlantiker ist. Für die ehemaligen DDR-Bürger mag die Information hilfreich sein, daß 1 Mio. Israelis aus Rußland stammen & meist auch einen Russischen Paß besitzen. Für mich persönlich, als Deutschen Rechten stellt sich die Frage erst gar nicht. Der Krieg in der Ukraine & im Nahen Osten ist sofort vorbei, wenn die Ukrainer, wie auch Hamas & Hisbollah bedingslos kapitulieren.

Le Chasseur

13. Oktober 2024 10:57

@Franz Bettinger
"Ist doch klar, dass das System die BSW-Leute einfach kaufen wird. Was will die W dagegen tun? Nix. Ja, es wird ein paar überraschende Pointen geben in der Causa der gewendeten Linken. Am Ende gibt es nur einen Garanten für die Zweite Reformation Europas: die AfD."
Die AfD besteht auch nur aus Menschen. Zu glauben, dass AfD-Mitglieder unbestechlich sind und nicht auch irgendwann den Verlockungen von dickem Dienstwagen und üppigen Ministerbezügen erliegen, ist naiv. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Und die AfD wird nur in Regierungsverantwortung kommen, wenn sie eine Koalition eingeht, und dann werden Kompromisse unausweichlich sein.

Majestyk

13. Oktober 2024 14:19

@ anatol broder:
Doch, das hat Alice Weidel angesprochen, ca. ab Minute 17:40.
Ich muß an der Stelle zugeben, daß ich diesbezüglich schon genervt bin, wenn Teile des rechten Lagers meint den Palästinenserversteher geben zu müssen. Mich reizt schon, wenn der Moderator Burgard einfach behaupten darf im rechten Lager gäbe es tradiotionellen Antisemitismus. War das Kaiserreich etwa antisemitisch? Wer waren Hitler und seine Anhänger überhaupt?
Es ist zwar nicht "unser" Konflikt, aber hier über Islamismus schimpfen und dann selber diesen ganzen "antizionistischen" Unsinn zu übernehmen, das beißt sich. Juden passen in die christlich-abendländische Kultur und haben auch zur deutschen Wisssenschaftsgeschichte viel beigetragen. Der Islam paßt nicht hierher und dessen Import ist so sinnvoll wie Windows auf einem Mac zu installieren. Dass hierzulande ein ZdJ eine bestimmte Art von Lobbypolitik betreibt, geschenkt. Dafür kann man aber Israel nicht haftbar machen.
Es geht auch nicht um einen Netanjahu, den man kritisch betrachten kann, Israel kämpft faktisch um seine nackte Existenz, auch wegen der Stimmungslage im Westen und seinen eigenen inneren Feinden. Nicht nur aus historischen Gründen sollte die AfD sich hier klar positionieren, es gilt auch der Feind meines Feindes ist mein Freund.
Im Übrigen betrachte ich diesen Konflikt als Teil eines konzertierten Angriffs, aber das ist ein anderes Thema und eine Einzelmeinung, die eh kaum jemand teilen wird.
 

Le Chasseur

13. Oktober 2024 15:26

@Ingelore"In Palestina lebten und leben bis heute schiitische Moslems , Menschen jüdischen Glaubens und Christen. Die Hisbolla wird vom Iran unterstützt  und es handelt sich bei den Iranern  um sunitische Moslems."
Die meisten palästinensischen Muslime sind Sunniten, und die überwiegende Mehrheit der iranischen Muslime sind Schiiten.

Umlautkombinat

13. Oktober 2024 15:30

@Laurenz. 
Wer von Ihnen "hilfreich" mit "Wissen" versorgt wird, der braucht keine Feinde. Danke aus dem Osten, das hilft meinen ortsbezogen naeheren Mitmenschen in ihrer geopolitischen Beschraenktheit auf die Beine. Und manchen Vorurteilen... 

Majestyk

13. Oktober 2024 16:08

@ Le Chasseur:
Alle Parteien rekrutieren sich aus Menschen die nach dem Krieg aufgewachsen sind und die sind entsprechend geprägt. Man hinterfragt bekanntlich meist nur was man an Veränderung wahrnimmt, womit man selber aufgewuchs eher weniger. 
Ich sah neulich nochmal den Film Wind River. Am Ende sitzt dort ein Indianer mit bemaltem Gesicht und trauert um seine Tochter. Es sagt sinngemäß zu seinem weißen Freund, dies ist mein Trauergesicht, aber es nur Phantasie, ich habe es mir ausgedacht, mir hat nie jemand beigebracht wie man sowas macht. 
Ich glaube bei uns Deutschen ist es ähnlich, eigentlich wissen die meisten von uns nicht mehr wer wir sind. Als ich letztes Jahr ein Haus mit Flutschaden besichtigte hingen dort alte Bilder an der Wand. Ein offensichtlich zugewanderter Interessent meinte, nicht ohne Bewunderung, das waren noch richtige Deutsche und er hatte recht. Wäre ich nicht das Kind später Eltern und hätte nicht als Kind gerne die Ohren gespitzt, ich wüßte gar nichts. Woher, aus dem Kino, dem Fensehen, dem Radio? 
Wir reden immer über Verteidigung der Kultur, welche? Schiller oder Dschungelcamp? Nur wenn andere sich verteidigen, sagt man schnell, sollen die doch kapitulieren. Warum? Weil wir in der Mehrheit innerlich schon kapituliert haben und langsam weichgekocht wurden wie Frösche?
Ich muß ganz ehrlich sagen, ich träume zwar noch von Hoffnung, aber wenn ich durch meine Straßen gehe, dann sehe ich keine. 

FraAimerich

13. Oktober 2024 18:12

@Laurenz  -  Wenn das das Ergebnis Ihres "nachhaltigen" Nachdenkens über "Nahost" ist, schießen Sie künftig ruhig wieder mehr aus der Hüfte.

Oberlausitz

13. Oktober 2024 18:58

Wir wären besser beraten, uns in beiden Konflikten - in Nahost wie in der Ukraine - neutral zu verhalten. Die einseitige Parteinahme (pro Israel und pro Ukraine) halte ich für fatal. Wir verwickeln uns hier in erhebliche Widersprüche. Es kann nicht im Interesse unseres Landes liegen, uns qua "Staatsräson" an die höchst zweifelhafte politische Logik Israels zu binden. Ebenso schädlich ist es, der NATOlinie im Ukrainekrieg - wie bisher - bedingungslos zu folgen.

Laurenz

13. Oktober 2024 20:27

@Le Chasseur @Franz Bettinger ... ja natürlich besteht die AfD nur aus Sterblichen, mit allen Stärken & Schwächen, die Menschen nun mal eigen sind. Darauf basiert die Dysfunktion linken Denkens & Lebens, weil, wie Thatcher sagte, Linken das Geld anderer ausgeht. Es stimmt also, wenn man Orbans Fidesz Korruption & Vetternwirtschaft vorwirft. Aber, was glauben Sie, wie Ungarn aussah & wieder aussehen wird, wenn Linke dort herrschen? Man hat bei einer rechten Partei einfach mehr Leute, denen linkes Gesülze, Mißwirtschaft, Freiheitsentzug, permanente Lügen, Dauer-Schmarotzen & permanent leere Polit-Sprechblasen auf den Sack gehen. Und das mit einer Koalition werden wir erst noch sehen. In Hessen zB verlangte die SPD gar nichts im Koalitionsprogramm. Man war froh, daß man seit Eichel (1999) wieder, statt den immer viel fordernden Grünen, Ministerposten ergattern konnte. Deswegen koalierte die Union lieber mit der SPD. Kostet zwar, aber immer noch billiger als Grüne Zerstörungs- & Vernichtungswut.

Laurenz

13. Oktober 2024 22:11

@FraAimerich @L. ... Mußte das so formulieren. Die Redaktion hatte meinen Beitrag, aus der Hüfte geballert (schneller als mein Schatten), nicht publiziert. Das wird seinen Grund haben, was für mich auch so in Ordnung ist. Also muß ich diejenigen, die meinen Beitrag lesen, wie Sie, FraAimerich, dazu anhalten, aktuelle Kriege bis zum Ende selbst durchzudenken. Diese Kriege können, zumindest in der Theorie, so & so ausgehen. Was ist das jeweilige Ergebnis in seiner letzten Konsequenz? Und ich erwarte zumindest, daß ein AfD-Politiker weiß, Krieg ist kein Wunschkonzert mit Sit-in & 5 Kannen Tee mit Stroh-Rum, vor allem mit einem Gegner, der einen vernichten will. Unserem geschätzten Volksbruder @Umlautkombinat merkt man die östlich von uns liegende Kurzfristigkeit im Denken in der Israelfrage durchaus an. Zumindest hat Er Krah nicht gelesen oder gehört, was schon eine außerordentliche Leistung ist. Denn Krah ist mehr als omnipräsent. Kann natürlich nicht jeden einzelnen ehemaligen DDR-Bürger berücksichtigen, aber tendenziell wird meine Aussage von Krah bestätigt & richtig sein.

Ingelore

14. Oktober 2024 00:30

@ le chasseur stimmt , sie haben recht , trotz Eselsbrücke im Kopf habe ich das verwechselt.Kompliment , Sie lesen wenigstens die Komentare!Wenn man noch tiefer in die Religion einsteigt und sich mit dem Konflikt zwischen den Moslems und den Juden beschäftigt(geplanter Tempelbau ) sieht man die politische Unterstützung Israels noch in einem ganz anderen , beängstigendem  Licht.Mehr will ich dazu erstmal nicht sagen.

anatol broder

14. Oktober 2024 01:23

@ majestyk 14:19
ich bedanke mich erneut. ja, weidel hat nicht nur die andauernde deutsche terrorförderung als solche benannt, sondern auch einen älteren, von regierungsparteien abgelehnten antrag der afd erwähnt, diese gelder zu streichen. das finde ich gut. mehr brauche ich als steuerzahler und anständiger mensch nicht zu wissen.
der selbsternannte zentralrat der juden ist eine regierungsorganisation. die normalen juden haben keinen einfluss darauf.
zur auffrischung der gemeinsamen wissenschaftsgeschichte empfehle ich einen blick auf die jüngsten nobelpreise in wissenschaften. demnach kommen juden auch ohne deutsche ratschläge bestens zurecht.

Umlautkombinat

14. Oktober 2024 09:28

> @Umlautkombinat merkt man die östlich von uns liegende Kurzfristigkeit im Denken in der Israelfrage durchaus an.
 
Ich habe mich hier noch nie mit einem Wort zu Israel - wie uebrigens auch zur Ukraine - geaeussert. Sie sollten sich mal durchchecken lassen.

Laurenz

14. Oktober 2024 11:08

@Anatol Broder @Majestyk ... der selbsternannte Zentralrat der Juden ist eine Regierungsorganisation. ... Ist insofern richtig, weil auch der Zentralrat der Juden Deutschlands den Nazi-Kirchen-Vertrag unterschrieben hat. Man kann sagen, wie alle relevanten Kirchen aus niederen Beweggründen. (2 muslimische Gemeinden in Deutschland sitzen da auch mit im Boot.) Das kann man schon als politische Perversion bezeichnen. Diese Aussage geht auch beim bekannteren Broder auf Achgut durch. ... die normalen Juden haben keinen Einfluß darauf ... Erinnere mich an eine Aussage Wolffsohns, der im TV einen 50%igen Organisationsgrad der Juden Deutschlands in den Raum stellte, dazu im Vergleich der Zentralrat der Muslime mit nur 10%. Ist jeder 2te Jude Deutschlands jetzt kein normaler Jude? ... Die jüngsten Nobelpreise in Wissenschaften. Demnach kommen Juden auch ohne deutsche Ratschläge bestens zurecht. ... Vollkommen richtig, aber in Israel nicht ohne Deutsche Steuerknete. Die gesamte Israelische Infrastruktur ist von Deutschland finanziert. Und Israelische Rentner, die Mitglied der Deutschen Rentenkasse sind, wurden teils 140 Jahre alt. Vielleicht mit einem Karabiner-Haken sichern, beim weit aus dem Fenster lehnen.

Majestyk

14. Oktober 2024 20:40

@ Laurenz:
Es gibt zwei Dinge die man trennen muß. Der Transfer von deutschem Geld ins Ausland muß ein Ende finden, wir schreiben 2024 und zu verschenken haben wir nichts mehr. Da wäre dann die Frage, verlangt Israel etwas oder nehmen die mit was sie an Bonuspunkten kriegen können. Kann man keinem verübeln, wer sagt schon nein, wenn einer mit Schuldkomplex kommt und unbedingt Geld loswerden will?
Die andere Sache ist die strategische Partnerschaft. Unabhängig davon, daß ich eine andere Geschichtswahrnehmung habe und für Nakba-Propaganda nicht empfänglich bin, brauche ich nicht zu überlegen, wen ich mir im Nahen Osten als Partner wünsche. Hier den Islam bekämpfen wollen und dort Hamas protegieren oder mit Mullahs schmusen, beißt sich zudem.
Als Westdeutscher sehe ich an der Stelle definitiv nicht ein, auf geprägte Befindlichkeiten im Osten Rücksicht zu nehmen. Was interessieren mich DDR Feindbilder?
Rüstungslieferungen sehe ich stets pragmatisch. Will man eigene Rüstungsindustrie und die nicht bloß subventionieren, muß man auch exportieren und gefragt sind Rüstungsgüter eben dort wo es knallt. Gegen den Verkauf von Rüstungsgütern habe ich daher nichts, als Steuerzahler sehe ich nur nicht ein, wenn der Verkauf vom Staat subventioniert und die Ware verschenkt wird. Meine Einstellung mag unmoralisch wirken, aber Moral kann man nicht essen. Mein Volk braucht Arbeit, keine Politik mit erhobenem Zeigefinger.

Laurenz

15. Oktober 2024 06:25

@Majestyk @L. ... Empfinde Ihre Antwort an mich, ehrlich gesagt, hervorragend, 1A. Sehe das in etwa genauso, Deckungsgleiche bei ca. 95%. Gelder, die wir für Israel bereitstellen, fließen auf bilateraler Ebene. Auf dieser Ebene ist ein Interessenausgleich auch leicht erzielbar & erklärbar, zB Geld gegen Mossad-Dienste. Die Erklärungen des (H)Ampel-Regimes sind eben keine. Fahrradwege in Peru bringen uns keinen meßbaren Interessenausgleich, genausowenig ein Museum in Benin oder Scheißhäuser in Nigeria. Hier handelt es sich explizit um neo-kolonialistische Anmaßung. Sanktionspolitik kann man schlichtweg als gescheitert ansehen, abschaffen, wie zB der Vorwurf von Lieferung der Chemie-Komponenten an Saddam. Auch diesbezügliche Vorwürfe aus Israel können die Israelis & andere den Hasen geben. Denn, wenn wir nicht liefern, liefern Israelis, Amis, Franzmänner, Inselaffen, Russen, Inder, Chinesen & seit neuestem Nordkoreaner. Hier lagen Ganser, Pispers & Co. definitiv schon immer falsch. Ehemalige DDR-Bürger sind anders sozialisiert als wir. Diese Befindlichkeiten müssen wir zumindest in Betracht ziehen. Denn es sind politisch auch unsere Befindlichkeiten.

KlausD.

15. Oktober 2024 15:14

@Majestyk  14. Oktober 2024 20:40
"strategische Partnerschaft ... brauche ich nicht zu überlegen, wen ich mir im Nahen Osten als Partner wünsche."
Ihren Aussagen entsprechend Israel. Und mit Israel zwangsläufig die USA. Haben wir ja jetzt - und, ist das gut für Deutschland?

Majestyk

15. Oktober 2024 16:23

@ Laurenz:
Sehen Sie, es ist immer besser auf das zu schauen was verbindet als auf das was trennt.
Sanktionspolitik, die immer auch ein aggressiver Akt ist, muß man sich leisten können. Man darf dann nicht abhängig sein von demjenigen den man sanktionieren will und muß umgekehrt etwas haben was der andere unbedingt braucht. Siehe Öl oder Kautschuk Embargo gegen Japan seitens der USA.
Ein an Rohstoffen armes Land, welches sogar eigene Rohstoffe nicht nutzen möchte, eigene Infrastruktur mutwillig beschädigt und sich auf sträfliche Weise bei Lieferketten in Abhängigkeiten gebracht und völlig ohne Not per Technologietransfer einen Konkurrenten aufgebaut hat, kann nicht sanktionieren, es macht sich lächerlich. Es sei denn man will die Sanktionen nach innen wirken lassen um so transformieren zu können. So herum betrachtet ergibt das einen perfiden Sinn, den man natürlich nicht ehrlich artikulieren darf.
Man sagt aber ja auch nicht offen, wir schaffen gerade die Demokratie ab, sondern verteidigt sie per Einengung des zur Partizipation berechtigten Meinungsspektrums.

FraAimerich

15. Oktober 2024 18:07

@Majestyk: Mein Volk braucht Arbeit, keine Politik mit erhobenem Zeigefinger.
 
Unsere besten, einzig demokratischen Freunde in "Nahost" (wo sonst kann im Parlament so ergebnisoffen über schwerste Mißhandlungen von Gefangenen diskutiert werden!) haben in Gaza auf ihre unvergleichlich moralische und hilfreiche Art ja bereits ein großartiges Betätigungsfeld geschaffen für uns Deutsche, bekanntlich Spezialisten in Sachen Wiederaufbau sowie Zahlemann und Söhne. 
Faszinierend zu sehen, wie man hier - bis zum unversöhnlichsten Erzfeind des alten Wüstengotts - bei jeder noch so unpassenden Gelegenheit mit seinen Bekenntniswimpeln wedelt. Und selbst wo dieses formal ausbleibt, witzelt man doch zumindest gern über "Palästinenserversteher", feixt über "untermenschliche Typen, die im Libanon und im Gaza-Streifen rumsitzen" oder meint öffentlich klarstellen zu müssen, daß man im Fall der Fälle mindestens so weit gehen würde wie Israel.
Bleibt zu hoffen, daß sich einige nicht doch ein wenig verheben im Kampf gegen den Islam - oder auch nur beim Eintreten für die "westlichen Werte" des Welthegemons auf dessen Abschiedstour.

Laurenz

15. Oktober 2024 18:50

@KlausD. @Majestyk ... Ihren Aussagen entsprechend Israel. Und mit Israel zwangsläufig die USA. Haben wir ja jetzt - und, ist das gut für Deutschland? ... Ihre Aussage ist so nicht mehr zu halten. Wenn ich den Teilnehmer @Majestyk richtig verstanden habe, zieht Er Seine Schlußfolgerungen rein aus Seiner Deutschen Position. Eine Deutsche Position generiert ihre Kraft vor allem kulturhistorisch. Ihre Aussage, KlausD., ist bald schon 35 Jahre alt & nicht mehr auf dem neuesten Stand. Die Machtblöcke von einst befinden sich in Auflösung. https://www.dw.com/de/brics-oder-eu-wohin-will-die-t%C3%BCrkei/a-70217492
In der letzten Sendung, Nr. 41, machte GK mehrere unterschiedliche, teils kontroverse Aussagen zum Thema, die teils aus meiner Sicht, eben in der Vergangenheit richtig waren, aber so nicht mehr zu halten sind. Wenn man tiefer einsteigt, kann man die Frage stellen, waren die Kreuzzüge falsch? Aus meiner Sicht nicht. Europa hat nur aufgegeben, kapituliert.

anatol broder

16. Oktober 2024 00:02

@ fraaimerich 18:07
deine passive aggressivität offenbart einen charakter, der freundschaften verunmöglicht.

Laurenz

16. Oktober 2024 08:21

@FraAimerich & Anatol Broder ... ein indigene Bevölkerung in der Levante ist am Ende der Seidenstraße schon lange nicht mehr gegenwärtig. Die Türken hätten den Landstrich ja auch gerne wieder. Einzig entscheidend ist also die Schwere des Schwertarms, die militärische Option derer, die ein Interesse an dem Landstrich haben. Auch in Syrien herrscht, Dank der Russischen Militärmacht, eine Minderheit. Auch im Kosovo darf man hinterfragen, ob Albaner dort irgendeinen Sinn für Europa ergeben? Ich sehe Israel als Reconquista an, in der unsere Israelischen Freunde Kopf & Arsch hinhalten. Davor habe ich 100x mehr Achtung & Respekt, als sich hier von Musels vergewaltigen & abmessern zu lassen. Hier würde ich mir mehr politischen Einfluß Israels auf die Jüdische Gemeinde Deutschlands wünschen, die unser geisteskrankes, linkes Regime unterstützt. Die Aggression der Perser resultiert rein aus der Religion. Man will den Schiitischen Halbmond bis zum Sinai ausdehnen. Hier stehen vor allem Briten & Amis in der Bringschuld, die den Israelfreundlichen Mossadegh aus niedereren Beweggründen wegputschten.

Majestyk

16. Oktober 2024 12:04

@ KlausD.:
Die USA rücken für jeden ersichtlich von Israel ab, deswegen läuft Israel die Zeit weg vollendete Verhältnisse zu schaffen. Kommt es hart auf hart hat Israel keine Freunde. Hätte Israel getan was man ihm historisch vorwirft, es hätte die heutigen Probleme nicht. 
Andererseits liegen die Probleme der USA und Westeuropas in deren innerem Zustand begründet. Ich würde aus deutscher Perspektive diesbezüglich mal Selbstkritik üben, auch was Deutschland an Vertrauensverlust verbockt hat und wo man z.B. im Vergleich zu Japan steht. Deren Rammstein heißt übrigens Kadena.
Gut für Deutschland ist eine führende wirtschaftliche Position innerhalb Europas und in der Welt, mit Spitzenergebnissen bei der technologischen Entwicklung und nicht im Bereich Ideologie. Dazu gehört auch, daß man sich bei Lieferketten nicht von einem Staat wie China abhängig macht, der liefern will und dessen Subventionspolitik darauf abzielt nicht beliefert zu werden. 
Mann kann fast alles revidieren, Bündnisse neu schmeiden oder sich wirtschaftlich, politisch oder militärisch neu aufstellen. Dazu muß man sich aber erst einmal in der Position befinden gestalten zu können. In die Position kommt man aber nicht mit Fundamentalopposition, sondern mit dröger Realpolitik und realistischen Etappenzielen.

Majestyk

16. Oktober 2024 12:44

@ FraAimerich:
Nur weil Werte mit den Füßen getreten werden, lehne ich nicht die Werte ab. 
Können Sie mir erklären, warum tausende Chinesen versuchen über die amerikanische Grenze zu kommen, es aber komischerweise keine Massenflucht aus den USA gibt?
Wie erklären Sie sich eigentlich Chinas Aufstieg, wenn die Welt angeblich bis jetzt unipolar war?
Was ich bei Leuten wie Ihnen immer wieder herauslese ist "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß." Mit der Einstellung kann man sich jeden Versuch einer Reconquista sparen.  Ich dachte die Lage wäre ernst genug um endlich die Glacéhandschuhe auszuziehen.
Araber haben am 7. Oktober 2023 Zivilisationsbruch begangen, nicht Israel. Araber begehen auf deutschen Straßen Zivilisationsbruch, dank dem Import durch zersetzende Kräfte. Selbst wenn man gar keine Sympathien für Israel hegt, der Feind meines Feindes ist vielleicht nicht mein Freund, aber er ist derjenige mit dem ich den gemeinsamen Feind bekämpfen kann. 
Im Übrigen mag die israelische Regierung alles mögliche sein, sie steht vor allem politisch rechts. Ich finde es bizarr sich für Deutschland eine rechte Regierung zu wünschen und kognitiv die rechte Regierung eines anderen Staates als Gegner zu betrachten. 

Majestyk

16. Oktober 2024 13:39

@ Laurenz:
1/2Ich bin m/w/d heißt männlich, weiß und deutsch. Dies, meine bodenständige Herkunft, sowie meine Widerborstigkeit gegenüber politischem Bestreben Leuten wie mir den Mund verbieten oder mir vorschreiben zu wollen wie ich zu leben oder was ich zu denken habe erklären fast alle meine Positionen. 
Meine Wahrnehmung der Welt ist vor allem erlebt, auch wenn ich zahlreiche Bücher im Regal habe, die meisten sogar gelesen. Meine Gesellschaftsskritik begann damit, daß ich mich selbst, Teile meiner Prägung und meine eigenen Fehler hinterfragt habe. Das war ein Prozeß wie erwachsen werden und so wurde aus einer sozialdemokratischen Raupe ein wunderschöner rechtslibertärer Schmetterling.
Identitär war ich schon ehe ich den politischen Begriff kannte. Wir damaligen Arbeiterkinder waren alle identitär. Spätestens wenn man wie ich im Alter von elf auch mal einem Türken begegnete und auf der Straße lernte, daß der Türke Jungs verachtet die nachgiebig sind, sondern dich erst respektiert, wenn er was auf die Zwölf bekommt.  
Es gibt mehr als einen Faktor der Identität bestimmt, aber Identitätsverleugnung ist Selbstverleugnung und ungesund. 
Jetzt bin ich aber nun einmal einfacher Herjunft und weiß, daß man mit dem Spatz in der Hand zufrieden sein muß, wenn die Taube auf dem Dach schon alleine daher unerreichbar ist weil man keine Leiter hat oder nicht klettern kann. Denken kann man in größeren Dimensionen, gehen kann man nur schrittweise.

Majestyk

16. Oktober 2024 13:42

@ Laurenz:
2/2
Die Kreuzzüge waren eine Reaktion auf die arabische Expansion, nicht umgekehrt. Die Sarazenen kamen ursprünglich von der arabischen Halbinsel, lebten nicht originär im Heiligen Land. Die Verbreitung der arabischen Sprache ist Zeugnis jener vergangenen Expansion und es ist hoch bedauerlich, daß Byzanz gefallen ist und die Reconquista an der Küste Afrikas ihr Ende fand. Es scheint sich ja noch nicht herumgesprochen zu haben, daß Nordafrika mal christlich war und wie es um die Religionsfreiheit unterm Halbmond bestellt ist.
Wenn jetzt auch noch die Rechten mit Appeasement gegenüber dem Islam anfangen, weiß ich auch nicht mehr weiter. Rechts, konservativ und abendländisch sein wollen und sich bei Konflikten auf Seiten der Muselmanen schlagen, das ist echt schräg. 

FraAimerich

16. Oktober 2024 13:57

@anatol broder  -  Verneige mich vor Ihrer Weisheit und Menschenkenntnis! Zugutehalten sollten Sie mir, daß ich immerhin nicht ständig herumjammere, daß alle Welt ungerechte Vorbehalte gegen mich hegt.

Le Chasseur

18. Oktober 2024 15:57

@Majestyk
"Im Übrigen mag die israelische Regierung alles mögliche sein, sie steht vor allem politisch rechts. Ich finde es bizarr sich für Deutschland eine rechte Regierung zu wünschen und kognitiv die rechte Regierung eines anderen Staates als Gegner zu betrachten."
Die israelische Regierung ist nicht rechts, sondern rassistisch und faschistisch und ein Bezalel Smotrich sieht auf Sie voller Verachtung herab.
"Araber begehen auf deutschen Straßen Zivilisationsbruch, dank dem Import durch zersetzende Kräfte."
Sie scheinen keine Ahnung zu haben, wer die zersetzenden Kräfte sind. https://www.gettyimages.de/detail/nachrichtenfoto/haim-saban-angela-merkel-hillary-clinton-bei-der-nachrichtenfoto/167042490

Laurenz

18. Oktober 2024 16:48

@Majestyk @FraAimerich ... Die anti-israelische Haltung des Iran begründet sich vordergründig auf der Religion des Regimes, also quasi auf Ali, Hassan & Hussejn, also auf die Gebiete, welche direkt nach dem Tode Mohammeds erobert wurden. https://de.wikipedia.org/wiki/Islamische_Expansion Diese Leute nehmen ihre Religion ernst, siehe hier ab 00:11:00 https://youtu.be/k-yeq81XdAQ also etwas, was wir bei Christen in der Form nicht mehr vorfinden. Kein Christ zieht mehr in den Krieg, um seine Heiligen Stätten zu erobern. Damit ist das Christentum gescheitert. Vielleicht sind Reste von Ernsthaftigkeit noch im christlich orthodoxen Glauben vorhanden. Ich bin derjenige, Majestyk, der auf der SiN immer Dr. Bill Warner empfiehlt. https://youtu.be/cxuwDWbYsMI ​​​​​​​@Majestyk @KlausD. ... Entscheidend ist, wer in den USA die Wahlen gewinnt. Falls Trump gewinnt, wird dieser seine Position im Nahen Osten schnell sehr deutlich machen.

FraAimerich

18. Oktober 2024 18:57

@Majestyk  -  Weiß nicht recht, wie ich Ihnen angemessen antworten soll. Die Auseinandersetzung mit Leuten, die einen von vornherein als "Palästinenserversteher" abtun und beim Anblick karierter Tücher Schnappatmung bekommen, lohnt meist nicht. Die "Terroristen" der einen sind schon immer die Freiheitskämpfer und "(Re-)Konquistadoren" der andern gewesen. Auf dieser Ebene lohnt keine Auseinandersetzung.
 
Entweder man ist zu einer ausgewogenen Betrachtung bereit und kann die Greuelpropaganda und Untaten beider Seiten einordnen - oder eben nicht. Krah kann das sogar als erklärter Freund Israels, der als Weltmann natürlich auch Zionisten und Rothschild-Familiare zu seinen Kontakten zählt. Warum auch nicht, man kann bekanntlich überall anständige Leute finden, sogar bei der Hisbollah. Grotesk wirkt es, einer Seite kaltlächelnd zuzugestehen, was man der anderen empört vorwirft.
 
Da Sie auf Realpolitik und Etappenziele verwiesen haben, möchte ich anregen, einmal eine "Reconquista"-Demo durch ein einschlägiges Türken- oder Araberviertel in Berlin oder anderswo zu führen. Mit einer derart gestählten Truppe können Sie dann getrost - und gerne zusammen mit @Laurenz - aufbrechen, um die Levante vom Islam zu befreien. Obwohl der Islam nicht mein Feind ist, würde ich das sportlich sehen und Ihnen viel Glück dabei wünschen!

Majestyk

18. Oktober 2024 21:58

@ FraAimerich:
"Obwohl der Islam nicht mein Feind ist"
In muslimischen Ländern ist er dies auch nicht für mich. Hier will ich ihn nicht haben, wollte es nie und das dürfte uns trennen.
Den Nahostkonflikt können Sie nicht isoliert betrachten, der ist Teil eines größeren Spiels. Terrorismus moderner Prägung wird immer staatlich gefördert, meist ein gegnerischer Staat, kann aber auch schonmal der eigene sein. Dachte eigentlich, daß sich dies bezüglich arabischen Terrors oder auch roten Terrors im Kalten Krieg herumgesprochen hat. 

Für diesen Beitrag ist die Diskussion geschlossen.