Konten gekündigt – das Magazin Freilich als Exempel

Dem in Österreich erscheinenden Magazin Freilich sind die Geschäftskonten gekündigt worden. Wie in solchen Fällen üblich, geschah das ohne Angabe von Gründen. Schlampige Kontenführung, chronische Unterdeckung oder ähnliche Sachgründe, die eine Kündigung rechtfertigen könnten, liegen selbstredend nicht vor - und lägen sie vor, hätten Gespräche mit der Bank stattgefunden, wären Warnungen ausgesprochen worden.

Man hat kei­nen Anspruch dar­auf, die Grün­de zu erfah­ren. Ban­ken und ande­re Insti­tu­tio­nen ach­ten auf eine glat­te Ober­flä­che, an der kein Jurist einen Riß fin­det, in den er sei­nen Mei­ßel trei­ben könnte.

Man betei­ligt sich auf wir­kungs­vol­le Wei­se am Kampf gegen rechts, ohne poli­tisch zu argu­men­tie­ren. Die­se Pra­xis ist nicht neu, sie ist ele­gan­ter und weni­ger roh als eine kla­re Ansa­ge. In Staats­for­men, die kul­tur­po­li­tisch rigi­de han­deln, war es stets ein belieb­tes Mit­tel, Bücher und Zeit­schrif­ten mit dem Argu­ment zu ver­hin­dern, es gäbe schlicht kein Papier mehr, auf das gedruckt wer­den kön­ne. Was soll­te man gegen solch guten Wil­len, der lei­der, lei­der nichts mehr aus­tra­gen kann, schon sagen?

Auch Deutsch­land und Öster­reich sind von die­ser Rigi­di­tät nicht aus­ge­nom­men. Weil uns der Markt den Druck unse­rer Bücher in Deutsch­land und im Aus­land ermög­licht, ist man auf ande­re Metho­den ver­fal­len. Eine Buch­mes­se bei­spiels­wei­se ist eine gesäu­ber­te Ange­le­gen­heit. Dort hat der links­li­be­ra­le Main­stream über För­der­töp­fe und Aus­gren­zungs­me­cha­nis­men dafür gesorgt, daß er von uns nicht mehr gestört wer­den kann.

Und wei­ter: Die Beauf­tra­gung von pri­va­ten Initia­ti­ven wie der Ama­deo-Anto­nio-Stif­tung mit “staats­na­hen Auf­ga­ben” wie der Mar­kie­rung von “Haß-Spra­che” und “extre­mis­ti­schem” Inhalt führt letzt­lich zum Druck auf Platt­for­men, Ban­ken, kom­mu­na­le Ver­mie­ter und­so­wei­ter. De-Plat­forming heißt das: nicht mehr im reich­wei­te­star­ken Netz zu exis­tie­ren zu dürfen.

Nun also Frei­lich. Wir spra­chen mit Bru­no Wol­ters, einem der Redak­teu­re des Maga­zins. Von hier aus kol­le­gia­le Grü­ße an die gan­ze Mann­schaft – und Köp­fe oben hal­ten: bes­ser so als eine irrele­van­te Exis­tenz am Kat­zen­tisch­chen, oder?

– –

SEZESSION: Dem Maga­zin Frei­lich, des­sen Redak­ti­on Sie ange­hö­ren, wur­den von der Steie­ri­schen Spar­kas­se die Geschäfts­kon­ten gekün­digt. Gibt es für Gewer­be­trei­ben­de und Pri­vat­leu­te in Öster­reich kei­nen recht­lich durch­setz­ba­ren Anspruch auf ein Kon­to? Ohne eines kann man ja schlech­ter­dings nicht  wirtschaften …

BRUNO WOLTERS: Kur­ze und knap­pe Ant­wort: Nein. Anders als in Deutsch­land gibt es kei­nen Rechts­an­spruch auf ein Bank­kon­to bei der Spar­kas­se. Zumin­dest gibt es bis­her kei­ne Recht­spre­chung, aus der sich dies ablei­ten lie­ße. Solch wich­ti­ge Urtei­le wie jüngst das des OVG Mag­de­burg, das dem Maga­zin Com­pact ein Kon­to bei der Spar­kas­se Bur­gen­land­kreis zuge­spro­chen hat, gibt es in Öster­reich noch nicht. Mar­tin Sell­ner ver­sucht jedoch der­zeit, ein sol­ches Urteil mit die­ser Wir­kung vor einem öster­rei­chi­schen Gericht zu erstreiten.

SEZESSION: Sie sind nicht das ers­te rech­te Pro­jekt, das mit Kün­di­gun­gen zu kämp­fen und zurecht­zu­kom­men hat. Bei uns selbst ist das glück­li­cher­wei­se ein gutes Jahr­zehnt her. Als wir damals über genia­le Knif­fe nach­dach­ten, fiel uns kei­ner ein. Fällt Ihnen etwas ein, das mehr und ele­gan­ter wäre als der juris­ti­sche Weg und ähnliches?

WOLTERS: Kurz­zei­tig wur­de über­legt, über Umwe­ge ein deut­sches Spar­kas­sen­kon­to ein­zu­rich­ten, bei­spiels­wei­se durch die Eröff­nung einer Nie­der­las­sung in Deutsch­land oder durch die Grün­dung einer Art “exter­nen Dienst­leis­tungs­fir­ma” in Deutsch­land, die dann den Zah­lungs­ver­kehr und die Buch­hal­tung über­neh­men könn­te. Das ist aber nur als ulti­ma ratio gedacht.

SEZESSION: Blau und schwarz, also FPÖ und ÖVP, ste­hen in der Stei­er­mark vor dem Ver­hand­lungs­ab­schluß für eine gemein­sa­me Regie­rung, und zwar unter einem blau­en Lan­des­haupt­mann. Das ist doch eine idea­le Vor­aus­set­zung, um aus die­sem Bun­des­land einen siche­ren Hafen für alter­na­ti­ve Medi­en zu machen und ihnen Kon­ten zu sichern. Oder sind Sie nicht optimistisch?

WOLTERS: Die Lin­ke spricht offen aus, daß es dar­um geht, rech­te Medi­en mund­tot zu machen oder dann, wenn sich eine Bank nicht an sol­chen Metho­den betei­ligt, das öffent­li­che Anse­hen die­ser Bank zu beschä­di­gen. In einem Bun­des­land, das bei der letz­ten Land­tags­wahl im Novem­ber mit 35 Pro­zent frei­heit­lich gewählt hat, müß­te der Image­scha­den für die Bank aber grö­ßer sein, wenn sie frei­heit­li­chen Medi­en aus poli­ti­schen Grün­den das Kon­to kün­digt. Die Zen­sur­for­de­run­gen der Lin­ken soll­ten dage­gen nicht mehr so schwer ins Gewicht fal­len. Ob es so ist, wird sich nun zeigen.

Ich glau­be übri­gens nicht, daß die FPÖ hier ein­grei­fen muß. Sie muß sich nur soli­da­risch zei­gen. Und FPÖ-Gene­ral­se­kre­tär Chris­ti­an Hafenecker hat sich in einer Pres­se­aus­sendung nach Bekannt­wer­den des De-Ban­kings von Frei­lich kri­tisch zum De-Ban­king an sich geäu­ßert und die­se Metho­de als Angriff auf die Pres­se­frei­heit bezeichnet.

SEZESSION: Es muß ja nun schnell gehen. Gibt es eine Auf­fang­stel­lung, einen Notfallplan?

WOLTERS: Ja, das gibt es. So leicht las­sen wir uns nicht unter­krie­gen. Aber erst ein­mal müs­sen wir mit der Spar­kas­se ein Gespräch auf Augen­hö­he füh­ren. Wir wer­den die Kün­di­gung nicht ein­fach so hin­neh­men. Unser Fall muß zum Wen­de­punkt werden.

SEZESSION: Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht – aber wir hier scheu­en stets davor zurück, “Soli­da­ri­tät” ein­zu­for­dern, wenn uns wie­der ein­mal etwas wider­fährt. Wir sehen uns nie als Opfer, das betreut und ver­arz­tet wer­den muß, son­dern als die Noch-Unter­le­ge­nen in einem Kul­tur­kampf, an des­sen Ende wir viel­leicht gewon­nen haben wer­den. Den­noch ver­ste­he ich, daß Soli­da­ri­tät für Sie nun not­wen­dig sein kann. Also: Wie kann man soli­da­risch sein?

WOLTERS: Am ein­fachs­ten, weil für jeden mach­bar, ist natür­lich ein Abo unse­rer Zeit­schrift oder eine Spen­de. Eine lin­ke Cam­pai­gne­rin hat im ORF-Bei­trag zu unse­rem De-Ban­king-Vor­fall ganz offen zuge­ge­ben, was sie mit De-Ban­king errei­chen wol­len: Den Betrieb lahm legen, damit die “rechts­extre­me Agen­da” nicht wei­ter ver­brei­tet wer­den kann. Je wirt­schaft­lich sta­bi­ler wir sind, des­to bes­ser kön­nen wir sol­che Angrif­fe abwehren.

Dar­über hin­aus kann man auch ande­re über die Bedeu­tung der De-Ban­king-Stra­te­gie auf­klä­ren und vor allem die Ver­tre­ter der rech­ten Par­tei­en dar­auf anspre­chen. Dort muß die Sen­si­bi­li­tät für sol­che indi­rek­ten Angrif­fe auf rech­te Struk­tu­ren geschärft wer­den. Hier hat bei­spiels­wei­se die AfD im Ver­gleich zur FPÖ noch gro­ßen Nach­hol­be­darf. Sie pocht immer noch auf die “Ver­trags­frei­heit” und meint, der Staat dür­fe den Ver­trags­part­nern nicht vor­schrei­ben, mit wem sie Geschäf­te machen.

Daß die Kon­se­quenz dar­aus das De-Ban­king sein kann, ist noch nicht wirk­lich ange­kom­men, auch wenn es den AfD-Par­tei­vor­sit­zen­den Chrup­al­la selbst getrof­fen hat, der nach eige­nen Anga­ben im Sep­tem­ber 2023 grund­los ein Bank­kon­to ver­lo­ren hat.

Ande­re in der AfD sind da schon wei­ter: Der AfD-Euro­pa­ab­ge­ord­ne­te und stell­ver­tre­ten­de AfD-Dele­ga­ti­ons­lei­ter Tomasz Froelich hat unse­ren De-Ban­king-Vor­fall zum Anlass genom­men, eine par­la­men­ta­ri­sche Anfra­ge an die EU-Kom­mis­si­on zu die­sem The­men­kom­plex zu stel­len. Auch das ist soli­da­risch und ent­spricht der “orga­ni­schen Soli­da­ri­tät”, die der Autor Bene­dikt Kai­ser in Die Par­tei und ihr Vor­feld skizziert.

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Kommentare (21)

A. Kovacs

16. Dezember 2024 09:36

"Wir sehen uns nie als Opfer, das betreut und verarztet werden muß". Ob das die richtige Reaktion ist, auf Sprachvorschriften der Linken zu hören, die einen mit lautem "Mimimi" verhöhnen, wenn man es wagt, sich als Opfer ihrer paralegalen Machenschaften zu bezeichnen, also als das, was man z. B. bei einer Kontokündigung oder Hausdurchsuchung oder monatelangen Untersuchungshaft de facto ist?  Nein! Niemals edel sein wollen, niemals meinen, moralisch "besser" als der Gegner sein zu müssen.

RMH

16. Dezember 2024 10:07

Das Thema sollte anders als mit einem Herumhacken auf dem Begriff der Vertragsfreiheit diskutiert und vor allem gelöst werden. Diese ist ein hohes und wertvolles Gut. Wenn es genug alternative Angebote gäbe, wäre so eine Kündigung zwar zuerst lästig, aber langfristig will man doch nicht mit jemanden zusammenarbeiten, der einen nicht will. Das Thema ist mithin auf einer anderen Ebene in den Griff zu bekommen, es fehlt hier aber offenbar am Willen, dem know how und letztlich an umsetzenden Personen in den großen, mittlerweile auch über ausreichend Geld verfügenden alternativen Parteien in D und AT. Zu einer echten Opposition gehört auch die Schaffung einer eigenen Infrastruktur. 
PS: Gut, dass zumindest in D gerade die aktuelle Ausgabe der Sezession wieder ausgeliefert werden konnte. Da sind wieder einige, wirklich gute Artikel enthalten (bspw. der von M. Lichtmesz, aber: ganze anderes, wenn auch wichtiges Thema).

Andreas J

16. Dezember 2024 10:32

Damit hat der Gegner Bekanntheitsgrad und Reichweite des attackierten Mediums erhöht, eine Solidarisierungswelle ausgelöst (z. B. hat die reichweitenstarke dt. Youtuberin eingollan zu Spenden aufgerufen), welche die Größe des konservativen Lagers sichtbar macht und seine Stärkung und vielleicht Vergrößerung befördert, dem Magazin vermutlich mittelfristig zu Mehreinnahmen verholfen, sich selbst der Gefahr eines Imageschadens ausgesetzt, eine plötzliche Kündigung ohne Angabe von Gründen dürfte für neutrale Beobachter nicht als unverfängliches Hausrecht, sondern als Machtmißbrauch eines Kreditinstituts wahrgenommen werden. Die ostentative Übergriffigkeit des könnte zudem investigative Gegenrecherchen alternativer Medien provozieren. Was das für Folgen haben kann, sieht man ja gerade am Thüringer Verfassungsschutzskandal, bei dem bekanntlich eine Galionsfigur „gegen Rechts“ geradezu ausgelöscht wurde. 
 

Umlautkombinat

16. Dezember 2024 10:36

Wichtiger Punkt. Sellner hatte ja mal eine zeitlang Videos zu seinen Kuendigungen gebracht Das letzte welches ich sah - mehrere Jahre her - waren glaube ich 27, allerletzte gehoerte Zahl in die 70 (?)  Ablehnungen/Aufloesungen zu dieser einen Person. Zeigt auch gut die Vernetzung, Gleichschaltung und realen Geist der kolportierten vermeintlichen Vielfalt all dieser "Finanzanbieter" und Banken, wenn es an Kernfragen oekonomischer Freiheit geht.
 
Auch international weitergehend (GB, USA, ...) ein Problem. Mit zunehmendem Einfluss hierzulande auch auf das Spendenverhalten, da auch Spender leicht markiert werden koennen. Das kostet Software nichts und dagegen ist in der Massenbetrachtung schwer etwas zu machen im aktuellen Klima. Anonyme Kryptowaehrungen (kein Bitcoin also) waeren hier ein Thema.
Was gar nicht geht ist die legale Begruendungsverweigerung einer Kuendigung und das ist ein direkter, gut abgegrenzter und damit politisch geeigneter Angriffspunkt. Die rechtliche Aenderung dieses Zustandes sollte eigentlich ein Dauerthema der AfD sein. Hier fliessen auch immer wieder Beispiele zu, ob  Organisationen oder Einzelpersonen betreffend. 
 

Diogenes

16. Dezember 2024 11:18

Teil 1/2
 
So wie es närrisch und naiv ist zu glauben unsereiner würde aus dem Ausland durch Hilfe eines Putin, Trump, oder Meloni/LePen/Orban den Siegeskranz als Retter von Heimat, Volk und Nation aufgesetzt bekommen, so ist es auch närrisch und naiv zu glauben hinter der Großbank stände etwas anderes als bei Großmedienhausen: Wurzelloses Kapital das dem Eigennutz u. Agenden/Interessen weniger Herren der Hochfinanz (mit dem Kriegsspekulanten Schwarzfels "BlackRock" als Speerspitze (siehe auch schon von Höcke auf Wahlkampf thematisierten Aufkauf Ukraine, Referenz/Stichwort: Biden Senior/Junior)) in Übersee und London verpflichtet ist. Folge dem Kapitalstrom und du landest immer bei den selben Krämerseelen u. deren Organisationsgewebe (Rothschild, Rockefeller, Soros, Gates, ...und deren (pädophilen) Nutznießern/Wegbereitern in Politik, Wirtschaft, Kultur) die nie durch die Großmedien kritisiert werden. Wenn du wissen willst wer über wen Macht hat dann schaue darauf wer kritisiert wird und wer nicht (vorkommt). Das ist ein Indiz wer bei wem im Sold steht o. manipuliert ist, b. Axel-Springer-Medienhaus o. "Operation Mockingbird").

Diogenes

16. Dezember 2024 11:19

Teil 2/2
 
Weltanschaulich weiß jeder der sich zur in Heimat, Volk u. Nation verwurzelten Gesinnungsgemeinschaft dazu zählt wie die Theorie abläuft: Sobald man auf dem Schirm der feindseligen Mikrowellenortung (eng. "Radar") im ansteigenden Grade eigener Reichweite und Einflussnahme auftaucht beginnt die Mechanik der Systemrädchen ineinanderzugreifen (in eigenen Sold stellen, Erpressungsversuche, Finanzielle u. Soziale Kaltstellung). Die Wirkmacht wie beim bekanntesten Kontokündigungsspitzenreiter Sellner zeigt uns ja auch deren Erfahrungsbericht.
 
Wie man dem Entgegentreten kann? Das ist die Frage. Das Scheinwerferlicht der Alternativmedien zum Demaskieren des Falschseins nutzen u. Boykott am Markt (in die Kritische Masse kommend die dann irgendwann den Topfdeckel der Ignoranz der Catilinas absprengt!). Siehe das Beispiel Budweiser: Absatzeinbruch. Das wurzellose, verfressene Kapital durch Aushungern in die Reaktion treiben ist aber nur idealistisches Wunschdenken des Einzelwesens ohne die meta- und staatspolitische Organisation die Deutschland als Schutz- u. Trutzgemeinschaft bildet (bzw. aus der Ohnmacht ins Bewusstsein bilden könnte). Aber genau deshalb sind wir ja für Heimat, Volk und Nation im Sinnen und Handeln. Weil wir daraus leben und unser Recht in der Welt beziehen!

Laurenz

16. Dezember 2024 12:43

Was mich bei den Banken Österreichs wundert, ist die Nachrichten-Ferne der Kündigungs-Entscheider. Man sieht an den USA, wie schnell der Wind aus einer anderen (politischen) Richtung wehen kann. Kandishügel ist bereits umgefallen, ABC News zahlt an Trump 15 Mio. US$ wegen Falschbehauptungen, Amazon (Bezos) spendet 1e Mio. für die Amtseinführung Trumps & noch 1e Mio. für die Übertragung. Auch die Wokeness-Protagonisten in der Wirtschaft haben beim Verbraucher blaue Flecken bekommen, jüngstes Beispiel die Automarke Jaguar. Für so ne Nummer gibt es mittlerweile richtig auf die Fresse. Das kann schnell in die Milliarden gehen. In Zentral-Europa wird der Wind erst in gut 4 Jahren aus einer anderen Richtung blasen, aber es ist absehbar. Wieso legt sich jetzt noch jemand auf dem sinkenden Schiff mit dem Bootsmannsmaat des Rettungsboots an? Das ist, gelinde gesagt, ziemlich dämlich. Lanz ist da schlauer & führt mittlerweile seine Gäste vor, egal welcher Couleur. Hofft man bei den Banken wirklich darauf, daß, wie in Rumänien, eine ungünstige Wahl einfach annulliert oder ganz abgeschafft wird, wie in der Ukraine?

Laurenz

16. Dezember 2024 12:45

(2) Natürlich muß sich "Freilich" dem alternativen Medienmarkt stellen. Wollte man alle rechten/konservativen Medien kostenpflichtig abonnieren oder unterstützen, da reichen schon die Deutschsprachigen, ist man im Monat mehrere hundert Euro los. Und wer wollte das alles konsumieren? Die SiN-Leser sollten sich hier keinen Illusionen über Banken hingeben. Deutschland ist zwar im Europäischen Vergleich immer noch "overbanked", aber die Fusionswelle kleinerer Banken, Sparkassen & Genossenschaftsbanken reißt nicht ab. Das hat vor allem mit den Eigenkapital-Richtlinien & den hohen IT-Kosten zu tun. Vor 20 Jahren hätte man mit 5-10 Mio. Eigenkapital noch eine Bank gründen können, heute undenkbar. Die Deutsche Bank hatte es als Lobbyist beim Gesetzgeber durchgesetzt, daß die technischen Anforderungen so groß wurden, daß kleinen Banken damit der Garaus gemacht wurde. Es gibt auch Banken, wie die Raiffeisenbank Oberursel, die einfach zu gemacht hat & nur noch Immobiliengeschäft betreibt. Die Raiffeisenbank Gammesfeld ist immer noch die kleinste Bank Deutschlands. Aber auch das wird bald Geschichte sein.

Mitleser2

16. Dezember 2024 13:03

Langer Beitrag, aber sehr interessant:
https://www.danisch.de/blog/2023/09/26/ich-weiss-wer-mir-das-bankkonto-weggeschossen-hat-wie-und-warum/

fw87

16. Dezember 2024 13:48

@ A. Kovacs: Ich bin hier gegenteiliger Auffassung. Wenn wir auf den Opferstatus pochen, spielen wir das Spiel unserer Gegner: Der, der sich am lautesten als Opfer dartsellt, bekommt recht. Es sollte nicht darum gehen, dieses Spiel möglichst gut mitzuspielen, sondern die Spielregeln zu ändern: Es sollte verpönt sein, aus einem tatsächlichen oder vermeintlichem Opferstatus Kapital schlagen zu wollen. Das ist eben auch Teil des Kulturkampfes. Rechte Politik sollte sich durch "virtus" (Tugend, auch: Mannhaftigkeit) auszeichnen. Das macht einen Unterschied zu den anderen und strahlt dann auch positiv nach außen. Dass die Linken moralisch argumentieren, daraus ist ihnen kein Vorwurf zu machen, das sollten wir auch tun. Bspw. sollte man klar sagen, dass es sich bei Grenzschließungen und Abschiebungen in vornehmster Weise um eine moralische Pflicht handelt, die Pflicht die eigene Heimat und eigene Ehre zu schützen. Entsprechend müsste man herausstellen, dass wir die richtigen, will heißen, klassisch-abendländischen Moralvorstellungen vertreten, im Gegensatz zur "perversen" (deutsch: verdrehten) Moral der Kulturmarxisten. Auch sollte unser Handeln "edel" sein. Denn was ist edel im politischen Sinn? "Tun, was getan werden muss, ohne Rücksicht auf Erfolg oder Misserfolg." Oder in den Worten Goethes: "Die Tat ist alles, nichts der Ruhm"

RMH

16. Dezember 2024 13:54

Während es im Bereich der alternativen Medien bereits nicht mehr nur zarte Pflänzchen an Eigengewächsen gibt, fehlt etwas Vergleichbares auf dem Finanzsektor offenbar vollkommen. Ist es so schwierig, eine eigene, kleine Genossenschaftsbank zu gründen (oder zu übernehmen) oder auch nur eine eigene Bank? Genug Geld sollte mittlerweile vorhanden sein, Leute, die die Zuverlässigkeitsprüfung bei der BaFin überstehen, sollte es auch geben (zuverlässig bedeutet dort zum Glück noch kein Gesinnungstest). Wenn es so etwas gibt, wird es auch genug Kunden geben, die dafür dann auch gerne entsprechende Gebühren bezahlen. Eigen Marktmacht entwickeln. Bei >20% AfD Wählern und noch größerem Umfeld sollten sich doch schnell ein paar hundert "Genossen" finden.

Majestyk

16. Dezember 2024 14:02

@ RMH:
"Zu einer echten Opposition gehört auch die Schaffung einer eigenen Infrastruktur."
Als ich ähnliche Vorschläge mal gegenüber AfD-Mandatsträgern äußerte, fehlte nicht viel und ich wäre lauthals ausgelacht worden. Dabei gibt es historische Beispiele wie erfolgreich eigene Strukturen sein können.
Vertragsfreiheit kritisiert man übrigens nur, wenn man selber zum Opfer wird. Winkt eigener Profit endet oftmals die Treue zum eigenen Milieu oder zur eigenen Art.

Franz Bettinger

16. Dezember 2024 14:44

Wozu gibt es das Anti-Diskriminierungs-Gesetz? Warum ersparen wir Verwaltungs- Gerichten & später dem Verfassungsgericht eigentlich die Peinlichkeit von Falschurteilen? "Just for the record“, wie der Engländer sagt, sollten wir den Unrechtsstaat dazu zwingen, sich „zur Kenntlichkeit“ zu entstellen. Es wird einmal zurückgezahlt werden. Das sollte den Obergaunern & ihren Mitmachern allmählich klarwerden. 

ilmiocantolibero

16. Dezember 2024 17:05

Gut, kann ich machen. Abonniere ich eben auch noch "Freilich". Das mag ein kleiner hilfreicher Beitrag sein. Dann habe ich jetzt "Sezession", "Kehre", "Tumult", "Recherche D", "Wir" ... wenn ich nichts vergessen habe. So wird es vielen hier gehen. Das heißt aber auch, daß die immer gleichen Leute die selben Texte lesen (oder bestellen), die auch im Großen und Ganzen immer das Gleiche beschreiben und analysieren. Bleibt die Frage nach der Außenwirkung. Wie bedeutsam ist denn "Freilich" (oder sonstwas), wenn es immer die gleichen 4000 Hanseln sind, die das lesen (oder kaufen - denn lesen kann ich das nicht alles). Dreht sich das nicht alles nur im Kreis? Anders gefragt: wie bekommt man relevante Außenwirkung? 

A. Kovacs

16. Dezember 2024 17:56

@fw87 16. Dezember 2024 13:48
Sie haben sich die Antwort selbst gegeben: "Der, der sich am lautesten als Opfer darstellt, bekommt recht." Entscheidend ist, was Erfolg hat. Deshalb darf man (frei nach Gómez Dávila) nicht zögern, die schmutzigen Methoden des Gegners anzuwenden, wenn auch mit dem gebührenden Ekel. Originell und edel dürfen Sie nach dem Sieg sein.

Laurenz

16. Dezember 2024 19:45

@Majestyk & RMH ... Man könnte, wie die SPD, ein Zeitungs-Imperium aufbauen. Aber, wer will schon in eine sterbende Branche investieren? Jedes Jahr sterben 1 Mio. potenzielle Zeitungsleser weg, ohne, daß Nachwuchs entsteht. Die taz hat die Druck-Version im Oktober eingestellt. Es gäbe die Möglichkeit, eine Bank im Genossenschaftssektor zu übernehmen, aber das läßt sich schwer geheim halten. https://www.bvr.de/p.nsf/0/D3E488DF22571CECC1257D0A005439B7/$file/Liste_AlleBankenEnde2023.pdf  Es fällt auch auf, wenn viele Ortsfremde ein Konto eröffnen wollen, um einen Genossenschaftsanteil zu erwerben. Im Genossenschaftsbereich wird nach Köpfen abgestimmt & nicht nach Anteilen. Die größte Genossenschaftsbank Deutschlands, die Frankfurter Volksbank hat 5x so viele Genossen, wie die AfD Mitglieder hat. Das BAFIN, RMH, ist eine weisungsgebundene Behörde, die müssen gar niemanden zulassen. Also eine Übernahme stelle ich mir einfacher vor, als eine Neugründung. Auf der Ebene der Familien aller AfD-Mandatsträger könnte man sich eine der kleineren Banken auf der obigen Liste aussuchen. Die Mandatsträger selbst wären zu auffällig. Die Banken müssen kein Konto eröffnen.

Simplicius Teutsch

16. Dezember 2024 20:38

@ Redaktion: „Wir sehen uns … als die Noch-Unterlegenen in einem Kulturkampf, an dessen Ende wir vielleicht gewonnen haben werden.“
 
Davor haben sie natürlich zurecht wachsende Angst. Darum wollen sie eine demokratische Partei, wie die AfD, verbieten.
 
Ich stimme @ Laurenz zu: Es deutet sich in vielerlei Hinsicht bereits eine Trendumkehr an. Auch wenn ich ein Naturfreund bin und für eine maßvolle Energiewendepolitik bin, viel verspreche ich mir für uns, wenn Trump den Klima-Stecker zieht (Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen!); dann brechen viele subventionierte CO2-Geschäftsprojekte zusammen, dann erodiert erstmal die wirtschaftliche Basis dieser woken Energiewende, dann gibt es da nicht mehr viel zu holen, dann verlassen als erste die opportunistischen Ratten das sinkende linksrotgrüne Schiff. - Dann ... kommt unsere Zeit. So die Hoffnung.

Martha

16. Dezember 2024 23:34

Es gibt nicht Gutes, außer man tut es: Abonnieren und spenden. Habe Freilich bereits abonniert, Spende ist unterwegs. Auch die von Freilich verlegten Bücher stehen alle in meinem Bücherregal. Noch ein Wort zu Sezession: Scheuen Sie Sich nicht vor Spendenaufrufen. Nur mit Geld können wir was bewirken. Viele von uns haben genug, um frisches Blut in die Adern der Bewegung zu pumpen.

Kurativ

16. Dezember 2024 23:35

Vertragsfreiheit mag das eine sein. Aber in der heutigen Welt läuft das politisch Diktat durch die Regierungsparteien auf die Banken für Oppositionelle auf ein Berufsverbot hinaus. Die Aufgaben von Sparkassen besteht zumindest in einer gemeinnützlichen Alternative zu den gewinnmaximierten Banken. An dieser Aufgabe werden sie durch eine zu starke Bindung an die Politik gehindert. In Deutschland ist der Job eines Landrats lukrativer als der eines Landesparlamentarier. U.a. weil er von der jeweiligen Kreissparkasse durchgefüttert wird. Irgendwann wird es auch Banken für freie Medien geben, um die aktuelle Form der Zensur aufzuheben. Bis dahin wundert es mich, warum Kreissparkassen in AfD Kreisen nicht eine Möglichkeit darstellen.

Laurenz

17. Dezember 2024 09:35

@Kurativ ... Sparkassen, insoweit die einen Öffentlich-Rechtlichen Status haben, sind gesetzlich verpflichtet, ein Konto anzubieten, Landrat hin oder her. Wie kommen Sie auf die Idee, daß AfD-Mitglieder das nicht wüßten? Das hat natürlich den Nachteil, daß Parteibuch-Inhaber über die finanziellen Verhältnisse der Konto-Inhaber Bescheid wissen, sei es über den Vorstand oder die Sparkassenaufsicht.

MARCEL

17. Dezember 2024 13:24

Mit allem Respekt, aber ich nenne es mittlerweile:
wehrlosen Widerstand

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