Die Rechte als Korrektiv

Trump ist kein geborener Sympathieträger.

Heino Bosselmann

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

Und der Trum­pis­mus erscheint in sei­nem Wesen noch unbe­stimmt. Falls er’s geschichts­fest über­haupt zu einem Ismus bringt. Er pro­biert sich offen­bar empi­risch aus und erwirbt sei­ne poli­ti­sche Gestalt im prak­ti­schen Tes­ten, was mög­lich ist. Eines scheint jedoch erweislich:

Auf Dezi­sio­nis­mus und den kon­se­quen­ten bis skru­pel­lo­sen Gebrauch der Macht ver­steht sich die Rech­te letzt­lich bes­ser als die Lin­ke, was wie­der­um deren anti­trum­pis­ti­sche Hys­te­rie erklärt. Mit den checks and balan­ces ist es so weit her offen­bar nicht, wenn in poli­ti­schen Tur­bu­len­zen Schmit­tia­ni­sches Den­ken regiert und die Exe­ku­ti­ve die Judi­ka­ti­ve igno­riert. Abwar­ten, wie sich ins­be­son­de­re die Dif­fe­ren­zen zwi­schen die­sen bei­den Berei­chen entwickeln.

Chris­toph Möl­lers hat in der FAZ vom 9. April 2025 nach­ge­wie­sen, wes­halb Trump so ver­blüf­fend stark durch­re­gie­ren kann:

Zudem ist der ame­ri­ka­ni­sche Kon­gress kein Debat­ten­par­la­ment. Sei­ne Arbeit geschieht in den Aus­schüs­sen. Die poli­ti­sche Lage im Gan­zen wird nicht erör­tert, son­dern bes­ten­falls in Einzel­fragen debat­tiert. Auf den Bericht des Prä­si­den­ten zur Lage der Nati­on gibt es kei­ne Aus­spra­che, son­dern nur eine im Fern­se­hen ein­ge­spiel­te Erwi­de­rung. Der Man­gel an soli­da­ri­scher Gemein­sam­keit von der Regie­rung heim­ge­such­ter Uni­ver­si­tä­ten und Kanz­lei­en fin­det in der Frag­men­tie­rung der par­lamentarischen Arbeit sein poli­ti­sches Abbild. Aber auch sonst pas­siert wenig im Kon­gress: Als Gesetz­ge­ber war er schon lan­ge vor Trump ein Aus­fall, so wie das Regie­ren mit Prä­si­di­al­de­kre­ten bereits unter Oba­ma in Mode kam. (…)

Auf Poli­ti­sie­rung des Rechts ant­wor­tet Gegen­po­li­ti­sie­rung. Oben war­tet der zu zwei Drit­teln repu­blikanische Supre­me Court. Doch selbst wenn das Gericht eine ande­re poli­ti­sche Zusam­men­set­zung hät­te, wäre es nicht ein­fach, mit Mit­teln des Ver­fas­sungs­rechts an den Kern der insti­tu­tio­nel­len Kri­se, den frei­wil­li­gen Macht­ver­zicht des Kon­gres­ses, zu kom­men. Das ame­ri­ka­ni­sche Gerichts­ver­fah­ren ist strikt auf die Über­prü­fung von Kon­flik­ten zwi­schen Streit­par­tei­en bezo­gen. Wenn der Kon­gress sei­ne Arbeit als Gesetz­ge­ber und Kon­troll­organ der Admi­nis­tra­ti­on frei­wil­lig ein­stellt, schafft das kein jus­ti­zia­bles ver­fas­sungs­recht­li­ches Problem.

Ihren Bei­trag zur Ent­wick­lung hat schließ­lich auch die Law School. Wie jede Juris­ten­aus­bil­dung ist die amerika­nische eine Schu­le der Anpas­sung, aber eine, wel­che die Stu­den­ten gleich noch jeder Illu­si­on über den Eigen­wert des Rechts beraubt. Dies geschieht auf ei­nem extrem hohen Niveau, und gera­de deut­sche Juris­ten, die oft etwas zu innig an die objek­ti­ve Rich­tig­keit ihrer Dog­men glau­ben, kön­nen in den Verei­nigten Staa­ten rechts­kri­ti­sches Den­ken ler­nen. Zu ler­nen ist dort aber auch, dass eine Ord­nung das Ver­trau­en dar­auf benö­tigt, dass ihre Inhal­te nicht ein­fach poli­ti­siert wer­den. Eine als blo­ße Macht­tech­nik durch­schau­te Normati­vität des Rechts bin­det auf Dau­er nur die Schwä­che­ren, zu denen die im Ein­zel­kampf geschul­ten Juris­ten im Zwei­fel nicht gehö­ren werden.

Wenn­gleich man „The Donald“, zurück­hal­tend for­mu­liert, als höchst frag­wür­di­gen und min­des­tens insta­bi­len Cha­rak­ter emp­fin­den mag: Die in den USA ent­stan­de­ne Woke­neß, maß­geb­lich aus­ge­hend von den Bür­ger­söhn­chen und höhe­ren Töch­tern an den Elite‑, also den teu­ren Bezahl-Uni­ver­si­tä­ten, ist noch weit frag­wür­di­ger und bedurf­te eines wir­kungs­vol­len Kor­rek­tivs. Gro­ber Keil, auf gro­ben Klotz gesetzt. Nur Trump konn­te das so ent­schie­den beginnen.

Ähn­li­ches gilt für die AfD. Man kann sie ins­ge­samt und ins­be­son­de­re man­che ihrer bizar­ren Selbst­pro­fi­lie­rer mit Skep­sis betrach­ten, aber sie stellt das ein­zi­ge Gegen­ge­wicht von Rang dar; poli­tisch gibt es kein wirk­sa­me­res. Ohne die AfD ist hier­zu­lan­de über­haupt kei­ne Kor­rek­tur denkbar.

Und schon des­we­gen ist jeder anzu­er­ken­nen, der cou­ra­giert Hal­tung bezieht. Bei so ful­mi­nan­tem Gegen­wind kön­nen Kri­ti­ker in into­le­ran­ten Zei­ten nicht durch­weg mit Con­ten­an­ce agie­ren. Wird man kri­mi­na­li­siert, fällt’s zuwei­len schwer, mit gedul­di­gem Lang­mut distin­gu­iert und kul­ti­viert aufzutreten.

Was man der AfD ent­ge­gen­schlägt, ist weit kras­ser als die von ihr aus­ge­hen­de Kri­tik, denn von links bis CDU wird der offe­ne und frei­mü­ti­ge Dis­kurs hart blo­ckiert und statt­des­sen der Alter­na­ti­ve mit vol­lem Affront begeg­net: Ihr wäret bes­ser nicht! – Das geht aufs Gan­ze. Die AfD kann dem gegen­über nicht ein­fach freund­lich sein und als „Spiel­re­geln“ über­neh­men, was die Gegen­sei­te selbst nicht mal ansatz­wei­se ein­zu­hal­ten bereit ist.

Feind­schaft von links geht der­zeit weit, exe­ku­tiv und judi­ka­tiv unter­stützt. Die­se Feind­schaft beherrscht nicht nur die Debat­te, sie zielt auf Eli­mi­nie­rung. Man denkt an eine letz­te Kon­se­quen­zen auf­zei­gen­de Aus­sa­ge in Carl Schmitts „Der Begriff des Poli­ti­schen” (1932):

Die Begrif­fe Freund, Feind und Kampf erhal­ten ihren rea­len Sinn dadurch, daß sie ins­be­son­de­re auf die rea­le Mög­lich­keit der phy­si­schen Tötung Bezug haben und behal­ten. Der Krieg folgt aus der Feind­schaft, denn die­se ist seins­mä­ßi­ge Negie­rung eines ande­ren Seins. Krieg ist nur die äußers­te Rea­li­sie­rung der Feindschaft.

Die Eigen­dy­na­mik sich selbst for­cie­ren­der ideo­lo­gi­scher Bewe­gun­gen hat mich immer inter­es­siert. Fas­zi­nie­rend, mit wel­cher Kon­se­quenz Welt- und Men­schen­bil­der revi­diert wer­den und wie frucht­bar poli­ti­sche Sen­dun­gen auf tie­fe Bedürf­nis­se tref­fen – im Fal­le der Woke­neß offen­bar auf die Kom­plex­be­la­den­heit und somit die Erlö­sungs­wün­sche des libe­ra­len und sozi­al-demo­kra­ti­schen Establishments.

Nament­lich die­sen Herr­schafts­kräf­ten und Wohl­ständ­lern scheint mit der Glo­ba­li­sie­rung und den dar­aus resul­tie­ren­den Extra­pro­fi­ten mit erschro­cke­nem Erstau­nen bewußt gewor­den, daß sich ihr Luxus schon his­to­ri­sche genau dem ver­dankt, was sie eifernd anzu­pran­gern begin­nen: Kolo­nia­lis­mus, Dis­kri­mi­nie­rung und Aus­beu­tung, pater­na­lis­tisch hier­ar­chi­sche Struk­tu­ren, Eurozentrismus.

Hat es Ame­ri­ka wirk­lich bes­ser? Kei­nes­falls. Daß die eige­ne Geschich­te mit einem Völ­ker­mord an der indi­ge­nen Bevöl­ke­rung begann und den Nach­fah­ren der schwar­zen Skla­ven erst seit 1965 wider­wil­lig das Wahl­recht gewährt wur­de, dringt erst jetzt ins Bewußt­sein und steht der roman­tisch ver­kürz­ten Geschich­te ent­ge­gen, vor allem und zuerst eine der ältes­ten Demo­kra­tien und so Zufluchts­ort der Müh­se­li­gen und Bela­de­nen, der Ent­täusch­ten und Ver­folg­ten gewe­sen zu sein. Eben­so wie alle ande­ren Län­der boten die USA mit der Mär von den unend­li­chen Mög­lich­kei­ten die Tra­gö­die einer tief ver­dräng­ten Schuld und Grausamkeit.

Man meint ein freu­dia­ni­sches Mus­ter zu erken­nen, die Ambivalenz:

Geh­aßt wird, was einen auf­wach­sen ließ, präg­te und schütz­te. Reflex dar­auf ist eine Art Vater­mord an dem, was die eige­ne Iden­ti­tät ent­ste­hen ließ und aus­macht. Das alles soll jetzt in Selbst­the­ra­pie abge­räumt werden.

Des­halb wird irrer­wei­se über­all Ras­sis­mus gewit­tert, des­halb gilt der wei­ße Mann als per se schul­dig, der schwar­ze als unschul­dig, des­halb fal­len die alten Denk­mä­ler, des­halb wird Lite­ra­tur nach neu­er­dings als miß­li­e­big emp­fun­de­nen Wor­ten und Aus­sa­gen durch­kämmt und „acht­sam“ umfor­mu­liert, also poli­tisch kor­rekt ver­bas­telt. Plötz­lich wird eine Scham befoh­len, aus der her­aus etwas geheilt wer­den soll, was nicht mehr zu hei­len ist.

Poli­ti­cal Cor­rect­ness, als Woke 1.0 ein dem Unbe­ha­gen an der eige­nen Geschich­te fol­gen­des Ver­fah­ren, radi­ka­li­sier­te sich zur aggres­si­ven Woke­neß, mit deren Hin­ter­grund – McCar­thy von links – eine Art mora­li­scher Inqui­si­ti­on ein­ge­setzt wird. Die kodi­fi­ziert ein völ­lig illu­sio­nä­res Men­schen­bild, dem zwar nie­mand je ent­spre­chen kann, das aber um so mehr ver­klärt und ange­bet wird, zum Fetisch erho­ben und zum Ziel aller Bekenntnisse.

Mag sein, Trieb­kraft die­ser Zwangs­neu­ro­se ist zudem die Angst – her­rüh­rend aus der zutref­fen­den Erkennt­nis, daß die soge­nann­te Wachs­tums­ge­sell­schaft, der sich der erreich­te Stan­dard ver­dankt, die Öko­sphä­re ver­schleißt, die Arten­viel­falt ver­nich­tet, das Kli­ma ver­än­dert und die Welt nicht nur land­schaft­lich, son­dern ästhe­tisch ver­ödet. Den­noch wol­len die bis­lang hege­mo­nia­len links­li­be­ral-woken Kräf­te selbst ja am aller­we­nigs­ten mit dem Wohl­stands­ver­spre­chen und ihrem unmä­ßi­gen Hedo­nis­mus bre­chen. Zurück­hal­tung und Ver­zicht ist für sie unvor­stell­bar. Sie bedür­fen der Expo­nen­ti­al­ge­sell­schaft, die sie kritisieren.

Nicht zu ver­ges­sen: „Links“ sind mit­nich­ten die Arbei­ter und Ange­stell­ten, nicht die Hand­wer­ker und Dienst­leis­ter, eben­so­we­nig das Pre­ka­ri­at, „links“ ist das Neu­bür­ger­tum in den Vil­len der Grün­der­zeit­vier­tel, so „links“ wie der Mann im Schloß Bellevue.

Je spür­ba­rer die gerin­gen Mög­lich­kei­ten, den Wider­spruch zwi­schen Sen­dungs­be­wußt­sein und Wirk­lich­keit aus­zu­glei­chen, um so lau­ter die Agi­ta­to­ren. Die von ihnen neu ver­mit­tel­ten Illu­sio­nen erwei­sen sich all­ge­mein links anschluß­fä­hig, weil nun – im Zuge der Woke­neß – auch die alte, sich nun­mehr ver­jün­gen­de Lin­ke von gerech­ter Gesell­schaft und neu­em Men­schen wei­ter­träu­men darf. Dem fol­gen wie stets die quen­geln­den Sozi­al­ver­ei­ne, die brä­si­gen Gewerk­schaf­ten und sowie­so die staats­treue Lehrerschaft.

Woken Ideen und Umsteue­run­gen wir­ken auf ihre Anhän­ger schon des­we­gen ero­tisch, weil die sich mit ihren Legen­den selbst als hoch­mo­ra­lisch, als kraft tie­fer Ein­sich­ten geläu­ter­ter und bes­se­rer Teil der Mensch­heit anse­hen dür­fen. Das kor­re­spon­diert mit dem von Eltern wie Schu­le aner­zo­ge­nen Nar­ziß­mus und dem exhi­bi­tio­nis­ti­schen Bedürf­nis nach per­for­ma­ti­ven Akten. Kaum jemand ver­kör­pert das der­zeit so ein­drucks­voll wie Hei­di Rei­chin­nek, die damit ihrer­seits zum Idol avanciert.

Hel­muth Pless­ner dia­gnos­ti­ziert in „Gren­zen der Gemein­schaft” (1924):

Der sozia­le Radi­ka­lis­mus sucht die Wär­me des Ver­schmel­zens und ver­kennt die Käl­te der Distanz, in der allein Frei­heit mög­lich ist.

Daher das Hohe­lied auf Gerech­tig­keit, auf Teil­ha­be, auf all­um­fas­sen­de Inklu­si­on und Empa­thie, daher die dumm­dreist-rühr­se­li­ge Pro­pa­gan­da von Gleich­stel­lung und Anti­dis­kri­mi­nie­rung. End­lich, end­lich, so die fro­he Bot­schaft, wäre der Mensch ganz bei sich selbst ange­kom­men, end­lich hät­te er die not­wen­di­gen tie­fen Ein­sich­ten in sein Geschick und kön­ne nun final alle Kon­se­quen­zen aus dem angeb­li­chen Fehl­ver­lauf der jahr­tau­sen­de­lan­gen Vor­ge­schich­te ziehen.

In tri­via­li­sier­ter Form schreibt woke Poli­tik also die Auf­klä­rung, Hegel, und Marx fort und kann selbst die ver­grei­sen­den Acht­und­sech­zi­ger noch trös­ten. Man zählt wie­der zu den Guten, wenn man nur laut krei­schend wie die „Omas gegen Rechts“ die Bösen iden­ti­fi­ziert, ohne sich zu fra­gen, aus wel­cher Rich­tung die eigent­lich kom­men, denn an sich dürf­te es sie im Ergeb­nis der inten­si­ven poli­ti­schen Umer­zie­hung gar nicht mehr geben. Nur gibt es eben Ursa­chen und gleich­falls Recht­fer­ti­gun­gen für Kor­rek­tu­ren, die nur von rechts erfol­gen können.

Weil die poli­ti­sche Rech­te an Ein­fluß gewann und weil sie gegen­wär­tig ganz not­wen­dig die Initia­ti­ve hat, wird sie von den lin­ken Sta­gna­ti­ons- und Behar­rungs­kräf­ten um so mehr als ver­wor­fen, als krank, als abar­tig, als polit­per­vers, als nazis­tisch mar­kiert, steht sie doch einem Heil ent­ge­gen, das Illu­sio­nis­ten wie­der­mal greif­bar schien und nicht von Dis­si­den­ten und Ungläu­bi­gen ver­dor­ben wer­den sollte.

Kri­tik gegen das Schaf­fen schö­ner neu­er Wel­ten, Mah­nun­gen, der Mensch wäre auf so simp­le Wei­se ur-gut eben nicht, man habe ihn viel­mehr in den Gren­zen sei­ner Mög­lich­kei­ten und stets gefähr­det von eige­nen Abgrün­den zu sehen, kamen his­to­risch immer von rechts und waren frü­her reli­gi­ös grun­diert und kon­ser­va­tiv verfaßt.

Weil der radi­ka­le Kon­ser­va­tis­mus als fort­wäh­ren­de Mah­nung aber stört, weil sein poli­ti­scher Stoß­trupp, die Rech­te, den Uto­pis­mus von Gerech­tig­keits­il­lu­sio­nis­mus und sozi­al­öko­lo­gi­schem Glück­se­lig­keits­fa­na­tis­mus kränkt, sol­len die­se Kräf­te aus­ge­schal­tet wer­den. Des­we­gen gegen­wär­tig die gesamt­ge­sell­schaft­li­che Mobi­li­sie­rung gegen Rechts. Ande­rer­seits ist etwa die CDU dort erfolg­reich, wo sie min­des­tens wider­wil­lig Auf­ga­ben zu bear­bei­ten ver­sucht, die die Rech­te formulierte.

Dem woken Estab­lish­ment intel­lek­tu­ell, lite­ra­risch, essay­is­tisch zu begeg­nen erscheint schwie­rig. Eine Heils­leh­re ist Ein­wän­den kaum zugäng­lich. Den­noch erfah­ren rech­te publi­zis­ti­sche Gegen­ge­wich­te wie an die­sem Ort Zuspruch, den­noch gibt es Rene­ga­ten, die die Sei­ten zu wech­seln bereit sind – Mathi­as Brod­korb mag dafür ein Bei­spiel sein.

Sezes­sio­nis­ten sind reak­tio­när, das heißt, sie reagie­ren auf Her­aus­for­de­run­gen. Bevor man nach der Legi­ti­ma­ti­on des Trum­pis­mus oder der AfD fragt, soll­te gefragt werden:

Wel­che poli­ti­schen und damit gleich­falls öko­no­mi­schen, sozia­len und kul­tu­rel­len Ursa­chen sind es, die ein Kor­rek­tiv nicht nur her­aus­for­dern, son­dern ganz not­wen­dig und zwangs­läu­fig ent­ste­hen las­sen. Die dra­ma­ti­schen Pha­sen des zwan­zigs­ten Jahr­hun­derts loh­nen genau dies­be­züg­lich einer genau­en Betrach­tung, beleh­ren aber gleich­falls dar­über, wohin eine Pola­ri­sie­rung führt, die gegen­wär­tig eben nicht von rechts, son­dern ein­drucks­voll von links ausgeht.

Damit nicht ganz Wesent­li­ches fehl­läuft, muß­te die Stun­de der ver­meint­lich Bösen gegen die ver­meint­lich Guten schlagen.

Heino Bosselmann

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

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Kommentare (125)

Rheinlaender

30. Mai 2025 10:31

Was den Begriff der "Reaktion" angeht, halte ich die Definition Davilas für passender: "Der Reaktionär ist nicht der nostalgische Träumer abgeschaffter Vergangenheiten, sondern der Jäger heiliger Schatten auf den ewigen Hügeln." Der Reaktionär ist zur Kontemplation fähig und kann jenseits dieser Welt existierende Urbilder schauen, aus denen sich seine Vorstellung speist, oder er meint dies zumindest. Er unterscheidet sich m.E. sowohl vom linken, liberalen und rechten Utopisten, dessen Vorstellungen auf rationaler Abstraktion beruhen, als auch vom Konservativen, der nur auf den von anderen vorangetriebenen Wandel reagiert, sowie vom Technokraten, für den das effiziente Funktionieren der Gesellschaft im Rahmen von durch ihm nicht reflektierten Zielvorstellungen im Vordergrund steht. Da aber jede Vorstellung von sozialer Ordnung am Ende funktionieren muss, muss der Reaktionär echte Kontemplation von bloßem Wunschdenken unterscheiden können und ist zudem auf die Unterstützung von Technokraten angewiesen, wenn er mehr will als nur schöne Texte schreiben.

Adler und Drache

30. Mai 2025 10:52

... der Mensch wäre auf so simple Weise ur-gut eben nicht ...
Hm ... Trifft das wirklich das Menschenbild linker/woker Ideologie? Oder ist das eher eine "traditionelle" Unterstellung unsererseits? Was ich so an "Diskussionen" erlebe, weist auf ein anderes Menschenbild hin: Der Mensch wird vor allem als Fehler wider die Natur, als ur-böse oder zumindest ur-schlecht gesehen, als Krebsgeschwür. Da ist kein Gedanke mehr an menschliche Größe, ans "Maß aller Dinge", an die biblische oder die renaissancehafte Möglichkeit eines Aufschwungs zum Höchsten. Er ist im Grunde nichts wert und ist es nicht wert zu sein. (Und hat denn die Rechte darauf irgendeine Antwort?) 
Die linke/woke "Verachtung des Eigenen" beginnt (oder endet) m.E. nicht bei der eigenen Kultur, sondern sie greift an die Wurzeln des Menschseins. Hier wird Menschenhass und Menschenverachtung gezüchtet. Die Sündenlehre der Kirche war nie annähernd so destruktiv! (Sie war realistisch und wies einen Weg.)
Ansonsten: starker und dichter Text, Dank dafür und Gruß!
  

RMH

30. Mai 2025 11:01

Ein paar kleine, historische Ungenauigkeiten sind dabei. Schwarze Bürger durften nach dem Ende des Bürgerkrieges überall in den USA wählen, nicht erst seit 1965. Der sog. Voting Rights Act von 1965 sorgte vor allem dafür, dass der Zugang zur Wahl deutlich erleichtert wurde, Alphabetisierungs-Tests etc. abgeschafft wurden usw. Formal durften die sog. Schwarzen mithin schon deutlich länger wählen. Die Mobilisierung von Schwarzen, überhaupt zur Wahl zu gehen, ist aber bis heute ein großes Thema.
Ob die USA mit einem "Völkermord" an Indigenen gegründet wurden, da wäre ich auch deutlich vorsichtiger. Das war bekanntermaßen ein längerer Einwanderungszeitraum, manches war schlichter Zufall, die sog. "Indigenen" habe durchaus in der Anfangszeit ihre Claims blutig und nicht minder grausam verteidigt, das Skalp-Nehmen und der Marterpfahl bspw. stammen von den lieben Indigenen. Die Pocken waren schon lange weit verbreitet, bevor die berühmte handvoll Decken verschenkt wurde etc. Manches linke Narrativ braucht nicht ohne weiteres übernommen werden. Das man mit nach heutigen Maßstäben auch mit verwerflichen Mitteln kolonialsierte, sah man damals klar anders. Wir sind nicht die Richter über Vorfahren. Keine white-guilt Narrative bitte. Die anderen hätte Europa locker kolonialisiert und die dortige Bevölkerung versklavt, wenn sie gekonnt hätten, so ist der Mensch und eben nicht nur der mit weißer Hautfarbe.
 

Umlautkombinat

30. Mai 2025 11:21

Ich greife nur zwei Themen auf: 

Mit den checks and balances ist es so weit her offenbar nicht, wenn [...] die Exekutive die Judikative ignoriert. 

Sollte sich das auf Trump beziehen, ist das ja so nicht richtig. Gerade an der Judikative gerieben musste er seine ersten und auch fortlaufenden systematischeren Verluste einfahren. Und ich kann nur sagen - das ist gut so! Selbst wenn es Dinge bremst oder verunmoeglicht und auch im Bewusstsein der Instrumentalisierung.
Das liegt daran, dass ich ein grosser Vertreter der Gewaltenteilung bin. Aus demselben Grund ist AfD > 50% ein Horror fuer mich. Ich bin da auch hartleibig gegenueber "anders geht es ja nicht", denn der Zustand selbst des Abhebens auf einen "winner takes it all" ist bestimmender Teil der Zerruettung, die beendet werden muss. Die Gewinner von groesser 50% sind nicht die liebe Frau Weidel, sondern mit Sicherheit Kraefte (Leute die noch niemand kennt) mit denen ich besser nichts zu tun haben moechte.
 
2)

Sezessionisten sind reaktionär, das heißt, sie reagieren auf Herausforderungen. Bevor man [...] sollte gefragt werden: [...] Welche politischen [... x,y,z,Omega ad nauseam]

Das wird schon ewig erfolglos gemacht. Im Gegenteil sollte man sich eher an der Wurzel aendern, naemlich genanntem "Reagieren".

Diogenes

30. Mai 2025 11:43

"Die Rechte als Korrektiv"
 
Dann fangen "wir" ("Rechte/Patria/Patriot, zu Deutsch: Heimat- und Volksleute; Leute, die ihre Heimat und ihr Volk lieben, stolze Deutsche, die sich ihres Volkes und Staates bewusst sind, um konkrete national-, sozial- u. staatspolitische Neuraumordnungen erstreiten, als Standpunkt/Polit-Wollen einnehmen u. anzeigen zu können (politischer Wille zur Machtgestaltung)) mal an: "Trumpismus", was soll das sein? Überseeische Proestbewegungen sind in ihrem Abbild/Zusammensetzung kein Vorbild für "uns" (oder heißt Trump(ist)mus Kopiesmus?), liefern aber Einsichten in den inneren Staatskonflikt der VSA (der Tiefe Staat gegen den "Offiziellen" Staat) als Feindstudium? Denn das dortige plutokratische Oligarchiesystem, das sich höchstselbst an der Staatsoberfläche mit "Demokratie" schminkt/lügt (der Kurs bleibt immer auf der "World-Wide-Domination" Hochfinanzagenda (also Weltherrschaft), egal, welches Kasperle im Rampenlicht die Zielscheibe als offiziellen Staatschef abgeben darf), ist ja nichts anderes als der weltanschauliche Feind jedes selbstbewussten Volkes, das sich nicht als materialistische Gesellschaft aus einer Masse/Menge der X-Beliebigen ohne Bindung/Zusammengehörigkeit versteht und "freie" (Freiheit ist immer gekoppelt. "Frei" für wen/was?) Verfügbarkeit von Arbeitskraft und Dienstleistung sein will.

Laurenz

30. Mai 2025 12:11

@HB ... Sobald Sie Ihren persönlichen Wahrnehmungsbereich verlassen, werden Sie in meinen Augen in der Beobachtung unzuverlässig. Wenn sich die Rechte auf "Dezisionismus & den konsequenten bis skrupellosen Gebrauch der Macht" besser verstünde, wären wir dran & nicht die Kultur-Stalinisten. Ihre Aussage ist auch historisch nicht eine Sekunde haltbar. Feudalherren & Kirche waren schon immer vaterlandslose Links-Radikale. Es macht formal keinen Unterschied, ob man im Louvre oder in Wandlitz haust. Rechte in unserem Sinne, HB, sagen wir seit Turnvater Jahn, waren noch nie an der Macht. Wir können also über uns gar nichts aussagen. Deswegen hinkt auch Ihre Aussage, "von eigenen Abgründen zu sehen, kamen historisch immer von rechts & waren früher religiös grundiert & konservativ verfaßt." Um Ihnen Loisy entgegenzuhalten: "Jesus kündete das Reich Gottes an & gekommen ist die Kirche." Diese religiöse Differenz zwischen Anspruch & Wirklichkeit ist radikal links. & Loisy stand im Konflikt mit Leo XIII, einem relativ konservativen, im Grunde annehmbaren Papst, was die Diskrepanz im Grunde noch verschlimmert. 

Monika

30. Mai 2025 12:25

"Damit nicht ganz Wesentliches fehlläuft, musste die Stunde der vermeintlich Bösen gegen die vermeintlichen Guten schlagen." HB: Stimmt diese Aussage? Gute und Böse gibt es auf beiden Seiten, weshalb die Rechte m.E. nur ein vermeintliches Korrektiv ist. In einem Welt-Artikel von 2018 nennt der Autor Stephen Smith die Lust auf Abenteuer als wahren Motor der Migration. Zitat: "Junge Afrikaner verlassen ihre Dörfer. u. ihren Kontinent, weil sie leben wollen "wie die Weißen". Dafür nehmen sie in Kauf, alles zu verlieren. Ihre Weltsicht könnte Europa verändern." Nun ist es aber doch so, dass, wenn alle wie die Weißen leben wollen, unsere Erde dies nicht verkraftet. Die Moral von der Geschichte? Eine alte Bekannte, Klischee-Boomer, Typ "Oma gegen rechts", war hoch erfreut, als sie mit Beginn der Masseneinwanderung ihre ollen abgetragenen Klamotten loswerden konnte, ebenso das gebrauchte Spielzeug ihres Sohnes, dazu noch in einem erhebenden Akt der Wohltätigkeit ". Später beschwerte sie sich allerdings über die Undankbarkeit "dieser Leute" , die lieber Geld oder neue Sachen wollten. ff

Laurenz

30. Mai 2025 12:26

@HB (2) ... Was den Trumpismus angeht, so reagiert & nutzt Trump das, was die linken Dems hinterlassen haben. Daß ein geisteskranker Mann als Präsidenten-Marionette dienen kann, sagt doch alles über den systemischen Totalitarismus  aus. Trump entzieht den Umerziehungslagern, genannt Schulen & Universitäten, einfach die finanzielle Grundlage. Was sollte Er sonst tun? Daß die Amis keinen Bock haben, alles in ordentliche Gesetze zu fassen, entspricht nicht dem Römischen Staatsmodel der USA, eher den Juries im Wilden Westen. Ist aber auch irrelevant, man kann gänzlich ohne Gesetze, rein am Fallrecht orientiert, Staaten wesentlich effizienter führen. Gesetze produzieren immer mehr Staat im Staate. Mutmaßlich BK fand unter Seinem letzten Artikel meine Meinung zum Chaos-Management Trumps so lächerlich, daß es nicht durchging. Es ist völlig egal, ob Trump die Chaos-Taktik bewußt, erlernt oder intuitiv inszeniert. Unsicherheit stiften, schwächt meistens die Verhandlungspartner, produziert Macht, vor allem dann, wenn 11 Flugzeugträger auf die Befehle Trumps hören.

Monika

30. Mai 2025 12:36

ff In " Akten der Wohltätigkeit" überschwemmen nicht mehr gewollte Billigklamotten aus China von Europa aus afrikanische Lönder mit verheerenden Folgen für deren Wirtschaft. Klimakiller Nr 1 ist der Konsum (Kleidung, Mobilität usw.) Genau diesen Konsum wollen aber die jungen Menschen, die in Massen einwandern. Sie kommen ja nicht wegen der deutschen Dichter u. Denker. Auch die Weißen wollen weiter leben wie die Weißen und sehen den Zerfall ihres Paradieses mit Grauen. Weshalb die Besten, (zumindest was ihre Ausbildung betrifft) ebenfalls auswandern in ein neues irdisches Paradies (vermeintlich). Was ist letztlich "das Wesentliche, das fehlläuft" und wie wäre es wirklich korrigierbar. Wenn überhaupt? Und worauf gründet die Hoffnung, wenn die Moral versagt? Nicht nur vermeintlich.

RMH

30. Mai 2025 13:12

Die Verwendung der Bezeichnung "VSA" ist eine Art gendern, new-speak von ultra-rechts, ein virtue-signaling code, an wen auch immer. Genauso überflüssig, wie beim Teetrinken das kleine Fingerchen zu spreizen oder die Sprachkapriolen von links, gegen die sich eine Reaktion zurecht stellt. Wer's braucht, der darf weiter seine Orchideen züchten. "Deutscher" macht es ihn aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht.

Le Chasseur

30. Mai 2025 14:14

@Monika
"Was ist letztlich "das Wesentliche, das fehlläuft" und wie wäre es wirklich korrigierbar."
Es gibt zuviele Menschen auf dem Planeten.

Gracchus

30. Mai 2025 15:03

Das kann man freilich so sehen. Wünschenswert wäre ein Einschub, der die neuartige mediale Situation beleuchtet. Man kann mindestens sagen, dass diese rationale Diskurse erschwert.  
Ansonsten "sehe" ich Zerfall. Das europäische Projekt, das (irrationale) Politische durch (rationales) Recht zu bändigen - Rechtsstaat genannt -, steht m. E. insgesamt auf der Kippe. Einerseits weil das Recht mehr und mehr als Hemmschuh erlebt wird (sowohl von privaten als auch politischen Akteuren), andererseits weil das Recht selbst politisiert wird. Wenn man Schmitts Unterscheidung von Verfassung und Verfassungsgesetz folgt, haben wir minestens zwei Verfassungen - eine "woke" und eine "normale". Unter diesen Umständen kann das Recht eine integrative Funktion nicht erfüllen. Überdies ist das Verhältnis von EU-Recht und nationalem Recht ungeklärt. 
 

Gracchus

30. Mai 2025 15:10

@Adler und Drache: schöner Kommentar. Das mit dem positiven Menschenbild moniere ich fast bei jedem Bosselmann-Artikel. 
@Rheinländer: schöner Kommentar. "Urbilder" - demnach wäre Goethe reaktionär gewesen?
Der Debatte würde es nicht schaden, wenn man zwischen einem technischen, politischen, rechtlichen oder auch ästhetischen Fortschritt unterschiede und dann auch wiederum, was fortschrittlich in dem jeweilgen Bereich sein soll. Die einsinnige Fortschrittserzählung ist ein Hirngespinst und erzeugt nurmehr semantischen Leerlauf.  
 

Adler und Drache

30. Mai 2025 15:23

@ RMH
"Deutscher" macht es ihn aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht ...
... aber vielleicht "stolzer"!

Adler und Drache

30. Mai 2025 15:31

@ Laurenz
Loisys berühmtes Sprüchlein ist schöner Quatsch für ein Kirchentags-Poster. Eine Gemeinde hatte Jesus doch selbst bereits um sich gesammelt, die nach seinem Tod & seiner Auferstehung fortexistierte und ebenso wie er das Reich Gottes verkündigte. 

Gustav

30. Mai 2025 16:09

@ RMH
"Die Verwendung der Bezeichnung "VSA" ist eine Art gendern, new-speak von ultra-rechts...."
So ein Quatsch! Es ist lediglich die Verwendung der Deutschen Sprache.
Für die Amis sind wir Germany, für uns sind wir Deutschland, oder?
Die Amis sind für uns die Vereinigten Staaten von Amerika, für sich selbst die United Stats of America. Punkt. 
Alles andere ist angestrengtes Antifa-Geschwätz...

Gustav

30. Mai 2025 16:24

Wir müssen damit rechnen, dass dann, wenn das herrschende Parteienkartell weiter an Zustimmung verliert, die Kriegstreiber bei CDU, SPD, FDP, Grünen und Linken gemeinsam mit einer Zweidrittel-Mehrheit des Bundestages den Spannungsfall erklären. Nach § 80a des Grundgesetzes soll dies eine gesteigerte Verteidigungsfähigkeit ermöglichen. Der Spannungsfall ermöglicht es, auf dem Verordnungswege die Grundrechte weitgehend einzuschränken — durch Ausgangssperren, Versammlungsverbote, Meldepflichten und sonstige Auflagen. Das herrschende Parteienkartell schickt sich an, die letzten Reste der Demokratie auszuhebeln.
https://www.manova.news/artikel/das-machtgeile-grinsen-der-hierodulen

Le Chasseur

30. Mai 2025 17:00

@Gustav
"Der Spannungsfall ermöglicht es, auf dem Verordnungswege die Grundrechte weitgehend einzuschränken — durch Ausgangssperren, Versammlungsverbote, Meldepflichten und sonstige Auflagen. Das herrschende Parteienkartell schickt sich an, die letzten Reste der Demokratie auszuhebeln."
Ich glaube eher, dass sie den Verteidigungsfall ausrufen würden, weil es dann keine Wahlen mehr gibt: https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_115h.html
 

Laurenz

30. Mai 2025 17:55

@Gustav & RMH ... Sie führen eine schwierige Debatte über unsere Sprache. Rein vom kulturellen Aspekt hat @Gustav natürlich Recht. Der Relotius schreibt statt der Deutschen Version der Stadt Kiew jetzt "Kyjiw", was das Auswärtige Amt bereits seit 2014 macht. Es wäre in Ordnung, wenn das alle weltweit so handhaben würden, macht aber keiner. Unsere Freunde nennen München immer noch Munich & Köln Cologne. Andererseits beschreibt @RMH das Problem korrekt. Wenn politisch Fremde VSA lesen, verstehen die nicht, was gemeint ist. Ohne politische Macht können wir keine sprachlich-kulturellen Vorgaben machen. Wir können schon froh sein, wenn politische Begrifflichkeiten von uns, wie Remigration sich durchsetzen.

Diogenes

30. Mai 2025 18:18

@RMH: Was verstehen Sie nicht am sprachlichen Vorziehen der deutschen Abkürzung VSA für "Vereinigte Staaten von Amerika" statt der englischen "USA" für "United states of America" in deutschen Gefilden? 

Le Chasseur

30. Mai 2025 18:28

Bitte, es ist doch schei*egal, ob jemand USA oder VSA schreibt.

karl theodor

30. Mai 2025 19:01

Etwas irritiert hat mich die Feststellung von Heino Bosselmann, dass  "Auf Dezisionismus und den konsequenten bis skrupellosen Gebrauch der Macht versteht sich die Rechte letztlich besser als die Linke, was wiederum deren antitrumpistische Hysterie erklärt." Meine Wahrnehmung ist eine andere, ich wohne im Ruhrgebiet, kenne Städte wie Essen, Gelsenkirchen, Duisburg und Dortmund einschließlich ihrer sozialen Brennpunkte recht gut. Für mich gehört die Multikulturalisierung unseres Land zum Schlimmsten, wozu man politische Macht gebrauchen bzw. mißbrauchen kann. Die ganze linke Unterwanderung der Universitäten mit ihren Agendawissenschaften wie Migrationsforschung, Diversity, Antikolonialismus, Anti-Diskriminierung-Anti Rassismus empfinde ich als einen skrupellosen Gebrauch linker Macht. Die linken Intellektuellen sind Steigbügelhater des Parteienkartells. Der Bevölkerungsaustausch ist Tag für Tag sichtbarer. Wenn eine politische Kraft dem eigenen Volk die Grundlagen der Existenz vernichtet, was kann es schon Skrupelloseres geben? Ich habe viel Kontakt zu Lehrern, Sozialarbeitern, die sich alle durch eine entschiedene Ablehnung der AfD auszeichnen. Das sind Multiplikatoren, die die Probleme noch verschärfen. Politischen Streit habe ich meistens mit den Angehörigen der besagten Berufsgruppen. Mit Handwerkern oder Arbeitern habe ich noch nie ein ernstes Problem gehabt, wenn es um politische Fragen ging. Mich treibt eine Frage: Muss man erst studiert haben, um so bekloppt zu werden, wie diese Akademiker, da ist die Ausschaltung des gesunden Menschenverstandes vorprogrammiert.

Umlautkombinat

30. Mai 2025 19:27

Was verstehen Sie nicht am sprachlichen Vorziehen der deutschen Abkürzung VSA

Die Frage ist, was Sie nicht verstehen. Der Kontext von VSA ist mit ein paar deutschtuemelnden Reinheitsfanatikern nicht abgetan, sondern schon lange ein Code ganz anderer politischer Ausrichtungen. Insofern hat der Begriff ein Eigenleben, welches eine Uebersetzungsfrage um Groessenordnungen dominiert. 

Diogenes

30. Mai 2025 19:32

@Le Chasseur: Es ist ein gutes Lehrbeispiel für fremdsprachliche Hegemonie: Den ausländischen Begriff dem deutschen Begriff vorzuziehen und darauf zu bestehen zeugt von entsprechender Indoktrination (Feindzeuge) bzw. mangelhaften Bewusstsein/Respekt fürs Deutschsein. Und das ist nicht mal ein Vorwurf, sondern nur die Erklärung. Da wird hineingewachsen von Kindesbeinen an (z.B. Unterhaltungsindustrie: 95% englischsprachige Musik in heimischen Gefilden, ist ja "Cool") und das Falschsprech zur Gewohnheit gemacht und auf alle übrigen Zeitgenossen übertragen, als ob es Selbstverständlichkeit wäre, ausländische Staaten in ihrer Muttersprache abzukürzen (warum nicht Российская Федерация? Oder 中华人民共和国? Nein, da wird brav mit RF oder VC abgekürzt). Daran sieht man allerdings, wer hier Selbstdenker ist und wer nur dem allgemeinen Sprach-Gebrüll der manipulativen Großmedien nachrennt. Wer Systemkonformist und wer Nonkonformist ist.
 
Ich denke schon, dass dies mit der Frage nach dem, was "Trumpismus" sein soll, zu schaffen hat. Wer sich selbst nicht als Volk und Staat im Bewusstsein hat u. erstnimmt, der wird auch vom Ausland nicht ernst genommen.

Diogenes

30. Mai 2025 19:50

@Umlautkombinat: Aber das ist dann Ihre Frage und als solche, wenn Sie das Zitat im Zusammenhang betrachten, bereits mit den von mir erwähnten Abkürzungen geklärt. Bestehen Sie aber trotzdem auf Kode-Gequatsche, so liegt die Klärung auf Ihrer Seite. Ich habe mich deutlich ausgedrückt.

RMH

30. Mai 2025 20:30

"Es ist lediglich die Verwendung der Deutschen Sprache."  @Gustav, ist es gerade nicht, denn bei den USA bzw. die USA handelt es sich um einen regulären dt Sprachgebrauch, der konsequenterweise & in korrekter Schreibweise dann auch ohne Abkürzungspunkte geschrieben wird, also nicht U.S.A. Die USA ist auch ein Pluralwort. Unsere schöne dt Sprache ist reich an Fremdwörtern, angelehnten Wörtern etc. (etc. ist auch lateinischen Ursprungs, werden wir jetzt noch von den Römern beherrscht?). Früher war das Wort "Amerika" (auch kein deutsches) allgemein gebräulich für diesen Staat neben USA. VSA hingegen ist eine künstlich für rein politische Zwecke geschaffene Formulierung, wie beim gendern & anderem Newspeak auch. Damit wird nichts deutscher & auch keiner sich seines "Deutsch-Seins" bewusster. Das wir Deutsche ganz selbstverständlich von den USA reden, zeigt, dass wir nach wie vor die "Hegemonie" über unsere Sprache haben, in dem wir den Begriff uns einverleibt haben. Vor 2 Artikeln habe ich mit @Gracchus festgestellt, dass wir aktuell Fontane lesen, einer der größten dt Schriftsteller überhaupt. Was da an franzöisch einfließt, ohne dass der gute Mann deswegen zum Vaterlandsverräter geworden wäre, dass schreibt euch mal hinter die Ohren, bons garçons.

Majestyk

30. Mai 2025 20:38

@ Le Chasseur:
"Es gibt zuviele Menschen auf dem Planeten."
Impliziert da sind welche zuviel. Was zwar schon nicht stimmen kann, weil die Erde sie dann doch ernährt. Wird aber gerne von Leuten benutzt, die von Degrowth, Reset, Geburtenverzicht und Bevölkerungskontrolle reden, sich dann aber nicht scheuen, für alles, aber auch wirklich alles Kapitalismus verantwortlich zu machen. "Da sind welche zuviel" ist genauso tendenziös wie das Wort "Überbevölkerung". Der Mensch ist Teil der Natur, kein Fremdkörper oder etwas, das weg muß, damit die Welt wieder schön wird.
"Bitte, es ist doch schei*egal, ob jemand USA oder VSA schreibt."
Dann ist es auch egal, wenn jemand HH oder 88 schreibt. Umlautkombinat hat es perfekt erklärt.
@ RMH:"Die Verwendung der Bezeichnung "VSA" ist eine Art gendern, new-speak von ultra-rechts,"
Aber nur Rechte, die Hitler tatsächlich für rechts halten, ohnehin gerne in einer codierten Sprache reden, eine jüdische Weltverschwörung wittern und wegen denen der Begriff "Rechts" in Verruf gekommen ist. Ohne diese Leute, die den Linken die Chance gegeben haben zu sagen" guckt mal, so sehen Rechte aus", wäre die Diffamierung in der Form nie geglückt. Das waren in den 80ern die Honks mit Springerstiefeln und Bomberjacke und heute die Leute, die davon faseln, die BRD sei nur eine GmbH, oder jene, die sich einen König wählen.

Umlautkombinat

30. Mai 2025 20:43

Aber das ist dann Ihre Frage

Es geht hier nicht um mein oder Nicht-mein. Es ist eine Frage der realen Verwendung und durch wessen Interpretation diese Realitaet beherrscht wird. Und das sind weder Sprachliebhaber wie von den Franzosen bekannt, noch  ist es "die" Rechte. Die kommt damit zu spaet oder war immer zu klein (moeglicherweise auch einfach uninteressiert?), um eine andere Bedeutung zu setzen. Was nicht heisst, dass sie die Vorherrschende ignorieren koennte.
 
Ich denke, den Begriff seit mindestens 15-20 Jahren zu lesen und an der Stelle regelmaessig abzuschalten, weil damit spaetestens das angesetzt wird, was im Englischen so schoen virtue signaling genannt wird. Danach gehts nur noch darum, was i.a.R. intendiert ist. 
 

Diogenes

30. Mai 2025 20:45

@Le Chasseur: "@Monika "Was ist letztlich "das Wesentliche, das fehlläuft" und wie wäre es wirklich korrigierbar." -Es gibt zuviele Menschen auf dem Planeten."
 
Die Frage des Menschen und seiner Mengenangabe ist die Frage nach dem "Welche und was für Menschengeschöpfe" und bringt das politisch scharfkantige Scheiden in Verortung, Rassen- und Volkseinordnung mit sich, will man an die Wurzel. Diese wird nur weltanschaulich benannt und nicht gemacht, weils gerade der Stimmung des "Gegenseins" entspricht: Deutlich macht die Wirklichkeit den Unterschied als systemische Ungeheuer, wo einer dem anderen folgend wie durch Blindheit geschlagen die Klippe ins "Nichts" hinabspringt. In die materialistische Auflösung aller Überordnung (das was wir "Souveränität" nennen) und Umwandlung in starrsinnige Homunkulus-Gesellschaften, die Neumensch in gleichgemachten "Ausbeutungsvieh" degenerieren. Überfremdung/Umvolkung. Selbstbeschäftigung. Hedonismus. Degeneration. Entartung. Die Debatte kennt jeder, der schon mal enrsthaft Lagebeurteilung in Weitsicht betrieben hat. Das "Ganze" humpelt, stolpert und kriecht der letztlichen Selbstverschlingung entgegen, die da letztlich nach dem Leerfressen der Welt stehen muss. Schlange friss, Schlange beißt sich in den eigenen Schwanz.

Diogenes

30. Mai 2025 21:00

Nur sind Sie (Umlautkombinat) es, der den Einwurf einbringt bzw. darauf >anspringt< (oh! Ich hab ein deutsches Wort für "Triggern"!) und dementsprechend verstehen Sie auch nur das, was Sie darunter verstehen wollen, trotz meiner Klärung. Und das sollte man ehrlicherweise als Ihr persönliches Sprachproblem bezeichnen und nicht als Allgemeinplatz hinstellen, um die richtige Abkürzung VSA statt USA zu diffamieren durch... was auch immer? Wie gesagt, die Klärung von Kode-Gequatsche liegt auf Ihrer Seite. Die Sprachsache ist klar, wenn man zur Abkürzung die Ausschreibung des Gemeinten erwähnten wie in diesem Fall. Auch für Sie. Damit sollte der Punkt auch gesetzt sein.

Ein gebuertiger Hesse

30. Mai 2025 21:05

@Majestyk
"Der Mensch ist Teil der Natur, kein Fremdkörper oder etwas, das weg muß, damit die Welt wieder schön wird."
Sehr gut, das gilt es nie aus dem Auge zu verlieren.

Le Chasseur

30. Mai 2025 21:13

@Majestyk"Was zwar schon nicht stimmen kann, weil die Erde sie dann doch ernährt."
Ja. Dank Kunstdünger, Maschinen und Massentierhaltung. Und für Millionen Menschen in Bangladesch, Indien oder Pakistan ist es normal, jeden Tag Reis mit bißchen Gemüse zu essen. An Feiertagen gibt's vielleicht ein Huhn oder Fisch dazu. Wenn alle Menschen sich so ernähren würden, wie sich der durchschnittliche Deutsche ernährt, dann würde uns die Erde eben nicht mehr sehr lange ernähren. Und gegen Degrowth habe ich grundsätzlich gar nichts einzuwenden, wenn alle mitmachen müssen, auch die oberen zehn Prozent. 

Hesperiolus

30. Mai 2025 21:26

Wenn ein Beiträger, und sei es befremdend ein Hans F. K, Günther mixed Kolbenheyer Bot, "VSA" schreibt – vorbehaltend möglicherweise, abbreviiert er „USA“ hoffentlich nicht winifred wagnersch (Syberberg!) – so stört das wenig; bei den Niederländern sind es die VS (Verenigde Staten), den Spaniern die EE.UU und den Portugiesen die EUA. Anglophonophobisch sollten wir aber werden. Entschieden! Lieber noch als den geringsten Anglismus ertragen hier Kommentargänzen in Sanskrit. - Lebensweltlich erwidre ich das alleklige "Sry" nur noch mit dem "mian hae" meiner zweiten Heimat.
 

ede

30. Mai 2025 22:00

Neulich mal wieder auf einem Empfang der örtlichen Industrie und Handelskammer, was da erwachsene Funktionäre von fäs tu fäs rumkonekten, geht auf keine Kuhhaut. Und unentwegt okäh. Unerträglich. Gleiches mit Kiew. Dagegen hilft nur Spott und die Ostmullen.
VSA ist da schon eine Ausnahme, und da bin ich bei RMH, das ist gendern von Rechts, und unangenehm verkniffen. 
 
 
 

Le Chasseur

30. Mai 2025 22:03

@Majestyk"Der Mensch ist Teil der Natur, kein Fremdkörper oder etwas, das weg muß, damit die Welt wieder schön wird."
Wenn er so lebt wie Eingeborenenstämme im Regenwald, dann ist er kein Fremdkörper, richtig. 

Gracchus

30. Mai 2025 22:12

Mir ist natürlich wurscht, ob jemand USA oder VSA schreibt. USA ist gebräuchlich; wer es ausspricht, spricht es meist deutsch aus; und wer es ausbuchstabiert, sagt dann doch Vereinigte Staaten. Es gibt natürlich deutsche Leute, die Spaß an Anglizismen haben; abgesehen davon, dass diese sich nach meinem Empfinden nur schlecht in den deutschen Sprachfluss fügen, wirkt derlei Gebrauch so aufgesetzt wie das gegenteilige zwanghafte Vermeiden der Puristen. 
Also meinetwegen, @Diogenes, können Sie gerne weiterhin VSA schreiben, nur vermitteln mir Ihre Kommentare nicht unbedingt den Eindruck, dass sie mit der deutschenen Sprache auf einem besonders freundschaftlichen Fuße stehen; mich würde interessieren, was rauskäme, wenn die werte Frau Kositza sie redigierte. 
 
 

FraAimerich

30. Mai 2025 22:15

Wie schön, daß wir hier jetzt endlich eine eigene Sprachpolizei haben, die wegen einem "V" in Wallung gerät - noch Stunden nachdem @Laurenz alles Sinnvolle dazu längst auf den Punkt gebracht hat. Federführend dabei natürlich die, die sich sonst gern "liberal" geben und "linke" Argumentationsweisen "entlarven" und zurückweisen. Man ersieht daraus in etwa, welcher Art "rechtes Korrektiv" uns zugedacht ist, wenn in Zeiten wie diesen, weit abseits der eigentlichen Hauptkampflinien, mit mahnendem Code-Zeigefinger tugendprahlerisch gegen "altrechten Sprachgebrauch" argumentiert wird, als gäbe es keine echten Probleme.

Bernd

30. Mai 2025 22:25

Es ist im Deutschen völlig üblich, "Vereinigte Staaten" zu schreiben. Auch "Amerika" als toto pro pars funktioniert prächtig. Die Verwendung von Abkürzungen verbessert nie die Verständlichkeit eines Textes, sie ist reine Bequemlichkeit. Die Verwendung allgemeinsprachlich ungebräuchlicher Abkürzungen ist schädlich und dient nur der Milieuabgrenzung, ähnlich wie übertriebener Fachjargon in der Berufswelt zum Ausschluss Uneingeweihter benutzt wird.
@HB:
Ihre Einschätzung, die woke Linke sehe den Menschen als ur-gut, wurde schon kritisiert. Ich drücke es anders aus: sie sieht den Menschen als grundsätzlich unschuldig, im Sinne von unmündig und damit schuldunfähig. Daher alle bevormundende Gesetzgebung, daher auch die Pathologisierung aller Straftäter. Der Mensch muss vor sich selbst geschützt werden, wie das Kind, dem der wohlmeinende Erwachsene die Schere entwindet. Wer ein Verbrechen begeht, beweist damit schon seine Geisteskrankheit, kann deshalb auch nicht bestraft werden und benötigt bestenfalls Heilung und Umerziehung. Als AfD-Wähler genieße ich auch nicht die Würde, als Gegner anerkannt zu werden, vielmehr bin ich ein hilfsbedürftiger Idiot, den die schlauen Bauernfänger der Schwefelpartei fehlgeleitet haben, praktisch ein Opfer. Der Tagesschau-Schreiberling, der Nachrichten verschweigt oder verdreht, wie es ihm politisch beliebt, hat kein Unrechtsbewusstsein, er hat den gleichen Berufsethos wie der linke Lehrer, fürsorglich bemüht, die Herde nicht mit den falschen Informationen zu überfordern.

Ingelore

30. Mai 2025 22:47

@La Chasseur, @majestyk  gebe ich völlig recht , die Erde ernährt  seine Bewohner. Mit Kunstdünger , Maschinen , chemischen Produkten für die Massentierhaltung ,krank machenden und scheinbar heilenden Substanzen , Umweltprojekten , angeblich für die Menschen , stopft sich die Weltelite die Taschen voll  und nicht der deutsche Durchschnittsbürger.Ich weiß ja nicht , wie sie sich ernähren , ich jedenfalls esse meistens Gemüse mit Reis , wie meine indischen und pakistanischen Mitmenschen , Fleisch kann ich mir als Deusche nicht mehr leisten , auch kein Obst für 6€! Die Tugend der Mäßigung würde allen Menschen Vorteile bringen , denn im Verzicht und nicht in der Verschwendung liegt das wahre Glück, und das nicht nur für den Einzelnen , sondern für alle , die am Futtertrog hängen. Allein der finanzielle Aufwand für Werbung, die ich als penetrant empfinde ,würde den Hunger weltweit beseitigen! Der Artikel von H.B.hat mir wieder sehr gefallen , herausragend ist der Komentar von Rheinländer dazu , denn über den Begriff "reaktionär "im text bin ich gestolpert. Das Zitat von Nicolas Gomez Davila f.inde ich großartig .Er hat  zu guter Letzt nur noch über das Göttliche geschrieben (wie auch Augustinus) , was ich übrigens sehr gut verstehen kann . Auch der von Rheinländer beschriebene Sinn dieses Zitates ist in meinen Augen exakt und zutreffend. Davon würde ich hier gerne mehr lesen!!

Diogenes

30. Mai 2025 23:12

Gracchus, der Gnädige. Gracchus gibt und gewährt. Mag er Freundschaft und Feindschaft an Oberflächlichkeiten festmachen wie Ihm beliebt, denn solange er nicht zum Sinn den Bogen gespannt bekommt ist sein Äußern wenig mehr als das Fauchen einer Hauskatze. Gebräuchliches und Angestammtes gehen nicht immer Hand in Hand. So Sie also mir gewähren, so ich Ihnen das Gegenteil davon genehmigen? Meine Sprachkritik an Fremdworten die man (welche Menschen? Je ferner und weiter, desto abstrakter und fremder dies Abstraktum) ohne Not statt deutschen Worten nutzt bleibt so selbstverständlich wie das Hubschrauber oder Düsenjäger im deutschen Sinnmeinen statt dem "Helicopter" oder "Jet". 

Le Chasseur

30. Mai 2025 23:34

@Ingelore
"Das Zitat von Nicolas Gomez Davila finde ich großartig ."
Hier ein weiteres, wie ich finde, großartiges Zitat Dávilas:
„Die Zivilisation geht ihrem Ende zu, wenn die Landwirtschaft aufhört, eine Lebensform zu sein, und zur Industrie wird.“

Majestyk

31. Mai 2025 00:46

@ Le Chasseur:
"Und gegen Degrowth habe ich grundsätzlich gar nichts einzuwenden, wenn alle mitmachen müssen, auch die oberen zehn Prozent."
Was unterscheidet Sie aus der Perspektive arbeitender Menschen von Robert Habeck oder Luisa Neubauer? Erklären Sie demnächst Arbeitslosen, daß deren Arbeitslosigkeit der Weltrettung dient? Die sind ja nicht arbeitslos, denen wird arbeitsfreie Zeit geschenkt. 
Ich schrieb es schon mehrfach: Den Luxus solcher Sichtweisen muß man sich leisten können. Wenn Sie glauben, im Überdruß zu leben, können Sie ja mit gutem Beispiel vorangehen und Verzicht üben. Andere Menschen hätten auch gern was vom Kuchen und brauchen Wachstum und keine verordnete Askese. Ich jedenfalls bin sehr froh, nicht mehr in der Zeit regelmäßiger Mißernten zu leben, Haber und Bosch sei dank.
@ Bernd:
"Es ist im Deutschen völlig üblich, "Vereinigte Staaten" zu schreiben. Auch "Amerika" als toto pro pars funktioniert prächtig."
Völlig richtig. VSA wird aber von einer bestimmten Klientel verwendet. Es liegt nicht an der Abkürzung als solcher, sondern daran, wer sie gebraucht und warum. In einem Kommentariat mit derart politisch geschulten Schreibern soll bitte niemand behaupten, er habe noch nie von politischen Codewörtern gehört. Kann man nutzen, wenn man sich positionieren will; dann soll man sich aber auch nicht beschweren, wenn die Postionierung als solche erkannt wird und dies eben nicht jeder gutheißt oder in den gleichen Topf geschmissen werden möchte.

Majestyk

31. Mai 2025 00:51

Wenn die Verwendung von Lehnworten Vaterlandsverrat gleichkommt, warum verfassen einige ihre Texte nicht in Runen, und wieso verwendet ihr eigentlich arabische Ziffern? Die Kartoffeln, das Bier, der Wein und so einiges mehr gehören dann auch nicht auf den deutschen Speiseplan.

FraAimerich

31. Mai 2025 01:07

@Ingelore - Hier gibt es einen sehr lesenswerten Beitrag zum Begriff des Reaktionärs bei Dávila. Der Verfasser macht deutlich, daß die Identifikation/Übereinstimmung von Rechten mit (wahrhaft) reaktionären Positionen in der Regel auf Mißverständnissen beruht. Insbesondere, wo nicht auf "ewigen Hügeln", sondern den Schrotthalden der Moderne gejagt wird - oder gar nur im sentimentalen Rückblick auf bessere Zeiten nach schattenhaften Trugbildern des Stoffwahns.

Diogenes

31. Mai 2025 04:31

@ede: "... , das ist gendern von Rechts, und unangenehm verkniffen." 
Und Sie merken wie bei "USA" nicht mal wie Sie "geschlechtern" automatisch mit dem englischen "gendern" in einen deutschen Satz ohne Not Raum geben. Wie geschrieben: Fremdsprachliche Hegemonie! Hegemonie ist ein Automatismus, eine Überlagerung des Richtigen mit dem Falschen; eine Übernahme die als Selbstverständlichkeit empfunden wird, was freilich nichts an ihrem Falschsein ändert. 

Adler und Drache

31. Mai 2025 07:23

@ FraAmerich
Wie schön, daß wir hier jetzt endlich eine eigene Sprachpolizei haben, die wegen einem "V" in Wallung gerät ...
Jetzt wird's aber komplett verrückt! Die "Sprachpolizei" normiert Sprache aus politisch-ideologischen Gründen und sucht die gewordene und gewachsene Begrifflichkeit durch eine künstliche, vorgegebene zu ersetzen (in der DDR kursierte deshalb der Witz von der "geflügelten Jahresendfigur"). Im Deutschen hießen die USA nie "VSA", das hat mit Reeducation oder angeblicher "Unterwerfung unter eine Siegersprache", soweit ich sehen kann, gar nichts zu tun. Ihr Vorwurf ist eine arge Verkehrung. 
Zu Anglizismen allgemein: Das Englische ist nun mal lingua franca unserer Zeit, und bei aller berechtigten Stilkritik ist es außerdem die dem Deutschen am nächsten verwandte germanische Sprache (also überhaupt die am nächsten verwandte Sprache), also ist es einfach nur natürlich, dass es damit auch die meisten Überschneidungen und daraus die meisten Entlehnungen gibt. Die sagen doch auch "Kindergarten" und "Autobahn"; der Austausch gehört zur lebendigen Entwicklung. 
 

Maiordomus

31. Mai 2025 07:39

@Diogenes. Mit dem "Düsenjäger" bin ich voll auf Ihrer Seite, ich beobachtete welche im Frühjahr 1955 im Spital, weil ich nun mal als Fan der Johanniter und Deutschritter das Wort "Krankenhaus" nicht über die Lippen bringe. Und das mit den VSA schätze ich ähnlich ein wie der Kritiker einer Art Gendersprache von rechts. Und ein Taschentuch ist für mich ein Fazenettli, so wie der innerste Teil der Schweizer Alpenfestung "Réduit" hiess analog zur mittelalterlichen Befestigung der Stadt Genf, die indes bis 1815 nicht mal vollberechtigtes Mitglied der Eidgenossenschaft war. @Rheinl. Um ein Reakionär auf Ihrem Niveua zu werden müsste man sich schon nach Grillparzer orientieren, welcher den Weg von der Humanität zur Nationalität zur Bestialität beschrieb. @L/Bo. Laurenz sieht nicht, dass Bo kein Tagespolitiker ist, sondern sich als wahrer konservativer Proletarier eben eine skeptische Perspektive bewahrt hat, so wie die einsam gebildete Katholikin M., die den Katholizismus vermutlich besser kennt als die deutschen Bischöfe, vielleicht nicht mal so unweit des neu gewählten Papstes, falls er seine Linie durchhält. Es ist richtig, dass ein Papst unmöglich Trumpianer sein kann, aber erst recht nicht einfach Mainstream. Bo's Aufsatz ist eine grossartige Diskussionsgrundlage jenseits auch des rechten Vulgärsprechs. 

Mitleser2

31. Mai 2025 08:08

Das Debakel der SiN-Rechten: Man streitet über USA/VSA. Das sind also die Probleme ...

Ingelore

31. Mai 2025 08:27

@ fraAimerich , ein wirklich bemerkenswerter Beitrag , habe ihn mit großer Freude gelesen. Ich glaube, der Reaktionär kann sich über das Zeitliche erheben und findet dort seinen neutralen Bezugspunkt.Gleichzeitig erkennt er sich ,selbst reflektierend und  demütig , als Teil des Problems .Dort  setzt er an , um überhaupt einen positiven  Einfluss auf den Lauf der Geschichte zu nehmen , obwohl das wahrscheinlich gar nicht die eigentliche Absicht ist .Er liebt die Wahrheit ihrer selbst willen und tritt für sie ein. Es ist richtig , dass das reaktionäre Denken keinen Erfolg sichert , jedenfalls keinen erkennbaren. Dennoch glaube ich , wer aus der Wahrheit lebt , bewirkt auch wahrhaft Großes , es bleibt im Zeitlichen nur unserem Blick verborgen.Die Schönheit , die Würde und die Kunst sind geistige Güter , für dessen Erhalt  es sich lohnt , zu kämpfen. Die Tugenden würde ich noch hinzu zählen wollen. @ la Chaussier , ich würde sogar noch weiter gehen und mir nicht nur über das Ende  der Zivilisation Gedanken machen , angefangen bei der ruinierten Lebensform der Bauern , sondern" Über das Ende der Zeiten". Nicht aus prophetischer  , sondern aus rein theologischer Sicht  hat Joseph Piper in den Sechzigern darüber ein sehr spannendes Buch geschrieben. Über den von Ihm geschätzten Fichte schreibt er sinngemäß , dass er die Dummheit der Menschen  nicht einkalkuliert und außerdem den Einfluß des Liberalismus unterschätzt habe.

Ulrike

31. Mai 2025 08:30

Er (Trump) probiert sich offenbar empirisch aus und erwirbt seine politische Gestalt im praktischen Testen, was möglich ist.“
Vielleicht probiert Trump „sich“ nicht nur aus, sondern vielleicht gehen er und Musk als Unternehmer einfach nur erfolgsorientiert vor (Erfolg = Grad der Zielerreichung): Ziel ist die Lösung eines Problems (z. B. die illegale Migration oder die Verblödung an den Unis) – das Problem wird analysiert – es wird ein Lösungsweg erarbeitet mit Leuten, die Ahnung haben, völlig ohne Ideologie, und natürlich auch mit dem Testen dessen, was möglich ist – der Lösungsweg wird umgesetzt – Zwischenergebnisse, Hemmnisse bei der Umsetzung etc. werden evaluiert  – ggf. Kurskorrektur – bis das Ziel erfüllt ist ...
Es bringt langfristig gesehen mehr Lebensfreude, selbstgesteckte Ziele tatsächlich zu erreichen, als ideologie- und „-ismen“-fixiert fremdbestimmt sein Leben zu vergeuden.

Le Chasseur

31. Mai 2025 09:08

@Majestyk
"Wenn Sie glauben, im Überdruß zu leben, können Sie ja mit gutem Beispiel vorangehen und Verzicht üben."
Das tue ich, keine Sorge. Ich bin keiner von denen, die Wasser predigen und Wein saufen., wie bspw. die von Ihnen erwähnte Luise Neubauer: https://www.blick.ch/ausland/bali-reise-von-klebe-teenies-ist-kein-einzelfall-langstrecken-luisa-predigt-klimaschutz-und-jettete-um-die-welt-id18277960.html

Diogenes

31. Mai 2025 09:14

@Adler und Drache: "Im Deutschen hießen die USA nie "VSA", ..."
 
Lesen Sie sich eigentlich selbst? Sie bezeichnen ja die englische Abkürzung "USA" für Vereinigte Staaten von Amerika als deutsche!
 
"Zu Anglizismen allgemein: ..." 
 
Der englische Zungenschlag passt nicht zum deutschen Zungenschlag was das Geschriebene betrifft und damit wären wir beim Thema Sprachhygiene/Sprachharmonisierung. Von Deutschen in Deutschland wird "USA" wie es geschrieben steht auch mehrheitlich-überwiegend auch ausgesprochen, das stimmt - obwohl man das A als "E" aussprechen müsste. Also worüber reden wir hier eigentlich? Das ist ja Teilstück einer psychologischen Sprachstörung die wir hier im Raum stehen haben. 

Diogenes

31. Mai 2025 09:32

@Maiordomus: Mit dem "Düsenjäger" bin ich voll auf Ihrer Seite, ich beobachtete welche im Frühjahr 1955 im Spital, weil ich nun mal als Fan der Johanniter und Deutschritter (...)"
 
Was meinen Sie mit "Fan" (A als E ausgesprochen) in einem deutschen Satz auf den Punkt bringen zu müssen? Ihre Anhängerschaft oder Ihr Sympathisieren ist insofern ja nicht unerheblich dem deutschen Geist Raum in Aussprache/Ausdruck zu geben. Vielleicht versuchen Sie für den Augenblick eines Gedankenganges an Ihrer Mentalen Sprachabwehr vorbei mal zu begreifen worum vom Sinn her es mir in der Streitsache geht. Oder meinen Sie ich wollte Sie erziehen zu etwas, was Sie für sich als Selbstverständlichkeit empfinden, aber in seiner wahren Natur ein Fehler im System ist? Das ist nicht meine Aufgabe, aber ich lege meinen Standpunkt hinsichtlich des Fehlers dar. Beachten Sie beim nächsten Kontern also bitte das Detail der Aussprache des Fremdsprachlichen im Deutschsprachlichen.

Rheinlaender

31. Mai 2025 10:01

@Diogenes
Ihre Verwendung u.a. der Worte "sympathisieren", "mental", "Detail" und "Kontern" erscheint mir angesichts Ihres erklärten Ziels des Kampfes gegen "fremdsprachliche Hegemonie" wenig konsequent zu sein. Auch Altgriechisch, Latein und Französisch sind schließlich Fremdsprachen.

Diogenes

31. Mai 2025 10:14

@Rheinlaender: Dann korrigieren Sie den Schein durch Erfassung des wirklichen Seins meiner Sprachkritik: Es wird gerade so getan, als würde ich die sinnvolle Revision des  des Standards verneinen (wollen). Ist das so? Vielleicht lesen Sie einmal das Sein nach bevor Sie sich vom Schein blenden lassen und Dinge in den Raum holen die gar nicht zur Streitsache dazu gehören.  

Ordoliberal

31. Mai 2025 10:39

Was mich an Rechten wie an Grünen immer wieder irritiert, ist ihre Ablehnung der technischen Evolution, die ja ihrer Ablehnung der Industriegesellschaft zugrunde liegt. Der Ochse scheint ihnen lieber zu sein als der Traktor, die Gülle lieber als der Kunstdünger, das Schwert lieber als der Panzer. Natürlich gibt es Naturvölker, die über Jahrtausende hinweg keine technische Entwicklung durchgemacht haben. Ist das die Traumgesellschaft der Rechten? Woher dann aber die Liebe zu Europa? Was Europa im Kern ausmacht, was seine kulturelle, ökonomische und politische Macht über 500 Jahre ermöglicht hat, ist seine technische Entwicklung. Seitdem diese Entwicklung stagniert, haben die USA die Macht übernommen. Das ist doch der Kern des Ressentiments der Rechten gegen die USA. Zur alten Größe Europas zurückkehren zu wollen, heißt auch, wieder eine positive Einstellung zur Technik zu entwickeln. Wissenschaft ist Technik. Recht ist Technik. Verwaltung ist Technik. Kunst ist Technik. Sprache ist Technik. Wer das Bildungsniveau, die Zuversicht, das Selbstbewusstsein, die Selbstdisziplin der Deutschen bessern will, muss die Industrie umarmen. 

Le Chasseur

31. Mai 2025 11:03

@Diagenes
"Dann korrigieren Sie den Schein durch Erfassung des wirklichen Seins meiner Sprachkritik: Es wird gerade so getan, als würde ich die sinnvolle Revision des  des Standards verneinen (wollen)."
Nananana...

Umlautkombinat

31. Mai 2025 11:08

Wenn ich Sie jetzt recht verstehe, @Diogenes, ist Englisch haram, weil Siegersprache des letzten Krieges, den dieses Land hier verloren hat. Wahrscheinlich plus immerwaehrendem Wirken der Inselaffen, wie es Laurenz ausdruecken wuerde, als vorgeblich ewigem Feind der und des Deutschen. Franzoesisch, Latein, was auch immer sind es eher nicht, weil dem nicht so ist. Betreffend Franzoesisch liegen allerdings Niederlagen nur etwas weiter zurueck, und gegen die Roemer haben die Germanen auch nicht immer gewonnen...
 
Um auf das Akronym "VSA" zurueckzukommen, liegt dessen Verwendung urspruenglich und auch weiterhin ungebrochen in der Breite eher wenig im Konservativen, Rechten oder meinetwegen auch voelkischer Auspraegung deutscher Sichten, sondern eben gerade in der Verwendung einer bestimmten Sorte ungewaschener Linker oder was sich dafuer haelt. Und es ist dort eben ein Code mit der klaren Zielrichtung, eine Diskussion ins Irrationale zu verschieben und auf dieser Ebene fuer sich zu entscheiden. Das sollte man schon mitbekommen haben, bevor man sich in dieses Bett legt. Kein Grund, eine diesbezuegliche Charakterisierung als Gequatsche abwerten zu wollen. Eine dahingehende Absenkung des eigenen Vokabulars spricht fuer sich in seiner eigener Sprache.

Le Chasseur

31. Mai 2025 11:16

@Ordoliberal
"Was mich an Rechten wie an Grünen immer wieder irritiert, ist ihre Ablehnung der technischen Evolution, die ja ihrer Ablehnung der Industriegesellschaft zugrunde liegt."
Das Problem mit der technischen Evolution ist, dass sie auf der einen Seite vielleicht ein Problem löst, auf der anderen Seite meistens aber wieder zwei neue erschafft.

RMH

31. Mai 2025 11:22

"Sie bezeichnen ja die englische Abkürzung "USA" für Vereinigte Staaten von Amerika als deutsche!" @D., ist sie ja auch, lesen Sie meinen Beitrag weiter oben, wo ich das erläutert habe. Fremdwörter oder Bezeichnungen ausl. Herkunft sind natürliche Ergebnisse lebendiger Sprache & untrennbarer Teil der dt Sprache, ergo sind sie deutsch. Ich habe in meinem ersten Beitrag, in dem ich die Bezeichnung VSA auf die Schippe genommen habe, auch klar geschrieben, "Wer's braucht, der darf ...", bin also von einer Sprachpolizei weiter entfernt, als die Gralshüter der vermeintlichen dt Sprache oder sonstige sich im Hochsitz des Bademeisters fühlende Debattanden (es gibt nur 1 Bademeister hier!). Die dt Sprache hat sich seit über 1000 Jahre stetig fortentwickelt, Wörter kamen, Wörter gingen. Evtl setzen Sie sich ja mit dem Begriff VSA irgendwann durch, bis dahin wird der Normalo in VSA eher so etwas wie Vorschriftensammlung Abfallrecht oder Verschlusssache Altnazis erkennen. Im Lande des AküFi kämpfen Sie, einmal positiv & zu Ihren Gunsten unterstellt, gegen Windmühlen. Aber in dieser Nische scheinen sie sich eingeigelt zu haben & sehr wohl zu fühlen, also verwenden Sie eben Düsenjäger, wo Turbinenstrahltriebwerks-Flugzeug in den meisten Fällen richtiger wäre, aber für das Wort Turbine dürfen Sie sich dann auch noch etwas Neues, was keiner kennt, einfallen lassen.

RMH

31. Mai 2025 11:37

"Das Debakel der SiN-Rechten: Man streitet über USA/VSA. Das sind also die Probleme ..."
@Mitleser2, hierin erkenne ich kein Debakel, sondern vielmehr positiv, dass die Rechte eben in ihrer Entwicklung noch nicht abgeschlossen, erstarrt und erkaltet ist, sondern nach wie vor eine Dynamik innehat. Das Debakel beginnt eher dort, wo jeder denkt, er könne die Energie dieser Dynamik wie Wasser auf seine höchst eigene Mühle lenken. Im hiesigen, metapolitischen Vorfeld darf es weiter "gärig" sein, genau dafür sind Vorfelder da.
Beim Thema Sprache erkenne ich eine tiefe Unsicherheit und auch Unsouveränität der Gegner von Fremdwörtern, ausländischen Abkürzungen etc. Man meint, sich sprachlich "umprogrammieren" zu müssen, um besser Zugang zum deutschen, zur verschütteten deutschen Volksseele zu bekommen, man denkt, mit eigener "Sprachpolizei" wird man deutscher. Es wird Selbsterlösung versucht, wo die Erlösung längst da ist. Mir fällt dazu nur das Gleichnis vom verlorenen Sohn ein, der sich erfolglos beschwert, dass der andere ohne Arbeit & Treue nach einem verprassten Erbe auch an den Tisch des Herrn darf.

Diogenes

31. Mai 2025 11:50

@Le Chasseur: Kommen Sie zurück zur Streitsache "USA" bzw. dem englischen Zungenschlag in deutsche Sätze ohne Not "pressen" zu wollen oder wollen Sie bis zum Tag X zurückgehen und Dinge nennen, die nicht zu meiner Sprachkritik gehören? Dann suchen Sie sich bitte denjenigen auf, dem Sie den Schein (ergo von mir nicht in die Kritik genommen) projizieren können. Sie dehnen ja meine Kritik beliebig weit aus, anstatt in "hörbaren" Laut-Sache zu bleiben. Andererseits... Es ist auch ein interessantes Lehrbeispiel für gruppenpsychologische Verselbstständigung von Sachverhalten, die dann als Art Ping-Pong-Spiel wieder zurückprojiziert werden.

Maiordomus

31. Mai 2025 11:56

@Diogenes. Dass ich Ihnen mit dem für mich anheimelnd klingenden "Düsenjäger" entgegenkommen wollte,ändert nichts daran, dass ich den amerikanischen Düsenjäger um Ostern 1955 herum als "Super Constllation"identifizierte, weil wir Kinder uns als Leser zum Beispiel von "Hobby" für technisch moderne Sachen interessierten, was gleichzeitig Heidegger, den ich damals noch nicht las, kulturpessimistisch mit dem "Lärm der Apparate" identifizierte, zumal Lärmschutz damals noch keineswegs eine Priorität war, trotz Theodor Lessings Warnung um 1900, jetzt folge ein Jahrhundert des Lärms mit spezieller Warnung vor dem späteren "Volksempfänger". Über diesen Lärm lernten übrigens rechtskonservative erzföderalistische Schweizer die Lärmstimmen zwischen 1933 und 1945 zu verabscheuen, obwohl sie sich keineswegs über den Sieg der Sowjetunion freuten. VSA: Dazu hat meines Erachtens @RMH das Nötige gesagt. Zum Ausgleich gegen das US-Englisch befasste ich mich indes im Studium mt der Erhaltung des ursprünglichen Dialektes von Glarus im Städtchen New Glarus in Wisconsin, der sich wie der Dialekt der Besiedler der Krim (Schweiz/Baden/Württemberg) über fast 150 Jahre erhalten hat, jetzt leider ausgestorben, jedoch noch aufgezeichnet im Archiv von Radio Beromünster.    

dojon86

31. Mai 2025 12:02

@Umlautkombinat: Meinen Glückwunsch an Sie wegen der Einführung eines neuen FremdwörterFremdwortes in die deutsche Sprache. Ihre Verwendung des Wortes "haram" hat Zukunft und Potential, in die deutsche Sprache einzudringen. Ich sehe schon einen zukünftigen Verbindungsabend, in dem der Genuss alkoholfreien Biers als "haram" bezeichnet wird. =)

Le Chasseur

31. Mai 2025 12:04

@karl theodor
"Der Bevölkerungsaustausch ist Tag für Tag sichtbarer. Wenn eine politische Kraft dem eigenen Volk die Grundlagen der Existenz vernichtet, was kann es schon Skrupelloseres geben?"
Gehen wir mal davon aus, dass der Bevölkerungsaustausch tatsächlich das Ziel der Herrschenden ist. Dann könnte man diesen Bevölkerungsaustausch doch auch so durchziehen, wie er von den Europäern bei der Eroberung des amerikanischen Kontinents vollzogen worden ist. Im Vergleich dazu wäre die Methode, die unsere Herrschenden anwenden, ja noch direkt human, finden Sie nicht?

FraAimerich

31. Mai 2025 12:10

@Adler und Drache: "Im Deutschen hießen die USA nie 'VSA', das hat mit Reeducation oder angeblicher 'Unterwerfung unter eine Siegersprache', soweit ich sehen kann, gar nichts zu tun."
 
Da haben Sie recht - meinen eigentlichen Einwand aber offenbar nicht verstanden. Von einer speziell meine Beiträge betreffenden Leseschwäche will ich nicht ausgehen. Obwohl doch auffällig ist, daß Ihnen immer wieder schon mein Alias unüberwindliche Probleme zu machen scheint.
Von "Reeducation" und "Siegersprache" jedenfalls war bei mir mit keinem Wort die Rede. Sowenig übrigens wie seinerzeit von "Begeisterung" für Elsässer, nur weil ich mich entschieden gegen die Auffassung wandte, daß ausgerechnet das seinerzeit erfolgte Compact-Verbot der rechte Zeitpunkt wäre, um zu Elsässer öffentlich auf Distanz zu gehen, welcher ohnehin nur "niedere Instinkte" bediene.
 

Umlautkombinat

31. Mai 2025 12:15

Das Problem mit der technischen Evolution ist, dass sie auf der einen Seite vielleicht ein Problem löst, auf der anderen Seite meistens aber wieder zwei neue erschafft.

Das gilt auch fuer die natuerliche Variante. Die sich bewegende Abspaltung vom Vorlaeufer der Tiere und Pflanzen brauchte kontinuierlich mehr Energie, das war der Preis. Man wuchs sich aus zu Dinosauriern um zu dominieren und diese Groesse wie auch das reptile Erbe benoetigte hoehere athmosphaerische Temperaturen und im Zweifelsfall ein zweites teures Nervenzentrum. Disruptive Aenderungen brachten im Vergleich deutliche Verkleinerung und eine neue Variante des Energiehaushalts, die Warmblueter. Die konnten auch mit Kaelte umgehen, ohne inaktiv zu werden. Alles hat Preis und Vorteile. Aber alles hat auch Entwicklung. Und der Nachfolger der Industriegesellschaft ist sicher nicht der Grabstock.

Diogenes

31. Mai 2025 12:24

1/2
 
@Umlautkombinat: Das hat mit Siegeskult oder Schuldkult im weitesten Sinne zu tun (mangelndes Bewusstsein u. fehlender Respekt dem eigenen Deutschsein/Deutschtum gegenüber), wurde aber von mir hier gar nicht als dem Sprachproblem zugrunde liegender psychologischer Punkt erwähnt (Aufwachsen im amerikanisierten Westdeutschland und die damit einhergehende Überfremdung (Hegemonie) auch der Aussprache im Unsinne zweier, unterschiedlicher Zungenschläge (so aussprechen, wie es geschrieben steht, im Gegensatz zur englischen Zungenakrobatik, dem lateinischen Buchstaben-Alphabet noch andere Laute zuzuordnen, und Deutsch und Englisch miteinander in Sätzen zu "Denglisch" zu vermischen). Die intellektuell-sinnvolle Erweiterung/Bereicherung unseres deutschen Sprachschatzes steht hier meinerseits nicht in Diskussion. Jedoch bevor man Neues holt, sollte man sich des Alten bewusst sein. Und der Notwendigkeit, etwas zu übernehmen.

Diogenes

31. Mai 2025 12:24

2/2
 
@Umlautkombinat: "Um auf das Akronym "VSA" zurueckzukommen (…) in der Verwendung einer bestimmten Sorte ungewaschener Linker oder was sich dafuer haelt. Und es ist dort eben ein Code mit der klaren Zielrichtung, eine Diskussion ins Irrationale zu verschieben und auf dieser Ebene fuer sich zu entscheiden. (...)." - Erklären Sie bitte noch dazu, warum ich mir Sprache vom weltanschaulichen Gegner/Feind vorschreiben lassen sollte. Es gibt keinen greifbaren Grund zur Annahme/Übernahme von deren Kode-Gequatsche bzw. denen die Worthoheit und damit Hoheit über die Straßen/Räume/Plätze zu überlassen.
 
Vielleicht erinnern Sie sich noch an Kubitscheks Aussage: "Lasst uns Krieg führen!" im Zusammenhang mit dem Erstreiten der Worthoheit bzw. der Klarstellung in "unserem" Sinne (d.h. dem ursprünglichen u. nicht ideologischen Sinne). Wissen Sie, die Deutungsebene dem Gegner zu überlassen, be-deutet nichts anderes als feige Defensivhaltung (also die "feige" Reaktion, statt selber in die Aktion (ergo Unternehmung) zu kommen). Diejenigen, die sich Vorschriften von marxistischer Agitation machen lassen, kann ich nicht wirklich in weltanschaulichen Debatten ernstnehmen.

Diogenes

31. Mai 2025 12:38

RMH: "Sie bezeichnen ja die englische Abkürzung "USA" für Vereinigte Staaten von Amerika als deutsche!" @D., ist sie ja auch, lesen Sie meinen Beitrag weiter oben, wo ich das erläutert habe. (...)"
 
Nein, ist Sie nicht, lesen Sie das Zitat, auf das ich mich beziehe. Die deutsche Abkürzung für die englische "USA" beginnt nicht mit einem U für "United", sondern mit einem V für "Vereinigte". Daß beide Worte den Sinn aus Unitar-ismus herleiten, spielt dabei keine Rolle. Das ist einfach nur logisches Denken und Schreiben/Sprechen in der eigenen Sprache als Ausdruck unseres lebendigen Schöpfertums.

Dietrichs Bern

31. Mai 2025 12:40

@RMH: "Mir fällt dazu nur das Gleichnis vom verlorenen Sohn ein, der sich erfolglos beschwert, dass der andere ohne Arbeit & Treue nach einem verprassten Erbe auch an den Tisch des Herrn". Nun, das Gleichnis passt schon deshalb nicht, weil der Vater in der Geschichte ein sehr wohlhabender Mann war, der viel zu verteilen hatte. Das hat aber nichts mehr mit unserem Land zu tun. Weshalb die ganzen Diskussionen reine Spiegelfechtereien sind.

Artabanus

31. Mai 2025 13:40

Kleiner Einwurf zur USA-Debatte:
Man sagt auch bis heute Sowjetunion, obwohl es übersetzt Räteunion hieße, wodurch UdSSR zu UdSRR würde.

Adler und Drache

31. Mai 2025 13:44

@ Diogenes
Die deutsche Abkürzung für die englische "USA" beginnt nicht mit einem U für "United", sondern mit einem V für "Vereinigte".
Ich möchte bitte mal einen Atlas sehen, egal aus welcher Zeit, in dem die USA als "VSA" ausgezeichnet sind. Übrigens waren wir im Osten frei von angloamerikanischer Reeducation (man müsste es nun wohl "Umerziehung" nennen), und auch bei uns hieß das nicht "VSA", sondern selbstverständlich USA. 
Nach meiner Wahrnehmung hat Ihr Insistieren etwas von Donquichotterie. Da will einer ein Hundertzehnprozentiger sein. Wenn man diesen Impuls (der Streit um den Begriff ist ja nur ein Exempel für etwas Grundlegenderes und damit keineswegs einer um des Kaisers Bart) konsequent umsetzen wollte, dürfte man nur garantiert deutsches Essen zu sich nehmen, nur garantiert deutsche Kleidung tragen usw.; das würde direkt in ein System analog zu dem der jüdischen Reinheitszwänge führen.
Weil der auch von mir geschätzte Davila hier angeführt wurde: Gerade die großen reaktionären Geister zeichnen sich durch Gelassenheit aus, sie haben das Kleinliche und Ängstliche in sich selbst überwunden.     
 

Diogenes

31. Mai 2025 14:01

@Artabanus: Nein, "wir" sagen bis heute Sowjetrussland und übernehmen das bolschewistisch-irrige Feindsprech von "Union" nicht, aber einerlei. 
Vielleicht schauen Sie auf die dt. Globen/Landkarten die 1938 von auf den dt. Markt kamen, @Adler und Drache. Dort steht auch nicht der interne Propagandabegriff "Drittes Reich" sondern Deutsches Reich / Großdeutsches Reich, nicht DR oder GdR abgekürzt und genauso ist Vereinigte Staaten von Amerika ausgeschrieben. Die Abkürzung ist natürlich damals wie heute im Deutschen VSA, weil wir nicht "United" sprechen sondern "Vereinigte". Ihr Problem, wenn Sie die Ausschreibung nicht Deutsch ausführen wollen, sondern in Englisch.   

Carsten Lucke

31. Mai 2025 14:17

@ USA / VSA - Debatte
Mann, Mann, Mann ... solang ein Flugzeug nicht "Flieger" genannt wird, ist die Bezeichnung für "Amerika" doch vollkommen wurscht. Mir jedenfalls.

RMH

31. Mai 2025 14:21

"Das ist einfach nur logisches Denken"
Nein, ist es nicht, es ist Anrennen gegen allgemein akzeptierte Prämissen, die dann noch nicht mal mehr Windmühlen sind. Wenn Fremdwörter anerkannte Teile der deutschen Sprache sind, also diese These als Prämisse gesetzt wird, dann ist es logisch, dass die USA ein Begriff der deutschen Sprache ist. Das hat auch nichts mit Siegersprache zu tun, es ist doch eher Zeichen dafür, dass man dominant genug war, sich andere Wörter einfach einzuverleiben. Da wurde auch nichts aufgepresst. Sie hingegen wollen jetzt etwas wieder künstlich anderen aufpressen und pressen sich damit eben in ihre eigene Schublade (ohne Not). 

Diogenes

31. Mai 2025 15:26

RMH: Den Fehler (Englisch mit Deutsch zu verwechseln) machen ist eine Sache, aber ihn auch noch als "Allgemeingültiges" verteidigen/hinstellen, ist arm an deutschem Geist/Ausdruck. Was denken/spüren Sie überhaupt, worüber "wir" hier die ganze Zeit reden/schreiben? Über den deutschen Ausdruck in der Welt (Kubitschek mag das dt. Standpunkt nennen, ich dt. Sicht). Unsere Fußschritte in den Fußspuren unserer Ahnen.

Laurenz

31. Mai 2025 15:45

@die Deutsch-Fetischisten ... habe nichts gegen Ihren Fetisch. Aber Sie übersehen grundsätzlich den politisch historischen Aspekt, vor allem mein Freund @Franz Bettinger. Als der Franke Clodwig I um 500 nach 0. die Gelegenheit bekam, von einem Klein-König zu einem richtigen König zu mutieren & die Römer in Gallien zu ersetzen, zwang er seine 3.000 Fränkischen Adelsfamilien, die aus Heiden & Arianern bestanden, katholisch zu werden & Volks-Latein, also Französisch zu sprechen, aus rein opportunen Gründen der Akzeptanz beim Volk, also des Machterhalts willen. Als die Normannen (nach Wilhelms Sohn die Plantagenets) in England in 1066 die Macht übernahmen, beeinflußten sie zwar das Angelsächsische, paßten aber ihre Sprache an. Es dauerte etwas, bei dem Französisch sprechenden Richard Löwenherz weiß man nicht, ob er schon Englisch konnte. Bei uns sprach nach Luther der Adel Französisch, was heute noch im Deutschen seine Spuren hinterlassen hat. Man kann das nicht einfach so wegwischen. Dafür sind wir, entgegen der Aussage HBs, im Gegensatz zum einstigen globalistischen Adel, machtpolitisch nicht talentiert genug. Der Adel war eben nie patriotisch, was allen hier zu denken geben sollte, in der Frage, wer wir Rechten sind, wie wir politisch historisch werten & was wir kreieren.

Laurenz

31. Mai 2025 16:14

@Maiordomus ... Muß Ihnen hart widersprechen. Religion ist immer vor allem politisch. Gott wird vor allem anderen zum menschlichen Machterhalt benutzt. Wenn der Katholische Gott schon von den territorialen oder politischen Gegnern vereinnahmt wurde, beansprucht man eben die eigene Legitimation durch den Protestantischen, Orthodoxen oder Anglikanischen Gott. Ist bei den Moslems insofern anders, daß die Nachfolge des Propheten tribalistisch im Machtanspruch genutzt wird. Als die heidnischen Kaufleute Norditaliens den Papstthron putschten, hatte das die Fürsten der Aufklärung, alles Logenbrüder, zur Folge, was mit der Säkularisierung Bonapartes endete. Vor allem die Katholiken kämpften aber weiter um ihren politischen Einfluß, was zum Kulturkrieg gegen Bismarck führte & mit Hitlers Kauf der Kirchen bis heute endete. Ich sehe mich hier mit HB auf einer Ebene mit unterschiedlichem Bildungshintergrund. HB war Lehrer, ich Börsianer. Aber, wie HB, gehöre ich zu jenen hier auf der SiN, der die Deutschen & nicht die Religion am meisten liebt. Aber, ähnlich wie bei @Monika, muß man wissen, was man liebt.

Laurenz

31. Mai 2025 16:14

@Maiordomus (2) ... Es existiert immer eine Differenz, eine Diskrepanz zwischen Anspruch & Wirklichkeit. Diese Diskrepanz ist heute im Marxismus, wie beim Klima- & Gendergott noch paradoxer. Schauen Sie, Maiordomus, sich Birkenbihl-Vorträge zum Islam an, alles hochkompetent, wie beim Teilnehmer @Monika bezüglich des Katholizismus'. Aber wir müssen uns eingedenk sein, ja eingestehen, daß dies alles keine Rolle für den Glauben & seine politische Wirkung spielt. Es spielen im Islam historisch nur die Quran-Verse eine Rolle, die in politisch erfolgreichen Phasen entstanden. Wie schon Konstantin sucht sich ein Christ sich das in der Schrift aus, was seinen Glauben bestätigt, der Rest wird ignoriert, vor allem die Kirchengeschichte.

Diogenes

31. Mai 2025 16:49

Vielleicht nimmt sich mal wer "Rechtes" oder "Linkes" oder "In-der-Tür-Steher" folgende Worte zu Herzen im Nachsinnen über die Unterhaltung:  "(...) Und handeln sollst du so als hinge von dir und deinem Tun allein das Schicksal ab der deutschen Dinge und die Verantwortung wär dein." - Johann Gottlieb Fichte / Und sein Redakteur 
 
Psychologische Kriegsführung heißt natürlich auch die Sprache des "Feindes" zu bestimmen und diesen dadurch in seinem Sinn zu manipulieren. Wie wirksam das ist, sehen wir hier in der Selbstbeschäftigung bzw. sprachlichen Verdrehung von gesetzten Buchstabenabfolgen. Bei "KZ" statt "KL" könnte man im psychologischen Sinne von "Worteinbürgerung" auch als Beispiel anführen (vor Mai 1945 hat im GdR niemand von "KZ" geschrieben oder gesagt). Also Angewöhntes (Erzogenes) ist nicht gleich Angestammtes und nicht immer das "Richtige". 

Gracchus

31. Mai 2025 16:51

Man kann nicht gegen den sogenannten technischen Fortschritt optieren, ohne sich ein wenig lächerlich zu machen; denn jeder ist sein Nutznießer, und außerdem hat man in unseren Breiten keine Wahl, was schon aufhorchen lassen müsste. Sie @Ordoliberal liefern dankenswerterweise die Einwände gegen den technischen Fortschritt gleich mit. Denn Recht ist nicht Technik, auch Politik nicht, nicht Kunst, nicht Sprache. Kurzum: das Leben ist nicht Technik, und wer anderes behauptet, ist in meinen Augen ein Idiot. Eine der größten und traurig stimmendsten Idiotien unserer "Epoche"ist der Glaube, mit technischen Lösungen alles lösen zu können. 

KlausD.

31. Mai 2025 17:11

@Diogenes  31. Mai 2025 15:26
Stehe voll auf Ihrer Seite. Und um die "Ami- Fetischisten" zu beruhigen, schlage ich vor, für die USA die anderweitig gebräuchliche (in Schrift UND Sprache) Bezeichnung "ppa" anzuwenden (a part of a part of america).

Majestyk

31. Mai 2025 17:12

@ Ordoliberal:
"Was mich an Rechten wie an Grünen immer wieder irritiert, ist ihre Ablehnung der technischen Evolution, die ja ihrer Ablehnung der Industriegesellschaft zugrunde liegt. Der Ochse scheint ihnen lieber zu sein als der Traktor"
Das hat mit der politischen Gesinnung nichts zu tun, somdern mit Arbeitsferne. Fragen Sie mal einen Bauern, ob er seinen Ochsen zurück haben will. Rechte aus meinem Milieu sind für jede technische Arbeitserleichterung dankbar. Grüne gibt es in meinem Milieu nicht. Es gibt Menschen, die leben praktisch in der Welt, und solche, die schauen theoretisch auf die Welt. Letztgenannte dominieren hierzulande gesellschaftliches wie politisches Leben.
@ Adler und Drache:"Ich möchte bitte mal einen Atlas sehen, egal aus welcher Zeit, in dem die USA als "VSA" ausgezeichnet sind. Übrigens waren wir im Osten frei von angloamerikanischer Reeducation (man müsste es nun wohl "Umerziehung" nennen), und auch bei uns hieß das nicht "VSA", sondern selbstverständlich USA."
Um das rauszufinden, habe ich eben extra Weimar angerufen. Die Bekannten dort haben sogar noch einen Atlanten aus Weimarer Zeit. Nirgendwo findet sich VSA. Angeblich wurde VSA früher mal in der Schweiz verwendet. Im Behördendeutsch nutzt man VSA wohl als Abkürzung für Verschlusssachenanweisung. Wieder was gelernt.
@ Laurenz:
Wurde nicht sogar am russischen Hof französisch gesprochen?

Majestyk

31. Mai 2025 17:23

@ Gracchus:
Wenn Internetnutzer derart gegen technischen Fortschritt wettern, finde ich das nur begrenzt überzeugend. Was an den Ausführungen Ordoliberals jetzt falsch sein soll und gegen technische Entwicklung spricht, haben Sie auch nicht erklärt. "Das Leben ist nicht Technik" Keiner behautet das Gegenteil, aber Technik macht modernes Leben lebenswert, und ich kenne niemanden, der heute noch seine Kleidung am Bachlauf mit dem Waschbrett wäscht.

Carsten Lucke

31. Mai 2025 18:02

@ Majestyk  17.23
Zur "Kleidung am Bachlauf mit dem Waschbrett waschen" gehört auch Technik. Könnten Sie's ?

Majestyk

31. Mai 2025 18:03

@ Diogenes:
"Und Sie merken wie bei "USA" nicht mal, wie Sie "geschlechtern" automatisch mit dem englischen "gendern" in einen deutschen Satz ohne Not Raum geben."
Das ist Ihre Reaktion auf ede, der schrieb:
"das ist Gendrtn von Rechts, und unangenehm verkniffen." 
Abgesehen davon, daß hier sprachliche Welten aufeinander treffen, scheint mir, daß sogar das Verständnis von Humor nicht kompatibel ist. Natürlich ist VSA nicht gleich gendern. Aber die Replik von ede ist witzig ohne aggressiv zu sein.
Im Übrigen ist Geschlecht nicht das deutsche Äquivalent für Gender. Biologisches Geschlecht heißt Sex. Gender meint heute vor allem "soziales Geschlecht". Dafür gibt es keine exakte deutsche Entsprechung und das ist auch besser so. Ursprünglich bezeichnete Gender wohl allein das grammatikalische Geschlecht, lasse mich aber diesbezüglich gerne von einem Anglistiker korrigieren.

Majestyk

31. Mai 2025 18:25

Das wirklich Schöne am Streiten ist doch, daß man einander und sich selber besser kennenlernt. Insofern liefert doch selbst Streit über Kleinigkeiten einen Erkenntnisgewinn, den jene, die nicht anderen reden wollen, die eine andere Sichtweise haben, niemals erfahren werden.
Insofern kann ich respektieren, daß Diogenes sich nicht verbiegen lassen will, auch wenn ich seine Sichtweise nicht stimmig finde, aber sein Zugang zum Thema ist vielleicht ein anderer. Was ich allein schon großartig finde, wenn sich jemand einem Streit stellt. Die Fähigkeit, sich nicht vor Konflikten zu drücken ist wichtiger als sprachliche Details. Im Grunde treffen hier verschiedene Charaktere mit eigenen Perspektiven aufeinander. Ein jeder sieht mit seinem Auge und sowas wie die absolute Wahrheit ist etwas, an das ich persönlich nicht so glaube. Gerade historische oder politische Themen unterliegen immer einer gewissen subjektiven Interpretation.

Le Chasseur

31. Mai 2025 18:44

@Gracchus"Man kann nicht gegen den sogenannten technischen Fortschritt optieren, ohne sich ein wenig lächerlich zu machen; denn jeder ist sein Nutznießer, und außerdem hat man in unseren Breiten keine Wahl, was schon aufhorchen lassen müsste."
Komisch, nicht wahr? Obwohl der Mensch doch "ein Teil der Natur" ist, wäre er nackt und ohne Hilfsmittel (Messer, Kleidung, Feuerzeug...) an einem mitteleuropäischen Wintertag mit Temperaturen unter Null innerhalb weniger Stunden tot. Jede Feldmaus, jeder Hausspatz ist uns da überlegen.

Laurenz

31. Mai 2025 18:50

@Majestyk @L. ... Mais oui, mon fils.

Diogenes

31. Mai 2025 19:07

@KlausD.: "Stehe voll auf Ihrer Seite. Und um die "Ami- Fetischisten" zu beruhigen, schlage ich vor, für die USA die anderweitig gebräuchliche (in Schrift UND Sprache) Bezeichnung "ppa" anzuwenden (a part of a part of america)."
 
Danke für den "vollen" Beistand (Zum Wohl!), aber meine Seite ist nicht wirklich eine "Seite" oder eine Saite des Musikinstruments, welches bespielt wird. Es ist die Melodie selbst, das was vor dem Wort kommt; vor dem Vibrieren/Schwingen der Saite. Die Intuition/Das Gespür für den "richtigen" Klanglaut der Ordnung schafft und der bockig-zeitgenössischen Chaos-Versuchung widersteht. Die Abkürzung im Deutschen für Ihren Vorschlag wäre also TTA (Teil eines Teils von Amerika). Und genau das ist auch der Punkt bei "USA", die zu Deutsch mit den Anfängen VSA abgekürzt werden. Ich weiß auch nicht was diese Verklemmtheit ins Internationale (Englisch konnte nur Hoheit als Weltsprache erhalten, weil Deutsche ihr Deutsch nicht stolz in die Welt hinaus tragen/sagen) für eine Zielmarke sein soll. Soll das sinnstiftend, also Sinnbringer einer politischen Neuraumordnung sein, oder einfach nur Folgsamkeit durch festgefahrene Neuronen-Vernetzung im Sinne von "Modern/Mode" (alle ziehen kaputte oder viel zu enge Hosen an und zahlen dafür einen Haufen Geld, also müssen das sophistisch alle anderen Zeitgenossen auch tun). Da kommen wir von meiner Sprachkritik in die Gruppen- u. Gesellschaftskritik des Soziologischen Zeitgeschehens. 

Majestyk

31. Mai 2025 19:17

@ Carsten Lucke:
"Zur "Kleidung am Bachlauf mit dem Waschbrett waschen" gehört auch Technik. Könnten Sie's ?"
Sie werden lachen, ich hab's sogar schon getan. In einer neuen Wohnung, noch ohne Waschmaschine. Allerdings in der Badewanne und nicht am Bach. Ich habe zwar schon Socken usw. im Bach gewaschen. Das war aber im Gebirge, und da hatte ich kein Waschbrett. Ändert aber nichts daran, daß ich elektrische Waschmaschine bevorzuge, und zwar meine eigene und keine, die ich mir mit Fremden teilen muß, auch wenn die nun schon 27 Jahre alt ist und hoffentlich nochmal 27 Jahre hält. Danach ist es mir egal. 
Als man noch am Fluß die Wäsche wusch, tat dies niemand, der über Geld, Macht und Einfluß verfügte. Wer reich war, hätte auf die Erfindung der Waschmaschine gut verzichten können, soviel zum Mythos, Konsum nutze nur den Reichen. 

Majestyk

31. Mai 2025 19:22

@ Laurenz:
Merci beaucoup mon père. :-)
 

Diogenes

31. Mai 2025 19:45

1/2
 
@Majestyk: "Im Übrigen ist Geschlecht nicht das deutsche Äquivalent für Gender. Biologisches Geschlecht heißt Sex. Gender meint heute vor allem "soziales Geschlecht". Dafür gibt es keine exakte deutsche Entsprechung und das ist auch besser so. Ursprünglich bezeichnete Gender wohl allein das grammatikalische Geschlecht, lasse mich aber diesbezüglich gerne von einem Anglistiker korrigieren."
 
Was sagen wohlgemeint unsere Volksgeschlechter dazu? Von Geschlechte zu Geschlecht soll der Ahnen Erben Lichte sein. Nun ja, wir können unser Altertum anrufen/beschwören u. nachschauen wie, wo und wann man Geschlecht im Sprechen/Dichten nutzte bzw. auch heute noch nutzen kann/sollte. Wichtiger aber ist das Gespür für den Wortlaut zu haben (auf das Feindsprech der marxistischen Mischpoke springe ich überhaupt nicht an und machen mir eigene Gedanken zum Sachverhalt: Ich übernehme nicht einfach die Dummheiten von Zeitgenossen die dem Schein von Irrlichtern folgen (vllt. aus ideologisch-moralpolitischen Gründen). Wir haben eine schöne, gemeinsame Sprache und müssen Sie nicht mit Überfremdung tot hauen (wir selbst sollten im Sinne unserer Sprache "Hauer" sein!). Erst stirbt der Geist, dann die Sprache, letztlich der Körper des Volkes, aus (dem Sinn, aus der Welt).

Diogenes

31. Mai 2025 19:46

2/2
 
@Majestyk: Aber einige müssen erst hinfallen, um (wieder) aufstehen zu können. Andere haben den aufrechten Gang nie verlernt. Anliegen von Deutschen für Deutsche sollte das Sprechen/Schreiben des eigenen, deutschen Geistes mit deutschen Ausdrücken/Formen sein (wenn wir die ausgeschöpft haben, können neues Gut in den Sinn/Laut bringen. Aber sind wir denn so arm an Schätzen von Worten und/im Schrifttum? Der Lösungsansatz ist des Deutschen Lebensfreude an seinen Eigentümlichkeiten (am Volkstum also) vom Abgeschlossenen/Versteckten wieder ins Offene/Äußern zu bringen, Stichwort: Vorbilder die Bewegen/Bewegung schaffen. Sinnbringer sein. Es ist schon was dran am volkspsychologischen Hintergrund des Ausspruchs "Kraft durch Freude". Erst zusammen arbeiten und dann zusammen trinken/singen; am Leben erfreuen. Und so geht es von Geschlechte zu Geschlecht... 

Laurenz

31. Mai 2025 20:05

@Majestyk @L. ... Ja, weiß nicht so richtig. Französisch klingt halt immer so ein bißchen angeschwult. Am besten kann ich das noch bei Jaques Offenbach ertragen.

Majestyk

31. Mai 2025 20:13

@ Diogenes:
"Englisch konnte nur Hoheit als Weltsprache erhalten, weil Deutsche ihr Deutsch nicht stolz in die Welt hinaus tragen/sagen"
Das ignoriert aber komplett, daß Französich auch nicht die Weltsprache ist und Russisch oder Japanisch nie Weltsprache wurden. Fehlt denen etwa auch der Stolz?
Natürlich kann man die Verbreitung des Englischen nicht vom Empire trennen, Engländer, Spanier oder Portugiesen haben ihr Sprache in die Welt hinaus getragen, deutlich eher als die Deutschen. Es waren die Sprachen der Seefahrer, von denen eben keiner so dauerhaft erfolgreich war wie die Briten. Als Deutsch noch die Wissenschaftssprache war, betraf dies doch wohl eher die Gebildeten, so wie französisch mal die Sprache des Adels und der Diplomaten war. Englisch als Sprache von See- und Luftfahrt hat doch sicher auch praktische Gründe, weil die Sprache eben zugänglicher ist als z.B. deutsch. Ich würde nie sagen, daß englisch nicht auch komplex ist, aber mit reduziertem Vokabular kann nahezu jeder englisch so lernen, daß man sich damit verständigen kann, sogar Fußballer. 

Carsten Lucke

31. Mai 2025 20:18

@ Majestyk
Dank für die hübsche Antwort !
Mit "Technik" wird ja meistens die Industrielle Revolution verbunden (oder umgekehrt - auch Davila macht's), was grober Unfug ist.
Technik gibt es, seit Leben existiert.
Daß sie uns irgendwann umbringt, ist eine andere Sache.

Gracchus

31. Mai 2025 20:20

@Majestyk: Ich habe nicht gewettert, schon gar nicht gegen technischen Fortschritt. Anscheinend haben Sie meine Einleitung nicht gelesen. Ich habe mich gegen @Ordoliberal gewandt, weil er meint, Wissenschaft, Recht, Kunst seien Technik. Für Sie (bevor Sie mir wieder was Falsches unterstellen): Diese Bereiche haben eine technische Seite, erschöpfen sich aber nicht darin. 

anatol broder

31. Mai 2025 20:28

@ ordoliberal 10:39
das bildungsniveau eines menschen lässt sich bessern, weil dieser in seinem gedächtnis wissen anhäufen kann. seine zuversicht lässt sich aber nicht bessern, weil es seine feste eigenschaft ist. diese wichtige lehre vermitteln unter anderem baron von münchhausen und der feige löwe (der zauberer von oz). deshalb bringt maximilian krah die weniger zaghaften türken ins spiel.
@ gracchus 16:51
jawohl, nur technische probleme lassen sich durch technik lösen. bis ein sich selbst erhaltender staat aufgebaut ist, sind allerdings viele probleme zu lösen.
@ majestyk 17:23
das ökogesindel wäscht sich kaum. ich kenne gestalten aus dem sumpf, die weder eine waschmaschine noch eine geschirrspülmaschine in ihrem haushalt haben. dort entfalten argumente mit körperpflege keine nennenswerte wirkung.

Gracchus

31. Mai 2025 20:28

Ist es im Übrigen unwahrscheinlich, dass sich neben AfD und den Neuen Rechten eine weitere - gewaltaffine, dem NS verpflichtete, rassische Überlegenheit propagierende - Rechte bildet bzw. Zulauf erhält - wenn die woke Linke weiterhin blockiert, es wirtschaftlich und bildungsmässig weiter bergab geht,  und der Alltag mehr und mehr von Gewalt dominiert wird? 

Gracchus

31. Mai 2025 20:38

Also mir, @Diogenes, geht Ihr Deutschtümeln schon zu weit. Ich kann damit nichts anfangen. Ich kann es auch nicht mit der deutscher Geistesgeschichte oder dem Teil, der mir wichtig ist und einen Zug ins Universelle zeigt, mit Goethes Begriff von Weltliteratur beispielsweise, nicht mit der Rezeption von Bibel und Griechentum, in Einklang bringen. Deutschsein, scheint mir, wird bei Ihnen zu einer Art Fetisch.

Majestyk

31. Mai 2025 20:46

@ Diogenes:
"Wir haben eine schöne, gemeinsame Sprache und müssen Sie nicht mit Überfremdung tot hauen"
Das habe ich auch nie behauptet. Finden Sie bei mir viele Fremdworte oder Anglizismen? Es ist aber ein Unterschied, ob man so einen Dünnpfiff veranstaltet wie in Werbung oder Medien üblich oder ob man flapsig formuliert auf "sprachlichen Inzest" besteht. Und nehmen Sie mir das jetzt bitte nicht krumm.
In Teilen kann ich Ihnen ja sogar zustimmen. Ich habe mich immer gefragt, warum man New York sagt statt Neu York, aber nicht Roma für Rom oder Moskwa für Moskau. Aber New York heißt es sogar in UFA-Filmen aus den 30ern. Sprache ist schon eine sonderbare Sache. Vielleicht liegt es auch an einer gewissen Anglophilie, die es wohl schon zu Kaisers Zeiten gab, leider eher unerwidert.. Einer der größten deutschen Volksschriftsteller war von Amerika so begeistert, daß er davon seine ganz eigene Version entwarf, ohne je dort gewesen zu sein.
Das interpretiere ich aber nicht unbedingt als Unterwürfigkeit, sondern als ein kreative Fähigkeit, sich für fremde Welten zu begeistern. Wie man heute deutsche Sprache vergewaltigt, gefällt mir nicht, und z.T. geschieht dies sicher auch in übler Absicht, der Rest ist dann üblicher Opportunismus, aber zur Größe des Deutschen gehört ja wohl auch dessen Fähigkeit, Fremdes zu adaptieren und so lebendig zu bleiben.
 

Ingelore

31. Mai 2025 20:58

Ich muß mich wirklich wundern ,wie die Debatte hier aus dem Ruder läuft und sich Nebenschauplätze sucht . Sie began mit einem so wunderbaren Zitat von Davila  und endet nun über banale Umwege am Waschbrett  Warum? Um auf den inhaltsreichen Text von H.B. zurück zu kommen , ich finde nicht , dass Trump dem Wesen nach unbestimmt ist. Wenn man bedenkt , welche Hetzkampagnen durch die Medien gegen ihn aufgefahren worden sind über Jahre . Da hat er Langmut und Stehvermögen bewiesen. Etliche  Gerichtsverfahren gegen Ihn mußte er durchlaufen , ohne Gesichtsverlust bei seiner Wählerschaft.  In dieser Situation  noch einmal zur Präsidentschaftswahl  anzutreten , Respekt !Nicht zu vergessen , das Attentat auf ihn. Im Übrigen finde ich auch ein weiteres Zitat beachtenswert , nämlich das von Helmuth Plessner: Der soziale Radikalismus sucht die Wärme des Verschmelzens und verkennt die Kälte der Distanz ,in der allein Freiheit möglich ist. Trifft doch genau zu auf die Kuschellinke. Die Freiheit verbauen sie sich selbst mit ihrer Hyperregulierungsideologie.Übrigens : Die Omas gegen Rechts haben es verpasst , sich selbst zu reflektieren und es daher versäümt , sich von ihren eigenen Irrtümern der achtunsechtziger zu distanzieren.Wie haben sie sich über die Spießbürger mit Todesverachtug erhoben und nun? Nun sitzt der alte weiße Mann im Schloß Belvue und winkt seiner Gefolgschaft  zu.

Majestyk

31. Mai 2025 21:14

@ Graccus:
"Ich habe nicht gewettert"
Ach, so feinfühlig müssen Sie bei mit nicht sein. Ich nehme bei Ihnen und vielen anderen eine sehr romantisierte Sicht aufs Früher wahr, und genau die teile ich nicht.
Wir bekamen in meiner Kindheit zwei großlterliche Deputate, einmal Kohle, einmal Briketts (hießen bei uns Klütten). Hieß für mich schon als Grundschüler mithelfen, die Kohlen in den Schuppen bei Oma zu fahren, und zu Hause Briketts in den Keller schaufeln und dort stapeln. Als ich 15 war, zogen wir in ein Haus mit Ölzentralheizung. Ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung sagen, im Kohlestaub gibt es keine Romantik. Ein Opa starb an Silikose, der andere an durch Kohlestaub verursachtem Asthma. Fortschritt macht die Welt besser. Es ist die Dummheit und oft auch die Bosheit, die den Fortschritt manchmal stolpern läßt. Grundsätzlich gilt wie immer, bewahre das Gute, übernehme das Bessere. Letzteres setzt sich am Ende sowieso durch. Hoffe ich.

Diogenes

31. Mai 2025 21:15

@Majestyk: "Englisch konnte nur Hoheit als Weltsprache erhalten, weil Deutsche ihr Deutsch nicht stolz in die Welt hinaus tragen/sagen"Das ignoriert aber komplett, daß Französich auch nicht die Weltsprache ist und Russisch oder Japanisch nie Weltsprache wurden. Fehlt denen etwa auch der Stolz?"
 
Was wir wissen ist: Deutsch war mal Wissenschaftssprache und daher in der Welt in aller Munde wegen seiner Genauigkeit den Kräften/Wesen/Dingen im Universum Namen und Ordnungen beizumessen. Dann kamen die äußeren und inneren Niederlagen und der schiefe(eiernde)/gebückte Gang nach dem Großen Kriege, erst recht als die deutschen Dinge nach dessen Fortsetzung durch die Feindmächte in Besatzungsmacht gerieten, also der Stolz des Deutschen gebrochen, geschändet und im eigenen Staat und Mythos verpönt wurde (bis heute). 

Diogenes

31. Mai 2025 21:26

@Gracchus: Das beruht auf Gegensätzlichkeiten der Weltsicht oder des Weltbeschaues (der Standpunkt/Verortung von dem aus Schauung erfolgt). Mir sagt Ihre abstrakte Menschentümelei auch nicht zu, aber erwähne ich das Ihnen gegenüber (?) Nein, weil ich solcherlei Tummeln im Abstrakten nicht wirklich in weltanschaulichen Debatten ernstnehme, wie gesagt. 

Majestyk

31. Mai 2025 21:26

@ Ingelore:"Ich muß mich wirklich wundern ,wie die Debatte hier aus dem Ruder läuft und sich Nebenschauplätze sucht . Sie began mit einem so wunderbaren Zitat von Davila  und endet nun über banale Umwege am Waschbrett"
Banale Menschen wie ich können sich halt auch an Gesprächen über Waschbretter erfreuen. Das ist ja das Schöne an Debatten. Sie gleichen Flüssen, und wie diese suchen sie sich oft ihren eigenen Weg, treten auch mal über die Ufer oder mäandern zuweilen. 

Laurenz

31. Mai 2025 21:26

@Majestyk @Diogenes & Co. ... Die Tage wurde schon über die Sprache debattiert. Ich bemerkte, daß sich der Kulturraum China, Taiwan, Korea & Japan, immerhin 1,67 Milliarden Menschen (mehr als der Westen) sich über die Schrift einen Sprachschutz installiert haben. Die Deutschen sind schlicht pragmatisch, übernahmen Lateinische Grammatik & Schrift. Englisch wird nur durch Indien zur ungeliebten Weltsprache, da es dort 200 völlig unterschiedliche Sprachen gibt. Der Nachteil des Englischen ist die einfache Grammatik, der einfache Gebrauch, kommt aus dem Militär, vor allem der Marine. Jeder, bis auf Gehörlose, denkt in seiner Sprache. Nur Deutsch mit seinen expliziten Ausdrucksformen konnte zur Sprache der Dichter & Denker werden. Die Sprache als Denkmedium, auch schriftlich, wird auch von sehr intelligenten Menschen unterschätzt. Unser geschätzter Teilnehmer @Anatol Broder wird irgendwann nur noch in klein denken, während der Römer nur in groß dachte. Beides limitiert irgendwann generell das Denken.

Diogenes

31. Mai 2025 21:46

@Majestyk: "Das ist ja das Schöne an Debatten. Sie gleichen Flüssen, und wie diese suchen sie sich oft ihren eigenen Weg, treten auch mal über die Ufer oder mäandern zuweilen."
 
Weltanschauliche Debatten fließen an ideologischen Felsendogmen vorbei, aber dazu muss man Sinn für Philosophie und dessen Hauptbestandteil zur Erdanschauung, nämlich den metaphysikalischen Grundfragen nach Beschaffenheit/Funktion, haben. Insoweit schätze ich diesen politischen (Frei)Raum oder (Spiel)Platz, wo nicht nach dem ersten Widerworte gleich das Wort entzogen wird, wie in den Demokratieschauspielhäuschen. 

ofeliaa

31. Mai 2025 22:24

Es gibt nun auch vermehrt Theaterstücke, die ganz explizit für Studierende existieren. Sie werden in Studentengruppen hoch gehandelt, man verkauft Tickets, man zitiert aus diesen Theaterstücken. Zitate aus so einem Theaterstück sind u.a.: ,,Demokratie ist gut, solange die Menschen richtig wählen", oder ,,Demokratie ist eine Regierungsform, die sich selbst abschaffen kann, so können Menschen eine Partei demokratisch wählen, die das Ziel verfolgt, die Demokratie abzuschaffen." - Man sieht diese Zitate zeichnen ein Bild, eine Angst.
Dass in Deutschland jedoch keine Partei je wieder alleine regieren wird, und es soetwas wie Gewaltenteilung, Bundesverfassungsgericht, Bundesrat und Koalitionen und Mehrheiten gibt, die ja erreicht werden müssen, bleibt dabei aussen vor.
Genauso wie nun alle Videoaufnahmen der Recherche Nord sowohl als ganze Reportagen, als auch in Form kleiner Schnipsel immer und immer wieder geteilt werden. Diese Schnipsel, auch genannt "Reels" oder "Shorts", können nun unter Umständen jahrelang immer wieder verwendet werden, ohne gar besonders repetitiv zu wirken, da Nutzer immer nur kurze Schnipsel sehen und man mehrstündiges Videomaterial ja in lauter verschiedenartige Einzelauschnitte zerteilen kann, und social media nunmal auf genau dieser Short-Content-Strategie basiert.
Es braucht insofern natürlich ein Korrektiv von Rechts, sowohl in den USA, als auch in Deutschland, als auch in anderen Ländern, in denen die woke Bewegung massive digitale, psychologische Meinungsmache einsetzt, die zudem noch gut finanziert ist. 

ofeliaa

31. Mai 2025 22:32

Ich muss dazu sagen, dass ich mitnichten weiss, ob es in der Neuen Rechten tatsächlich Pläne gibt, irgendwelche Rechts- oder Regierungssysteme auszuhebeln. Ich habe davon schlicht absolut keine Kenntnis, noch die Möglichkeit irgendwelcher Einblicke. Der Grund, wieso ich auf Sezession mitlese, oder mich für die ganze Thematik zwischen, sagen wir salopp Rechts vs. Links (obgleich das wirklich sehr vereinfacht ausgedrückt ist) interessiere, ist nicht weil ich die Neue Rechte gut kenne, sondern weil ich die Linke gut kenne. Diese müssen sich nämlich in unserer heutigen Gesellschaftsstruktur nicht verstecken. Ergo teilen sie ihr gesamtes Gedankengut, wo auch immer man steht und geht. Man kann alles beobachten, man bleibt auf keinen Fall je verschont von linker und woker Meinungsmache. Sie ist allgegenwertig. Einer der Hauptgründe, wieso ich mich zunehmend mehr für Rechts als Links interessiere ist die Dreistigkeit der woken Bewegung. Ich sehe und spüre die massive Meinungsmache, die Art mich als Individuum, Konsumenten und Bürger manipulieren zu wollen, mich als Ressource zu nutzen um bestimmte Ziele zu erreichen. Das ist es, was einem eigentlich sauer aufstossen sollte, aber was zu viele einfach nicht merken. 

Gracchus

31. Mai 2025 23:21

@Diogenes: Wo tümmele ich im Abstrakt-Menschlichen? Ihr Gerede von "Deutschsein" bleibt im Übrigen auch ziemlich abstrakt.

Ingelore

31. Mai 2025 23:22

Banal sind sie nicht @ majestyk und wundern darf ich mich! Ich identifiziere diese Debatte als Männergespräch , was ja nicht verboten ist. In dem Zusammenhang , und weil @diogenes so gerne "philosophiert" möchte ich ein Buch von C.Lewis empfehlen , es geht um die Natur der Liebe aus einer christlichen und  philosophischen Perspektive., einen Klassiker aus dem Jahr 1960 mit dem Titel : "Die vier Arten der Liebe". Ich empfehle es deshalb , weil ein Kapitel ausschließlich der Liebe innerhalb der Männerfreundschaft gewidmet ist , sehr lesenswert , natürlich auch für Frauen. Hier geht es auch um Männergespräche , die fast heilig anmuten und sich dem Einflußbereich der Frauen möglichst entziehen . Das respektiere ich matürlich.Bis dahin schaue ich eine Runde Fußball , ist ergiebiger!

RMH

31. Mai 2025 23:31

"Den Fehler (Englisch mit Deutsch zu verwechseln) machen ist eine Sache, aber ihn auch noch als "Allgemeingültiges" verteidigen/hinstellen, ist arm an deutschem Geist/Ausdruck." @D. ich verwechsle hier gar nichts, Sie wollen nur nicht kapieren, dass ein Fremdwort normaler Teil der dt Sprache ist & damit, da im allgemeinen Sprachgebrauch üblich, in der Tat allgemeingültig ist. Es ist wie bei der Mengenlehre, wenn die Wörter des normalen dt Sprachgebrauchs in D als die Menge von Wörtern deutscher, nichtdeutscher Herkunft & eingedeutschten Wörtern definiert wird, dann ist jedes Wort daraus deutsche Sprache, gerade auch eines engl. Ursprungs. Sie hingegen machen Teilmengen auf & werten das eine auf, das andere ab. Die Sprache kennt aber keine solchen Wertungen. Das ist derselbe Blödsinn, wie es die Linke bei ihr jährlichen Kür des sog. Unwort des Jahres macht. Es kann keine Unwörter geben, denn dann wären es keine Wörter, denn "Un" zeigt eine Nichtexistenz auf. 0 x 0 ist genauso noch wie 1,2,3 usf x 0 = 0. Es ist dann schon arm an Verstandeskraft, wenn sie nicht abstrakt denken können & wenn dt Geisteskraft dadurch sich auszeichnet, dass nicht mehr abstrakt gedacht werden darf (was historisch falsch ist, die Dt waren Meister abstrakten Denkvermögens), dann braucht man sich nicht wundern, wenn D verschwindet. Nur weil ich mir etwas anderes wünsche, ändert sich der Sprachgebrauch nicht. Ich darf natürlich Kapriolen schlagen, die dt Sprache gestalten usw, dass machen auch viele Autoren (lesen sie bspw. einmal Arno Schmidt). 

Gracchus

31. Mai 2025 23:31

@Majestyk: Mein Opa war ebenfalls Bergmann und hatte Silikose. Ich kann ihrer Logik nicht ganz folgen: Preisen Sie am technischen Fortschritt, dass Bergleute Silikose bekommen haben? 
Ansonsten scheint mir, Ihnen fehlt ein bisschen der Sinn für Ambivalenzen und Zwischentöne. Wenn ich technische Entwicklungen nicht vergötze, heißt das doch nicht, dass ich mich in irgendein Früher zurücksehne oder technische Entwicklungen generell ablehne. 
 

Lady

1. Juni 2025 03:59

@ Laurenz, 31. Mai 2025, 21:26 Uhr
"Die Deutschen sind schlicht pragmatisch, übernahmen lateinische Grammatik und Schrift".
Ja!
Sie übernahmen die grammatische Bestimmung des Substantivs aus dem Lateinischen nach Kasus, Numerus und Genus. 
Aus letzterem entwickelte sich letztens der feministische Irrtum, dass deutsche Wörter ein Geschlecht hätten und dass das Deutsche eine Männersprache wäre.
Genus benennt im Lateinischen die Deklinationsklasse des Substantivs, die ihm inhärent ist: Maskulinum, Femininum, Neutrum.Dem deutschen Substantiv aber ist die Deklinationsklasse nicht eingeschrieben, im Deutschen bestimmt der Artikel die Deklination des Substantivs. Es gibt also >der-Deklination/die-Deklination/das-Deklination<.
Aus der linguistisch falschen Übertragung, die Jahrhunderte keinen störte, entwickelten nun Feministinnen den Unsinn, dass es männliche, weibliche und sächliche Substantive auch im Deutschen gäbe, und dass männliche Substantive (der-Wörter) vorherrschend seien und somit Frauen benachteilige.
Dies mit allen "Gender"-Folgen, wie sie uns von dieser sprachwissenschaftlich ignoranten&grün- linken&feministischen Klientel aufgedrängt wird: Doppelnennungen, Partizipialsubstantivierungen, Sonderzeichen.

Adler und Drache

1. Juni 2025 07:40

@ Ordoliberal
Zur alten Größe Europas zurückkehren zu wollen, heißt auch, wieder eine positive Einstellung zur Technik zu entwickeln.
Entschiedenes Jein!
Es gibt ne Menge Leute, die sich unter Entwicklung wohl überhaupt nur noch technische Entwicklung vorstellen können, die jede Art technischer Entwicklung rückhaltlos unterstützen. Es gibt kaum Leute, die sich gegen diese Entwicklung stemmen, in den USA die Amischen und Hutterer, aber sonst? Die meisten passen sich der technischen Evolution irgendwie an, äußern Vorbehalte, machen aber letztendlich mit, ob rechts oder links ist egal.
Der Reaktionär ist nicht zwangsläufig gegen die Technik, das wäre unehrlich. Er sieht aber das unauflösliche Dilemma: Man bezahlt einen Preis fürs Mitmachen, man bezahlt ebenso einen Preis fürs Verweigern. Man kommt hier nicht ungeschoren raus, und je weiter die technische Evolution voranschreitet, umso größer wird der Anpassungsdruck. 
Frage: Wer außer mir macht hier kein Online-Banking?  

Adler und Drache

1. Juni 2025 07:43

@ ofeliaa
Schön, dass Sie bei uns geblieben sind. 

Adler und Drache

1. Juni 2025 07:56

@ Majestyk
Nirgendwo findet sich VSA.
Natürlich nicht, auch nicht im Atlas von 1942, den ich besitze. Das ist eine rein private Steckenpferdreiterei. 
Die dahinter stehende Leitvorstellung: Es bedarf in jedem Detail des Lebensvollzugs der Abwehr fremder Einflüsse und des entschiedenen Rückbezugs auf das Deutsche, um "stolzer Deutscher" (TM) sein zu können. Ich hatte auch mal eine Phase, in der ich von dieser Vorstellung in Versuchung geführt wurde, deshalb kann ich es sogar nachfühlen. Es kommt aber nix dabei heraus, man macht sich selbst zur Karikatur. 
Deutschland als Drehkreuz und Mittler der europäischen Kulturen im Zentrum Europas war schon immer viel stärker den fremden Einflüssen ausgesetzt als die Kulturen an den Rändern. Hier zieht eben alles mal durch und hinterlässt seine Spuren - auch das gehört zum Deutschen.  

Le Chasseur

1. Juni 2025 08:55

@Adler und Drache 
"Frage: Wer außer mir macht hier kein Online-Banking?"
Hier!

Diogenes

1. Juni 2025 09:18

@Gracchus: Jeder, der antideutsche Kampfbegriffe wie "Deutschtümelei gegenüber stolzen Deutschen, die sich ihres Volkes und Staates bewusst sind, verwendet, menschentümelnd (ob bewusst oder unbewusst), da sie Volk mit dem Abstraktum Mensch als "Ersatz-Nation" ersetzen/füllen (vielleicht auch von "Menschheitsfamilie" als andere Wortschöpfung für "Weltbürger/Weltwürger" quatschen). Mensch ist immer Abstraktum wenn er keine Zuordnung hat (Je ferner, weiter, desto fremder und abstrakter der Begriff), was in seinem Grade vom eigenen Standpunkt/Ausgangspunkt (Volkszugehörigkeit/Identität) der Betrachtung abhängt. Deshalb ist auch dieses marxistische Gequatsche von "Internationaler Solidarität" abstrakt-ideologische Unfassbarkeit. Gemeinsinn kann sich nur der Vertrauensgemeinschaft gegenüber entwickeln, woraus man wurde, was man ist. Hier: Deutscher. Aber vielleicht habe ich die antideutsche Spinnerei vom "Deutschtümeln" mangels deren Geistesgestörtheit zum eigenen Volk auch nicht verstanden.

Umlautkombinat

1. Juni 2025 09:23

Wer außer mir macht hier kein Online-Banking?  

Ich nutze es seit es geht und habe Bankfilialen keine Traene hinterherhergeweint. Fuer meine kaum noch Laufen koennende Mutter ist es ein Segen.
 
Technische Evolution bleibt aber nicht technisch und ist v.a.D. im weiteren Verlauf nicht mehr so getrieben. Wir bekommen - fuer alle - programmierbares, nichtanonymes digitales "Geld". Wir haben schon eine gezielt gestaltete Gesetzgebung, die Debanking schuetzt, dazu Ueberwachung durch internationale "Informationsaustauschsysteme". Aber das ist nur eine grobe Variante o.g. Charakteristika der Programmierbarkeit und fehlenden Anonymitaet. Sellner wird sein Konto in Zukunft haben, aber er wird nichts Sinnvolles damit anstellen koennen. 
 
Das Beispiel allein gibt schon oekonomische und politische i.W. machterweiternde Faktoren der Ausnutzung. Ist nun die Rechte ein Korrektiv?  Nach meiner Einschaetzung nicht, das waere nur eine Schaukel wie vom Autor auch angerissen. Rechts wie Links fehlen ganze Dimensionen der Welterfassung in ihrer engen politisch definierten Begrifflichkeit.
 
Die Glaeubigen hier wuerden wohl etwas mehr Christentum im Kopf sehen wollen um umfassender zu bessern. Ich lieber Denken im Aufklaerungssinn. Es beinhaltet durchaus ausreichende Elemente ausseroekonomisch und auch ausserpolitisch begruendeter Charakteristika einer Anschauung der Welt unter Beibehalt des Umgangs mit naturwissenschaftlich-technischen Aspekten. Letzteres fehlt der Rechten weiterhin. 

Laurenz

1. Juni 2025 09:33

@Ofeliaa ... keine Partei je wieder alleine regieren wird ... Ihre Bedenken zeigen nur, daß schon die Bonner Republik kein glückliches Konstrukt war. Der Übergang zur Berliner Republik hätte dazu benutzt werden müssen, uns eine neue Verfassung zu geben. Aber dazu hätte man den Artikel 20 (2) im Grundgesetz aktivieren müssen, der jetzt schon seit 75 Jahren verfassungswidrig teildeaktiviert ist. Man wollte in den 90ern keine schlafenden Hunde wecken. Denn das Deutsche Volk muß sich diese Verfassung geben & nicht die Politik. Wir müßten unsere Juristen (Gracchus/RMH) fragen, aber ich kann mich nicht erinnern, daß im Grundgesetz etwas von Repräsentativer oder "Unsere" Demokratie steht. In dieser Verfassung könnten wir alles ändern, Parteien deklassieren, reine Direktwahlen & einen Wahl-König einführen, unabhängige Staatsanwaltschaften & Richter erschaffen, die Juristerei & das Römische Recht degradieren, persönliche Haftung von Politikern einführen, das Beamtenrecht abschaffen. Die Liste der Möglichkeiten ist lang. Aber der Hintergrund ist für die Politik so bedrohlich, daß keiner darüber spricht.

Laurenz

1. Juni 2025 09:43

@Ingelore ... vorgestern abend besiegte die Deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft die Auswahl der Niederlande. War ein schönes Spiel, das ganze Spiel in der ZDF-Mediathek vorrätig. Und 30.000 linksradikale Bremer sangen gesichert rechtsextrem die Nationalhymne. Das schönste Tor schoß Sarai Linder, Linksverteidiger des VFL Wolfsburg, war ein richtiges Volksfest im Weserstadion. Hier eine Zusammenfassung https://youtu.be/fO_ke16y8bM in 4 Wochen beginnt die Europa-Meisterschaft der Frauen in der Schweiz.

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