Europäische Notizen (8): Twardoch liest, Witold provoziert

Vergangene Woche war der schlesisch-polnische Schriftsteller Szczepan Twardoch auf BRD-Lesereise; mit Volker Zierke nahm ich in Potsdam teil – und war erwartungsgemäß begeistert. Wer Twardochs wahrlich epochales Werk noch nicht kennt, sollte vor diesem kurzen Text hier im Blog zunächst einen Blick in die August-Ausgabe der Sezession aus dem Jahr 2022 werfen; hier ist mein Twardoch-Porträt abgedruckt und mittlerweile auch als Gratis-PDF verfügbar.

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

In Bran­den­burgs Haupt­stadt jeden­falls las Twar­doch aus sei­nem neu­en Kriegs­ro­man, Die Null­li­nie, und dis­ku­tier­te mit sei­nem kon­ge­nia­len Part­ner, dem Über­set­zer Olaf Kühl, über Ruß­land, die Ukrai­ne, Polen – und Schle­si­en. Es ist ein Roman über den Krieg (damals wie heu­te) mit mög­li­chen Ein­flüs­sen von Mala­par­te, Jün­ger und Renn, über Din­ge, die es wert sind, ver­tei­digt zu wer­den, über Leben und Ster­ben, Blut und Dreck, nicht zuletzt: über die Etap­pe und die Front. Ein Roman, den man wirk­lich, wie es so unschön heißt, »in einem Rutsch durchliest«.

Im Pod­cast mit Phil­ip Stein und Vol­ker Zier­ke zeig­te ich mich dies­be­züg­lich zudem erleich­tert, daß Twar­dochs lei­den­schaft­li­che wie ideo­lo­gi­sche Par­tei­nah­me für die Ukrai­ne im Roman selbst weni­ger unkri­tisch und deut­lich ambi­va­len­ter und wirk­lich­keits­nä­her (also: »kom­ple­xer«) aus­fällt als in sei­nen zahl­rei­chen Zei­tungs­bei­trä­gen und Interviews.

Das Publi­kum in Pots­dam nun – kam es wegen Twar­dochs inte­gra­lem Werk oder wegen sei­nes mitt­ler­wei­le euro­pa­weit geach­te­ten und gerühm­ten Ukrai­ne-Enga­ge­ments? Wir rät­sel­ten, ten­dier­ten aber zu letz­te­rem. An einer Stel­le des Lite­ra­tur­abends im male­ri­schen Innen­hof einer Pots­da­mer Schu­le – in der zeit­gleich Abend­schul­ab­itu­ri­en­ten ihre Prü­fun­gen ableg­ten – droh­te Twar­doch indes das bür­ger­lich-kul­tur­lin­ke Publi­kum (so stel­le ich mir die Kli­en­tel hoch­prei­si­ger ZEIT-Lese­rei­sen nach Spitz­ber­gen vor) zu ver­lie­ren: Als sein Über­set­zer ihn frag­te, was 1945 eigent­lich in Schle­si­en los war.

Nun: Die Fra­ge kam nicht aus dem Nichts. Twar­doch hat­te auf sei­ne schle­si­sche Iden­ti­tät ver­wie­sen, auf natio­na­le Trau­ma­ta, die er nicht Trau­ma­ta zu nen­nen gewillt ist; die aber jeden­falls die Fami­li­en­psy­cho­lo­gie belas­te­ten – immer­hin hät­te der Ein­marsch der Sowjets 1945 in Schle­si­en und anders­wo für Mas­sen­mor­de und Mas­sen­ver­ge­wal­ti­gun­gen gesorgt.

Twar­doch erwähn­te nicht den Streit­be­griff der »Ober­schle­si­schen Tra­gö­die«, der ganz aktu­ell Anfang des Jah­res selbst im Sejm, dem Par­la­ment in War­schau, für kon­tro­ver­se Dis­kus­sio­nen sorg­te. Aber allein, daß er auf das Leid ver­wies, das über die Schle­si­er jeder Natio­na­li­tät kam, hat­te das Poten­ti­al, links­li­be­ra­le Bun­des­deut­sche zu vergrätzen.

Zu deren Erleich­te­rung und unse­rer Ent­täu­schung bog Twar­doch aber ab. Das geschichts­po­li­tisch ver­min­te Schle­si­en-The­ma spar­te er aus und sprach weni­ger über Glei­witz und Schwi­en­toch­lo­witz und mehr über But­scha und Bach­mut. Sein Cre­do: Das, was einst die Schle­si­er erleb­ten, im Schick­sals­jahr 1945, erle­ben heu­te die Ukrainer.

Der Ver­gleich schien mir unpas­send, immer­hin waren im alten Ost­deutsch­land Aber­mil­lio­nen Deut­sche und Schlon­zaken betrof­fen und Hun­dert­tau­sen­de allein von Janu­ar bis Mai 1945 ermor­det, wohin­ge­gen in der Ost­ukrai­ne seit Beginn des rus­si­schen Krie­ges gegen die Ukrai­ne im Febru­ar 2022 laut dem UN-Hoch­kom­mis­sa­ri­at für Men­schen­rech­te (OHCHR) cir­ca 13.000 Zivi­lis­ten ermor­det wor­den sind (auf bei­den Sei­ten der Nulllinie). 

Aber ers­tens ist ein Ver­gleich ja kei­ne Gleich­set­zung und zwei­tens erklär­te mir Zier­ke, daß Twar­doch eben den Punkt einer jeden betrof­fe­nen Fami­li­en­ge­schich­te stark machen woll­te: Wer der­lei erleb­te, ob in Beu­then oder But­scha, trägt das über Gene­ra­ti­on und Gene­ra­ti­on hin­weg; es bleibt ein­ge­schrie­ben in die Geschich­te des Lan­des, des Land­strichs, aber eben auch: der Familie. 

Selbst wenn die Waf­fen einst ruhen wer­den; im Kopf leben der Krieg und sei­ne Ver­hee­run­gen wei­ter. »Frie­den« ist nicht gleich Frie­den. Dem konn­te ich folgen.

***

Nicht fol­gen konn­te ich dem, was ich einen Tag spä­ter bei »X« las.

Jacek Witold, pol­ni­scher Wirt­schafts­ju­rist und Ange­hö­ri­ger der Deutsch-Pol­ni­schen Gesell­schaft, griff Eri­ka Stein­bach ätzend an. Das CDU-Relikt hat­te vor­her in einem Tweet den pol­ni­schen Prä­si­dent­schafts­kan­di­da­ten Karol Naw­ro­cki (PiS) dafür kri­ti­siert, daß er im erhitz­ten pol­ni­schen Wahl­kampf erneut die Repa­ra­ti­ons­for­de­run­gen an Ber­lin in den Fokus stellte.

Stein­bach lapidar:

Es wird teu­er für Polen, wenn der Ersatz für die völ­ker­rechts­wid­ri­ge Ent­eig­nung der deut­schen Hei­mat­ver­trie­be­nen ein­ge­for­dert wird. Bis heu­te ist das nicht geregelt!

Witold erwi­der­te:

Eine poli­ti­sche Erbin hit­ler­scher Gedan­ken­mus­ter mel­det sich im hohen Alter erneut zu Wort. Mach end­lich dei­ne Klap­pe zu.

Ich per­sön­lich bin Stein­bach-Kri­ti­ker. Ihr Lebens­werk, d.h. ihre enge Anbin­dung von Mil­lio­nen ost­deut­schen Hei­mat­ver­trie­be­nen und Patrio­ten an CDU und CSU, ist ver­hee­rend und bleibt bis heu­te ein Ärger­nis mit ekla­tan­ten Fol­gen; die Lei­tung der AfD-nahen Desi­de­ri­us-Eras­mus-Stif­tung wirkt ohne­hin wie eine Far­ce. Und den­noch: Der Punkt hier geht doch wohl an sie. Repa­ra­ti­ons­zah­lun­gen müss­ten abge­gli­chen wer­den mit dem, was Deutsch­land ver­lor. Ich hiel­te es für bes­ser, man rühr­te das The­ma nicht mehr an. Da ver­bren­nen sich alle betei­lig­ten Sei­ten sonst die Fin­ger dran.

Denn was Witold, der sich hier im Kon­sens mit der pol­ni­schen Rech­ten befin­det, sug­ge­rier­te, d.h. Stein­bach als qua­si-hit­le­ris­ti­sche Par­tei­gän­ge­rin, ist nicht nur infam, es ist auch poli­tisch-his­to­risch abwegig.

Es ist kein Hit­le­ris­mus, dar­auf zu ver­wei­sen, daß 14 Mil­lio­nen Ost­deut­sche ihre Hei­mat ver­lo­ren, 2 Mil­lio­nen davon gar ihr Leben. Es ist auch kein Hit­le­ris­mus, das Leid ab Janu­ar 1945 zur Kennt­nis zu neh­men: den unheim­li­chen Ver­lust von allem, was die­sen vie­len Mil­lio­nen in Schle­si­en oder Pom­mern ver­wur­zel­ten Men­schen lebens- und lie­bens­wert erschien. Wohl­ge­merkt: Damit leug­net man nicht ande­res Leid, ande­re Ver­bre­chen, ande­re Ver­lus­te, die dem chro­no­lo­gisch vorangingen.

Doch so zu tun, als ob Deutsch­land immer noch Repa­ra­tio­nen zu zah­len hät­te, ohne auch nur mit­zu­den­ken, was unser Volk unwie­der­bring­lich ver­lo­ren hat, scheint igno­rant und bis­wei­len latent natio­nal­chau­vi­nis­tisch. Der frü­he­re Anti­sla­wis­mus in Deutsch­land und das blei­ben­de Anti­deutsch­tum in Polen sind denn auch zwei Sei­ten einer Medail­le, die uns nicht wei­ter­brach­ten, geschwei­ge denn im Jahr 2025 weiterbringen.

Unver­stan­den und irri­tiert ste­hen sich nicht zuletzt des­halb pol­ni­sche und deut­sche Patrio­ten und Rech­te gegen­über; die Koope­ra­ti­on mit einem klei­ne­ren Teil der Kon­fe­derac­ja durch die AfD im Euro­pa­par­la­ment ist dabei – bis­her – nur ein klei­ner Aus­bruch aus der gro­ßen Malaise.

In einem kürz­lich ver­öf­fent­lich­ten Inter­view in der klei­nen, aber fei­nen pol­ni­schen Zeit­schrift der dor­ti­gen »Neu­en Rech­ten«, Temp­lum Novum, hat­te ich zu die­sem The­men­kom­plex ausgeführt:

An die Leser rich­te ich den herz­li­chen Appell, mehr für die deutsch-pol­ni­sche Begeg­nung zu tun. Wo sind eigent­lich intel­lek­tu­el­le Platt­for­men „von rechts“, die die deutsch-pol­ni­sche Situa­ti­on bear­bei­ten und ver­bes­sern: auf Kon­fe­ren­zen, Vor­trags­ver­an­stal­tun­gen, Semi­na­ren? Wo blei­ben wech­sel­sei­ti­ge Über­set­zun­gen von Den­kern und Schrift­stel­lern? Wie­so über­las­sen wir das deutsch-pol­ni­sche Ver­hält­nis den Libe­ra­len und Linken?

Domi­ni­que Ven­ner sag­te einst, der ers­te Schritt für ein euro­päi­sches Bewusst­sein wären euro­päi­sche Begeg­nun­gen und Ver­net­zun­gen. Ich kon­kre­ti­sie­re: Für ein ver­nünf­ti­ges Ver­hält­nis zwi­schen deut­schen und pol­ni­schen Non­kon­for­mis­ten wäre der ers­te Schritt, sich wenigs­tens kennenzulernen.

Wür­de das helfen?

Man müß­te es ver­su­chen, ohne die eige­nen Stand­punk­te poli­tisch-his­to­ri­scher Art aus­zu­blen­den, ohne sie zu ver­ab­so­lu­tie­ren. Vor allem aber: ohne die schwie­ri­ge Lage der wei­ter­hin exis­ten­ten deut­schen und sla­wisch-schle­si­schen auto­chtho­nen Min­der­hei­ten im zeit­ge­nös­si­schen Polen aus­zu­blen­den. Zumal die­se von einem kom­men­den Prä­si­den­ten Naw­ro­cki wenig bis nichts Posi­ti­ves zu erwar­ten haben. (Doch dazu in Bäl­de mehr.)

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

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Kommentare (33)

Le Chasseur

27. Mai 2025 11:59

"Das geschichtspolitisch verminte Schlesien-Thema sparte er aus und sprach weniger über Gleiwitz und Schwientochlowitz und mehr über Butscha und Bachmut. Sein Credo: Das, was einst die Schlesier erlebten, im Schicksalsjahr 1945, erleben heute die Ukrainer."

Was ist denn nach Ansicht von Twardoch in Butscha passiert?

https://overton-magazin.de/top-story/butscha-wir-waren-die-polizei-wir-waren-das-gericht-wir-waren-das-erschiessungskommando/
https://overton-magazin.de/top-story/tscheche-wegen-pluenderungen-in-butscha-und-irpin-zu-sieben-jahre-gefaengnis-verurteilt/

RMH

27. Mai 2025 13:21

"An die Leser richte ich den herzlichen Appell, mehr für die deutsch-polnische Begegnung zu tun."
Das richtig. Die am lautesten tönenden Debattenteilnehmer auf rechter Seite, auch in diesem Forum, sehen sich irrtümlich aber fast immer auf Augenhöhe mit Russland & denken, man könne mit diesem Land eine Partnerschaft finden & alles was dazwischen liegt ist egal, im Zweifel mal wieder "Teilungsmasse". Ich habe schon seit Beginn des Ukraine- Krieges daran erinnert, dass Deutschlands natürlichster Raum für Partnerschaften das ist, was man unter Visegrad & "Intermarium" -Raum verstehen kann. Das wurde stets als utopisch mit Verweis auf die Rachsucht & die transatlantische "Hörigkeit" der Polen u Tschechen etc. verlacht. Ich halte die Einschätzungen der "Augenhöhe mit RUS-Fraktion" nach wie vor für falsch. Die Russen sehen uns nie auf Augenhöhe an, allenfalls auf Schoßhündchenhöhe. Das beweisen sie tagtäglich, selbst mit D.Trump vergeigen sie es in ihrem imperialistischen Wahn. Aber die Russen sind nicht das Thema: Das naheliegende sind die mitteleuropäisch- osteuropäischen Nachbarländer. Hier muss man in der Tat den Polen einmal klar vermitteln, dass auch sie deutlich besser fahren, wenn sie die antideutsche Mottenkiste mit Reparationen etc. zulassen (RUS lässt entsprechende, berechtigtere Forderungen Polens an RUS bekanntermaßen schlicht abperlen).

Majestyk

27. Mai 2025 13:49

Erika Steinbach ist 1974 in die CDU eingetreten. An wen hätte sie sich zu der Zeit binden sollen? An die Sozen deren Lichtgestalt ein paar Jahre zuvor besoffen auf die Knie gesunken war und die jeglichen Anspruch auf die Ostgebiete ohne Gegenleistung herschenken wollten? Oder an die realitätsfernen Nationalbolschewiken die an dem festhielten was einst das Desaster verursacht hatte? Die FDP befand sich damals in der Koalition mit der SPD und war längst dabei den Nationalliberalen Flügel abzustreifen und inhaltsleer zu werden. Man kann von der Union halten was man will, es gab damals keine andere ernstzunehmende Partei die überhaupt Interesse an den Vertriebenen zeigte. 
Versöhnung kann es sowieso nur geben, wenn beide Seiten echte Reue zeigen, nicht wenn ein Land meint das andere immer nur erpressen und ausnutzen zu können. Diesbezüglich ist es bedauerlich, daß es von deutscher Seite niemanden gibt der dem offiziellen Polen mal zeigt wo der Bartel den Most holt. 

Laurenz

27. Mai 2025 15:16

@BK ... Muß Ihnen hier widersprechen. Politische Macht ergibt sich fast rein über die Größe des verfügbaren Territoriums. Helmut Pemsel erläuterte das anhand des Scheiterns historisch merkantiler Staaten, wie Karthago, die Hanse & Venedig. Die Traumata-Debatte bleibt müßig ohne Erlösung. Sie schreiben nichts über die Zwischenkriegszeit. Da war es ja nicht besser, als ab 1945. Der innenpolitische Druck zur Polenfrage war riesig. Stresemann (+1929) forderte wesentlich mehr von Polen, als Hitler. Weil die Nationalsozialisten diesem innenpolitischen Druck ausgesetzt waren, verließen sie 10/1933 den Völkerbund, weil dieser schon über ein Jahrzehnt der Polnischen Gewalt zugesehen hatte. Man kann Deutsche Forderungen auch heute noch leicht & ohne Krieg durchsetzen. Einfach die Grenze für alle Polen schließen, die hier lebenden Polen rausschmeißen, den Luftraum sperren, & Polen sanktionieren. Wenn wir unsere eigenen Interessen genauso beharrlich verfolgen, wie die der Ukraine, werden wir bald unsere gestohlenen Territorien wieder haben. Das ist wie in Gaza. Es gibt keine Erlösung ohne Konflikt.

anatol broder

27. Mai 2025 15:20

es ist doch genau umgekehrt: steinbach droht haltlos, witold weist sie zurecht. dass kaiser sich daraufhin genötigt fühlt, steinbach zu verteidigen, indem er rückwirkend die ostdeutschen von hitler trennt, verdeutlicht seine erkenntnisgrenzen. kaiser versteigt sich sogar zur aussage, der antislawismus in deutschland sei vorbei, während deutschland einen slawischen bruderkrieg (russland-ukraine) mitbefeuert.

Gustav

27. Mai 2025 16:13

Whataboutism fragt nicht, wer unschuldig ist. Er fragt, ob Ihre Regeln Bestand haben, wenn sich die Namen ändern, unter den Wänden des Gerichtssaals, auf denen der Satz "Gleiche Gerechtigkeit vor dem Gesetz" eingraviert ist.
Und wenn sie es nicht tun, korrigieren wir die Regel nicht. Wir bestrafen die Frage. Wir sanktionieren das Gericht. Wir feiern die Anklage unserer Feinde und setzen jeden auf die schwarze Liste, der versucht, unsere Verbündeten zur Rechenschaft zu ziehen.
Whataboutism verstößt nicht gegen das Gesetz. Es zeigt, dass das Gesetz für den Export und nicht für die Selbstreflexion geschaffen wurde.
Denn was sie am meisten fürchten, ist nicht die Straflosigkeit für ihre Feinde, sondern die unerträgliche Möglichkeit, dass ihre eigenen Taten eines Tages nach den gleichen Maßstäben beurteilt werden, nach denen sie den Rest der Welt verurteilt haben.
Whataboutism ist kein Chaos. Es ist die Prüfung, die die "regelbasierte Ordnung" am meisten fürchtet.
https://original.antiwar.com/joseph_terwilliger/2025/05/25/in-defense-of-whataboutism-the-scientific-method-of-justice/

brueckenbauer

27. Mai 2025 22:17

Was ich mich hier frage: Ist denn das Thema Reparationen in keinem der deutsch-polnischen Verträge angesprochen worden? Wikipedia stellt es so dar, aber auf Wikipedia möchte ich mich ungern verlassen. 

Waldgaenger aus Schwaben

27. Mai 2025 22:49

Ein Artikel von Benedikt Kaiser, dem ich mal zustimmen kann. Ich möchte in diesem Zusammenhand an den mutigen Hirtenbrief der polnischen Bischöfe an ihre deutschen Amtsbrüder im Jahre1966 erinnern:
In diesem allerchristlichsten und zugleich sehr menschlichen Geist strecken wir unsere Hände zu Ihnen hin ..., gewähren Vergebung und bitten um Vergebung.
 
https://www.polskieradio.pl/400/7764/Artykul/2849958,Vor-56-Jahren-Bitte-um-Vergebung
Die Bitte um Vergebung führte zu harten Repressionen gegenüber der katholischen Kirche in Polen.

Laurenz

27. Mai 2025 23:06

@RMH ... sehen sich irrtümlich aber fast immer auf Augenhöhe mit Rußland ... Richtig, genausowenig, wie es Augenhöhe mit den USA, China oder Europäischen Partnern gibt. Wir haben identitär jetzt 80 Jahre mit den USA als Chef beschissen überlebt, Wohlstand ist nicht alles. Gemäß Lord Ismay stehen die USA auch heute noch zu unseren Erbfreunden in Europa für den innereuropäischen Konfliktfall, modifiziert "keep the Russians out, the Americans in, and the Germans down." Die Russen vergeigen sich gar nichts. Die USA haben dafür gesorgt, daß sich China & Indien hinter Rußland versammelt haben, trotz der Erbfeindschaft dieser 3 Mächte. Die Amis haben es sich mit den Russen vergeigt. Der Westen beinhaltet nur 16% der Erdbevölkerung, d.h. wir gegen alle sind chancenlos & haben jetzt schon verloren. Der Ukraine-Krieg zeigt es deutlich, hier findet ein Rohstoff-Krieg statt. Europa ist diesbezüglich völlig wertlos, wenn wir von der Kohle absehen, welche unsere Regierung, auch die AfD, dämlicherweise nicht wirklich fördern will. "Who is the master of commodities?" Die Russen & sie bieten diese viel billiger an, als die Amis. So ist es für 84% des Planeten völlig offensichtlich, wer der beste Partner ist.

Laurenz

27. Mai 2025 23:39

@Anatol Broder ... Das mit den sogenannten Slawen ist reine Definition. Ich bin Anhänger von Helmut Schröcke in dieser Frage & denke, es gibt keine Slawen. https://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Schr%C3%B6cke Mir konnten bisher weder Slawisten, noch Historiker vermitteln, warum Schröcke falsch liegen sollte. Er schreibt sehr fundiert & plausibel. Der heutige politische Widerspruch gegen das Völkische & Völker, wird von den Hofhistorikern auch heute noch aufgehoben, wenn vergeblich versucht wird, zwischen Germanen & Slawen zu unterscheiden. Der politische & kulturelle Konflikt war durch die Religion veranlaßt. Durch die jetzige Verlagerung des politischen Welt-Mittelpunkts nach Asien, ist auch die Zeit des bisher komfortablen diametralen Widerspruchs im Judentum, Israel & Diaspora, vorbei. Die Juden müssen sich entscheiden. Broder hat sich auf Achgut für Israel & gegen den per Kirchengesetz gekauften Zentralrat der Juden Deutschlands entschieden. Auf Achgut gehen viele völkische Beiträge durch, die auf der SiN nie durchgehen würden. Der zentrale Konflikt oder Krieg zwischen Identität oder woker Welt-Bevölkerung ist außerhalb der rechtsintellektuellen Blase längst ausgebrochen. Momentan ist der woke Westen wohl auf der Verliererstraße.

RMH

28. Mai 2025 07:52

@LeChasseur, klar doch, was nicht ins Bild passt, wird dann als "es waren andere" eingerahmt & für das Ganze klebt man sich dann noch selber den Orden "widerständig" & "aufklärerische" Berichterstattung an die Brust. Bei Katyn waren es am Ende ja auch die Deutschen & sind es nach russischer Berichterstattung bis heute (wenn es nicht die Polen selber waren). Wahnsinnig kreativ also, was da erzählt wird.
Zum Thema: Sog "Völkerfreundschaften" bilden sich nicht nach netten & schönen Aspekten des Zusammenlebens sondern meistens danach, ob man einen gemeinsamen, größeren Feind hat. Daher besteht aufgrund der faktisch gemeinsamen Frontstellung zu Russland eine größere Möglichkeit, es mit Polen einmal zu einer ernsthaften "auf Augenhöhe" Partnerschaft zu schaffen, als mit Russland. Setzt natürlich voraus, dass auch die rechten Russland-Träumer endlich einmal kapieren, dass Imperien wie Russland keine Partner wollen sondern im besten Falle nur Kunden unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung, sprich, denen sie die Regeln diktieren können. Folgt der "Kunde" den Regeln nicht oder muckt auf, gibts im Ernstfall eben Krieg (siehe Ukraine - da steckte mehr merkantiles Interesse dahinter als geopolitisches, aber all die kleinen Sandkasten- Haushofers schauen nicht so tief, wie ihr Ahnherr).

RMH

28. Mai 2025 08:08

der antislawismus in deutschland sei vorbei, während deutschland einen slawischen bruderkrieg (russland-ukraine) mitbefeuert.
@a. broder, aber es ist dann wohl Proslawismus, wenn man zuschaut, wie sich beide die Köpfe auf übelste Art einhauen. Fakt am Rande: Auf dem Boden des Schlachtfelds ist es mittlerweile statistisch vermutlich eher ein Kampf Slawen (= Europäer = Ukraine) gegen Asien (Russland), denn der Krieg lässt Russland mit jedem Tag asiatischer werden, egal, welche alten Männer gerade noch an der Macht sind oder Generalsuniformen tragen. Die, die die Sache mehrheitlich ausgefochten haben & den Blutzoll zahlen, wollen irgendwann mehr als nur einen guten Zuschlag auf den Sold (lässt sich historisch belegen). Die Machtverhältnisses in Russland verschieben sich Richtung Asien. Auch ein Grund mehr, von einer deutsch-russischen Freundschaft sich so langsam aber sicher zu verabschieden (es sei denn, es ändert sich einmal etwas Grundlegendes in Russland, never say never).

Mitleser2

28. Mai 2025 08:14

@Le Chasseur, RMH: Butscha: Die Ukraine hat keine unabhängige Untersuchung zugelassen nach Abzug der Russen. Deswegen kann jede Seite alles behaupten. Wissen Sie mehr? Ich nicht. Und ich glaube auch keinen Medien beider Seiten. Alles andere ist naiv. 

Beta Jas

28. Mai 2025 08:22

Ungeachtet dessen wie primitiv dieser Angriff auf Erika Steinbach gewesen ist, eine Person die aus anderen Gründen durchaus fragwürdig ist, zum Beispiel aufgrund der damaligen hampelmannähnlichen Reaktion gegen Maximilian Krah. Stört es mich wie besessen unzählige Rechte sind wenn es um die Vergangenheit geht. Die einen wollen die "Ostgebiete" zurück, die anderen wollen weitere Reparationszahlungen und der dritte, also die übrige Welt wird erfreut darüber sein, wenn Europäer sich gegenseitig wieder die Köpfe einschlagen oder mindestens sich damit lähmen und somit sabotieren.
 
Bei der Thematik darf man hier nicht vergessen und das schreibe ich nicht weil ich eine verkappte Linke wäre sondern jemand die sich der Geschichte bewusst ist, das ganze fing mit dem 1. September 1939 an!

Artabanus

28. Mai 2025 09:49

Ich muss immer schmunzeln wenn Leute sich kritiklos pro-Ukrainisch äußern. Bei X/Twitter ist die Ukraineflagge im Profil immer so eine Art digitaler Behindertenausweis. Von daher kann Twardochs Werk so epochal nicht sein. Man kann einfach durch Zufall manchmal richtig liegen, aber niemals kann man zufällig falsch liegen.
Zur Erinnerung sei hier angemerkt, daß die Nordsstream Gasleitungen nur aufgrund der ständigen Erpressung durch unsere Polnischen und Ukrainischen "Freunde" gebaut wurden, da diese ständig mit dem Abdrehen der bestehenden Leitungen drohten. Durch die endgültige Zerstörung des Deutsch-russischen Verhältnisses ist Deutschland nun tatsächlich in einer Sackgasse gelandet und wird auf absehbare Zeit nicht mehr da herauskommen. Aufgrund unserer Erpressbarkeit wollen die Amerikaner uns nun auch noch von den Chinesen abschneiden. Ein totales strategisches Desaster.

Le Chasseur

28. Mai 2025 09:58

@RMH
"Setzt natürlich voraus, dass auch die rechten Russland-Träumer endlich einmal kapieren, dass Imperien wie Russland keine Partner wollen sondern im besten Falle nur Kunden unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung, sprich, denen sie die Regeln diktieren können. Folgt der "Kunde" den Regeln nicht oder muckt auf, gibts im Ernstfall eben Krieg (siehe Ukraine)"
Sie können diese Behauptung noch so oft wiederholen, sie wird davon nicht wahrer. Und die einzigen, die ein merkantiles Interesse am Ukraine-Krieg haben, sind die Amis. Die wollen die Bodenschätze der Ukraine für 'nen Appel und 'nen Ei, und das Geld, das die Ukraine durch den Verkauf einnimmt, wird postwendend in amerikanische Waffen investiert. Ach ja, den Deutschen kann man noch überteuertes Fracking-Gas andrehen, denn die haben sich ja freiwillig vom günstigen russischen Gas abgekoppelt. 

MarkusMagnus

28. Mai 2025 11:19

@ RMH
Sie dürfen nicht den Fehler machen und die damalige Sowjetunion mit dem heutigen Russland zu verwechseln. 
Die Sowjetunion war extrem antichristlich. Das heutige Russland ist es nicht. Und der Krieg gegen die Ukraine hatte nunmal eine Vorgeschichte. Genauso wie beim sog. Polenfeldzug.
Als Putin 2014 auf der Krim einmarschiert ist, hat er alle Krimdeutschen und Krimtataren, die während des zweiten Weltkrieg deportiert wurden, rehabilitiert.
Anstatt Polen -zumindest symbolisch- diese verbrecherischen Bierut-Dekrete abschafft, wollen sie noch Reparationen von uns obwohl sie zusammen mit England diesen Krieg erst angezettelt haben. Und dann erwarten sie das deutsche Soldaten sie vor Russland schützen...
Polnischer Größenwahn 2.0. Russland ist nicht unser Feind. Ich sehe da keine Frontstellung. Russland ist für keinen normale Deutschen eine Bedrohung. Höchstens für so Leute wie Volker Beck, Röttgen, Kiesewetter, Zimmermann, Hofreiter, Campino, Michel Friedman usw.
Warum soll ich für diese Leute kämpfen???
 
 
 
 
 
 

Le Chasseur

28. Mai 2025 12:12

@Mitleser2 bzgl. Butscha:
Dass westlichen Medien und westlichen Politikern nicht zu trauen ist, dass sollte jedem allerspätestens seit "Corona" klar sein. Und natürlich bin ich auch russischen Medien gegenüber sehr misstrauisch. Was aber Fakt zu sein scheint: Die russischen Einheiten haben Butcha am 30. März '22 verlassen, einen Tag nachdem in Instanbul direkte Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland begonnen hatten. Am 31. März veröffentlichte der Bürgermeister von Butcha, Anatoliy Fedoruk, ein Video, in dem er bestätigte, dass die russischen Einheiten die Stadt verlassen hätten. Er erwähnte nichts von einem Massaker an Zivilisten und in dem Video waren natürlich auch keine auf den Straßen herumliegende Leichen mit gefesselten Händen zu sehen. Erst am vierten Tag, als SBU-Offiziere und "Journalisten" die Stadt erreichten, tauchten plötzlich Bilder von angeblich erschossenen Zivilisten auf. Russland hat sich an UN-Generalsekretär Guterres und UN-Menschenrechtskommissar Türk gewandt mit der Bitte um die Bereitstellung einer Liste der Personen, die getötet worden sein sollen. Diese Liste liegt bis heute nicht vor.

Old Linkerhand

28. Mai 2025 12:46

@Artabanus " die Ukraineflagge im Profil als digitaler Behindertenausweis" Sie haben mir den Tag gerettet.
@Beta Jas " Verkappte Linke, die sich der Geschichte bewusst ist " - Selten so gelacht. Die Geschichte fing garantiert nicht am 1. September 1939 an! Lesen Sie mal etwas von Stefan Scheil oder das Einstiegswerk " Der Krieg, der viele Väter hatte " von Schultze-Rhonhof. 
 
 

Karl Otto

28. Mai 2025 13:13

Immer wieder erstaunlich, wie erwachsene Menschen dieses wiederwärtige russische Mafiasystem verteidigen können.

Majestyk

28. Mai 2025 13:45

@ RMH:
"Deutschlands natürlichster Raum für Partnerschaften das ist, was man unter Visegrad & "Intermarium" -Raum verstehen kann."
Mir persönlich sind Niederländer, Belgier oder Schweizer nicht nur räumlich näher. Ich würde sagen die EU-Osterweiterung war sogar einer von vielen Sargnägeln und es ist nun nicht gerade so, daß die aufgepimpten Ostblockländer einem vor Dankbarkeit in den Arm fallen. Deutschlands natürlichste Partner sind Länder mit denen man Handel treiben kann von dem auch Deutsche etwas haben, nicht Länder die vom deutschen Steuerzahler ständig finanzieren werden müssen. Finde ich komisch, man regt sich zurecht über die Alimentierung von Ausländern in Deutschland auf, nicht aber über die Alimentierung ganzer ausländischer Volkswirtschaften. Ich halte es für naiv zu glauben, falls die mal eigenständig laufen können bekäme man etwas zurück sobald man selber klamm ist. Beim Thema Rußland gebe ich Ihnen recht. Wer sich abends mit Rußland ins Bett legt, weil die vermeintlich billiges Gas versprechen (billiger ist übrigens nicht gleich günstig) wacht morgens als reiner Absatzmarkt für chinesische Produkte auf. 
 

Ekstroem

28. Mai 2025 13:51

@Laurenz (27.5. 23:39) Zustimmung: Helmut Schröcke hat zur Problematik Germanen/Slawen grundlegende Arbeit geleistet. Die Beziehung zwischen Germanen und Slawen wird in folgendem Gespräch in einen größeren Zusammenhang gestellt: https://www.youtube.com/watch?v=T6a_sVUtiqk

Majestyk

28. Mai 2025 14:02

@ anatol broder
"indem er rückwirkend die ostdeutschen von hitler trennt"
Klingt wie "die Ostdeutschen hatten selber Schuld" und das im Kollektiv.
@ Beta Jas:
"das ganze fing mit dem 1. September 1939 an!"
So kann man sich Geschichte auch zurechtschneiden.
@ MarkusMagnus:
"Und der Krieg gegen die Ukraine hatte nunmal eine Vorgeschichte."
Ja. Und zwar eine die vor 2014 begann als Rußland merkte, daß der Weg der Ukraine nach Westen kaum noch aufzuhalten war und begann in der Ukraine Separatisten aufzurüsten, worauf die Ukraine zunächst mit wirtschaftlichen und dann auch militärischen Mitteln reagierte. 
Über 10 Prozent der russischen Bevölkerung gehören dem Islam an. Deren Geburtenrate ist übrigens deutlich höher als jene der ethnischen Russen, die auch nicht viel besser ist als die Geburtenrate bei ethnischen Deutschen. 
"Russland ist für keinen normale Deutschen eine Bedrohung."
Dann bin ich kein normaler Deutscher. Ich fühle mich durch den russischen Waschsalon und die Flutung durch Migranten, insbesonders über Weißrußland sehr wohl bedroht, ganz abgesehen von der russischen organisierten Kriminalität mit staatlicher Unterstützung und all den Kompromatkoffern die noch existieren dürften oder deren kognitiver Kriegsführung.

Majestyk

28. Mai 2025 17:19

@ Karl Otto:"Immer wieder erstaunlich, wie erwachsene Menschen dieses wiederwärtige russische Mafiasystem verteidigen können."
Deutsche wachsen in der Länge und nehmen an Jahren zu. Nur sehr wenige werden wirklich jemals erwachsen und verlieren ihre kindliche Naivität. Genau dies erklärt ja auch die kollektiven Entscheidungen für ein Leben in der Villa Kunterbunt und den Glauben wirtschaftlicher Wohlstand funtioniere wie ein Perpetuum mobile.

Laurenz

28. Mai 2025 17:35

@Karl Otto ...  erstaunlich, wie erwachsene Menschen dieses wiederwärtige russische Mafiasystem verteidigen können. ... Völlig richtig, aber verraten Sie uns, wessen Mafiasystem es wert wäre, verteidigt zu werden? Unseres?

Majestyk

28. Mai 2025 17:40

Kommt hier kaum jemand auf die Idee, daß Franz Josef Strauß vielleicht Recht hatte, daß jeder der Marktwirtschaft und Westbindung antastet Jahrzehnte an Aufbauarbeit zerstört und Deutschlands Zukunft gefährdet? 
 

Valjean72

28. Mai 2025 17:44

@anatol broder: "während deutschland einen slawischen bruderkrieg (russland-ukraine) mitbefeuert"
---
 
Da haut der anatol so ganz nebenbei eine neue Kollektivschuld für die Deutschen raus. Wie war das noch mal? "halt` du sie arm, ich halt` sie dumm", darauf der dritte im Bunde: "und ich halte sie in der Schuld".
 
@Polen: keiner Regierung der Weimarer Republik war es möglich eine Einigung mit Polen zu erzielen. Das ist auch nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass Polen in seiner deutsch-feindlichen Haltung von den West-Alliierten unterstützt wurde.
 
1923 wurde in der Freien Stadt Danzig ein Plebiszit durchgeführt. Ergebnis: 95% der Bewohner gaben an Deutsche zu sein. Aber das kümmerte Polen nicht, die ganz ungeniert ihre Ansprüche auf Danzig formulierten und eine Eingliederung anstrebten
 
Auf wikipedia gibt es eine Liste aller Bürgereister Danzigs von 1342 bis heute (hier). Und von 1342 bis 1945 sind alle Namen auf dieser Liste deutsche Namen, ausnahmslos.
 

Le Chasseur

28. Mai 2025 18:05

@Majestyk"Kommt hier kaum jemand auf die Idee, daß Franz Josef Strauß vielleicht Recht hatte, daß jeder der Marktwirtschaft und Westbindung antastet Jahrzehnte an Aufbauarbeit zerstört und Deutschlands Zukunft gefährdet?"
Meinen Sie diesen ehemaligen bayerischen Politiker, der ein dreistelliges Millionenvermögen angehäuft hat, das er mit seinen Einkünften als Politiker unmöglich hat verdienen können?

Gracchus

28. Mai 2025 22:17

"mit Volker Zierke nahm ich in Potsdam teil" - und niemand aus dem ZEIT-Publikum hat aus Protest wutschnaubend den Saal verlassen oder zu einer Spontan-Demo aufgerufen?!?
Vielleicht lese ich irgendwann was von Twardoch. Derzeit lese ich begeistert Fontane. Das nur erwähnt, weil - dem Autorenportrait Kaisers zufolge - beide Autoren in maximalen Kontrast zueinander zu stehen scheinen. 
Von polnischen Autoren schätze ich v. a. Lyriker. Szymborska, Milosz und insbesondere Herbert. 
 

Majestyk

29. Mai 2025 01:09

@ Le Chasseur:
"Meinen Sie diesen ehemaligen bayerischen Politiker, der ein dreistelliges Millionenvermögen angehäuft hat, das er mit seinen Einkünften als Politiker unmöglich hat verdienen können?"
Nein, ich meine den bayrischen Politiker der seinem Land im Weltkrieg treu diente und nach Kriegsende an dessen Wiederaufbau, der Wiederbewaffnung sowie dem Wiederaufbau deutscher Luftfahrtindustrie beteiligt war und federführend die Versorgung mit Kernenergie verantwortete. 

RMH

29. Mai 2025 09:24

"Derzeit lese ich begeistert Fontane."
Interessant, habe ich gerade auch einmal wieder gemacht, aber nur "Irrungen und Wirrungen" und die Erzählung "Tuch und Locke", was ich beides noch nicht kannte, geschafft. Wo ich unbedingt einmal ran muss, sind die Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Da hat mich bislang stets der Umfang abgeschreckt. 

Valjean72

29. Mai 2025 11:00

@Majestyk (1/2):
 
Sie schreiben hier mit Inbrunst gegen eine Normalisierung der Beziehungen zu Russland an, dabei konstatierten Sie auch wiederholt Naivität der Deutschen gegenüber Russland und ziehen davon den Bogen zur desaströsen Wirtschaftspolitik.
 
Auch ich kann zum Teil ein idealisiertes Russlandbild erkennen aber ist Ihnen noch nie in den Sinn gekommen, dass das USA-Bild der transatlantischen Alt-BRD`ler ebenfalls als naiv bezeichnet werden kann? Zumal die BRD gerade dabei ist vor unsere Augen wirtschaftlich zu implodieren und das ist gewiss nicht das Werk der Russen …
 
Der wirtschaftliche Wohlstand Deutschlands kann mE nur auf gute wirtschaftliche Beziehungen nach West und Ost beruhen ...
 
 

Valjean72

29. Mai 2025 11:02

@Majestyk (2/2):
 
Die große EU-Osterweiterung von 2004 war fatal – zumal für Deutschland - aber gewiss kein Fehler, denn es wurde ja bewusst vorangetrieben. Wussten Sie, dass jedes Land, welches 2004 der EU betrat, anschließend auch NATO-Mitglied wurde? Die NATO hat wie die EU ihren Sitz in Brüssel und beide Organisationen können als Glied einer übergeordneten Struktur begriffen werden. Die NATO bildet den militärischen und die EU den zivil-wirtschaftlichen Arm.
 
Zum Zwecke der NATO äußerte sich der 1. Generalsekretär Hastings Ismay folgendermaßen:
 
„to keep the Soviets (Russians) out, the Americans in, and the Germans down”
 
In diesem Spruch steckt komprimiert viel Wahrheit und er gilt mE bis heute und eben auch auf die EU übertragen.

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