Europäische Notizen (9): Polen wählte, BSW und AfD gratulierten

In der letzten Europa-Kolumne für diesen Blog schrieb ich über den schlesischen Schriftsteller Szczepan Twardoch, Erika Steinbachs Reparationszahlungskonter und über deutsch-polnische Begegnungen – nun folgt der zweite Teil mit einem Blick auf die erfolgte Stichwahl um das polnische Präsidentenamt.

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

Um Miß­ver­ständ­nis­sen gleich vor­zu­beu­gen: Eine erschöp­fen­de Wahl­ana­ly­se liegt nicht in mei­nem Sin­ne. Auch die Fra­ge, ob nun für die pol­ni­sche Innen­po­li­tik “Zer­set­zungs­ef­fek­te”, Neu­wah­len und chro­ni­sches Durch­ein­an­der fol­gen, wie Piotr Buras, der Chef des War­schau­er Büros des Think Tanks Euro­pean Coun­cil on For­eign Rela­ti­ons (ECFR), arg­wöhn­te, ist nicht Gegen­stand die­ses Textes.

Es geht mir viel­mehr dar­um, all­ge­mei­ne Rück­schlüs­se zu skiz­zie­ren, die die pol­ni­schen Beson­der­hei­ten mit der deut­schen Lage verbinden.

Zunächst den­noch eini­ge weni­ge har­te Fak­ten für alle Leser, die die Stich­wahl am ver­gan­ge­nen Sonn­tag nicht ver­folg­ten: Der Kan­di­dat der natio­nal­kon­ser­va­ti­ven Par­tei Recht und Gerech­tig­keit (PiS), Karol Naw­ro­cki, gewann gegen den Kan­di­da­ten der libe­ral­kon­ser­va­ti­ven Bür­ger­platt­form (PO), Rafał Trz­as­kow­ski, mit 50,89 zu 49,11 Prozent.

Eine sol­che Stich­wahl wirkt natur­ge­mäß wie eine Ver­ewi­gung des in Polen so genann­ten POPiS, also des Duo­pols aus PO und PiS. Daß das hete­ro­ge­ne Rechts­bünd­nis Kon­fe­derac­ja die­ses eher­ne Kon­strukt zuneh­mend auf­bricht und über den extre­men Zuspruch jun­ger Men­schen zum neu­en smar­ten Fak­tor in der pol­ni­schen Poli­tik gewor­den ist, mach­te einer­seits jedoch der ers­te Wahl­gang deut­lich und wird ande­rer­seits in Bäl­de vom Autor die­ser Zei­len (an sel­bi­ger Stel­le) sepa­rat betrachtet.

Die Stich­wahl nun wur­de jeden­falls objek­tiv in Dör­fern und Klein­städ­ten ent­schie­den; in den pol­ni­schen Dör­fern unter­lag Trz­as­kow­ski mit beach­tens­wer­ten 35,8 zu 64,2 Pro­zent; nur in den weni­gen Städ­ten über 500.000 Ein­woh­nern (War­schau, Kra­kau, Bres­lau, Lodz und Posen) gewann Trz­as­kow­ski mit 66,8 zu 33,2 Pro­zent. Zu wenig.

Bei der Jugend ist ein mode­ra­ter Rechts­trend anhal­tend: Dort hieß es in der Alters­grup­pe 18 bis 29 ca. 52 zu 48 Pro­zent für den rech­ten Kan­di­da­ten; bei den pol­ni­schen Wäh­lern über 60 hin­ge­gen 49 zu 51 für den Libe­ral­kon­ser­va­ti­ven. Ist die­ses Ver­hält­nis in Bezug auf Alters­ko­hor­ten also recht aus­ge­gli­chen, fällt bei den Geschlech­tern eine Kluft auf. Denn Frau­en wähl­ten mit 52,8 zu 47,2 den Libe­ral­kon­ser­va­ti­ven – aber Män­ner wähl­ten zu 55,5 Pro­zent ver­sus 44,5 Pro­zent den Nationalkonservativen.

Das hat gewiß etwas mit dem euro­pa­weit zu kon­sta­tie­ren­den Rechts­ruck der Män­ner­wel­ten zu tun, aber auch viel mit dem kon­kre­ten PiS-Kan­di­da­ten Naw­ro­cki, der kein PiS-Mit­glied ist, aber aus deren Kos­mos geför­dert und auf­ge­baut wur­de. Es war dem­nach kei­nes­wegs, wie Ali­ce Bota in der Zeit (v. 5. Juni 2025) titelt, ein “Tri­umph aus dem Nichts”.

Auch Karol Naw­ro­cki kam nicht aus dem Nichts. Der einem Arbei­ter­vier­tel ent­stam­men­de Naw­ro­cki erfuhr Sozia­li­sie­run­gen in Dan­zigs poten­ter Misch­sze­ne aus Tür­ste­her­fir­men, Lechia-Hoo­li­gans und Rot­licht-Grö­ßen. Das wur­de ihm im Wahl­kampf, ins­be­son­de­re von Medi­en aus dem in Polen stark prä­sen­ten Axel-Sprin­ger-Impe­ri­um, vor­ge­hal­ten – tat aber sei­nen Sym­pa­thie­wer­ten nicht nur kei­nen Abbruch, son­dern sorg­te gera­de unter jün­ge­ren Polen für die Inau­gu­ra­ti­on eines Kultfaktors.

Naw­ro­cki, so denun­zier­ten ihn Jour­na­lis­ten, habe an Acker­mat­ches teil­ge­nom­men, also an Hoo­li­gan-Kämp­fen auf der grü­nen Wie­se. Ja, na und?, so der Kan­di­dat. Er ent­stam­me einem Milieu, das als “rechts­ra­di­kal, anti­deutsch und anti­kom­mu­nis­tisch” gilt, habe zudem unter Pseud­onym ein bemer­kens­wert insi­de­ri­sches Buch über die pol­ni­sche Unter­welt ver­faßt? Ja, na und?, so der Kan­di­dat. Selbst, als man Naw­ro­cki vor­warf, einen wohl alko­hol­ab­hän­gi­gen Rent­ner aus sei­ner Woh­nung ver­trie­ben zu haben, unter Anwen­dung eini­ger mora­lisch frag­wür­di­ger Tricks, prall­te das ab.

Es dürf­te so sein, wie Phil­ipp Fritz in der Welt (v. 3. Juni 2025) for­mu­lier­te, daß näm­lich in Polen (wie in den USA) zwei “poli­ti­sche Lager” vor­han­den seien,

die sich kaum noch etwas zu sagen haben und die in unter­schied­li­chen poli­ti­schen Rea­li­tä­ten zu Hau­se sind.

Man glaubt den “ande­ren” dann schlicht­weg gar nichts – oder affir­miert etwa­ige Anwür­fe aus dem jeweils gegen­über­lie­gen­den Lager aus Trotz.

Dies­be­züg­lich ver­hält es sich im über­aus stark pola­ri­sier­ten Polen wie im stark pola­ri­sier­ten Deutsch­land: Wer sich recht­fer­tigt, wer sich erklärt, wer schwimmt, wer sich geniert – der ver­liert. Wer das nicht tut, sie­he Naw­ro­cki, sym­bo­li­siert Stär­ke und Selbst­be­wußt­sein – ist also (wahl-)attraktiv.

Hin­zu kommt, daß Naw­ro­cki frei­lich nicht nur die­se “trü­be Ver­gan­gen­heit” (Ali­ce Bota) mit sich schlepp­te, son­dern auch eine jün­ge­re Ver­gan­gen­heit sein eigen nennt, die ihn zum PiS-nahen Kan­di­da­ten kür­te. Er gilt, so Phil­ipp Fritz, als “Erfin­dung” des PiS-Über­va­ters Jaros­law Kac­zyn­ski, der im Wahl­kampf indes kaum in Erschei­nung trat – zu vie­le Durch­schnitts­wäh­ler sto­ßen sich an dem alten Vete­ran der pol­ni­schen Uraltrechten.

Auf Naw­ro­cki kam Kac­zyn­ski als Typ spä­tes­tens 2017. In dem Jahr wur­de der mitt­ler­wei­le pro­mo­vier­te His­to­ri­ker durch PiS-Inter­ven­tio­nen zum Direk­tor des Muse­ums des Zwei­ten Welt­kriegs gemacht – und ent­ließ prompt cir­ca 60 unbot­mä­ßi­ge Mit­ar­bei­ter, denen man vor­warf, der pol­ni­schen Sache auf die­sem so schick­sals­träch­ti­gen geschichts­po­li­ti­schen Ter­rain nicht genug zu dienen:

Was der PiS zu wenig pol­nisch erschien, flog raus,

heißt es lapi­dar in der Zeit.

Die neu­en Mit­ar­bei­ter kamen, pas­send, aus Dan­zi­ger Sport- und Intel­lek­tu­el­len­krei­sen; über­spitzt gesagt könn­te man die­se Liai­son aus Hoo­li­ga­nis­mus und Intel­lek­tua­lis­mus als Cha­rak­te­ris­ti­kum Naw­ro­ckis ver­bu­chen, der als Natio­na­list fort­an für eine natio­na­lis­ti­sche Geschichts­schrei­bung im Muse­ums­kom­plex ver­ant­wort­lich zeichnete.

Das führ­te ihn, sie­ben Jah­re spä­ter, in die Pole Posi­ti­on als PiS-naher Prä­si­dent­schafts­kan­di­dat. Sei­ne Geg­ner, die libe­ral­kon­ser­va­ti­ve Bür­ger­platt­form samt libe­ra­ler Ver­bün­de­ter jeder Prä­gung, zeich­ne­te man in rech­ten Medi­en als anti­pol­nisch und unpa­trio­tisch, als EU-devot und deutsch­land­hö­rig – was gewiß über­zeich­net war.

Eher scheint zutref­fend, was Dirk Schü­mer in sei­nem Essay “Die EU, ein Papier­ti­ger” in der Welt am Sonn­tag (v. 18. Mai 2025) kon­ze­dier­te, näm­lich, daß sich die Tusk-PO samt Bündnispartner

durch einen soli­den Natio­na­lis­mus aus(zeichne), ohne den in Polen kei­ne Mehr­heit zu haben ist.

Die­se natio­na­le Hege­mo­nie kann wert­frei kon­sta­tiert wer­den, und gera­de des­halb wirk­te es mobi­li­sie­rend in den gro­ßen Milieus rechts der Mit­te, wie Naw­ro­cki gegen die woke EU und volks­fer­ne Poli­ti­ker aus­teil­te, vor allem aber gegen “Deutsch­land, das er im Wahl­kampf in der Tra­di­ti­on der pol­ni­schen Rechts­na­tio­na­len aus­gie­big atta­ckier­te”, wie selbst die kaum deutsch­be­wuß­te Welt (v. 3. Juni 2025) in Per­son von Klaus Gei­ger hervorhob.

Gei­ger macht über­dies deut­lich, daß auch Tusk und Trz­as­kow­ski – also jene PO-Köp­fe, die die PiS-Medi­en als lasche Links­li­be­ra­le abta­ten – “für eine stren­ge Migra­ti­ons­po­li­tik und har­ten Grenz­schutz” ste­hen und “kon­ser­va­ti­ve Wer­te wie Gemein­schaft, Tra­di­ti­on und Sicher­heit” beto­nen: Polens Maß­stä­be sind eben nicht die deut­schen, und das ist, min­des­tens für Polen, auch gut so.

Und auch im Rah­men der EU-Poli­tik kann man durch­aus posi­tiv ver­bu­chen, daß die links­li­be­ra­len Hege­mo­ni­al­kräf­te wütend ob des Naw­ro­cki-Sie­ges sind. Zaklin Nastic, ehe­ma­li­ge Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te des BSW, bringt es tref­fend auf den Punkt. Die Außen­po­li­tik­ex­per­tin spricht von einer “Rie­sen-Schlap­pe” für die “EU-Eli­te”:

Die Libe­ra­len haben den glei­chen Feh­ler gemacht wie die ehe­ma­li­ge Ampel hierzulande.
Mora­li­scher Hoch­mut statt Bürgernähe.
Ergeb­nis: Die Wäh­ler sind weg – vor allem im Osten Polens.
Naw­ro­cki will immerhin
🚫 kei­ne pol­ni­schen Sol­da­ten in die Ukrai­ne entsenden
🚫 kein NATO-Bei­tritt für Kiew,
🚫 kei­ne Macht­ver­schie­bung Rich­tung EU.

Die­se Wahl war mehr als ein Denk­zet­tel. Sie war ein Stopp-Schild – für wei­te­re Kriegs­fort­set­zung in der Ukrai­ne, für Brüs­se­ler Zen­tra­lis­mus und mora­li­sche Arro­ganz der Eliten.

Auch Tomasz Froelich, AfD-Euro­pa­ab­ge­ord­ne­ter und pol­nisch­stäm­mi­ger Mul­ti­pli­ka­tor auf inter­na­tio­na­ler Büh­ne, for­mu­lier­te Rich­ti­ges zur Wahl. Er zog eine Par­al­le­le zur EU-Hatz auf Orbáns Ungarn und kri­ti­sier­te die Dro­hun­gen libe­ra­ler Poli­ti­ker gegen­über Warschau:

Die EU erpresst freie Völ­ker für ihre ideo­lo­gi­schen Zwe­cke. Ins­be­son­de­re in Gesell­schaf­ten, die lan­ge Zeit unter sowje­ti­scher Knu­te stan­den, weckt das böse Erinnerungen.

(…) Nicht in Polen wer­den Wahl­er­geb­nis­se rück­gän­gig gemacht, wenn das Ergeb­nis den Herr­schen­den nicht passt, wie etwa vor eini­gen Jah­ren bei der Minis­ter­prä­si­den­ten­wahl in Thü­rin­gen der Fall, oder zuletzt in Rumä­ni­en. Nicht in Polen gibt es eine gewalt­be­rei­te und in Tei­len staats­na­he Anti­fa, die Oppo­si­tio­nel­le ein­schüch­tert, ver­prü­gelt oder deren Eigen­tum zerstört.

(…) Und im Gegen­satz zu Deutsch­land wird der Prä­si­dent in Polen immer noch vom Volk gewählt. Wer hat hier also ein Pro­blem mit sei­ner Demo­kra­tie? Polen? Oder viel­leicht doch eher Deutschland?

Froelich, von dem auch eine recht aus­ge­wo­ge­ne Gra­tu­la­ti­on an Naw­ro­cki stammt, trifft den rich­ti­gen Ton. Von die­ser War­te aus ist alles richtig.

Ver­kürz­ter gedacht sieht das dann so aus, etwa bei Bea­trix von Storch: 

Wenn ich sehe, wer jetzt wie rum­jam­mert wegen der Wahl in Polen, wer die „Demo­kra­tie“ gefähr­det sieht und „Euro­pa“, dann weiß ich: Das war ein guter Tag für die Demo­kra­tie und für Europa.

Doch war das ein guter Tag auch für Deutsch­land im All­ge­mei­nen und für die Deut­schen in Polen im Beson­de­ren? Es ist frap­pie­rend bis ver­stö­rend, daß die­se Fra­ge im AfD-Kon­text nir­gends auf­taucht und nir­gends gestellt wird, nicht ein­mal ver­klau­su­liert oder auch nur bei­läu­fig, gewis­ser­ma­ßen als klei­nes Adden­dum (“Gra­tu­la­ti­on, aber …”).

Es drängt sich so der Ver­dacht auf, daß frem­de Staa­ten – Isra­el und USA, Ruß­land und die Ukrai­ne – alle­samt mehr Lob­by­is­ten für ihre Zie­le und Inter­es­sen in der AfD vor­fin­den, als die deut­schen Min­der­hei­ten im Aus­land. Einer patrio­ti­schen Samm­lungs­par­tei steht das nicht gut zu Gesicht. Ers­te rech­te Bericht­erstat­ter, etwa Bru­no Wol­ters vom Frei­lich-Maga­zin, fürch­ten in die­sem Kon­text gar, daß Tei­le der AfD-Bun­des­tags­frak­ti­on durch ihre Nach­ah­mung des har­ten Netan­ja­hu-Kur­ses “in ein fremd­na­tio­na­lis­ti­sches Extrem” kip­pen. Anlaß dazu boten tat­säch­lich zuletzt bizar­re Stel­lung­nah­men von ein­zel­nen Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten wie Alex­an­der Wolf aus Hamburg.

Doch zurück zur pol­ni­schen Wahl: Die Deut­schen in Polen, die sla­wi­schen Schle­si­er in Ober­schle­si­en: Was den­ken sie über die Wahl in Polen? Sie haben das aus­zu­ba­den, was der stark anti­deutsch beein­fluß­te Naw­ro­cki nun tun wird. Man ver­ste­he mich nicht falsch: Auch ich wün­sche dem pol­ni­schen Staat und Volk kei­ne “Auf­lö­sung aller Din­ge” (H.-D. San­der), die aller Empi­rie zufol­ge bei fort­schrei­ten­dem Libe­ra­lis­mus und bei fort­schrei­ten­der West­bin­dung jedem euro­päi­schen Staat und Volk droht.

Doch ins­be­son­de­re beim schwie­ri­gen Ver­hält­nis Natio­na­lis­mus und Min­der­hei­ten (dazu mehr in der August-Sezes­si­on) wäre es die Pflicht der ein­zig ver­blie­be­nen volks­ver­bun­de­nen deut­schen par­la­men­ta­ri­schen Kraft, also der AfD, als Anwalt der cir­ca 300.000 ins­be­son­de­re in Ober­schle­si­en zwi­schen Oppeln und Rati­bor ver­blie­be­nen auto­chtho­nen Deut­schen auf­zu­tre­ten. Gera­de dort agiert die PiS – just in die­sen Tagen, in der sie von AfD-Grö­ßen umschwärmt wird – aggres­siv gegen Deut­sche, Deutsch­stäm­mi­ge und sla­wi­sche Schle­si­er (“Schlon­zaken”). Allein, dazu schweigt man bei den zustän­di­gen Fach­po­li­ti­kern aus mitt­ler­wei­le ver­trau­ter Rou­ti­ne (oder, bei­na­he noch schlim­mer, Unkennt­nis?) heraus.

Die dies­be­züg­li­che Auf­ga­be der Zukunft wird es sein, die Inter­es­sen der Deut­schen in Polen nicht zu igno­rie­ren und zu ver­leug­nen, son­dern zu sei­ner natür­li­chen eige­nen Sache zu machen – und gleich­zei­tig mit allen pol­ni­schen Rech­ten, die gesprächs­be­reit und nicht rein repa­ra­ti­ons­zah­lungs­ori­en­tiert agie­ren (und sol­che gibt es, erfreu­li­cher­wei­se), ein unver­krampf­tes neu­es Ver­hält­nis zu fin­den, das Tren­nen­des suk­zes­si­ve über­win­det, weil es um das gemein­sa­me deutsch-pol­ni­sche Mor­gen geht.

Eine sol­che zu for­cie­ren­de Koope­ra­ti­on und Annä­he­rung darf aber nicht auf Kos­ten unse­rer Lands­leu­te voll­zo­gen wer­den. Wer die­se igno­riert, weil er etwas Gla­mour vom Wahl­sie­ger Naw­ro­cki abbe­kom­men will und gefäl­li­ge EU-Eli­ten­kri­tik über die aku­ten PiS-Nöte der deut­schen Min­der­heit stellt, scheint ver­ges­sen zu haben, daß die AfD bei aller inne­ren Viel­falt am Ende des Tages doch eine deut­sche patrio­ti­sche Par­tei sein soll­te. Als sol­che wird sie jeden­falls gewählt.

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

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Kommentare (24)

Maiordomus

6. Juni 2025 14:28

Mit anderen Worten: in vieler Hinsicht mag die PiS das kleinere Übel sein, aber Euphorie ist fehl am Platz. Dies aus Verbundenheit mit dem deutschen Kulturraum Schlesien. 

Le Chasseur

6. Juni 2025 15:30

@Maiordomas
"Mit anderen Worten: in vieler Hinsicht mag die PiS das kleinere Übel sein"
Nein, die PiSS ist das größere Übel.

Mitleser2

6. Juni 2025 15:38

" Es dürfte so sein, ... , daß nämlich in Polen (wie in den USA) zwei “politische Lager” vorhanden seien, die sich kaum noch etwas zu sagen haben und die in unterschiedlichen politischen Realitäten zu Hause sind."
Das ist doch exakt die Situation auch in Deutschland. Nur fehlt hier das nichtlinke Gegengewicht, deswegen ist alles noch schlimmer. Man muss kein Reichsbürger sein, um diese BRD abzulehnen. 
 
 

tearjerker

6. Juni 2025 15:44

Werden jetzt die vor Monaten eröffneten 49 Einwanderungszentren wieder geschlossen? Die Paschtunen-Importe per Flugzeug über Polen fortgesetzt? Der Grenzverkehr aus Polen für Durchreisende von polnischer Seite aus erschwert? Die Fahndung nach Nawrocki in Russland weitergeführt?

Laurenz

6. Juni 2025 15:57

@BK ... in Polen (wie in den USA, ergänze "Deutschland") zwei “politische Lager” vorhanden seien, die sich kaum noch etwas zu sagen haben & die in unterschiedlichen politischen Realitäten zu Hause sind. ... Der wesentliche Unterschied zwischen diesen beiden Lagern ist, daß das eine Lager von Steuergeldern lebt & das andere Lager die Steuergelder zahlt. ... durch einen soliden Nationalismus auszeichne, ohne den in Polen keine Mehrheit zu haben ist. ... Das ist wunderbar. Die Polnische Krankheit zeigt sich im Größenwahn bei gleichzeitigem Mangel an Diplomatie in der geographisch geostrategischen Situation Polens. Man hat weniger Hemmungen, den Polen ab & an, bei gegebener Alternativlosigkeit auf die Fresse zu hauen, auch wenn das den Russen leichter fällt als uns. ... Doch war das ein guter Tag auch für Deutschland im Allgemeinen und für die Deutschen in Polen im Besonderen? ... Es ist gut, wenn sich alle politischen Kräfte Deutschlands, auch die AfD, gezwungen sehen, sich mit dem Polnischen Nationalismus mehr auseinandersetzen zu müssen. Nicht nur Böhmen, auch Schlesien ist unser.

Diogenes

6. Juni 2025 16:47

Die AfD hat ja auch über weite Strecken kein deutsches (Volk vorrangig als biologische Wesenheit aus denen die Deutsch waren, denen die Deutsch sind und denen die Deutsch sein werden, begreifend und ans Altertum greifend) Langzeit-Bewusstsein (auch dort gibt es Schuldkultisten die den widerwärtigen Kniefall eines gewissen Politikers in Polen in völliger Abwesenheit der slawischen Schandtaten und Massenmorde als Völkerverständigung missdeuten und natürlich den Siegeskult in Deutschmasochismus als „Befreiung“ umdeuten (Volk und seine Führung voneinander trennen bedeutet ausländische Hegemonie). Polnische Hybris verstand seit jeher immer nur die Sprache der Gewalt (Verrohungsgrad). Diplomatische Angebote und Gespräche werden von deren Intelligenz als Schwäche ausgelegt und als Expansionsanlass genommen. Ganz besonders, wenn es eine Garantie einer außerkontinentalen Großmacht als europäischer Trampel aufzutreten dafür gibt.  

Le Chasseur

6. Juni 2025 17:41

@Laurenz
"Der wesentliche Unterschied zwischen diesen beiden Lagern ist, daß das eine Lager von Steuergeldern lebt & das andere Lager die Steuergelder zahlt."
Nawrocki, Kaczyński und ihre Wähler leben auch von Steuergeldern, und zwar von unseren: 
"Deutschland hat auch im vergangenen Jahr deutlich mehr in den EU-Haushalt eingezahlt, als daraus in die Bundesrepublik geflossen ist. (...) Demnach zahlte Deutschland 2023 rund 17,4 Milliarden Euro mehr in den Gemeinschaftsetat der Staatengemeinschaft, als es erhielt, und ist damit der größte Nettozahler der EU. (...) Größter Nettoempfänger war 2023 - wie schon im Jahr zuvor - Polen mit 8,2 Milliarden Euro."
https://brf.be/international/1886431/

Majestyk

6. Juni 2025 18:31

Ich gratuliere keinen Antideutschen die von Deutschland Reparationen wollen und ignorieren, daß sie dank verbrecherischer Vertreibung der Deutschen mietfrei auf deutschem Boden leben dürfen. Aber ich sehe die Zukunft Deutschlands auch nicht im Osten. Habe mal nachgeschaut. Angeblich leben maximal 150.000 Deutschstämmige in Polen. Die müßten doch hierzulande auch noch unterzubringen sein, dann schickt man lieber wieder die hier ansäßigen Polen heim und vor allem alle Asylanten die über die polnische Grenze gekommen sind. Karol Nawrocki ist EU kritisch. Schön. Die Hand wird Polen aber weiter aufhalten genau wie Ungarn. Mehr als 8 Milliarden Euro wirft man den Polen jedes Jahr in den Rachen. Wofür eigentlich?
Wenn die AfD aber gemeinsam mit dem BSW so einem Mann gratuliert bestätigt das mein Bild. Einen echten Wertewandel wird es auch mit der angeblichen Alternative nicht geben, gleich wer nun hyperventiliert.
Wenn Nawrocki einen Rentner auf die Straße gesetzt hat paßt er ja zur AfD. Die feiert sich ja auch gerade weil sie CDU und Grünen geholfen hat ein Obdachlosenheim für Deutsche zu verhindern. Soviel dann zum propagierten Sozialpatriotismus. 

Maiordomus

6. Juni 2025 19:10

Dass das Sudetenland und Schlesien "unser" sei, ist in der gegenwärtigen politischen Lage auf andere Art daneben, aber auch daneben, wie zu behaupten, dass die Krim, einst von Chrustschew unter ganz anderen Umständen im Prinzip völkerrechtswidrig an die Ukraine verschenkt, von Selenski beansprucht werden könne, mit dem Unterschied, dass solche Thesen, wie jetzt von Dauergast @L. hier angebracht, gegen die Zeitschrift und den Verlag als Extremismusargument wohl eingesetzt werden können. Diese Kritik ändert nichts an der Kultursolidarität mit den Deutschen in diesen Räumen bzw. den noch vorhandenen und hoffentlich nicht so schnell vergessenen Traditionen, und sei es nur der Kult der heiligen Hedwig. @Le Chausseur. Es ist ihnen unbenommen, es so zu sehen, schliesse nicht aus, dass sie es diesbezüglich besser wissen als ich.  Noch was: im Vergleich zu nicht mehr einlösbaren Gebietsansprüchen über Rückauf einzelner Heimatgüter hinaus scheint mir das Verhalten deutscher Gerichte gegenüber nicht mal der deutschen Sprache mächtigen Eindringlinge, die über die polnische Grenze in Deutschland Land nehmen wollen, ein mit langfristigem politischem Widerstand noch vielleicht lösbares Problem. Aber auch diesbezüglich gilt es Besonnenheit zu wahren.    

MARCEL

7. Juni 2025 09:07

In Polen, wie auch in der Ukraine (in den 90igern auch in Kroatien) wird der Unterschied zwischen Neuer und Alter Rechten deutlich. Der alte Nationalismus mancher Länder ist so unverhohlen wie unbefangen, da er sich als "Opfer-Nationalismus" (siehe auch Israel) zu allem berechtigt glaubt, während das Etikett "Täter- Nationalismus" mehr innere Überwindungsarbeit kostet (Russland hat dies scheinbar überwunden, während es den USA kaum je bewusst war, einmal Täter gewesen zu sein, ähnlich Spanien).
 

MARCEL

7. Juni 2025 10:30

P.S. man darf auf schärfer vorgetragene polnische Reparatuonsforderungen gespannt sein und wie das offizielle Deutschland darauf reagieren wird....
Ein metapolitisches Problem könnte sich aus den Wahlsiegen altrechter Parteien in (Ost-) Europa insofern ergeben, als dass sie die deutsche Neue Rechte zu altrechten Reflexen zwingt. Der "Rückfall" wäre somit ausschließlich von außen angestoßen. Wäre das schlimm? Oder nur normal?!
Kurz: vielleicht aber ein Rückschritt für die gesamteuropäische neu-rechte Bewegung.

MARCEL

7. Juni 2025 10:39

PPS: der Vollständigkeit halber: ein weiterer quicklebendiger "Täter-Nationalismus" ist der türkische.
Damit genug: Frohe Pfingsten 

Le Chasseur

7. Juni 2025 12:45

@MARCEL"man darf auf schärfer vorgetragene polnische Reparationsforderungen gespannt sein und wie das offizielle Deutschland darauf reagieren wird...."
Wie soll man darauf reagieren? Indem man sie ignoriert, ganz einfach. Sollten sie allzu lästig werden, muss sich eben die Freiwillige Feuerwehr Frankfurt (Oder) der Sache annehmen...

Valjean72

7. Juni 2025 13:19

@MARCEL:
Wenn ich Sie richtig verstehe, dann ordnen Sie eine, möglicherweise den deutschen Interessen entsprechende, konsequente Reaktion/Antwort der Neuen deutschen Rechten auf noch schärfer vorgetragene polnische Reparationsforderungen, als einen Rückfall in alt-rechte Verhaltensmuster seitens der Neuen Deutschen Rechten ein?
 
Tja, was soll man darauf entgegnen? Vielleicht derart: Man sollte sich grundsätzlich am Sachverhalt orientieren und nicht nach vergebenen Etikettierungen wie  alt-rechts/neu-rechts und anderweitigem Schablonen-Denken.

B Traven

7. Juni 2025 16:35

Welche alternative europäische Perspektive bieten die neu-rechten Parteien einschließlich deutscher AfD ihren Völkern an? Wie lautet, abseits der berechtigten Kritik an Brüssel, das positiv formulierte Ziel? Welche gemeinsamen  Werte könnten Grundlage einer alternativen Europa-Idee sein?
Gab es überhaupt schon einmal Treffen/Gespräche zwischen AfD- und PiS-Vertretern? Mir ist dazu nichts bekannt. 
 

Laurenz

7. Juni 2025 20:11

@Maiordomus ... Ich weiß nicht was Sie wollen? An Ihnen & Ihresgleichen liegt es, daß Konservative immer verlieren. Die Vertreibung von 14 Mio., von denen 2 Mio. während der Vertreibung verreckten, die private & territoriale Enteignung soll stillschweigend hingenommen werden, während die Sozialisten die sogenannten Palästinenser mißbrauchen, um gegen die Ethnokratie Israel vorzugehen. Interessiert in Tibet oder Spanisch-Sahara auch keine Linke Sau. Unsere Ostgebiete, Pacht & Entschädigung von den Polacken & Tschechen zu fordern, ist völlig legitim. Daß die Polacken dauernd Reparationen fordern, obwohl wir Polen schufen & befreiten, bringt Sie, Maiordomus auch nicht dazu, Kommentare zu schreiben. Erst denken, dann posten. Wenn hier einer extrem volksfeindlich ist, sind Sie das.

Volksernaehrer

8. Juni 2025 11:14

Vielleicht schafft es die europameisterlich chauvinistisch polnische Rechte dann doch noch die harmoniesüchtige deutsche Rechte wachzurütteln und klarzumachen, daß die deutsche Rechte keine Freunde haben wird in den meisten europ. Ländern. Nationalistische Staaten immer ein schwaches, devotes Deutschland bevorzugen. Umgekehrt sollte sich die deutsche Rechte ein gemässigteres Polen wünschen. Auf die neuesten Reparationsforderungen des einstigen Kriegstreibers kann man gespannt sein. 

Adler und Drache

8. Juni 2025 22:50

@ Laurenz
Nicht nur Böhmen, auch Schlesien ist unser.
Da hätten wir aber auf einen Schlag noch weitere Millionen deutschfeindliche Ausländer im Lande. Eine Art "großer Austausch" von rechts also. Nee, die Vernunft muss hier dem Vergeltungswunsch Einhalt gebieten.  
@ Maiordomus
gegen die Zeitschrift und den Verlag als Extremismusargument wohl eingesetzt werden können
So ein Laurenzismus macht das Kraut auch nicht mehr fett. 

Diogenes

8. Juni 2025 23:03

@B Traven: Das ist so, als würde man (Sch)Merz und Höcke zwanghaft versuchen an einen Tisch zu bekommen (aus "Show" Gründen), obwohl man weiß, der eine ist ein Verräter an seinem Volk und der andere nie mit einem Verräter gemeinsame Sache machen würde. Das, nun stellvertretend für AfD mit der antideutsch-polnischen Altpartei PiS, meinend, dessen 1. Reihe ähnlich wie bei CDU/CSU komplett aus dem Spiel genommen werden müsste um an ein östliches Gemeinschaftskonzept zu gelangen, das auf Augenhöhe beruht (Augenhöhe heißt: Die Polen finanzieren sich zu 100% selbst ohne Umleitungen aus dt. Steuermitteln). Schaffen sie das nicht und bemühen eine Rechnung die auf Lügen beruht, sollte eine dt. stolze und selbstbewusste Staatsregierung dem die Gegenrechnung vorhalten. Und zwar auf das Leid von "Generationen" ausgeweitet. Die Nullen werden so lang sein, als das Polen uns sogar Kurland abtreten würde (was sie gar nicht in Besitz haben). So lange der Wille in diese Richtung (Aufhören Deutschland zu hintergehen) in wahre Selbstbestimmung nicht gegeben ist und die sich durch uns weiter finanzieren, muss man Kontakte zu Bewegungen, Vereinigungen und Parteien suchen die hinzu kommend ein dt. Bewusstsein haben  und die Altdeutschen die noch sind, achten und respektieren. Jede Ordnung die dem zuwider läuft, knüpft zwangsläufig an die pol. Militärdiktatur der Zwischenkriegsjahre an bzw. bildet ein Spiegelbild des Willens von einst. Und der hieß in seinem Extrem: Tod allen Deutschen.  

SMHJanssen

9. Juni 2025 02:26

Moin zusammen,
das ist jetzt natürlich misslich: da wird ein strammer rechter Hooligan mit intellektuellem Tarnanzug zum polnischen Präsidenten gewählt und statt des Jubels über den denkbar knappen Wahlsieg, fällt den Foristen hier auf einmal auf: die polnischen Nationalisten sind ja antideutsch...Welch Überraschung! Da haben wir Linken und Liberalen es doch einfacher: wir sind Internationalisten - für uns zählt nicht woher man kommt, sondern wie man sich verhält. Ein polnischer PISler der den nationalistischen Furor gegen die deutsche Minderheit, Deutschland und die EU entfachen will, ist genauso gefährlich und politisch zu bekämpfen wie die Remigrationsapologeten der sogenannten AfD mit ihrer rechtsextrem-völkischen Gesinnung.
Es gibt Gründe sowohl Polen als auch Deutschland als lebenswerte Staaten anzusehen: der Nationalismus a la PIS, AfD und BSW gehört ganz sicher nicht dazu. Nationalismus ist niemals die Lösung sondern ausnahmslos das Problem - egal wer ihn wann vertritt. Erinnert sei hier stellvertretend an Anderson, Habermas und Hobsbawm um nur einige kluge Kritiker der Entwicklungen aus historischer Perspektive zu nennen.
Allseits schöne Pfingsten wünscht aus Bonn,
Siebo M. H. Janssen (Liberalsocialist)

SMHJanssen

9. Juni 2025 02:36

PS: In einem Punkt gebe ich Kaiser durchaus Recht: die Spaltung Polens in ein liberales Westpolen (zusammen mit den Großstädten) und ein nationalkonservatives Ostpolen, zeigt wie wenig gemeinsame Bezugspunkte beide Seiten noch haben. Dies ist durchaus vergleichbar mit der US-amerikanischen Situation. Keine schöne Entwicklung, aber kaum zu vermeiden, wenn z. B. verfassungstreue Konservative wie Kinzinger oder Cheney, Murkowski oder Collins in der GOP und ihren Buddys in den Medien als Linksextreme und Verräter  denunziert werden (unter George W. Bush gab es immerhin noch den freundlichen Kosenamen RiNos (Republicans in Name only) für moderate RepublikanerInnen. Wobei - mittlerweile ist ja selbst George W. Bush ein moderater Republikaner wenn man ihn mit Trump und Vance und Friends vergleicht). Schade, ich denke demokratische konservative Parteien (nicht rechtsextreme Parteien die sich als Konservative tarnen!) hätten durchaus eine politische Existenzberechtigung, denn Konservatismus im Sinne Burkes ist eine noble Haltung - auch wenn ich sie inhaltlich in den meisten Punkten nicht teile, erkenne ich dies neidlos an!
Ciao 

Kurativ

9. Juni 2025 07:55

Mir ist ein linker Fico lieber als eine rechte Meloni

Maiordomus

9. Juni 2025 08:06

@B Traven. Dass AfD und PiS-Vertreter einmal vernünftig miteinander reden müssten, wobei garantiert auch unangenehme Meinungsverschiedenheiten zur Sprache kämen, müsste nicht ausgeschlossen sein und könnte zu realistischen, nicht unbedingt rückwärtsgewandten europäischen Perspektiven führen. Nämlich vernünftigen Interessenausgleich, zwar genau das, was leider Palästinenser und Israeli nicht schaffen. Von diesem Gegensatz können indes die deutschen Vertriebenen wirklich nichts lernen, sage ich als seit 1969 an schlesischer Geschichte Interessierter, wobei ich noch kurz zuvor nicht mal wusste, dass Breslau die Hauptstadt Schlesiens war. Aus Scham darüber befasste ich mich dann näher mit Schlesien, sah endlich, dass der von mir als Zehnjähriger auswendig gelernte Eichendorff nicht einfach ein deutscher, sondern ein schlesischer Dichter. Eicherndorff war notabene immerhin der Lieblingsdichter des langjährigen Anti-Preussen Adenauer.     

Adler und Drache

9. Juni 2025 11:01

Ich bin mir nicht sicher, ob die Einmischung ausländischer Politiker in die inneren Angelegenheiten eines Landes eine gute Idee ist. Ob das die Lage der polnischen Deutschen und Schlesier wirklich verbessern oder nicht vielmehr doch verschlechtern würde? Ob sie dann nicht eher als Brückenkopf potentiell feindlicher Kräfte angesehen würden? Erdogans Patronage der Türken in unserem Land halten wir ja auch nicht für richtig. 
In dem dreiteiligen Artikel zu Orbans Rede waren seine (sehr sparsamen und zurückhaltenden) Bemerkungen zu Polen für mich besonders interessant; offensichtlich knarzt es auch im Gebälk unter den ehemaligen Ostblockstaaten. 

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