Europäische Notizen (10): Neues aus Tschechien

In bundesdeutschen Qualitätsmedien liebt man seit jeher die Analogien zu dunklen Zeiten: Und so heißt es in der Wochenzeitung Die Zeit (v. 9.10.2025) in bezug auf den Wahlsieg von Andrej Babiš, wohl in Reminiszenz an einen deutschen TV-Kassenschlager rund um die Inkarnation Adolf Hitlers: "Er ist wieder da".

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

Wird das Babiš gerecht, ist er der Hit­ler von der Mol­dau, der Dik­ta­tor-in-spe? Mit­nich­ten. Der slo­wa­kisch­stäm­mi­ge Mil­li­ar­där und Par­tei­chef sei­ner For­ma­ti­on ANO – einer­seits tsche­chisch für “Ja”, ande­rer­seits die tsche­chi­sche Abkür­zung für die Akti­on Unzu­frie­de­ner Bür­ger – ist ein klas­si­scher Popu­list, der schon ein­mal, von 2017 bis 2021, in Prag regierte.

Babiš gewann die Wahl nun aus der Oppo­si­ti­on her­aus klar: 34,5 Pro­zent der Stim­men sind ein star­kes Ergeb­nis, zumal dann, wenn man es in Rela­ti­on zum christ­lich-libe­ra­len Drei­er­bünd­nis SPOLU von Petr Fia­la setzt: Die For­ma­ti­on des amtie­ren­den Pre­mier­mi­nis­ters kam ledig­lich auf 23,4 Pro­zent. In Prag sieg­te man, in Brünn parier­te man; ansons­ten blieb man chan­cen­los. Auf dem Land, ob in Böh­men, Mäh­ren oder im tsche­chi­schen Teil Schle­si­ens, blie­ben die Mit­te- und Links­par­tei­en gene­rell chan­cen­los, wohin­ge­gen alle Par­tei­en rechts der Mit­te zusam­men in man­chen Regio­nen auf Zwei-Drit­tel-Mehr­hei­ten kommen.

Die Par­tei­en links der Mit­te leben bzw. über­le­ben vor allem dank der urba­nen Zen­tren Prag, Brünn, Pil­sen und Mäh­risch-Ostrau. So reüs­sier­ten STAN (Bür­ger­meis­ter und Unab­hän­gi­ge) und die Pira­ten­par­tei, die jeweils leicht zuleg­ten und auf 11,2 bzw. 9 Pro­zent kamen. Aber die ehe­ma­li­gen Arbei­ter­par­tei­en der Sozi­al­de­mo­kra­tie und der Kom­mu­nis­ten, die dies­mal als Ein­heits­lis­te Stači­lo! (Genug!) antra­ten, pack­ten es gar nicht: Auch in Tsche­chi­en exis­tiert die umstrit­te­ne Fünf­pro­zent­hür­de, und mit 4,3 Pro­zent heißt das eben, daß man leer ausgeht.

Das kann man von den Rechts­par­tei­en nicht behaup­ten. Die Ein-The­men-Grup­pe der Moto­ris­té (Auto­fah­rer), die sich haupt­säch­lich gegen den Green Deal der EU und für “freie Fahrt für freie Bür­ger” enga­giert, und in lau­ni­gen Momen­ten schon ein­mal die Strei­chung aller Rad­we­ge in Groß­städ­ten ein­for­dert, kam aus dem Stand auf 6,8 Pro­zent und damit auf 13 Mandate.

Inter­es­san­ter ist die Lage der Par­tei Frei­heit und direk­te Demo­kra­tie (SPD), die mit der AfD in der ESN-Frak­ti­on und der ent­spre­chen­den Par­tei euro­pa­weit orga­ni­siert ist. Sie ist, für Tsche­chi­ens popu­lis­ti­sche und natio­na­le Rech­te durch­aus neu­ar­tig und des­halb über­aus posi­tiv zu bewer­ten, expli­zit deutsch­freund­lich, his­to­risch völ­lig unbe­las­tet und – über­dies – an euro­päi­schen Begeg­nun­gen und Annä­he­run­gen interessiert.

Die SPD ist zudem die ein­zi­ge “wirk­li­che” Rechts­par­tei im Par­la­ment, da Babiš sehr cha­mä­le­on­haft agiert und die Auto­fah­rer sich vor allem fürs Auto­fah­ren inter­es­sie­ren. Die SPD, bei der Poli­ti­ker klei­ne­rer Rechts­par­tei­en, dar­un­ter der natio­nal­kon­ser­va­ti­ven Tri­ko­lo­ra (Tri­ko­lo­re) und der liber­tä­ren Svo­bod­ní (Freie), antra­ten, fiel um 4,8 Pro­zent­punk­te auf nun­mehr 7,8 Pro­zent. Das ergibt einen Ver­lust von fünf Par­la­ments­sit­zen und damit noch 15 Mandatare.

Und damit wur­de es span­nend: Andrej Babiš hat­te die Wahl zwi­schen einer Regie­rungs­bil­dung mit dem libe­ra­len Bünd­nis SPOLU oder mit der SPD und den Auto­fah­rern. Er ent­schied sich für letz­te­re Vari­an­te – wohl auch des­halb, da die SPD ange­schla­gen und die Auto­fah­rer­par­tei uner­fah­ren ist. So läßt sich leich­ter koalie­ren und entscheiden.

Die Koali­ti­on ent­spricht dabei auch dem Mehr­heits­wil­len der Tsche­chen. Gemäß einer Umfra­ge der Agen­tur NMS für das Nach­rich­ten­por­tal Novin­ky wünsch­ten sich knapp vor der Wahl 52 Pro­zent der Befrag­ten eine sol­che Mit­te-Rechts-Vari­an­te. Die Alter­na­ti­ve, eine all­mit­ti­ge Regie­rung aus ANO und SPOLU, favo­ri­sier­ten ledig­lich 19 Prozent. 

Babiš tat also, wie ihm befoh­len, und berief SPD und AUTO zu Gesprä­chen ein, die in die­ser Woche posi­tiv been­det wur­den: jeden­falls für ANO und die Auto­fah­rer, die acht bzw. vier Minis­te­ri­en erhal­ten. Die SPD unter Tomio Oka­mu­ra, ange­schla­gen durch die Wahl­ver­lus­te und von der Medi­en­land­schaft pau­schal bekämpft, erhält trotz ihres bes­se­ren Ergeb­nis­ses als die Auto­fah­rer nur drei Res­sorts, und nicht ein­mal jene, die man sich wünsch­te. Man besetzt Land­wirt­schaft, Ver­kehr und Ver­tei­di­gung, geht aber beim Innen‑, Außen- und Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um voll­kom­men leer aus.

Erschwe­rend kommt hin­zu, daß man sich von Babiš auf­drän­gen ließ, daß man nicht sein eige­nes Spit­zen­per­so­nal in die Minis­ter­pos­ten hievt – son­dern “unab­hän­gi­ge Exper­ten”. Die SPD-Füh­rung, betei­ligt an der Regie­rung – ein zahn­lo­ser Tiger, der für Regie­rungs­pos­ten alles tut und auf vie­les ver­zich­tet, oder als opti­mis­ti­scher Spie­ler ein cle­ve­rer Tak­tie­rer, der zunächst Krei­de frißt, um spä­ter suk­zes­si­ve den orga­ni­sier­ten Rechts­ruck von neu erober­ten Schlüs­sel­stel­len aus zu forcieren?

Argu­men­te gibt es für bei­de Les­ar­ten der jüngs­ten SPD-Ent­wick­lun­gen. Für die Nega­tiv­les­art sprä­che indes, daß man sich die ent­schei­den­den eige­nen “roten Lini­en” bereits in kür­zes­ter Zeit abrin­gen ließ. Der tsche­chi­sche Prä­si­dent Petr Pavel, der jeden Minis­ter ein­zeln akzep­tie­ren und ver­ei­di­gen muß, hat­te näm­lich bereits ange­kün­digt, eini­ge der grund­sätz­li­chen SPD-Posi­tio­nen nicht zu dulden.

In der Zeit heißt es ent­spre­chend im Arti­kel von Mar­tin Nejezchleba:

Der ehe­ma­li­ge Nato-Gene­ral macht kei­nen Hehl aus sei­nen roten Lini­en: Tsche­chi­ens kon­struk­ti­ve Rol­le im Mili­tär­bünd­nis und in der EU – und als ver­läss­li­cher Part­ner der Ukraine.

Die SPD reagier­te, indem sie den Ver­zicht auf das stets gefor­der­te EU-Aus­tritts-Refe­ren­dum erklär­te. Auch im Ukrai­ne-Krieg will man zwar für Neu­tra­li­tät wer­ben, der tsche­chi­schen Rüs­tung aber nicht mehr, wie bis­her pro­gram­ma­tisch ver­tre­ten, Expor­te gen Kiew erschwe­ren. Auch die NATO-Mit­glied­schaft, tra­di­tio­nell von der SPD kri­tisch beäugt, wird nicht mehr thematisiert.

Es scheint, daß die SPD sehr hoch pokert: Ihr Spit­zen­per­so­nal ist ange­schla­gen, wird juris­tisch befeh­det und hat medi­al kei­ne eige­nen Pro­jek­te jen­seits der sozia­len Medi­en. Dar­aus folgt: Man ist Getrie­be­ner des Polit‑, Wirt­schafts- und Medi­en­pro­fis Andrej Babiš und der auf­stre­ben­den Kon­kur­renz der Auto­fah­rer, die aller­dings nun selbst medi­al in den Fokus gera­ten – man wit­tert alte Hit­ler­vor­lie­ben bei einem der desi­gnier­ten Minister.

Ob die SPD den der­zei­ti­gen Abwärts­trend aus­ge­rech­net stop­pen kann, indem sie ihre welt­an­schau­li­chen Schwer­punk­te schleift und sym­pa­thi­sie­ren­de Unab­hän­gi­ge mit Minis­ter­pos­ten belohnt, wohl­ge­merkt auf Druck ande­rer, und eben anstel­le eige­ner ver­dien­ter Kader, bleibt abzu­war­ten. Viel­leicht zeigt die Schwes­ter­par­tei der AfD auch auf, wie man sich selbst – unnö­tig, vor­ei­lig, umfas­send? – ver­zwergt und damit den Sta­tus als wider­stän­di­ge Pro­test­par­tei beim eige­nen Stamm­pu­bli­kum vor­ei­lig ver­spielt. Und das für geringst­mög­li­che Gegenleistungen.

Es bleibt zu hof­fen, daß es nicht so kommt, wie es zu kom­men droht.

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

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Kommentare (25)

Le Chasseur

17. Oktober 2025 22:19

Neues aus Polen: Ein polnischer Richter hat erklärt, die Sprengung von Nord Stream 2 sei kein Verbrechen. Die Auslieferung eines dringend tatverdächtigen Ukrainers an Deutschland wies er daher ab.

Laurenz

18. Oktober 2025 09:33

@Le Chasseur ... Das ist aj quasi schon ein alter Hut. Jetzt führt nicht nur die Ukraine Krieg gegen uns, sondern auch Polen.

Gelddrucker

18. Oktober 2025 09:43

Wer glaubt, Osteuropa ist gerettet, irrt.
Der "legale" Volksaustausch läuft dort genauso ab, sieht man bereits deutlich in Warschau, Prag, Bratislava. Gierige Konzerne importieren am laufenden Band fremde Völker zur Profitmaximierung und machen Werbung für Buntheit.
Einheimische Gaststätten schließen und werden ersetzt durch asiatische, indische und sonstige Restaurants.
Auch dort braucht es - wie hier - eine massive Aufklärungskampagne über den Bevölkerungstausch, um ihn zu stoppen. Der patriotische Widerstand weiter europaweit im Tiefschlaf.

RMH

18. Oktober 2025 10:12

"die Sprengung von Nord Stream 2 sei kein Verbrechen."
Wenn ein Ukrainer Eigentum von Gazprom (mehrheitlich in russischem Staatsbesitz, Eigentümer von Nord Stream 2), also mehr oder weniger russisches Staatseigentum, zu einem Zeitpunkt zerstört, wo beide Länder sich im Krieg befanden, so stellt sich schon die Frage, ob das überhaupt ein Verbrechen war. Deusche Gerichte werden diese Frage offenbar nicht klären dürfen. Aber was doch nett an der ganzen Geschichte ist, dass die Mehrheitsmeinung in diesem Forum damals & fast jahrelang immer felsenfest behauptet hat, die USA hätten die Pipelines gesprengt, selbst dann noch, als ganz offenkundig Spuren in die Ukraine führten. Aber klar, die Ukraine ist ja nicht "Souverän" sondern NATOEUUSA- Vasall. Merkt man ganz deutlich, wenn sich bspw. mal wieder die Admins von USA und UKR fetzen.
Aber genug Off-Topic: In ein paar Tagen bin ich wieder in Tschechien. Als Reisender bekommt man nichts von den polit. Ereignissen mit, außer, dass die Straßen dort immer besser werden und die Restaurierungswelle alter Gebäude sich mittlerweile bis in die Provinz erstreckt. Die Preise steigen dort auch.

Mitleser2

18. Oktober 2025 11:33

@Chasseur: Das war zu erwarten. Polnischer antideutscher Nationalismus. Aber wirklich kein Wunder bei Sikorsky und der Neocon-Furie Applebaum. Wobei ich weiterhin Zweifel an der ukrainischen Urheberschaft habe. Letztlich hat Biden es anders ausgesprochen.

Le Chasseur

18. Oktober 2025 12:05

@RMH
"Aber was doch nett an der ganzen Geschichte ist, dass die Mehrheitsmeinung in diesem Forum damals & fast jahrelang immer felsenfest behauptet hat, die USA hätten die Pipelines gesprengt, selbst dann noch, als ganz offenkundig Spuren in die Ukraine führten."
Es waren ja auch die Amis. Auch wenn sie vielleicht einen Ukrainer dafür engagiert haben.
@Mitleser2
"Das war zu erwarten. Polnischer antideutscher Nationalismus. Aber wirklich kein Wunder bei Sikorsky und der Neocon-Furie Applebaum."
Wir wollen doch Donald Tusks Äußerung nicht unter den Tisch fallen lassen: „Das Problem mit Nord Stream 2 ist nicht, dass sie gesprengt wurde. Das Problem ist, dass sie gebaut wurde.“ Würde mich nicht wundern, wenn der Verdächtige einen Orden bekäme. Schließlich hat er Russland und Deutschland geschadet, der feuchte Traum eines jeden Polen.
Solange Polen den Ukrainer nicht ausliefert, sollte Deutschland kein Geld mehr an die EU überweisen, weil das ja bekanntlich als Subventionen in Polen landet.

Ein gebuertiger Hesse

18. Oktober 2025 12:36

Krasser augenöffnender Text zur Lage. Einmal lesen, dann nochmal und am Sonntag, wenn die sanften Frühstückseier blühen, ERNEUT.
 

Majestyk

18. Oktober 2025 12:49

@ Gelddrucker:
"Auch dort braucht es - wie hier - eine massive Aufklärungskampagne über den Bevölkerungstausch"
Was braucht es da Aufklärung? Sieht doch ein Blinder mit Krückstock. Und diejenigen, die behaupten nichts wahrzunehmen, machen einen auf drei Affen.
Widerstand hat doch was mit Rückgrat zu tun. Ich widerstehe. Heißt ich lasse mich nicht versuchen, ob neulich meine Nettoverkäuferin oder die nun erwähnten ausländischen Futterkrippen. Widerstand endet doch bei der Mehrzahl schon dort, wo man Nachteile in Kauf nehmen müßte. Man hat es sich aber bequem gemacht in einer dekadenten Lebensweise mit Primitifhedonismus und Subventionsschnäppchenjagd. Echter Widerstand beginnt aber hinter der Komfortzone. 
Genau wie Corona oder Klima sind Fachkräftemangellüge und die damit verbundene Zersetzungsmigration doch zunächst Intelligenz- und nachfolgend auch Charaktertest. Diesbezüglich sind die Durchfallquoten ziemlich hoch.

Mitleser2

18. Oktober 2025 12:54

@RMH: Ah, Sie wissen, wer es war ...

Majestyk

18. Oktober 2025 13:20

@RMH:
"dass die Straßen dort immer besser werden und die Restaurierungswelle alter Gebäude sich mittlerweile bis in die Provinz erstreckt."
Und wer finanziert das, in letzter Konsequenz?
Laut offiziellen Angaben hat Tschechien 43 Mrd. Netto seit Beitritt von der EU erhalten. Dazu kommen aber ja noch private Investitionen, bzw. Subventionierung von sich dort ansiedelnden Unternehmen als Belohnung dafür, daß man westeuropäische Standorte schließt und gen Osten verlagert. Ein fairer Wettbewerb der Standorte ist das nicht. Der in Polen, Tschechien oder Ungarn wachsende Wohlstand gehört, zu dem, was hier fehlt. Die komplette EU-Osterweiterung ist aus meiner Sicht auch nur ein Umverteilungsprojekt. Klar profitieren gewisse Kreise, ich aber nicht. Wenn man auf die Beitrittsrunden 1981, 1985 und 2004 verzichtet hätte, stände die EU oder EG besser da.

RMH

18. Oktober 2025 13:44

Die wir schon (wieder) beim Off-Topic sind:
Gerade eben hat mir der syrisch-stämmige Postbote strahlend und sehr freundlich die neueste Ausgabe der Sezession persönlich übergeben. Deutschland 2025 eben. Das Wochenende ist gerettet, wenn jetzt noch die bestellten Antaios- Kalender im Oktober geliefert werden, die ich an geeignete Zielpersonen bei einem Treffen am 1.11. verschenken will, ist meine kleine, rechte Welt wieder in Ordnung. :)
Danke an die Sezession!

derPrager

18. Oktober 2025 14:54

@Gelddrucker ach was, kommen Sie gerne nach Prag. Sie können hier stundenlang durch die Straßen flanieren und sehen kein einziges "Problem im Stadtbild", dafür unzählige böhmische Kneipen, die von Einheimschen gerne besucht werde, sowohl auf dem Land als auch in der Stadt. Und die Werbung für Buntheit habe ich bis jetzt auch nicht wahrgenommen. Keine Angst, dbzgl. sind wir (Tschechen) schon sehr wachsam. Schon interessant, es liegen zwischen uns wortwörtlich ein paar Kilometer und die Welten sind total unterschiedlich. Gruß aus Böhmen!

derPrager

18. Oktober 2025 15:00

Danke Herr Kaiser, Ihre Analyse ist für einen Deutschen erstaunlich gut und fundiert, auch wenn mit kleinen Ungenauigkeit, die hier aber keine große Rolle spielen.
Von unserem Land liest man in deutscher Presse so gut wie nichts (die Polen und Ungarn reißen die ganze Aufmerksamkeit auf sich), was gut ist. Wir ziehen hier dann schön in Stille und unbemerkt Sachen durch, wo man bei Polen oder Ungarn die deutsche Presse sofort alarmiert wäre. Tja, wie man schön sagt: Unter dem Leuchtturm ist es am dunkelsten ;)

Diogenes

18. Oktober 2025 17:10

@derPrager
 
"Tja, wie man schön sagt: Unter dem Leuchtturm ist es am dunkelsten ;)"
 
Nur die an Vorstellungsvermögen Armen meinen nicht von Mächtigeren gesehen zu werden oder sind der Meinung die Nichterwähnung in den Großmedien wäre der Ausschlag gebende Punkt. Könnten Sie ein Beispiel geben, was sie denn mit "Sachen durchziehen" meinen? Kaiser findet keine guten Worte über den Spezialdemokraten-Häuptling in der Tschechei.
 
@Magnus... Mohler nutzte also Unschärfen/Abstraktheiten, keine genaue Politsprache - Meinen Sie das mit dem Bildnis, das "Konservative Revolution" zeichnet? Revolution steht für Bewegung/Verschiebung des Ganzen durch Mächte- und Kräfteverschiebungen darin, grob verallgemeinernd. Friedliche Revolutionen sind Revolutionen die das Göttliche in uns intuitiv anrühren, nur ohne Tod- und Leid-Erfahrung. Eigentlich ist die Frage, wer er-fahren muss und sollte? Und entstand daraus nicht der christliche Dualismus? Die, die auf der einen Seite gegen die, auf der anderen Seite. Ein ständiges Aneinanderreiben. Nun, das ist Sache des Christen und ihres Silvesterfestes inmitten von Leere und Finsternis zum Geburtstagsgedenken an den Namensgeber.  

Gelddrucker

18. Oktober 2025 18:06

@derPrager:
Aus welchem Paralleluniversum schreiben Sie?
Ich war in den letzten Jahren häufiger im Urlaub in Osteuropa, auch Prag, und die Entwicklung ist absolut deutlich zu sehen. An den meisten größeren U-Bahn-Stationen gibts entweder Kebap oder Asiate etc. In der Innenstad siehst du alle Nase lang irgendwelche Fremden. In den meisten U-bahnen bzw Stationen triffst du auf Fremde aus aller Welt und von allen möglichen Völkern.
Es gibt nicht wenige Werbeplakate von Firmen, wo die Einheimischen schon durch Asiaten ersetzt wurden, um Buntheit zu propagieren.
In Prag sind es mittlerweile meines Wissens bereits unter 80% Tschechen, Tendenz weiter fallend.
In welchem Prag leben Sie?
 

Gracchus

18. Oktober 2025 18:36

@Majestyk: Tschechien hat gegenüber Deutschland tatsächlich eine positive Handelsbilanz - sagt die "KI". Insgesamt ist Deutschlands Handelsbilanz aber positiv ggü Ländern in (und außerhalb) der EU. Was also soll uns hier fehlen?
Ich stellte seit mindestens 2010 fest, dass der öffentliche Raum hierzulande zusehends verwahrlost und sich die Infrastruktur verschlechtert. Es hieß, Deutschland müsse sparen. Als 2015 die Flüchtlingskrise anbrach, war plötzlich Geld da, dasselbe bei "Corona" und beim Ukraine-Krieg. Deshalb kann man mir schwerlich erzählen, es sei vorher kein Geld da gewesen, um die Infrastruktur auf Vordermann zu bringen; es war politisch gewollt, es war Schäubles Spardiktat, das aber so scheints gut mit einer "Geiz ist geil"-Mentalität in der Bevölkerung korrespondiert. 
Wir, Deutschen, lassen uns einfach verarschen, tragen aber ein gut Teil dazu bei, uns verarschen zu lassen. 
"Dass ein gutes Deutschland wieder blühe", müssen wir davon weg. Es muss es uns wert sein, wir müssen es uns wert sein. 
 
 

Beta Jas

18. Oktober 2025 18:47

@Gelddrucker Dieses lamentieren von einem "Bevölkerungs/Volksaustausch" ist bemerkenswert. Niemand WIRD hier ausgetauscht. Wie ist es bei Deutschen? Wie viele verheiratet? Haben Kinder? Mehr als vielleicht nur eins? Was können Frauen und Männer aus anderen Völkern von anderen Kontinenten daher dafür, das hier Menschen leben die nur autistischen Konsum betreiben und das noch boostern durch "Abtreibung" oder konsequente "Verhütung". Da kommen halt auch Menschen, durchaus seit Jahrzehnten gefördert -von soziologisch bewusst denkenden Kreisen - und nehmen den freiwerdenden Platz ein. Der sogenannte"Rechtsextremist" Tomio Okamura hat vielleicht auch seine Meinung zu dem Thema. ;)
@Majestyk Die komplette EU-Osterweiterung ist aus meiner Sicht auch nur ein Umverteilungsprojekt. Klar profitieren gewisse Kreise, ich aber nicht.
Für mich ist das ein Projekt der Verteilung eines Teils des Wohlstands in Europa, wogegen ich nichts habe. Vergleichbar mit Ostdeutschland und die dortige Restaurierung der Städte und Erhöhung des Wohlstands nach der Wiedervereinigung. Warum nicht?! Sollte bloß den beschenkten klargemacht werden.

Diogenes

18. Oktober 2025 20:37

https://www.youtube.com/watch?v=1btHTYUEyiw
 
Das ist es doch in Zeichentickübersetzetung u. Unterhaltungsfilm, was wir ständig als Problem an der Gegenseite formulieren. Ein Automatismus. Ein Weggucken, wenn es um das Leid und den Tod der eigenen Landsleute geht. Das sind die 65/70/80 Jährigen Volks- u. Zeitgenossen, weil ihnen im Hinterkopf Bösartigkeiten herum spucken.
 
Nein. Kein Gegeneinanderaufhetzen durch Fremdvolk. Nie wieder!

Gracchus

18. Oktober 2025 20:48

Frage mich allerdings, warum die SPD sich mit nur drei und nicht so relevanten Ministerien hat abspeisen lassen. Autofahrer-Partei klingt für mich nicht sehr seriös.
Die Lage hier ist ja etwas anders mit dem ganzen Brandmauer-Gedöns und wäre auch anders, wenn die Brandmauer fiele. Ein Dreierbündnis wäre nicht in Sicht (ausser ggf. mit BSW, wenn die reinkämen), aber auch nicht nötig. Wenn die CDU nun doch mit der AfD koalieren wollte, könnte sich die AfD dem kaum versperren. Allerdings befände sie sich in einer guten Position. Denn der CDU stände das Wasser bis zum Hals. Man kann sich natürlich vorstellen, dass die Öffentlichkeit Anti-Hitler-Bekenntnisse von der AfD abforderte. Revolutionäre Änderungen dürfte man von einer solchen Koalition kaum erwarten.

Majestyk

18. Oktober 2025 21:54

@ Beta Jas:
"Für mich ist das ein Projekt der Verteilung eines Teils des Wohlstands in Europa, wogegen ich nichts habe. Vergleichbar mit Ostdeutschland und die dortige Restaurierung der Städte und Erhöhung des Wohlstands nach der Wiedervereinigung. Warum nicht?! Sollte bloß den beschenkten klargemacht werden."
Dafür können Sie ja gerade stehen, ich nicht. Wenn ich einem Sezessionsteilnehmer erklären muß, daß Mitteldeutsche und Ostvertriebene Deutsche sind, andere Europäer aber nicht, wird es mir echt zu blöd. Was interessiert mich Europa? Mein Europa liegt in Deutschland. Wohlstand verteilen, wenn ich das schon höre. Das, was Sie verteilen wollen, ist Geld anderer Leute. Geld, welches ins Ausland oder an Ausländer verteilt wird fehlt meinem Volk, es sei denn es ist eine Investition, dann will man aber irgendwann Erträge sehen. Da frage ich mich doch in welchen Verhältnissen Sie leben, daß Sie so lapidar daher schwatzen können. Wenn Sie sich ernsthaft hinstellen und behaupten hier fände kein Austausch statt, leben Sie in einer Parallelwelt. Da ich bei Ihnen immer wieder auch feministisches Gedankengut herauslese, bin ich davon eh überzeugt. Mehr Realitätsverleugnung geht nicht. Beim Feminismus finden Sie aber eine der Hauptursachen für Zersetzung, Bürokratieaufbau, Verdummung, Geburtenrückgang und realitätsferne Politik.

Gelddrucker

18. Oktober 2025 22:33

@BetaJas
Ich verstehe den Beitrag nicht. Sind Sie hier von der Antifa, oder wieso wollen Sie den Bevökerungsaustausch erklärt bekommen? Wenn Sie eine Schale Bananen haben und dort nach und nach Äpfel reintun, ist der Inhalt irgendwann ausgetauscht. Dazu müssen die Bananen nicht dahin, wo die Äpfel vorher waren. 

ofeliaa

18. Oktober 2025 23:43

Ach danke Beta Jas, dass Sie mich daran erinnern, mit welchen Leuten es nicht zu reden lohnt. Menschen, die immer noch denken, der Bevölkerungsaustausch sei "natürliche Migration". Ich hoffe Sie bekommen die nötige Hilfe, die Sie offensichtlich beim Denken brauchen. Alles Liebe und Gute derweil. 

1Niedersachse

19. Oktober 2025 00:41

@derPrager
Sie haben Recht, in Osteuropa gibt es keine Überfremdung. Kann ich bezeugen, weil ich selbst schon etliche Male dort war und zwar in Großstädten wie Prag und Pressburg (Bratislava) also der slowakischen Hauptstadt. Natürlich sind diese Städte extrem touristisch frequentiert, aber das ist ja eine völlig andere Nummer. War letztes Jahr erst im "Prague Tower Hotel" und bin von dort aus zur Moldau runter Richtung Prager Burg. In Pressburg war ich seit 2018 bereits sechsmal. Das gleiche Bild. Traumhaft schön! Habe Touristen aus Irland, Indonesien und sogar ein Ehepaar aus Südafrika kennengelernt. Ähnliches gilt auch mit Sicherheit für andere osteuropäische Städte, die ich auch noch besuchen werde. Nirgendwo "Talahons" oder migrantische Jugendgruppen die auf öffentlichen Plätzen rumlungern. Ebensowenig habe ich die sogenannte LBGTQ- Propaganda wahrgenommen wie es in westlichen Großstädten üblich ist. Standhaft bleiben! Grüße aus dem überfremdeten Hannover.

Laurenz

19. Oktober 2025 03:36

@derPrager ... Sie meinem nachdem man den Deutschen das Land & Hauptstadt raubte & sie weggeprügelt hat. 

Diogenes

19. Oktober 2025 08:08

@Beta Jas
 
"... konsequente "Verhütung". Da kommen halt auch Menschen, durchaus seit Jahrzehnten gefördert -von soziologisch bewusst denkenden Kreisen - und nehmen den freiwerdenden Platz ein. ..."
 
"Es soll geschehen" - Ist das Ihre Politaussage aus der Überfremdung/Umvolkung? "Jetzt sind sie halt da.", oder "Deutsche, sterbt endlich aus, ihr habt es verdient!" So ein wenig lese ich das auch bei Ihnen heraus, diese Fremdinjektion des Nürnberger Diktats "Ihr Deutschen seid die Bösen! Basta! Das so weil das ist so!" bzw. Deutschmasochismus/Gleichgültigkeit. Scheinbar darf auch nur diese "Meinung" als "Politkonsens" im Öffentlichen geäußert werden, denn alles andere wäre ja "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" (wie die gleich blöd Gemachten/Bolschewisierte Mischpoke spricht) bzw. deutsches Nationalbewusstsein und Glaube an die eigene Kraft und Schicksalsbestimmung des Volkes. Nationalpolitisches Handeln ist verpönt.   
 
 

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