vor den Toren des weltberühmten Pillnitz mit seinem königlichem Schloß, für 3,6 Millionen Euro über eine stadteigene Tochterfirma erworben, um es als Asylheim zu nutzen.
Nach bisheriger Planung sollen noch in diesem Jahr die ersten Asylbewerber einziehen, die 47 Zimmer mit 115 Personen belegt werden. Größere Umbaumaßnahmen sind nicht nötig, das bisherige Vier-Sterne-Hotel weist geräumige und gut ausgestattete Zimmer auf.
Schon in der letzten Woche haben sich die Laubegaster Bürger immer wieder spontan vor dem ehemaligen Hotel Prinz Eugen versammelt und Grablichter auf der Eingangstreppe abgestellt. Pikant ist für Kenner der Geschichte des Abendlandes zusätzlich zum eigentlichen Affront der Außerbetriebsetzung dieses Hotels, daß “Prinz Eugen” der Oberbefehlshaber im großen “Türkenkrieg” ab 1697 gewesen war – und als Retter des Abendlandes vor der osmanischen Invasion dieser Zeit gilt.
Gestern fand nun eine unangemeldete Demonstration in Form eines Flashmobs statt.
Ab 19:00 Uhr versammelten sich zunehmend mehr Bürger vor dem künftigen
“Vier-Sterne-Heim”. Es gab keine Ansprachen oder Reden, nach 15 Minuten setze sich die etwa 250 Köpfe zählende Menge mit einigen jüngeren Teilnehmern an der Spitze in Bewegung. Der Polizei wurde auf Nachfragen kein Anmelder der Demonstration mitgeteilt, sie wurde lediglich über die 2,5 km lange Route des Spaziergangs entlang der Hauptstraße in Kenntnis gesetzt. Zunächst wollten die maximal 10 Polizisten die 250 Teilnehmer in Richtung Bürgersteig abdrängen, was einfach ignoriert wurde. Somit mußte ein Polizeifahrzeug vorwegfahren und den Weg frei machen.
Den Zug eröffneten zwei Mütter mit Kinderwagen. Nachdem die Machtfrage zugunsten der Laubegaster beantwort war, wurden zahlreiche Fackeln entzündet, Deutschlandfahnen und Sachsenfahnen ausgerollt. Der ganze Zug machte plötzlich einen sehr wehrhaften und selbstbewußten Eindruck.
Ein Hauch von 1989 wehte durch die Straßen.
Nach einer Stunde kehrte der Demonstrationszug zum Ausgangsort zurück- friedlich, diszipliniert, aber nicht ohnmächtig. Es kam weder zu Personalienerfassungen seitens der Polizei noch zu Unmutsbekundungen der aufgehaltenen Autofahrern. Keine Antifantenkrawalle, einfach friedlich – aber bestimmt.
“Polizeirecht ist das reine Recht des Stärkeren.” (Anwalt L.)
Am 12.11. um 17 Uhr wird eine Bürgersprechstunde in der Staatsoperette stattfinden, man kann dort die Dresdner Sozialbürgermeisterin, Mitarbeiter des Sozialamtes und des Netzwerkes „Laubegast ist Bunt“ und den künftigen Betreiber befragen. Die Laubegaster Bürgerinitiative ruft zum Boykott dieser “Opera buffa” auf, zu Recht!
Kolibri
Dazu möchte ich auch einmal eine etwas andere Sichtweise aufzeigen, eine der Ursachen, wie die Flüchtlingsströme erzeugt werden, die leider von außen oft schwer erkennbar sind.
Kolonialismus 2: 0
Landraub
Als im Jahre 2008 die globale Finanzkrise ausbrach, wurde Lehmann abgewickelt, andere Banken gerieten ins Trudeln. Große Mengen an Geld suchten neue Anlagemöglichkeiten, Spekulanten wurden fündig und entdeckten Lebensmittel und Ackerland als Investitionen mit Renditeaussichten.
Fonds und Anleger haben seither vor allem in Afrika und Asien Landflächen gekauft oder gepachtet, die größer sind als die Hälfte Europas.
Häufig handelt es sich dabei um Flächen, um rechtsfreie Räume, wo die Eigentumsverhältnisse nicht klar definiert sind, die aber von Kleinbauern traditionell bewirtschaftet wurden und die somit ihr Auskommen hatten.
Dies sind Landstriche, die offiziell als Brachland bezeichnet wurden, werden.
Die großen Konzerne, deren größter der Agrarriese Cargill ist, pachten oder kaufen riesige Flächen und erhalten bei der Übernahme oft Unterstützung durch korrupte Regierungen oder mächtige Geschäftspartner, welche die Flächen mit militärischen Mitteln leerräumen.
Die EU mischt dabei kräftig mit, wie Kurt Langbein in seinem neuen Film mit dem Titel „Landraub „ aufzeigt, die EU mit rund 44% des für den Landraub eingesetzten Kapitals zu den größten Treibern des Landraubs zählt.
Kurt Langbein zeigt in seinem Film auf, dass 60% der Lebensmittel, die in Europa vermarktet werden, nicht in der EU produziert werden, dafür aber in der EU weiterhin Prämien für die Stilllegung von Agrarflächen gezahlt werden, damit jährlich Tausende von Bauern zum Aufgeben zwingt, zeigt wie zynisch, absurd und ausbeuterisch dieses Wirtschaftssystem ist.
Getrieben von der Suche immer rentableren Geschäftsfeldern findet so eine weltweite Jagd auf fruchtbaren Boden statt.
Immer größere Geldgeber kaufen immer mehr Agrarland rund um den Globus.
Im Gegensatz dazu schrumpfen die Lebensräume der Landbevölkerung drastisch.
Die weitreichenden Folgen dieser Landnahme sind von außen schwer erkenn- und einsehbar.
Auf der einen Seite erzählen die Investoren und Vertreter der großen Geldes von ihrer Entdeckung der Landnahme als gewinnbringende Investition, so vorgebracht, dass ihre Gedanken nachvollziehbar, ja sogar logisch wirken.
Auf der anderen Seite sind die Kleinbauern und Landarbeiter, die durch Vertreibung, Hunger, Konkurrenzkampf und Zerstörung ihrer Heimat ausgesetzt sind und derer beraubt werden.
Fruchtbarer Boden und billige Arbeitskräfte.
Unschlagbare Produktionsbedingungen.
Die Nachfrage ist groß und die arme Landbevölkerung schnell enteignet.
https://www.youtube.com/watch?v=EA5Mf0MZrXY