Für eine Unterweisung in Sachen Widerständigkeit hat man sich bei PI eines absoluten Klassikers angenommen: Ernst Jüngers 1951 veröffentlichter Essay Der Waldgang ist natürlich längst kanonisiert und gehört in jede “Bibliothek der Selbstbehauptung” – das hat man mittlerweile auch in den USA erkannt, wo das Werk erst seit 2013 in englischer Übersetzung vorliegt. Für all jene aber, die durch die vielfältigen regierungsseitigen Drangsalierungen nun langsam auf den sprichwörtlichen Trichter kommen, hat sich der PI-Kommentator “Selberdenker” des Buchs angenommen und eine ausführliche und sehr lesenswerte Besprechung geschrieben.
Nun hat das Portal natürlich nicht den Anspruch einer Literaturzeitschrift; vielmehr gelingt es dem Rezensenten, Jüngers Unterweisungen zur Absonderung vom ungerechten Apparat ins Verhältnis zu heutigen Verhängnissen zu setzen, etwa der hochoffiziellen Verdammung von Internetangeboten, die dem vorgegebenen Diskurs nicht folgen wollen. Nicht nur ein Einstieg für Interessierte, sondern auch etwas für Kenner: Die PI-Besprechung macht definitiv Lust darauf, Jüngers Bändchen wieder einmal zur Hand zu nehmen, und kommt zur rechten Zeit (nicht nur, weil es seit einer Weile eine sehr schön gestaltete neue Jünger-Gesamtausgabe von Klett-Cotta und die Arbeit zum Waldgänger von Parviz Amoghli mit einem Vorwort von Thor Kunkel gibt). In diesem Sinne!
In Erfurt beispielsweise hat man dementsprechend gehandelt. Dort, im Stadtteil Marbach, will die Stadt zusammen mit der fragwürdigen Ahmadiyya-Gemeinde baldestmöglich eine neue Moschee errichten. Bürgerlicher Widerstand regt sich seit Bekanntwerden der Pläne vor fast einem Jahr; bislang haben Demonstrationen und Bürgerbegehren jedoch nichts ausgetragen, und die Stadtoberen zeigen bemerkenswerte Beharrlichkeit.
Mit Unterstützung von “EinProzent” haben die “Bürger für Erfurt” nun am 4. März in einer Blitzaktion neben dem Gelände der geplanten Moschee ein Holzkreuz von zehn Metern Höhe errichtet – genauso hoch, wie das (Zier-)Minarett des fertigen Baus werden soll. Die Raumergreifung mit widerständiger Symbolik hatte durchschlagenden Erfolg: Nachdem es schnell zu nächtlichen Angriffen auf das Kreuz kam, errichteten Marbacher kurzerhand noch ein zweites Kreuz. Inzwischen treiben die protestierenden Bürger zu Recht bereits Kirchenvertreter und die Ortsteilbürgermeisterin vor sich her.
Auch auf der »Gewalt«-Akademie des Instituts für Staatspolitik im vergangenen Monat war Widerstand natürlich ein großes Thema. Anschließend an den einleitenden Vortrag Dr. Marc Jongens trafen auf der Bühne Martin Sellner sowie die beiden sachsen-anhaltinischen AfD-Landtagsabgeordneten Dr. Hans-Thomas Tillschneider und Jan Wenzel Schmidt zusammen, um über ihre jeweilige politische Arbeit und insbesondere die damit leider zwangsläufig verbundene linke Gewalt zu diskutieren: Wie können Reaktionen, wie kann Widerstand aussehen? Und ist eine wirksame Aktion wie die sehr erfolgreiche Wahlbeobachtungskampagne durch “EinProzent” im vergangenen Jahr schon ein erster Schritt zum Gegenangriff?
Paracelsus
Was kann man tun?
Für eine Analyse der Machtkonstellation sehr erhellend ist der Vortrag von Prof. Rainer Mausfeld:
https://www.youtube.com/watch?v=Rk6I9gXwack
und
https://www.uni-kiel.de/psychologie/mausfeld/pubs/Mausfeld_Die_Angst_der_Machteliten_vor_dem_Volk.pdf
Es ist dabei nicht entscheidend, dass er bei seiner Analyse selbst blinde Flecken aufweist (immer dann, wenn es gegen Rechts geht).
Aber seine Gedanken zum Thema "Denunziationsbegriffe", "Verklammerung" von kritischen Themen mit verfemten Themen zum Zwecke der Abwürgung von Denken und Diskussionen sind äusserst lehrreich!