Sonntagsheld (45) – Lübecker Verhältnisse

"Und zeugt viele Kinder, dass wir dem mutwillig herbeigeführten, sinnlosen Ansturm unberechtigter Asylanten etwas entgegensetzen können"

So schließt Prof. Dr. Win­fried Stö­cker die Weih­nachts­an­spra­che, die er Ende Dezem­ber an sei­ne Kol­le­gen hält, bevor er sie mit einem beru­hi­gen­den Aus­blick auf die Finan­zen sei­nes Unter­neh­mens Euro­im­mun in den ver­dien­ten Urlaub entlässt.

Allein die­ser letz­te Absatz hät­te ver­mut­lich schon gereicht, um dem Lübe­cker Unter­neh­mer jene sen­sa­ti­ons­lüs­ter­nen Eife­rer an den Hals zu het­zen, die nun mit fast ein­mo­na­ti­ger Ver­spä­tung ihre Kral­len aus­fah­ren. Zum Glück für sel­bi­ge und für uns ernied­rigt sich Stö­cker nicht dazu, sei­ne besinn­li­chen Wor­te nur mit einem ver­schäm­ten völ­ki­schen Impe­ra­tiv zu gar­nie­ren. Bei sei­ner gan­zen Weih­nachts­re­de, die hier in ihrer voll­um­fäng­li­chen Kür­ze und Wür­ze zu lesen ist, han­delt es sich eigent­lich um einen gera­de­zu text­ge­wor­de­nen Trig­ger, der so klei­ne Ker­zen, wie sie uns allent­hal­ben (z.B. in Gestalt brä­si­ger Foto­gra­fin­nen) nur all­zu gut bekannt sind, immer wie­der aufs Neue anzu­fa­chen geeig­net ist. Anzu­fa­chen frei­lich nur bis zu einem schnö­den pink, denn rich­tig gebrannt haben die­se Lem­min­ge nie und so bleibt ihnen die erlö­sen­de Wei­he der Weiß­glut erspart.

Umso ehren­wer­ter von Stö­cker, dass er den­sel­ben den Groß­teil sei­ner Rede wid­met, beschäf­tigt er sich doch mit der all­zu­na­tür­li­chen Nei­gung der Men­schen, sich sei­ne Part­ner im eige­nen (auch beruf­li­chen) Umfeld aus­zu­su­chen und der bereits von Kositza beschrie­be­nen Ange­wohn­heit der qua Alter, Unan­sehn­lich­keit, oder offen­sicht­li­cher see­li­scher Nicht­eig­nung aus die­sem Trei­ben Aus­ge­schlos­se­nen, sich mit allen Mit­teln der Häss­lich­keit dage­gen auf­zu­leh­nen. Dabei schil­dert er die­sen gan­zen Pro­zess mit einer char­man­ten Selbst­ver­ständ­lich­keit, wie sie nur einem Mann über die Lip­pen gehen kann, der in Zei­ten auf­ge­wach­sen ist, da sich die Dis­kus­sio­nen in der Her­ren­run­de noch eher dar­um dreh­ten, wie man am bes­ten die Bekannt­schaft einer Dame macht und nicht dar­um, wie man das Risi­ko ver­rin­gert, dabei im Gefäng­nis zu landen.

Manch einer wird es wis­sen: Stö­cker ist kein unbe­schrie­be­nes Blatt. Fast auf den Tag genau drei Jah­re ist es her, da mach­te er durch das Ver­bot eines Bene­fiz­kon­zer­tes für Migran­ten in sei­nem Gör­lit­zer Kauf­haus von sich reden. Schon damals waren sei­ne Ant­wor­ten gera­de­her­aus; ohne Schnör­kel, ohne Kunst­grif­fe kri­ti­sier­te er in einem Inter­view mit ein­fa­chen, nüch­ter­nen Wor­ten die Ein­wan­de­rungs­po­li­tik der Bun­des­re­gie­rung – und das zu einer Zeit, als sich zwar auf dem Dresd­ner Neu­markt die Men­schen­mas­sen stau­ten, man in der auf­ge­schreck­ten Repu­blik aber noch lan­ge nicht von “Pack” zu “die Ängs­te der Bür­ger ernst­neh­men” geschwenkt war.

Gera­de Men­schen sind seit jeher ein Dorn in den Augen schie­fer Leu­te und so ver­wun­dert es nicht, dass sich auch die­ses Mal die Wei­ber­fast­nacht vor den Geschäfts­räu­men von Stö­cker sam­mel­te und – aus­ge­rüs­tet mit Muschi­müt­ze und Tril­ler­pfei­fe – ihre Unzu­frie­den­heit zusam­men mit den urei­ge­nen Kilos auf die Stra­ße trug. Eben­falls im Gepäck: Die selbst­ge­rech­te Abgren­zung von “Wider­wär­ti­gem” und “Abar­ti­gem” wie man sie von bour­geoi­sen Eife­rern jed­we­der Cou­leur kennt und die nicht weni­ger spie­ßi­ge Ermun­te­rung zum flei­ßi­gen Anzei­gen­schrei­ben: “Da sind straf­recht­li­che, rele­van­te Sachen dabei” fügt die Wort­füh­re­rin Kat­ja­na Zunft noch hin­zu, damit auch der letz­te Angst­bür­ger begreift, dass man hier guten Gewis­sens nach­tre­ten darf.

Frag­lich nur, wel­che “Sachen” sie meint (die Juris­ten­frak­ti­on unter den Lesern kann ja mal suchen), mir ist jeden­falls kein Para­graph des StGB bekannt, der es unter Stra­fe stellt, mit der allein­er­zie­hen­den Lin­ken-Poli­ti­ke­rin eben kein Schä­fer­stünd­chen abhal­ten zu wol­len, obgleich ihr die Exis­tenz eines sol­chen sicher­lich min­des­tens einen selbst­ge­strick­ten Womens March wert wäre.

Ihre Lösung für das gan­ze Pro­blem ist aller­dings so gra­zil wie ein­neh­mend: “Und jetzt irgend­wie alle mal Lärm machen” bit­tet sie mit ver­zag­ter Stim­me, bevor der Chor der Unbe­gehr­ten in ihr dis­so­nan­tes Siren­ge­heul einfällt.

Um ein paar wich­ti­ge Sät­ze aus Stö­ckers Rede habe ich Sie, lie­be Leser übri­gens am Anfang betro­gen; das vol­le Zitat lau­tet so:

Und jetzt ein Auf­ruf an Euch Kol­le­gen, die noch auf der Suche sind: Wir haben so vie­le net­te Jungs und Mäd­chen in der Fir­ma, geht ran, egal ob Ihr Vor­ge­setz­te seid oder nicht, es kommt nur dar­auf an, dass Ihr das Mäd­chen oder den Jun­gen liebt. Und zeugt vie­le Kin­der, dass wir dem mut­wil­lig her­bei­ge­führ­ten, sinn­lo­sen Ansturm unbe­rech­tig­ter Asy­lan­ten etwas ent­ge­gen­set­zen kön­nen. Unser Kin­der­gar­ten steht Euch offen.” 

Wie schön, wenn man gar nicht mehr sagen muss.

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Kommentare (22)

Lotta Vorbeck

21. Januar 2018 02:51

Einfach nur köstlich, der Herr Prof. Dr. Winfried Stöcker!

Dietrich Egon

21. Januar 2018 08:31

Sonntagmorgen. Der Morgenkaffee. Der Sonntagsheld. Tag gerettet!

Wie schön, wenn man gar nicht mehr sagen muss.

Wahre Worte.

RMH

21. Januar 2018 11:53

"nur mit einem verschämten völkischen Imperativ"

Den kann ich bei Herrn Dr. Stöcker nun überhaupt nicht erkennen und man versteht ihn meiner Auffassung nach nicht richtig, wenn man ihm das unterschieben will. Dr. Stöcker hat doch nur das Naheliegende im Sinne nachhaltigen Wirtschaftens ausgesprochen:
Eine gute Belegschaft wird im Normalfall auch guten Nachwuchs haben, egal, welche Nationalität sie hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass aus Fachkräften & Akademikern eine nächste Generation von Fachkräften & Akademikern entsteht, ist exorbitant höher, als beim Nachwuchs auf irgendwelche shit-hole-Country-Immigranten ohne traditionelle Bildung und Arbeitskultur zu setzen, deren Nachwuchs noch nicht einmal in der dritten Generation so viele Fachkräfte hat, wie der Nachwuchs der Leute, die das Spiel hier schon einige Generationen länger spielen (kann man bereits jetzt sehen und vermutlich auch klar belegen - und das liegt nicht an "Diskriminierungen", wie die Linken es behaupten).

Euroimmun ist schließlich ein internationales Unternehmen. In Dr. Stöckers Forderung eine Anregung zu sehen, dass sich doch bitte Deutsche mit Deutschem paaren soll, kann ich nicht erkennen. Dr.Stöcker soll derzeit mit einer Chinesin verheiratet sein. Dr. Stöcker spricht also schlicht ökonomisch sinnvolles bzw. nützliches an, denn es kommt tausendfach billiger, wenn eben Fachkräfte Kinder bekommen und dafür sorgen, dass aus ihren Kindern "etwas wird", als wenn dies Menschen tun, die erst mit riesigen, staatlichen Aufwendungen gerade mal zu Hilfskräften mühevoll herangezogen werden müssen/können und die dann natürlicherweise recht häufig sagen werden, ist mir zu anstrengend, genug Kohle zum Leben bekomme ich und meine Kinder in diesem Wundertüten-Staat auch ohne Arbeit.

Wie auch immer, das wirklich Reaktionäre an der Rede von Dr. Stöcker war aus meiner Sicht, dass er auf die uralte Tatsache angesprochen hat, das sich Verpaarungen sehr gerne in Über- und Unterordnungsbeziehungen einstellen, dass das früher zu Liebe und einem "Bund fürs Leben" geführt hat und das dieser dann - ohne solche modernen Friktionen wie Scheidungen und Zerrüttungen anderer Art - naturgemäß zu vielen Nachkommen führte, die von den beiden Erfolgsmodellen von Eltern dann zumeist zu guten, funktionierenden Bürgern erzogen wurden. Fachkräfte zeugen Fachkräfte, so erscheint mir eher das Credo des Dr. Stöcker zu sein (erinnert mich zwar leicht an landwirtschaftliche Viehzucht, aber immerhin die funktioniert ja noch prima.).

Ergo: Nix völkisch, it´s mal wieder the economy ...

Harald

21. Januar 2018 12:41

Herr Stöcker ist ein aufrechter Deutscher,mit dem Herz auf dem rechten Fleck.

Der Feinsinnige

21. Januar 2018 18:06

Prof. Dr. Winfried Stöcker übernimmt in seiner „Weihnachtsansprache“ mit dem Aussprechen ganz einfacher Wahrheiten geradezu die Rolle des kleinen Kindes in Andersens Märchen „Des Kaisers neue Kleider“:

„Aber er hat ja gar nichts an!“ ...
„`Er hat ja nichts an!´, rief zuletzt das ganze Volk.“
(zitiert nach der Ausgabe von Artemis und Winkler).

Ob Märchen wahr werden können, zumindest ein wenig? Es wäre fast zu schön, um wahr zu sein.

Blue Angel

21. Januar 2018 19:10

Danke für den Bericht über diesen mutigen Mann.

Thomas Martini

21. Januar 2018 19:47

In der Tat ein würdiger Sonntagsheld, da kann man nur den Hut ziehen. Die sehr lässige und unterhaltsame Präsentation, ergibt in der Summe einen der herausragenden Beiträge von Herrn Wessels.

Es lohnt sich darüberhinaus, den Blog von Prof. Dr. Winfried Stöcker ein wenig näher unter die Lupe zu nehmen. Das folgende Zitat ist zwar schon in die Jahre gekommen, aber leider nach wie vor tagesaktuell:

"In mir ruft es Empörung hervor, wenn sich ein Mensch willkürlich über den anderen erhebt. Für mich darf es keine durch Stand oder Geschlecht oder Nationalität legitimierte Überlegenheit geben. Jeder einzelnen Person müssen in der Welt die gleichen Rechte zugebilligt werden. Kein Land darf über das Schicksal des anderen bestimmen. In diesem Lichte erscheint auch mir das Streben mancher zweitrangiger Politiker nach einem Europa der zwei Geschwindigkeiten oder nach einem Kerneuropa (das auch die Angelegenheiten der Kleinen in die Hände nimmt) als unerträgliche Arroganz (Altkanzler Kohl über Schäuble). Die Fußtritte werden wie gesetzmäßig von oben nach unten weitergegeben. Muß es immer wieder und allerorts Menschen und Völker geben, die sich über andere erheben und ihnen Vorschriften machen wollen?"

https://www.winfried-stoecker.de/blog/der-us-amerikaner-die-neue-krone-der-schoepfung

Stil-Bluete

21. Januar 2018 20:10

Es rumort schon lange in meinem Kopf, dass Unternehmer, also diejenigen, die was unternehmen, mehr einbezogen werden sollten.
Till-Lucas Wessels, dieser Sonntagsheld hat Format, im militärischen Jargon 'hat Schmiss'!

Immer noch S.J.

21. Januar 2018 20:18

Ein interessantes Beispiel, das an Prof. Dr. Dr. Thomas Rauscher in Leipzig erinnert. Wie es der Zufall so will, unterhielt ich mich vor wenigen Tagen mit einem verdienten Staatsdiener im Ruhestand über die Grenzen der Meinungsfreiheit, die unserer Meinung nach gar nicht großzügig genug im Rahmen der Verfassungsordnung gesteckt sein können. Dabei kamen wir auf Prof. Dr. Winfried Stöcker zu sprechen. Mein Gesprächspartner nannte ihn als Beispiel für jemanden, der sich um die politische Korrektheit nicht kümmere. Das verstoße dieser Tage zwangsläufig gegen deren sehr eng gesteckte Grenzen, die freilich keine Rechtsqualität haben. Auffallend sei, dass dieser „Verstoß gegen nichts Gewisses“ (i. e. political correctness) dennoch immer mit dem Verlangen nach einer Strafe einhergehe, das ohne juristische Grundlage in den Raum gestellt werde – meistens jedoch mit Erfolg. So ist es auch hier: Mehrere Kollegen von Prof. Dr. Stöcker und die marktübliche Menge an Studenten fordern den Verlust des Titels; Unterstützung findet sich durch eine Bundestagsabgeordnete der SPD aus Lübeck. Ich weiß nicht, ob es schon geschehen ist, vermute aber, dass auch die übliche medienwirksame Strafanzeige folgen wird. Die Presse greift das alles auf und kann so die Empörung einiger erfolgreich sozialisieren. Statt es dem Einzelnen zu überlassen, ob er eine Äußerung richtig, falsch, klug oder dumm findet, sich damit beschäftigt oder gelangweilt abwendet (Prof. Dr. Stöcker zwingt meines Wissens niemanden, sich seine Ansichten anzueignen und er ruft auch nicht zur Gewalt auf), wollen andere diese Entscheidung, die wahre Freiheit in der Gesellschaft bedeutet, fällen und verbindlich machen.

Franz Bettinger

21. Januar 2018 21:36

Neben dem inhaltlich Richtigen seiner Rede ist angenehm, dass der Herr Professor nicht vom P.C.-Virus befallen zu sein scheint. Seine Ansprache genieße ich schon deshalb, weil sie mit einer unverklemmten Selbstverständlichkeit vorgetragen wird. Herr Stöcker wendet sich an normale Menschen, an uns, als ob es uns noch unverdorben gäbe, und nicht an die Hirn-Gewaschenen, die längst Verlorenen, die Abgerichteten. So geht's! Weg mit den Rücksichten! Sprecht frei aus, was ihr fühlt und denkt, ohne es vorher 3-mal durch die Temporal-Lappen und dann nochmals durch die Amygdala (Hirnareale) zu jagen. Dass man frei und nicht befangen ist, muss man zeigen, und nicht bloß behaupten.

Franz Bettinger

21. Januar 2018 22:06

Dieser famose Prof. Stöcker gehört zu den Hornissen, von denen Michael Winkler (selbst ein Sonntagsheld) in seinem immer unterhaltsamen und lehrreichen Blog im "Kampf um ein besseres Deutschland" (2012) gesprochen hat. (https://www.michaelwinkler.de/Kommentar.html)

"Der Höhepunkt militärischer Entfaltung findet sich im Formlosen. Weist keine Form auf, und der beste Spion sucht euch vergebens, und der Weiseste kann keine Pläne gegen Euch schmieden." Das rät General Sun Tzu (der chinesische Carl von Clausewitz) in seinem Buch "Die Kunst des Krieges" um 500 v.Chr.. Die Truppen, die Sun Tzu in ihrer Formlosigkeit (fast wie Partisanen oder die franc tireilleurs nach 1789) geführt hatte, haben sich bei Bedarf zusammengeschlossen und den übermächtigen Feind, dem nur ein großer Hammer zur Verfügung steht, wie ein Schwarm Hornissen besiegt. Wir im Schwarm denken nicht an die nächste Wahl, wir denken an unsere nächsten Generationen! Wir sind nicht stark, aber wir sind viele. Es geht nicht anders: Immer wieder müssen einige hinaus an die Front, in den Kampf und zustechen, auf die Gefahr hin, dass der Hammer sie trifft. Dann zurück in die Etappe. Und der nächste nach vorne. Oder 100 Nächste. Zustechen, Ausweichen. Ohne Pause, ohne Unterlass.

Stresemann

22. Januar 2018 05:00

Es geht noch gut weiter in Lübeck, am 18.1 heißt es in einem Blog-Beitrag von Winfried Stöcker:

Shut up Linke!

https://www.winfried-stoecker.de/blog/shut-up-linke

Hartkeks

22. Januar 2018 07:34

@ Franz Bettinger

Jawoll.
Und in diesen Angriffswellen geschmeidig und anpassungsfähig bleiben, um Laotse alle Ehre zu machen. Im richtigen Augenblick Härte und Standfestigkeit.

Immer noch S.J.

22. Januar 2018 08:52

@ Franz Bettinger
Sie sprechen vom Virus der politischen Korrektheit und können die Symptome der Betroffenen bestimmt fachkompetent einschätzen. Ich stelle es mir jedenfalls für den Alltag scheußlich belastend vor, wenn man jede Formulierung geradezu zwanghaft auf die Goldwaage legt und dabei eine Krise durchmacht. Dauernd dieser hohe Blutdruck, die roten Wangen, diese Schlaflosigkeit.

Valjean72

22. Januar 2018 08:52

Das ist mal ein Sonntagsheld nach meinem Geschmack. Ein unbeugsamer auf aufrechter Streiter, unverfälscht in seiner Art, muss er sich keinem andienen und seine Aussagen und Reden politisch korrekt verfassen, um ja keinen „Bürgerlichen“ zu verschrecken.

RMH schrieb: “Ergo: Nix völkisch, it´s mal wieder the economy ...”

Das sehe ich anders, entschieden anders. Was wäre gewonnen, wenn jedes Jahr 1 Millionen qualifizierte Südostasiaten zu uns kämen? Die Wirtschaft der BRD würde wohl brummen aber der „Große Austausch“ fände auch ebenso statt.
Nun, hier mögen eventuell die Prioritäten unterschiedlich gewichtet sein.

Tatsächlich sehe ich in folgender Passage aus Winfried Stöckers Rede:

„Und zeugt viele Kinder, dass wir dem mutwillig herbeigeführten, sinnlosen Ansturm unberechtigter Asylanten etwas ENTGEGENSETZEN können.“

… einen völkischen Aspekt und ich füge hinzu: das ist gut so! ;-)

Seemann

22. Januar 2018 10:05

Herr Stöcker, ich kann nur sagen- grandios!
Das da die Meldemuschis(Frau Kositza, geben Sie mir bitte die Seife) im Dreieck springen, war klar.
Vielen Dank für diesen Beitrag.

RMH

22. Januar 2018 11:21

@Valjean72,

ich stehe in dem Punkt vermutlich nahe bei Ihnen, aber mir ging es bei dem Hinweis auf die "Wirtschaft" nicht darum, dass gut oder schlecht zu finden, ich habe für meinen Teil den Herrn Dr. Stöcker hier nur so verstanden bzw. interpretiert. Leider wird er sich dazu wohl hier nicht äußern, wo er in dieser Frage des Volkes steht.

Valjean72

22. Januar 2018 12:11

@RMH:
ich glaube auch nicht, dass unsere Positionen allzu weit auseinander liegen.

Herr Stöcker ist offenbar finanziell abgesichert und so muss er als 70jähriger, der darüber hinaus Mitglied keiner Partei ist, keine "übertriebene" Rücksicht hinsichtlich seiner Aussagen nehmen.

Gewiss wird es Themenfelder geben, worin ich andere Auffassungen als Herr Stöcker vertrete und auch die Wörter anders wählen würde aber diese erfrischend unangepasste Art tut einfach gut!

Ein Hoch auf dessen Geburtsregion, die Oberlausitz, hatte ich doch mal drei Semester in Zittau studiert ;-)

KlausD.

22. Januar 2018 14:43

@Valjean72

"... Herr Stöcker ist ... abgesichert und muss als 70jähriger ... keine ... Rücksicht ... nehmen ..."

Es gibt aber auch Leute, die, obwohl NICHT abgesichert und noch lange KEINE 70, trotzdem keine Rücksicht hinsichtlich ihrer Aussagen nehmen. Ein Beispiel dafür ist der "Volkslehrer" Nikolai N. Für mich auch ein Sonntagsheld. Hier sein Beitrag "Vaterland und Freiheit" vom vergangenen Sonntag:
https://www.youtube.com/watch?v=oyeyGXq30bs

Der_Juergen

22. Januar 2018 20:45

Ich finde die Sonntagshelden-Serie gut. Nun hoffe ich, dass Wessels gelegentlich mal einen Sonntagshelden präsentieren wird, der sich bedeutend weiter auf die Äste hinauswagt als der Grossteil der bisher Gewürdigten und, im Gegensatz zu einem wirtschaftlich abgesicherten und nicht ernsthaft gefährdeten Mann wie Dr. Winfried Stöcker, um Deutschlands willen seine Freiheit riskiert.

Es darf auch gerne eine Sonntagsheldin sein.

Valjean72

25. Januar 2018 12:01

@KlausD
Das von Ihnen verlinkte Video werde ich mir noch ansehen. Per Zufall bin ich gestern auf zwei andere YouTube-Videos dieses Lehrers gestoßen.

Mir war er schon ein Begriff, durch seinen Auftritt beim Kirchentag in Erfurt letzten Sommer.

Aber was er in diesen Videos anspricht, ist hoch anerkennenswert, weil er mit seinem Namen in der Öffentlichkeit Sachverhalte anspricht und auch weiterdenkt als - wie soll ich es formulieren? - es für gewöhnlich "neurechte Funktionäre" zu tun pflegen.

Franz Bettinger

26. Januar 2018 08:09

Ich möchte an 2 tote (Sonntags-) Helden erinnern, denen, jedem auf seinem Gebiet, ein Requiem gebührt: Peter Scholl-Latour und Professor Julius Hackethal. Sie nahmen kein Blatt vor den Mund. Und hatten weitgehend Recht mit dem, was sie sagten.

@Peter Scholl-Latour antwortete einmal in einem Fernseh-Interview auf die Frage, ob er glaube, der Terror-Anschlag auf die WTC-Gebäude und auf das Pentagon an 9/11 sei ein Indider-Job der US-Administration gewesen, etwa so: "Habe mich nicht besonders mit dem Thema beschäftigt, aber zutrauen tu ich's denen."

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