Sonntagsheld (95) – Überlebt, oder sterbt!

Sonntagsheld (95) – Überlebt, oder sterbt!

Mit dem Streichbogen gegen das Nichts

 

Kürz­lich doku­men­tier­te Kol­le­ge Klo­novksy in sei­nen Netz­ta­ge­bü­chern die neu­es­ten Aus­wür­fe des ört­li­chen anti­fa­schis­ti­schen Hexen­ham­mers, dies­mal aus der ver­meint­li­chen Kul­tur­stadt Mün­chen, genau­er: Aus der Baye­ri­schen Aka­de­mie. Dort erwisch­te es den Cel­lis­ten Mat­thi­as Moos­dorf, der sein Geld nicht nur am schöns­ten aller Streich­in­stru­men­te ver­dient, son­dern auch Ange­stell­ter eines AfD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten ist.

Die in ihrer pas­siv-aggres­si­ven Art wahr­schein­lich von wohl­fei­len Damen­fin­gern in die Tas­ten gespuck­ten Zei­len fan­den sich auf eini­gen unkrea­tiv gestal­te­ten Hand­rei­chungs­zet­teln, die wohl lus­tig sein soll­ten, aber auf jeden nor­ma­len Men­schen nur irri­tie­rend wir­ken konn­ten. Das weich­ge­koch­te Gulasch aus Falsch­in­for­ma­tio­nen ohne Bele­ge, Belei­di­gun­gen und – wie könn­te es anders sein – einem Auf­ruf zum fröh­lich-enga­gier­ten Mit­de­nun­zie­ren erspa­re ich mei­nen Lesern; es ist eh immer das gleiche.

Eine inhalt­li­che Durch­sicht hat kei­nen Sinn – wir kön­nen die­se Men­schen ohne­hin nicht über­zeu­gen. Kubit­schek hat in sei­nem nüch­ter­nen Arti­kel zur Lage die Erkennt­nis fest­ge­zurrt, die am Ende der selt­sa­men Mit-Rech­ten-reden-aber-irgend­wie-auch-nicht-Jah­res 2017/18 ste­hen muß: Das Volk als eth­nisch-kul­tu­rel­le Schick­sals­ge­mein­schaft ist für uns eine unhin­ter­geh­ba­re Grund­la­ge. Volk, das meint für uns aber auch eine in sich viel­schich­ti­ge und diver­se Gesell­schaft, die sich dadurch aus­weist, das auch der inne­re Gegen­part von links für uns in letz­ter Instanz inte­grier­bar bleibt.

Auch, wer sich als „anti­deutsch“ sieht, bleibt, ob er will oder nicht, Teil der gewach­se­nen, wenn schon nicht der Wil­lens­na­ti­on. Wir wer­den ihn nicht aus­sto­ßen, wir sind nicht die­je­ni­gen, die vom Tisch auf­ste­hen, wenn er sich dazu­setzt, oder eine (unpo­li­ti­sche) Vor­füh­rung sabo­tie­ren, weil er als einer der Künst­ler auf der Büh­ne steht. Wir haben, mei­ne ich, immer noch die Kraft ihn aus­zu­hal­ten, weil das, wofür wir uns ein­set­zen stär­ker ist, als das, was er ver­nich­ten will.

Gleich­zei­tig nimmt natür­lich der inqui­si­to­ri­sche Eifer unse­rer Fein­de mit jedem Tag zu. Wer rechts ist, soll inzwi­schen nicht mehr nur aus der Öffent­lich­keit ver­schwin­den, auch die letz­ten Rück­zugs­or­te, die per­sön­li­che Hei­mat und die Fami­lie sol­len ihm genom­men werden.

Das Pri­va­te, vor allem das Zwi­schen­mensch­li­che ist nicht ver­wert­bar, es läßt sich also nicht mit dem Instru­men­ta­ri­um der Netz­wer­ke fas­sen, deren Hand­lan­ger die­se Kanail­len sind und ent­zieht sich zu einem gewis­sen Grad der Logik des sanf­ten Tota­li­ta­ris­mus, die sich über unse­re Welt legt. Damit wird es essen­ti­ell für ein eigent­lich sozia­les Emp­fin­den, für die Kon­sti­tu­ti­on von ech­ter Gemein­schaft und für den Wider­stands­kämp­fer, der immer eine Hei­mat braucht, für die er in den Krieg zieht.

Wer aus die­sem Geflecht, die­sem Orga­nis­mus, der die Gemein­schaft ist, her­aus­schnit­ten, oder ‑geris­sen wird, stirbt auf die eine oder ande­re Art und Wei­se. Ent­we­der er geht ein, oder er wird zu einem Apos­tel des Nihi­lis­mus und damit zum bes­ten Erfül­lungs­ge­hil­fen des Sys­tems. Genau das ist es, was unse­re Fein­de wol­len: Die Ver­nich­tung, nach Mög­lich­keit auch phy­sisch, aber das fällt nicht ins Gewicht.

Ich glau­be jeden­falls, daß wir das aus­hal­ten kön­nen. Denn da, wo sich der Feind auf die Sei­te des Daten­to­ta­li­ta­ris­mus, der Gleich­schal­tung, letzt­end­lich des Nichts stellt, da ist es schon ein revo­lu­tio­nä­rer Akt ein­fach nur ein nor­ma­les Leben zu füh­ren. Wenn ich mir die unge­sun­den Gesich­ter auf den Gegen­de­mons­tra­tio­nen vor unse­rem Haus­pro­jekt in Hal­le anschaue, dann weiß ich, daß allein die Tat­sa­che, daß es uns gibt, ihnen schon mehr Qua­len berei­tet, als wir jemals von ihren schwäch­li­chen Hän­den erfah­ren werden.

Ich wün­sche mir daher, – und habe auch kei­nen Zwei­fel dar­an – daß Mat­thi­as Moos­dorf wei­ter­mu­si­ziert. Denn jeder Strich, oder soll ich sagen: Jeder Streich, den er mit dem Bogen über die Sei­ten sei­nes Cel­los führt, ist ein klaf­fen­der Schnitt in der Gri­mas­se derer, die ihn und uns ver­nich­ten wollen.

 

 

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Kommentare (9)

Laurenz

4. Februar 2019 07:12

Die liberale Haltung ist typisch deutsch, zieht sich durch die Christianisierung und die Wikingerzeit, wurde letztendlich mit der endgültigen Einführung des römischen Kirchenrechts im 16. Jahrhundert, übelst im 2. Reich und bis heute bestraft. Irgendwann sollten Deutsche aus Ihrer Geschichte gelernt haben. Es ist gar nichts gegen die imperialen Flavii zu sagen, wenn sie denn ihre globalen Neigungen in bereits existierenden multi-ethnischen Staaten, wie Brasilien oder Saudi-Arabien ausleben möchten. Dort wartet man sicher schon gespannt auf die direkte Unterstützung unserer selbst-ernannten Weltretter. Wer sich eingehender mit Globalisierungs- und Nationalisierungsphasen beschäftigt hat, weiß, daß diese in der Regel jeweils so ca. 60 Jahre dauern, und sich abwechseln. Die Geschichte heterophober, ewig gestriger Politik ist so alt, wie die Zivilisation selbst. Die pösen Makedonier vernichteten die schwule SA-Elite (Heilige Schar) der antiken hellenischen Stadt Theben.
Da die aktuelle Globalisierungsphase sich dem Endstadium nähert, drehen unsere linken "am-deutschen-Wesen-soll-die-Welt-genesen"-Vertreter eben am Rad. Jeder kann sich die Ergebnisse der Globalisierungsphase zuvor anschauen. Da entwickelte sich die Deutsche Bank zur größten Bank der Welt und die Nummer endete im 1. Weltkrieg. Daher ist nichts einzuwenden, wenn die deutsche Linke am nächsten Weltkrieg irgendwo teilnimmt, aber bitte ohne uns und nicht hier.

H. M. Richter

4. Februar 2019 08:45

Zeitzeichen, - der Vernichtungswille nimmt zu.

Moosdorf wie auch Lethen und Sommerfeld (s. faz.net v. 03.02.2019, V. Weiß, Die große Inszenierung) sollten sich - wenn irgend möglich - rechtlich zur Wehr setzen.

Andere, wie die Frankfurter Studentin, die während einer Vorlesung in Frankfurt heimgesucht wurde (s. Klonowsky, acta-diurna, 1. Februar 2019) oder die hierzulande tagtäglich bedroht, eingeschüchtert und beachteiligt werden, weil sie Sympathisant oder gar Mitglied der einzigen Oppositionspartei im Deutschen Bundestag sind, haben in der Regel von vornherein weit weniger Aussicht auf Erfolg.

So oder so: Der 'Druck in der Flasche' steigt; bleibt abzuwarten, ob - und wenn ja wann - die 'kritische Temperatur' erreicht wird.

nom de guerre

4. Februar 2019 11:29

Bei dem Vorfall mit Matthias Moosdorf bleibt allerdings festzuhalten, dass das Publikum - wenn ich Klonovskys Ausführungen richtig verstanden habe - auf die antifantische Provokation hin nicht mitgezogen hat. Das ist doch schon mal was.
Aber wer genau ist jetzt der Sonntagsheld? Moosdorf, das deutsche Volk, dessen Teil auch die Linken wohl oder übel sind, oder Outdoor Illner?

Niekisch

4. Februar 2019 16:49

Für mich ist Till - Lucas Wessels der Sonntagsheld. Und warum? Weil er die für uns erforderlich Haltung herzbewegend beschreibt. S o überwinden wir den Feind.

LotNemez

5. Februar 2019 11:31

Meine volle Zustimmung zu ihren Zeilen. Sowas schreibt sich nur aus einer ehrlichen Volksliebe heraus. Auch dem Querschläger der Familie wird der Vater die Tür öffnen, wenn er nach seinem Egotripp wieder Einlass begehrt. Ja, das sind die christlichen Wurzeln, die uns zur NÄCHSTENliebe = zur Liebe des Eigenen anleiten und damit auch zum Wahrnehmen des einigenden Bandes, dass erst wahre Herrschaft und Größe ermöglicht und legitimiert. Das bedeutet nicht, seinen Verstand aufzugeben und alles besinnungslos zu erdulden, es bedeutet Standhaftigkeit, nicht Unterwerfung. Wölki und Marx sind keine Christen sondern ähneln den Heiden im biblischen Sinne, die im Athen der Apostelzeit einen Marmorsockel mit der Aufschrift "Dem unbekannten Gott" aufgestellt hatten.

Besonders:
"Auch, wer sich als „antideutsch“ sieht, bleibt, ob er will oder nicht, Teil der gewachsenen, wenn schon nicht der Willensnation. Wir werden ihn nicht ausstoßen, wir sind nicht diejenigen, die vom Tisch aufstehen, wenn er sich dazusetzt, oder eine (unpolitische) Vorführung sabotieren, weil er als einer der Künstler auf der Bühne steht. Wir haben, meine ich, immer noch die Kraft ihn auszuhalten, weil das, wofür wir uns einsetzen stärker ist, als das, was er vernichten will."

In diesem Sinne gehören zu Feindschaft immer zwei: Einer der sie erklärt, und einer, der sich diesem Versuch, Tatsachen zu schaffen ergibt. Deutungshoheit bedeutet auch, die Hoheit über die Deutung des großen Antagonismus unserer Zeit zu erringen.

Niekisch

5. Februar 2019 18:19

"Ja, das sind die christlichen Wurzeln, die uns zur NÄCHSTENliebe = zur Liebe des Eigenen anleiten und damit auch zum Wahrnehmen des einigenden Bandes, dass erst wahre Herrschaft und Größe ermöglicht und legitimiert"

@LotNemez 5.2.11:31: das christliche ist für mich und viele andere gerade nicht das Anleitende. Im Gegenteil: wir sehen das Christentum als Weltbruderbund, der für j e d e n offen ist und uns am Verteidigen des Eigenen verhindert. Schwarze Priester fordern uns mitten in Deutschland auf, in die Kriminalität gefallenen Muslimen zu verzeihen, die unsere Frauen angefaßt haben. Pfui!

micfra

6. Februar 2019 00:03

Ich habe gerade die ersten 3 Seiten aus Provokation (kaplaken 6) gelesen und dieser Artikel scheint aus dem gleichen Geist zu sein, der es auf den Punkt bringt.

Andreas Walter

6. Februar 2019 11:53

Outdoor Illner, du hast mich gestern ein paar mal richtig laut zum lachen gebracht, aber auch zum schmunzeln und staunen. Die Rolle als Bösewicht und Übel aller Welt spielst du übrigens am besten. Wesentlich überzeugender als Christoph Waltz in Inglourious Basterds (was wohl an seinen weiblichen Vorfahren liegt).

"Zack! Erdbeermarmelade!", wenn ich mich recht erinnre.

(“Ein Faustschlag ins Gesicht der Pietät gehört [eben] zu den Taten, ohne welche man nicht von der Schürze der Mutter loskommt.“ Hesse)

Breckert

7. Februar 2019 10:57

"Auch, wer sich als „antideutsch“ sieht, bleibt, ob er will oder nicht, Teil der gewachsenen, wenn schon nicht der Willensnation."

Nein.
Riesendenkfehler.
Unser Strafgesetzbuch sieht für Leute, die sich nicht an Regeln halten, mit gutem Grund Sanktionen vor.
Kriminalität ist da keine von vielen Optionen als Alternative zum legalen Handeln.

Wer sich von unserer Nation nicht nur distanziert, sondern sogar ihre Abschaffung aktiv betreibt, muß nicht nur ausgegrenzt werden, sondern auch alle Privilegien verlieren, die er sich unter ihrem Schutz und nach ihren Regeln erworben hat.
Staatsbürgerschaft, Rentenansprüche, Immobilien.
Das ist in jedem Kleingartenverein nicht anders.

Die Perversion des Wortes "Toleranz" durch die linke Journaille sollte ohnehin ein Grund dafür sein, so wenig wie nur möglich diesen Leuten zukommen zu lassen.
Hier ist Härte und Konsequenz gefragt und kein Entgegenkommen.

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