Mittlerweile schreiben wir Tag 3 der bundesweiten Ausgangssperre, die je nach Bundesland mal restriktiver mal etwas freizügiger gehandhabt wird. In Italien arbeitet das Gesundheitssystem zumindest im Norden des Landes seit Wochen an der äußersten Belastungsgrenze, Spanien nähert sich diesem Zustand. Insbesondere die Hauptstadt Madrid ist stark betroffen.
Demgegenüber ist die Lage in Deutschland aktuell noch entspannt und wird aller Voraussicht nach, dank höherer Kapazitäten bei den Intensivbetten pro Kopf, auch nicht so schnell in den Ausnahmezustand kippen, der in den beiden mediterranen Nationen herrscht.
In Zeiten der viralen Extremsituation ist das Phänomen zu beobachten, daß die bereits im »Normalzustand« tendenzielle Informationsüberlastung noch einmal zugenommen hat bzw. sich nun auf eine einzelne Thematik kanalisiert.
Die Ausbreitung des Coronavirus hat die Virologen und Epidemiologien ins Rampenlicht katapultiert und derjenige, der noch vor ein paar Wochen in einem universitären Hinterzimmer ohne jegliche Öffentlichkeit an Virenstämmen forschte, avanciert heute zu einer system
Insgesamt ist das Informationsaufkommen und die Geschwindigkeit seiner Verwertung rund um SARS-CoV‑2 immens. Da fällt es schwer, noch den Überblick zu behalten und von der schieren Maße an in den Raum gestellten Studienergebnissen und Letalitätsraten nicht erdrückt zu werden.
Um aus diesem Rauschen das Wesentliche herauszufiltern und Ihnen seriöse Information rund um die Krankheit COVID-19 zu liefern, hat das Bürgernetzwerk »Ein Prozent e.V.« in Kooperation mit dem österreichischen Magazin Freilich, der Zeitschrift Sezession und dem Verlag Antaios ein eigenes Podcast-Format »Lagebesprechung« ins Leben gerufen, das fünf Tage die Woche auf Sendung geht.
Der Podcast ist dabei breit aufgestellt: Wirtschaft, Gesundheit, Bürger- und Verbraucherrechte werden Thema sein. Der Anspruch der »Lagebesprechung« ist, sachgerecht und mit verschiedenen, kompetenten Gästen über das Geschehen im Kontext »Corona« zu informieren.
Die erste Sendung finden Sie gleich hier: www.podcast.einprozent.de
Der Podcast wird in den nächsten Tagen natürlich auch auf Spotify, iTunes und allen anderen gängigen Portalen verfügbar sein.
Während die Ausbreitung des Coronavirus sich zur schwersten Krise der Bundesrepublik auswächst, beschäftigte sich die AfD lieber mit sich selbst. Die innerparteiliche Vereinigung »Der Flügel« war wieder einmal zum Stein des Anstoßes für die liberalen Kräfte in der Partei geworden. Es kam zum letzten Mittel: der Bundesvorstand veranlaßte seine Auflösung.
Björn Höcke hat dazu unlängst in einem Interview hier bei uns alles Notwendige gesagt und Sezession-Chefredakteur Götz Kubitschek hat hier über dieses »Gerede« treffend reflektiert.
Auch der dem »Gerede« vorausgegangene Artikel Kubitscheks »Stabilität und Strategie – vier Grundsätze« sollte sich die Partei für den zukünftigen Umgang mit dem politischen Schwert »Verfassungsschutz« und mit dem übereifrigen, nach Distanzierung lechzenden Gegner in die DNS einbrennen.
Kubitschek hat ihn unlängst auf Band gesprochen:
Zwei seiner Überlegungen sind dabei besonders hervorzuheben:
Geschlossen aufzutreten, Selbstsicherheit und Selbstbewußtsein auszustrahlen und zu zeigen, daß man weiß, was einen untereinander verbindet und vom Gegner trennt, ist eine Grundvoraussetzung für jedes politische Projekt. Und das ist im Gegenzug der Grund, warum AfD-interne Kritiker stets ein offenes Ohr bei denjenigen Medien finden, deren Ziel es ist, diese Partei aufzuspalten.
und
Wer meint, daß er durch grundsätzliche Zugeständnisse an den politisch-medialen Block aus der Schußlinie käme, täuscht sich. Um eine ältere Formel zu wiederholen: Es gibt keinen Zustand einer starken AfD, der für das Establishment akzeptabel wäre. Wäre die AfD auf FDP-Niveau, ließe man sie vielleicht in Ruhe; wäre sie bei 35 Prozent, käme es zu Koalitionsverhandlungen – aber nicht aus inhaltlichen, sondern nur aus machtpolitischen Erwägungen.
Man will hoffen, daß die Partei endlich anfängt, sich daran zu halten.
Auf dem kanal schnellroda ist in den letzten Wochen und Monaten viel los. Neben Kubitscheks frischer Vorlesereihe hat sich die gemeinsame Vorstellung der jeweils aktuellen Sezession-Ausgabe (zuletzt hier Sezession 94) mit Sezession-Redakteur Benedikt Kaiser zur festen Größe gemausert.
Eine grundlegende Konstante des Kanals sind jedoch Ellen Kositzas Buchvorstellungen. Die neuste dreht sich um Bernhard Lassahns Frau ohne Welt, den dritten Band aus seiner Trilogie zur Rettung der Liebe:
Lassahn identifiziert in seinem Werk einen Kulturkrieg, der ans Eingemachte und aufs Ganze geht, er verfeindet Mann und Frau sowie Eltern und Kinder – und setzt damit unsere Zukunft aufs Spiel. Es ist ein Krieg zwischen den Geschlechtern und zwischen den Generationen. Der geborene Coswiger (Sachsen-Anhalt) gibt mit trotzigem Humor einen Lagebericht, der aufzeigt, was dieser vierzigjährige Krieg angerichtet hat.
Das Buch kann man hier, bei Antaios, der größten konservativen Versandbuchhandlung, bestellen.
Maiordomus
Max Weber in seiner vor hundert Jahren publizierten Studie "Politik als Beruf":
"Die Politik bedeutet ein starkes langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich."