Der Täter namens Matthew Dolloff war von einem lokalen Fernsehsender angeblich als Leibwächter engagiert worden. Nachfragen ergaben jedoch, daß Dolloff zur Ausführung dieser Tätigkeit keine Lizenz besitzt. Er stammt zwar aus der linken Szene, ist aber offenbar kein aktiver Antifaschist.
Das Opfer Lee John Keltner, Teilnehmer einer patriotischen Pro-Polizei-Demo, hatte Dolloff zuvor im Zuge eines rasch eskalierenden Streites mit der flachen Hand auf den Kopf geschlagen. Die veröffentlichten Fotostrecken lassen vermuten, daß Dolloff nach Keltners Pfefferspray oder gar der Waffe in seiner Brusttasche gegriffen hatte. Dolloff zückte seine Waffe, Keltner feuerte eine Salve Pfefferspray ab, Dolloff schoß ihm in den Kopf. In den deutschen Medien findet sich keine Spur von diesem Vorfall – erneut wird die “Hierarchie der Opfer” wirksam. (Hier die offizielle Darstellung der Polizei Denver.)
Die konservative Journalistin Michelle Malkin berichtet, daß bereits im Juli Antifas und BLM-Protestler in Denver konservative Demonstranten tätlich angegriffen hätten:
Im Juli griffen die Schläger zu Metallstangen, Skateboards und Megaphonen, um gesetzestreue Bürger zu bedrohen und anzugreifen. Organisator Ron MacLachlan wurde auf der Bühne blutig geschlagen, nur wenige Schritte von mir entfernt. Die republikanische Parlaments-Kandidatin Laurel Imer wurde von Black-Lives-Matter-Randalierern eine Treppe hinuntergestoßen. Die konservative Aktivistin Lori Woods wurde angeblich von der durchgeknallten Antifa-Agitatorin und Wiederholungstäterin Caryn Sodaro angegriffen – der einzigen Teilnehmerin des gewalttätigen Mobs, die eine Strafanzeige bekam.
Lee Keltner, ein Militärveteran und Cowboyhutmacher, ist nach Aaron Jay Danielson in der Antifa-Hochburg Portland am 29. August der zweite Pro-Trumper, der von einem militanten Linken ermordet wurde (der Täter kam später in einem Feuergefecht mit der Polizei um). Im Gegensatz dazu hat der 17jährige Kyle Rittenhouse in klarer Notwehr gehandelt, als er in Kenosha zwei attackierende Antifas erschoß und einen dritten verwundete. Im Juli erschoß ein Sergeant der US Army in Austin/Texas, vermutlich ebenfalls aus Notwehr, einen BLM-Demonstranten, der mit einer semiautomatischen AK-47 bewaffnet war. Alle Beteiligten dieser Auseinandersetzungen waren weiß.
Ist das erst der Anfang einer Eskalationsspirale? Gar der Beginn eines neuen Bürgerkriegs? Es haben sich in den letzten Monaten noch etliche andere Zwischenfälle ereignet, die kaum durch die Filter des erwünschten Narrativs gesickert sind, die aber nichts Gutes für die Zukunft des inneren Friedens der USA verheißen.
Hier sind ein paar ausgewählte Bruchstücke, um das Ausmaß des Terrors anzudeuten:
BLM-Protestler, weiße wie schwarze, belagerten die Privathäuser von Bürgermeistern, Polizeichefs oder “verdächtigen” Bürgern (hier, hier, hier und hier). Sie bedrängten in Rudeln Einzelpersonen, die sich weigerten, sich ihren Protesten anzuschließen. Sie blockierten Straßen, sprangen auf Autodächer und verprügelten die Fahrer. Randale in 140 Städten haben einen Sachschaden von zwei Milliarden Dollar verursacht.
Im Juli marschierten hunderte uniformierte Mitglieder der exklusiv afroameroikanischen Miliz “Not Fucking Around Coalition” schwer bewaffnet durch Louisville, Kentucky, um gegen vermeintlich rassistische Polizeigewalt zu demonstrieren. In derselben Stadt schoß im September ein schwarzer Schütze auf Polizisten, ein weiterer Schwarzer, der ein BLM-T-Shirt trug, erschoß scheinbar ohne Grund zwei Weiße und einen Schwarzen in einer Bar.
Im Juli nannte Daily Caller die Namen von 24 Menschen, darunter etliche Schwarze, die im Zuge der BLM-Proteste von Agitatoren, Plünderern, Kriminellen und anderen getötet wurden. Im selben Monat wurde eine 24jährige weiße Frau in Indiana erschossen, angeblich weil sie die Parolen von BLM-Anhängern mit dem Satz “All lives matter” gekontert hatte. Im August wurde ein unbeteiligter Weißer in Portland nach einer Hetzjagd von einem lokalen schwarzen BLM-Häuptling ins Koma geprügelt. Im September zündeten Linksradikale in Minnesota die Fahrzeuge eines Trump-Unterstützers an und sprühten die Slogans “Biden 2020” und “BLM” auf seine Garage.
Wer dabei erwischt wird, sich gegen den Mob zu verteidigen, hat sehr schlechte Karten, insbesondere, wenn er weiß ist.
Ein Trump-Unterstützer wurde von der Polizei verhaftet, weil er eine Waffe auf eine BLM-Meute gerichtet hatte, die sein Haus belagerte. Mark und Patricia McCloskey aus St. Louis, die sich angesichts eines heranrollenden BLM-Mobs mit Sturmgewehr und Handfeuerwaffe vor ihre Villa gestellt hatten, wurden von der Weltpresse als typisch US-konservative, “waffenschwingende” Spinner hingestellt, die friedliche “Demonstrant*innen” bedroht hätten. Sie erwartet nun ein Prozeß wegen illegalem, “unrechtmäßigem Waffengebrauch”; sie hätten fahrlässig Blutvergießen auf einer friedlichen Demonstration riskiert.
Dies geschah auf Druck der scharf linken, schwarzen Staatsanwältin Kim Gardner, die im Juni sechsundreißig BLM-Protestler laufen ließ, die wegen gewalttätiger Übergriffe, Diebstahl, Einbruch, Sachbeschädigung und anderer Vergehen inhaftiert waren.
Ein besonders übles Schicksal widerfuhr Jake Gardner, einem Militärveteran, Barbesitzer und Trump-Unterstützer, der sich am 16. September in Omaha/Nebraska gegen eine Bande Plünderer gewehrt hatte, die seinen Vater niederschlugen und seine Bar verwüsteten. Er wurde von mehreren Angreifern attackiert und erschoß einen schwarzen, mehrfach vorbestraften drogensüchtigen Kriminellen, der ihn von hinten im Würgegriff festhielt. Der demokratische Bezirksstaatsanwalt bescheinigte einen klaren Fall von Notwehr, und wurde daraufhin an seinem Wohnort von wütenden Protestlern bedrängt, die “Gerechtigkeit” für diesen angeblich “rassistischen Mord” einforderten.
Nun wurde ein schwarzer Staatsanwalt auf den Fall angesetzt, der umgehend die erwünschte Anklage konstruierte (man erkennt hier ein Muster rassischer Justiz): Gardner wurde des vorsätzlichen Totschlags, Versuch einer Körperverletzung ersten Grades und “terroristischer Drohungen” angeklagt. Er habe die Plünderer absichtlich in eine Falle gelockt, nur um auf sie Jagd machen zu können: “To the extent that Jake Gardner had set up an ambush inside his business, waiting on looters to come in so he could light them up.” Der Staatsanwalt meinte, politische Motive entdeckt zu haben, die zu der Tat geführt hatten:
Der Sonderermittler wies auch darauf hin, daß Präsident Trump am Tag vor den Protesten getwittert habe: “Wenn die Plünderung beginnt, beginnt die Schießerei”, und sagte, Jake Gardner habe eine besondere Affinität zum Präsidenten.
GoFundMe löschte einen Spendenaufruf, um Gardners Prozeßkosten zu decken, während die Familie des getöteten Kriminellen mithilfe derselben Seite eine Viertelmillion Dollar einsammelte. Gardner erkannte, daß er keine Chance auf eine faire Verhandlung hatte und beging Selbstmord.
Anne Coulter kommentierte:
Das Land ist verrückt geworden. Ich hatte immer gedacht, daß die im ganzen Land explodierende Gewalt ein Ende finden würde, sobald sich der erste bewaffnete Zivilist wehrt – eine Gewalt, die Polizei und Justiz nicht aufhalten können oder wollen. “Wir haben die Waffen”, sagen die Konservativen gerne. In Wahrheit ist nun alles schlimmer als zuvor. Es ist offiziell: Sie dürfen sich nicht wehren! Nicht einmal ein tadelloser Ex-Marinesoldat durfte sich dagegen wehren, erwürgt zu werden. Der Staatsanwalt wird einen “Sonder”-Ermittler einberufen, um Sie den Wölfen zum Fraß vorzuwerfen, und beide werden im Omaha World Herald dafür gelobt werden, einen unschuldigen Mann zu Fall gebracht zu haben, während die “Elite”-Medien Ihren Ruf zerstören.
Zusätzlich gab es – übrigens schon vor der George-Floyd-Hysterie keine Seltenheit – etliche Vorfälle unfaßbarer schwarzer Gewalt gegen Weiße, die nicht unmittelbar mit den Protesten zusammenhingen, die aber womöglich durch ein brodelndes Klima von antiweißem Rassenhaß ermutigt wurden: Ein Schwarzer in North Carolina erschoß ein fünfjähriges weißes Kind, das sein Grundstück betreten hatte; in Ohio erschoß ein schwarzer Einbrecher ein vierjähriges weißes Kind und verwundete vier Erwachsene schwer; ein weit über achtzigjähriges Ehepaar wurde von einem Schwarzen scheinbar motivlos auf einem Veteranenfriedhof in Delaware getötet; im September schossen Schwarze in Indiana ein junges weißes Mennoniten-Ehepaar nieder und töteten dabei die Frau; in Nashville wurde ein weiteres junges weißes Ehepaar auf dem Weg in die Kirche von einem schwarzen Autodieb überfallen und stundenlang gefangen gehalten, schließlich exekutierte der Täter den Mann vor den Augen seiner schwangeren Frau.
Obwohl man zu diesem Zeitpunkt noch nicht von einem Rassenkrieg sprechen kann, so ist das Thema “Rasse” doch der entscheidende Zündstoff, der das Land auseinandersprengt.
Der kanadische Soziologe Eric Kaufmann, Autor der bedeutsamen Studie Whiteshift, führte eine Umfrage durch, die zu dem Ergebnis kam, daß “Black Lives Matter” das Thema ist, das zur Zeit den tiefsten Riß innerhalb der amerikanischen Gesellschaft erzeugt, besonders unter Weißen. Sein Fragebogen enthielt eine Reihe von Aussagen, die den Befragten zur Zustimmung oder Ablehnung vorgelegt wurden, darunter der Satz “Die Black-Lives-Matter-Bewegung ist gefährlich.”
Die Ergebnisse sind in der Tat aufschlußreich:
- 56%, also mehr als die Hälfte der Befragten, stimmte dieser Aussage zu – davon ein Drittel der Afroamerikaner , 51% der Hispanics und Asiaten und 61% der Weißen.
- Signifikanter als die Rassenzugehörigkeit war jedoch die Parteizugehörigkeit der Befragten: 86% der Republikaner stimmten der Aussage zu, aber nur 30% der Demokraten.
- Weiße Trump-Wähler (87%) stimmten eher zu als hispanische und asiatische (82%) oder schwarze (58%) Trump-Wähler.
- Hispanische und asiatische Demokraten (41%) stimmten der Aussage eher zu als weiße (28%) und schwarze (26%) Demokraten.
Kaufmann kommentiert:
Dies bekräftigt meine Aussage in einem Artikel in der New York Times vom vergangenen Jahr, in dem ich argumentierte, daß sich die Spaltung Amerikas nicht um Rasse an sich, sondern um bestimmte rassische Einstellungen dreht, die in hohem Maße rassenübergreifend sind. Das bedeutet, daß die Kluft zwischen den Parteien zum Teil durch rivalisierende, äußerst unterschiedliche ideologische Ansichten zu rassenbezogenen Themen bedingt ist. Die Meinungsverschiedenheiten haben weniger mit Rassismus zu tun als mit gegensätzlichen Ansichten, warum Schwarze nicht so wohlhabend wie Weiße sind, ob Reparationen gezahlt werden sollen, ob “affirmative action” Unterstützung verdient oder ob die amerikanische Gesellschaft durch Vielfalt stärker wird.
Verbindet man dies nun mit den Ergebnissen einer akademischen Studie, die auf der Netzseite www.politico.com publiziert wurden, dann ergibt sich ein beunruhigendes Bild. Fünf Autoren bekräftigen darin, daß die Bereitschaft zur politischen Gewalt auf beiden Seiten des Spektrums immens angestiegen ist und momentan etwa Kopf an Kopf liegt, mit einem Vorsprung auf der rechten Seite des Spektrums:
Wie eine wachsende Zahl prominenter amerikanischer Führungspersönlichkeiten und Wissenschaftler sind auch wir zunehmend besorgt, daß dieses Land nach den Wahlen auf seine schlimmste Krise seit anderthalb Jahrhunderten zusteuern wird. Unsere größte Sorge ist, daß eine umstrittene Präsidentschaftswahl Gewalt und Blutvergießen hervorrufen könnte – vor allem, wenn es in einigen “Schwingstaaten” zu äußerst knappen Mehrheiten kommt oder wenn ein Kandidat die Legitimität des Prozesses in Frage stellt.
Wir sind leider keine Alarmisten, was das Gewaltpotenzial betrifft; bestimmte Trends der öffentlichen Meinung, die wir seit langem verfolgen, geben Anlaß zu großer Besorgnis. Unsere Untersuchungen zeigen, daß die Zahl der Amerikaner – sowohl Demokraten als auch Republikaner -, die erklärten, sie hielten Gewalt für gerechtfertigt, wenn ihre Seite die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen verliert, in den letzten Monaten angestiegen ist.
Dies sind die Ergebnisse der Umfragen:
- Ein Drittel der Demokraten wie auch der Republikaner hält Gewalt für gerechtfertigt, um die politischen Ziele ihrer Partei durchzusetzen. Diese Bereitschaft ist seit 2017 signifikant und rasant angestiegen. Die erste Fassung des Artikels enthielt folgende Grafik:
Demnach wäre die Zahl der Gewaltbefürworter unter Demokraten wie auch Republikanern von 8% im November 2017 auf 33% bzw. 36% im September 2020 angestiegen, und zum ersten Mal sind die Republikaner in Führung. Allerdings haben die Autoren diese Grafik aufgrund methodischer Einwände wieder gelöscht. Im aktuellen Text ist von einem prozentualen Anstieg von “9 Punkten” seit 2017 die Rede, was die Befürwortung von “ein bißchen” Gewalt angehe.
- Im September 2020 meinten 44% der Republikaner und 41% der Demokraten, daß es zumindest “ein bißchen” Rechtfertigung für Gewalt gäbe, wenn der Kandidat der anderen Partei die Wahl gewinnt. Diese Zahlen sind beide höher als im Juni, als 35% der Republikaner und 37 % der Demokraten die gleiche Meinung äußerten.
- 36 % der Republikaner und 33% der Demokraten meinten im September, daß es für ihre Seite zumindest “ein bißchen” gerechtfertigt sei, “Gewalt anzuwenden, um politische Ziele durchzusetzen” – im Juni meinten dies noch 30 % sowohl der Republikaner als auch der Demokraten.
- Der Anteil der Republikaner, die “eine Menge” (“a great deal”) Rechtfertigung für Gewalt sehen, wenn ihre Seite verliert, sprang von 15% im Juni auf 20% im September, während der entsprechende Anteil der Demokraten von 16 auf 19% stieg.
- Diese Zahlen sind wie zu erwarten am höchsten an den politischen Rändern. Von den Demokraten, die sich als “sehr links” (“very liberal”) bezeichnen, meinten 26%, daß es “eine Menge” Rechtfertigung für Gewalt gäbe, wenn ihr Kandidat die Präsidentschaft verliert, verglichen mit den 7 % derjenigen, die sich nur als “links” (“liberal”) bezeichnen. Von den Republikanern, die sich als “sehr konservativ” bezeichnen, sagten 16 Prozent, daß es “eine Menge” Rechtfertigung für Gewalt gäbe, wenn der Kandidat der GOP verliert, verglichen mit den 7%, die sich nur als “konservativ” bezeichnen. “Das heißt, daß die ideologischen Extreme beider Parteien zwei- bis viermal häufiger dazu neigen, Gewalt als gerechtfertigt anzusehen als der Mainstream der Parteimitglieder.”
Dies bedeute freilich nicht, daß jeder, der Meinungen dieser Art äußert, kurz davor wäre, zur Waffe zu greifen. Aber die Autoren sehen darin doch einen alarmierenden Trend hin zu extremer Polarisierung und spiralenartiger Eskalation.
Dieser Anstieg an Offenheit für Gewalt unter Republikanern ist nun angesichts der massiven linken Exzesse dieses Sommers nicht verwunderlich; in der Tat stellt sich die Frage, warum die Zahl der Gewaltbefürworter nicht noch höher ist. Wie die Beispiele oben zeigen, zählen weiße und konservative Leben für die Medien nicht, während Linksradikale und BLM-Protestler unter dem Schutz der Eliten nahezu ungestört wüten dürfen.
Weiße, patriotische Proletarier wie Lee Keltner oder Aaron Danielson sind eine Bevölkerungsschicht, die in den Augen dieser Eliten keine Existenzberechtigung hat, eine Art Kulakenklasse, die als rassistisch, rechtsradikal, reaktionär und gewaltaffin dämonisiert wird. Dies steht in engem Zusammenhang mit dem rasanten Schrumpfen des weißen Bevölkerungsanteils der USA, das von der Linken offen abgefeiert wird.
Aufschlußreich, was den linken Blick auf das konservative weiße Amerika angeht, ist dieser Cartoon aus der Zeitschrift The Nation (1,2 Millionen Folger auf Twitter), gezeichnet von einer netten, weißen Lady. Laut dieser Karikatur sind die weißen “Suburbs” (Vorstädte) wahre Brutstätten der rassistischen Radikalisierung. Im Amerika des Jahres 2020 müssen sich bebrillte schwarze junge Frauen vor bewaffneten QAnon-“Karens”, internetradikalisierten Neonazis, Horden von fackeltragenden weißen Suprematisten und rechten Milizen, die auf den Straßen patrouillieren, fürchten und verstecken:
Das ist gewiß die übliche krasse Realitätsverkehrung und Projektion, die für die Linke so typisch ist. Allerdings steckt hierin ein gewisses Körnchen Wahrheit, wenn die Umfrageergebnisse von politico.com zutreffen. Absurd ist zwar die Behauptung, Armeen von rassistischen Milizen und Altright-Sturmtruppen würden bereits Gewehr bei Fuß stehen und nur auf die Befehle ihres Führers Donald Trump warten, um nach seiner Wahlniederlage einzuschreiten.
Aber ewig wird sich das konservative Amerika, das überwiegend weiß ist, und sein von der Verfassung garantiertes Recht auf Redefreiheit und Waffenbesitz sehr hoch schätzt, seine zunehmende Enteignung, Marginalisierung und Diffamierung, begleitet von linkem Terror, nicht gefallen lassen.
Der Enthusiasmus für Trump ist weitaus größer als jener der Gegenseite für den Establishment-Zombie Biden, dessen nahezu einziges Argument ist, daß er nicht Trump ist. Das bedeutet aber auch, daß das Frust- und Enttäuschungspotenzial im konservativen Lager recht hoch ist, sollte Trump verlieren. Das zu erwartende Triumphgeheul und Hohngelächter der Trump-feindlichen, antiweißen Medien wird zusätzlich den Zorn der Besiegten schüren.
Sollte Trump aber doch gewinnen, wird sich das seit Monaten andauernde Toben im linken Lager ohne Zweifel noch weiter steigern. Als Joe Biden im August die rhetorische Frage stellte, “Glaubt denn wirklich irgendjemand, daß es im Falle einer Wiederwahl Trumps weniger Gewalt in Amerika geben wird?”, faßten dies viele Konservative als Drohung auf. Militante Linke warten bereits in den Startlöchern, um endlich eine gewaltsame “Revolution” zu starten.
Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis Reaktionen und Vergeltungsschläge der anderen Seite erfolgen werden, die sich bislang bemerkenswert zurückgehalten hat. Es ist keineswegs ausgeschlossen, daß Geheimdienste an dieser Stelle womöglich ein wenig “nachhelfen” werden, damit sich das vielbeschworene Gespenst der “white supremacy” endlich materialisiert.
Im Juni schrieb Jim Goad auf Takimag:
Wie schlimm wird es werden? Irgendeine Variante von wirklich, wirklich, wirklich, wirklich, wirklich, wirklich verdammt schlimm. Geographisch wird es sich vor allem zwischen Stadt und Land abspielen. Eine rot-blaue Landkarte der Präsidentschaftswahlen von 2016 könnte helfen, zu verstehen, wie dieser Ballon platzen wird. Der rote Teil hat viel mehr Landfläche und viel mehr Weiße und viel mehr Schußwaffen. Der blaue Teil hat viel mehr institutionelle und finanzielle Macht und viel mehr Nicht-Weiße.
Es geht nicht um Republikaner gegen Demokraten, Ost gegen West, Individualismus gegen Kollektivismus, Christen gegen Atheisten oder alle anderen Dinge, die man uns glauben machen will. Ich sage es nur ungern, aber dies ist ein Rassenkrieg. Warum? Weil der offizielle Schlachtruf dieses Krieges mit dem Wort “schwarz” beginnt.
Letztere Prognose wird durch die Umfrageergebnisse von Eric Kaufmann etwas relativiert, allerdings scheinen wir hier in der Geschichte erstmalig eine Art Rassenkrieg unter Weißen vor uns zu haben. Dabei wird es aber im Ernstfall kaum bleiben. Tiefsitzendes antiweißes Ressentiment bis hin zum blanken Rassenhaß, geschürt von der Linken, ist unter Schwarzen und anderen “people of color” weit verbreitet. Während Schußwaffenbesitz überwiegend weiß ist, ist tatsächliche “gun violence” überwiegend schwarz.
Unwahrscheinlich ist, daß sich irgendwann wie im Sezessionskrieg Millionen Amerikaner in relativ klaren Fronten gegenüberstehen werden. Aber chaotische, multiple Gewalteskalationen sowohl zwischen Individuen als auch zwischen Gruppen scheinen durchaus im Bereich des Möglichen zu liegen. Dann wird entscheidend, wie sich Polizei und Militär verhalten werden.
Laurenz
Es kann natürlich sein, daß eine politische Gewaltspirale in den USA zu erkennen ist. Aber dazu müßte man Statistiken in größerem Maßstab zur Analyse hinzuziehen. Bei 30.000 Schußwaffen-Opfern in den USA pro Jahr (darunter ca. 10.000 Suizide), müßten sich gravierende Veränderungen ergeben, um eine Tendenz herauszulesen. Und bereits seit den 70ern wurden Unruhen und Massen-Konfrontationen, meist zwischen Schwarzen und Latinos, in deutschen Medien totgeschwiegen, da solche Konflikte die Einwanderungs-Politik nach Buntland mental erschwert hätten.
Die lustigste Geschichte in diesem Zusammenhang war ein us-amerikanisches Interview mit dem parteilosen Wirtschaftsminister Werner Müller aus der ersten Regierung Schröder/Fischer, anläßlich eines Besuchs in Oregon, wenn ich mich rechte erinnere, IWF-Treffen mit vielen Protesten. Auf die Frage des Reporters:"Warum es in Deutschland so viele Arbeitslose gäbe", antwortete Müller, "wenn in Deutschland der USA entsprechend viele Menschen im Knast säßen, wäre die Arbeitslosen-Rate wohl dieselbe".