Jedenfalls in der sogenannten Gegenöffentlichkeit von Freilich bis Reichelt und in einzelnen Zeitungen. Im Öffentlich-Rechtlichen der BRD schweigt man sich aus: konsequent.
Es ist müßig, sich immer wieder darüber zu echauffieren. Aber bewußt machen muß man dies seinen Zeitgenossen dann eben doch folgenden Umstand:
Linksextreme aus Deutschland, die offenbar versuchten, Andersdenkende in Ungarn möglichst schwer zu verletzen, indem mit Hämmern auf Köpfe eingeprügelt wurde, sind für bundesdeutsche Staatsmedien kein Thema der Berichterstattung. Man schweigt sich aus.
Sehe ich das richtig, dass 5 Tage nach brutalen Attacken deutscher Autonomer in Budapest (mit 3 Schwerverletzten) BILD, Welt und Tagesspiegel die einzigen Medien sind, die darüber berichtet haben – während der ARD und ZDF kein einziges Wort, keine Meldung darüber verloren haben?
— Jan A. Karon (@jannibal_) February 14, 2023
Worum geht es?
In Budapest fand am vergangenen Wochenende der sogenannte »Tag der Ehre« statt. Die Junge Freiheit erklärt ihn so:
In der ungarischen Hauptstadt wird jährlich im Februar an den Kampf ungarischer und deutscher Soldaten gegen die Rote Armee während des Zweiten Weltkriegs erinnert. Damals versuchten sie im eingekesselten Budapest die Frontlinie der gegnerischen Truppen zu durchbrechen.
In Erinnerung an dieses Unterfangen, bei dem fast alle beteiligten deutschen und ungarischen Soldaten ihr Leben ließen, findet traditionell der »Ausbruch 60« statt, bei der 60 Kilometer Nachtwanderung zu bewältigen sind. Die Veranstalter beschreiben das Ziel ihrer Tour als unpolitisch.
Ziel sei es,
all den Gefallenen und den wenigen, die unter Aufbietung übermenschlicher Kräfte der Hölle entrannen, unsere Ehrerbietung zu erweisen.
Weil einige – nicht alle – der Teilnehmer bei dieser Gelegenheit demonstratives NS-Reenactment betreiben, ist der »Ausbruch 60« international in den Fokus geraten, womit nun deutsche Linksextremisten ins Spiel kommen. Sie bildeten offenbar ein Jagdkommando und stellten vermeintlichen und tatsächlichen Nationalisten unterschiedlicher Herkunft nach.
Das Bürgernetzwerk Ein Prozent, das als erstes Medium überhaupt die Zusammenhänge herstellte, faßt es so zusammen:
Am Wochenende kam es in der ungarischen Hauptstadt Budapest zu einer brutalen Serie von Angriffen durch eine Gruppe internationaler „Antifaschisten“, darunter mehrere Deutsche.
Es gebe, so Ein Prozent bereits am 14. Februar, als andere Medien noch schwiegen, Verbindungen zur berüchtigten »Hammerbande« aus Leipzig, was sich nur wenige Stunden später als Faktum herausstellte.
Doch der Reihe nach. Ein Prozent stellt die Chronologie der Ereignisse fest:
Der erste Angriff ereignete sich am Donnerstag, den 9. Februar 2023. Eine Gruppe von drei Polen wurde an der Metro-Station Fővám tér in der Budapester Innenstadt von sieben bis acht Tätern mit Totschlägern attackiert und schwer misshandelt. Berichten zufolge sollen die Linksextremisten die Touristen fälschlicherweise für Teilnehmer des „Ausbruch60“-Marsches gehalten haben.
Das war indes nur der Auftakt:
Am gleichen Abend wurde ein bekannter Rechter auf dem Weg zu einem Fußballspiel überfallen. Die Tat ging jedoch offenbar schief: Freunden des Opfers zufolge konnte der erfahrene Kampfsportler die Gruppe erfolgreich abwehren.
Jetzt war das linke Rollkommando warm gelaufen:
Am Freitag, den 10. Februar, folgte dann der Angriff auf Zoltan T. im Plattenbau-Viertel Gazdagrét. Wie auch die polnischen Touristen geriet er nur wegen seines Aussehens ins Visier der Linksextremisten: T. war mit einer Bomberjacke und Tarnhose bekleidet, was allerdings in weiten Teilen Osteuropas kein politisches Statement, sondern schlicht eine Modeerscheinung ist. Tatsächlich befand sich der Tabakwarenverkäufer auf dem Weg zur Arbeit.
Dort traf er auf deutsche Linke und mußte in der Folge mit mehr als 20 Stichen am Kopf genäht werden (Fotos bei Ein Prozent). Danach traf die linke Gewalteskalation ein ungarisches Ehepaar und einige weitere Personen.
Ohne auf all die weiteren Vorfälle einzugehen – man sollte das hier und dort überaus detailliert nachlesen – wird nun in der Folge klar, wo der Unterschied besteht zwischen der Situation in Deutschland (wo mit Ausnahme der effizienten Soko Linx in Sachsen kaum Fahndungsdruck auf linke Täternetzwerke besteht) und eben Ungarn. Die Linken haben sich offenbar das falsche Land für ihre Machenschaften ausgesucht.
Die Budapester Polizei begriff rasch, daß es sich bei den Vorfällen um eine konzertierte Aktion handle. Umgehend wurde daher eine 24-köpfige Sonderkommission ins Leben gerufen, um die Verfolgung aufzunehmen.
Auch Berichterstatter jenseits von Ein Prozent machten ihre Leser auf den Fall aufmerksam: In Deutschland sorgte natürlich nicht der Öffentlich-Rechtliche, sondern die BILD (auch: Welt, Tagesspiegel) für eine entsprechende Thematisierung.
Ebenfalls am 14. Februar wurde das reichweitenstarke Reichelt-Medium pleiteticker.de in der Sache aktiv. Ein überaus informationsreicher Text erschien, wobei man sich explizit auch auf Ein Prozent-Recherchen bezog.
Man kam in bezug auf das Rollkommando der Antifa zum Fazit:
Die Gruppe soll in Verbindung zur Linksextremistin Lina E. stehen. Sie sitzt nach einem ähnlichen Angriff in Haft, bei dem sie einen Ladenbesitzer mit einem Hammer attackierte und schwer verletzte. Ihre „Hammerbande“ soll auch für die Taten in Budapest verantwortlich sein, wird spekuliert. Ins Auge fällt vor allem die mutmaßliche Tatbeteiligung eines militanten deutschen Linksextremisten. Tobias E., 29 Jahre, wohnhaft in Berlin. Tobias E. zählen Ermittler zum erweiterten Netzwerk der Gruppierung um Lina E.
Wenig später gab es in Berlin-Neukölln eine WG-Durchsuchung durch deutsche Beamte – mutmaßlich an der Meldeanschrift von Tobias E. (mehr zu ihm hier).
Die Überschrift des folgenden Rechercheartikels von Ein Prozent (v. 15.2.2023) war nicht überzogen:
Orban jagt die „Hammerbande“!
Die deutschsprachige Budapester Zeitung (v. 14.2.) berichtet über diese Jagd:
„Die Bande hat nach unseren Informationen vier Angriffe in Budapest zu verantworten“, teilte der Leiter des Ermittlerteams, Béla Nyerges von der Budapester Polizei (BRFK) mit. Unter den insgesamt acht (!) Opfern gibt es mehrere Schwerverletzte. Die Polizei versuchte, Zusammenhänge zwischen den einzelnen Attacken herzustellen.
Das gelang ihr in der Folge in einem beispiellosen Tempo.
In Ungarn riß die Empörung nicht ab. Neben Orbán-nahen Medien und Politikern greift insbesondere die rechte Opposition die Antifa-Problematik auf.
Unser StGB definiert Terrorismus als eine Straftat, bei der organisierte gewalttätige Handlungen zum Zwecke der Einschüchterung der Bevölkerung vorgenommen werden. Würde die Antifa auf die Verbotsliste gesetzt, dürften ihre ausländischen Mitglieder nicht nach Ungarn einreisen.
Auch aufgrund dieses politischen Klimas in Ungarn, der rasch erfolgten Festnahmen und der offenen Fahndung nach flüchtigen deutschen Tätern ist die linke Szene in der BRD in Aufruhr. Aber sie übt sich einmal mehr in Geschlossenheit.
Die überregionale Antifa-Kampagne »Wir sind alle LinX«, die sich als Aktion »gegen die Kriminalisierung von Antifaschismus« versteht und Freiheit für Lina E. und Co. fordert, twitterte dementsprechend:
Ob wahr oder nicht: Wir stehen hinter den Gefangenen in Ungarn und fordern die sofortige Freilassung aller Antifaschist:innen!
Zu den Unterzeichnern und damit Unterstützern der Kampagne zählen übrigens neben zahllosen Antifa-Gruppen, der Linkspartei, Hausbesetzern und linksextremen Fußballfangruppen auch akademische Strukturen wie beispielsweise der Fachschaftsrat der Philosophischen Fakultät I der MLU Halle-Wittenberg oder auch auch kommunal geförderte Jugendclubs wie das AJZ Chemnitz e.V.
Keine Überraschung mehr ist es angesichts dieses »breiten Bündnisses« von bürgerlichen Linksgrünen bis zu Antifas, daß auch »Rechtsextremismusexperten« die Soli-Liste unterzeichneten, darunter der unvermeidliche Volkmar Wölk aus Sachsen.
Zwei Dinge gilt es sich diesbezüglich zu vergegenwärtigen:
I. Wenn Linke aller Couleur selbst ihre potenziellen Totschläger nach außen hin geschlossen verteidigen (weil es eben »ihre Leute« seien und »Antifaschismus Handarbeit bleibt«), sollten Rechte aller Couleur dem zwar natürlich nicht gleichtun und nicht selbst ebenfalls zur Gewaltenthemmung neigen.
Aber sie sollten doch allmählich darüber nachdenken, ob man es sich 2023 leisten kann, reuevoll und devot einer selbstschwächenden »Distanzeritis« zu frönen, die bereits dann aktiviert wird (siehe Die Partei und ihr Vorfeld, Causa Zentrum Automobil etc.), wenn ein bestimmter Akteur vor Jahrzehnten Kontaktschulddelikte begangen haben soll u. dgl. mehr.
II. Ohne starke Gegenöffentlichkeit bringt man keine Aufklärungskampagne ins Rollen. Gewiß: Daß Bild und die innovativen Reichelt-Medien über die linke Gewaltwelle berichteten, ist wichtig. Aber ohne begleitende und zum Teil vorhergehende (!) tief schürfende Recherchen durch die Mannschaft von Ein Prozent hätte die Aufmerksamkeitsschwelle nicht in dieser Form überwunden werden können.
Diese Form der Exklusivrecherchen wird oft unterschätzt. Während links der Mitte ein Heer von alimentierten Watchblogs, Antifa-Journalisten und GEZ-Apparatschiks den Kampf gegen rechts Tag für Tag betreiben kann, fehlen rechts der Mitte oftmals jedwede Mittel zur Analyse linksextremer Gewaltzusammenhänge und ihrer »seriösen« Helfershelfer und Stichwortgeber.
Das gilt es zu ändern – wirklich jeder kann sein Scherflein beitragen.
Nach den brutalen Antifa Angriffen in Budapest wurden zwei Deutsche festgenommen, mehrere Linksextreme sind noch auf der Flucht. Warum berichten ARD und ZDF nicht darüber? #ReformOerr #OERRBlog pic.twitter.com/0tM8bx6qBs
— ÖRR Blog. (@OERRBlog) February 15, 2023
martinrharrell5gmailm
Also wieviele deutsche antifanren sind jetzt in ungarn in polizei-gewahrsein bzw verhaftet? Das wuesste ich schon gern genau.
Und wenn die zu 10 jahren knast verurteilt werden, was ja moeglich ist, dreht die brd durch