Trump und die Konservative Konspiration – Absturzprotokoll 06

Die Schüsse auf Donald Trump in der vergangenen Nacht unserer Zeit hat man längst um die ganze Welt gehört.

Nils Wegner

Nils Wegner ist studierter Historiker, lektorierte 2015–2017 bei Antaios, IfS und Sezession und arbeitet als Übersetzer.

Das ent­stan­de­ne viel­fäl­ti­ge Echo bewegt sich bis­lang ganz im erwart­ba­ren Rah­men: Von Sei­ten der Main­stream­m­e­di­en übt(e) man sich in Ver­harm­lo­sung (»Donald Trump nach lau­ten Geräu­schen im Publi­kum von Secret Ser­vice von der Büh­ne eskor­tiert« – so etwa AP, nach­dem sogar bereits offi­zi­el­le Pho­tos des getö­te­ten Angrei­fers in Umlauf waren) bis Schuld­um­kehr (Trump sei selbst schuld an der auf­ge­heiz­ten Atmo­sphä­re, die so etwas mög­lich mache, wie bei CBS zu hören war; sein Auf­ruf »Fight!« sei das Gegen­teil von der Beru­hi­gung, die man jetzt so drin­gend brau­che, und stif­te zur Gewalt an, so die Exper­ti­se von CNN).

Ein namen­lo­ser Kom­men­ta­tor bei Xit­ter merk­te an, es feh­le nicht viel zu der Schlag­zei­le »Trump ver­sagt bei Selbst­mord­ver­such in Penn­syl­va­nia« – das ist fast schon nicht mehr lus­tig, weil es nur wenig über­trie­ben ist. Davon, daß alles nur ein Wahl­kampf­ma­nö­ver Trumps gewe­sen sei, war selbst­ver­ständ­lich fast schon zual­ler­erst die Rede.

Genau­so erwart­bar sind indes auch die Reak­tio­nen der … sagen wir mal … »all­ge­mei­nen Oppo­si­ti­on« aus­ge­fal­len. Sie ent­spre­chen tat­säch­lich sehr den Auto­ma­tis­men, die wir bereits bei der »Nord-Stream«-Affäre vor­ge­fun­den haben. Man­che sehen einen von aller­höchs­ter Stel­le ange­ord­ne­ten Hit job am Werk und beru­fen sich dabei auf ein wohl kurz vor der Tat ent­stan­de­nes Zitat Joe Bidens, man müs­se Trump nun end­lich »ins Faden­kreuz nehmen«.

Ande­re haben mit Hil­fe der beim Umgang mit dem Ukrai­ne-Krieg gewon­ne­nen OSINT-Erfah­rung längst aus Satel­li­ten­bil­dern und den online kur­sie­ren­den Live­vi­de­os vom Gesche­hen extra­po­liert, daß der Secret Ser­vice in den Mord­ver­such ein­ge­spannt gewe­sen sein müs­se, weil dies die ein­zi­ge Erklä­rung für die Ver­nach­läs­si­gung des ein­zi­gen offen­sicht­li­chen poten­ti­el­len Scharf­schüt­zen­stand­orts in der Nähe des Ver­an­stal­tungs­orts sei.

Wie­der ande­re – und zumin­dest die­sen ist wohl zuzu­stim­men – stel­len lapi­dar fest: »Ob man Trump nun mag oder nicht, spä­tes­tens jetzt ist klar, daß er die Wahl gewin­nen wird.« Ob Poli­ti­ker oder sons­ti­ge Per­sön­lich­keit des öffent­li­chen Lebens: Wer einen Anschlags­ver­such über­lebt, kann danach erfah­rungs­ge­mäß eine Sym­pa­thie­spit­ze für sich ver­bu­chen. Das gilt ins­be­son­de­re bei vor­he­ri­ger Umstrit­ten­heit; Para­de­bei­spiel in den USA ist das geschei­ter­te Atten­tat auf Roo­se­velt unmit­tel­bar vor des­sen Amts­an­tritt 1933.

Dabei hilft es sehr, nicht dem immer noch vor­han­de­nen Trump-Mes­sia­nis­mus ver­fal­len zu sein. Denn ein kri­ti­scher Beob­ach­ter soll­te in all dem Rum­mel kei­nes­falls aus den Augen ver­lie­ren, die auch bei »Nord Stream« zen­tra­le Fra­ge zu stel­len: Cui bono? Und hier kommt man nicht um die bemer­kens­wer­te Fest­stel­lung her­um, daß der zen­tra­le, wenn nicht gar ein­zi­ge ech­te Nutz­nie­ßer eines Mor­des an Donald Trump das Estab­lish­ment sei­ner eige­nen Par­tei gewe­sen wäre.

Es wäre müßig, hier all die längst bekann­ten Ärger­nis­se noch­mals im Detail zu erör­tern. Fest steht, daß Trump die 2015 ff. inner­halb wie außer­halb der USA von rechts auf ihn fokus­sier­ten Hoff­nun­gen in kei­ner Wei­se erfüllt hat.

Ob er dazu nicht wil­lens oder nicht in der Lage war, ist voll­kom­men nach­ran­gig. Fest steht aller­dings auch, daß Trump durch sei­nen dama­li­gen Wahl­kampf und natür­lich auch sei­ne letzt­end­li­che Wahl zum Prä­si­den­ten das deut­lichs­te Sym­ptom für die Krank­heit zum Tode der Repu­bli­ka­ni­schen Par­tei in den USA gewor­den ist. Die gera­de­zu tita­ni­schen Bemü­hun­gen der grei­sen­haf­ten Par­tei­eli­ten, ver­kör­pert im Joe Biden in Sachen geis­ti­gen Ver­falls in nichts nach­ste­hen­den Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den im Senat Mitch McCon­nell, Trumps oft kurz­schluß­ar­tig getrof­fe­ne poli­ti­sche Ent­schei­dun­gen ein­zu­he­gen und not­falls ins Lee­re umzu­lei­ten, spre­chen für sich.

Donald Trump war damals und ist heu­te kein Stra­te­ge, kein seit Jahr­zehn­ten an der Welt­herr­schaft fei­len­der James-Bond-Böse­wicht, auch wenn ihn die Medi­en auf bei­den Sei­ten noch immer gern so dar­stel­len. Er ist vor allem ande­ren ein Enter­tai­ner, und sucht man danach, las­sen sich tat­säch­lich bemer­kens­wert vie­le Par­al­le­len zwi­schen sei­nem »Poli­tik­stil« und den unge­schrie­be­nen Geschäfts­re­geln des ame­ri­ka­ni­schen Pro­fi-Wrest­ling fin­den. Die­se Inkom­pa­ti­bi­li­tät zum gewohn­ten US-Polit­ap­pa­rat (dem auf­grund sei­ner Form­lo­sig­keit und Sog­wir­kung soge­nann­ten Blob) hat ihn wenn schon nicht zu einem Revo­lu­tio­när, so doch zu einem Unru­he­stif­ter gemacht, einer Wild card.

Eine sol­che Unru­he soll kein zwei­tes Mal ent­ste­hen, weil sie Gift für mili­tä­ri­sche und wirt­schaft­li­che Aben­teu­er in der wei­ten Welt ist. Im Wett­be­werb um die repu­bli­ka­ni­sche Kan­di­da­tur zur Prä­si­dent­schafts­wahl stan­den des­halb ver­schie­de­ne Krea­tu­ren des repu­bli­ka­ni­schen Par­tei­ap­pa­rats, die ein­zel­ne kon­tro­ver­se Aspek­te der Trump-Per­so­na in abge­wan­del­ter Form zu ihrem jewei­li­gen Spe­zi­al­the­ma machten.

Das reich­te von Flo­ri­das Gou­ver­neur und Anti-Woke-Kreuz­züg­ler Ron DeS­an­tis, einer Aus­ge­burt des Mili­tä­risch-Indus­tri­el­len Kom­ple­xes (MIC), bis hin zum gezielt als »Mil­len­ni­al-Trump« auf­ge­bau­ten Nach­wuchs­in­ves­tor Vivek Ramas­wa­my, der völ­lig abhän­gig von der rechts­li­ber­tä­ren selbst­er­nann­ten Pay­Pal Mafia rund um den mil­li­ar­den­schwe­ren IT-Tita­nen Peter Thiel ist.

Die Auf­ga­be all die­ser Gegen­kan­di­da­ten war es, Trump einer­seits zu unter­mi­nie­ren und ande­rer­seits zu erset­zen. Geschei­tert sind sie letzt­lich nur des­halb, weil Trump viel eher als ein Sym­bol als ein Poli­ti­ker dasteht und gewählt wird.

Wäre Trump nun dem Anschlag in Penn­syl­va­nia zum Opfer gefal­len, hät­te die Repu­bli­ka­ni­sche Par­tei bin­nen kür­zes­ter Zeit einen Nach­fol­ge­kan­di­da­ten fin­den müs­sen. Es ist mit an Sicher­heit gren­zen­der Wahr­schein­lich­keit davon aus­zu­ge­hen, daß dies die aus­sichts­reichs­te Gegen­kan­di­da­tin Nima­ra­ta »Nik­ki« Haley gewor­den wäre – eine regel­recht kari­ka­tur­haf­te Neo­kon­ser­va­ti­ve und Favo­ri­tin der US-Ban­kiers­netz­wer­ke. Bei der erwart­ba­ren Abwahl des seit dem geskrip­te­ten TV-Duell gegen Trump nun end­lich unwi­der­ruf­lich vor der Welt­öf­fent­lich­keit als geis­tig zer­setz­ter Greis ent­hüll­ten Joe Biden hät­te die so zur »tra­gi­schen« Kan­di­da­tin auf­ge­stie­ge­ne Haley dann nach außen wie nach innen den alten repu­bli­ka­ni­schen Moloch neu sta­bi­li­sie­ren können:

  • nach außen hin durch die Inten­si­vie­rung der Waf­fen­brü­der­schaft mit Isra­el, für die sie sich bereits unzäh­li­ge Male stark­ge­macht hat und die sie als erklär­te Fein­din des ira­ni­schen Regimes ohne viel Feder­le­sens wei­ter eska­lie­ren könnte,
  • vor allem aber nach innen hin durch die Bedie­nung der heu­ti­gen For­men jener alten neo­kon­ser­va­ti­ven Netz­wer­ke, die unter Rea­gan ihre größ­te Macht­fül­le hat­ten, unter Bush jun. mit den Inter­ven­tio­nen im Nahen Osten noch ein­mal voll­ende­te Tat­sa­chen zu schaf­fen such­ten und sich schließ­lich einen natio­nal­po­pu­lis­ti­schen Tarn­an­strich gaben, um unter Trump zu neu­er Blü­te zu gelangen.

Zu den letz­te­ren zählt heu­te an aller­ers­ter Stel­le das der Leh­re Leo Strauss’ ver­schrie­be­ne Cla­re­mont Insti­tu­te, das sei­ne Ver­trau­ens­per­so­nen in aus­nahms­los allen der­zeit auch nur ansatz­wei­se inter­es­san­ten rech­ten Orga­ni­sa­ti­ons- und Medi­en­pro­jek­ten hat sowie aus­ge­wähl­te Ein­zel­fi­gu­ren stra­te­gisch »pusht«, an her­aus­ra­gen­der Stel­le den rumä­ni­schen Poli­to­lo­gen Cos­tin Ala­ma­riu ali­as »Bron­ze Age Pervert«.

Dazu gehört aber auch das in den letz­ten Tagen sehr medi­en­prä­sen­te »Pro­ject 2025« (wel­ches die­ses »Absturz­pro­to­koll« ursprüng­lich hät­te demon­tie­ren sol­len): vor­der­grün­dig eine Art kon­ser­va­ti­ver Per­so­nal­pool, um bei einer neu­er­li­chen Trump-Prä­si­dent­schaft die erwart­ba­re Gefahr einer feind­se­li­gen und sub­ver­si­ven Ver­wal­tung zurück­zu­drän­gen – von den libe­ra­len Medi­en als eine Abriß­bir­ne der ame­ri­ka­ni­schen »Demo­kra­tie« und Vor­trupp dik­ta­to­ri­scher Maß­nah­men hin­ge­stellt – unterm Strich ein Vor­pre­schen der orga­ni­sa­to­ri­schen Dino­sau­ri­er des alten, schlech­ten Con­ser­va­ti­ve move­ment, um sich um einen schwer beherrsch­ba­ren Prä­si­den­ten her­um nun end­lich wirk­lich die Zugän­ge zur Macht zu sichern.

Dar­über kann noch viel geschrie­ben wer­den; eini­ges habe ich in mei­ner Abur­tei­lung der soge­nann­ten »Neo­re­ak­ti­on« im Rah­men der Geschich­te der nicht par­tei­för­mi­gen US-Rech­ten bereits dargelegt.

Je mehr man dar­über nach­denkt, des­to mehr glei­chen sich die Phä­no­me­ne der »Nord-Stream«-Zerstörung und des miß­glück­ten Anschlags auf Trump: In bei­den Fäl­len kommt man über ein­fach Nütz­lich­keits­er­wä­gun­gen schnell zu sehr fol­gen­rei­chen Schluß­fol­ge­run­gen. In bei­den Fäl­len igno­rie­ren die eta­blier­ten Medi­en und gesell­schaft­li­chen Sprech­pup­pen dies gänz­lich und erge­hen sich unbe­ein­druckt in abwe­gi­gen Spe­ku­la­tio­nen und »Was-wir-bislang-wissen«-Geseier.

Und in bei­den Fäl­len, so stel­le ich jetzt in den Raum, wird nach allen­falls ober­fläch­li­chen Ermitt­lun­gen schnell Gras über die Tat an sich wach­sen und die­se nach einer Wei­le nur noch als »Mys­te­ri­um« in Click­bait-Arti­keln und Vlog­ger-Ana­ly­sen gehan­delt wer­den (wer glaubt, dies sei bei einem Atten­tat auf einen US-Prä­si­den­ten unmög­lich, der den­ke nicht nur an Ken­ne­dy, son­dern auch an Lincoln).

Nils Wegner

Nils Wegner ist studierter Historiker, lektorierte 2015–2017 bei Antaios, IfS und Sezession und arbeitet als Übersetzer.

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Kommentare (32)

Le Chasseur

14. Juli 2024 22:32

"Andere haben (...) extrapoliert, daß der Secret Service in den Mordversuch eingespannt gewesen sein müsse, weil dies die einzige Erklärung für die Vernachlässigung des einzigen offensichtlichen potentiellen Scharfschützenstandorts in der Nähe des Veranstaltungsorts sei."
Man sollte schon noch erwähnen, dass mehrere Besucher Minuten, bevor die ersten Schüsse fielen, Sicherheitsleute darauf aufmerksam gemacht hatten, dass sich auf dem Dach des Gebäudes ein Mann mit einem Gewehr befindet.
https://www.youtube.com/watch?v=cG0qPDCWE9w
https://www.youtube.com/shorts/qK0m43_Xap4?feature=share

Laurenz

14. Juli 2024 23:46

@NW ... natürlich gab es Ungereimtheiten bei dem Attentat. Aber Debatten um eine Inszenierung bringen uns nicht weiter. Die nicht erfüllten (historischen) Erwartungshaltungen an Trump, die Sie benennen, kann man als typisch rechte Planlosigkeit & Inkompetenz abhaken. Wahre Rechte haben schon so lange nichts mehr mit der Macht zu tun, so daß sie nicht mehr wissen, wie diese funktioniert. Auch ein Präsident kann sich nicht mit jedem anlegen. Hier zeigt sich der eklatante Unterschied zwischen Sonntagswunschkonzert & dem Machbaren. Hier für Sie ein Artikel, der sich ganz anders, als Ihrer, liest.  https://www.zerohedge.com/markets/fearless Um mehr Distanz zum politischen Spektakel in den USA & mehr Zugang zur Funktionsweise der politischen USA zu erlangen, empfehle ich die letzten beiden spiel-theoretischen Videos von Prof. Dr. Rieck. Die sind, eigentlich wie immer, nüchtern & plausibel, kurieren Erwartungen & damit Enttäuschungen. https://youtu.be/y7itzY4wHvQ & https://youtu.be/AxlTScXBp1U

Umlautkombinat

15. Juli 2024 08:03

> @Laurenz: ein Artikel, der sich ganz anders, als Ihrer, liest.
 
Den hatte ich auch sofort im Sinn, als ich das hier zu mir nahm.
 
> Gescheitert sind sie letztlich nur deshalb, weil Trump viel eher als ein Symbol als ein Politiker dasteht und gewählt wird.
 
Hier fehlt jetzt nur noch ein zweites "nur" an Stelle des "viel eher". Dabei zeigt das den Kern, naemlich die Unverwechselbarkeit Trumps. Im Biergarten gestern sagte einer meiner Freunde: "Der ist schon ein Verkaeufer mit seiner Faust nach oben." Das ist ein typischer Reflex, dieser sofortige Versuch des Einordnens ins Gewoehnliche und vermeintlich Objektive. Man ist ja ein denkender "vernuenftiger" Mensch. Dabei kann man eine solche Situation auch mit guten PR-Reflexen wie denen von Trump nicht einfach spielen. Hier zeigt sich Persoenlichkeit.
Worauf der o.g. ZH-Artikel abhebt, Trump ist getrieben. M.E. in noch viel positiverer Form als dort geschrieben (wobei eine diesbezuegliche Achtung durchschimmert). Trump ist ein Individuum in der Weltgeschichte. Und das ist einfach Klasse und Gift fuer alle Kollektivisten und auch kleinteiligen Rechner, ob links oder rechts. Es entzieht sich ihrem Horizont. Und Trump war immer ein solches Individuum. Das schaelt sich jetzt weiter heraus.

Karl Otto

15. Juli 2024 08:38

Ich warne vor dieser Cui-bono?-Denkweise, sie führt i.d.R. zu nichts.

dojon86

15. Juli 2024 08:42

Trump hin, Trump her. Sollte es ihm gelingen, den slawischen Bruderkrleg zu beenden oder zumindest einschlafen zu lassen (eine Art Neuauflage des kalten Krieges) dann wäre ich mit seiner Präsidentschaft, die mir jetzt wahrscheinlich erscheint, völlig glücklich. Im übrigen bin ich der Meinung, dass von allen existierenden  Machtblöcken die Angelsachsen uns kulturell am ähnlichsten sind. Trotzdem brauchen die Europäer die multipolare Weltordnung, weil nur die gibt uns zumindest theoretisch die Möglichkeit, uns gegen den offensichtlichen Plan der US Neocons, Europa in ein multikulturelles Shithole zu verwandeln, zu wehren, in dem dann wahrscheinlich eine Karikatur der für den Export geschaffenen angelsächsischen Slum Kultur das einzig Verbindende sein wird. Freilich, große Hoffnung, dass hier noch Entscheidendes die Fahrtrichtung ändern könnte, habe ich nicht.

das kapital

15. Juli 2024 09:17

De Santis aus Florida könnte Biden auch besiegen. Der regiert seit 6 Jahren erfolgreich Florida. /// Es ist schon schräg, dass der Secret Service zulässt, dass da jemand von einem Dach aus rumballert. Das hätte der durchschnittlich begabte Amateur besser hingekriegt, sowas zu verhindern. Für Profis ist das einfach unsäglich schlecht. Ein "hit job" war das nicht. Man kann aber doch schon mal ein bisschen zuschauen, wie gut die Amateure sind. Das erspart dann ggf. den Einsatz von Profis. Amtsübergabe Januar 2025. Dann fliegen ein paar von den Amateuren im Secret Service raus.

Waldgaenger aus Schwaben

15. Juli 2024 09:31

Was ein aufrechter Rechter ist, der lässt sich sein USA-Feindbild doch nicht von einem Trump nehmen, der sich außenpolitisch zurücknehmen will, und von anderen Ländern fordert, sich selbst um ihre Verteidigung zu kümmern. Der sein eigenes Heimatland gegen Migration sichern will, den Schutz des ungeborenen Lebens verbessern will und für Wohlstand durch mehr jobs (d.h. Arbeiten für den Lebensunterhalt) sorgen will. 

das kapital

15. Juli 2024 09:41

Kleines anonymes Gerücht extra. Falls es sich bestätigen sollte, wird vor Trumps Amtsübernahme aufgeräumt. Falls es eine Lüge ist, müssen wir ja nicht drauf reinfallen und das lässt sich im Laufe der nächsten Tage klären und aufklären.Die Scharfschützen hätten ihn im Visier gehabt, den Attentäter. Das beruhigt. Dann hätte der Secret Service bei seiner Aufstellung nicht komplett versagt. Die Freigabe von Schüssen sei untersagt worden. Dann wäre zu klären durch wen und warum. Dann haben nicht alle versagt, sondern nur einer.

das kapital

15. Juli 2024 09:51

@ Waldgänger Die USA hat (auch) tolle Leute (z.B. Noam Chomsky, den ich trotz links bewundere) und sie ist (auch) ein tolles leistungsfähiges Land. Die USA sind nicht ganz und gar Feindbild. Bis 1990 war es erforderlich, Kompromisse mit einem Land einzugehen, dass eben nicht nur "Land of the free" ist, sondern auch für grenzenlosen Machtmissbrauch steht. Die Gegenmacht ist 1990 weggefallen, aber der Machtmissbrauch ist geblieben und kanibalisiert jetzt, z.B. mit der Nordstreamsprengung die eigene Kolonien in Europa. Das ist nicht "den Amerikanern" insgesamt zuzuschreiben, aber den Strukturen und Organisationen, die auch sie nicht gewählt haben, und die dennoch sie und uns ausplündern , malträtieren und beherrschen. /// Ja, wir müssen uns selbst verteidigen. Aber nicht nur gegen Russland, das seit 1964 z.B. PCK Schwedt verlässlich und bezahlbar mit Rohöl versorgt hat, sondern auch gegen den transatlantischen Machtmissbrauch der USA, die davon profitieren wollen uns in ewiger Feindschaft mit Russland gefangen zu halten.

Adler und Drache

15. Juli 2024 09:52

Würde es die Chance auf deutsche Souveränität vergrößern, wenn Trump abermals Präsident würde? Aber selbst wenn dieser Fall einträte - es wäre ja niemand da, der die Chance auch nutzen würde ... 

RMH

15. Juli 2024 10:36

"Ich warne vor dieser Cui-bono?-Denkweise, sie führt i.d.R. zu nichts." (Karl Otto)
Dem kann ich mich nur anschließen. Aktuell kann man damit alles und nichts irgendwie begründen oder seiner Phantasie schlicht freien Lauf geben. Die Fakten klären sich erst noch, Trump wird bereits in eine Reihe mit F.D. Roosevelt & sogar Kennedy gestellt & während über das Attentat auf Roosevelt mittlerweile tatsächlich Gras gewachsen war, so war es das bei der Kennedy-Sache nicht (Der Kennedy-Fall einschließlich der weiteren Schicksale der Familienmitglieder sind quasi Ur-Mythen neuerer Verschwörungstheorien im 20ten & 21ten Jhdt. überhaupt geworden). Wenn die Wahlen in 2 Wochen wären, wäre die Messe wohl gelesen, aber so sind es doch noch über 3,5 Monate bis zur Wahl & es wird entscheidend darauf ankommen, wen jetzt die Demokraten am Ende ins Rennen schicken. Der Austausch Bidens mit K. Harris wird es nicht mehr retten, evtl. wird M. Obama jetzt doch schon aufgestellt (wilde Spekulation meinerseits). Auf jeden Fall wird das Attentat bis zum 5.11.2024 stets präsent sein & da wird kein Gras anwachsen können. Das Foto des blutenden Trump mit der Faust nach oben gesterckt ist bereits jetzt ikonisch & wird bis zum 5.11.2024 vom Team Trump als eines der Haupt-Fotos überhaupt verwendet werden. Schauen wir am 07.11.2024 uns diesen Artikel also noch einmal an.

FraAimerich

15. Juli 2024 10:44

@Laurenz: "Hier für Sie ein Artikel, der sich ganz anders, als Ihrer, liest."
In der Tat, liest sich für mich im Vergleich zu Wegners sachlicher Einordnung nebst Hintergrundverweisen wie beliebiges Stammtischgelaber. In deutschen Biergärten wird sich entsprechend Merz statt Scholz/Habeck und Co schöngesoffen.
@Karl-Otto: "Cui-bono?-Denkweise ... führt i.d.R. zu nichts"
Bei fast allen der hier zuletzt erörterten Themen jedenfalls offenbar zu nichts, was Ihnen gefallen könnte.
@Waldgaenger: "Was ein aufrechter Rechter ist, der lässt sich sein USA-Feindbild doch nicht von einem Trump nehmen"
Ein Satz für die Ewigkeit. Aber welche Spielart des Anti-Amerikanismus sehen Sie hier eigentlich gerade bedient - und von wem? 

Artabanus

15. Juli 2024 10:45

Es lässt sich trefflich spekulieren, was wohl passiert wäre wenn der Attentäter Trump tödlich getroffen hätte. Profiteure hätte es sicher auch auf Seite der Demokratenpartei gegeben. Eventuell hätte man sogar den inzwischen in Ungnade gefallenen Biden loswerden können, z.B. durch Verschiebung der Wahl und Wiederholung der Primaries bei beiden Parteien.
Was feststeht ist, dass der Secret Service mit dem Einschreiten abgewartet hat bis nachdem der Attentäter seine Schüsse abgefeuert hatte. Eine Absicht lässt sich leicht plausibel verneinen, aber an Zufall sollte man nicht glauben. 

Maiordomus

15. Juli 2024 10:52

 Selber ging ich schon bei der 1. Wahl Trumps davon aus, dass Trump weder eine konsistente Strategie hat noch von altkonservativen Prinzipien geleitet ist, wie 1964 der jüdische Osteuropäer Goldwater, dem man damals vorwarf, einen Weltenbrand auslösen zu wollen. Dabei war seine Strategie des Sieges im Kalten Krieg lediglich das, was Reagan dann mit Gorbatschow durchsetzte. Diese Orientierung wäre heute nicht mehr das Gegebene und Notwendige. Aber erst recht scheint Trump nicht in der Ideologie der Neocons verhaftet, was Wegner richtig andeutet, die Trump ebenfalls nicht über den Weg trauen und ihn als unzuverlässig einschätzen. Das vergleichsweise Gute an ihm scheint eine gewisse Unberechenbarkeit zu sein, und dass er gewiss nicht von der missionarischen Dogmatik sog. "westlicher Werte" angeleitet zu sein scheint,  nicht einen Hauch von "woke"-Ideologie verströmt. Ihm wäre Abzug der US-Truppen aus Deutschland zuzutrauen, obwohl wahrscheinlich die Interessen der Waffen-Lobby, nicht eine politische Ideologie, dies verhindern würden. Natürlich wäre es falsch, auf "Trump" Hoffnungen zu setzen. Es muss genügen, dass er das Weltbild der westlichen Weltmeinung eher verachtet als teilt, mit einiger Sicherheit keines der linken Schein-Ideale anbetet. So weit er tolerant ist oder auch intolerant, gewiss nicht aus ideologischen Gründen, was auf die Politik eine entlastende Wirkung ausübt. Seine Ukraine-Politik wird "ergebnisoffen" sein, also auch keine Illusionen.     

Le Chasseur

15. Juli 2024 11:14

Noch ein Video, das zeigt, dass der Attentäter schon früh entdeckt wurde: https://t.me/DDGeopolitics/116389
@das kapital"Kleines anonymes Gerücht extra. Falls es sich bestätigen sollte, wird vor Trumps Amtsübernahme aufgeräumt."
Ich denke, man kann davon ausgehen, dass es sich um einen Fake handelt.
@Adler u. Drache"Würde es die Chance auf deutsche Souveränität vergrößern, wenn Trump abermals Präsident würde?"
Trump wollte zumindest mal die Besatzungstruppen reduzieren: https://www.handelsblatt.com/politik/international/us-militaer-biden-stoppt-von-trump-angeordneten-truppenabzug-aus-deutschland/26885580.html
Momentan vollzieht sich das Gegenteil.
 

das kapital

15. Juli 2024 11:16

@ Maiordomus Erst werden die Interessen definiert, dann wird geschaut, mit welcher Langfriststrategie, welchen Leuten und welchen Ideologien sich diese Interessen durchsetzen lassen. Am Besten mit einer Metapolitik, die parteiüber-greifend wirkt und in den Kolonien jederzeit mehrheitsfähig ist. Hier ist ja an vielen Stellen von einer eigenständigen nationalen Megapolitik die Rede. Ich bin mir nicht immer ganz sicher, ob immer verstanden ist, wie erfolgreich die us-amerikanische Megametapolitik ist und wirkt. Sie wirkt eben weltweit. Wenn eine blaue Partei in D irgendwo regiert, ändert das nicht viel. Denn ein blauer Landesfürst wäre der us-amerikanischen Megametapolitik ausgesetzt, die im Bund, in der EU, in der NATO, in der UN, in der WHO, in den anderen Ländern Europas, in der EZB, in 15 anderen Bundesländern und teilweise sogar in den Landkreisen, Städten und Gemeinden ausgeübt wird. Siehe Essen. CDU-Bürgermeister versucht, Parteitag zu verhindern. Siehe Nordstreamsprengung auf dem Gebiet unsere EU "Partner" Schweden und Dänemark. Sie Beweismittelunterdrückung durch Schweden und keinerlei Aufklärung durch irgendwen. Die Sprengung ist erfolgreiche Metapolitik zur Festigung des wirtschaftlichen Erfolgs von Transatlantik.

das kapital

15. Juli 2024 11:23

Wenn sich transatlantische Turboegoisten mal das Ziel setzen möchten: Deutschland ist politisch zu wichtig. Das haben die wegen ihrer historischen Schuld gar nicht verdient. Die sind auch wirtschaftlich viel zu stark und viel zu erfolgreich. Die sind stärker als Frankreich oder England, die "Siegermächte". Das geht ja gar nicht, was können wir denn da tun ? Und wie nützt uns Amis das wirtschaftspolitisch am meisten ? Und wie stellen wir das unauffällig an, Deutschland systematisch zu zerstören, dann könnte ja dabei genau die Politik herauskommen, die schon seit 1990 zum Schaden unseres Landes von unseren eigenen Politikern gefahren worden ist, um zu verhindern, dass ein mit Mitteldeutschland wiedervereinigtes Deutschland auch politisch an Bedeutung gewinnt. /// Europäische Union. Prima. Ein Verwaltungsapparat, den kein Bürger mehr verstehen und kontrollieren kann, der aber die gesamte Politik in den EU Staaten dominiert und jeden einzelnen Bürger. EZB na klar. Weg mit der D-Mark, her mit dem Esperantogeld. Möglichst viele kaputte Währungen und Ländern in die EU Zone bringen wie Griechenland, um Deutschland dauerhaft auszubluten. Und damit nicht genug.

das kapital

15. Juli 2024 11:33

Eine Langfriststrategie zur Vernichtung der viel zu erfolgreichen deutschen Industrie müsste auch noch her. Schröder beseitigt die "Deutschland AG" also die Überkreuzverflechtungen der deutschen Banken, Versicherungen und Industrien. Und gleichzeitig wird getrommelt gegen das Nutzgas CO² ohne das auf dieser Erde kein Leben möglich wäre. Trittin fängt 1998 an mit der Energiewende ins Nichts, kostet ja nur eine Kugel Eis. Merkel macht von 2005 bis 2021 so weiter. Und dann kommt mit dem Ende der Atomkraft der Geniestreich. In der Ukraine stirbt kein einziger us-amerikanischer Soldat. Und Deutschland machen wir auch ganz ohne Panzer in einem hybriden Krieg den Garaus. Nun ja, ein bisschen Nord-streamsprengung darf schon sein. Ein bisschen Russlandboykott und Sanktionen. Klimakleber,die das Brandenburger Tor zerstören und die ganz normale Arbeit verhindern gehen auch noch. Und ein Inflation Reduction Act, damit die Industrie auch in die richtige Richtung flieht, in Richtung USA. /// Jeder leistet seinen Beitrag, auch Pfizer, von der Leyen und Biontech. Die Virus Forschung lagern wir einfach nach China in unsichere Labors aus, da hat dann jeder was davon. Und Lockdowns werden Deutschland schon endgültig den Hals brechen. Diese Drecksnazis haben eh nchts besseres verdient, meinen Larry und George.

Liselotte

15. Juli 2024 11:56

Danke für die Erwähnung einiger Hintergründe zur Republikanischen Partei in den USA, denn über die wird ja viel weniger berichtet als über die Demokraten. - (Weitere) Attentate auf Trump waren ja erwartet worden, er hatte wohl einen unglaublichen Schutzengel, im Moment des Schusses gerade seinen Kopf wegzubewegen, so daß nur das Ohr getroffen wurde. - Das Problem, wenn man von außen kommt, ist, daß man innerhalb des Apparats keine zuverlässigen Leute hat. Das läßt sich kaum beheben, von daher erwarte ich auch von Trump nicht allzuviel Änderungsmöglichkeiten. - Orban hat sich bereits mit Trump getroffen. Möglicherweise kann sich über diese Schiene noch was ändern. - Ansonsten steht der eigentliche stets sehr lange Wahlkampf in den USA noch bevor, da können noch einige Knalleffekte auftreten.

Gracchus

15. Juli 2024 13:05

Die geschilderten Hintergründe zu den Republikanern sind interessant.
Der Vergleich mit North Stream hinkt etwas. Bei North Stream ist klar, dass es sich bei den Tätern nur um professionelle, sehr wahrscheinlich staatliche oder staatlich unterstützte Akteure handeln kann. Hier kennt man den Täter, einen milchgesichtigen Nerd. Wer sollte so jemanden beauftragt haben? Daher läuft die cui bono-Frage ins Leere oder muss modifiziert werden; wer hätte es verhindern können, hat es aber nicht?
Wie @Artabanus richtig schreibt, hätten auch die Demokraten von einem erfolgreichen Attentat profitieren können. 
"Symbolpolitik" sollte man nicht unterschätzen. Trump zeigt eisernen Willen; mischt die Verhältnisse auf - wäre er nur ein lahmer Gaul, wäre die Frage, wer ein Interesse an seinem Tod haben könnte, weitgehend überflüssig.
 

ofeliaa

15. Juli 2024 13:18

Es ist eigentlich rein faktisch gesehen völlig egal, ob dieser Mann jetzt angeschossen wurde oder nicht. Das Wichtige daran ist, dass man bemerken muss, dass der Hass auf Politiker immer weiter zunimmt. Wer soll es am Ende noch machen? - frage ich mich oft. Wir brauchen Politiker - ob uns deren Meinung und Handhabe des politischen Geschehens passt oder nicht. Ich weiss nicht, was in den Köpfen der Leute vorgeht, Politiker rein gar nicht zu schätzen oder zu respektieren. Ein Problem, das ich heutzutage sehe ist, dass Politiker sich auf Biegen und Brechen an ihrer Macht festklammern. Ich weiss nicht, ob das schon immer so war. Sie stellen sich häufig gegen den natürlichen Lauf der Dinge und dieser Lauf besagt nunmal, dass das Alte muss weichen um dem Neuen Platz zu machen. Ich denke, dass kein Politiker, ausser evtl hardcore sozialistische Führer, die Bürger/die Bevölkerung hassen. Aber die Art wie man sich gegen den natürlichen Lauf der Dinge stellt und Neues nicht zulässt, sorgt dafür dass die Bürger sich eingeschränkt und unterdrückt und gehasst fühlen.  Und das nimmt zu. Weil die Bürger einfach merken, dass es ein unnatürliches Leben wird und jeder sträubt sich instinktiv gegen soetwas. Einen Teil dieses Gefühls der Unnatürlichkeit macht der Umstand aus, dass alte Führer dem Neuen nicht Platz machen wollen. 

Ekstroem

15. Juli 2024 13:54

@Adler und Drache, Sie stellen die für uns Deutsche wichtigste Frage im Zusammenhang mit Donald Trump. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Geschichte gerade in der heutigen Zeit-Periode immer wieder  zu überraschenden (auch in unserem Sinne positiven) Wendungen fähig ist. Deutsche Souveränität und Freiheit ist eine reale Möglichkeit.

Laurenz

15. Juli 2024 14:31

@Umlautkombinat @L. ... Getrieben ... Der Alltag Trumps würde sich in keiner Weise verändern, wenn Er statt 10, 100 Milliarden besitzen würde. Trump will, bevor Er zur Großen Armee abtritt, in die Geschichte eingehen. Das treibt Ihn an, neben Seinen Überzeugungen.@Waldgänger aus Schwaben ... USA-Feindbild ... auch ich bin überzeugter Anti-Amerikanist. Trump ist auch nicht unser Freund. Aber Er ist, entgegen der allgemeinen Aussagen in Artikeln & Forum, viel kalkulierbarer als die Mitbewerber. Natürlich gibt es politische Segmente, in denen NW auch realpolitisch zu Recht Trump kritisiert. Trump hat zB in 4 Jahren Amtszeit weniger Latinos ausgewiesen, als Obama in einer Legislatur. Erst Biden ließ das einreißen.@Adler & Drache ... Deutsche Souveränität ... Die militärischen Abzugsdrohungen Trumps sorgten dafür, daß das politische Berlin vor Angst im Dreieck sprang. Deutsche Regierungen verließen sich zur Machtausübung schon immer auf die US-Besatzung. Deswegen konnte man es sich erlauben über Jahrzehnte bis zum heutigen Tag unser eigenes Militär, wie den letzten Dreck zu behandeln. Durch Trump wird da sofort offensichtlich, daß sich dies als gewaltiger Rohrkrepierer erweisen kann.

Laurenz

15. Juli 2024 14:45

@FraAimerich @L. ... Sie leiden eben auch unter dem Wunschkonzert-Syndrom. Sie haben eben die global-ökonomische Komponente Trumps nicht verstanden, wie so viele Rechte, setzen eben völlig falsche Prioritäten, mit denen niemand gewählt wird. Trump kann sich, als Chef einer Weltmacht, radikale Zollschranken erlauben, im Gegensatz zB zum II. Reich (regionale Großmacht). Die USA produzieren genug Nahrungsmittel zum Eigenbedarf. Importe, meist Luxusgüter werden teurer, kein Problem. Für die heimische Produktion lohnt es wieder, im eigenen Land zu produzieren. Und Trump schwächt hier reine Exportnationen, ohne auch nur einen RegimeChange motivieren zu müssen. Trumps Amtszeit war eine ökonomische Erfolgsgeschichte. Das ist es, was viele Wähler wollen.@Maiordomus ... keine konsistente Strategie ... Sie treffen hier, wie @FraAimerich, ein Fehlurteil, weil Sie Ökonomie nicht beurteilen können. Für Politik sind keine akademischen & philosophischen Strategien notwendig, eher schädlich, etwas, was man in intellektuellen Kreisen nicht lesen oder hören will. Trump hat nachhaltig verstanden, daß die USA keine multi-polare Weltordnung aufhalten können. Anstatt sich in multi-regionalen Konflikten zu verausgaben, will Trump die USA nationalstaatlich als des Überlebens fähig gestalten & die anderen sich in Konflikten aufreiben lassen.@Liselotte ... Trump hat den Vorteil, daß man mit Ihm in einem Interessenausgleich verhandeln kann, was mit den woken irrsinnigen Ideologen nicht möglich ist. Nur was Israel betrifft, kennt Er keine echten Verhandlungsoptionen.

Niklaus

15. Juli 2024 14:51

N.W. fragt: Cui bono? Und hier kommt man nicht um die bemerkenswerte Feststellung herum, daß der zentrale, wenn nicht gar einzige echte Nutznießer eines Mordes an Donald Trump das Establishment seiner eigenen Partei gewesen wäre.
Mir kommen noch andere Nutzniesser in den Sinn! Netanyahu und die IDF, die nun im medialen Windschatten unbesorgt im Gazastreifen ihr blutiges Handwerk weitertreiben können.

Waldgaenger aus Schwaben

15. Juli 2024 16:05

@FraAlmerich
Aber welche Spielart des Anti-Amerikanismus sehen Sie hier eigentlich gerade bedient - und von wem? 
aus dem Artikel:
"vor allem aber nach innen hin durch die Bedienung der heutigen Formen jener alten neokonservativen Netzwerke, die unter Reagan ihre größte Machtfülle hatten, unter Bush jun. mit den Interventionen im Nahen Osten noch einmal vollendete Tatsachen zu schaffen suchten und sich schließlich einen nationalpopulistischen Tarnanstrich gaben, um unter Trump zu neuer Blüte zu gelangen."
Es werden geheime Mächte im Hintergrund vermutet, die in den USA alles kontrollieren, auch und gerade Trump. Dass der sich freischwimmt scheint undenkbar. Aber seit gestern ist klar, dass ein zweites, erfolgreiches Attentat auf ihn innere Unruhen bis hin zum Bürgerkrieg auslösen würde. Der Secret service hat einmal vielleicht aus Unfähigkeit versagt, ein zweites Versagen würde die große Masse seiner Anhänger nicht mehr glauben. 

tearjerker

15. Juli 2024 16:08

Eine Reihe von Signalen wie prominente Spenden für Trump oder die Wiederherstellung seiner FB/Insta-Konten deutete bereits vor dem Attentat einen Stimmungswechsel an. Da Biden kaum handlungsfähig ist und halbwegs vermarktbare Konkurrenten bei Blau und Rot nicht kandidieren wollen, da sie mit Donald als Personality Brand nicht konkurrieren können, wird man sich arrangieren. Immerhin hat uns ja bereits die Grippekampagne, die seinerzeit überhaupt nur lanciert wurde, um die Wahl 2020 zu kippen mit dem DT-Projekt Operation Warpspeed ganz üble Folgen beschert und gezeigt, was sich mit Trump als Präsident rausholen lässt. Die Russen begannen ihren Aufmarsch zum Einmarsch auch erst in den Tagen nachdem Biden ins Amt kam, weil Trump zuvor glaubwürdig massive Folgen für Team Wladimir androhte. Trumps Position zu Israel und die Möglichkeit, dass weder Russland noch Ukraine seinen Vorschlägen nachkommen, stellen eine extreme Eskalation durch Trump an mehreren Fronten in Aussicht.

Waldgaenger aus Schwaben

15. Juli 2024 16:42

Nachtrag:
Bisher musste Trump fürchten, dass seine Gegner im Innern ihn mit einem Attentat ausschalten. Wobei sie dazu keinen Attentäter anheuern müssten. Hetze in den Medien gegen ihn plus laxe Sicherheitsvorkehrungen reichen in einem Land, in dem jeder Psychopath sich leicht eine Waffe besorgen kann. Nach dem fehlgeschlagenen Anschlag, können sie das nicht mehr riskieren. Wenn Trump jetzt erschossen würde, entstände unkontrollierbares Chaos. Insofern hat er nun für seine zweite mögliche Amtszeit etwas mehr Spielraum, um im Inneren aufzuräumen.

Dr Stoermer

15. Juli 2024 17:29

1/3
Verehrter Herr Wegner,meines Erachtens unterschätzen Sie die Bedeutung der Vorgänge, wenn Sie in Trump nur einen „Unruhestifter“ sehen, der zuvor die „Hoffnungen in keiner Weise erfüllt hat“ und ohnehin „kein Stratege“ ist. Man muss kein Trump-Messianist sein, um festzustellen: Das, was er macht, macht man nicht, nur weil man es nochmal allen zeigen will. Man macht es vor allem nicht allein. Schauen Sie sich an, was in der Welt in den letzten Jahren geschehen ist – wir leben nicht in einer Zeit, in der die USA lediglich so verkommen sind, dass es nur noch zwei schräge Vögel auf die Bühne des Präsidentenwahlkampfes schaffen. 
Wenn Erwartungen an seine erste Präsidentschaft nicht erfüllt wurden, dann, weil diese naiv waren. Denn aus der Tatsache, dass wir heute an dem Punkt stehen, wo wir stehen, kann man schließen, dass diese nicht mittels eines Dutzend Executive Orders von 2016 bis 2020 hätten erfüllt werden können. 
Die Welt befindet sich im Krieg neuester Generation: Nicht zwischen Ländern, sondern in den Ländern geführt. Mit den Völkern gegen sie selbst. Unerklärt, unausgesprochen, unsichtbar und unter Vorführung eines angeblichen Ringens um den richtigen Weg, so dass fast jeder denkt: Vieles ist Mist, aber es wird ja um Lösungen gestritten und ich darf mitentscheiden…Da kommt nicht einfach ein alter Hobbygolfer daher und krempelt mit ein paar deftigen Parolen das Weltgeschehen um, weil ein paar Puritaner im mittleren Westen steilgehen.

Dr Stoermer

15. Juli 2024 17:30

2/3
Es ging also 2016 bis 2020 nicht um Korrektur im System, sondern Vorbereitung der Korrektur des Systems. Und zwar weltweit, denn auch die USA sind nur Teil eines größeren Systems. Dafür braucht es mehr, als eine Präsidentenwahl zu gewinnen. Dafür braucht es einen Auftrag, der über das Erwartete hinaus geht, dafür braucht es die Bereitschaft (fast) des gesamten Volkes und auch der anderen Nationen. Die dazu alle erst gebracht werden mussten. Mit Reden, Zeigen und Argumentieren geht sowas nicht, schon gar nicht gegen die Medien. Um die Medien als Instrument der gegnerischen Kriegspartei zu entlarven, reicht es nicht, ihre Lügen zu benennen, weil sich das kaum ein Mensch vorstellen kann und will. Das müssen die Menschen selbst fühlen, sie müssen die Falschheit der Medien fühlen wie eine heiße Herdplatte: Es muss auf der eigenen Haut wehtun. Nicht umsonst heißt das Volk Volk, weil es folgt. 
Noch zu:
      "der (...) Nutznießer eines Mordes an Donald Trump (wäre) das Establishment seiner eigenen Partei."
Unter dem "Establishment der Republikaner" versteht man in den USA die Seilschaft der Rinos, also der Republicans in name only, mithin denen, die genauso Republikaner sind wie Merkel eine Christdemokratin war: Gar nicht. Das ist das Geflecht, das sich mit der "anderen Seite des Flures" seit Jahrzehnten den US-Staat zur Beute gemacht hat. Davon zu unterscheiden ist die MAGA-Abteilung, die jedoch gerade nicht zum Establishment gehört.

Dr Stoermer

15. Juli 2024 17:31

3/3
Wenn Trump ermordet würde, würden ganz sicher nicht Rinos wie Haley nahtlos übernehmen. Sie würden es natürlich versuchen, aber was meinen Sie, wie die Stimmung im Lande wäre? Da würde eher einer aus Trumps Familie oder ein eindeutiger Unterstützer wie Michael Flynn usw. inthronisiert. Anders als hierzulande haben die Trump-Wähler verstanden, was die Stunde geschlagen hat. Vor allem aber weiß es die Gegenseite, denn die – obwohl doch alles unbescholtene Ehrenleute – faseln seit Monaten von ihrer eigenen Verhaftung, sobald Trump gewönne.
Und weil es diese Stunde (längst) geschlagen hat und Trump die ganze Nummer nicht allein aufgezogen haben kann, wird – meine unbedeutende Vermutung – Trump gar nicht „ermordet“ werden können. Selbst wenn man ihm vor laufender Kamera den Kopf absägt, werden die Kreise, die hinter ihm stehen, verkünden, dass es sich aus Sicherheitsgründen nur um einen Doppelgänger gehandelt hatte, der echte sei zum Glück dieses Mal nicht vor Ort gewesen. Und man wird dies sagen unabhängig davon, wo nun der echte tatsächlich war und ob er nun tot ist oder nicht. Diese Wahl ist zu wichtig, als dass man sich den Kandidaten abhandenkommen lassen kann.  

LotNemez2

15. Juli 2024 20:01

"Und hier kommt man nicht um die bemerkenswerte Feststellung herum, daß der zentrale, wenn nicht gar einzige echte Nutznießer eines Mordes an Donald Trump das Establishment seiner eigenen Partei gewesen wäre."Es ist widersprüchlich, einerseits vom Militärisch-Industriellen Komplex der USA zu reden, jedoch ausschließlich den Republikanern ein Interesse an der Beseitigung der (für amerikanische Verhältnisse) "Friedenstaube Trump" zuzutrauen. Als wären Demokratische Eliten nicht in die gleichen Netze verstrickt.