über „Sarrazin und die Meinungsfreiheit“. Die Veranstaltung beginnt 20 Uhr. Sie sind dazu herzlich eingeladen. Es geht nach München und Eisenach ein weiteres Mal um die Kernfrage, was nach Sarrazin sagbar geworden ist, aber auch um vieles mehr.
Formaljuristisch betrachtet, besteht die Meinungsfreiheit in Deutschland weitestgehend. Aber, um es mit dem Kommunikationswissenschaftler Hans Mathias Kepplinger zu sagen: jeder, der bestimmte Sachdebatten offen anspricht, kann gegen eine „Mauer aus Beton“ laufen und skandalisiert werden. Andererseits können Skandale oder Ausnahmeereignisse in der entscheidungsunfähigen Konsensdemokratie neue politische Agenden erst ermöglichen. Der Fall Sarrazin, die Causa Guttenberg und die AKW-Debatte nach der Naturkatastrophe in Japan bieten für diese Vorgänge Anschauungsmaterial.
Auch wenn es Frank Schirrmacher nicht wahrhaben möchte, so werden doch unübersehbar Massenhysterien in den letzten Monaten und Jahren durch die neue „Echtzeitmedienwelt“ beschleunigt und somit zu einem politischen Faktor, der erst noch genau untersucht werden muß. Mein Vortrag widmet sich dieser Frage.