Susanna Feldman und die Hierarchie der Opfer

"Ein Mord, der etwas ändern muß: Die 14-jährige Susanna Feldman wird von einem irakischen Asylbewerber umgebracht. ...

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

… Die Tat steht am Ende einer Ket­te von amt­li­chen Ver­säum­nis­sen, Feh­lern und Unterlassungen.”

Die­ses Zitat stammt von der Titel­sei­te der aktu­el­len Zeit. Das ist aus­ge­spro­chen inter­es­sant, wenn man sich an den Fall der 19-jäh­ri­gen Maria Laden­bur­ger erin­nert, die von einem afgha­ni­schen Asyl­be­wer­ber umge­bracht wur­de, der 2015 als unbe­glei­te­ter min­der­jäh­ri­ger Flücht­ling nach Deutsch­land gelangt war.

Anläß­lich die­ser Tat ver­goß der der ehe­ma­li­ge Bun­des­rich­ter Tho­mas Fischer im Dezem­ber 2016 auf Zeit Online bei­ßen­den Hohn über die “besorg­ten und besorg­nis­er­re­gen­den Bür­ger”, die der Ansicht waren, daß es sich hier­bei nicht um einen “Mord wie jeder ande­re” handele.

Wie­der wird eine “Wen­de” dis­ku­tiert, gefor­dert, kon­sta­tiert oder ange­kün­digt. Gewerk­schafts­vor­sit­zen­de gei­ßeln eine “ver­fehl­te Flücht­lings­po­li­tik”, ein Gene­ral­se­kre­tär for­dert die Ände­rung des Pres­se­ko­dex, Talk­shows, Chef­re­dak­tio­nen, Hin­ter­grund­ana­lys­ten und Welt­erklä­rer spre­chen über migran­ti­sche Mor­de, frem­de Ver­ge­wal­ti­gun­gen, deut­sche Pres­se­frei­heit und die Bedeu­tung der Wahrheit.

Für Fischer alles nur Gela­ber, um pri­mi­ti­ve ras­sis­ti­sche Affek­te zu kaschieren:

Der Grund, war­um die Beschwer­de­füh­rer sich so über alle Maßen auf­re­gen, ist weder Mit­ge­fühl mit der Toten und ihrer Fami­lie noch Inter­es­se an der Gene­se die­ses Falls. Es ist viel­mehr aus­schließ­lich und ganz allein der Tat­sa­che geschul­det, daß der Beschul­dig­te Mit­glied einer Min­der­heit ist, deren Auf­ent­halt in unse­rem Land auf Angst, Wut, Haß und Ableh­nung stößt.

Dem erteil­te der ratio­na­le, kennt­nis­rei­che Huma­nist eine schar­fe Absage:

Ich tei­le die­se irra­tio­na­len, von kennt­nis­frei­er Angst beflü­gel­ten Emo­tio­nen nicht. Ich fin­de sie wider­lich. Ich bin nicht ver­ant­wort­lich für das Wohl­be­fin­den und den Quo­ten­check des Pöbels, son­dern für das klei­ne biß­chen Wahr­haf­tig­keit, das die­ses Medi­um ver­mit­teln kann. Und aus die­sem Grun­de sage ich Ihnen, lie­be empör­te Volks­ge­nos­sen: Lecken Sie mich am Arsch.

Zwei Jah­re spä­ter hat sich der Mord an Maria Laden­bur­ger zur gren­zen­lo­sen Über­ra­schung aller nüch­ter­nen Freun­de der Wahr­haf­tig­keit nicht als der bedau­er­li­che Ein­zel­fall erwie­sen, den man um der huma­ni­tä­ren Sache wil­len eben gele­gent­lich mit mür­ri­scher Indif­fe­renz (Her­fried Mün­k­ler dixit) in Kauf neh­men muß.

In Ahaus töte­te ein Nige­ria­ner im Febru­ar 2017 eine 22-jäh­ri­ge Flücht­lings­hel­fe­rin, mit der er offen­bar eine Affä­re hat­te. “Der zur Tat­zeit 27-Jäh­ri­ge soll (…) die Vor­stel­lung nicht ertra­gen haben, dass sich die Frau einem ande­ren Mann zuwen­den könnte.”

Im Dezem­ber 2017 wur­de die 15-jäh­ri­ge Mia in Kan­del von ihrem afgha­ni­schen “Ex-Freund”, der 2016 als unbe­glei­te­ter min­der­jäh­ri­ger Flücht­ling ein­ge­reist war, ersto­chen.

Im März 2018 wur­de die 17-jäh­ri­ge Mireil­le in Flens­burg von ihrem afgha­ni­schen “Ex-Freund”, der 2015 als unbe­glei­te­ter min­der­jäh­ri­ger Flücht­ling ein­ge­reist war, ersto­chen.

Im Juni 2018, nicht lan­ge nach dem Mord an Susan­na, wur­de in Vier­sen die 15-jäh­ri­ge Iulia von ihrem “Ex-Freund” ersto­chen. Die­se Geschich­te weicht etwas von dem Mus­ter der ande­ren Fäl­le ab: der Täter ist ein 17-jäh­ri­ger Bul­ga­re. “Bul­ga­ren” wer­den auch als Täter einer Grup­pen­ver­ge­wal­ti­gung genannt, die im April statt­fand, aller­dings jetzt erst bekannt wur­de: Acht Jugend­li­che zwi­schen 14 und 18 Jah­ren fie­len über eine 13jährige her und film­ten sich bei der Tat. Ich wage an die­ser Stel­le die Ver­mu­tung, daß es sich in die­sen Fäl­len womög­lich um Roma mit einem bul­ga­ri­schen Paß han­delt, wie im Fal­le des Ber­li­ner U‑Bahn-Tre­ters Sve­tos­lav Stoikov.

Hin­zu kom­men etli­che Fäl­le von Ver­ge­wal­ti­gun­gen und schwe­ren Über­grif­fen ohne Todes­fol­ge: Zwei afgha­ni­sche Asyl­be­wer­ber ver­ge­wal­ti­gen eine 16-jäh­ri­ge in Ober­bay­ern (Sep­tem­ber 2017), ein Asyl­be­wer­ber ver­ge­wal­tigt eine Jog­ge­rin im Land­kreis Rosen­heim (Sep­tem­ber 2017), vier Asyl­be­wer­ber aus Gam­bia ver­ge­wal­ti­gen eine 21-jäh­ri­ge im Land­kreis Sig­ma­rin­gen (Mai 2018). In Öster­reich wur­den ein soma­li­scher und ein afgha­ni­scher Asyl­be­wer­ber vom Vor­wurf der Ver­ge­wal­ti­gung frei­ge­spro­chen, weil das 15-jäh­ri­ge Opfer “kei­nen Wider­stand nach­wei­sen” konnte.

Aus der deut­schen Kri­mi­nal­sta­tis­tik (für das Land Brandenburg):

“2017 wur­den ins­ge­samt 16.313 nicht­deut­sche TV in der PKS erfasst. Das sind 906 bzw. 5,9 % mehr als im Vor­jahr. Der Anteil der nicht­deut­schen TV an allen ermit­tel­ten TV betrug im Berichts­jahr 24,5 %.” (…) “Im Vor­jahr lag die­ser Anteil noch bei 23,0 %.” Bei Straf­ta­ten gegen die sexu­el­le Selbst­be­stim­mung etwa stieg der Anteil noch nicht lan­ge hier Leben­der um 11,6 Pro­zent. Anno 2016 waren übri­gens ins­ge­samt 15.407 nicht­deut­sche Tat­ver­däch­ti­ge ermit­telt wor­den, 21,1 Pro­zent mehr als 2015. Bemer­kens­wert war damals der hohe Anstieg nicht­deut­scher Tat­ver­däch­ti­ger bei Kör­per­ver­let­zun­gen: 2.305 gegen­über 1.277 im Vor­jahr (hier, S. 58).

Die Welt berich­te­te am 24. 4. 2018:

Die Fäl­le von Mord und Tot­schlag oder Ver­ge­wal­ti­gun­gen und sexu­el­len Über­grif­fen haben mess­bar zuge­nom­men. So wur­den bei­spiels­wei­se 2014 ins­ge­samt 180.955 Gewalt­ta­ten regis­triert, vori­ges Jahr waren es 188.946. (…) Der Anteil nicht­deut­scher Tat­ver­däch­ti­ger bei Straf­ta­ten ins­ge­samt und gera­de auch bei Gewalt­de­lik­ten ist unver­hält­nis­mä­ßig hoch. Bei Mord, Tot­schlag und Tötung auf Ver­lan­gen liegt die Zahl aus­län­di­scher Ver­däch­ti­ger (1140) nicht mehr weit unter der Zahl der Deut­schen (1558), obwohl den zehn Mil­lio­nen Men­schen in Deutsch­land ohne deut­schen Pass rund 70 Mil­lio­nen Deut­sche gegenüberstehen.

Unter­des­sen kön­nen Tot­schlä­ger “mit dem berühm­ten exis­tenz­ver­edeln­den Hin­ter­grund” (Klo­novs­ky dixit) damit rech­nen, daß sie nicht sel­ten mit äußerst mil­den Stra­fen davon­kom­men. Eine Rich­te­rin mit anmu­tig klin­gen­dem Dop­pel­na­men und gütig-huma­nis­ti­schem Tan­ten­ant­litz (inzwi­schen von Bernd Zel­ler male­risch ver­ewigt) ver­ur­teil­te Ahmed R. (19) zu zwei Jah­ren Haft auf Bewäh­rung plus Sozi­al­stun­den und Anti-Aggres­si­ons-Trai­ning. Mehr kos­tet es heu­te nicht, einen deut­schen Fami­li­en­va­ter grund­los tot­zu­schla­gen, der sich zufäl­lig am fal­schen Ort auf­hält und für einen Obdach­lo­sen oder ähn­lich leich­te Beu­te gehal­ten wird. Die Staats­an­wäl­tin hat­te auch nur zwei Jah­re und acht Mona­te Haft gefordert.

Die Rich­te­rin lei­te­te ihren Urteils­spruch mit einem tief­grün­di­gen Spruch ein: “Der Tod eines Men­schen sei end­gül­tig und kein Urteil eines Gerichts kön­ne das ändern.”

Die bei­den Kin­der (9, 13) des Getö­te­ten hat­ten den Pro­zess teil­wei­se mit­ver­folgt. Die Wit­we von Tho­mas K. wein­te nach dem mil­den Urteil bit­te­re Trä­nen. (…) „Viel­leicht gibt es die Erwar­tung, dass der Täter lei­den soll, wie Sie lei­den, das steht aber nicht im Fokus des Straf­ver­fah­rens“, so die Richterin.

Wer ange­sichts die­ser sozi­al­päd­ago­gisch bemän­tel­ten Mons­tro­si­tät nicht spon­tan blan­ken, glü­hen­den Haß emp­fin­det, muß wohl kli­nisch tot sein.

Ahmed R. bekam übri­gens die glei­che Stra­fe wie der Arbeits­lo­se, der den Bür­ger­meis­ter von Alte­na mit einem Mes­ser gekratzt hat­te. Ver­ständ­lich, denn rechts­po­pu­lis­ti­sche Wut auf höhe­re Wesen, wie es Poli­ti­ker sind, darf man nicht ein­rei­ßen las­sen. (Um fair, zu sein, der mes­ser­ste­chen­de Asyl­wer­ber Ahmed A., der in Ham­burg “mög­lichst vie­le Chris­ten mit hel­ler Haut­far­be töten” – 1 Toter, sechs Ver­letz­te – woll­te, kam nicht so glimpf­lich davon.)

Die Fäl­le Laden­bur­ger und Feld­man (sie hat übri­gens “Migra­ti­ons­hin­ter­grund” und ist mol­da­wisch-jüdi­scher Abstam­mung) sind die bis­her extrems­ten unter den Atta­cken auf jun­ge Frau­en und Mäd­chen durch Asyl­wer­ber. In bei­den Fäl­len wur­de das Opfer ver­ge­wal­tigt und ermor­det. Im Fall von Laden­bur­ger fand die Ver­ge­wal­ti­gung statt, nach­dem der Täter das Opfer bereits tot glaub­te. Weil er aber kei­ne Erek­ti­on bekam, pene­trier­te er die bewußt­lo­se Frau mit der Hand, was ihr schwe­re inne­re Ver­let­zun­gen zufüg­te. Dann warf er sie in die Drei­sam, wo sie ertrank. Ihr Kör­per wies meh­re­re Biß­wun­den auf.

Im Fall Feld­man sehen die Details so aus:

Das Mäd­chen wehr­te sich zunächst noch, dar­auf­hin soll sie der Ira­ker mit einem Ast gewürgt haben. Im Gesicht blu­tend, folg­te sie dem­nach ihrem Angrei­fer auf ein Feld, um wei­te­ren Schlä­gen zu ent­ge­hen. Dort sei sie ver­ge­wal­tigt worden.

Am nächs­ten Tag habe Susan­na gefleht, man möge sie gehen las­sen. Doch der bereits Poli­zei­be­kann­te soll befürch­tet haben, dass die 14-Jäh­ri­ge sich der Exe­ku­ti­ve oder ihren Eltern anver­traut. Also habe er Susan­na von hin­ten gepackt und gewürgt, bis sie nicht mehr atme­te. Am dar­auf­fol­gen­den Tag soll B. zum Tat­ort zurück­ge­kehrt sein, um die Lei­che an einer ande­ren Stel­le abzu­le­gen und mit Zwei­gen zu bedecken.

Sowohl Mari­as als auch Susan­nas Mör­der haben ein fal­sches Alter ange­ge­ben, um bei der Ein­rei­se Min­der­jäh­ri­gen­sta­tus zu erhal­ten (eben­so der Mör­der Mias) . Bei­de waren schon zuvor straf­recht­lich auf­fäl­lig gewor­den. Ali Bas­har hat ver­mut­lich schon im März eine 11-jäh­ri­ge ver­ge­wal­tigt. Bas­har, des­sen Asyl­be­scheid abge­lehnt wur­de, und der sei­ne Abschie­bung über Rechts­mit­tel mona­te­lang hin­aus­zö­gern konn­te, seil­te sich nach der Ermor­dung Susan­nas schnur­stracks in den Irak ab, in das Land, aus dem er “geflüch­tet” war. Inzwi­schen wur­de er mit gro­ßen Auf­wand nach Deutsch­land zurückgeholt.

Man muß sich selbst schon enorm in die Tasche lügen, um sich und der Welt vor­zu­ma­chen, daß es sich hier nur um ein paar sta­tis­tisch uner­heb­li­che Zer­quetsch­te han­delt, daß hier kein Mus­ter erkenn­bar ist, daß hier kein fata­les Pro­blem vor­liegt, das mit der Asyl‑, Flücht­lings- und Ein­wan­de­rungs­po­li­tik der Regie­rung zu tun hat.

Hier ist ein Aus­zug aus dem offe­nen Brief an Ange­la Mer­kel, den Susan­nas Mut­ter schrieb, als deren Schick­sal noch unge­wiß war:

Sehr geehr­te Frau Mer­kel,….. die­ser Brief ist ein HILFERUF!!! Ich wen­de mich mit die­sem Hil­fe­ruf an Sie, weil ich mich vom deut­schen Staat sowie von unse­rem Freund und Hel­fer ( Pol­zei) im Stich gelas­sen füh­le!!! Mei­ne 14 Jäh­ri­ge Toch­ter Susan­na wird seit dem 22.05.2018 ver­misst. Seit die­sem Tag fehlt von ihr jede Spur….

War­um an Mer­kel? War­um die Ankla­ge an den deut­schen Staat, ehe sie noch wuß­te, was pas­siert war?

Die AfD-Frak­ti­on“pro­vo­zier­te” (O‑Ton Spie­gel) im Bun­des­tag mal wie­der aufs Übels­te, als Tho­mas Seitz sei­ne Rede­zeit nutz­te, um eine Schwei­ge­mi­nu­te für Susan­na abzu­hal­ten. Bereits zuvor hat­te Leif-Erik Holm auf das “ekla­tan­te Ver­sa­gen der Bun­des­re­gie­rung” ver­wie­sen, “das exem­pla­risch in die­sem Fall zum Vor­schein kommt.”

Mehr hat es nicht gebraucht, um die für ihr gro­ßes, knud­del­wei­ches Herz bekann­te Bun­des­tags-Vize­prä­si­den­tin Clau­dia Roth auf die Pal­me zu brin­gen. Man sehe sich unbe­dingt die­ses unbe­zahl­ba­re, ent­lar­ven­de Video an. Roth for­der­te eilig den Abbruch der Schwei­ge­mi­nu­te. Die von ihren Sit­zen erho­be­ne AfD-Frak­ti­on igno­rier­te sie und schwieg beharr­lich wei­ter. Nun wur­de Gemur­re aus den ande­ren Frak­tio­nen laut, Roth for­der­te Seitz auf, das Rede­pult zu ver­las­sen und über­gab dem SPD-Poli­ti­ker Cars­ten Schnei­der das Wort.

Die­ser hub an:

Mei­ne sehr geehr­ten Damen und Her­ren! Lie­be Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen! Der Bun­des­tag ist ein Ort der Debat­te, aber nicht der poli­ti­schen Instru­men­ta­li­sie­rung von Opfern. Sie soll­ten sich schämen.
(Bei­fall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Ali­ce Wei­del [AfD]: Sie soll­ten sich schä­men! Gren­zen öff­nen! Jeden Tag ein Mord! Fast täg­lich! Sie haben das alles zu ver­ant­wor­ten, was in die­sem Land pas­siert! – Dr. Roland Hart­wig [AfD]: Sie haben die Mor­de zu verantworten!)

Das war natür­lich sowohl von Schnei­der als auch Roth boden­los geheu­chelt, denn “poli­ti­sche Instru­men­ta­li­sie­rung von Opfern” geht im Bun­des­tag völ­lig in Ord­nung, wenn es sich um die “rich­ti­gen” Opfer han­delt. So gesche­hen am 22. 4. 2015, als die­sel­be Clau­dia Roth im büh­nen­rei­fen Tre­mo­lo eine Gedenk­mi­nu­te für die Opfer eines Schiff­un­glücks im Mit­tel­meer eröff­ne­te (ein schwer über­füll­tes Schlep­per­boot war geken­tert, etwa 500 Men­schen ertranken).

Der Deut­sche Bun­des­tag trau­ert mit den Ange­hö­ri­gen der Opfer, mit ihren Fami­li­en, mit ihren Freun­den, Freun­din­nen und allen, die ihnen nahe­stan­den. Wir drü­cken ihnen unser tief emp­fun­de­nes Mit­ge­fühl aus.

War­um eigent­lich? Weder waren die Opfer deut­sche Staats­bür­ger, noch war Deutsch­land in irgend­ei­ner Wei­se für die Kata­stro­phe ver­ant­wort­lich. Clau­dia erwähn­te das Unglück aber nicht zum Spaß:

Ange­sichts des gro­ßen Leids, das sich bei­na­he täg­lich im Mit­tel­meer ereig­net, sind wir – ins­be­son­de­re wir als ver­ant­wort­li­che Akteu­re in Poli­tik und Gesell­schaft – mehr denn je auf­ge­for­dert, alles in unse­rer Macht Ste­hen­de zu tun, damit sich die­se tra­gi­schen Ereig­nis­se nicht wie­der­ho­len. Wir hof­fen sehr – das hof­fen wir alle –, dass der mor­gen anste­hen­de Gip­fel zur Flücht­lings­po­li­tik Maß­nah­men zur Ver­hin­de­rung der­ar­ti­ger Kata­stro­phen auf den Weg brin­gen wird.

Das war natür­lich kei­ne “poli­ti­sche Instru­men­ta­li­sie­rung von Opfern”, son­dern das ernst­haf­te und legi­ti­me Anpran­gern eines drin­gend hand­lungs­be­dürf­ti­gen Miß­stan­des, für den die deut­sche Regie­rung aus irgend­ei­nem Grund Ver­ant­wor­tung tra­ge. Der Vor­fall wur­de im Lau­fe der Sit­zung Gegen­stand einer grö­ße­ren Debat­te über die “Flücht­lings­ka­ta­stro­phe im Mit­tel­meer” (die psy­cho­lo­gisch die Grenz­öff­nung vom Sep­tem­ber mitvorbereitete).

Zu sei­ner Ehre sei gesagt, daß Tho­mas de Mai­ziè­re, nur weni­ge Mona­te vor der Eska­la­ti­on der “Flücht­lings­kri­se” mit­samt ihrer Will­kom­mens­hys­te­rie, in die­ser Ange­le­gen­heit deut­lich auf die Brem­se trat:

Bit­te machen wir kei­ne Ver­spre­chun­gen, die wir nicht hal­ten können.
(Zuru­fe von der LINKEN)
Wir brau­chen Emo­tio­nen und einen küh­len Ver­stand. Wir brau­chen die Kraft zur Dif­fe­ren­zie­rung für alle die­se Grup­pen. Es gibt kei­ne ein­fa­chen Ant­wor­ten. Es gibt kei­ne schnel­len Lösun­gen. Es ist rich­tig, dass sich Euro­pa nicht abschot­ten darf.
(Ulla Jelp­ke [DIE LINKE]: Sie tun doch alles dafür!)
Es ist aber genau­so rich­tig, dass Euro­pa nicht jeden aus Afri­ka auf­neh­men kann, der nach Euro­pa möchte.
(Dr. Anton Hof­rei­ter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist nicht der Kern der Debat­te hier!)
Das über­steigt die Kapa­zi­tä­ten unse­res letzt­lich rei­chen Euro­pas und gefähr­det die Zukunft Afri­kas. Bei­des wol­len wir nicht.
(Bei­fall bei der CDU/CSU sowie bei Abge­ord­ne­ten der SPD)

Kat­rin Göring-Eckardt dage­gen stei­ger­te sich wie gewohnt zur Hochform:

Die­se Men­schen aus Syri­en, Eri­trea, dem Irak, Afgha­ni­stan sind auch unse­re Toten. Wir ken­nen noch nicht ein­mal ihre Namen, und wir haben kei­ne Ker­zen für sie angezündet.

Alle Toten sind heu­te “unse­re” Toten, aus­ge­nom­men unse­re Toten.

Wegen sol­cher “Pro­vo­ka­tio­nen” dan­ke ich dem Herr­gott, daß die AfD im Bun­des­tag sitzt und die Rol­le der Quäl­geis­ter und Erin­ny­en ein­neh­men darf. Roth, Schäub­le et al. taten so, als ging es ihnen hier um kor­rek­te Abläu­fe, um die “Wür­de des Bun­des­tags”, um “die Tages­ord­nung” etc. etc., bla­bla­blubb. Es dür­fe nicht “auch nur der Anschein einer Instru­men­ta­li­sie­rung der Opfer von Ver­bre­chen” entstehen.

Wir aber wis­sen nur zu gut, daß sie von die­ser gerech­ten “Pro­vo­ka­ti­on” bis ins Mark getrof­fen wur­den. Sobald es zur Abwechs­lung um Tote geht, für die sie wirk­lich die Ver­ant­wor­tung tra­gen, und nicht um sol­che, mit denen sie sich schmü­cken und ande­re erpres­sen kön­nen, ver­stop­fen sie sich die Ohren und ihren Anklä­gern den Mund.

Wie Feroz Khan sagt: Sie sind, wie die Bahn­hofs­klat­scher, die Kir­chen, die NGOs, das Par­tei­en­kar­tell, die Jour­na­lis­ten etc., Ali Bas­hars Kom­pli­zen. Und sie wis­sen es.

„Ein ein­zel­ner Abge­ord­ne­ter darf den Bun­des­tag nicht durch einen eigen­mäch­ti­gen Auf­ruf zu einer Schwei­ge­mi­nu­te für sei­ne Zwe­cke ver­ein­nah­men“, sag­te Schäub­le am Don­ners­tag im Bun­des­tag. Er warn­te davor, dass ver­ant­wor­tungs­lo­ser Streit zu Hass und einer Eska­la­ti­on von Gewalt füh­ren kön­ne. „Wir müs­sen Maß hal­ten, um unser poli­ti­sches und gesell­schaft­li­ches Kli­ma nicht zu vergiften.“

“Maß hal­ten” for­dert also der­sel­be Mann, das für die Auf­nah­me von Mil­lio­nen von Schwarz­afri­ka­nern plä­dier­te, damit Euro­pa “nicht in Inzucht degeneriere”.

Nach dem Mord an Susan­na F. begann rasch das übli­che Geran­gel, wer in die­ser Debat­te den erha­bens­ten mora­li­schen Stand­punkt ein­nimmt, wer den wah­ren “moral high ground” für sich bean­spru­chen darf, der alle Ein­wän­de sticht wie ein Joker. Wäh­rend nun das Estab­lish­ment aus unse­rer “rechts­po­pu­lis­ti­schen” Sicht mal wie­der sei­ne gan­ze ver­ab­scheu­ungs­wür­di­ge Ver­lo­gen­heit, Ver­kom­men­heit, Minus­be­seelt­heit und Nie­der­tracht abson­dert wie einen Gift­schleim, ist die Gegen­sei­te nicht min­der empört, wie skru­pel- und scham­los “die Rech­ten” das “Opfer mißbrauchen”.

Ich sehe die Sym­me­trie der Vor­wür­fe, sehe, daß sie genau­so ent­rüs­tet und zor­nig auf uns sind, wie wir auf sie. Ich möch­te glau­ben, daß man­che von ihnen sub­jek­tiv auf­rich­tig sind, weil ihr mora­li­sches Koor­di­na­ten­sys­tem anders gela­gert ist als unse­res, oder weil sie ande­re Infor­ma­tio­nen und Erklä­run­gen im Kopf haben.

Aber ich kann ihre Reak­tio­nen beim bes­ten Wil­len nicht nach­voll­zie­hen. Ich kann nicht ver­ste­hen, war­um sie vor Haß und mora­li­scher Abscheu auf die AfD-Frak­ti­on aus allen Näh­ten plat­zen, und nicht auf die Täter, auf Mer­kel, auf Roth, auf Schäub­le. Ich kann nicht ver­ste­hen, war­um sie nicht imstan­de sind, glas­kla­re Zusam­men­hän­ge zu sehen: Sowas kommt von sowas.

Nun. Ehr­lich gesagt den­ke ich, sie haben nur des­halb so viel Schaum vor dem Mund, weil sie den boh­ren­den Fin­ger in ihrer Wun­de und ihrer mora­li­schen Lebens­lü­ge spü­ren. Ehr­lich gesagt, hal­te ich die meis­ten von ihnen wirk­lich für lupen­rei­ne Erz­ka­nail­len, um es freund­lich auszudrücken.

Hier ein an Mar­tin Sell­ner gerich­te­tes Bei­spiel:

Hast du Drecks­ras­sist abso­lut kei­ne Scham­gren­ze? Opfer für dei­ne rechts­extre­me Hass­pro­pa­gan­da miss­brau­chen? Wird hof­fent­lich sehr teu­er für dich, da die Hin­ter­blie­be­nen bereits Schrit­te gegen die Kan­del-Demos ein­lei­ten, die die Opfer eben­falls missbrauchen.

Die­ser hat völ­lig rich­tig bemerkt:

Den Mul­ti­kul­tis ist der Tod von #susan­na egal. Auch für sie wird es kei­ne Stif­tun­gen und Gedenk­ta­feln geben. Ver­hin­dern wir selbst ihren zwei­ten Tod durch Ver­ges­sen. Ver­brei­ten wir 100.000 mobi­le Gedenk­ta­feln in ganz Deutschland!

Nun aber ganz nüch­tern betrach­tet: Es geht in einer sol­chen Debat­te letzt­lich über­haupt nicht dar­um, wer am wahr­haf­tigs­ten und tiefs­ten betrof­fen ist, oder wer sich gegen­über den Opfern am pie­tät­volls­ten ver­hält. Es geht viel­mehr um die Fra­ge, was die ange­mes­se­ne Reak­ti­on ist, um die Ursa­chen des strit­ti­gen Miß­stan­des zu beseitigen.

Der Vor­wurf der “Instru­men­ta­li­sie­rung” zielt vor allem auf die Unter­stel­lung unlau­te­rer Moti­ve, will mora­lisch dis­kre­di­tie­ren. Der Adres­sat benut­ze die Opfer ledig­lich für Dem­ago­gie und Pro­pa­gan­da in eige­ner Sache, wol­le dar­aus ein gif­ti­ges Süpp­chen kochen, ver­fol­ge im Hin­blick auf die Sache unan­ge­mes­se­ne Ziele.

Dem­entspre­chend zie­hen die getrof­fe­nen Hun­de, die kei­nen Zusam­men­hang zwi­schen den Taten und der Mul­ti­kul­tu­ra­li­sie­rungs- und Flücht­lings­po­li­tik sehen wol­len, gera­de alle rhe­to­ri­schen und gedan­ken­akro­ba­ti­schen Regis­ter, um die Schluß­fol­ge­run­gen und Ein­sich­ten abzu­weh­ren, die ihnen hoch­not­pein­lich sind. Ein “Mord als Argu­ment”, etwa um die Kanz­le­rin zu stür­zen, sei doch zutiefst frag­wür­dig, meint etwa Jean-Pierre Zieg­ler auf Spie­gel Online:

Das pas­siert, wenn man Ver­bre­chen poli­ti­siert: Schänd­lich­kei­ten wer­den mit­ein­an­der ver­gli­chen, gegen­ein­an­der auf­ge­wo­gen. Und am Ende steht eine ver­gif­te­te Diskussion.

Kom­men­ta­re wie die­se geben sich abge­klärt, sind aber pure Ablen­kungs­ma­nö­ver. Die “Poli­ti­sie­rung” an sich ist für die­se Leu­te nie ein Pro­blem. Wir alle wis­sen, daß die­se heh­re mora­li­sche Pose immer nur dann ein­ge­nom­men wird, wenn die “fal­schen” Ver­bre­chen von den “fal­schen” Leu­ten “poli­ti­siert” wer­den. Die Lüge ist, daß die Mor­de an Maria, Mia, Miri­el­le, Susan­na Ver­bre­chen “wie alle ande­ren” sei­en, in dem Sin­ne, daß es sich um “blo­ße” Kri­mi­nal­fäl­le hand­le, für die es kei­ne poli­ti­sche Ver­ant­wor­tung gäbe. Sie wer­den in der Regel von den­sel­ben Leu­ten vor­ge­bracht, die die­se poli­ti­sche Ver­ant­wor­tung tra­gen und sich vor ihr drü­cken wollen.

Wenn man einen Miß­stand anpran­gern und dage­gen Wider­stand mobi­li­sie­ren will, ist es selbst­ver­ständ­lich erlaubt, “Pro­pa­gan­da” zu betrei­ben, um die Öffent­lich­keit auf­zu­rüt­teln. “Instru­men­ta­li­sie­ren” tun immer nur die ande­ren, die auf die Opfer von Miß­stän­den ver­wei­sen, die wir nicht sehen wol­len und Din­ge for­dern, die wir für unan­ge­mes­sen hal­ten. Ob die­se Pro­pa­gan­da die Gren­ze des guten Geschmacks über­schrei­tet und zur nack­ten Mani­pu­la­ti­on über­geht, wie etwa im Fal­le Aylan Kur­di, steht wie­der­um auf einem ande­ren Blatt.

Die Mas­sen­mi­gra­ti­on über das Mit­tel­meer, die tau­sen­den Ertrun­ke­nen und ander­wei­tig Umge­kom­me­nen – das ist ein erheb­li­cher Miß­stand, der ange­pran­gert wer­den soll und darf. “Instru­men­ta­li­siert” wird er aller­dings ab dem Moment, wenn er zur rei­nen mora­li­schen Erpres­sung benutzt wird, um unein­ge­schränk­te Mas­sen­ein­wan­de­rung nach Euro­pa als Lösung aller Pro­ble­me zu for­dern. Das berühm­te, zur Huma­ni­täts­iko­ne sti­li­sier­te Bild der Kin­der­lei­che am Strand wur­de zu kei­nem ande­ren Zweck verwendet.

Wie ich in mei­nen gleich­na­mi­gen Büch­lein beschrie­ben haben, exis­tiert im Bereich des Poli­ti­schen eine “Hier­ar­chie der Opfer”. Das gilt wohl für alle poli­ti­schen Lager.

Die Opfer der soge­nann­ten “Döner­mor­de” waren für die Poli­tik solan­ge unin­ter­es­sant, solan­ge man sie im Bereich mafiö­ser Kri­mi­na­li­tät ver­or­te­te. Erst, als sie einer angeb­li­chen Ban­de von Rechts­ter­ro­ris­ten zuge­schrie­ben wur­de, setz­ten pom­pö­se Staats­ri­tua­le ein, die die Opfer in den Rang von Mär­ty­rern der “bun­ten” Gesell­schaft erho­ben, und die Täter zum wah­ren Gesicht des deut­schen Nor­mal­ras­sis­mus erklär­ten, der nun noch ent­schie­de­ner bekämpft wer­den müsse.

Den Opfern des Ter­ror­an­schlags vom Breit­scheid­platz hin­ge­gen wur­de nur ein Bruch­teil die­ser Auf­merk­sam­keit zuteil (was den sog. “NSU” betrifft, so ist das eta­blier­te Nar­ra­tiv von A‑Z faul. Auch Cato hat dazu einen guten Arti­kel gebracht.)

Als 2015 der eri­träi­sche Asyl­wer­ber Kha­led Idris Bahr­ay ersto­chen wur­de, wur­de augen­blick­lich ver­kün­det, daß die Tat „ras­sis­ti­sche“, wahr­schein­lich von Pegi­da inspi­rier­te Moti­ve habe. In Ber­lin, Pots­dam und Leip­zig fan­den “anti­fa­schis­ti­sche” Kund­ge­bun­gen und Mahn­wa­chen für den Ermor­de­ten statt, wäh­rend in Dres­den ein Trau­er­marsch unter dem Mot­to „Im Geden­ken an Kha­led I. – Rass­sis­mus tötet immer wie­der“ orga­ni­siert wur­de. Als sich her­aus­stell­te, daß der Mör­der eben­falls ein Asyl­be­wer­ber war, sank das Inter­es­se und Mit­ge­fühl der enga­gier­ten Anti­ras­sis­ten am Schick­sal Kha­leds rapide.

Umge­kehrt sind Mahn­wa­chen für Maria Laden­bur­ger, Mia Valen­tin und Susan­na Feld­man von Anti­fan­ten, die zu sol­chen Gele­gen­hei­ten so sicher auf­kreu­zen wie das Amen im Gebet, teil­wei­se gewalt­sam gestört wor­den – im Namen des “bun­ten Deutsch­land” (auch ein Geden­ken für das mus­li­mi­sche Opfer eines Ehren­mor­des wur­de von ihnen gestört).

Abschlie­ßend also dies: Ja, die Lin­ken und Mul­ti­kul­tu­ra­lis­ten haben recht, wenn sie sagen, daß die Taten und Opfer von Asy­lan­ten und Migran­ten unter “Rech­ten” (oder wen sie dafür hal­ten) und Mul­ti­kul­tu­ra­lis­mus­geg­nern häu­fig hef­ti­ge­re Emo­tio­nen her­vor­ru­fen als die Opfer rei­ner Kri­mi­nal­ta­ten. Hin­zu kommt, daß kri­mi­nel­le Asyl­be­wer­ber und Migran­ten die ihnen gewähr­te Gast­freund­schaft aufs Gröbs­te miß­brauchen und ver­let­zen, was ihre Tat noch erschwert und den Zorn auf sie steigert.

Rei­ne Kri­mi­nal­ta­ten kön­nen eben­falls erschüt­tern, erzür­nen und erschre­cken, aber man steht ihnen hilf­los gegen­über, muß ihre Exis­tenz letzt­lich hin­neh­men, will man nicht an ihnen ver­zwei­feln. Die Taten von Asyl­be­wer­bern und Migran­ten ver­wei­sen jedoch auf umfas­sen­de­re, tie­fer­sit­zen­de Pro­ble­me, den Gesamt­kom­plex der Mas­sen­ein­wan­de­rung, auf das Dasein unse­rer gan­zen Gesell­schaft, wie wir sie bis­her kann­ten, und sie sind nicht über uns gekom­men wie Natur­ka­ta­stro­phen, son­dern sind die Fol­ge benenn­ba­rer poli­ti­scher Entscheidungen.

Die Lin­ken und Mul­ti­kul­tu­ra­lis­ten selbst ver­hal­ten sich in der emo­tio­na­len Gewich­tung nicht anders, wenn es um die Opfer­klas­sen geht, die ihrer eige­nen poli­ti­schen Agen­da nahe­ste­hen. Im Gegen­satz zu ihnen habe ich aber sel­ten gehört, daß Rech­te die Opfer “rech­ter Gewalt” (die ziem­lich sel­ten gewor­den ist) abfei­ern oder recht­fer­ti­gen. “Rech­te” Gewalt­tä­ter zäh­len wir viel­mehr zu den größ­ten und ver­werf­lichs­ten Fein­den unse­rer Sache.

Es ist aller­dings nicht die Authen­ti­zi­tät oder Inten­si­tät der Emo­tio­nen, die zählt, und auch nicht die Lau­ter­keit der Moti­ve aller, die sich hier enga­gie­ren. Ent­schei­dend ist, daß ein objek­tiv bestehen­der Miß­stand erkannt und beho­ben wird. Es muß etwas getan werden.

Die Opfer von Ausländer‑, Migranten‑, Flüchtlings‑, Asyl­wer­ber­ge­walt sind objek­tiv das Resul­tat staat­li­chen Ver­sa­gens, uto­pis­ti­scher Poli­tik und des fahr­läs­si­gen Imports von Täter- und Gefähr­der­grup­pen im Namen einer “Mensch­lich­keit”, die bereit ist, Leib und Leben der eige­nen Staats­bür­ger aufs Spiel zu set­zen. Leib und Leben sei­ner eige­nen Bür­ger zu schüt­zen, soll­te aller­dings obers­te Prio­ri­tät eines Staa­tes sein, gemäß des deut­schen Amts­ei­des: “Ich schwö­re, dass ich mei­ne Kraft dem Woh­le des deut­schen Vol­kes wid­men, sei­nen Nut­zen meh­ren, Scha­den von ihm wenden…”

Wenn die­sel­ben Poli­ti­ker, die die­sen Eid geschwo­ren haben, die neun angeb­li­chen “NSU”-Morde und die Toten im Mit­tel­meer als Argu­ment benut­zen, um die Mul­ti­kul­tu­ra­li­sie­rung Deutsch­lands wei­ter vor­an­zu­trei­ben und jede Form der Selbst­be­haup­tung zu ersti­cken, dann ist es legi­tim, ja not­wen­dig, jedes ein­zel­ne Opfer migran­ti­scher Gewalt in die gegen­über­lie­gen­de Waag­scha­le zu wer­fen – wobei wohl­ge­merkt Gewalt und Ver­bre­chen bei­lei­be nicht die ein­zi­gen gewich­ti­gen Gegen­ar­gu­men­te gegen die­se Poli­tik sind (das ent­schei­den­de ist das Ver­bre­chen des Bevölkerungsaustausches.)

Wer das Pro­blem mit dem Ver­weis rela­ti­viert, daß doch auch Deut­sche die­se und jene Ver­bre­chen began­gen hät­ten oder immer wie­der bege­hen wür­den, baut ein Stroh­man­n­ar­gu­ment auf. Nie­mand behaup­tet ernst­haft, daß es unter Deut­schen nur edle Men­schen gäbe und unter Flücht­lin­gen und Ein­wan­de­rern nur Ver­bre­cher, Ver­ge­wal­ti­ger oder Ter­ro­ris­ten. Es geht nicht um die Ehre oder Uneh­re bestimm­ter Grup­pen; es geht dar­um, kon­kre­te Pro­ble­me zu erken­nen, zu lösen, Ent­schei­dun­gen zu tref­fen, damit es nicht noch mehr Opfer gibt.

Man kann gan­ze Kon­tin­gen­te von impor­tier­ten Pro­ble­men und Ver­bre­chen nicht dadurch leug­nen, daß man auf ohne­hin schon vor­han­de­ne haus­ge­mach­te Pro­ble­me und Ver­bre­chen ver­weist, als ob dies bewie­se, daß es kei­nen Hand­lungs­be­darf gibt. Wer die Straf­ta­ten­sta­tis­ti­ken in indi­vi­du­el­le Ein­zel­fäl­le auf­drö­selt, und aus Angst vor “Dis­kri­mi­nie­rung” nur mehr Indi­vi­du­en sehen will, wo in Wahr­heit gan­ze Mus­ter, Trends und Täter­grup­pen deut­lich erkenn­bar sind, der “dif­fe­ren­ziert” nicht, wie er glaubt, son­dern ver­ne­belt die Lage zu einer Nacht, in der alle Kat­zen grau sind.

Daß man “etwas ändern” muß, daß es bei die­sem “Ein­zel­fall” nicht blei­ben wird, war den Rea­lis­ten schon nach dem Mord an Maria Laden­bur­ger klar – in der Tat schon lan­ge vor­her. Die dut­zen­den Toten, Ver­letz­ten, Geschän­de­ten seit ihrem gewalt­sa­men Tod sind Fol­ge einer andau­ern­den fei­gen, ideo­lo­gi­schen Blind­heit, die ein Ende haben muß.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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Kommentare (30)

Ein gebuertiger Hesse

15. Juni 2018 08:45

"Alle Toten sind heute 'unsere' Toten, ausgenommen unsere Toten."

Der Satz des Jahres (und vieler, vieler anderer Jahre seit - 2015? 1968? 1945?).

Fritz

15. Juni 2018 10:39

Hervorragende Analyse, eigentlich nichts hinzu zu fügen.

Ich denke es macht Sinn, die Multikulturalisten zu der Aussage zu bewegen, dass ein paar dutzend tote und vergewaltigte Deutsche aus ihrer Sicht kein Gewicht haben gegen die Rettung von mehr als einer Million Menschen in Not. So denken sie, aber sie vermeiden, es auzusprechen. Man sollte sie dazu zwingen.

quarz

15. Juni 2018 10:47

"daß es bei diesem "Einzelfall" nicht bleiben wird, war den Realisten schon nach dem Mord an Maria Ladenburger klar - in der Tat schon lange vorher"

Dass es auch in der Hinsicht nicht gutgehen kann, war mir spätestens in dem Moment klar, in dem ich die Bilder von leicht bekleideten jungen Frauen und Mädchen sah, die an Bahnhöfen den massenhaft eintrudelnden verdutzten Testosteronpaketen mit hunderttausendfachem Frauendefizit ekstatisch zujubelten.

nom de guerre

15. Juni 2018 11:19

Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen!

marodeur

15. Juni 2018 12:41

Uns wird ja immer vorgeworfen, dass Empörung und Wut nur vorgespielt sind. Für meinen Teil muss ich ehrlich sagen, dass ich immer wieder schockiert bin über das flächendeckende Ausmaß der Einzelfälle und über die bodenlose Brutalität der Täter. Wir diskutieren im Bekanntenkreis häufig, wann und warum wir vor vielen Jahren in die "rechte Ecke abgedriftet" sind. Es gibt verschiedene Theorien. Ich meine mittlerweile, dass es in meinem Fall die pure Angst vor Barbarei war. Ich hatte immer das Gefühl, dass Migranten aus Nahost regellos, unberechenbar und brutal vorgehen - eher wie Tiere. Ein Blick, eine falsche Geste genügten für eine Eskalation. Das schien zumindest während meiner Jugend sonst niemanden groß zu verunsichern und darüber sprechen, durfte man so oder so nicht. Man sah sich halt vor. Die unfassbare Verrohung und Brutalisierung durch Masseneinwanderung trifft daher meine Urängste. Ein Psychoanalytiker würde konsequenterweise fragen, ob die Sorge um Identität, Heimat und Kultur nicht vorgeschobene Argumente sind. Teil der Therapie ist in jedem Fall die Entwicklung einer gewissen Härte. Gleichzeitig kommt die mentale Ausbildung hinzu, um nicht selbst in Barbarei zu verfallen. Die Sezession-Ausgabe zum Thema Gewalt sei jedem ans Herz gelegt.

Wahrheitssucher

15. Juni 2018 13:19

@ nom de guerre

Ihr Satz bringt es auf den Punkt! Herr Lichtmesz, Sie sind ein begnadeter Schreiber!

Sara Tempel

15. Juni 2018 14:30

Für mich ist es geradezu Ekel erregend mit welcher Überheblichkeit etablierte -wie linke- PolitikerInnen, einschließlich Feministinnen und deren Medien, das - von Ihnen, Herr Lichtmesz, treffend dargestellte - Problem leugnen. - Nicht nur die hierfür verantwortliche Politikerrige, sondern auch die in deren Sinne Unrecht verbreitende Justiz, muß eines Tages zur Verantwortung gezogen und angemessen bestraft werden!

MartinHimstedt

15. Juni 2018 14:56

Das Urteil und die Begründung im Falle des getöteten Vaters hört sich an wie aus einem Science-Fiction-/Fantasy-Roman.

Welchem auch nur durchschnittlich gebildeten und durchschnittlich informierten Menschen ist so etwas noch irgendwie zu vermitteln? Und letztlich ist es auch klar rassistisch, nur halt in die andere Richtung: Hätte ich in diesem Alter jene Tat begangen, wäre die Strafe deutlich härter ausgefallen, einfach nur deshalb, weil ich Deutscher bin, gebildet und aus gutem Elternhaus stamme. In letzter Instanz hätte man noch entdeckt, dass ich die Sezession im Abonnement habe und – Schwupps! – Höchststrafe (irgendeinen Migrationshintergrund wird man beim Opfer schon ausmachen können).

Die Begründung der Sozialpädagogen, auf welche sich hier – mutmaßlich – das Urteil stützt, ist einfach nur hanebüchen: Wenn auch nur 1% aller Menschen ohne jegliche Perspektive, Hartz IV Bezieher et. al. töten würden: Deutschland wäre längst im Bürgerkrieg versunken.

Und ja, es gibt eine Hierarchie der Opfer.

Was den NSU betrifft, so sind sich die denkenden Menschen jedweder politischer Couleur eigentlich einig (vgl. Jung & Naiv: Folge 345, wenn ich nicht irre). Was ansonsten gespielt wird, ist lediglich für die uninformierte Masse (also 90% der Gesellschaft).

Brettenbacher

15. Juni 2018 17:55

"Unterdessen können Totschläger .... damit rechnen, daß sie nicht selten mit äußerst milden Strafen davonkommen. Eine Richterin ..... verurteilte Ahmed R. (19) zu zwei Jahren Haft auf Bewährung plus Sozialstunden und Anti-Aggressions-Training. Mehr kostet es heute nicht, einen deutschen Familienvater grundlos totzuschlagen, ......."

Vergleichend lesen wir heute in der Badischen Zeitung S.5:
"Wegen einer tödlichen Attacke nach einem Fußballspiel in Karlsruhe ist ein 22-Jähriger zu neun Jahren Haft verurteilt worden. (.....) der Mann hatte einem 35 Jährigen Besucher nach einem Spiel des Karlsruher SC im November einen Faustschlag ins Gesicht versetzt. Das Opfer, nach dem Fausthieb sofort bewußtlos, schlug hart auf dem Asphalt auf. Zwei Tage später erlag der 35-Jährige im Krankenhaus einem schweren Hirntrauma."

Stresemann

15. Juni 2018 18:02

Claudia Roth scheint mir phänotypisch Diejenige zu sein, die zu keinen echten, an ihre Person und ihre Erfahrungen gebundenen Emotionen mehr fähig ist. Eher von außen induzierte Pseudo-Regungen. Wenn im Blick auf die Einzelfälle Wut, Ekel, Abscheu,... aufbrechen, dann ist das doch positiv. Genau so positiv, einen Weg zu finden, der nicht in die eigene Verrohung führt. Sublimation kann nur dann stattfinden, wenn ich mich der Wirklichkeit, meinem Selbst und meinen Emotionen stelle. Bein den elitesken Politik-Schauspielern solle es noch sublim wirken. Aber es ist, was es ist: Ein Kaperle-Theater.

Andreas Walter

15. Juni 2018 19:07

"Alle Toten sind heute 'unsere' Toten, ausgenommen unsere Toten."

Absolut richtig, Martin, und das sogar schon seit 70 Jahren. Weil Deutsche nur Täter sein dürfen, niemals aber Opfer. Hat mit dem 2. Weltkrieg zu tun, an dem ja Deutschland angeblich allein schuld gewesen sein soll.

Seemann

15. Juni 2018 21:29

Herr Lichtmesz,vielen Dank für diesen großartigen Text. Es kann einem nur noch schaudern vor diesen Leuten. "Alle Toten sind heute 'unsere' Toten, ausgenommen unsere Toten."So ist es lieber Herr Lichtmesz, besser kann man es nicht mehr schreiben. Das Kaplaken Büchlein kann ich absolut empfehlen.

Der_Juergen

15. Juni 2018 21:54

Ein hervorragender Artikel, der alles Wesentliche sagt. Für die linken Heuchler-Horden kann man nur Abscheu und Ekel empfinden.

Sehr wichtig scheint mir auch, dass ein Autor von Sezession endlich das Thema der angeblichen NSU-Morde aufs Tapet bringt. Irrtum vorbehalten, war dies bisher nicht der Fall (während Elsässer den monströsen Schwindel mehrmals zur Sprache brachte; der AFD sei dringend angeraten, es ebenfalls zu tun). Wer sich umfassend über diese Frage informieren will, dem sei das Buch "Das NSU-Phantom" von Kai Voss ans Herz gelegt.

M.L.: Ich habe seit 2011 darüber geschrieben, z.B:
Hier (2011)
Hier (2013)

Noch ein Irrtum, den ich zu berichtigen empfehle: Khaled Idris Bahray war kein Syrer, sondern ein Eritreer, ebenso wie sein Mörder.

deutscheridentitaerer

15. Juni 2018 22:03

Obwohl ich mir die Lektüre von Lichtmesz' Artikeln normalerweise als besonderen Höhepunkt für den Feierabend aufhebe, habe ich diesen nur überflogen.

Meine mentale Verfassung hat in den letzten Jahren zu sehr durch die Beschäftigung mit diesen Verbrechen und meiner ohmächtigen Wut darüber gelitten.

Die bundesweit aufsehenerregenden Fälle der letzten zwei Jahre sind dabei keineswegs eine qualitativ neue Erscheinung, zum Beispiel in diesem wenig beachteten Fall (nur einer von vielen):

"Oralverkehr, Analverkehr, immer wieder, auch mehrere Männer gleichzeitig. Einmal sei ihr eine Flasche in die Vagina gestoßen worden, einmal eine Faust: "Wenn man sich vorstellt, was diese 17-Jährige über sich ergehen lassen musste - da kann einem nur schlecht werden", sagte der Richter. Und dass er sich ein Signal des "Bedauerns" von den Angeklagten gewünscht hätte. Diese - alle sechs mit türkischem oder arabischen Migrationshintergrund - hatten zuvor 15 Verhandlungstage lang geschwiegen und nahmen am Mittwoch ihren Freispruch auch ohne erkennbare Regung entgegen."

https://www.taz.de/!5124648/

Nun ist es meiner Meinung nach sehr verständlich, sich über auf den ersten Blick grotesk milde Urteile zu empören. Das Problem liegt aber woanders. In der Rechtswissenschaft werden mit durchaus überzeugenden Gründen keine Vergeltungstheorien mehr vertreten, sondern nur noch präventive Straftheorien.

Auch aus diesem Gesichtspunkt ist freilich fraglich, wie die teilweise grotesk täterfreundlichen Strafen ihrer genereller oder indivdueller Präventionsfunktion gerecht werden sollen.

Was den getöteten Familienvater angeht, so habe ich mich mit dem Fall nicht beschäftigt, gebe aber zu bedenken, dass einem Faustschlag immer ein Tötungsrisiko anhaftet, eine Tötung vom Täter aber fast nie beabsichtigt ist.

Zudem war der Angriff meinen Informationen nach nicht grundlos, sondern Folge einer verbalen Auseinandersetzung.

Ich schreibe das, um die Unerträglichkeit dieses Geschehens, dem man ohnmächtig gegenübersteht, zu mindern.

(Es gibt allerdings durchaus die Variante des "sportlichen" Jagens auf Weiße ohne jede vorangehende "Provokation" - wer sich den Tag verderben will soll hierzu nur "knock-out-game" googeln).

Der Richter, der als Herr über seine Emotionen strikt nach den Gesetzen Recht spricht, ist eine überaus achtenswerte Figur - allerdings nur, wenn er auch tatsächlich einen inneren emotionalen Widerstand überwinden muss, und der Sache nicht sowieso gleichgültig gegenübersteht, wie man es bei der hässlichen Richterin irgendwie vermutet (vermutlich zu Unrecht, wenn wir ein Mindestmaß an Menschlichkeit unterstellen).

Unke

15. Juni 2018 23:20

Da hält der Inhalt nicht, was die Überschrift verspricht.
Deswegen mal Klartext:
1. Der Mörder von Susanna wäre niemals mit einer Sonderoperation vom Irak wieder nach Deutschland geholt, wäre das Opfer keine Jüdin gewesen.
2. Es ist erst dann etwas passiert, wenn es einem Juden passiert. Beispiel: sog. alternative Medien berichteten in den USA über Knockout Games. Die (durchweg jüdisch dominierten) Mainstream Medien verhöhnten die alternative Berichterstattung als psychotisch, bis – ja, bis es einen Juden traf. Dann war die Aufregung groß. (Erinnert mich sehr an –das hier; das Opfer war Sie-wissen-schon.)
3. Extrapoliert auf den öffentlichen „Diskurs“ bedeutet das: erst wenn es die Auserwählten aufgreifen ist es ein Thema. Der gemeine nicht Auserwählte hat sich gefälligst die Nase am Panoptikum der öffentlichen Gegebenheiten plattzudrücken – bzw. andachtsvoll den Ausführungen auswärtiger Hohepriester zu lauschen. Oder, wie ich es mal ausgedrückt habe: „der Hegelianische Diskursraum wird vom kulturmarxistischen Hegemon aufgespant“.

Michelle

16. Juni 2018 00:05

Ein brillanter Artikel von einem brillanten Autor. Der Text liegt schwer im Magen. Wer ihn liest, sollten ihn teilen, wie das neudeutsch-englisch heißt, posten und übermitteln; an Journalisten, Abgeordnete, NGOs, Pfarrer, Bischöfe, Bekannte.

heinrichbrueck

16. Juni 2018 01:04

"In der Rechtswissenschaft werden mit durchaus überzeugenden Gründen keine Vergeltungstheorien mehr vertreten, sondern nur noch präventive Straftheorien."

Schon das Recht kommt aus Rom, und jetzt sitzt diese römische Hure über Araber zu Gericht. Vergeltungstheorien geben nur im eigenen Volk einen Sinn, wenn die Gesetze nicht mehr über irgendwelche erfundenen Personen Geltung haben, Ausländer können damit schwerlich gemeint sein. Dann muß aber auch das Recht volkseigen sein. Deutsches Recht, germanisch der Ursprung in seiner Herkunft. Paßt aber nicht so gut, denn die Multikulturalisten wollen Systemangehörige. Ahnenschänder.
Das Christentum hat am römischen Recht auch verloren. Die heterogene Systemvisage der Richterin zeigt eine Gleichgültigkeit, die komplett über das Christentum triumphierte, gleichzeitig das römische Recht in einer unglaublichen Pervertierung Anwendung fand. Was nicht zusammenpaßt, wird passend gemacht. Man sollte aber gut hinschauen, wer auf der untersten Stufe den Platz einnehmen durfte.

ML: Einen gröberen Unfug habe ich hier selten gelesen.

Brettenbacher

16. Juni 2018 08:37

@
deutscheridentitaerer:
"....und der Sache nicht sowieso gleichgültig gegenübersteht, wie man es bei der hässlichen Richterin irgendwie vermutet .."
Das tut sie nun sicherlich nicht, "der Sache" gleichgültig gegenüberstehen. Vielmehr quillt die Qualle über von wabernder Mütterlichkeit. Und dies ist kein Einzelfall.

sokrates399

16. Juni 2018 08:46

Der hoffentliche nicht zu pathetische Versuch eines poetischen Kommentars:

In allen Wäldern war Ruhe,
Als drei da wurden geschlachtet;
Heucheln, Trauergetue,
War ja nicht der eigene Bauch!
Spürtest du je einen Hauch,
Daß unser Alles mißachtet?
Daß es bald würde Brauch,
Daß frei schwingen alle Messer
Ungestört, immer kesser
Leben machte zum Vogelschiß
Ihr Gott, den Glauben ziehend zur Erde:
Von wegen: Stirb und werde!

In fremder, dunkler Nemesis
Brüllen die Vöglein im Walde:
Vergrößert den Riß!
Auf daß da schwiege balde
Deren Genesis,
Die uns mutierte zur Halde
Ihrer Düsternis.

Ellen Kositza

16. Juni 2018 09:33

Aufschrift: "Deutsche Opfer": "In Oberhavel fallen seit Tagen schwarze Kreuze am Wegesrand auf. Keiner weiß, was sie bedeuten."
Man hat sie zügig entfernt.

https://www.maz-online.de/Lokales/Oberhavel/Zehdenick/Holzkreuze-am-Wegesrand

Der_Juergen

16. Juni 2018 09:38

@Martin Lichtmesz

Vielen Dank für Ihren Hinweis auf Ihre Artikel zum "NSU" aus den Jahren 2011 und 2013. Damals kannte ich Sezession noch nicht.

Alveradis

16. Juni 2018 10:13

Wie Unke hatte ich auch einen ganz anderen Artikel erwartet und möchte hier nur noch hinzufügen, dass die Rückholung des vermutlichen Täters für deutsche Behörden doch sehr untypische erfolgte und sogar an der irakischen Regierung vorbei, wohl ausschließlich durch Handeln kurdischer Kräfte, die in der Neuordnung des Raumes rund um Israel eine wichtige Rolle spielen.
Das Vorgehen wirkt doch eher wie eine Entführung, nicht wie eine rechtlich abgesicherte Rückholung. Es ist, so finde ich, egal was man dem Täter wünscht, jede staatliche Willkür gefährdet am Ende uns alle und in diesem Fall ist es auch durch die Missachtung der irakischen Zentralregierung diplomatisch heikel.

Während es natürlich, richtig und angesichts unserer Lage auch befreiend ist Wut zu empfinden, darf das nicht zu einem dauerhaften hilflosen Wutmodus führen, der manipulierbar macht. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass eine Stimmung von Hysterie erzeugt wird, eine Beeinflussung stattfindet, die ich hier leider nur etwas schwammig an den Äußerungen des US Botschafters Grenell und Steve Beannons festmachen kann. Grenell beriet in der Bush Zeit die UN Botschafter der USA bei der öffentlichen Darstellung des "Krieges gegen den Terror" und auch die Bannon Mercer Verbindung kann man sich näher anschauen, wenngleich es dort zwischenzeitlich Knatsch gab.

Ich denke nicht, dass es vom Thema zu weit weg führt, wenn ich die Leser anrege sich die Aktivitäten von Cambridge Analytica (inzwischen umbenannt), Black Cube und Psy Group anzusehen, weil ich denke, dass es wichtig ist, die Möglichkeiten professioneller Wahrnehmungs- und Bewusstseinssteuerung im Zeitalter Sozialer Medien zu kennen. US Botschafter Grenell hat übrigens selbst ein Unternehmen zur Wahrnehmungssteuerung gegründet,Capitol Media Partners, international strategic media and public affairs consultancy und wie wir sehen konnten, ist er in der Lage politische bzw. Medien- "Ereignisse" recht gezielt selbst auszulösen.

"Dynamiken", die sich irgendwie zu entwickeln scheinen, sind kritisch zu untersuchen, will man nicht einfach nur mitgerissen werden. Ich will hier keine Kaltherzigkeit verbreiten, stimme den Aussagen des Artikels oben zu und sehe insgesamt die dringende Notwendigkeit sich trotz aller Gefühle immer wieder in die Position des fragenden Beobachtens zu bringen.

deutscheridentitaerer
15. Juni 2018 22:03
"Obwohl ich mir die Lektüre von Lichtmesz' Artikeln normalerweise als besonderen Höhepunkt für den Feierabend aufhebe, habe ich diesen nur überflogen.
Meine mentale Verfassung hat in den letzten Jahren zu sehr durch die Beschäftigung mit diesen Verbrechen und meiner ohmächtigen Wut darüber gelitten."

Ein Zustand, der mir nicht fremd ist! Es hat inzwischen allerdings eine so verengte Fokussierung auf Flüchtlingskriminalität stattgefunden, dass ich das schon bemerkenswert finde. Brutalität und sexuelle Gewalt kamen bereits mit den ersten türkisch arabischen Migranten zu uns und wenngleich die geringere Zahl der Migranten natürlich auch eine geringere Zahl an Gewalttaten verursachte, ist das Phänomen wirklich nicht neu, die Verengung auf die Zeit nach 2015 falsch und die Amnesie scheint mir einer Eskalation der Stimmung und der platten "Merkel muss weg" Kampagne in die Hände zu spielen, was im Ergebnis eine Ablenkung darstellt. Für mich scheint das ein Fall von "Perception Management" zu sein den ich durchaus mit dem oben angerissenen Thema in Verbindung bringe.

"Nun ist es meiner Meinung nach sehr verständlich, sich über auf den ersten Blick grotesk milde Urteile zu empören. Das Problem liegt aber woanders. In der Rechtswissenschaft werden mit durchaus überzeugenden Gründen keine Vergeltungstheorien mehr vertreten, sondern nur noch präventive Straftheorien."

Parallel zum neueren eher sozialarbeiterischen Ansatz in der Rechtsprechung ist mit der zu uns aus den USA herüber gekommenen Critical Race Theory und den abgeleiteten Kritischen Rechtswissenschaften eine weitere Veränderung in Gang gesetzt worden die das Zeug hat, trotz unveränderter Gesetze, das zu Grunde liegende Rechtsgefüge und unser Rechtsempfinden auf den Kopf zu stellen. Man kann sich da sehr rasch einlesen um zu sehen, dass sich unterhalb der öffentlichen Wahrnehmung, der Wut und dem Unverständnis, ein leninistischer Begriff von Rechtsprechung einschleicht, der die Tat selbst in den Hintergrund stellt, während der politische Status, die Herkunft (bei uns ethnische Zugehörigkeit) von Opfer und Täter , also das Wer Wen, in den Mittelpunkt rückt.
Die "Critical Race Theory", der seit langer Zeit verwissenschaftliche anti- weiße Rassismus spielt natürlich auch in der öffentlichen Darstellung des "knock out games" und anderer Gewaltkriminalität gegen Weiße eine Rolle.

Eine sichtbare Folge der kritischen Theorie sehen wir in der Hassgesetzgebung, (ein von der Anti- Defamation League des B'nai B'rith entwickeltes Konzept ) die bei uns längst als nicht weitreichend genug bezeichnet wird. Opferhierarchien und kollektive Täteridentität werden zunehmend in Gesetze gegossen.

So, nun habe ich wieder weniger einen Kommentar geschrieben und eher eine Sammlung von Suchbegriffen zusammengestellt aber ich hoffe, dass es den einen oder anderen Leser inspiriert tiefer hinein zu schauen.

Nordlicht

16. Juni 2018 17:51

Sehr geehrter Herr Lichtmesz,

an einer Kleinigkeit möchte ich mäkeln, gleich am Anfang: Ist die PKS-Statistik nicht die gesamtdeutsche, sondern die des Landes Brandenburg?

Einzelne Zitat-Aussagen fand ich in diesem Link:

https://mik.brandenburg.de/media_fast/4055/PKS_2017_BB_Auswertung.pdf

Die Zahl der Tatverdächtigen Nicht-Deutschen in Deutschland liegt bei knapp 600.000, die der Zuwanderer bei 167.000 (- siehe https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/JahresberichteUndLagebilder/KriminalitaetImKontextVonZuwanderung/KriminalitaetImKontextVonZuwanderung_2017.html?nn=62336)

Corbeau

16. Juni 2018 18:20

"Reine Kriminaltaten können ebenfalls erschüttern, erzürnen und erschrecken, aber man steht ihnen hilflos gegenüber, muß ihre Existenz letztlich hinnehmen, will man nicht an ihnen verzweifeln."

Ich finde an Ihrem Artikel wirklich alles überzeugend. Bis auf den eben zitierten Satz. Den kriminellen Monstrositäten muss man zumindest geistig nicht hilflos gegenüberstehen, wenn man bereit ist, die Erkenntnisse der Persönlichkeitspsychologie des 20. Jahrhunderts zur Kenntnis zu nehmen, genauer die Erkenntnisse zur Entwicklung der Persönlichkeit im familiären und näheren sozialen Umfeld. Das Problem der modernen 'linken' deutschen Justiz liegt darin, dass sie diese Erkenntnisse seit längerem nicht mehr ignorieren kann und in verständlicher Reaktion im Täter auch das Opfer seiner Sozialistion sieht.

Die Rechte ärgert sich auf der anderen Seite zurecht darüber, dass für diese Justiz die Opfer dieser Täter nur allzu oft unwichtiger zu sein scheinen als der Täter. (Dies gilt ganz besonders, wenn sie ermordet wurden, also im Gegensatz zum Täter ja nicht mehr leben, d.h. wenn man den Standpunkt der von Ihnen angeführten "fürchterlichen Richterin" mit dem Doppelnamen mal ins Merkelsche übersetzen würde "jetzt halt schon mal tot sind").

Eine solcherart psychologisch aufgeklärte Justiz kann letztlich Menschen überhaupt nicht mehr guten Gewissens verurteilen. Wenn man um den frühkindlichen und kindlichen Opferlebenslauf der meisten Gewalttäter weiß, muss es einem auch schizophren erscheinen, sie für das, was nach den Erkenntnissen der Persönlichkeitspsychologie aus ihnen gemacht wurde, sozusagen doppelt zu bestrafen. So laviert Justizia denn mehr oder weniger haltlos dahin und ist mal auf dem einen, seit längerem aber schon auf dem anderen Auge ziemlich blind, was, wie gesagt, die Rechte zurecht beklagt.

Gibt es einen Ausweg aus diesem Dilemma ? Meiner Meinung nach nicht auf dem Gebiet der Justiz sondern nur durch eine radikal neue, rechte, präventive Sozial- und Familienpolitik. Die Rechte ist ja die einzige politische Bewegung, welche gegenwärtig die Familie und das, was in der Familie geschieht, noch ernst nimmt, allerdings leider, wie ich es sehe, auf eine weniger konservative als rückständige Weise. Konsequent wäre mAn hier -ganz allgemein gesagt- eine Politik der radikalen finanziellen und sozialen Förderung und Unterstützung der Familie und damit der positiven Prozesse, die in der Familie ablaufen sollen und können, um Kinder zu positiven Persönlichkeiten werden zu lassen. Umgekehrt aber auch die Sanktionierung der möglichen späteren Delinquenz an der Wurzel: nach großflächiger Aufklärung der Eltern über ihre Pflichten und Möglichkeiten und Formen, ja von Bestrafung der Eltern für grob Ihrer Aufgabe unangemessenes Verhalten.

Ich bin mir bewusst, welche Irrwege sich hier auftun können, aber es wäre ein neuer Weg, wenn man sich nicht mit der Verzweiflung über die Verbrechen und/oder mit den Absurditäten der heutigen Justiz abfinden will.

Lotta Vorbeck

16. Juni 2018 18:20

@Unke - 15. Juni 2018 - 11:20 PM

"Deswegen mal Klartext: ..."

____________________________

Eine Abschiebung des irakischen Kriminellen war seit rund drei Jahren angeblich unmöglich.

Nachdem er das Mädchen umbrachte, konnte er ungehindert [sic!] per Linienflug ausreisen.
Man erinnere sich in diesem Zusammenhang, wie ansonsten mit den Daten von Flugpassagieren verfahren wird, noch bevor sich diese überhaupt im Flugzeug befinden.

... und weil dem mädchenmordenden Fluchtsimulanten in seinem Heimatland, dem Irak nunmehr die Todesstrafe droht, wird er auf Steuerzahlerkosten eiligst ins bunte BeErDe-Irrenhaus zurück expediert.

Lotta Vorbeck

16. Juni 2018 18:24

@Ellen Kositza - 16. Juni 2018 - 09:33 AM

Aufschrift: "Deutsche Opfer": "In Oberhavel fallen seit Tagen schwarze Kreuze am Wegesrand auf. Keiner weiß, was sie bedeuten."
Man hat sie zügig entfernt.

https://www.maz-online.de/Lokales/Oberhavel/Zehdenick/Holzkreuze-am-Wegesrand

Aus dem Text der Meldung zitiert:

# "Keiner weiß, wo sie herkommen, keiner weiß, was sie bedeuten: Seit Tagen fallen schwarze Kreuze am Wegesrand auf."

# „Uns sind diese Fälle bekannt“, sagt der stellvertretende Zehdenicker Bürgermeister Dirk Wendlandt. „Aber wir haben keine Informationen über den Hintergrund.“

# "Polizeibeamte stellten am Mittwoch in der Oranienburger Straße in Gransee und in der Ravensbrücker Dorfstraße in Fürstenberg je ein schwarzes Holzkreuz fest, teilte die Polizei am Mittwoch mit. „Wir haben es sofort entfernen lassen“, sagt Undine Wunderlich, Sachgebietsleiterin des Ordnungsamtes der Stadt Fürstenberg/Havel. In Gransee gab es eine Info an das Ordnungsamt, die Polizei entfernte das Kreuz. „Ob es noch mehr sind, kann ich nicht sagen, denn nicht jeder wendet sich an uns, sondern gleich an die Polizei“, sagt Raik Zisick vom Ordnungsamt."

Ach, iwo, keiner weiß, was die Kreuze bedeuten [sic!].

Eine - wie die allsommerlich wiederkehrenden Kornkreisgeschichten - völlig rätselhafte Angelegenheit - gelle!

Polizei und Ordnungsamt sind sofort tätig geworden. Ging von den Kreuzen eine Gefahr aus? Bestand im Zusammenhang mit diesen hölzernen Kreuzen der Verdacht einer Straftat? Warum ist dieser MAZ-Textbeitrag nicht - wie sonst üblich - mit dem Namen des Autors gezeichnet?

Fragen, über Fragen ...

Während der ersten Juniwoche publizierte eben diese unter "Märkische Allgemeine firmierende Provinzpostille, deren Auflage seit 1998 um fast 51% sank, als deren Herausgeber von 1991 bis 2005 Alexander Gauland fungierte - gleich zwei Beiträge bezüglich

# AfD-Chef Gauland beim Baden die Klamotten geklaut

AfD-Chef Alexander Gauland hatte etwas Abkühlung im Heiligen See bei Potsdam gesucht, da stahl ihm ein Unbekannter am Ufer die Klamotten – ein Foto zeigt Gauland nur mit Badehose und Schuhen bekleidet. Der AfD-Chef stellte Strafanzeige, jetzt ermittelt der Staatsschutz. Gauland war zuletzt wegen der „Vogelschiss“-Affäre massiv in die Kritik geraten.

05.06.2018 - https://www.maz-online.de/Nachrichten/Panorama/Beim-Baden-Unbekannter-klaut-AfD-Chef-Gauland-die-Klamotten

# Unbekannter bestiehlt Gauland beim Baden

„Kein Badespaß für Nazis!“ soll der Dieb gerufen haben, als er dem AfD-Chef während seines Bades die Sachen vom Ufer stahl – der Staatsschutz ermittelt nun. Der AfD-Chef stellte eine Strafanzeige.

06.06.2018 - https://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Unbekannter-stiehlt-AfD-Chef-Alexander-Gauland-beim-Baden-die-Kleidung

... ein kompromittierendes Photo, welchen den exHerausgeber der "Märkischen Algemeinen" in Badehose zeigt inclusive.

Andreas Walter

16. Juni 2018 20:09

@Alveradis

Danke, Alveradis, dass Sie das ansprechen. Das wo von auch Sie hier schreiben ist so unfassbar, dass der normale Verstand das einfach nicht wahrhaben möchte.

Doch es "passieren" Sachen, die gar nicht passiert sind, andere wiederum geschehen, ohne dass es überhaupt jemand mitbekommt, und über Gefühle manipuliert man Menschen.

Die Brutkastenlüge hat ja bereits funktioniert, und das schon vor fast 30 Jahren, 1990. Facebook aber wurde erst 2004 gegründet, übrigens in Cambridge, Massachusetts. Amazon 1994, eBay 1995, Google 1998, Wikipedia 2001, YouTube 2005, Twitter 2006, WhatsApp 2009.

Besonders "Künstler" sind am Thema Virtuelle Realität sehr interessiert, denn mit Art-ifizieller Realität beherrscht man das kollektive Bewusstsein und damit die Welt. Ganz ohne Bomben, ganz ohne Gewalt, passiert genau das was man will.

@Alle

Was die juristische Debatte betrifft reicht es die Frage in den Raum zu stellen, warum wohl die Sharia so extrem brutal ist.

Also Auge um Auge, Zahn um Zahn. Im Fall Ali in 12 Stunden alles vorbei, keine weiteren Kosten, keine weiteren Fragen. Die Exekution auf YouTube veröffentlichen, die vollen 12 Stunden. Ein Mann, der auf seine Henker wartet, doch niemand kommt. Denn wer wollte so etwas aus unserem Kulturkreis machen.
Darum 100 Jahre für so ein Verbrechen und einen Strick dazu in die Zelle gelegt. Wir sind ja keine Unmenschen. LSD-Therapie ist in so einem Fall zu unsicher, weil laut Leary trotzdem 20% Rückfallquote.

Wenn nämlich Abschreckung tatsächlich nicht funktionieren würde, sehr gegehrte Judikative, warum haben dann manche Staaten sogar Kernwaffen? Lasst euch darum auch von Juristen niemals beeindrucken oder veräppeln. Das ist heute auch nur eine weitere, autoritäre, elitäre Gruppe wie auch schon der Klerus und der Adel, heute auch noch der Geld-, Ruhm- und Machtadel, viele (Meta-)Schlangenölverkäufer.

Mittels Bewusstseinskontrolle.

Ostelbischer Junker

17. Juni 2018 09:16

@ Corbeau:

Gerade, dass die Justiz Kenntnisse der Persönlichkeitspsychologie besitzt, macht deren Urteile so verwerflich. Ich schätze, dass 90 % der Gewalttäter pathologisch im Sinne des DSM 5/ ICD 10 sind.
Als selbst betroffener einer dort aufgeführten Störung, die bei männlichen Personen häufig zu Gefängniserfahrung führt kann ich nur sagen: Diese Justiz verhöhnt diejenigen, die darum kämpfen, ihre Mitmenschen zu schützen, im Zweifelsfall die Gewalt lieber gegen sich richten, anstatt wie Ali seine Affekte blutig auszuleben. Bedeutet in der Konsequenz: besorg dir eine Störung und tret weiter auf Köpfe ein.

deutscheridentitaerer

17. Juni 2018 10:56

Ob eine "schlimme Kindheit" wirklich der alles erklärende Schlüßel für Gewaltverbrechen ist, möchte ich bezweifeln.

Ich hatte eine geradezu mustergültige Kindheit und habe mich zeitlebens sehr gerne geschlagen. Zuletzt hat mir das eine Bewährungsstrafe eingetragen, die in Kombination mit einer veränderten familiären Situation ihre abschreckende Wirkung nicht verfehlt hat.

Es war nie mein Ziel jemandem bleibende Schäden zuzufügen; das es dazu allerdings nicht gekommen ist, war das Glück, das niemand auf eine Bordsteinkante gefallen ist o.ä.

Ich halte auch grundsätzlich die weit überwiegende Mehrheit der Menschen, Männer wie Frauen, in Situationen emotionaler Erregung, die keineswegs außergewöhnlich sein müssen, zum Gewaltverbrecher zu werden. Dazu braucht es keine psychsichen Abnormalität, es ist doch geradezu im Gegenteil als ständig verfügbare Möglichkeit tief im Menschen verankert.

heinrichbrueck

17. Juni 2018 14:40

ML: Einen gröberen Unfug habe ich hier selten gelesen.

Stimmt.
Meine Stimmung steht vor einem leeren Marterpfahl der Indianer, dieser wiederum in einem Museum. Inhaltlich nicht mehr Sezession. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt, von der Intention her unmöglich, würde eine Überarbeitung nur die Form verändern. Feuerpause.