Alice Weidels Auftritt bei der Sommerakademie des IfS – den Bericht zur gelungenen Veranstaltung gibt es hier zu lesen – rief einige Reaktionen hervor: der Antifa-»Journalist« Henrik Merker hatte die Gelegenheit, für die Zeit ein krudes Stück zu verfassen; die Neue Westfälische versuchte sich an der Beantwortung der Frage »Warum AfD-Frau Weidel jetzt die Nähe zur Neuen Rechten sucht« usw.
Auch bei der Pressekonferenz nach der Wahl des AfD-Fraktionsvorsitz im Bundestag war ihr Vortrag vor 150 jungen Patrioten Thema – Weidel konterte die impliziten Vorwürfe souverän und demonstrierte, wie man derlei Skandalisierungsversuche ohne großes Aufheben abwiegelt:
Denn wer sich nicht duckt, nicht ins Schwimmen gerät, nicht relativiert, nicht ausweicht, sich nicht larmoyant rechtfertigt, kann Themen abhaken.
Und dann ist da noch…David Berger. Seit der 1. Medienkonferenz der AfD im zielgerichteten Selbstzerstörungsmodus, weil Götz Kubitschek es wagte, leise Kritik »am von ihm verehrten Heilsbringer Milo Yiannopoulos« zu äußern, schmiß er sich wegen Weidels Vortrag beim IfS noch tiefer in das von ihm selbst angesetzte Schwert. Schrill, verdrehend, denunziatorisch und disqualifizierend, wie man ihn kennt, veröffentlichte er auf seinem Blog eine unterirdische Einordnung zu Weidels Präsenz in Schnellroda. Sezession-Redakteur Benedikt Kaiser hat dazu auf Twitter alles notwendige gesagt:
Dieser Text von »Laack« (Berger) gegen #Kubitschek und #Schnellroda ist alles zugleich: absurde Bastelarbeit, neidisches Geschrei, perfide Verleumdung und frappierende Ahnungslosigkeit. Hier tritt einer geräuschvoll ab – bleiben wird unterm Strich, dass er weg ist. Passt.
Doch Weidel war dem gekränkten Narziß nicht genug: Die Wahl des Leiters des Instituts für Staatspolitik, Dr. Erik Lehnert, in den Vorstand der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung, versetzte ihn schon einen Tag zuvor in blinde Rage. Max Erdinger fand zu dem maßlosen Geschrei bei journalistenwatch.com die richtigen Worte:
Mit dem hier besprochenen Artikel hat er sich unter Glaubwürdigkeitsgesichtspunkten aber ins eigene Knie geschossen. Und wer braucht schon einen „Bündnisgenossen“, der sich selbst ins Knie schießt, anstatt auf den gemeinsamen Gegner zu zielen? Es reicht ja schon, daß man nicht genügend Verbandsmaterial hat, um die Schußwunden zu versorgen, die einem der Gegner zufügt.
Damit sollte sich die Causa Berger endgültig erledigt haben: ein Suizid in zwei Akten.
Über die letzten Wochen haben sich bei mir mehrere lesenswerte Artikel und sehenswerte Videos angestaut, die sich um die Themenkomplex der Ökologie drehen, welche ich Ihnen natürlich nicht vorenthalten möchte.
Daher ein Blick in die Fundgrube – den Anfang macht der Artikel »Der Teufel trägt Öko« des Feuilleton-Redakteurs der Zeit Thomas Assheuer, den Sie hier lesen können. Assheuers Text sollte insbesondere den Konservativen zu denken geben, die sich auf die Seite der liberalen Freiheit geschlagen haben und damit der Moderne, die sie vorgeblich kritisieren, die Schranken offenhalten:
Heute dagegen stößt die Zivilisation im Buch der Natur auf sich selbst; in den Weltmeeren treiben mehr Plastikteile, als die Galaxie Sterne hat, und in Schneeflocken schwebt Mikroplastik aus eigener Produktion. Mittelalterliche Philosophen suchten hinter dem Sichtbaren das Unsichtbare und entdeckten die Herrlichkeit der Schöpfung – die Moderne entdeckt darin ihren eigenen Müll.
Die Inder stehen derweil mit einem Fuß in der Moderne und demonstrieren nachdrücklich, wie man seinen heiligen Fluß und Lebensader, den Ganges, erfolgreich zur toxischen Kloake verelendet:
Ferner hat Bloomberg dieser unsäglichen Umweltverschmutzung horrenden Ausmaßes eine ausführliche Reportage gewidmet, die hier verfügbar ist. Wer eine deutsche Reportage zur Verunreinigung des Ganges sucht, wird hier beim Deutschlandfunk fündig, der bereits 2015 darüber berichtete.
Zurück nach Europa, genauer in den Norden Portugals: Dort wehrt sich das Dorf Covas do Barroso vehement gegen das Vorhaben, in der Region Lithium zu fördern, das für die Produktion »grüner« Technologien unerläßlich ist. Zu groß ist die Sorge der Bevölkerung, daß der Bergbau ihre Umwelt zerstören wird – Marc Dugge gibt hier für die Tagesschau einen Einblick in die Problemlage vor Ort.
Zum Schluß noch ein an die Wurzel gehendes Interview von Jung & Naiv mit dem kontroversen Wirtschaftswissenschaftler der Universität Siegen Niko Paech, der sich für eine »Post-Wachstums-Ökonomie« einsetzt:
Und mit folgender, bedenkenswerter Sentenz von Paech zum Ende des Interviews geht es dann ins Wochenende:
Souverän ist nicht, wer viel hat, sondern wenig braucht.
Andreas Walter
Diese wie auch aus Indien geschilderte Situation werden Sie in der gesamten Dritten Welt und auch in allen Schwellenländern vorfinden. Ich kenne das persönlich sowohl aus Mexiko wie auch aus Südamerika, von Venezuela bis Peru habe ich es dort auch schon mit eigenen Augen gesehen. In Regionen mit touristischer Relevanz wird allerdings etwas mehr darauf geachtet, dass diese nicht völlig vermüllt werden. Der Grad hängt aber auch dort immer von der lokalen und regionalen Bevölkerungsdichte ab, die ja teilweise sehr unterschiedlich ist.
Eine auch interessante Serie über Müll und Großstädte weltweit ist diese hier:
Stichwort Trashopolis, auf YouTube
Es gibt aber auch Orte, die sogar noch sauberer sind als Deutschland. Die Schweiz und Singapur zum Beispiel, oder Monaco (Singapur hat mir meine Mutter darüber erzählt).
Um so mehr auch wir Schwellenland werden, wegen überzogener ökologischer und sozialer Forderungen seitens der Politik, umso mehr wird man es aber auch bei uns beobachten können. Die Anfänge davon sind schon jetzt zu sehen. In bestimmten, prekären Wohngebieten aber auch in Form illegaler Müllkippen, was beides immer mehr zunimmt.
Den Rest schaue ich mir später an.